Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Lisa ArnoldOrientiert in StockholmStadt und StadtviertelSightseeing-KlassikerSightseeing-AlternativenEssen gehenAusgehenShoppingUnterwegs in StockholmTour 1: Gamla StanTour 2: ÖstermalmTour 3: SödermalmTour 4: Um den RiddarfjärdenTour 5: NorrmalmTour 6: Kungsträdgården, Skeppsholmen, KastellholmenTour 7: VasastanTour 8: Djurgårdens MuseenTour 9: Djurgården mit dem FahrradAusflügeHagaparkenCarl Eldhs AteljémuseumBergianska TrädgårdenMillesgårdenSkogskyrkogårdenDrottningholms SlottArtipelagMariefredUppsalaDie SchärenInsel um InselFjäderholmarnaSandhamnFinnhamn oder MöjaVaxholmNachlesen & NachschlagenStadtgeschichteStockholm kulinarischKulturlebenNachtlebenVeranstaltungskalenderStockholm mit KindernStockholm (fast) umsonstMobil in StockholmÜbernachtenStockholm von A bis ZStockholm kompaktAlle Museen und SchlösserAlle RestaurantsAlle Shopping-AdressenEtwas SchwedischÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Ein mysteriöser Brand und eine Zeit der VeränderungWohnen in der AltstadtTheater um Ingmar BergmanSlussen – die Schleuse zwischen Mälaren und OstseeNobeldinner für das VolkDie U-Bahn als längste KunstgalerieWie ein Nationalromantiker den 6. Juni zum Feiertag machteEin Nationalpark in der HauptstadtKönigssöhne im StreitStockholms Schutzheiliger St. ErikStockholmer MachtquartiereStockholm zu WasserStockholm im Winter
Kartenverzeichnis
Tour 1: Gamla StanTour 2: ÖstermalmTour 3: SödermalmTour 4: RiddarfjärdenTour 5: NorrmalmTour 6: Kungsträdgården, Skeppsholmen, KastellholmenTour 7: VasastanTour 8: Djurgårdens MuseenTour 9: Djurgården-RadtourHagaparkenBergianska TrädgårdenSkogskyrkogårdenUppsalaVaxholmÜbernachten in StockholmZeichenerklärungStockholm/UmgebungSchienennetzplan
Tourenverzeichnis
Tour 1: Gamla StanAuf der Insel, wo Stockholm gegründet wurde, drängen sich rot und gelb verputzte Häuser, Kirchen und das Schloss. So eine gut erhaltene Altstadt, die ohne viel touristischen Schnickschnack auskommt, hat man selten gesehen.Tour 2: ÖstermalmAuf dem Strandvägen und rund um den Stureplan lässt es sich herrlich flanieren. Das Hallwylska Museet zeigt einen historischen Stadtpalast, in der Markthalle gibt's Elch und Bär zu verkosten. Abends öffnen schicke Nachtclubs.Tour 3: SödermalmWo die Kreativen leben, gibt es Adressen zum Stöbern statt klassischem Sightseeing. Streifen Sie durch die Geschäfte und Cafés im Szeneviertel SoFo. Für den Abend bietet sich ein Besuch der Galerie Fotografiska an.Tour 4: Um den RiddarfjärdenErlebnistour für schönes Wetter: Zu Fuß oder mit dem Bus geht’s um die Bucht Riddarfjärden. Nördlich und südlich davon führen Uferpromenaden, versteckte Treppen und ein Panoramaweg zu Lieblingsplätzen der Stockholmer.Tour 5: NorrmalmDie moderne City mit Kultur und berühmten Bauwerken. In Stockholms Wahrzeichen, dem Rathaus mit Turm und Goldenem Saal, findet jedes Jahr das Nobelbankett statt. Die Einkaufsmeile Drottninggatan durchschneidet das Viertel.Tour 6: Kungsträdgården, Skeppsholmen, KastellholmenPrachtbauten und Gotteshäuser umgeben den „Garten des Königs“. Auf Skeppsholmen gibt's moderne Kunst zu sehen. Um die Mini-Inseln verläuft ein Spazierweg mit Aussicht.Tour 7: VasastanIn dem aufstrebenden Wohnviertel mit zeitgenössischer Kunst, Park und Kultcafés kann man Astrid Lindgren und August Strindberg besuchen. In den Lokalen der Rörstrandsgatan sind Sie unter Locals.Tour 8: Djurgårdens MuseenDas Barockschiff „Vasa“, der Skansen mit Freilichtmuseum und Zoo sowie das Nordiska Museet sind Klassiker. ABBA, Wracks, Wikinger- und Alkoholmuseum ergänzen das Spektrum. In Gröna Lund rauschen Sie über Achterbahnen.Tour 9: Djurgården mit dem FahrradAb ins Grüne: Der Nationalpark mitten in Stockholm wartet mit alten Eichen, romantischen Wegen und einem See auf. Am Weg liegen Schlösser, Kunstmuseen in einst privaten Villen und ein paradiesischer Garten.Ausflug UppsalaDie charmante Universitätsstadt 70 km nördlich von Stockholm ist einen Tagesausflug wert, denn sie ist, obwohl so nah, ganz anders. Sie wollen ein Gefühl für das echte Schweden abseits des Hauptstadttrubels bekommen und dabei noch ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis genießen? Dann ist die mit dem Zug knapp 40 Minuten entfernte Stadt die perfekte Wahl. Lebendig, authentisch und farbenfroh – das ist Uppsala.Ausflug VaxholmDie „Hauptstadt der Schären“ ist so leicht zu erreichen, dass Sie den Ausflug spontan in Ihren Stockholm-Besuch integrieren können, wenn Sie die Lust auf die Schären packt. Im Gegensatz zu den abgelegenen Schäreninseln, die Besuchern nur in der Hauptsaison von Juni bis August etwas bieten, ist Vaxholm das ganze Jahr über „offen“.
Unterwegs mit
Lisa Arnold
Lisa Arnold hat Germanistik und Skandinavistik studiert und lebt seit 2013 in Stockholm. Dort ist sie als Skandinavien-Korrespondentin mehrerer deutscher und österreichischer Zeitungen tätig. Das Spektrum der Berichterstattung reicht von Reichstagswahl über Royals bis hin zu Reisezielen in ganz Nordeuropa. Weitere Reportagen und Fotoessays sind u. a. in der Wiener Zeitung und dem Magazin Nordis erschienen. Außerdem arbeitet Lisa Arnold als Übersetzerin und Reisebuchautorin. Ihre Faszination für Sprachen - für fremde wie für die eigene - hat sie auch an die Universität Stockholm gebracht, wo sie gelegentlich Deutsch unterrichtet.
In Stockholm habe ich „Lagom“, den schwedischen Weg zum Glück, kennengelernt. Dieses Leitwort steht für das richtige Maß, bedeutet so etwas wie „nicht zu viel und nicht zu wenig“ und manifestiert sich in coolem Design, harmonischer Architektur und zeitloser Mode. Stockholm versprüht Leichtigkeit - und verführt zum Draußensein. Wenn das Wetter stimmt, sollten Sie sich unbedingt in ein Boot setzen. Nach Jahren hier in Stockholm kann ich noch immer nicht genug vom Bootfahren bekommen. Mitfahren bei einer Stadtrundfahrt zu Wasser oder selber paddeln bei einer Sightseeingtour per Kajak - das entscheiden Sie.
Planen Sie außerdem Zeit zum Flanieren, Innehalten und Auf-Bänken-Sitzen ein. Kurven Sie mit einem Fahrrad über die breiten Radwege, entspannen Sie in den vielen Parks und genießen Sie die Aussicht, wann immer sich eine Gelegenheit bietet. Denn Stockholm ist anders als die meisten anderen Städte. Stockholm liegt am oder besser gesagt im Wasser und besteht aus mehreren Inseln - mit bis zu 50 Meter hohen Felsen. Ob von der Brücke Skeppsholmsbron, der Uferpromenade Norr Mälarstrand oder vom Panoramaweg Monteliusvägen - die Inselstadt mit ihren Buchten, Brücken und Booten ist aus jeder Perspektive eine Augenweide. Välkommen till Stockholm!
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, eine lustige Bar oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an:Michael Müller Verlag GmbH | Stichwort „Arnold, Stockholm“ | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen oder per Mail an:
[email protected]| Betreff „Arnold, Stockholm“
Orientiert in Stockholm
Stadt und Stadtviertel
Das viele Wasser macht Stockholm einzigartig. Wo der Mälarsee in die Ostsee mündet, ist die Stadt auf 14 Inseln erbaut, die durch 54 Brücken miteinander verbunden sind. Das hat Stockholm den Spitznamen „Venedig des Nordens“ eingebracht. Doch vergessen Sie diesen Vergleich - mit dem nordischen Licht und 20 Stunden Sonnenschein hat Stockholm genug eigene Reize.
Stockholm von oben
Ob klassisch vom Rathausturm romantisch vom Panoramaweg Monteliusvägen oder entspannt durch die Fenster der Bar Himlen in der 26. Etage - der Blick auf die Stadt fasziniert zu jeder Tageszeit.
Välkommen till Stockholm!
Stockholm - das sind begrünte Uferpromenaden und weiße Schiffe, ockergelbe Fassaden und schwarze Dächer, hohe Felsen und ruhige Gewässer. Die Weltstadt hat ihre 800-jährige Geschichte bewahrt und ist trotz königlichem Glanz und weltbekanntem Design ganz bescheiden geblieben.
Stockholm hat rund 990.000 Einwohner, von denen ein gutes Drittel in der Innenstadt lebt, der Rest in den nördlichen und südlichen Vororten. 2025 soll die 1-Million-Marke erreicht werden, was Stockholm zu einer der am schnellsten wachsenden Städte Europas macht. Doch eng fühlt es sich nicht an, im Gegenteil: Die Stadt wirkt frisch und luftig. Das liegt daran, dass sie zu je einem Drittel aus Wasser, Parks und bebauter Fläche besteht.
Vom Gletscher geformt
Stockholm liegt an der Stelle, wo der östliche Ausläufer des Mälarsees und die Ostsee aufeinandertreffen. Die Stadt ist auf Inseln erbaut, die das skandinavische Inlandeis vor 21.000 Jahren formte. Wasserwege prägen das Stadtbild, Fähren gehören zu den öffentlichen Verkehrsmitteln. Größtes Gewässer in der Stockholmer Innenstadt ist die fast 3 km lange und 400 m breite Bucht Riddarfjärden, die die Stadtteile Kungsholmen und Södermalm trennt und bei der Schleuse Slussen in die Ostsee mündet.
Altstadt Gamla Stan
Das Herzstück von Stockholm ist die gut erhaltene Altstadt, wo Stockholm im 13. Jh. seinen Anfang nahm. Zum Stadtteil gehören die Inseln Stadsholmen, Helgeandsholmen,Riddarholmen und Strömsborg, auf die nur ein einziges Haus passt. Kaum jemand nennt die Hauptinsel noch Stadsholmen - heute heißt sie, wie der Stadtteil, nur noch Gamla Stan. Souvenirläden, Restaurants und Cafés konkurrieren hier um die Gunst der Besucher, Galerien und Antikläden ziehen Kunstfreunde an, und um das Schloss herum klicken die Fotoapparate. Über verschlungene Wege schlendert man an roten und gelben Fassaden vorbei, kostet die erste Zimtschnecke und lernt das schwedische Wort mysig: gemütlich, heimelig, warm.
Durch die Innenstadt
Nördlich der Altstadt liegt die City mit Architektur aus Nationalromantik, Jugendstil, Moderne, Funktionalismus und Gegenwart. Norrmalm ist das Geschäfts- und Verwaltungszentrum mit Büros, Einkaufsstraßen, internationalen Restaurants, Museen und Parks. Der Kungsträdgården ist Schauplatz von Konzerten und Foodfestivals, auf dem Hötorget schlendert man über einen Markt, und an der Uferstraße Strömgatan kann man Anglern zusehen, wie sie Lachse fischen.
Überquert man die Straße Birger Jarlsgatan, findet man sich auf Östermalm wieder. Hier leben die Reichen und Schönen, und für Besucher bedeutet das: prachtvolle Architektur, hübsche Läden, Museen, Parks und viele Einkehrmöglichkeiten. Das Prachtstück von Östermalm ist die Hafenpromenade Strandvägen mit Gaststätten am Wasser.
Südlich der Altstadt liegt die felsige Insel Södermalm, die mit ihren Türmchen wie eine Kleckerburg aussieht. Einst verschmähtes Arbeiterviertel mit zwielichtigen Kneipen, dreckigen Gassen und qualmenden Fabriken, ist Södermalm heute ein Trendviertel mit Boutiquen, Cafés und Künstlerateliers, vor allem in SoFo.
Gegenüber von Södermalm liegt Kungsholmen, ein beliebtes Wohngebiet mit dem Stadshuset am Ostzipfel. Kungsholmen ist die einzige Stockholmer Insel, die ein durchgehender Parkstreifen umgibt.
Grünes Stockholm
Die Insel Djurgården, das ehemalige Jagdgebiet des Königs, ist ein beliebtes Ausflugsziel mitten in der Stadt. Einerseits gibt es hier ein Dutzend Museen und Attraktionen, darunter das berühmte Vasamuseum. Andererseits ist, der höfischen Jagdlust sei Dank, der Großteil der Insel naturbelassen geblieben. Hier beginnt der Ekoparken, der erste Nationalstadtpark der Welt, durch den ein 36 km langer Radweg verläuft. Im Norden gehört auch der Hagaparken dazu, wo Kronprinzessin Victoria wohnt.
Stockholmer Schären
Vor Stockholm liegt ein Archipel aus 24.000 Inseln und Felsen mit roten Häuschen inmitten einer reichen Flora und Fauna. Die Hauptsaison für einen Schärenbesuch ist von Mitte Juni bis Mitte August. Bis auf Vaxholm können viele Inseln nur über die Sommerperiode angefahren werden. Weil sich alle Touristen diese kurze Saison mit den einheimischen Urlaubern teilen, die Zahl der Unterkünfte aber begrenzt ist, empfiehlt sich eine frühe Buchung.
Sightseeing-Klassiker
Kein Stockholm-Besuch ist komplett ohne die Begegnung mit einem bestimmten Schiff: der 400 Jahre alten „Vasa“, Schwedens meistbesuchter Attraktion. Durch die Gassen der gut erhaltenen Altstadt können Sie sich bis zum Schloss treiben lassen und die Prunkräume des Königs besuchen. Aussichtspunkte in luftiger Höhe bieten interessante Perspektiven.
Ausblicke vom Wasser
Setzen Sie sich gleich zu Beginn Ihres Aufenthalts in eines der Sightseeingboote, und Sie werden einen guten Überblick über die Stadt und ihre Inseln bekommen.
Geschichte ganz greifbar
♦ Kungliga Slottet: Mit über 600 Räumen ist das Stockholmer Stadtschloss eines der größten Schlösser der Welt. In den Gemächern und Paraderäumen, der Rüstkammer mit allerlei königlichen Kuriositäten und der Antiquitätensammlung von Gustav III. kann man Stunden zubringen. Jeden Tag ist Wachablösung im Schlosshof, für die man kein Ticket braucht.
♦ Vasamuseet: Schwedens größte Attraktion ist das Kriegsschiff „Vasa“, das 1628 auf seiner Jungfernfahrt noch im Hafen vor Stockholm sank. Dort lag es 333 Jahre lang auf dem Meeresgrund. Heute wird es in einem Museum auf Djurgården gezeigt und von einer Ausstellung mit Funden von Bord begleitet. Kommen Sie früh am Morgen, denn die Schlangen sind tagsüber immer lang. Audioguides hauchen der Geschichte des Unglücksschiffes Leben ein.
♦ Skansen: Das erste Freilichtmuseum der Welt zeigt 140 Gebäude aus ganz Schweden, von einer alten Schule bis hin zum Zelt des Nomadenvolks der Samen im Norden. Sogar ein ganzes Stadtviertel ist nachgebaut, wo verschiedene Handwerker dem traditionellen Tagewerk nachgehen. Im Tierpark trifft man Elche, Rentiere und Bären. Skansen ist nicht nur Touristenattraktion, sondern wird am Wochenende auch von Locals besucht.
♦ Storkyrkan: Stockholms (ehemals katholische) Kathedrale aus dem 13. Jh. bietet, im Gegensatz zu den meisten protestantisch-schlichten Kirchen im Rest der Stadt, einiges an Prunk und Kunstwerken. Das Herzstück ist die Figurengruppe, die den heiligen Georg überlebensgroß im Kampf mit dem Drachen zeigt. Der Silberaltar und das „Nebensonnengemälde“, die älteste bekannte Darstellung von Stockholm, sind weitere Highlights.
Schlendern und schauen
♦ Gamla Stan: In Stockholms charmanter Altstadt, die eine eigene Insel füllt, kann man sich mit Freude verlaufen. Sie besteht aus engen Pflastergassen und Häusern mit gelben, roten und orangefarbenen Fassaden. Statt touristisch verkommen, ist sie in Würde gealtert. Nur eine einzige Gasse ist gesäumt von Souvenirläden, der Rest ist authentisch und Teil des normalen Stadtlebens geblieben. Lassen Sie sich durch gemütliche Cafés und Künstlerläden treiben.
♦ Szeneviertel SoFo: Die Insel Södermalm ist Stockholms kreatives Viertel, und besonders geballt findet man bunte Läden, Cafés und ungewöhnliche Restaurantkonzepte südlich der Folkungagatan (SoFo). Abends kann man in den Bars gemütlich sitzen und sich bei einem Cocktail unter die hip gekleideten Locals mischen.
Stockholm von oben
♦ Stadshuset: Das Rathaus mit dem 106 m hohen Turm ist Stockholms Wahrzeichen. Diesen Turm kann man besteigen und den Rundumblick über die Innenstadt genießen. Auch die Festräume im Inneren des Rathauses sind einen Besuch wert. Hier sieht man, wo der König jedes Jahr die Nobelpreisträger mit einem legendären Bankett ehrt.
♦ Monteliusvägen: Rund um die Uhr und ohne Eintrittskarte können Sie Stockholms romantischsten Aussichtspunkt besuchen. Der Spazierweg Monteliusvägen hoch oben auf Södermalm ist ein schmaler, ausgetretener Pfad, der sich an Parks und alten Häusern vorbeischlängelt und einen Panoramablick auf Stadshuset, Altstadt und moderne City bietet. Wer abends kommt, sieht die Sonne hinter dem Rathaus untergehen. Der perfekte Platz für ein Picknick; Tische und Bänke stehen bereit.
Kunst und Design
♦ Fotografiska: Ein Mekka für Fotobegeisterte. Die Galerie in einem ehemaligen Zollhaus überrascht nicht nur mit ihren Wechselausstellungen international bekannter Fotografen, sondern auch mit ihrer modernen Innenarchitektur und dem herrlichen Restaurant mit Panoramablick. Man sollte unvoreingenommen herkommen, da die Ausstellungen stark variieren. Das Spektrum reicht von schwarz-weißen Porträts und eleganten Modestrecken bis hin zu schrillen Collagen. Da es in der Regel drei, vier parallele Ausstellungen gibt, findet jeder etwas für seinen Geschmack.
♦ Moderna Museet und ArkDes: Jede Metropole, die etwas auf sich hält, hat ein Museum für moderne Kunst, und Stockholm bildet da keine Ausnahme. Das idyllisch auf der ruhigen, grünen Insel Skeppsholmen gelegene Moderna Museet stillt den Durst nach internationaler Kunst des 20. Jahrhunderts, mit Werken von Pablo Picasso, Henri Matisse und Andy Warhol. Zur ständigen Ausstellung gehören Gemälde, Lichtinstallationen, Fotos und Skulpturen, drinnen und im Freien. Das Zentrum für Architektur und Design (ArkDes) im gleichen Gebäude zeigt Ausstellungen mit Bezug zu Schweden. .
Sightseeing-Alternativen
Während die Sightseeing-Klassiker ein breites Publikum aus aller Welt ansprechen, bedienen die kleineren Glanzlichter Zielgruppen je nach persönlichen Vorlieben. Folgen Sie Ihren Interessen - sie könnten Sie an das Mischpult von ABBA, hinter Astrid Lindgrens Schreibmaschine oder auf eine Apfelwiese mitten in der Stadt bringen.
UNESCO-Weltkulturerbe
Stockholm hat zwei Welterbestätten: das Schloss Drottningholm mit englischem Garten und Barocktheater und den Waldfriedhof Skogskyrkogården, moderne Architektur in friedlicher Natur.
Geschichte im Detail
♦ Historiska Museet: Mit der „Welt der Wikinger“ hat das Stockholmer Geschichtsmuseum seit 2021 die größte Wikingerausstellung der Welt. Präsentiert werden rund 2500 Exponate aus zehn Themenbereichen, darunter Seefahrt, Handwerk und Handel. Weitere Ausstellungen sind prähistorischen Funden und Kunst aus dem Mittelalter gewidmet.
♦ Nordiska Museet: Das schlossartige Gebäude auf Djurgården beherbergt das Museum für schwedische Geschichte ab dem 16. Jh. Viele kleine Ausstellungen reichen Aspekte schwedischer Kultur in verdaulichen Häppchen. Man schlendert durch eine detailgetreu nachgebaute Sozialwohnung aus den 1940ern, passiert in anschaulichen Szenen dargestellte Traditionen und Feiertage, verfolgt die Entwicklung des Möbeldesigns und schmunzelt in der Welt der „kleinen Dinge“ angesichts des Nippes, den sich die wohlhabende Elite früher ins Regal stellte.
♦ Hallwylska Museet: Das Ehepaar Hallwyl lebte den Stockholmer Traum im frühen 19. Jh.: Sie bewohnten einen luxuriösen Stadtpalast, sammelten Kunst und führten erfolgreiche Geschäfte. Ihr elegantes Haus ist unangetastet geblieben, man kann sich in den Wohnräumen, in der Küche und auf dem Dachboden umsehen und erfährt, welche neumodischen Dinge die Early Adopters Herr und Frau Hallwyl in ihrem Heim hatten. Im lauschigen Innenhof gibt es eine einzigartige Bar.
Kunst und Kultur
♦ Prinz Eugens Waldemarsudde: Ein Prinz, der nie König sein wollte. Statt Politik zu betreiben, hat Prinz Eugen lieber gemalt und den Garten gepflegt. Seine Residenz am Ufer der Insel Djurgården ist - innen und außen - eines von Schwedens schönsten Kunstmuseen. Die Ausstellung zeigt die Werke des Prinzen und seiner Zeitgenossen: romantische Landschaftsmotive und Szenen des schwedischen Landlebens. Der Park ist frei zugänglich und reizt mit üppigen Blumenbeeten und effektvoll platzierten Skulpturen. Museumsbesucher können in der Küche des Prinzen Mittagessen.
♦ Astrid Lindgrens Wohnung: Die berühmte Kinderbuchautorin lebte 60 Jahre lang in einer Vier-Zimmer-Wohnung am Vasaparken. Wenn man das Wohnzimmer betritt, hat man das Gefühl, sie wäre nur kurz einkaufen gegangen. Ihr Schreibtisch steht am Fenster, von dem man einen Blick auf den Park hat. Hier kommt man nur mit Guide rein, die Führung in kleinen Gruppen ist exklusiv und persönlich. Man lernt viel über das Leben und Werk von Astrid Lindgren und bekommt Lust, im nächsten Buchladen „Pippi Langstrumpf“ zu kaufen.
♦ Stadsbiblioteket: Stockholms Hauptbibliothek ist ein wahrer Tempel des Lesens. Das Gebäude wurde vom Stararchitekten Gunnar Asplund entworfen und ist der Inbegriff des Nordischen Klassizismus, der zu Beginn des 20. Jh. aufkam. Gratis und ohne Anmeldung kommt man hinein in dieses Paradebeispiel großer schwedischer Architektur.
♦ ABBA The Museum: Der schwedische Exportschlager wird mit einem eigenen Museum geehrt, das zum Mitmachen einlädt. Hier kann man mit ABBA-Hologrammen auf der Bühne tanzen, Karaoke singen und am Mischpult Knöpfe drücken. Und wer könnte ABBAs auffällige Bühnenoutfits vergessen? Hinter Glas sind glitzernde Anzüge und Kleider zu sehen, außerdem die vielen Auszeichnungen, die das Quartett erhalten hat.
Schlösser im Grünen
♦ Rosendals Slott und Trädgård: Auf der Insel Djurgården fand König Karl XIV. Johan, der eigentlich ein französischer Feldherr war, Ruhe vor Krieg und Politik. Das aus Fertigteilen erbaute Schloss ist ein Zeitzeugnis des frühen 19. Jh., als der französische Empirestil nach Schweden kam. Der gleichnamige Nutzgarten mit Obst, Gemüse, Kräutern und Blumen ist eine Oase mitten in der Stadt. Hier kann man durch das Gewächshaus stöbern und unter Apfelbäumen frisch gebackene Zimtschnecken essen. .
♦ Hagaparken: Etwas außerhalb des Stadtzentrums liegt dieser großzügige Park im englischen Stil. Hier wohnen Kronprinzessin Victoria und ihr Mann Daniel. Ihr Schloss ist privates Gelände, doch man kann durch den Zaun einen Blick erhaschen. Gleich daneben steht der Pavillon von König Gustav III. - der Name ist eine Untertreibung, denn der Pavillon ist auch ein Schloss, das man im Sommer besuchen kann. Überall im Park sind kleine königliche Bauwerke eingestreut, die den Spaziergang auch dann lohnen, wenn alles andere geschlossen hat.
Essen gehen
Stockholm ist (noch) ein Geheimtipp unter Gourmets. Das Spektrum reicht von klassischer Hausmannskost bis zur experimentierfreudigen New Nordic Cuisine. Die Gastwirte legen Wert auf hochwertige Gerichte und ein durchdesigntes Lokal, Touristenfallen gibt es kaum. Günstig schlemmen kann man beim Mittagstisch, aber alkoholische Getränke gehen ins Geld.
Zur schwedischen Küche, zur Fika und zum staatlichen Alkoholmonopol lesen Sie mehr im Kapitel „Stockholm kulinarisch“ ab Link.
Ausführliche Restaurantbeschreibungen befinden sich am Ende jeder Tour.
Eine Liste aller Restaurants finden Sie ab Link.
Schwedens guter Geschmack
Stockholm ist eine aufstrebende Destination für Genießer. Über die Landesgrenzen hinaus mag nicht viel mehr bekannt sein als Zimtschnecken und Fleischbällchen, aber in Stockholm kann man richtig gut essen. Und das mit jedem Budget: Foodtrucks am Straßenrand und Food-Courts mit vielen Restaurants unter einem Dach bieten Häppchen für den schmalen Geldbeutel. In Szenerestaurants und Traditionslokalen isst man wie die Locals. Und in Gourmetrestaurants gönnt man sich ein kunstvoll komponiertes Menü. Die Qualität stimmt fast immer. Bestellen Sie ein Dessert, wenn noch Platz ist. Die Restaurants übertreffen sich gegenseitig mit frischen Kreationen aus Beeren, Cremes und Schokolade.
Nordische Eigenheiten
Das Mittagessen wird zwischen 11 und 14 Uhr serviert, abends isst man zwischen 17 und 21 Uhr. Die meisten Restaurants schließen um 22 Uhr. Die ordnungsliebenden Schweden reservieren ihre Tische im Voraus, deswegen ist auch Touristen eine Tischreservierung empfohlen. Ob geplant oder spontan: Im Restaurant niemals selbst den Tisch einnehmen, sondern immer auf den Oberkellner, auf Schwedisch Hovmästare, warten, der die Plätze zuweist.
Zwischen den Hauptmahlzeiten geht immer eine Fika, die von den Schweden gerne und oft zelebrierte Kaffeepause mit Zimtschnecke oder anderem süßen Gebäck.
Wer Bier und Wein im Supermarkt kaufen möchte, wird sich wundern: Dort gibt es kaum alkoholische Getränke, die stärksten Biere haben 3,5 Vol.-% Alkohol. Der Grund für die Dürre ist das staatliche Monopol auf Höherpro-zentiges, das nur in den Geschäften des Systembolaget verkauft wird.
Preise abends und mittags
Essen in Stockholm hat seinen Preis, und der liegt am Abend bei etwa 150-200 Kr für eine Vorspeise und 250-350 Kr für ein Hauptgericht. Was teuer wirkt, ist am Ende fair: Man zahlt etwas mehr für ein Hauptgericht, dafür sind Brot, Butter und Wasser inklusive, und es ist völlig legitim, keine weiteren Getränke zu bestellen. Wer Bier oder Wein zum Essen trinkt, muss mit 70-150 Kr pro Glas rechnen. Viele Restaurants, auch Gourmetlokale, bieten unter der Woche einen günstigen Mittagstisch an. Für 130-200 Kr gibt es ein Tagesgericht oder Essen vom Büfett. Salat, Brot, Butter und ein kaltes Getränk sind inklusive, meistens auch Filterkaffee.
Trinkgeld ist kein Muss
In Bars und Cafés zahlt man ohnehin am Tresen, da ist kein Trinkgeld nötig. Im Restaurant läuft die Bezahlung so ab: Der Kellner bringt ein Kartenlesegerät - Schweden funktioniert bargeldlos - und das Display zeigt den Rechnungsbetrag an, unter dem man den Gesamtbetrag inklusive Trinkgeld eingeben soll. In einem durchschnittlichen Restaurant rundet man um ein paar Prozent auf.
5 Tipps für 5 Abende
♦ Knut: Der charmanten Mischung aus nordschwedischer Rauheit und Stockholmer Coolness kann sich niemand entziehen. Hier gibt es Elchwurst, geräuchertes Rentier, Pizza mit Västerbottenkäse und viele weitere Spezialitäten.
♦ Operakällaren: Seit Viktor Westerlind 2021 die Rolle des Küchenchefs über-nommen hat, ist frischer Wind in den traditionellen Gourmettempel gekommen. Wer nicht das große Verkostungsmenü möchte, kann drei Gerichte à la carte bestellen.
♦ Fotografiska: Die Galerie Fotografiska hat nicht nur die großzügigsten Öffnungszeiten aller Stockholmer Museen, sondern auch eines der Restaurants mit der besten Aussicht auf die Innenstadt. Die Verkostungsmenüs bestehen aus vier bzw. sechs Gerichten.
♦ Mälarpaviljongen: In der Nähe des Stadshuset liegt das Sommerrestaurant unter freiem Himmel. Man holt sich die leichten Gerichte am Tresen und sucht sich dann einen Platz, entweder unter Bäumen am Seeufer oder auf dem hölzernen Ponton, der auf den Wellen schaukelt. Hier trifft sich auch die Regenbogen-Szene, aber nicht nur.
♦ K25: Der moderne Food-Court mit zehn Restaurants und 250 Sitzplätzen ist die ideale Adresse für Spontanbesuche. Die Essstände servieren hochwertige schnelle Gerichte, überwiegend asiatische Spezialitäten wie Sushi, Curry, Teigtaschen und Ramen. Aber auch Burger und Schiacciata sind erhältlich.
Ausgehen
Ob entspannte Drinks mit Panoramablick, große Oper und Theater, Popkonzerte im Freien, schummrige Jazzclubs oder Tanzen bis in die Morgenstunden: Die Stockholmer wissen, wie man die Nacht zum Erlebnis macht. Es geht recht früh los, um drei Uhr ist meistens Sperrstunde. Bitte Hemd und Kleid einpacken, denn auf ein gepflegtes Outfit wird Wert gelegt.
Ausführliche Beschreibungen aller Bars, Livemusik-Kneipen und Nachtclubs finden Sie im Kapitel Nachtleben.
Theater, Oper, Kino und Konzertbühnen werden im Kapitel Kulturleben beschrieben.
Feiern nach Lust und Laune
Die Angebote am Abend spiegeln die Atmosphäre von jedem Stadtteil wider, die man schon tagsüber erahnen kann: In der gemütlichen Altstadt kommen Freunde von Bier, Wein und Musik in Pubs und Jazzlokalen zusammen. Das elegante Östermalm mit seinen durchgestylten Clubs und Bars ist der Hotspot der Reichen und Schönen. Und das hippe Södermalm zieht mit seiner lockeren Atmosphäre Bartträger und Kreative auf einen Cocktail in die alternativen Bars. Das Geschäfts- und Verwaltungsviertel Norrmalm ist eher für After-Work-Lokale bekannt und leert sich zu später Stunde. In der aufstrebenden Wohngegend Vasastan findet man vereinzelte, persönlich geführte Bars.
Im Sommer gerne draußen
Der kurze Sommer wird von den Stockholmern intensiv genutzt: Bei jeder Gelegenheit sind sie draußen. Da überrascht es nicht, dass sich von Juni bis August auch ein Teil der Abendgestaltung ins Freie verlagert. Die Gehwege vor den Bars sind dann voller Tische und Stühle - wohlgemerkt abgesperrt, jenseits des Zaunes darf man keinen Alkohol trinken -, sodass man die hellen Nächte mit einem Glas Wein in der Hand genießen kann. Auch Theatervorstellungen und Konzerte finden im Freien statt, häufig gratis im Rahmen von Kulturfestivals und der Initiative „Parkteatern“ des Stockholmer Stadttheaters. Die Bühne des Vergnügungsparks Gröna Lund nehmen im Sommer Abend für Abend namhafte Popstars und Rockbands ein.
Früh antanzen spart Geld
In den Stockholmer Clubs geht bei Elektromusik im Stil von Avicii am Freitag und Samstag die Post ab. Wer stressfrei mittanzen will, sollte den Abend geschickt planen und früher starten als die anderen. Kommen Sie zwischen 22 und 23 Uhr, wenn der Eintritt (noch) gratis ist und kaum Leute anstehen. Nehmen Sie einen Drink an der Bar, viele Clubs bieten auch Speisen an. Um Mitternacht, wenn es richtig losgeht, dämpfen nämlich lange Schlangen und hohe Eintrittspreise die Feierlaune. Auch werden die Türsteher im Laufe der Nacht immer kritischer: Wer ihnen nicht gefällt, wird abgewiesen. In den letzten Jahren hat sich leider auch eine gewisse Fremdenfeindlichkeit bemerkbar gemacht, und Nachtclubs werden zunehmend dafür kritisiert, dass Gäste aufgrund ihres Akzents und ihrer Hautfarbe abgewimmelt werden. Das Mindestalter für die meisten Clubs liegt bei 23 Jahren.
Sommerpause großer Häuser
Die Theater zeigen überwiegend Stücke auf Schwedisch, daneben gibt es ein internationales Theater. Die Oper führt Werke in der Originalfassung auf. Die großen Häuser Dramaten und Operan setzen auf klassische Inszenierungen bekannter Stücke. Karten bekommt man auch kurzfristig. Allerdings machen beide von Mitte Juni bis Anfang September Sommerpause. Kulturfreunden seien in dieser Zeit die Vorstellungen in Parks empfohlen.
Filme ohne Sprachbarriere
Während die Theater Stücke auf Schwedisch zeigen, werden Kinofilme in Originalfassung mit Untertiteln gezeigt. Sollte Sie an einem kalten Abend die Lust auf eine Komödie packen, nur zu: Für einen Kinobesuch in Stockholm sprechen nicht nur die Verständlichkeit, sondern auch das elegante Interieur vieler Kinos aus den 1920ern.
5 Tipps für 5 Abende
♦ Himlen: Die verglaste Bar im 26. Stock des Hochhauses Skrapan in einer luftigen Höhe von 104 m bietet einen atemberaubenden Blick auf das Lichtermeer der Stockholmer Innenstadt. Hier gibt es gute Cocktails, auch ohne Alkohol, und dazu leckere Snacks von der Lounge-Speisekarte.
♦ Kino SF Saga: Das Kino auf der Kungsgatan hat sein glamouröses Flair der Goldenen Zwanziger mit auffälliger Beleuchtung und samtiger Innenausstattung bewahrt. Sich hier einen Blockbuster in Originalfassung anzuschauen ist vor allem in der dunklen Jahreszeit ein Höhepunkt.
♦ Kungliga Operan: Das Opernhaus ist nicht nur eine kulturelle Institution, sondern dank Restaurants und Bars im selben Gebäude auch ein Treffpunkt vor und nach einer Veranstaltung. Ob Absacker in der Operabaren oder Tanzen mit VIPs im Nachtclub Café Opera - wenn der Vorhang fällt, geht’s erst richtig los.
♦ Södra Teatern: Dieser Kultur- und Vergnügungskomplex mit Livebühne, Gastronomie und Nachtclub liegt auf der Insel Södermalm. Im Sommer spielen sich die Abende im Freien mit Blick auf die Altstadt ab.
♦ Stampen: Der Jazzclub in der Altstadt bietet täglich Livemusik. Wenn Sie Swing, Dixie, Blues und den Sound der 50er und 60er mögen, sind Sie hier richtig. Auf zwei Etagen mit zwei Bühnen und zwei Bartheken haben viele Besucher Platz.
Shopping
Die Schweden sind für ihren guten Stil und ihr zeitloses, funktionales Design bekannt. Stockholm ist ein Shopping-Paradies für alle, die sich gern klassisch kleiden, aber auch für Trendbewusste, die auch mal auffällige Stücke tragen. Fürs Zuhause gibt es praktische Helfer und Hingucker mit Mustern, die von der Natur inspiriert sind.
Ausführliche Beschreibungen einzelner Shoppingmöglichkeiten in den Vierteln befinden sich am Ende jeder Tour.
Eine Liste aller Geschäfte finden Sie ab Link.
Design
Schwedisches Design ist keine Sache für eine kleine Elite, sondern versteht sich als demokratisch. Praktische, leistbare Möbel und Gebrauchsgegenstände sollen den Alltag für jedermann schöner machen. Dank dieses Konzepts kann man aus dem Stockholm-Urlaub einige hübsche Stücke mit nach Hause nehmen - lassen Sie entsprechend Platz im Koffer.
Lagerhaus erinnert an eine Miniaturversion von IKEA - hier gibt es all die kleinen Dinge für Küche, Bad und Wohnzimmer, die man so gerne im Vorbeigehen schnappt. Auch Ketten wie Designtorget, Designhouse Stockholm und Granit machen zeitlose Stücke leistbar und zugänglich. Ein Klassiker des schwedischen Designs ist die Boutique Svenskt Tenn auf dem Strandvägen, die etwas teurer, dafür aber quasi auch ein Designmuseum mit freiem Eintritt ist.
Mode
Das Land, dem die Welt günstige Mode von H&M zu verdanken hat, ist stilsicher - vor allem seine Hauptstadt. Den Stockholmer Stil zeichnet eine gewisse Lässigkeit aus, die Sachen sitzen nie zu eng. Die Stockholmer tragen mit Vorliebe schwarz, Turnschuhe und Lagenlook. Schwedische Marken wie Weekdays, Monki, Nudie Jeans, & Other Stories und COS bieten leistbare Mode an. Zum Premiumsektor gehören Namen wie Filippa K, Acne Studios, Tiger of Sweden und Hope. Wer viel Zeit hat und günstig(er) shoppen möchte, sucht das Quality Outlet 17 km nordwestlich von Stockholm auf, wo 70 skandinavische und internationale Marken vertreten sind.
Souvenirs
Das klassische schwedische Mitbringsel ist ein rotes, hölzernes Dalapferd. Es stammt ursprünglich nicht aus Stockholm, sondern geht auf Spielzeug aus der historischen Provinz Dalarna zurück. Bis heute kommen die echten Dalapferde aus dieser Region, aus zwei Fabriken in einem kleinen Ort, die zwei Brüdern gehören. Rentner schnitzen die Pferde von Hand, geübte Damen mit ruhiger Hand verpassen ihnen die typische Malerei.
Aus Nordschweden kommt traditioneller Sami-Schmuck, meist in Form von dezenten Armbändern aus Leder, Silber und Rentierknochen. Wer praktische Mitbringsel bevorzugt, kauft ein flaches Buttermesser aus Plastik oder Holz. Dazu passen die handlichen, viereckigen Tabletts mit grafischen Mustern oder dezenten Stockholm-Motiven, auf denen ein belegtes Brot und eine Tasse Platz haben - ein Lieblingsstück der Schweden für gemütliche Fernsehabende. Typische essbare Mitbringsel sind Lakritz, Marmelade aus Moltebeeren und rot-weiß gestreifte Zuckerstangen.
Modern shoppen auf Norrmalm
Stockholms längste Einkaufsstraße ist die Drottninggatan mit Läden im niedrigen und mittleren Preissegment. Hier findet man alles von Mode à la H&M über Kosmetik und günstige Wohnaccessoires bis hin zu Faschingskostümen und einem Plattenladen. Die „Straße der Königin“ kreuzt auf halber Strecke ihren männlichen Gegenpart: die Kungsgatan, die „Straße des Königs“. Dort geht es - tatsächlich etwas maskuliner - weiter mit Schuhen, Funktionskleidung und Elektronik. Norrmalms Einkaufszentren und Kaufhäuser Gallerian, Mood Stockholm, NK und Åhléns sind praktisch an Regentagen.
Edel shoppen auf Östermalm
Das elegante Viertel Östermalm verspricht ein exklusives Einkaufserlebnis. Rund um den Stureplan und auf der Birger Jarlsgatan liegen die Flagship-Stores internationaler Topmarken wie Louis Vuitton und Prada sowie nordische Namen der ersten Reihe. Die Sturegallerian ist von italienischen Einkaufspassagen inspiriert. Zu Östermalm zählt auch das Viertel Bibliotekstan rund um die hübsche Biblioteksgatan.
Kreativ shoppen auf Södermalm
Wer Einzelstücke, weniger bekannte Marken und hochwertige Secondhand-Ware sucht, ist auf Södermalm richtig. Auf der großen Insel gibt es die Einkaufsmeile Götgatan und die Künstlerstraße Hornsgatan mit ihren Parallelstraßen.
Im hippen Viertel SoFo südlich vom Medborgarplatsen und der Folkungagatan ballen sich Modeläden: Während die einen schwedischen Minimalismus anbieten, schwelgen andere in bunter Nostalgie. Manche Läden können sich nicht entscheiden, ob sie Boutique oder Café sein wollen, und sind einfach beides. Jeden letzten Donnerstag im Monat ist SoFo-Night: Dann haben die Geschäfte bis 21 Uhr geöffnet und überraschen mit Angeboten und Veranstaltungen.
Unterwegs in Stockholm
Gassengewirr in der Altstadt
Tour 1
Willkommen in Stockholm! Die Inselstadt nahm in Gamla Stan vor 800 Jahren ihren Anfang. Erkunden Sie die engen Gassen und die farbenfrohen Bürgerhäuser in einer der am besten erhaltenen Altstädte der Welt.
Kungliga Slottet, königliches Stadtschloss mit Prunkräumen und Wachablösung
Storkyrkan, Stockholms erste Kirche - bekannt von königlichen Hochzeiten
Stortorget, pittoresker Hauptplatz mit Cafés und fotogenen Hausfassaden
Medeltidsmuseet, mittelalterliches Leben in liebevoll und modern gestaltetem Museum
Stockholms charmantes Herz
Gamla Stan
Wo Stockholm seinen Anfang nahm, beginnen auch Sie Ihre Erkundungstour. Es geht los auf der Insel Stadsholmen mit dem Stadtteil Gamla Stan (dt. Altstadt). Hier liegt der mittelalterliche Kern der Stadt, mit engen Gassen, Bürgerhäusern und Kirchen. Etwas erhöht liegt das Stockholmer Schloss. Nach einem Rundgang durch die Altstadt spazieren wir über die zwei kleineren, vorgelagerten Inseln Riddarholmen, die Ritterinsel, und Helgeandsholmen, die Heilig-Geist-Insel.
Mitten im Stockholmer Stadtgebiet drängen sich Bürgerhäuser in Rot, Gelb und Orange, mit Handwerkerateliers, Restaurants und Museen. Dazwischen ragen Kirchtürme in den Himmel. Die Enge macht den Charme der 36 ha großen Altstadt aus. Zwischen den anheimelnden Fassaden ziehen sich Pflasterstraßen über einen Hügel hinauf zum königlichen Schloss. Im Vergleich zu anderen europäischen Altstädten sind ein paar Geschäfte mit Wikingerhelmen und Elch-Shirts das Schlimmste, was Sie an touristischem Firlefanz finden. Ansonsten haben die bescheidenen Stockholmer den Kern ihrer Stadt würdevoll und authentisch erhalten.
Das enge Wegenetz stammt aus dem Mittelalter. Die Gassen sind heute Fußgängern, Kunst- und Blumenhändlern und Cafétischen vorbehalten. Nur ausnahmsweise schiebt sich ein ungeduldiges Taxi hindurch. Manche Gassen tragen das Wort tyska (dt. deutsch) in ihrem Namen, was an den Austausch während der Hansezeit erinnert. Stockholm wurde im 13. Jh. auf der Insel Stadsholmen mit Unterstützung von Lübecker Kaufleuten als Umschlagplatz gegründet, um den Handel zwischen der Region um den Mälarsee und dem heutigen Norddeutschland zu erleichtern. Daraufhin wurden viele Deutsche in Stockholm ansässig und entschieden im Stadtrat über die Entwicklung der Stadt mit (→ Geschichte).
Spaziergang
Die Tour beginnt an der Metrostation Kungsträdgården, die Sie mit der blauen Linie erreichen. Nehmen Sie den Ausgang „Kungsträdgården/Skärgårdsbussar“, biegen Sie am Ausgang rechts in die Arsenalgatan ein und gehen Sie nach links über die Kungsträdgårdsgatan, die geradewegs auf die Brücke Strömbron führt. Von hier aus haben Sie schon den ersten schönen Ausblick auf die von Wasser durchdrungene Inselstadt Stockholm. Folgen Sie der Brücke bis zum Schloss, Kungliga Slottet. Den Eingang erreichen Sie, wenn Sie halb links der Uferpromenade Skeppsbron bis zur Statue von Gustav III. folgen und bei der ersten Gelegenheit rechts den Hügel Slottsbacken erklimmen, dem Fingerzeig des Königs folgend. Am oberen Ende des Hügels erreichen Sie die Kirche Storkyrkan. Links davon, in einem orangefarbenen Haus, finden Sie die Finska Kyrkan mit ihrem bekannten Innenhof und Stockholms kleinstem Wahrzeichen, der Skulptur „Der Junge, der in den Mond schaut“.
Zwischen diesen beiden Kirchen führt die Gasse Källargränd nach links zum Platz Stortorget mit dem Nobelmuseet. An der Südseite des Platzes bringt Sie rechts von der Bäckerei im Grillska Huset die Svartmangatan zur Tyska Kyrkan. Der Eingang befindet sich rechts in der Gasse Tyska Brinken bei einem schmiedeeisernen Tor. Links führt von der Svartmangatan die Gasse Kindstugatan weiter bis zum lauschigen Platz Brända Tomten und daran vorbei auf die Köpmangatan, in die Sie nach rechts einbiegen und auf die Statue des heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen zusteuern, eine Kopie der Holzskulptur in der Storkyrkan.
Wieder nach rechts geht es den Hang hinunter in die Österlånggatan, der Sie bis zum belebten Platz Järntorget folgen, der mit Cafés und einem Supermarkt eine gute Adresse für eine Stärkung ist. Von dort ist auch ein Abstecher zum jüdischen Museum möglich. Mischen Sie sich in der Västerlånggatan unter die Leute, hier liegt die geschäftige Touristenmeile. Achten Sie gleich am Anfang rechts auf die 90 cm breite Gasse namens Mårten Trotzig Gränd, ein beliebtes Fotomotiv.
Nach 300 m biegen Sie links in die Kåkbrinken und gleich wieder rechts in die Stora Nygatan ein, die Sie zum Riddarhuset bringt. Dort geht es nach links über die Brücke Riddarholmsbron auf die kleine Nachbarinsel Riddarholmen mit der markanten Riddarholmskyrkan. Halten Sie sich an deren Pforte links, nehmen Sie die Gymnasiegränd und genießen Sie die Aussicht auf die weiter entfernte Insel Södermalm. Gleich stoßen Sie auf den Södra Riddarholmshamnen, eine frisch herausgeputzte Uferpromenade mit Bänken und Abendsonne. Umrunden Sie Riddarholmen, bis Sie wieder auf die Brücke kommen.
Überqueren Sie die Riddarholmsbron und gehen Sie geradeaus durch die Myntgatan, bis links die schmale Brücke Stallbron zum Riksdagshuset hinüberführt. Sie sind nun auf der dritten kleinen Insel dieser Tour: Helgeandsholmen. Durchqueren Sie das Parlament und steigen Sie rechts die Treppe Norra Helgeandstrappan hinauf, die am Parlament vorbei in den Park am Riksplan führt. Überqueren Sie die breite Straße Norrbro und nehmen Sie die Treppe hinunter zur Terrasse Strömparterren, dem ersten öffentlichen Park der Stadt.
Sehenswertes
Königliches Schloss mit Museen
Kungliga Slottet
Das monumentale Schloss an der Nordspitze der Altstadtinsel ist ein Klassiker beim Stockholm-Besuch. Hier gibt es nicht nur barockes Originalinterieur zu sehen, sondern man erhält einen Einblick in Schwedens lebendige Monarchie. Das Schloss ist der Arbeitsplatz von König Carl XVI. Gustaf, hier empfängt er Staatsgäste, lädt Nobelpreisträger zu prächtigen Banketts ein und wird vom amtierenden Regierungschef vierteljährlich über Staatsangelegenheiten informiert. Auch Kronprinzessin Victoria hat im Schloss ihr Arbeitszimmer.
Mit einer bräunlich-rosafarbenen Fassade und regelmäßig angeordneten Fenstern baut sich das Schloss vor seinen Besuchern auf. Seit 2011 wird die Fassade, aus der die ersten Steine herausfallen, gründlich restauriert, was bis 2036 dauern soll. Die Vierflügelanlage mit Innenhof aus der ersten Hälfte des 18. Jh. verrät nichts von der Pracht, die sich in ihrem Inneren entfaltet. 609 Räume gibt es, verteilt auf sieben Etagen. Besuchern steht ein knappes Zehntel davon offen: die Parade- und Gästezimmer, die Bernadotte-Etage sowie der Staatssaal und die Säle des Ritterordens. Im Sommer, wenn das Königspaar Urlaub macht, sind auch die Teile des Schlosses zugänglich, die während des restlichen Jahres gelegentlich für besondere Anlässe genutzt werden und dann verschlossen sind: Schlosskirche, Gästewohnung und Paraderäume.
Essen & Trinken
2 Tradition 3 Stockholms Gästabud 12 Matrosen Smørrebrød 14 Slingerbulten 15 C&C 25 Den Gyldene Freden 26 Aifur 27 Järnet 31 Zum Franziskaner
Cafés
1 Kerstin & Britt Strömparterren 7 Grillska Huset 8 Kaffekoppen 11 Under Kastanjen 16 Chaikhana 28 Bröd & Salt 29 Sundbergs Konditori
Shopping
4 Brinken Antik 6 Studio Barbara Bunke 10 HildaHilda 13 Lakritsroten 17 Gamla Stans Polkagriskokeri 18 Swedish Hasbeens Story 18 Happy Socks 19 Gudrun Sjödén 22 Munkbrohallen
In der Schlosskirche, Slottskyrkan, werden königliche Hochzeiten, Taufen und andere Anlässe zelebriert. Hier feiert die Hofgemeinde ihre sonntäglichen Gottesdienste, denen jeder beiwohnen kann.
In der zweiten Etage gibt es die Gästewohnung, sozusagen eine Hotelsuite. Hier wohnen Staatsgäste bei offiziellen Besuchen inmitten von Möbeln und Dekor aus dem 18. Jh. Etwa zweimal im Jahr empfängt das schwedische Königspaar Staatsgäste. Da der König keine politische Macht mehr hat, ist es seine Aufgabe, wirtschaftliche Beziehungen zu pflegen. Auf dem Programm stehen bei diesen Besuchen deshalb Abendessen mit bedeutenden Vertretern der schwedischen Industrie.
Auf der Nordseite derselben Etage befinden sich die Paraderäume, die für Veranstaltungen und Feste genutzt werden. Sie bestehen aus den ehemaligen Audienzzimmern und zeremoniellen Schlafgemächern von König Gustav III. und seiner Frau Königin Sofia Magdalena, die das Schloss Ende des 18. Jh. bewohnten. Hier merkt man, dass das Schloss und seine Dekoration im Geist der Großmachtzeit geplant wurden: Die gewölbte Decke über dem Schlafgemach von Gustav III. zieren dunkle Gemälde, die König Karl XI., den ursprünglichen Bauherrn des Schlosses, sowie dessen Vorbild Alexander den Großen als siegreiche antike Helden zeigen. Zwischen den Schlafgemächern erstreckt sich die imposante Galerie Karls XI., in der bei Banketten 168 Gäste unter den Kronleuchtern Platz finden.
Steigt man die Marmortreppe in die untere Etage hinab, verlässt man gleichzeitig die alten Dynastien. Seit 1818 regieren Könige des Hauses Bernadotte, und auch sie haben sich im Schloss verewigt: Der überwältigende Barock weicht hellerem Rokoko. Die lichtdurchflutete Bernadotte-Galerie zeigt Mitglieder der königlichen Familie der vergangenen zwei Jahrhunderte. Das letzte Königspaar, das dauerhaft im Schloss wohnte, waren Oscar II. und Sofia in der zweiten Hälfte des 19. Jh. Das heimelig anmutende Schreibzimmer des Königs ist seit seinem Tod 1907 unverändert. Hier wird der Wandel des Schlosses vom unwirklichen Barockpalast zu einem Arbeitsplatz mit Elektrizität und Telefon schon deutlich. Noch größer ist der Kontrast zwischen Alt und Neu beim Jubiläumszimmer, das 2001 anlässlich des 25. Thronjubiläums von König Carl XVI. Gustaf eingerichtet wurde: Modern und bunt leuchtet der Raum mit dem Thema „Ein schwedischer Sommertag“: Abstrakte Gemälde, schlichte Möbel und eine flache, runde Lampe statt eines Kronleuchters deuten auf den Durchbruch des skandinavischen Designs hin.
Das königliche Schloss birgt über 600 Zimmer, darunter Paraderäume und Museen
Während die Repräsentationsräume Herzstück und Höhepunkt des Schlosses sind, geben zwei weitere Museen tiefere Einblicke. Sie sind relativ klein und in insgesamt einer Stunde hat man sie gesehen:
Das Museum Tre Kronor zeigt die Geschichte des alten Schlosses vom Mittelalter bis zum Brand. Es befindet sich im Gewölbe unter der Schlossanlage und skizziert anhand von archäologischen Funden die frühe Geschichte Stockholms, die mit der Befestigung um 1252 im Bereich des heutigen Schlosses ihren Anfang nahm.
In der Schatzkammer, Skattkammaren, funkeln die Reichsregalien um die Wette. Kronen, Zepter, Reichsäpfel und verzierte Schwerter erinnern an Krönungszeremonien vergangener Jahrhunderte. Die ältesten Stücke stammen von Gustav Vasa aus dem 16. Jh. Auf der mit Rubinen, Smaragden und Email-Schmiedekunst verzierten Krone von Erik XIV. entdeckt man beim genauen Hinsehen unzählige Symbole und Details.
Slottsbacken, kungahuset.se. Mai bis Sept. tägl. 10-17, Okt. bis April tägl. 10-16 Uhr. Eintritt 200 Kr, 7-17 Jahre 100 Kr. Kombiticket mit Riddarholmskyrkan erhältlich.
Führungen durch die Paraderäume auf Englisch (zzgl. 50 Kr), Juni bis Aug. tägl. 10.30 und 14.30, sonst Sa 10.30, So 10.30 und 14.30 Uhr. Wachablösung im äußeren Burghof, Mo-Sa 12.15, So 13.15 Uhr.
Stockholm im Kasten
Ein mysteriöser Brand und eine Zeit der Veränderung
Das Schloss, wie wir es heute sehen, wurde zwischen 1697 und 1754 erbaut. An seiner Stelle stand seit Stockholms Gründung Mitte des 13. Jh. eine Burg namens Tre Kronor (dt. drei Kronen), die über die Jahrhunderte zu einem Schloss mit vielen Türmen heranwuchs. Wenn wir die Modelle nebeneinander sehen, die im Schloss ausgestellt sind, finden wir den alten Bau deutlich schlossähnlicher, aber zur Zeit des Barock fand Hofarchitekt Nicodemus Tessin der Jüngere (1654-1728) den verwinkelten, asymmetrischen Bau nicht mehr zeitgemäß.
Er setzte 1690 einen Umbau der Nordseite in die heutige geradlinige Front durch, die die dahinterliegende architektonische Schande der vielen unterschiedlichen Gebäude verbergen sollte. Tessin nahm nur einen kosmetischen Umbau an der Front vor. Die mittelalterliche Gebäudestruktur im Inneren veränderte er nicht.
1697 brannte der Rest des Schlosses ab, Tessin durfte nun auch die anderen drei Seiten nach dem neuen barocken Ideal gestalten. Die modernisierte Nordseite mit den Gemächern von Gustav III. und der Galerie von Karl XI. überstand den Brand unbeschadet, sodass hier die Innenarchitektur der mittelalterlichen Burg mit ihren schmaleren Gängen und dem alten Mauerwerk erhalten ist. Die Ursache des Brandes ist ungeklärt, aber es darf spekuliert werden: Nur sechs Wochen nach dem Brand konnte Tessin einen kompletten Plan für den Neubau vorlegen ...
Im 17. Jh. war Schweden Großmacht, dominierte die Ostsee und kontrollierte den Handel zwischen Russland und Westeuropa. Tessin wollte die Vormachtstellung Schwedens in einem entsprechend mächtigen Bau manifestieren. Doch ab 1700 änderte sich vieles. Der Große Nordische Krieg von 1700 bis 1721 belastete die Staatskasse und verzögerte den Bau des Schlosses erheblich: Statt der ursprünglich veranschlagten sechs Jahre dauerte er 60 Jahre. Als das neue Schloss 1754 bezugsfertig war, hatte Schweden seine Gebiete im Baltikum und somit seine Großmachtstellung verloren. Es folgte die Freiheitszeit, die von Aufständen geprägt war und die die Monarchen, darunter Ulrika Eleonora, Fredrik I. und Adolf Fredrik, einen Teil ihrer Macht kostete. Erst mit König Gustav III. zogen Ende des 18. Jh. wieder Glanz und Gloria am Hofe ein.
Rüstkammer als Sammelsurium
Livrustkammaren
Die Rüstkammer im Keller des Schlosses bietet einen Streifzug durch dramatische Ereignisse und persönliche Momente in der Geschichte des schwedischen Königshauses. Neben Objekten wie dem Kostüm, das Gustav III. zu dem fatalen Maskenball trug, bei dem er tödlich angeschossen wurde, diversen Krönungsgewändern, Kutschen und königlichen Reiseutensilien treten die namengebenden Waffen und Rüstungen in den Hintergrund.
Das Museum wurde 1628 von König Gustav II. Adolf gegründet und ist damit das älteste in Schweden. Der erfolgreiche Kriegsführer wollte die Kleidungsstücke bewahren, die er bei Feldzügen in Polen getragen hatte und die von Verletzungen gezeichnet waren. An König Gustav II. Adolf erinnern nicht nur diese Kleider, sondern auch das blutgetränkte Hemd, in dem er 1632 bei der Schlacht von Lützen starb, und sein Pferd Streiff - in 400-jähriger ausgestopfter Pracht.
Di-So 11-17, Do bis 20 Uhr. Eintritt 150 Kr, bis 18 J. frei. Audioguide auf Englisch 20 Kr.
Stockholms Domkirche
Storkyrkan
Die große Kirche, so die direkte Übersetzung, am Slottsbacken ist so alt wie Stockholm. Lassen Sie sich nicht von der barocken Fassade täuschen, die im 18. Jh. die Kirche dem benachbarten Schloss optisch anpasste: Dahinter verbirgt sich ein spätgotischer Dom mit allerlei Kunstschätzen. Hier wurden Könige gekrönt, Thronfolger verheiratet und Kinder getauft. 2010 schritten Kronprinzessin Victoria und Daniel Westling zum Altar, 1976 König Carl XVI. Gustaf und Silvia Sommerlath. Die Kirche ist dem heiligen Nikolaus, dem Patron der Seefahrer, geweiht - eine typische Wahl für Kirchen in den Hansestädten rund um die Ostsee.
Wenn man die fünfschiffige Storkyrkan betritt, weiß man nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Die vielen Säulen aus Backstein, die barocken Königsstühle im Mittelgang und der schwarze Altar reizen die Sinne. Gehen Sie am besten ans andere Ende der Kirche und tasten Sie sich auf dem Weg zurück zum Ausgang Stück für Stück vor, damit Sie nichts verpassen. Der Altar aus Ebenholz mit zahlreichen Silberreliefs wird Silveraltaret (dt. Silberaltar) genannt. Er wurde der Kirche 1652 gespendet und kommt ohne Farben aus.
Das Prachtstück der Kirche ist die Eichenholzskulptur des heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen aus dem Jahr 1489. Aufmerksamen Beobachtern fällt auf, dass der Drache aus Elchgeweihen besteht, die ihm eine furchteinflößende stachelige Form geben. Diese hindert den mutigen Georg jedoch nicht am beherzten Zustechen. Das Werk stammt vom Künstler Bernt Notke (1435-1509) aus Lübeck, der Hauptstadt der Hanse, die zu dieser Zeit den Ostseehandel dominierte und Stockholm seit der Gründung als Handelsstadt förderte. Den Auftrag gab der Reichsverweser Sten Sture der Ältere (1440-1503) zum Andenken an seinen Sieg über die Dänen bei der Schlacht am Brunkeberg, im heutigen Stockholmer Bezirk Norrmalm. Wie der heilige Georg der Legende nach die Prinzessin vor dem Drachen gerettet hatte, so rettete Sten Sture Stockholm vor dem Dänenkönig.
Im reich dekorierten Barockstil schmücken zwei Königsstühle das Mittelschiff. Sie wurden um 1670 eingerichtet, als König Karl XI. eine dänische Prinzessin heiratete - ein weiterer Versuch, die Beziehungen zum Nachbarland zu verbessern. Bis heute nehmen Mitglieder der königlichen Familie dort Platz. Daneben hängt die ebenfalls barocke Kanzel mit den für protestantische Kirchen typischen Sanduhren: Die aus vier Uhren bestehende Kanzeluhr sollte den Priester unterstützen, nicht zu lange, aber auch nicht zu kurz zu predigen.
Nahe dem Ausgang hängt in einer dunklen Ecke das Gemälde „Vädersolstavlan“ (dt. Nebensonnengemälde). Es ist die älteste Darstellung Stockholms von 1535, als über der Stadt Nebensonnen beobachtet wurden. In der Storkyrkan hängt eine etwa hundert Jahre jüngere Kopie, das Original ist verschollen. In einer Zeit kirchlicher Umwälzungen deutete der Reformator Olaus Petri (1493-1552) dieses Zeichen vom Himmel als Warnung vor dem rücksichtslosen Vorgehen des neuen Königs Gustav Vasa auf dem Weg zur Macht. Der Reformator ist unter der Kanzel bestattet, außerdem erinnert eine Statue am Slottsbacken an ihn.
Die Storkyrkan erlebte zwei grundlegende Umgestaltungen. 1742 erhielt sie eine neue Fassade im Barockstil, die optisch zum Schloss passte und wie dieses auch vom Hofarchitekten Nicodemus Tessin dem Jüngeren entworfen wurde. Und seit 1908 sind im Inneren die Säulen wieder unverputzt zu sehen, Backsteine waren im Mittelalter ein innovativer, teurer Baustoff. Die Freilegung geht auf die Nationalromantik zurück, in der sich Architekten und Künstler auf traditionelle Formen und Materialien zurückbesannen.
Trångsund 1, svenskakyrkan.se/stockholmsdomkyrkoforsamling. Tägl. 9-18 Uhr. Eintritt 100 Kr, bis 18 J. frei. Gratis Audioguide auf Englisch.
Kirche mit berühmter Mini-Skulptur
Finska Kyrkan
Die finnische Kirche ist die jüngste der vier Altstadtkirchen. Erst 1725 erwarb die finnische Gemeinde das Bollhuset (dt. Ballhaus) am Slottsbacken. Hier hatte sich die höfische Gesellschaft im 17. Jh. zum Ballspielen getroffen, später diente es als Bühne für umherziehende Theatertruppen. Nach einem zackigen Umbau konnte die finnische Kirche kurz vor Weihnachten 1725 eingeweiht werden. Auch wenn Altar, Orgel und Kronleuchter sowie ein dünnes Kreuz auf dem Dach keinen Zweifel daran lassen, dass es sich um eine Kirche handelt, erinnern die ungewöhnlich weit oben liegenden Fenster an den ursprünglichen sportlichen Zweck des Hauses. Auch weil ein Kirchturm fehlt, kann man das schlichte orangefarbene Haus von außen schwer als Kirche erkennen.
Der „Eisenjunge“ hinter derfinnischen Kirche
Der Besuchermagnet der finnischen Kirche ist jedoch nicht ihr Interieur, sondern der lauschige Innenhof mit Stockholms kleinstem Wahrzeichen. Unter einem Walnussbaum sitzt der Järnpojke (dt. Eisenjunge), eine 15 cm hohe Skulptur des Bildhauers Liss Eriksson (1919-2000) aus dem Jahr 1967. Der volle Name lautet „Der Junge, der in den Mond schaut“. Ihm über den schon blank polierten Kopf zu streichen und Kleingeld niederzulegen soll finanzielles Glück bringen. Wer sich mit dem Kleinen besonders gut stellen möchte, strickt ihm im Winter Mütze und Schal. In der kalten Jahreszeit sieht man das Männchen jeden Tag in einer anderen Garnitur.
Um 1500 machte die finnischsprachige Bevölkerung ein Fünftel der Stockholmer Gesellschaft aus. Ab der Reformation wurden Gottesdienste nicht mehr auf Latein, sondern in der Landessprache gehalten. Die Finnen, die bis dahin gemeinsam mit allen anderen Stockholmer Bewohnern in der Storkyrkan beteten, verstanden den schwedischen Gottesdienst nicht. 1577 spaltete sich die Gemeinde ab und gastierte 150 Jahre lang in den Kirchen der Altstadt und auf Södermalm. Ein Jahrhundert lang fand in der Riddarholmskyrkan um 5 Uhr morgens der finnische Gottesdienst statt. Erst im Bollhuset fand die Gemeinde ihre eigene Kirche mit Platz für 400 Besucher. Sie gehört der schwedischen Staatskirche Svenska Kyrkan mit evangelisch-lutherischer Konfession an.
Vom 13. Jh. bis 1809 bildeten das heutige Schweden und Finnland ein Land, mit Stockholm als Hauptstadt. Ein Viertel der Bewohner dieses Gebiets sprachen Finnisch. Wenn man daran denkt, dass während dieser Zeit nicht Wege über das Land, sondern über das Wasser Menschen und Städte verbanden, überrascht es wenig, dass viele Finnen die Ostsee an ihrer schmalsten Stelle bei Stockholm überquerten und in der Hauptstadt Arbeit suchten.
Der Stortorget ist auch abends einen Abstecher wert
Slottsbacken 2B-C, svenskakyrkan.se/finskaforsamlingen. Der Innenhof ist immer offen, die Öffnungszeiten der Kirche variieren. Gottesdienst So 11 Uhr.
Stockholms berühmtester Platz
Stortorget
Stockholms ältester Platz liegt auf dem höchsten Punkt der Altstadt, wo sich im Mittelalter die Wege über die Insel kreuzten. Der große Platz, so die Übersetzung, bildete das Zentrum der Stadt. Hier handelte man mit Waren aus nah und fern, und bis heute verwandelt sich der Platz im Advent in einen traditionellen Marktplatz.
Die beiden markantesten Gebäude am Stortorget bilden an der Westseite ein gelb-rotes Duo. Das rote Haus mit der Nummer 20 heißt Schantzska Huset, benannt nach dem Bauherrn Johan Eberhard Schantz aus Rothenburg in Deutschland, Sekretär des schwedischen Königs Karl X. Gustav im 17. Jh. Es ist das einzige erhaltene Exemplar der vielen Häuser, die zu dieser Zeit im deutsch-holländischen Renaissancestil in Stockholm gebaut wurden. Beachten Sie neben dem reich verzierten Staffelgiebel auch die Kartusche über der Tür, die eine deutsche Inschrift trägt. Ein Mythos rankt sich um die 94 Steine, die rund um die Fenster angeordnet sind. Sie sollen an die Opfer des Stockholmer Blutbads 1520 erinnern. Der Stortorget ging damals auf gruselige Weise in die Geschichte ein, als der dänische Unionskönig Kristian II. nach seiner Krönung 94 schwedische Opponenten öffentlich hinrichten ließ. Das Haus mit der gelben Fassade heißt Seyfridtzska Huset, nach dem Gerber Hans Seyfridtz, der hier um 1620 lebte. Nach seinem Tod heiratete Witwe Maria den Nachbarn Schantz, sodass die beiden optisch zusammengehörenden Häuser auch den gleichen Besitzer hatten.
Stockholm im Kasten
Wohnen in der Altstadt
Zweieinhalb Millionen Kronen für zwölf Quadratmeter. Dieses Wohnungsangebot von 2021 verschlug selbst den Stockholmern den Atem, die angesichts des Wohnungsmangels an hohe Immobilienpreise gewöhnt sind. Die Behausung liegt am Järntorget, dem Platz am südlichen Zipfel der Altstadtinsel. Hier laufen die beiden Hauptstraßen Väster- und Österlånggatan zusammen. Schon im Mittelalter wurde an diesem Umschlagplatz fleißig Handel getrieben, wenn auch nicht mit Immobilien, sondern mit Getreide oder dem namengebenden Eisen. Der Stadtteil ist alles andere als altmodisch. Hier will man leben - oder zumindest einen Kaffee trinken. Das war aber nicht immer so.
Noch bis 1920 hieß die Altstadt bei den Stockholmern schlicht Staden, also die Stadt, im Unterschied zu den Malmarna, den Inseln, im Norden und Süden. Auch der Inselname Stadsholmen, die Stadtinsel, und der alte Bezirksname Staden mellan broarna, die Stadt zwischen den Brücken, deuten darauf hin, dass die Altstadt jahrhundertelang die eigentliche Innenstadt war. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jh. wollten die gut betuchten Bürger einen Neubau auf den umliegenden Inseln beziehen, in der Altstadt war es eng und schmutzig geworden. Bis 1960 verfiel sie zu einem vergessenen Stadtteil. Wer noch hier lebte, musste sich meistens mit einem Plumpsklo im Hinterhof zufriedengeben.