MICHAEL MÜLLER REISEFÜHRER Harz - Barbara Reiter - E-Book

MICHAEL MÜLLER REISEFÜHRER Harz E-Book

Barbara Reiter

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Aus der Not eine Tugend machten die Autoren Barbara Reiter und Michael Wistuba, die mit bestehenden Harz-Reiseführern unzufrieden waren und kurzerhand selbst zur Feder griffen. In der vierten Auflage präsentieren sie in unserem Reiseführer »Harz« auf 320 Seiten mit 182 Farbfotos die Region in ganzer Pracht – akribisch recherchiert und alles für Sie ausprobiert. Bestens orientiert sind Sie dank 21 Karten inklusive Übersichtskarten der Region sowie einer Doppelseite mit Restaurants, Hotels und Einkaufsmöglichkeiten in Goslar. Geheimtipps der Autoren weisen auf Sehens- und Erlebenswertes abseits ausgetretener Pfade hin. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind hervorgehoben. Zahlreiche eingestreute Kurz-Essays vermitteln interessantes Hintergrundwissen. Die Region im Überblick: UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Goslar und der Oberharz mit Clausthal-Zellerfeld, Bad Grund, der Okertalsperre, Altenau und der Harzhochstraße. Vom Rande des Nordharz zum Brocken: Bad Harzburg, Braunlage und Wernigerode. Der Nordostharz mit Fachwerkstädtchen, Burgen, Schlössern und Klöstern in Blankeburg, Kloster Michaelstein, Halberstadt, Quedlinburg und Bad Suderode. Weite Laubwälder, verträumte Dörfer und wildromantische Flusstäler von der Unterharzer Hochebene mit Elbingerode, Königshütte, Talsperre Wendefurth, Pullman City Harz und Hasselfelde ins Bodetal mit Treseburg, dem Hexentanzplatz und der Teufelsmauer Neinstedt-Weddersleben. Weiter ins Selketal, Wippertal und Mansfelder Land mit Burg Falkenstein, Konradsburg, Landschaftspark Degenershausen. Sanfte Hügel und karstige Felder im Südharz mit Sangerhausen, Kyffhäuser, Barbarossahöhle, Panoramamuseum Bad Frankenhausen, Nordhausen, Bad Sachsa, der Einhornhöhle und Osterode am Harz. Was tun im Harz? Egal, wie das Wetter im Harz ist, dank unseres Reiseführers »Harz« stehen Sie nie im Regen. Zwölf Schaubergwerke, zwölf Burgen und Ruinen, elf Schlösser, zehn Bergwerksmuseen und sechs Klöster in unserem Reiseführer »Harz« lassen keine Langeweile aufkommen, egal, ob Sie alleine reisen oder den Harz mit Kindern erleben. Besonderes Highlight, nicht nur zur Walpurgisnacht, ist der Hexentanzplatz bei Thale im Unterharz mit einer Vielzahl an Attraktionen wie Tierpark und Allwetter-Rodelbahn, Harzer Bergtheater mit Naturbühne und Walpurgisgrotte. Naturfreunde und Individualisten kommen beim Wandern in Deutschlands nördlichstem Gebirge voll auf ihre Kosten. Unser Reiseführer »Harz« ist kundiger Begleiter, wenn Sie das Ganzjahresziel Harz auf Schusters Rappen entdecken, etwa auf dem 100 Kilometer langen Harzer Hexen-Stieg, der sich entlang eines alten Handelsweges zieht. Kultur- und Geschichtsinteressierte werden von den Stiftskirchen in Quedlinburg und Gernrode oder den vielen historischen Fachwerkhäusern begeistert sein. Unterkunft und Übernachtung: Ob Privatzimmer, Pension, Jugendherberge oder Wellnesshotel: Im Harz findet jeder die gewünschte Unterkunft. Mit dem Reiseführer »Harz« finden Sie spielend leicht das passende Dach über dem Kopf. Neben prall gefüllten 242 Seiten zu Sehens- und Erlebenswertem, Restaurants und Unterkünften finden Sie im Reiseführer Harz auf 19 Seiten alles Notwendige, Wissenswerte und Reisepraktische kompakt zusammengefasst, etwa zu Anreise, Ermäßigungen und regionalen Festen und Veranstaltungen. Praktisch und interaktiv: Kostenlos und registrierungsfrei stehen 14 GPS-Tracks und die mmtravel App mit Online-Karten und Ortungsfunktion zum Download für Ihren Urlaub im Harz bereit.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 553

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Barbara Reiter und Michael WistubaOrientiert im HarzDie Region im ProfilErlebnis KulturErlebnis NaturDer Harz mit KindernWandernUnterwegs im HarzGoslar und der OberharzGoslarOkertal und Ortsteil OkerOberharzClausthal-ZellerfeldBuntenbockBad GrundWildemannLautenthalHahnenkleeAltenauNördlich von AltenauOkertalsperreSchulenberg im OberharzAn der HarzhochstraßeSperberhaier DammAuf dem AckerSankt AndreasbergVom Nordharzrand ins BrockengebietKlostergut WöltingerodeBad HarzburgTorfhausBraunlageWurmbergAchtermannHohegeißIlsenburgKloster DrübeckWernigerodeSüdlich von WernigerodeSteinerne RenneDrei Annen HohneSchierke am BrockenBrockenSüdlich von SchierkeElendSorge und TanneBenneckensteinNordostharzBlankenburgTeufelsmauerKloster MichaelsteinBurg und Festung RegensteinZwischen Blankenburg und HalberstadtLangensteinKZ-Gedenkstätte Langenstein-ZwiebergeHalberstadtHalberstädter BergeQuedlinburgBad SuderodeGernrodeBallenstedtGegensteineRoseburgUnterharzUnterharzer HochebeneElbingerodeKönigshütteHöhlenort RübelandRappbodetalsperreHängebrücke Titan RTTalsperre WendefurthNördlich von HasselfeldeHarzköhlerei StemberghausPullman City HarzHasselfeldeDas BodetalAltenbrakTreseburgThaleHexentanzplatzRosstrappeAm Rand des BodetalsTeufelsmauer Neinstedt – WedderslebenStecklenbergFriedrichsbrunnDas SelketalAm Oberlauf der SelkeStiegeGüntersbergeStraßberg und Grube GlasebachHarzgerodeAlexisbadMägdesprungEntlang der Selke bis SelkemühleBurgruine AnhaltBurg FalkensteinÖstlich von Burg FalkensteinMeisdorfKonradsburgLandschaftspark Degenershause​nDas WippertalWippraMansfelder LandHettstedtMansfeld-LutherstadtKlostermansfeldLutherstadt EislebenSüdharzSüdostharzSangerhausenGipskarstlandschaft QuestenbergQuestenbergBauerngrabenKarsthöhle HeimkehleKyffhäuserBarbarossahöhlePanoramamuseum Bad FrankenhausenStolbergGroßer Auerberg mit JosephskreuzBarockkirche in SchwendaThüringer SüdharzNordhausenKZ-Gedenkstätte Mittelbau-DoraNeustadt im SüdharzIlfeldNördlich von IlfeldBesucherbergwerk Rabensteiner StollenSophienhofSüdwestharzKloster WalkenriedZorgeBad SachsaRavensbergBad Lauterberg im HarzWestlich von Bad LauterbergBurgruine ScharzfelsEinhornhöhleSteinkirche am SteinbergSchloss Herzberg am HarzLonautalSiebertalGroßer KnollenOsterode am HarzEntlang der SöseNachlesen & NachschlagenNatur und UmweltGeschichteReisepraktisches in StichwortenAnreiseErmäßigungenEssen und TrinkenFeiertageFeste und VeranstaltungenInformationMobil vor OrtSouvenirsSport und AktivitätenÜbernachtenWandern im Harz14 WanderungenVerzeichnisseÜbersichtskarten und PläneImpressumIndex
Alles im Kasten
Der KaiserringEin Jahrtausend Bergbau – Weltkulturerbe RammelsbergWasser mit Wasser heben – Weltkulturerbe Oberharzer WasserwirtschaftDie Flucht des ZwergenkönigsSchierker Feuerstein – der Harzer KräuterlikörDas Brockengespenst ist kein HirngespinstHolz oder nicht Holz – auf den Spuren des Namens AnhaltHochwasserschutz und Trinkwasserspeicher – die Stauseen an der BodeVon Hexen, Teufeln, bösen Rittern„Mein Vaterland war Eisleben“ – das Leben des Dr. Martin LutherThomas Müntzer, Revolutionär und BauernführerKZ Mittelbau-Dora – größte unterirdische Rüstungsfabrik des Zweiten WeltkriegsKeine Harzreise ohne „Harzreise“Romanik im Harz – Spuren einer glanzvollen ZeitArchitektur aus Lehm und Holz – Fachwerkkunst im Harz„Glück Auf!“ Kleiner Ausflug in die Welt der BergleuteSo wird man Wanderkaiser
Kartenverzeichnis
Goslar und der OberharzClausthal-ZellerfeldVom Nordharzrand zum BrockengebietWernigerodeNordostharzHalberstadtQuedlinburgUnterharzLutherstadt EislebenSüdharzSangerhausenNordhausenOsterodeÜbersicht der Wanderungen (GPS)-Wanderung 1: Zu den Okertalklippen (GPS)-Wanderung 2: Auf den Spuren der Oberharzer Wasserwirtschaft (GPS)-Wanderung 3: Auf dem Liebesbankweg um den Bocksberg (GPS)-Wanderung 4: Über den Dammgraben zur Wolfswarte (918 m) (GPS)-Wanderung 5: Auf dem Rehberger Grabenweg und durchs Odertal (GPS)-Wanderung 6: Vom Großen Burgberg zur Rabenklippe (GPS)-Wanderung 7: Von Ilsenburg über den Brocken nach Torfhaus (GPS)-Wanderung 8: Durch die Steinerne Renne zum Ottofelsen (GPS)-Wanderung 9: Über das Eckerloch zum Brocken (GPS)-Wanderung 10: Vom Großvater zum Hamburger Wappen (GPS)-Wanderung 11: Rundtour durch den „Grand Canyon“ des Harzes (GPS)-Wanderung 12: Klippenweg von Alexisbad nach Mägdesprung (GPS)-Wanderung 13: Ilfelder Rundtour (GPS)-Wanderung 14: Zu Höhlen und Ruinen im SüdwestharzLegende HarzHarzGoslar
Tourenverzeichnis
GPS-Wanderung 1: Zu den OkertalklippenCharakteristik: Bizarr geformte Felsen begleiten die mittelschwere Rundtour, die zunächst hoch über dem Okertal und dann direkt am Okerfluss entlang führt.GPS-Wanderung 2: Auf den Spuren der Oberharzer WasserwirtschaftCharakteristik: Einfache Rundwanderung rund um Clausthal-Zellerfeld, ohne große Steigungen über Wiesen und durch sich „wandelnde“ Wälder, vorbei an Teichen und entlang von Wassergräben.GPS-Wanderung 3: Auf dem Liebesbankweg um den BocksbergCharakteristik: Gemütliche Rundwanderung ab Hahnenklee, vorbei an romantischen Rastbänken, schönen Aussichtspunkten, alten Bergbauteichen – mit kurzem Gipfelsturm zur Halbzeit.GPS-Wanderung 4: Über den Dammgraben zur Wolfswarte (918 m)Charakteristik: Die mittelschwere Rundtour führt im Wald entlang historischer Wassergräben hinauf zum felsigen Oberharzer Panoramagipfel des Bruchbergs; der Rückweg erfolgt fast durchgängig auf Forststraßen.GPS-Wanderung 5: Auf dem Rehberger Grabenweg und durchs OdertalCharakteristik: Viel begangene Runde vom ältesten Harzer Stauteich nach St.GPS-Wanderung 6: Vom Großen Burgberg zur RabenklippeCharakteristik: Einfache Runde durch Laubwälder auf dem Großen Burgberg oberhalb Bad Harzburgs.GPS-Wanderung 7: Von Ilsenburg über den Brocken nach TorfhausCharakteristik: Anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tageswanderung auf einem Teilstück des Heinrich Heine-Wegs zum höchsten Harzer Gipfel.GPS-Wanderung 8: Durch die Steinerne Renne zum OttofelsenCharakteristik: Auf einem felsigen Steig geht es am Rand von Wernigerode durch ein romantisches Flusstal bergauf zu einem imposanten Kletter- und Aussichtsfelsen.GPS-Wanderung 9: Über das Eckerloch zum BrockenCharakteristik: Über die kürzeste und schönste Aufstiegsroute von Schierke zum Brocken und auf breiten Forstwegen hinab nach Drei Annen Hohne.GPS-Wanderung 10: Vom Großvater zum Hamburger WappenCharakteristik: Auf dem luftigen, teils seilgesicherten Kammweg über die faszinierenden Felsformationen der Teufelsmauer bei Blankenburg ist Trittsicherheit nötig; zurück geht es auf einem bequemen Pfad.GPS-Wanderung 11: Rundtour durch den „Grand Canyon“ des HarzesCharakteristik: Abwechslungsreiche Runde im Bodetal.GPS-Wanderung 12: Klippenweg von Alexisbad nach MägdesprungCharakteristik: Oberhalb des tief eingegrabenen Selketals führt die einfache Wanderung auf bequemen Waldwegen von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, von Skulptur zu Skulptur – einige davon gegossen in der Eisenhütte Mägdesprung.GPS-Wanderung 13: Ilfelder RundtourCharakteristik: Die einfache, lange Tour durch den Thüringer Harz beginnt mit einem steilen Aufstieg zum Aussichtsturm auf dem Poppenberg.GPS-Wanderung 14: Zu Höhlen und Ruinen im SüdwestharzCharakteristik: Leichte, abwechslungsreiche Wald- und Panoramarundwanderung von der Einhornhöhle über die Burgruine Scharzfels zu der in schöner Karstlandschaft gelegenen Höhle „Steinkirche“.
Unterwegs mit
Barbara Reiter und Michael Wistuba
Beide Jahrgang 1971, beide geboren in Niederösterreich. Schon zu Studienzeiten trieb sie die Neugier und Entdeckerlust jede freie Minute quer durch Europa, und stets waren Reiseführer mit im Gepäck. Weil sie aber darin oft nicht die Tipps und Infos fanden, die sie suchten, haben sie begonnen, selbst Reisebücher zu verfassen. Heute sind sie als freie Autorin und promovierter Bauingenieur in Wien, Niedersachsen und der Schweiz tätig und recherchieren von dort aus sozusagen vor ihrer Haustüre.
„Wart Ihr schon mal am Brocken?“ - ein Freund führte uns 2008 erstmals auf die berühmte norddeutsche Bergkuppe und machte uns so mit dem Harz bekannt. Es folgten Ausflüge zum Hexentanzplatz, zum Wintersport nach Braunlage, wir kosteten Windbeutel und Blaubeerschmandschnitzel. Aber ehrlich gesagt waren wir von allem wenig begeistert: viel Verkehr und überfüllte Großparkplätze, Forststraßenwandern ohne Ausblicke, Gaststätten aus den 1970er-Jahren, Betonhochhäuser.
Dann beschlossen wir, uns abseits dieser Hotspots zu bewegen, und lernten diesen abwechslungsreichen Landstrich in der Mitte Deutschlands zu schätzen: Wir wanderten entlang der Teufelsmauer, erklommen den Scharfenstein und radelten durch das Selketal. Wir trafen auf romanische Schätze, wie wir sie sonst nur aus Spanien und dem Burgund kennen, und sind stets aufs Neue fasziniert von den Fachwerkstädten. Und es wird immer besser, weil sich der Harz immer mehr herausputzt. Vieles wurde saniert, zeitgemäße Unterkünfte kamen hinzu, das Gratis-Busfahren für Urlauber und der sogenannte Waldumbau. Auch den mögen wir, denn der schafft ungeahnte Weitblicke und lässt den einst eintönig dunkelgrünen Harz so wunderschön bunt werden.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein empfehlenswertes Restaurant, eine nette Unterkunft oder ein sehenswertes Naturdenkmal entdeckt? Wenn Sie Anregungen, Ergänzungen oder neue Tipps haben, lassen Sie es uns bitte wissen!Schreiben Sie an:Michael Müller Verlag GmbH | Stichwort „Reiter/Wistuba, Harz“ | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen oder per Mail an:
[email protected] | Betreff „Reiter/Wistuba, Harz“
Orientiert im Harz
Die Region im Profil
Der Harz ist ...
Eine Fläche von rund 5900 km2 umfasst der Naturraum Harz. Diese teilen sich die Bundesländer Sachsen-Anhalt (60 %), Niedersachsen (30 %) und Thüringen (10 %). Aufgrund dieser zentralen Lage ist es in den Harz nie weit: Von Berlin sind es 200 km, von Hamburg 250 km, von Köln 350 km und von München 450 km.
♦ Einwohner: rund 650.000, Jahr für Jahr werden es bis zu 15 % weniger.
♦ größte Stadt: Goslar (50.000 Einwohner), es folgen Nordhausen (40.000) und Wernigerode (32.000).
♦ höchste Erhebung: der Brocken (1141 m ü. M.)
... Deutschlands nördlichstes Gebirge
Der Harz ragt knapp über der Mitte Deutschlands als langer bewaldeter Buckel aus der Norddeutschen Tiefebene. Von Nord nach Süd zieht er sich 50 km, von West nach Ost 100 km. Er ist Deutschlands vierthöchstes Mittelgebirge und besitzt mit dem legendenumwobenen Brocken Norddeutschlands höchsten Berg. In Richtung Norden findet sich bis Südnorwegen keine höhere Erhebung mehr, Richtung Osten muss man bis zum Ural reisen und Richtung Westen gar bis nach Kanada.
... voll landschaftlicher Vielfalt
Aus der Ferne mag der Harz eintönig wirken, tatsächlich ist er voller Vielfalt: hier Nadel- und Laubwälder, dort lichtdurchflutete Hochflächen; Buchen und Eichen an den Harzrändern, hochalpine Vegetation auf der rauen Brockenkuppe. Dem sanftwelligen Nordostharz verleihen ockerfarbene Felder und Trockenrasen fast südländischen Charakter.
Die Flüsse haben sich zwischen Felswänden eingegraben oder mäandern malerisch durch Wiesentäler. Streuobstwiesen im Vorland finden ihr Pendant in den Bergwiesen des Oberharzes; dort türmen sich dunkle Granitbrocken zu bizarren Formationen, während im Südharz grellweißer Karstfels dominiert.
... spannend auch in der Tiefe
Die Vielfalt der Landschaft setzt sich unter Tage fort, kein anderes deutsches Mittelgebirge weist ein solches geologisches Panoptikum auf: Silberhaltige Erze, Schwerspat und Kupferschiefer konnten bis ins 20. Jahrhundert ertragreich abgebaut werden. Der Oberharz war über 500 Jahre lang eines der Bergbaureviere Europas schlechthin.
Heute laden in der Region zehn Schaubergwerke zur abenteuerlichen Reise ins Innere des Gebirges - mal mit der Grubenbahn auf Schienen, mal im Förderkorb senkrecht nach unten. Dazu gesellen sich ein halbes Dutzend Schauhöhlen, die besichtigt werden können. Bunte Vielfalt auch hier: Tropfsteine von unten und oben, türkise unterirdische Seen, Gipslappen an der Decke ...
... klassisches Ganzjahresziel
Ein Harz-Urlaub hat in jeder Jahreszeit seine Reize. Wandern und sportliche Aktivitäten im Freien sind vom Frühling bis in den Spätherbst möglich, in schwülen Sommern genießt man die gute Luft und erfrischt sich in Teichen und Waldbädern, und sollte es regnen, gibt es reichlich wettergeschütztes unterirdisches Programm (s. o.).
Wenn Schnee fällt, wird der Harz zum Wintermärchen, das man auf einem 500 km langen Loipennetz, auf Ski- und Rodelhängen genießen kann. In der Vorweihnachtszeit kommen stimmungsvolle Adventmärkte hinzu.
... ein Wanderparadies
Mit dem Harzer-Hexen-Stieg, der über 100 km einem alten Handelsweg von West nach Ost über das Gebirge folgt, besitzt der Harz einen der 13 besten Wanderwege Deutschlands. Aber auch die übrigen 7900 (!) wanderbaren Kilometer sind nicht zu verachten: die beliebten Dichterwege - benannt nach Goethe und Heinrich Heine - auf den Brocken, der mehrtägige Selketal-Stieg, der Liebesbankweg, der Karstwanderweg, Touren zu Felsklippen und entlang der zahllosen Wassergräben, die noch aus Bergbauzeiten stammen, Rundwege um Teiche und Seen, Höhenwege auf Bergrücken und Talwanderungen zu Quellen und Mooren.
... ein Eldorado für Romanik-Liebhaber
Wozu ins Burgund reisen, auch im Harz lässt sich der Romanik nachspüren, jenem Baustil, der sich um das Jahr 1000 zu etablieren begann, als der Harz unter den Ottonen eine Blütezeit erlebte. Die Stiftskirchen von Gernrode und Quedlinburg zählen zu den besterhaltenen Zeugnissen der Früh- und Hochromanik auf deutschem Boden. Mit der Kaiserpfalz in Goslar verfügt die stolze Stadt über den ältesten romanischen Profanbau des Landes. Und in den kostbaren Beständen der Domschätze von Halberstadt und Quedlinburg finden sich zahllose romanische Goldschmiedearbeiten.
... ein Land der Fachwerkkunst
Nicht nur Bauten aus der Zeit der Romanik prägen den Harz, sondern auch die vielen historischen Fachwerkhäuser. Herausragendes Beispiel ist Quedlinburg, das als besterhaltene Fachwerkstadt Deutschlands zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Aber auch Goslar, Stolberg, Wernigerode, Osterode und andere sind in puncto Fachwerkkunst den Besuch wert.
Glanzlichter aus 1000 Jahren
Erlebnis Kultur
Im frühen Mittelalter, vor über 1000 Jahren, war der Harz für zwei Jahrhunderte die Mitte Europas. Könige und Kaiser aus den Dynastien der Ottonen und Salier, die Askanier und Harzgrafen wurden reich durch die ergiebigen Erzgruben und hinterließen Kirchen, Klöster, Burgen und andere Schätze.
Die Altstadt von Goslar und das Erzbergwerk Rammelsberg gehören seit 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe, 2010 kam die „Oberharzer Wasserwirtschaft“ hinzu. Seit 1994 steht Quedlinburg auf der Welterbeliste, Luthers Geburts- und Sterbehaus in Eisleben sind seit 1996 dabei.
Fachwerkperlen
Quedlinburg: 2100 Fachwerkhäuser aus sieben Jahrhunderten drängen sich in der Stadt im nordöstlichen Harzvorland, so viele wie nirgendwo in Deutschland. Darunter sogar ein windschiefer Ständerbau aus dem frühen 14. Jahrhundert, einer der ältesten Fachwerkbauten des Landes, der passenderweise ein Fachwerkmuseum beherbergt.
Goslar: Auch die größte Stadt im Harz lockt in ihren Mauern mit über 1500 Fachwerkgebäuden, viele an Fassade und Dach mit den für die Region typischen Schieferplatten gedeckt. Eine Besonderheit von Goslar sind die einfachen, kaum mehr als zweigeschossigen Ständerbauten der Bergarbeiter in der Oberstadt.
Stolberg: Unter den Harzer Fachwerkstädten ist das ins grüne Tal gebettete Stolberg im Südharz vielleicht die malerischste. Fast alle ihrer 450 Häuser sind in Fachwerkbauweise ausgeführt, das gesamte Stadtbild ist davon geprägt. Die Mehrzahl der Häuser stammt aus dem 17. und dem 18. Jahrhundert.
Stolze Schlösser, stolze Burgen
Schloss Wernigerode: Das „Neuschwanstein des Harzes“, Mitte des 19. Jahrhunderts im Stil des Historismus errichtet, überragt malerisch die Stadt gleichen Namens, die dank ihrer farbenfrohen Fachwerkhäuser dem Dichter Löns als „Bunte Stadt im Harz“ erschien. Über fünfzig teilweise sehr prachtvoll ausgestattete Räume kann man hier besichtigen.
Schloss Ballenstedt: Ein barockes Schlossensemble, auch das gibt es im Harz. Die dreiflügelige Residenz der Fürsten von Anhalt-Bernburg, im 18. Jahrhundert über den Resten eines Klosters erbaut, war bis 1945 bewohnt, sieben stuckverzierte Räume wurden rekonstruiert. Ein großer Park mit Terrassengarten gehört natürlich dazu. → S. 159
Burg Falkenstein: Die Burg aus dem 12. Jahrhundert auf einem Felssporn über dem Selketal beeindruckt mit ihrer einsamen Lage. Den Besucher erwartet eine wehrhafte, intakte mittelalterliche Anlage mit historischen Burgräumen, geschützt von dicken Mauern und einem 33 m hohen Bergfried.
Meisterwerke des Kirchenbaus
Halberstädter Dom: Das Bauwerk im nordöstlichen Harzvorland ist eine imposante Kathedrale, die ab 1230 nach dem Vorbild von Reims im Stil der Hochgotik errichtet wurde. In ihrer Stilreinheit ist sie deutschlandweit einzigartig, für viele ist sie die schönste gotische Kirche des Landes. Einzigartig in Europa ist auch der Domschatz, so viele mittelalterliche Kostbarkeiten wurden über die Jahrhunderte nur hier an einem Ort bewahrt.
Marktkirche Zum Heiligen Geist in Clausthal-Zellerfeld: Große Gotteshäuser aus Holz gibt es hierzulande selten, als minderwertig und auch zu riskant galt der brennbare Baustoff. Doch mitten im Oberharz, im Zentrum von Clausthal-Zellerfeld, wurde im 17. Jahrhundert ein hölzerner, außen blau gestrichener Prachtbau errichtet, eindrucksvolle 57 Meter lang und 36 Meter breit. Unversehrt überstand er die Jahrhunderte und ist heute die größte Holzkirche in Deutschland.
Stiftskirche in Gernrode: Das über 1000 Jahre alte Gotteshaus zählt zu den besterhaltenen Werken frühromanisch-ottonischer Architektur - mit Deutschlands ältester Nachbildung des Grabes Christi.
Schaubergwerke und Museen
Grube Samson in Sankt Andreasberg: Das Oberharzer Silberbergwerk zählte im 19. Jahrhundert zu den tiefsten der Welt. Heute verfügt es über die letzte funktionstüchtige Drahtseil-Fahrkunst. Das Aufzugsystem stammt aus dem Jahr 1837 und ist ein seltenes, weltweit bekanntes Maschinenbau-Denkmal.
Bergbaumuseum Rammelsberg: Das Erzwerk am südlichen Rand von Goslar war als einziges Bergwerk der Welt über ein ganzes Jahrtausend - vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts - in Betrieb. Seine heute zum Weltkulturerbe zählenden Förderanlagen, die aus allen Epochen erhalten sind, können über und unter Tage erkundet werden.
Luther-Gedenkstätten: Das Mansfelder Land am östlichen Ende des Harzes war die Heimat des Reformators Martin Luther. In Eisleben wurde er 1483 geboren und getauft, hier ist er 1546 verstorben, in Mansfeld verbrachte er seine Kindheit und ging dort acht Jahre lang zur Schule. In seinem Geburts-, seinem Eltern- und seinem Sterbehaus kann man auf den Spuren des später so streitbaren Mönchs wandeln.
Vielfalt der Arten und Formen
Erlebnis Natur
Schon Goethe begeisterte sich für die Naturschönheiten, viermal kam der Dichter zwischen 1777 und 1805 in den Harz. Er bestaunte die Felsklippen, besuchte mehrfach die Baumannshöhle, stieg tief hinab in Bergwerke, war dreimal auf dem Brocken, blickte von der Rosstrappe und studierte die Gesteine im Bodetal und an der Teufelsmauer.
Die vielfältige Landschaft und artenreiche Natur im Harz steht unter dem Schutz des Nationalparks Harz, von vier Naturparks, des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz und des UNESCO Global Geoparks. Sechs der 150 ausgezeichneten nationalen Geotope Deutschlands finden sich hier im Harz.
Die schönsten Aussichtspunkte
Der Brocken: Auch wenn es alljährlich eineinhalb Millionen Besucher tun, ein Besuch auf dem mit 1141 Metern höchsten Berg Norddeutschlands ist auf einer Harzreise obligatorisch. Der bequemste Weg hinauf ist der mit der Schmalspurbahn. Nur mit der Aussicht ist das so eine Sache, 200 km weit könnte sie reichen, doch oft genug blickt man in eine Nebelwand.
Blick von der Rosstrappe: Der 403 m hohe Granitfelsen am Ausgang des Bodetals oberhalb von Thale bietet einen herrlichen Blick in den „Grand Canyon“ des Harzes, bei gutem Wetter sogar bis zum Brocken. Man erreicht ihn von hinten über eine Straße oder von vorne mit der Sesselbahn.
Hängebrücke über die Rappbodetalsperre: Etwas Mut braucht es für diese Aussichtstour schon. Seit 2017 ermöglicht eine der längsten Fußgängerhängebrücken weltweit einen neuen Blick auf die mit 106 m höchste Staumauer Deutschlands und die fjordartig verästelte Seenlandschaft der Bodetalsperren.
Kyffhäuser-Denkmal: Das Denkmal auf dem Kamm des Kyffhäuser-Gebirges im Süden des Harzes ist eines der mächtigsten in Deutschland - und mit 81 m Höhe ein fabelhafter Aussichtspunkt. Der Blick von oben schweift vom Thüringer Wald bis zum Brocken.
Felsen wie gemalt
Granitklippen um Schierke: Im Norden und Osten des Brockenmassivs haben Wind und Wetter zahlreiche haushohe Felstürme aus Granit geformt, alle sind beliebte Ausflugsziele. Leicht zu erreichen ist die Feuersteinklippe unweit des Bahnhofs Schierke. Etwas länger sind die Wege zum Ahrensklint, zum Trudenstein, zur Leistenklippe, zu den Schnarcherklippen und zum Ottofelsen, die man alle über Eisenleitern besteigen kann.
Teufelsmauer: Am nordöstlichen Harzrand entlang zieht sich eine zu bizarren Felsformationen verwitterte Sandsteinkette. In Blankenburg tritt sie mit dem „Großvaterfelsen“ erstmals zu Tage, den man auf Leitern erklimmen kann. Ein Kammweg führt zu den Felsnadeln des „Hamburger Wappens“ in Timmenrode. Spektakulärste Teile sind der Königstein und die Mittelsteine bei Neinstedt. Die Teufelsmauer endet mit den Gegensteinen bei Ballenstedt, der Große der beiden ist durch eine Felstreppe erschlossen.
Kleine Höhlen, große Höhlen
Rübeländer Tropfsteinhöhlen: Die beiden Schauhöhlen in Rübeland am Oberlauf der Bode gehören mit ihren schönen Stalaktiten und Stalagmiten zu den fünf meistbesuchten in Deutschland. Auf 600 bis 800 Meter langen Rundwegen ist auch ein Höhlenbärenskelett zu entdecken. Mindestens eine der Höhlen ist ganzjährig für Besucher geöffnet.
Barbarossahöhle: Gipslappen, die wie Felle von der Höhlendecke hängen, bekommt man nicht oft zu sehen, in der Barbarossahöhle am Südrand des Kyffhäusers erlebt man solche Naturlaunen. Dazu bestaunt man Alabasteraugen und kristallklare Seen, und - wie der Name der Höhle vermuten lässt - sogar den Thron von Kaiser Barbarossa.
Zwergenlöcher am Sachsenstein: Sogenannte Gips-Quellungshöhlen sind weltweit sehr selten, in Europa gibt es sie nur in der Südharzer Karstlandschaft rund um Walkenried. Dort findet man sie gleich dutzendweise im Wald, die größeren sind einen halben bis einen Meter groß.
Sandhöhlen bei Blankenburg: Das einzigartige Naturdenkmal befindet sich auf einer Lichtung mitten im Heers-Kiefernwald am Fuß der Festung Regenstein. Wer die Höhlen in den bis zu drei Meter hohen weißen Sandstein geschlagen hat, weiß niemand.
Aug in Aug mit den Pinselohren
Luchs-Schaugehege an den Rabenklippen: 1818 wurde der letzte Luchs im Harz geschossen, um 1850 war er in ganz Deutschland ausgerottet. Im Jahr 2000 begann ein Projekt zur Wiederansiedlung, heute sind über 100 der scheuen Tiere im Harz unterwegs. In freier Natur bekommt man sie aber kaum zu Gesicht, eine gute Chance bietet das Schaugehege oberhalb von Bad Harzburg. Ganz sicher beobachten kann man die Tiere bei den Fütterungen mittwochs und samstags.
Zwerge bespaßen
Der Harz mit Kindern
Der Harz ist auch für Kids nicht fad, denn vieles, was den Großen gefällt, kann man kindgerecht gestalten. Wandern etwa wird spannend durch eine Stempeljagd oder eine Fahrt mit der Schmalspurbahn. Abwechslung bieten auch einfache Klettereien an Teufelsmauer, Ottofelsen, Mäuse- und Schnarcherklippen.
♦ Action pur: Sommerrodelbahnen in Hahnenklee, Schierke, Thale, Wippra und Sankt Andreasberg.
♦ Fantasiewelten: auf den Ritterburgen Falken- und Regenstein oder in der Westernstadt Pullman City.
♦ Für die Kleinsten: Märchenparks in Bad Grund und in Bad Sachsa. Und natürlich Erlebnisbäder sowie zahlreiche Badeteiche.
Der Weg ist das Ziel?
Löwenzahn-Entdeckerpfad in Drei Annen Hohne: Von welchem Tier ist diese Fährte? Wie weit kann eine Waldmaus springen? Mitmach-Stationen lassen den 1,2 km langen Spaziergang vom Bahnhof der Brockenbahn bis zum Natur-Erlebniszentrum HohneHof im Flug vergehen. Dort geht’s mit einem Abenteuer-Spielplatz und einer Forscher-Ecke gleich weiter. Der Rest der Familie stärkt sich derweil im Café ...
Baumwipfelpfad in Bad Harzburg: Die 1000 m lange Anlage im Kalten Tal führt auf bis zu 26 Metern Höhe zwischen den Kronen eines alten Mischwalds im Zickzack hindurch. Der Pfad ist kinderwagentauglich und mit 50 Erlebnisstationen bestückt, an denen man über die Natur und Umwelt vieles lernen kann. Es gibt auch einen gläsernen Steg und eine 30 m lange Hängebrücke.
Wanderstempeln im Harz: Eine gute Idee, Kinder für’s Wandern zu begeistern, ist die Jagd nach den 222 über den Harz verteilten Stempelstellen. Die dunkelgrünen Kästen stehen an markanten Plätzen und sind auf einfachen oder längeren Wegen zu erreichen; wenn man Glück hat, liegt unterwegs auch noch ein Geocache. Der Stempel wird dann in einen Wanderpass gedrückt, ab 11 Stempeln (das schafft man an einem Wochenende) dürfen sich Kinder bis 11 Jahre Wanderprinz und Wanderprinzessin nennen. Und mit 222 Stempeln wird man Harzer Wanderkaiser (ohne Krone).
Wandern mit Dampflok: Kombiniert man eine Tour mit den Harzer Schmalspurbahnen, kann das ebenfalls ein Anreiz zum Wandern sein. Um die Reisekasse zu schonen, sollte man wissen, dass die Fahrt zum Brocken immer den gleichen Tarif kostet, auch wenn man nur kurz unterhalb des Gipfels zusteigt. Außerhalb des Brockengebiets sind die Fahrpreise günstiger, dann gibt es auch Familientickets. Kinderermäßigung bekommen 6- bis 14-Jährige.
Hexen, Monster, Action
Miniaturenpark in Wernigerode: Der ganze Harz an einem Tag - 60 detailgenaue Modelle der schönsten Bauwerke, Seilbahnen und Züge im Maßstab 1:25 können hier Kleine und Große entdecken. Per Knopfdruck oder Muskelkraft können sie die Lokomotiven in Betrieb nehmen. Angeschlossen ist der Bürgerpark mit Haustiergehege und einem halben Dutzend Spielplätzen, für Erwachsene gibt es gemütliche Liegen.
Hexentanzplatz in Thale: Das Felsplateau am Ausgang des Bodetals ist ein touristischer Rummelplatz. Wer nur wegen der Aussicht kommt, wird genervt sein, für Kinder ist es ein Paradies. Es gibt einen Tierpark mit Hexengolf, eine Sommerrodelbahn, ein Bergtheater mit Familienprogramm und seit Kurzem ein ganzes Hexendorf. Schon vor der Hinauffahrt locken an der Talstation der Kabinenbahn Funpark und Spaßinsel.
Monsterrollern in Braunlage: Über Stock und Stein vom Wurmberg fünf Kilometer ins Tal hinunterrasen ist cool, aber nicht ganz ungefährlich - ein Helm ist Pflicht und der Raser muss mindestens 10 Jahre alt sein.
Kletterwald Blankenburg: In dem Hochseilgarten unweit der Teufelsmauer gibt es auch zwei Parcours für Kinder ab 5 Jahren und die Über-9-Jährigen dürfen mit einer Seilbahn 150 m weit durch den Wald sausen.
Regen? Cool!
Domschätze in Halberstadt und Quedlinburg: Reliquienkästen, mittelalterliche Gewänder und Wandteppiche faszinieren Kinder weniger. Doch wenn Bischof Bucco und Wasserspeier Aquarius in Halberstadt in der Audioguide-App ihre Geschichten erzählen, ist das schon spannender und kann kurzweilig und lehrreich sein. In Quedlinburg sind Johann und Louise die beiden Begleiter.
Zisterziensermuseum Kloster Walkenried: Das Museum in einem der ältesten Zisterzienserklöster Deutschlands überzeugt mit seiner modernen Inszenierung. Dazu gehören zum Beispiel versteckte Kinderklappen sowie eine Audioguide-Führung für junge Besucher mit Bruder Conrad und der frechen Klostermaus Mathilde.
Familienführung im Rammelsberg: Wie das Pferd von Ritter Ramm die Silberader entdeckte und warum der Bergmann fährt, auch wenn er geht - das und vieles mehr erfahren die Kleinen und Großen im Bergwerk Rammelsberg bei den Familienführungen an Wochenenden, bei denen auch riesige Wasserräder in uralten Stollen entdeckt werden.
Bergauf und bergab
Wandern
Die Tageswanderung schlechthin ist natürlich die auf den 1141 m hohen Gipfel des Brocken. Vier Wege stehen zur Wahl. Doch muss es nicht unbedingt der höchste der Harzer Berge sein.
♦ Schöne Aussichten und mehr Stille bieten der 924 m hohe Achtermann, die Wolfswarte (918 m), der Poppenberg (601 m) und der Große Knollen (687 m).
♦ Lohnende Ziele sind auch die Täler der Bode und Ilse, der Oder, Oker und Selke sowie die rund 130 Harzklippen. Das sind aussichtsreiche, mit Geländer gesicherte Felsvorsprünge oder eindrucksvoll aufragende Felsformationen im Wald, die teilweise mit Leitern erschlossen sind.
Wege auf den Brocken
Von Ilsenburg über den Brocken nach Torfhaus: Die Wanderung vereint zwei berühmte, nach Dichtern benannte Wege auf den Brocken. Auf den Spuren von Heinrich Heine geht es von Ilsenburg durch das liebliche Ilsetal hinauf. Der Abstieg nach Torfhaus erfolgt auf dem viel begangenen, mitunter straßenbreiten Goetheweg.
Über das Eckerloch: Der kürzeste und zugleich schönste Weg auf den höchsten Harzer Gipfel ist der wurzel- und steinübersäte Eckerlochstieg ab Schierke. Langweilig ist die asphaltierte, bequeme Brockenstraße, sie dient kurz für den Abstieg, bevor es auf dem Glashüttenweg bis Drei Annen Hohne geht.
Der Teufelsstieg ab Bad Harzburg: Dies ist der längste und anstrengendste Brockenaufstieg, der hier der Vollständigkeit halber erwähnt sei.
Entlang von Teichen und Wasserläufen im Oberharz
Auf den Spuren der Oberharzer Wasserwirtschaft: Das vom 16. bis ins 19. Jahrhundert für die Bewirtschaftung der Bergwerke angelegte System von Teichen ist heute Teil des Weltkulturerbes und am besten wandernd zu entdecken. Die Tour führt zu Teichkaskaden, historischen Pumpen und alten Wasserleitungen und -gräben.
Auf dem Liebesbankweg um den Bocksberg: Auf dem Premiumwanderweg geht es vorbei an 25 Rastbänken zum Thema Liebe; sozusagen nebenher lernt man die größte Teichkaskade des Oberharzer Wasserwirtschaftssystems kennen.
Über den Dammgraben zur Wolfswarte: Die Tour führt uns ein Stück am wichtigsten Wassergraben des Oberharzer Bergbaus entlang und dann auf 918 m Höhe hinauf zur Gipfelkuppe des Bruchbergs mit toller Rundumsicht.
Auf dem Rehberger Grabenweg und durchs Odertal: Der Rehberger Graben, dem diese Wanderung folgt, leitet das Wasser vom Oderteich nach Sankt Andreasberg. Auf den dortigen Bergwiesen angekommen, geht es hinab ins reizvolle Odertal, das den Wanderer wieder zum ältesten Harzer Stausee zurückführt. Zum Abschluss lockt ein Bad im Oderteich.
Harzklippen, romantische Flusstäler
Zu den Okertalklippen: Zuerst geht es steil bergauf, dann liegen Ziegenrückenklippe, Treppenstein, Kästeklippe und Feigenbaumklippe auf dem Weg, alle können bestiegen werden. Wieder unten im Tal folgen ein künstlicher Wasserfall und ein schöner Uferweg entlang der Oker.
Zur Rabenklippe: Vom Großen Burgberg oberhalb von Bad Harzburg geht es gemütlich zu den steil abfallenden Rabenklippen mit herrlichem Brockenblick.
Zum Ottofelsen durch die Steinerne Renne: Auf felsigem Pfad steigt man ein romantisches Flusstal bergauf und erklimmt auf Eisenleitern einen 36 m hohen Granitfelsen, der eine weite Rundumsicht bietet.
Vom Großvater zum Hamburger Wappen: Die bekannteste Klippenwanderung im Harz führt auf einem teils seilgesicherten Kammweg von Blankenburg über die Teufelsmauer bis nach Timmenrode - und unterhalb der Felsenkette wieder zurück.
„Harzer Grand Canyon“- das Bodetal: Die Wanderung führt vom Hexentanzplatz über das Hochplateau nach Treseburg und zurück durch das berühmte Bodetal, laut Geheimrat Goethe das „gewaltigste Felsental nördlich der Alpen“.
Der Klippenweg im Selketal: Nach steilem Aufstieg in Alexisbad führt der Weg von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt über dem tief eingeschnittenen Selketal entlang bis nach Mägdesprung.
Wandern im Karst
Ilfelder Rundtour: Die lange Panoramawanderung durch den Thüringer Südharz verbindet den Aussichtsturm am Poppenberg, der einem Mini-Eiffelturm gleicht, mit der idyllischen Talsperre Neustadt und Burg Hohnstein, einer der schönsten Burgruinen der Gegend.
Höhlen und Ruinen im Südwestharz: Die abwechslungsreiche Rundtour im Westen von Bad Lauterberg startet an der Einhornhöhle, die man auch im Rahmen einer Führung besichtigen kann; bald folgt die Burgruine Scharzfels, im letzten Drittel der Runde geht es vorbei an einer weiteren Karsthöhle, „Steinkirche“ mit Namen.
Unterwegs im Harz
Goslar und der Oberharz
Die Kaiserstadt Goslar, das Bergwerk am Rammelsberg und die „Oberharzer Wasserwirtschaft“ mit ihren Teichen und Schaubergwerken gehören zum UNESCO-Welterbe. Sie erinnern daran, dass sich hier im Nordwesten des Harzes die größte und älteste Erzabbauregion Europas befand.
♦ Im 10. Jahrhundert beginnt der Bergbau am Rammelsberg
♦ Im 16. Jahrhundert entstehen im Oberharz sieben „freie Bergstädte“
♦ 1775 wird die Bergbauschule Clausthal gegründet
♦ 1992 ist für immer „Schicht im Schacht“ im Oberharz
Goslar, am nordwestlichen Fuß des Harzes gelegen, beeindruckt mit mittelalterlicher Fachwerkskunst und historischer Architektur. Seinen vergangenen Reichtum verdankt es dem Erzlager am Rammelsberg am südlichen Stadtrand, dessen Anlagen heute als Museum und Schaubergwerk zugänglich sind.
Von Goslar gelangt man schnell hinauf in den südlich anschließenden Oberharz, eine wellige Mittelgebirgslandschaft auf einer Höhe zwischen 500 und 900 m. Er umfasst das Gebiet der Bergstädte Clausthal-Zellerfeld, Bad Grund, Wildemann, Lautenthal, Altenau und Sankt Andreasberg. Im Süden begrenzt ihn der Höhenzug Auf dem Acker, im Osten das Brockengebiet.
Geprägt ist der Oberharz von seiner langen Bergbauvergangenheit, die allerorten Spuren hinterlassen hat: Holzverschalte Bergmannshäuser, bunt gestrichene Dorfkirchen, deren Glocken zur Schicht läuteten, historische Bergwerksstollen, artenreiche, als Weide angelegte Bergwiesen und die kilometerlangen Gräben, Dämme und über 100 Teiche der „Oberharzer Wasserwirtschaft“, die vor 800 Jahren geschaffen wurden, um die Wasserpumpen in den Bergwerken anzutreiben.
Was anschauen?
Goslar: Die alte Kaiserstadt ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten im Harz - über 1500 mittelalterliche Fachwerkhäuser, dazwischen zeitgenössische Kunst und als Wahrzeichen die Kaiserpfalz, ein Prachtbau aus dem 11. Jahrhundert.
Rammelsberg: Das Silbererzbergwerk vor den Toren Goslars war vom 11. Jahrhundert bis 1988 in Betrieb, seit 1992 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe und zeigt sich über und unter Tage als beeindruckendes Industriemuseum.
Marktkirche in Clausthal-Zellerfeld: Blaue Kirchen sind so selten wie große Kirchen aus Holz. Mitten in Clausthal findet man beides in einem eindrucksvollen Bau aus dem 16./17. Jahrhundert vereint.
Höhlenerlebniszentrum: In dem Museum in Bad Grund findet man eine kleine Tropfsteinhöhle und lernt den ältesten Familienclan der Welt kennen.
Grube Samson in Sankt Andreasberg: Das Silberbergwerk, dessen Schacht sich einst 810 m in die Tiefe bohrte, ist als einziges im Oberharz im Originalzustand des Jahres 1910 erhalten, seine ältesten Maschinen sind seit 1820 funktionsfähig.
Stabkirche in Hahnenklee: Für eine Stabkirche muss man nicht bis Skandinavien reisen, auch der Harz hat zwei schöne Exemplare. Die größere davon ziert seit 1908 den Kurort Hahnenklee.
Was unternehmen?
Durchs Okertal wandern: Das tief eingeschnittene, von Granitklippen gesäumte Tal der Oker ist eines der schönsten im Harz. Am einfachsten ist der einstündige Weg entlang dem Ufer zwischen Romkerhall und Waldhaus. Zu den schönsten Klippen führen steile Wanderrouten.
Schifffahrt auf der Okertalsperre: Auf dem schön verästelten Stausee, dem zweitgrößten im Harz, ist mit der MS Aquamarin das einzige Linienschiff der Region unterwegs. Die Rundfahrt dauert eineinhalb Stunden.
Auf dem Wasserwanderweg zum Polsterberger Hubhaus: Auf beschilderten Wegen kann man das System der Oberharzer Wasserwirtschaft kennenlernen. Einer dieser Wege führt vom Sperberhaier Dammhaus zum Polsterberger Hubhaus, wo man gut einkehren kann.
Wo essen gehen?
Brauhaus Goslar: In der Gasthausbrauerei im Schatten der Marktkirche wird zu Harzer Spezialitäten das hier gebraute Harzer Urbier Gose eingeschenkt.
Rathaus in Wildemann: Eine Gourmetoase im Oberharz, hier wird nicht nur gut und fantasievoll gekocht, die Gerichte tragen ebensolche Namen.
Speisekammer in Buntenbock: In dem typischen Harzer Haus wird das Slow-Food-Prinzip zelebriert: regionale Zutaten, Bio-Qualität, kleine Auswahl, alles frisch zubereitet.
Was sonst noch?
Oberharzer Bergbauernmarkt: Kulinarische Spezialitäten und Kunsthandwerk aus der Region gibt es von Juni bis Oktober jeweils Donnerstagabend in der Bornhardtstraße in Zellerfeld.
Goslar 50.000 Einwohner • 255 m
Über 1500 Fachwerk- und Schieferhäuser, dazu Kunstschätze und Kirchen aus Romanik und Gotik, Museen, moderne Skulpturen und ein mächtiges Industriedenkmal am Rammelsberg - Goslar, die alte Kaiserstadt, ist ein bemerkenswerter Teil des Weltkulturerbes.
Nirgendwo sonst sind die Eigenheiten der Region - historischer Bergbau, Fachwerkhäuser und Spuren aus der frühen Kaiserzeit - so einzigartig vereint wie in Goslar: Da ist die gerade einmal einen Quadratkilometer kleine historische Altstadt mit Kopfsteinpflastergassen, mittelalterlichen Kirchen und Tortürmen (und einigen Bausünden aus der Nachkriegszeit). Südlich davon beeindruckt die mächtige romanische Anlage der Kaiserpfalz.
In den stillen Gässchen der Oberstadt herrscht Spätmittelalter pur. Einen spannenden Kontrast dazu setzen die in der Stadt verteilten zeitgenössischen Kunstwerke; sie stehen im Zusammenhang mit dem Kaiserring, einem bedeutenden Kunstpreis, der jährlich in Goslar vergeben wird (→ Kasten). Unter diesen Kunstwerken sind auch zehn mit einem Handabdruck versehene Erzbrocken von Christoph Wilmsen-Wiegmann: Diese „Hommage à Rammelsberg“ erinnert an zehn Jahrhunderte Bergbau am Rammelsberg. Das stillgelegte Bergwerk, heute ein einzigartiges Industriemuseum, befindet sich 2,5 km südöstlich der Stadt.

Marktplatz mit Kaiserworth und Marktbrunnen

Mit der Entdeckung ergiebiger Silberadern am Rammelsberg Ende des 10. Jh. begann der Aufstieg der kleinen, 922 erstmals erwähnten Siedlung zu einer der bedeutendsten Städte des Kaiserreichs. Der Ottone Heinrich II. gründete hier 1015 eine Kaiserpfalz, es entstanden an die fünfzig Kirchen und Klöster, Silber- und Münzhandel blühten. Im 13. Jh. wurde Goslar Freie Reichs- und Hansestadt. Fast 100 Jahre lang waren sogar die Schürfrechte am Rammelsberg an die Stadt verpfändet, bis sie 1522 an das Herzogtum Braunschweig zurückfielen. Mit den Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg setzte 1618 der Niedergang ein. Erst 1859, mit der Entdeckung neuer Erzlager ging es wieder voran. Im 1871 neu gegründeten Deutschen Reich wurde die Kaiserpfalz zum Nationaldenkmal, 1934 ernannten die Nazis Goslar zur „Reichsbauernstadt“, hier inszenierten sie ihre Paraden und Aufmärsche und ließen den Rammelsberg mit seinen kriegswichtigen Metallerzen groß ausbauen. Wegen Erschöpfung der Vorkommen kam für das Silbererzbergwerk 1988 das Aus. Seit 1992 zählen die Gruben und Übertageanlagen zusammen mit der Goslarer Altstadt zum Weltkulturerbe.
Rund um den Marktplatz
Der Marktplatz ist das Herzstück der Goslarer Altstadt und eine Augenweide. An seiner Westseite erhebt sich das gotische Rathaus, das rostrote Patrizierhaus links davon an der Platzsüdseite mit dem Türmchen samt Kaiseradler ist das Gildehaus Kaiserworth, das sich wohlhabende Fernhändler 1494 erbauen ließen. Namensgebender Zierrat sind die acht hölzernen Kaiserfiguren an der Fassade. Unterhalb des Erkers hat sich der Baumeister mit durchlöcherter Hose (als Symbol für seinen kargen Lohn) verewigt. An der Ecke zur Worthstraße hockt auf einer Konsole der kleine „Dukatenscheißer“, Sinnbild für den Reichtum der Fernhändler.

Marktkirche St. Cosmas und Damian

Das mit grauem Schiefer verkleidete Kämmereigebäude aus dem 18. Jh., heute das modern-urbane Hotel-Steakhaus „Schiefer“, zieht vier Mal täglich (9, 12, 15, 18 Uhr) alle Blicke auf sich. Sein Glockenspiel im Giebel stellt dann mit umlaufenden Figuren die Geschichte des Rammelsbergs zum Klang des Steigerliedes dar. Als Erster erscheint Ritter Ramm, dessen Pferd die Erzader entdeckt haben soll.
Strahlenförmig weist das Kopfsteinpflaster des Platzes schließlich auf den Marktbrunnen in der Mitte, dessen zwei Bronzeschalen aus dem 12./13. Jh. stammen. Er wird bekrönt von einem vergoldeten Reichsadler mit frech gespreizten Flügeln.
Rathaus: Der schlichte gotische Steinbau mit den Arkaden zum Marktplatz stammt weitgehend aus dem frühen 16. Jh. Er beherbergt im Erdgeschoss die Touristinformation und im Kellergewölbe ein interaktives Welterbe-Infozentrum (→ Information). Vor dem Eingang an der Südseite steht der „Goslarer Nagelkopf“ (1981), eine der typischen Kopfstelen von Rainer Kriester und Symbol für Verbohrtheit. Im Obergeschoss des Rathauses befinden sich eine riesige Rathausdiele (Däle) mit Sternenhimmel und beeindruckendem Geweihleuchter (15. Jh.), ein bis heute vom Rat der Stadt genutztes Sitzungszimmer sowie der Huldigungssaal, ein Kleinod spätgotischer Raumkunst. 1505-20 wurde er als Ratssitzungssaal eingerichtet und vollständig mit farbenprächtigen Holztafeln, Schnitzereien und Kassettendecke ausgekleidet. Heute kann der kostbare Saal leider nur noch über eine schmale Glaskanzel bestaunt werden. Auf einem interaktiven multimedialen Tisch bzw. via Tablets kann man sich über die Entstehung und das Bildprogramm des Saals informieren.
♦ Tägl. 11.30-16 Uhr. Eintritt 6 €, Kind 4 €. Rathausführung Mai-Okt. und Dez. tägl. 14 Uhr (Dauer 75 Min., 8/5 €). Markt 1, meingoslar.de.
Schuhhof: Der Platz nördlich des Rathauses ist der älteste der Stadt und von malerischen Fachwerkhäusern und den Arkaden des Schuhmacher-Gildehauses gesäumt. Im Sommer gefüllt mit den Tischen der umliegenden Cafés, verwandelt er sich zur Adventzeit in einen romantischen Weihnachtswald.
Marktkirche St. Cosmas und Damian: Goslars wichtigste Pfarrkirche ragt mit ihrem ungleichen Turmpaar hinter dem Rathaus auf. 1151 nach dem Vorbild des einstigen Domes erbaut, wurde sie im 14./15. Jh. um einen gotischen Chor und zwei Seitenschiffe erweitert. Beachtenswert sind die mit Bibelmotiven verzierte Renaissancekanzel (1581) und die neun im linken Seitenschiff ausgestellten, vor 1250 entstandenen romanischen Glasmalereien mit Szenen aus dem Leben der beiden Kirchenpatrone, die zu den ältesten in Deutschland zählen. Bei schönem Wetter lohnt es, die 233 Stufen zur Aussichtsplattform im Nordturm (mit der welschen Haube) aufzusteigen, der Ausblick ist fabelhaft.
♦ Tägl. 10-17 Uhr. Turm April-Okt. und Advent tägl. 11-17 Uhr, sonst nur Sa/So. Eintritt 3 €, Kind 2 €. marktkirche-goslar.de.
Auf dem Hohen Weg zur Kaiserpfalz
Der Hohe Weg verbindet den Marktkirchhof mit der Kaiserpfalz. Er erhielt seinen Namen, weil er als Hauptzufahrt in den Pfalzbezirk aufgeschüttet wurde.

Kaiserworth, Reichsadler, Butterhanne

Bäckergildehaus, Brusttuch: Gegenüber den Türmen der Marktkirche stehen zwei imposante Fachwerkhäuser: rechts etwas zurückversetzt das Bäckergildehaus von 1557, links am Hohen Weg 1 das markante Brusttuch, ein Patrizierhaus von 1521, dessen Name sich vom trapezförmigen Grundriss ableitet. Im Erdgeschoss ein massiver Steinbau, zeigen die Schnitzereien im Fachwerkgeschoss Figuren aus Mythologie und Alltag, darunter ein Wahrzeichen Goslars, die „Butterhanne“: Die Magd, die mit einer Hand buttert und mit der anderen frech das Gesäß entblößt, ist die vierte Figur von links direkt unterhalb des Daches.
Großes Heiliges Kreuz: Das sehenswerte Ensemble liegt auf halbem Weg zwischen Marktkirche und Kaiserpfalz. Es wurde 1254 als Hospiz für Pilger, Kranke und Bedürftige gegründet, deren Schlafstätten in der Haupthalle (sog. Däle) gleich hinter dem Eingangstor lagen. Mit Balkendecke und Steinpflaster wirkt sie bis heute mittelalterlich. Gottesdienste fanden in der Johanneskapelle statt. Die kleinen, auf zwei Geschosse verteilten „Pfründnerstübchen“ auf der rechten Seite der Däle wurden in der Barockzeit eingebaut - Bürger konnten hier gegen Abtretung ihres Vermögens den Lebensabend verbringen. Heute dienen sie Kunsthandwerkern als Verkaufswerkstätten (→ Einkaufen). Von der Däle gelangt man links über den Hof zum einstigen Küchentrakt mit weiteren Ateliers und zum Betonfigurenpaar „Freut euch des Lebens“ (1997), einem originellen Sitzmöbel von Vera Keune.
♦ Mi-So 11-17 Uhr. Hoher Weg 7.

Großes Heiliges Kreuz: einst Hospiz, heute Kunsthandwerkerhof

Museumsufer: Ein Abstecher vom Hohen Weg entlang des in Mauern gefassten Flüsschens Abzucht führt zum sog. Kulturmarktplatz mit dem Goslarer Museum. Dieses informiert in einem Herrenhaus von 1514 umfassend über die Stadtgeschichte und Geologie der Region; Höhepunkte sind der Krodoaltar aus Rammelsberger Kupfer (12. Jh.) aus dem abgebrochenen Dom, Auszüge aus dem Goslarer Evangeliar, einer bebilderten Prachthandschrift von 1240, Münzen mit Goslarer Prägungen, die goldgeschmiedete Bergkanne (1477) und das Original des Brunnenadlers.
Das Zinnfigurenmuseum in der gegenüber stehenden Lohmühle aus dem 16. Jh., der letzten von einst 40 Mühlen entlang der Abzucht, rühmt sich als das schönste Deutschlands. In 50 detailreichen Dioramen wird die Geschichte der Stadt, des Bergbaus und der Oberharzer Wasserwirtschaft dargestellt, dazu kommen 30 Märchenszenen und wechselnde Sonderausstellungen. Nach Voranmeldung kann man auch Zinnfiguren gießen und bemalen.
♦ Tägl. außer Mo 10-17, Nov.-März nur bis 16 Uhr. Eintritt pro Museum 6 €, Kind bis 17 J. frei; Kombi-Tickets sind erhältlich. Am Museumsufer, Tel. 05321-704750, meingoslar.de bzw. Tel. 05321-25889, zinnfigurenmuseum-goslar.de.
Domvorhalle: Zurück am Hohen Weg, führt dieser direkt zu den wenigen Resten des von Salierkaiser Heinrich III. gestifteten Doms St. Simon und Judas. Er war Teil des einst von einer Mauer geschützten Pfalzbezirks und zu seiner Bauzeit um 1050 eine der größten romanischen Kirchen Mitteleuropas. Zur Ruine verkommen, wurde er 1819 zum Abbruch verkauft. Übrig blieb nur die seitliche Vorhalle, in deren Giebelfeld links unten die Figur Heinrichs III. mit einem Dommodell zu sehen ist. Hinter Glas kann man den sog. Kaiserstuhl, den mittelalterlichen Thron deutscher Kaiser (Original in der Kaiserpfalz), sowie Architekturfragmente des Doms bestaunen. Wo sich einst das mächtige Langhaus erstreckte, ist heute (noch) ein schnöder Parkplatz, auf dem graue Pflastersteine den Grundriss nachzeichnen. Hingucker sind die von Iskender Yediler gefertigten riesigen Granitköpfe der Heiligen Simon und Judas, Schutzpatrone des Doms, die seit 2013 vor der Vorhalle liegen.

Kaiserpfalz Goslar: Im Mittelalter tagten hier die Kaiser

Kaiserpfalz: Die klobige burgähnliche Anlage am oberen, aussichtsreichen Ende einer Grünanlage wurde auch um 1050 unter dem Salier Heinrich III. erbaut und war einst der Mittelpunkt des Pfalzbezirks. Trotz zahlreicher Umbauten im 19. Jh. gilt sie als größter romanischer Profanbau Deutschlands. 200 Jahre lang war sie bevorzugter Aufenthaltsort der damals mit einem Gefolge von bis zu 2000 Leuten herumreisenden römisch-deutschen Kaiser. 23 Hoftage wurden hier abgehalten, der letzte 1219 unter dem Staufer Friedrich II. Danach diente die Pfalz als Gerichtsgebäude, später als Kornspeicher und verfiel. 1867 begann die Restaurierung, die unter Kaiser Wilhelm I. besonders gefördert wurde - aus der alten Kaiserpfalz entstand, auf Kosten der Originaltreue, ein Denkmal deutscher Geschichte. So sind die große Freitreppe und der Dornröschenturm Erfindungen des 19. Jh. ebenso wie die Reiterstandbilder von Friedrich Barbarossa und Wilhelm I. sowie die beiden Kopien des Braunschweiger Löwen.
Der 47 m lange und 16 m breite zweigeschossige Kaisersaal ist das Zentrum des Gebäudes. Hier fanden im Mittelalter die Reichsversammlungen statt. 1879-97 wurden seine Wände von Hermann Wislicenus flächendeckend mit monumentalen Historienbildern ausgemalt, die in 68 (!) Szenen Sternstunden der deutschen Geschichte mit Mythen und Sagen verweben. Vom hinteren Ende des Saals erreicht man über einen erst im 19. Jh. angefügten Arkadengang die stimmungsvolle doppelgeschossige Pfalzkapelle St. Ulrich aus dem 12. Jh. Hier ruht in einem aus dem Dom überführten Sarkophag das Herz Heinrichs III. (1016-1056), sein Körper ist in der Kaisergruft im Speyerer Dom bestattet. Eine Ausstellung in den unterhalb des Kaisersaals gelegenen Gewölben des Wintersaals informiert über das mittelalterliche Reisekönigtum; abseits von steinernen Architekturfragmenten kann man die Bronzelehnen des Kaiserthrons von 1060, den „Greif“ vom Giebel der Pfalz und ein Modell des Pfalzbezirks bestaunen.

Kopfsteinpflaster und viel Fachwerk in der oberen Altstadt

Im Garten hinter der Kaiserpfalz versteckt sich die Bronzeskulptur „Der Goslarer Krieger“ von Henry Moore, dem ersten Preisträger des Kaiserrings 1975.
♦ April-Dez. tägl. außer Mo 10-17 Uhr, Jan.-März 10-16 Uhr. Eintritt 7,50 €, bis 17 J. frei; Audioguide (auch in einer Kinderversion) 2,50 €. Empfehlenswert sind die kostenlosen 30-minütigen Führungen mit Erläuterungen zum Bildprogramm des Kaisersaals um 11 und 15 Uhr. Kaiserbleek 6, Tel. 05321-704437, meingoslar.de.
Die obere Altstadt
Nördlich unterhalb der Kaiserpfalz führt die Straße „Am Liebfrauenberg“ in die Oberstadt. In den Gassen Neue Straße, An der Gose, Peter-, Berg- und Kettenstraße, in denen einst die Bergleute lebten, gibt es die schönsten Häuserzeilen der Stadt. Es lohnt sich, in dem verträumten Viertel voll kleiner Fachwerk- und Schieferhäuschen herumzuflanieren, es finden sich Fotomotive ohne Ende.
Frankenberger Kirche St. Peter und Paul: Die Kirche auf dem Frankenberg, einer Anhöhe am westlichen Ende der Oberstadt, war die Pfarrkirche der Bergleute, ihre Glocken läuteten die Schicht ein. Man erreicht sie vom Frankenberger Plan aus, auf dem das einstige Hospital Kleines Heiliges Kreuz von 1394, ein Küsterhaus von 1505, ein Brunnen und ein Torbogen von 1510 ein pittoreskes Ensemble bilden. Die Kirche selbst, eine dreischiffige romanische Basilika inmitten einer Grünoase, stammt aus dem 12. Jh., ihr Westwerk mit dem Turm (der 1738 eine barocke Haube erhielt) ist in die Stadtmauer integriert. Im Inneren gibt es originale Wandmalereien aus dem 13. Jh., Kanzel, Altar und Orgelprospekt sind prächtige barocke Schnitzwerke (Ostern bis Okt. tägl. 15-18 Uhr).
Der Kaiserring
Seit 1975 zeichnet die Stadt Goslar alljährlich im Oktober einen bedeutenden zeitgenössischen Künstler bzw. eine Künstlerin mit dem renommierten Kunstpreis „Kaiserring“ aus. Es ist ein goldgefasster Aquamarin mit dem Bildnis des 1050 in Goslar geborenen Kaisers Heinrich IV., der im Rahmen eines Festakts in der Kaiserpfalz verliehen wird. Zu den Preisträgern gehörten u. a. Georg Baselitz, Rebecca Horn, Olafur Eliasson und 2018 Wolfgang Tillmanns. Alle hinterließen der Stadt ein Kunstwerk, das in der Altstadt oder im Mönchehaus-Museum zu begutachten ist.
Siemenshaus: An der Ecke Berg-/Schreiberstraße trifft man auf das stattliche Siemenshaus von 1693. Es ist eines der größten erhaltenen Bürgerhäuser der Stadt und Haus des Ururgroßvaters des berühmten Industriepioniers Werner von Siemens. Als typisches Bürgerhaus verfügt es über eine gepflasterte Eingangshalle (sog. Däle) für die Durchfahrt von Fuhrwerken in den umbauten Hof, dazu kam ein viergeschossiger Dachboden zur Lagerung von Waren.
♦ Besichtigung im Rahmen der Stadtführung „Blick ins Siemenshaus“, April-Okt. Sa 12 Uhr, Dez. So 12 Uhr, Dauer 90 Min., 9 €.

Markt am Jakobikirchhof

Mönchehaus Museum: Das 1528 errichtete Mönchehaus zählt wie das Siemenshaus zu den schönsten Ackerbürgerhäusern der Stadt. Seit 1978 beherbergt es ein Kunstmuseum, das in Wechselausstellungen moderne und zeitgenössische Kunst zeigt, allen voran Werke der Kaiserringträger (→ Kasten). Eines der bekanntesten davon steht im Skulpturengarten des Museums: „Package on a hunt“ ist der von Christo verpackte letzte Förderwagen, der das Bergwerk Rammelsberg 1988 verließ.
♦ Di-So 11-17 Uhr. Eintritt 5 €, Kind 1,50 €. Mönchestr. 1/Ecke Jakobistraße, Tel. 05321-4948, moenchehaus.de.
Jakobikirche: 200 m vom Mönchehaus entfernt, mündet die malerische Jakobistraße in den weitläufigen, dienstag- und freitagvormittags als Marktplatz genutzten Jakobikirchhof. In seiner Mitte ragt das namensgebende Gotteshaus auf, eines der ältesten der Stadt, mit einem wuchtigen, von zwei Türmen überragten romanischen Westwerk. Es wurde im 11. Jh. als Basilika erbaut und ab 1500 in eine gotische Hallenkirche umgewandelt. Von hier ging 1529 die Reformation in Goslar aus, seit 1803 ist die Kirche wieder katholisch. Ein Meisterwerk spätgotischer Schnitzkunst ist die Pietà von Hans Witten (um 1510) nach dem Eingang links, Taufbecken, Kanzel und Orgelprospekt stammen aus der Renaissance, die Barockaltäre aus aufgehobenen Klöstern der Umgebung (Di/Do 15-17, Fr 10-12 Uhr).

Das Breite Tor

Neuwerkkirche: Dieses Juwel der norddeutschen Romanik steht nördlich der Jakobikirche in der Rosentorstraße. Durch ein Tor in der Stadtmauer betritt man den grünen Kirchhof, wo man eine mächtige Pfeilerbasilika mit Querhaus, eindrucksvoller Chorapsis und doppeltürmiger Westfassade vor sich hat, die seit dem Bau im 11./12. Jh. nicht mehr verändert wurde. Im Inneren begeistern die spätromanischen Wandmalereien (1230) im Chor, das Triumphkreuz (16. Jh.) mit echten Haaren und das spätgotische Hochgrab des Stifterehepaares im linken Querhaus. Die Kirche ist einziger Rest des im 12. Jh. gegründeten Frauenklosters Neuwerk. Der romanische Klostergarten wurde nach historischen Vorbildern mit Heil- und Gewürzpflanzen neu angelegt.
♦ April-Okt. Mo-Sa 10-12, tägl. 14.30-16.30 Uhr. Rosentorstr. 27, neuwerkkirche-goslar.de.
Stadtbefestigung und Wallanlagen
Rosentor mit Achtermann: Die Mauern bei der Neuwerkkirche sind Reste des Rosentors, das als Torburg ab dem 12. Jh. den Nordeingang der Stadt schützte. Dazu gehört auch der mächtige, 1508 errichtete Zwingerturm Achtermann. An ihn schließt das 1908 erbaute Hotel Achtermann an. Vom nahen Bahnhof kommend, ist das Rosentor die Pforte zur Altstadt. Beliebtes Motiv sind die beiden beleibten Bronzefiguren „Mann mit Stock“ (1977) und „Frau mit Schirm“ (1980) des Kolumbianers Fernando Botero.
Vom Breiten Tor zum Zwinger: Die eindrucksvollsten Reste der einst 4 km langen Stadtbefestigung stehen an der östlichen Seite der Altstadt. Allen voran das leider vom Verkehr umtoste Breite Tor, das man vom Achtermann über die Mauerstraße (oder vom Marktplatz über die Breite Straße) erreicht. Es wurde um 1500, als Krieg mit den Herzögen von Braunschweig um die Berghoheit am Rammelsberg drohte, zu einer festungsartigen Torburg mit flankierenden Wehrtürmen ausgebaut. In ihrem Schatten steht seit 1981 eine Stahlplattenskulptur von Kaiserringträger Richard Serra.
Die Wallanlagen, die den südöstlichen Stadtmauern vorgelagert waren, sind längst in Parks und weitläufige Grünflächen mit Teichen und Spazierwegen verwandelt. Sie leiten vom Breiten Tor zum dicken Zwinger. Infotafeln entlang des Wegs weisen auf interessante Orte hin, wie das Untere Wasserloch, den befestigten Abfluss der Abzucht aus der Stadt. Der 26 m dicke Zwinger ist ein Befestigungsturm von 1517 mit 6,5 m dicken Mauern (→ Foto). Das in seiner obersten Etage eingerichtete Zwinger Museum mit Rüstungen, Waffen und Foltergeräten öffnet nur für Gruppen nach Voranmeldung (Tel. 05321-43140, zwinger.de).
Bergbaumuseum Rammelsberg → Kasten
Okertal und Ortsteil Oker
Im südöstlichen, von Industrie und Alt-Halden geprägten Goslarer Ortsteil Oker (5700 Einw.) liegt der Eingang zum gleichnamigen tief eingeschnittenen Flusstal, einem der schönsten im Harz. Von imposanten Granitklippen gesäumt, erstreckt es sich 6 km entlang der kurvenreichen B 498 Richtung Süden bis zur Staumauer der Okertalsperre (→ Oberharz). 1,5 km davor stürzt linker Hand, direkt an der Straße, der 1863 angelegte, 64 m hohe Romkerhaller Wasserfall herab. Er ist der höchste der drei künstlichen Harzer Wasserfälle und lockt im Winter, wenn er friert, Eiskletterer an. Überhaupt ist das Okertal ein Freizeitparadies: die bis zu 50 m hohen Felswände sind Niedersachsens bestes Klettergebiet und das windungsreiche, mit Gesteinsbrocken durchsetzte Flussbett Norddeutschlands bekanntestes Wildwasserrevier. Romkerhalle (Parkplätze, Hotel) ist zudem Aus- und Durchgangspunkt zahlreicher lohnender Wanderwege (→ Wandern).

Weitblick von den Kästeklippen über das Okertal

Hin & wegStadtbus 801 bzw. 861 ab Bhf. Goslar bzw. Bhf. Oker 1-mal stündl. bis Waldhaus. stadtbus-goslar.de.
Wandern Der steile Jägerstieg führt ab Wasserwerk Romkerhalle (335 m) in 50 Min. hinauf zur Ahrendsberger Klippe (586 m) mit Tiefblick ins Okertal. Ab dem Romkerhaller Wasserfall steiler Wanderweg in 1½ Std. hinauf zu den aussichtsreichen Kästeklippen (605 m). Hinter dem Hotel Romkerhall beginnt ein steiniger, wildromantischer Weg direkt am Okerufer flussabwärts entlang, an der Verlobungsinsel vorbei, bis zum Hotel Waldhaus im Okertal am Taleingang (Gehzeit 1 Std.).
Wassersport Die 2 km lange, stark verblockte, schwierige Strecke zwischen Romkerhalle und dem Ausgleichsbecken können Kajaks nur befahren, wenn das Kraftwerk arbeitet und Wasser ablässt. Die Ablasszeiten werden jeweils zu Wochenbeginn auf harzwasserwerke.de/infoservice/sport-und-freizeit/kanufahren veröffentlicht.
Klettern Beliebteste Felsen sind Marienwand und Adlerklippen (direkt an der Oker), Treppenstein und Kästeklippen. Infos unter ig-klettern-niedersachsen.de.
 Wanderung 1: Zu den Okertalklippen
Rundtour zu den Kästeklippen, zum Romkerhaller Wasserfall und zur Verlobungsinsel
Ein Jahrtausend Bergbau - Weltkulturerbe Rammelsberg
Mehr als 1000 (!) Jahre lang wurde im 635 m hohen Rammelsberg, 2,5 km südlich der Goslarer Altstadt, systematisch Erz abgebaut, vor allem Silber, Blei, Zink, Kupfer und Schwerspat. 1988 kam das Aus. Dank Bürgerprotesten blieben die vom Abriss bedrohten Anlagen erhalten und wurden 1992 aufgrund ihrer Einzigartigkeit zum Weltkulturerbe erhoben. Heute sind sie ein faszinierendes Industriedenkmal, ein Museum und Besucherbergwerk, in dem man Stunden, ja Tage über und unter der Erde verbringen kann.

Das Erzbergwerk Rammelsberg - auch über Tage eindrucksvoll

Den Anblick des Rammelsbergs prägen die 1936 errichteten Bauten der Erzaufbereitung, breite hölzerne Werkshallen auf Betonsockeln, die sich terrassenartig den Hang bis zum Fördergerüst des Rammelsbergschachts hinauf stapeln. Sie sind neben der Zeche Zollverein in Essen das Hauptwerk der Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer und gelten als beispielhaft für das Neue Bauen in der Industriearchitektur.
Besichtigung: Der Besuch am Rammelsberg beginnt in der ehemaligen Lohnhalle, heute Kassen- und Empfangsbereich. Sie birgt die beeindruckende Mannschaftskaue, wo bis zu 1000 Bergleute ihre Arbeitskleidung nach Schichtende an Haken zum Trocknen hoch unter die Decke zogen.
Ausstellungen: Das Museumshaus Aufbereitung in der unteren Ebene der Erzaufbereitung informiert über die Geologie des Rammelsbergs und die Welt der Minerale. Allein die hier erhaltenen Erzaufbereitungsmaschinen, haushohe sog. Eindicker, sind faszinierend.
Die multimediale Ausstellung im Museumshaus Magazin gegenüber der Lohnhalle widmet sich auf drei Etagen der Kulturgeschichte des Rammelsbergs und beleuchtet Arbeit und Leben der Bergleute.
Das Museumshaus in der Kraftzentrale, 1906 im neoromanischen Stil errichtet, wurde mitsamt den Kompressoren, die einst die Stollen mit Druckluft versorgten, in einen Ort für Kunstausstellungen umgewandelt.
Führungen: Die Tour „Vom Erzbrocken zum Konzentrat“ (nur über Tage, 120 Min., tägl. 14 Uhr, April-Okt. tägl. 11 und 14 Uhr) erläutert die einst modernste Erzaufbereitung in den terrassenförmigen Werkshallen. Zunächst geht es 40 m hinauf zum höchsten Punkt der Aufbereitungsanlage - von April bis Oktober mittels historischem Schrägaufzug, das restliche Jahr zu Fuß. Dann kann man nachvollziehen, wie das über den Schacht heraufbeförderte Erz in drei Stufen mit höllisch lauten, stockwerkhohen Maschinen zerkleinert, zu Konzentraten angereichert und mit einer Bahn in den Stadtteil Oker zur riesigen Schmelzhütte transportiert wurde.
Die Tour „Der Roeder-Stollen“ (75 Min., tägl. stündl. 10-16 Uhr, Nov.-März 11-15 Uhr) zeigt den Bergbau im 19. Jh. Zu Fuß folgt man in niedrigen, 12°C kalten Stollen dem Wasser, das damals zum Antrieb riesiger hölzerner Wasserräder in den Berg geleitet wurde. Diese sog. Kunsträder beförderten das Erz nach oben und pumpten das Grundwasser aus den Stollen (ein Modell veranschaulicht dies zu Beginn der Führung). Unterwegs sieht man farbige Minerale in den Stollenwänden.
„Mit der Grubenbahn vor Ort“ (60 Min., stündl. ab 10.30 Uhr): Eingepfercht in die ruckelnde Grubenbahn, fährt man 500 m in den Berg hinein und lernt vor Ort den durch Maschinen unterstützten Bergbau im 20. Jh. kennen. Die Abbaugeräte werden im Betrieb - ohrenbetäubend laut - vorgeführt.
Die Tour „Ende in Sicht“ (75 Min., tägl. 11.45 und 13.15 Uhr) informiert, ausgehend von der Mannschaftskaue in einem Rundgang über und unter Tage (12°C) über die letzten drei Jahrzehnte im Rammelsberg vor der Schließung 1988. Them a sind u. a. die damaligen Arbeitsbedingungen, die technischen Neuerungen und die Kumpel aus Spanien und der Türkei.
In der Familienführung „Aus klein wird groß! Spurensuche im Bergwerk“ (90 Min., Sa/So 14.15, Sa auch 11.15 Uhr) geht es für Kinder und Eltern in den historischen Roeder-Stollen und zu den Über-Tage-Anlagen.
Die anstrengende Tour „Abenteuer Mittelalter: Der Rathstiefste Stollen“ (4 Std., Mindestalter 14 J.) führt in den ältesten erhaltenen Wasserlösungsstollen Europas aus dem 12. Jh. 1-mal im Monat (115 €/Pers.).
Zeiten: April-Okt. tägl. 9-18 Uhr, Nov.-März nur bis 17 Uhr. Letzte Führungen jeweils 90 Min. vor Betriebsschluss. Bergtal 19, Tel. 05321-7500, rammelsberg.de.
Eintritt: Tageskarte Museum 10 €, bis 17 J. 5,50 €, Familie 23 €; inkl. 1 Führung 21, 14, 50 €, inkl. 2 Führungen 30, 19, 70 €; inkl. 3 Führungen 37, 23, 85 €. Mindestalter für Führungen unter Tage 4 Jahre. In der Feriensaison sollte man Führungen online vorab buchen.
Hin & weg: Stadtbus 803 „Bergbaumuseum“ fährt ab Bahnhof bzw. Kaiserpfalz Mo-Fr alle 30 Min., Sa/So 1-mal stündl. zum Rammelsberg, Tageskarte 6,60 €.
Essen & Trinken: Casino Rammelsberg, modernes Museumscafé mit Sonnenterrasse. Snacks, Tagesgerichte, Kaffee und Kuchen. Tägl. 10-17 Uhr. casino-rammelsberg.de.
Basis-Infos→ Karte
InformationTouristinformation, im Rathaus. Tägl. 10-17 Uhr. Auskünfte, Stadtplan (1,50 €), Infomaterial, Souvenirs, Schließfächer, öffentl. Toiletten (1 €).
Multimediale Infos zur Region bietet das Welterbe-Infozentrum im Untergeschoss (Eintritt frei), gut gemacht ist der 7-minütige Film am 3D-Modell. 38640 Goslar, Markt 1, Tel. 05321-78060, meingoslar.de, welterbeimharz.de.

Zum Nachmittagskaffee auf den Marktplatz

Stadtführung „1000 Schritte durch die Altstadt“ (120 Min., inkl. Huldigungssaal), tägl. 10.30 Uhr, 10 €, Kind 8 €. „Spaziergang am Nachmittag“ (90 Min.), April-Okt. und Dez. Mo-Sa 14.30 Uhr, 10 €/8 €. Treffpunkt Touristinfo. Zusätzlich zahlreiche Themen- und Kostümführungen.
Hin & wegBahn: Tägl. mind. 1-mal stündl. nach Braunschweig, Hannover, Bad Harzburg und via Vienenburg (Umsteigen) nach Wernigerode und Halberstadt.
Harz-Berlin-Express
Bus:Zentraler Busbahnhof am Bahnhof. Bus 830 fährt 1-mal stündl. via Hahnenklee nach Clausthal-Zellerfeld, 832 tägl. alle 2 Std. via Lauthental und Wildemann nach Clausthal-Zellerfeld; 861 alle 2 Std. durch das Okertal nach Altenau; 810 fährt 1-mal stündl. nach Bad Harzburg. harzbus-goslar.de.
Die Stadtbusse 801-806 starten am stadtnahen Bahnhofsende. stadtbus-goslar.de.
Parken Z. B. Parkplatz Kaiserpfalz Nord, Mo-So 10-18 Uhr 1 €/Std., entlang des Innenstadtrings (B 241/B 82) kostenfrei.
Einkaufen Wochenmarkt auf dem Jakobikirchhof jeden Di/Fr 8-13 Uhr.
Spital Großes Heiliges Kreuz15 , kreative Holzarbeiten, handgefertigte Bürsten, Seifen, Lederwaren, Glasbilder, Keramikschmuck, Kindermode, Schilder und Gemälde, Töpferware. Mi-So 11-17 Uhr. Hoher Weg 7.
Stietzel5, traditionsreiches Schuhfachgeschäft mitten in Goslar, gute Auswahl an Wander- und Trekkingschuhen. Mo-Sa 9.30-18 Uhr. Breite Str. 100-101, schuhhaus-stietzel.de.
Fleischerei Kluss6, der Traditionsmetzger stellt mit Gosebier verfeinerte Schinken- und Wurstspezialitäten her. Zuletzt prämiert wurden der Barbarossa-Schinken und die Rittersülze. Mo-Sa 8-13, Di, Do, Fr 13-18 Uhr. Kornstr. 94.
Sühl’s Harzspezialitäten12, sehr gutes Wildangebot (Hirschschinken, Rehsalami), Honig und Hochprozentiges aus dem Harz sowie allerlei Souvenirs. Tägl. 10-18 Uhr. Marktkirchhof 1.
Aktivitäten / Veranstaltungen
Mountainbike Am Bahnhof starten eine leichte (G 1, 22 km), zwei mittlere (22/30 km) und zwei schwere Routen (29/38 km), darunter die G 5 „Aussichtstour Brockenblick“ (38 km, 1265 m). volksbank-arena-harz.de.
Harzer E-Bike, E-Trekking- und Mountainbikes (42-57 €/Tag), Verleih tägl. 8.30-20.30 Uhr (mit Voranmeldung). Markt 6, Tel. 05321-78060, harzer-ebike.de.

Advent im Harz

VeranstaltungenWalpurgis, 30. April, Hexen und Teufel und Livemusik am Marktplatz.
Schützen- & Volksfest, 10 Tage Anfang Juli, Fest mit Jahrmarkt auf dem Osterfeld, volksfest-goslar.de.
Kunsthandwerkermarkt, Sa/So Anfang August, rund 120 Aussteller in der Altstadt.
Internat. Musikfest Goslar-Harz, August, 20 Kammermusikkonzerte an ausgewählten Spielorten in/um Goslar, musikfest-goslar.de.
Altstadtfest, Mitte Sept., 3 Tage lang Livemusik auf 6 Bühnen in der Altstadt, Markt- und Gastrostände, Flohmarkt.
Weihnachtsmarkt & Weihnachtswald, im Advent rund um den Marktplatz, romantischer Fichtenwald am Schuhhof, weihnachtswald.de.
Übernachten / Essen & Trinken→ Karte
Hotels**** Romantikhotel Alte Münze8, historischer Gebäudekomplex (15./16. Jh.) um einen schönen Innenhof mit 44 individuell eingerichteten Zimmern mitten in der Altstadt; stilvoller Mix aus Alt und Neu. Ruhige Altstadtlage, freundlicher Service, Slow-Food-Restaurant (mittags und 18-21 Uhr geöffnet), urige Cocktailbars, gefrühstückt wird im modernen Wintergarten oder im Innenhof. Parkplatz kostet extra. Marktstr. 1/Münzstr. 10-11, Tel. 05321-22546, hotel-muenze.de. €€€
**** Akzent Hotel Villa Saxer2, gemütliches, preisgünstiges Hotel-Garni am nördlichen Stadtmauerwall. 40 modern ausgestattete Zimmer in 4 Kategorien, mit Klimaanlage und geräumigen Bädern verteilen sich auf eine historische Fachwerkvilla und einen Neubau. Gutes Frühstücksbüfett, Parkplatz und Sauna gegen Gebühr. Viele Pauschalen. Mauerstr. 24-25, Tel. 05321-39899000, hotel-villa-saxer.de. €€-€€€
Liono1, freundliches Boutiquehotel in einer schön renovierten Villa von 1910, wenige Gehminuten oberhalb der Altstadt. 16 individuelle, schick-moderne Zimmer und Suiten, gutes Frühstück. Kein Fahrstuhl, Parkplatz gratis. Schieferweg 6, Tel. 05321-23098, hotel-liono.de. €€
Ferienwohnungen Großes Angebot an Fewos unter meingoslar.de/planen-und-buchen.
***** Altstadt Appartements11, 6 kühl-moderne, nach typischen Harzer Rohstoffen benannte Appartements (1-5 Pers.) in einem Fachwerkhaus von 1887. Hochwertig ausgestattet, alle mit Balkon, Parkplatz im Hof gegen Gebühr. Frankenberger Straße 3, Tel. 05321-302508, altstadt-appartements-goslar.de. €€
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RestaurantsAlte Münze → Hotels. €€
Brauhaus Goslar9 freundliche Gasthausbrauerei, die kupfernen Sudkessel sind imposant. Gebraut werden die naturtrüben Biere Helle, Dunkle Gose und Rammelsberger Pils. Zum Essen gibt es Harzer Spezialitäten, etwa vom Höhenvieh, deftige Gose-Gerichte und Gerstenkörner zum Knabbern. Mo-Fr 12-23, Sa/So ab 11, warme Küche bis 20 Uhr. Marktkirchhof 2, Tel. 05321-685804, brauhaus-goslar.de. €
Harzer Urbier Gose: ein obergäriges Bier, das nach altem Rezept durch Zusatz von Salz, Koriander und Milchsäure zur Gose wird. Benannt nach der Gose, die durch Goslar fließt.

Mitten in Goslar - die Alte Münze

Die Butterhanne10, historisches Wirtshaus mit großer Auswahl an deftiger preiswerter (auch vegetarischer) Küche, von Flammkuchen über Steaks bis Windbeutel, die schnell und in großen Portionen auf den Tisch kommt, dazu frisch gezapftes Gosebier. Schöne Terrasse an der Marktkirche. Frühstück bis 11.30 Uhr. Tägl. 9-22 Uhr. Marktkirchhof 3, Tel. 05321-22886, butterhanne.de. €
Wirtshaus an der Lohmühle13, das bayrisch dekorierte Paulaner-Lokal verteilt sich auf drei Fachwerkhäuser an der Abzucht. Sonniger Biergarten, bayrische Schmankerl (Schweinshaxe, Leberkäs’ und Schnitzel), Veggie-Pfanne gibt es auch. Di-Fr 17-22, Sa/So ab 12 Uhr. Gemeindehof 3-6, Tel. 05321-26070, paulaner-goslar.de. €€
Trüffel4,