Oslo MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag - Lisa Arnold - E-Book

Oslo MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Lisa Arnold

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Die norwegische Hauptstadt mit ihrer neun Kilometer langen Uferpromenade am Oslofjord und dem bergigen Hinterland besteht zu zwei Dritteln aus Wasser und Wald. Das verbleibende Drittel ist überschaubar und abwechslungsreich zugleich: Hier liegen die mittelalterliche Festung Akershus, das Königliche Schloss, die Museumshalbinsel Bygdøy, Parkanlagen noch und nöcher oder das futuristische Hafenviertel "Fjord City". Die in Stockholm lebende Autorin Lisa Arnold kennt sich auch in der Nachbar-Hauptstadt bestens aus und führt die Leser in diesem Oslo-Reiseführer auf sieben Touren durch ganz Oslo.

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Seitenzahl: 292

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Lisa ArnoldOrientiert in OsloStadt und StadtviertelSightseeing-KlassikerSightseeing-AlternativenEssen gehenAusgehenShoppingWege durch OsloTour 1: SentrumTour 2: KvadraturenTour 3: Fjord CityTour 4: Aker Brygge und TjuvholmenTour 5: BygdøyTour 6: FrognerTour 7: GrünerløkkaAusflüge rund um OsloHolmenkollenEkebergparkenVilla StenersenInselhüpfen im OslofjordNachlesen & NachschlagenStadtgeschichteOslo kulinarischKulturlebenNachtlebenVeranstaltungskalenderOslo mit KindernOslo (fast) umsonstUnterwegs in OsloÜbernachtenOslo in StichwortenOslo kompaktAlle MuseenAlle RestaurantsAlle Shopping-AdressenEtwas NorwegischÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Norwegens vier große EntdeckerBergen und Oslo: eine Geschichte von zwei BrüdernArchitektenwettbewerbe als Qualitätssicherung
Kartenverzeichnis
Tour 1: SentrumTour 2: KvadraturenTour 3: Fjord CityTour 4: Aker Brygge und TjuvholmenTour 5: BygdøyTour 6: FrognerTour 7: GrünerløkkaInseln im OslofjordÜbernachten in OsloZeichenerklärungOslo und UmgebungMetroplanTramnetzplan
Tourenverzeichnis
Tour 1: SentrumIm „Zentrum“ rund um Oslos Prachtstraße Karl Johans Gate, die vom Bahnhof zum Schloss führt, liegen viele Geschäfte und Repräsentativbauten wie das Parlament oder die Universität.Tour 2: KvadraturenIm ältesten erhaltenen Teil der Stadt, der im 17. Jh. rund um den Platz Christiania Torv entstand, verstecken sich historische Gebäude und außergewöhnliche Museen.Tour 3: Fjord CityWo früher Autobahn und Containerhafen lagen, lädt heute Oslos neue, selbstbewusste Seestadt rund um die berühmte Oper zum Spazieren ein und bietet Kultureinrichtungen vom Feinsten.Tour 4: Aker Brygge und TjuvholmenDie breite Uferpromenade, die auffällige Architektur und Skulpturen an jeder Ecke machen den besonderen Reiz dieser modernen Viertel aus, durch die man herrlich flanieren kann.Tour 5: BygdøyAuf der Halbinsel liegen einige der beliebtesten Museen Skandinaviens, allen voran das Fram-Museum. Um noch mehr zu sehen, bietet sich eine Radtour an, durch viel Grün und an den Strand.Tour 6: FrognerHier ist die Osloer Elite zu Hause, und man findet angesagte Lokale, hübsche Villen und das Zentrum der norwegischen Literaturszene. Der Besuch des Vigeland-Skulpturenparks ist ein Muss.Tour 7: GrünerløkkaDas Szenequartier an der Akerselva bietet Spazierwege am Ufer, Straßenkunst und alternative Adressen wie das umweltfreundlich gestaltete Vulkan-Viertel rund um die Markthalle.
Unterwegs mit
Lisa Arnold
Lisa Arnold hat Germanistik und Skandinavistik studiert und lebt seit 2013 in Stockholm. Von dort aus schreibt sie Reisebücher und Reportagen über Destinationen in ganz Skandinavien. Außerdem ist sie als Übersetzerin tätig. Dank ihrer Liebe zur Sprache und zur Literatur machen ihr die dunklen Wintertage wenig aus. Sie schätzt und nutzt aber auch die vielen Wanderwege in ihrer nordischen Wahlheimat - und zwar zu jeder Jahreszeit.
Oslo ist geduldig. Die norwegische Hauptstadt weiß, dass die Leute erst nach Kopenhagen und Stockholm reisen, bevor sie zu ihr kommen. In der Zwischenzeit macht sie sich von Jahr zu Jahr schicker, um ihre Besucher dann unwideruflich zu verzaubern: mit Sonnentagen am Wasser, der 9 km langen Uferpromenade am Fjord, futuristischen Glasbauten und einem schillernden Kulturangebot. Etwas Besonderes sind außerdem die unzähligen Skulpturen als Hingucker im öffentlichen Raum. Manchmal erscheint Oslo wie das Wohnzimmer eines Riesen mit einer Vorliebe für Kunst und Design.
In Oslo sollte man immer ein Paar Turnschuhe dabeihaben - einerseits, weil die Innenstadt erlaufbar ist, und andererseits, weil sich auch Wanderungen in der Natur anbieten. Die vielen netten Cafés und Kaffeeröstereien liefern die nötige Energie dafür. Ist das Kultur- und Architekturprogramm absolviert, kann man mit der Fähre zu den Inseln fahren oder im Hinterland den berühmten Holmenkollen erklimmen. Die Naturverbundenheit der Norweger, ihre Liebe zu Fjord, Fjell und „Friluftsliv“, lässt sich selbst bei einem Hauptstadtbesuch nachempfinden. Und die empfohlenen zehntausend Schritte am Tag erledigt man in Oslo fast nebenbei.
Velkommen til Oslo!
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!Schreiben Sie an: Lisa Arnold, Stichwort „Oslo“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen [email protected]
Orientiert in Oslo
Stadt und Stadtviertel
Über die Jahrhunderte hat sich Oslo mehrmals neu erfunden. In der Innenstadt ist der Wandel von der Renaissancestadt über einen neoklassizistischen Königssitz bis hin zur futuristischen Fjord City gut dokumentiert. Lassen Sie sich von historischer und moderner Architektur beeindrucken und genießen Sie die Nähe zum Wasser.
Oslo von oben
Ob klassisch vom Aussichtsturm, genussvoll in einer Bar, sportlich vom Holmenkollen oder aus der „Schrei“-Perspektive von Edvard Munch: Der Blick auf die Stadt am Oslofjord ist zu jeder Tageszeit herrlich.
Stadt, Fjord, Fluss
Rund 700.000 Einwohner machen Oslo (ausgesprochen „Uschlu“) zur größten Stadt Norwegens - und doch ist es eine relativ kleine Hauptstadt im europäischen und internationalen Vergleich. Für Besucher ist das ein Vorteil, denn das meiste Sehenswerte lässt sich erlaufen oder mit dem Fahrrad erkunden. Wer ein Citybike mietet, lässt sich auf den norwegischen Lebensstil ein: Bewegung an der frischen Luft gehört ganz selbstverständlich zum Alltag. Oslo ist eine Stadt, in der sich vieles im Freien abspielt. Um die kompakte Metropole am Oslofjord kennenzulernen, besucht man am besten nicht nur die Museen und Sehenswürdigkeiten, sondern lässt ihre landschaftlich ganz unterschiedlichen Bereiche auf sich wirken: Spazieren Sie die 9 km lange Uferpromenade am Fjord entlang, folgen Sie dem Flusslauf der Akerselva zu einem Wasserfall mitten in der Stadt, und nehmen Sie die Metro auf den Skiberg Holmenkollen.
Oslo 3.0 - Stadtbild im Wandel
Die Geschichte der Stadt geht über tausend Jahre zurück, doch von den mittelalterlichen Ursprüngen lässt sich im Stadtbild heute kaum noch etwas erahnen. Das hängt damit zusammen, dass Oslo nicht mehr dort liegt, wo es einst gegen Ende der Wikingerzeit gegründet wurde. Nach einem großen Brand im Jahr 1624 verlegte der dänische König Christian IV. die Siedlung zur Festung Akershus, und unter ihrem Schutz entstand das heutige, von rechtwinklig verlaufenden Straßen geprägte Viertel Kvadraturen. Als Norwegen 1814 von Dänemark unabhängig wurde, erhielt Oslo als Hauptstadt eine größere Bedeutung. Auch diese Entwicklung hat im Stadtbild Spuren hinterlassen, vor allem rund um die Karl Johans Gate: Mehrere Bauten im neoklassizistischen Stil - darunter das Schloss, das Parlament und das Nationaltheater - sind im Laufe des 19. Jh. entstanden. Und nun - zwei Jahrhunderte später - ist Oslo wieder im Wandel. Seit dem Jahr 2000 verfolgt man unter dem Label „Fjord City“ eine umfassende Flächensanierung. Wo früher Autobahnen und Industriegebiete die Innenstadt vom Oslofjord abschnitten, hat sich die Stadt nun zum Wasser hin geöffnet. Die meisten modernen Bauten, für die Oslo bekannt ist, gehören zu diesem Stadtentwicklungsprojekt, darunter die Oper und der Barcode-Komplex im Stadtteil Bjørvika. Ein durchgehender Gehweg am Ufer verbindet die neuen Stadtteile. Besonders lohnend für einen Spaziergang ist der Abschnitt zwischen Sørenga im Osten und Aker Brygge im Westen.
Kontraste rund ums Zentrum
Der Osloer Stadtkern, genannt Sentrum und bestehend u. a. aus den bereits erwähnten Stadtvierteln Kvadraturen und Fjord City, ist von zwei ganz unterschiedlichen Stadtteilen umgeben. Rund um den rauschenden Fluss Akerselva, dessen Wasser einst mehrere Mühlen antrieb, hat sich der Stadtteil Grünerløkka entwickelt, früher ein Arbeiterbezirk. Dort sind Industriegebäude erhalten geblieben, die heute Wohnzwecken und Gaststätten dienen. Das Arbeitermuseum zeigt, wie es dort früher aussah. Zum westlichen Stadtteil Frogner mit den Vierteln Majorstuen und Homansbyen könnte der Kontrast nicht größer sein. Dort - in ruhiger Lage zwischen Schloss und Frognerpark - sind ganze Straßenzüge von Gründerzeitvillen gesäumt. Außerdem kann man auf dem Bogstadveien ausgiebig shoppen.
Inseln im Oslofjord
Die norwegische Hauptstadt liegt geschützt am Eingang zum Oslofjord. Vor dem Stadtkern breitet sich ein kleiner, aber feiner Archipel aus, der unbedingt eine Bootstour wert ist. Das kann die Überfahrt zur Halbinsel Bygdøy sein, auf der sich einige der bekanntesten Museen und ein beliebter Badestrand befinden. Oder man nutzt die Fähre, die zum öffentlichen Verkehrsnetz gehört, und dreht eine Runde zu den Inseln Hovedøya, Lindøya und Gressholmen. Hotels gibt es auf den Inseln nicht, aber eine Übernachtung ist dank der gerade einmal halbstündigen Überfahrt auch nicht nötig.
Grünes Umland
Im Norden ist Oslo von Wäldern, Hügeln und Seen umgeben. Wenn man im Winter die Metrolinie 1 nimmt, ist man nicht selten von Passagieren mit Skiausrüstung umgeben: Die Strecke passiert den Skiberg Holmenkollen und fährt noch weiter bis Frognerseteren. Mit anderen Worten: Von Oslos Zentrum aus sind Naturgebiete leicht zu erreichen. Auch in der warmen Jahreshälfte nutzen die Einheimischen den schnellen Weg ins Grüne und gehen beispielsweise an den Seen Sognsvann und Maridalsvannet wandern.
Sightseeing-Klassiker
Die beliebtesten Sehenswürdigkeiten der norwegischen Hauptstadt zeigen alles, was Oslo ausmacht: hohe Ambitionen in Sachen Kunst und Kultur, spannende Architektur, eine bewegte Geschichte und nicht zuletzt eine landschaftlich schöne Umgebung, die zu Ausflügen ins Grüne einlädt.
Hingucker im Freien
Oslo hat eine Menge Kunstwerke im öffentlichen Raum. Geballt findet man sie im Vigeland-Skulpturenpark, und in der Innenstadt kann man auf Skulpturen-Schnitzeljagd gehen.
Kunst im Überfluss - drinnen und draußen
♦ Nasjonalmuseet: Das 2022 eröffnete Nationalmuseum versammelt Schlüsselwerke aus den Bereichen der älteren, modernen und zeitgenössischen Kunst sowie Architektur und Design unter einem Dach. Rund 6500 chronologisch geordnete Exponate zeigen Stile, Themen und Ausdrucksformen von der Antike bis in die Gegenwart. Werke norwegischer Künstler stehen Beiträgen aus dem Ausland gegenüber.
♦ Munchmuseet: Auch das Museum zu Ehren des bekannten norwegischen Malers und Grafikers Edvard Munch (1863-1944) ist erst vor wenigen Jahren umgezogen: Seit 2021 befindet es sich in einem spektakulären 13-stöckigen Bau am Wasser, der schon jetzt Wahrzeichencharakter hat. Unter den rund 200 ausgestellten Werken aus der Sammlung, die Abertausend Gemälde und Grafiken umfasst, befindet sich stets mindestens eine Version von „Der Schrei“.
♦ Vigeland-Skulpturenpark & Vigeland-Museum: Was Munch für die norwegische Malerei war, war sein Zeitgenosse Gustav Vigeland (1869-1943) für die Bildhauerei. Und ähnlich wie seinem Kollegen wurde ihm ein monumentales Denkmal gesetzt: ein Skulpturenpark mit über 200 Plastiken aus Bronze, Granit und Gusseisen. Dank des freien Eintritts ist der Park gut besucht. Auch das nahe (kostenpflichtige) Vigeland-Museum lohnt sich.
Geschichte der großen und kleinen Leute
♦ Festung & Schloss Akershus: Die historische, erhöht gelegene Festung wird immer noch von der Regierung und vom Militär genutzt. Ohne Eintritt zu bezahlen, kann man durch den Innenhof schlendern und die Aussicht auf den Oslofjord genießen. Auf dem Gelände befinden sich außerdem das Schloss mit Schlosskapelle sowie zwei militärhistorische Museen, das Hjemmefrontmuseum und das Forsvarsmuseet.
♦ Det Kongelige Slott: Auch das Königliche Schloss aus dem 19. Jh. wird noch aktiv genutzt. Im Sommer (Ende Juni bis Mitte Aug.) können die Räumlichkeiten im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Wachablösung ist täglich um 13.30 Uhr. Das im neoklassizistischen Stil errichtete Schloss ist von einer reizvollen Parklandschaft umgeben, die ganzjährig zugänglich ist.
♦ Norsk Folkemuseum: Wer sich weniger für Könige und Kriege und mehr für die durchschnittlichen Norweger interessiert, ist in diesem Freilichtmuseum auf der Halbinsel Bygdøy richtig. Es umfasst etwa 150 Gebäude aus verschiedenen Epochen und Landesteilen. Man erfährt dort, wie die Leute über die Jahrhunderte in Stadt und Land gelebt haben.
♦ Fram-Museum: Ebenfalls auf Bygdøy liegt das spannende, wunderbar aufbereitete Museum über die Geschichte der norwegischen Polarforschungsreisen. Im Zentrum steht das Forschungsschiff „Fram“, mit dem drei große Entdecker zwischen 1893 und 1912 auf Expedition gegangen sind: Fridtjof Nansen, Otto Sverdrup und Roald Amundsen.
Spektakuläre Architektur
♦ Operaen: Das 2008 erbaute Opernhaus ist ein Paradebeispiel für die innovative norwegische Architektur des neuen Jahrtausends. Wie ein Eisberg „treibt“ es vor Bjørvika im Wasser des Oslofjords. Das abgeschrägte Dach zu begehen, steht (zu recht!) auf der Wunschliste der meisten Oslo-Besucher.
Legendärer Wintersportort
♦ Skischanze & Skimuseet am Holmenkollen: Dieser Austragungsort des Skisprung-Weltcups ist die älteste Skisprunganlage der Welt und eigentlich allen Wintersportenthusiasten ein Begriff. Viele wissen jedoch nicht, dass man einfach mit der Metro vom Stadtzentrum aus direkt hinfahren kann. Das Skimuseum erzählt die 4000-jährige Geschichte des Skilaufens und ermöglicht die Auffahrt auf den Schanzenturm.
Spaziergang am Fluss
♦ Akerselva: Nordöstlich vom Stadtkern schlängelt sich der Fluss Akerselva durch das Osloer Hinterland. Das Gewässer ist von viel Grün und ehemaligen Fabrikgebäuden gesäumt, die inzwischen Wohnungen und Gaststätten beherbergen. Angesichts des Wasserfalls Vøyenfallene ist es kaum zu glauben, dass man sich mitten in einer Hauptstadt befindet. Von allen Stromschnellen und Wasserfällen der Akerselva ist dieser der stärkste.
Sightseeing-Alternativen
Sie haben den „Schrei“ abgehakt, die moderne Architektur auf sich wirken lassen und die Prunkbauten im Zentrum besichtigt? Dann warten noch einige Sehenswürdigkeiten auf Sie, die vielleicht weniger bekannt sind, aber nicht weniger lohnend.
Bummeln am Meer
Bei einem Spaziergang durch Aker Brygge, in Sachen Wohnen und Essengehen eine der teuersten Ecken der Stadt, geht es vor allem darum, draußen zu sein und das Flair zu genießen. Hier kann man Stunden verbringen, ohne auch nur eine Krone auszugeben, weil sich so viel im Freien abspielt (→ Tour 4).
Draußen und umsonst
♦ Aker Brygge: Während man in anderen europäischen Städten zum Flanieren in die Altstadt geht, suchen die Osloer Zerstreuung in ihrer modernen Seestadt. Dort gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Shoppen und Einkehren sowie eine lange Uferpromenade. Bis in die Abendstunden ist Aker Brygge ein beliebter Treffpunkt.
♦ Damstredet: Diese ruhige Gasse nördlich vom Zentrum ist von bunten Holzhäusern aus dem frühen 19. Jh. gesäumt - eine Seltenheit in Oslo, wo der Rest der Bebauung viel jünger ist. Der Straßenzug ist aber kein Museum, sondern noch immer bewohnt.
♦ Botanisk Hage: In landschaftlich schöner Umgebung pflegt die Osloer Universität in ihrem botanischen Garten Tausende Pflanzen in 5500 Sorten. Diese Vielfalt kann man sich ansehen, ohne Eintritt zu bezahlen. Verschiedene Bereiche - darunter ein Wikingergarten und ein „Fjellgarten“ - zeigen beispielhaft die Flora von ganz Norwegen.
♦ Skulpturenpark Ekebergparken: Auch zu dieser Parkanlage mit Kunst unter freiem Himmel ist der Eintritt kostenlos. Sie liegt an einem Hang südlich vom Zentrum und ist mit der Straßenbahn erreichbar. Rund 30 Skulpturen von verschiedenen Künstlern liegen dort in der Natur verstreut. Außerdem hat man eine fantastische Aussicht.
Zeitgenössische Kunst
♦ Astrup Fearnley Museet: Dieses private Museum auf der Insel Tjuvholmen verfügt über eine von Europas größten Sammlungen internationaler zeitgenössischer Kunst. Die Dauerausstellung zeigt die Highlights und wird durch wechselnde Ausstellungen zu einzelnen Künstlern ergänzt.
♦ Kunstnernes Hus: Das 1930 gegründete Künstlerhaus ist mittlerweile eine Institution für die Kunstschaffenden in der norwegischen Hauptstadt. Jedes Jahr werden mehrere Ausstellungen gezeigt, wobei die bedeutendste Schau im Herbst stattfindet. Im stilvollen Bistro gibt’s leckere Pizza.
Tiefere Einblicke
♦ Arbeidermuseet: In einer ehemaligen Apotheke aus dem späten 19. Jh. ist heute ein Museum untergebracht, das über die Zeit berichtet, als Grünerløkka ein von Fabriken geprägter Stadtteil war. Vor allem die Textilindustrie war dort damals stark vertreten. Die Ausstellung beschäftigt sich vor allem mit den Lebensbedingungen der Arbeiterinnen. Freier Eintritt!
♦ Deichman Bjørvika: Nein, wir schicken Sie nicht in einen Schuhladen, sondern hierbei handelt es sich um die neue und höchst moderne Stadtbibliothek. Sie ist in einem preisgekrönten, 2020 eröffneten Bau am Wasser untergebracht. Ihren Namen verdankt sie dem Stifter Carl Deichman (ca. 1700-1780). Man kann dort nicht einfach nur Bücher ausleihen, sondern sich im angeschlossenen Café-Restaurant mit Dachterrasse stärken und die Aussicht genießen.
♦ Oslo Bymuseet: Das Stadtmuseum ist in einem alten Gutshof im Stadtteil Frogner untergebracht. Ironisch eigentlich, wenn man bedenkt, dass sich Oslo heute gerade durch seine moderne Architektur auszeichnet. Die kompakte Ausstellung zeigt tausend Jahre Stadtgeschichte - zwar auf Norwegisch, aber der deutsche Audioguide ist kostenlos. Integriert ist ein kleines Theatermuseum mit Fotos, Kostümen und Bühnenbildmodellen.
Meer in Sicht!
♦ Norsk Maritimt Museum: In Norwegen wird das Leben seit Urzeiten vom Meer geprägt. Wer Land und Leute besser verstehen möchte, kommt um das Thema Seefahrt also nicht herum. Zum Glück gibt es auf Bygdøy ein informatives Museum, das über tausend Jahre Schiffsbau und Meeresarchäologie berichtet.
♦ Kon-Tiki-Museum: Und apropos Schiffsbau - gleich daneben befindet sich ein Museum, das dem Leben und Werk des Abenteurers Thor Heyerdahl (1914-2002) gewidmet ist, der u. a. mit einem Floß über den Pazifik segelte. Dieses Wasserfahrzeug - die namensgebende „Kon-Tiki“ - ist ausgestellt.
♦ Inselhüpfen im Oslofjord: Wer nach zahlreichen Begegnungen mit Abenteurern und Seefahrern selbst in See stechen möchte, besteigt am besten die Fähre vor dem Rathaus und erkundet die nahe gelegenen Inseln im Oslofjord. Die größte heißt Hovedøya (übersetzt die „Hauptinsel“) und beheimatet die Ruinen eines mittelalterlichen Klosters.
Essen gehen
Als eine der skandinavischen Hauptstädte gehört Oslo mit zu den Vorreitern in Sachen „New Nordic Cuisine“, die auf regionale Zutaten setzt und diese kreativ kombiniert. Genießer kommen in Oslo also definitiv auf ihre Kosten - der Genuss hat nur leider einen hohen Preis.
Zu den Besonderheiten der norwegischen Küche lesen Sie mehr im Kapitel „Oslo kulinarisch“.
Ausführliche Restaurantbeschreibungen befinden sich am Ende jeder Tour.
Eine Liste aller erwähnten Restaurants finden Sie ab Link.
Der Geschmack von Norwegen
Das Land der Fjorde hat eine lange Fischereitradition. Bis heute sind Kabeljau, Lachs und Kaisergranate feste Bestandteile der norwegischen Küche. Daraus werden beispielsweise deftige Eintöpfe, fein angerichtete Speisen oder auch Frikadellen für jeden Tag gemacht. Selbstverständlich ist auch in Oslo die Küche maritim geprägt, und zwar auf jedem Niveau - vom Gastropub bis zum Gourmettempel. Aber auch Fleischesser kommen auf ihre Kosten, vor allem bei Gerichten mit Lammfleisch von den Bauernhöfen im norwegischen Hinterland.
Wer auf Fleisch verzichten möchte, findet hier und da Alternativen, wobei der Trend zu vegetarischem und veganem Essen nicht so stark voranschreitet wie in anderen europäischen Hauptstädten. Am besten ist man in den Foodcourts aufgehoben, wo die Stände mit Spezialitäten aus aller Welt eine große Vielfalt bieten.
Osloer Eigenheiten
Viele Lokale, die sich Café bzw. Kafe nennen, sind gar keine Kaffeehäuser im mitteleuropäischen Sinne. Vielmehr handelt es sich in vielen Fällen um „richtige“ Speiselokale oder gar urige Bars, die Bier ausschenken und lange offen haben.
Bei der Abendplanung sollten Sie beachten, dass in Restaurants die Küche schon eine oder zwei Stunden vor der angegebenen Sperrstunde schließt. In den meisten Gaststätten kann man bis 20 oder 21 Uhr warmes Essen von der Speisekarte bestellen.
Abweichende Zeiten im Sommer
Im Sommer ist in der Osloer Gastronomie alles ein bisschen anders. Manche Restaurants legen eine wochenlange Pause ein, während andere Tische und Stühle rausstellen und ihre Öffnungszeiten verlängern. Wenn Sie es auf ein bestimmtes Lokal abgesehen haben und Oslo im Juli besuchen, prüfen Sie die Öffnungszeiten sicherheitshalber im Internet.
Trinkgeld ist kein Muss
In Bars und Cafés zahlt man am Tresen, da ist kein Trinkgeld nötig. Im Restaurant läuft die Bezahlung so ab: Die Bedienung bringt ein Kartenlesegerät - Norwegen funktioniert bargeldlos -, und das Display zeigt den Rechnungsbetrag an, unter dem man den Gesamtbetrag inklusive Trinkgeld eingeben soll. In einem durchschnittlichen Restaurant rundet man um ein paar Prozent auf.
5 Tipps für 5 Tage
♦ Vippa - hipper Foodcourt: Die sieben Stände an der Südspitze der Landzunge Akersnes sind ein beliebter Treffpunkt. Man hat die Wahl zwischen norwegischen und exotischen Gerichten, und die Preise halten sich in Grenzen. Wer nach dem ausgiebigen Hotelfrühstück nur einmal am Nachmittag warm essen möchte (statt mittags und abends), ist hier richtig.
♦ The Salmon - frischer Fisch: Hier dreht sich alles um den Lachs, Norwegens großen Exportschlager. Er kommt hier nicht nur frisch und lecker auf den Teller, sondern es gibt auch eine Ausstellung zum Thema Fischfang, die über diesen wichtigen Wirtschaftszweig informiert.
♦ Tim Wendelboe - Kaffee vom Feinsten: Der namensgebende Gründer dieser Espressobar gilt als norwegischer Kaffeeguru. Bei ihm werden Bohnen aus der eigenen Rösterei verwendet. Liebhaber des aufputschenden Gebräus kommen wegen der „Verkostung für zwei“, die vier Sorten und Techniken vorstellt.
♦ Nordvegan - fleischlos glücklich: Dieses unprätentiöse Bistro serviert mittags und abends gesunde Speisen sowie leckere Törtchen, die ganz ohne tierische Produkte auskommen. Die Rezepte stammen von Reuben Waller, der zuvor in Michelin-Restaurants gekocht hat.
♦ Statholdergaarden - Sterneküche: Den krönenden Abschluss einer Städtereise nach Oslo könnte der Besuch dieses gehobenen, einsternigen Restaurants bilden, das sich auch die Einheimischen für besondere Anlässe aufheben. In elegantem Ambiente mit Kronleuchtern und Stuckverzierung wird ein Verkostungsmenü aus zehn Gängen gereicht.
Ausgehen
Auch am Abend ist die überschaubare Größe der Stadt ein Vorteil: Nach dem Museums- oder Restaurantbesuch ist es nicht weit zur nächsten Bar. Man braucht sich auch nicht großartig umzuziehen, denn in Oslo kommt jeder, wie er ist. Es stellt sich nur die Frage: Bierpub, Jazzclub oder hippe Cocktailbar?
Ausführliche Beschreibungen der Bars und Clubs finden Sie im Kapitel „Nachtleben“ ab Link.
Konzertbühnen sowie Theater, Oper und Kinos werden im Kapitel „Kulturleben“ ab Link vorgestellt.
Der perfekte Ausklang
Die Osloer wissen, wie man die Nacht zum Tag macht. Sogar unter der Woche haben viele Bars bis 3 Uhr nachts geöffnet, am Wochenende wird noch eine halbe Stunde drangehängt. Dabei spielt sich das Nachtleben in drei Bereichen ab, die sich gut miteinander verbinden lassen: Rund um die Karl Johans Gate liegen Nachtclubs, Cocktailbars und traditionelle Gastropubs. Übrigens: Bei alteingesessenen Lokalen mit viel Holz in der Einrichtung spricht man von „brunpub“.
Die beim Dom abzweigende Storgata und der Platz Youngstorget sind klassische Ziele fürs junge und studentische Publikum, mit ungezwungenen Bars und ungewöhnlichen Konzepten. Und im ohnehin quirligen Viertel Grünerløkka mit einer Vorliebe für Bier hat man die Wahl zwischen Bars und Brauereipubs. Das gastronomische Angebot in der Seestadt Aker Brygge, wo es tagsüber sehr gesellig zugeht, konzentriert sich vor allem auf Speiselokale. Länger als bis Mitternacht hat dort fast kein Lokal geöffnet.
Renaissance der Brauereischänken
Ein handwerklich hergestelltes Bier aus einer kleinen Brauerei mit witzigem Etikett gehört zur Standardausrüstung der Nachtschwärmer. Seit zwei Jahrhunderten wird in Oslo Bier gebraut. Die ersten Brauereien belegten ursprünglich große Grundstücke im Stadtgebiet, sind inzwischen jedoch längst ausgezogen. Nachdem die Brauerei Ringnes im Jahr 2001 in Grünerløkka ihr letztes Bier abgefüllt hatte (dort befinden sich heute Geschäfte, Wohnungen und ein Kino), gab es lange nur noch eine einzige Brauerei in der ganzen norwegischen Hauptstadt: die Oslo Mikrobryggeri, die sich seit 1989 hält. Zehn Jahre später hat man in Norwegen ganze 80 neue Kleinbrauereien gezählt, einige davon sind in Oslo angesiedelt. Da gibt es die Lokale, in denen man Blick auf die Biertanks hat, und Bars, wo nur die Zapfhähne verraten, dass hier selbst gebraut wird.
Kultur trotz Sprachbarriere
Mit mehreren Theatern, zahlreichen Livemusikbühnen und der weltbekannten Oper ist Oslo eine ernstzunehmende Kulturstadt. Allerdings überwiegen in den Repertoires der großen Häuser (die im Sommer Pause machen!) Aufführungen in der Landessprache bzw. ihren zwei Varietäten. Wer des Norwegischen nicht mächtig ist, geht entweder in die Oper (englische Untertitel), ins Kino (Originalfassung mit norwegischen Untertiteln) oder auf ein Konzert.
5 Tipps für 5 Abende
♦ Summit Bar - Cocktail mit Aussicht: Die verglaste Bar im 21. Stock eines Radisson-Hotels bietet einen vorzüglichen Blick auf Oslo. Auch die Cocktails und die schicke, von den Snøhetta-Architekten gestaltete Einrichtung können sich sehen lassen. Der ideale Auftakt für einen Oslo-Besuch!
♦ Blå und Grünerløkka Brygghus - Jazz und Bier: Nach zwei Tagen in der norwegischen Hauptstadt hat man viel moderne Architektur aus Glas und Beton gesehen. Zeit für einen Kontrast, den zum Beispiel der gemütliche Jazzclub „Blau“ bietet. Und hinterher geht’s auf ein Craftbier in die nahe Brauereischänke von Grünerløkka.
♦ Oper (Den Norske Opera & Ballett) - Bühne ohne Sprachbarriere: Das architektonische Wahrzeichen schaut sich jeder Oslo-Besucher von außen an, aber nicht viele gehen hinein. Dabei erfordern Ballette und Konzerte nicht unbedingt Kenntnisse in der Landessprache, und Opern werden von englischen Untertiteln begleitet. Während der Sommerpause werden immerhin Führungen angeboten - sogar auf Deutsch.
♦ Internasjonalen - rote Retrobar: Die „Internationale“ hat ihren Namen tatsächlich vom Kampflied der Sozialisten und liegt passenderweise im selben Gebäude wie der Hauptsitz der norwegischen Arbeiterpartei. Dort, am Youngstorget, hat man noch viele weitere Ausgehlokale zur Auswahl.
♦ Cinemateket - alternatives Kino: Da ausländische Filme in Norwegen nicht synchronisiert, sondern in Originalfassung mit Untertiteln gezeigt werden, lohnt sich der Blick ins Programm auch für Touristen. Dieses unabhängige Kino bietet immer eine spannende Auswahl an Klassikern und Neuheiten.
Shopping
Kann Einkaufen in einer teuren Stadt wie Oslo Spaß machen? Ja, durchaus: Im Gegensatz zum Gastgewerbe ist das Preisniveau im Einzelhandel nicht viel höher als in der Heimat. Wenn die großen „Salg“-Schilder den Sommer- und Winterschlussverkauf ankündigen, sind sogar richtige Schnäppchen möglich.
Ausführliche Beschreibungen einzelner Shopping-Möglichkeiten in den Vierteln befinden sich am Ende jeder Tour.
Eine Liste aller erwähnten Geschäfte finden Sie ab Link.
Typische Souvenirs
In Oslo findet man Andenken, die nicht nur formschön, sondern auch richtig praktisch sind. Das bekannteste Erzeugnis des Landes ist wohl der Norwegerpullover: aus Wolle gefertigt und mit einem blau-weißen oder rot-weißen Muster versehen. Besonders die Marke Dale of Norway ist für Pullover bekannt, die lange gute Dienste leisten. Wer selbst gerne strickt, hat mit vielen Einheimischen ein Hobby gemeinsam und kann sich für die eigene Kreation hochwertiges Wollgarn vor Ort kaufen.
Ebenso nützlich sind die Produkte der Outdoormarken, die von der norwegischen Vorliebe für Ausflüge in die Natur zeugen. Namen wie Bergans of Norway, Norrøna und Helly Hansen sind im Land der Fjorde zu Hause. Sie vereinen Funktionalität mit ansprechendem Design.
Wenn es etwas Dekoratives sein soll, gewinnt vielleicht eine kleine Trollfigur Ihre Gunst. Die Naturgeister haben einen festen Platz in der nordischen Sagenwelt und wurden bereits in der altnordischen Liedersammlung Edda erwähnt.
Mode und Trachten
Ebenso traditionell, wenn auch nicht so alt, sind die Elemente der norwegischen Trachten namens „bunad“. Jede Region hat eine eigene Kombination aus Farben und Mustern. Man muss sich nicht gleich ein ganzes (kostspieliges!) Outfit zusammenstellen, sondern kann auch einzelne Accessoires wie Broschen und Tücher erstehen.
Zeitgenössische Mode gibt es von zahlreichen skandinavischen Labels, deren Geschäfte u. a. auf dem Bogstadveien angesiedelt sind. Was H&M für Schweden ist, ist Bik Bok für Norwegen: erschwingliche, trendbewusste Sachen, allerdings nur für Damen. In Oslo hat die Kette drei Filialen.
Norwegisches Design
In Sachen Möbeldesign, Beleuchtung und Wohnaccessoires steht Norwegen im Schatten seiner skandinavischen Nachbarn. Das hängt u. a. damit zusammen, dass im Zweiten Weltkrieg einige Möbelfabriken zerstört wurden. Und als in den 1960er-Jahren das Öl entdeckt wurde, widmete sich die Regierung ganz diesem neuen Wirtschaftszweig. Doch die norwegischen Designer haben in den vergangenen Jahrzehnten aufgeholt und eine verspielte, zugängliche Formensprache entwickelt, ihre zurückhaltenden Kreationen passen in so ziemlich jede Wohnung. Die Geschäfte Backe i Grensen und Pur Norsk sind gute Anlaufstellen, um einen Eindruck von norwegischem Design zu gewinnen.
Norwegische Esstraditionen für zu Hause
In Oslo kann man sich auch kulinarische Mitbringsel besorgen. Das Küchenutensil Nummer eins ist der Käsehobel. Das handliche Gerät, das Käse in gleichmäßige, dünne Scheiben schneidet, wurde 1925 von einem Tischlermeister aus Lillehammer erfunden und ist aus skandinavischen Küchen nicht wegzudenken. Am besten probiert man es gleich vor Ort an einem Stück braunem Käse (Brunost) aus: Auch dieser ist ein typisch norwegisches Erzeugnis und überrascht mit einem süßlichen Geschmack. Wer sich in das besondere Aroma verliebt, wird einen Weg finden, ein paar Stücke im Koffer mit nach Hause zu nehmen. Ebenfalls süß, jedoch leichter zu transportieren ist die Schokolade der Marke Freia.
Oslos Einkaufszonen
Die prominenteste Flanier- und Einkaufsmeile der norwegischen Hauptstadt ist die Karl Johans Gate, die von Geschäften bekannter internationaler Marken gesäumt ist. Dort haben Luxuslabels wie Louis Vuitton, Mulberry und Moods of Norway ihre Vorzeigeshops. Man findet aber ebenso Läden mit nordischem Touch für Ottonormalverbraucher, darunter Monki, Carlings und Fjällräven. Ähnlich aufgestellt ist die Einkaufsstraße Bogstadveien, die das Schloss mit der Metrostation Majorstuen verbindet.
Wer alternativere Läden sucht, ist auf dem Markveien in Grünerløkka richtig: Dort halten sich Secondhand-Läden, kreative Concept Stores und Boutiquen aufstrebender Modedesigner.
An Regentagen bietet sich der Bummel durch Einkaufspassagen und Kaufhäuser an. Die größte Auswahl bietet Oslo City mit 90 Läden, dicht gefolgt von Byporten am Bahnhof (etwa 70 Läden). Im ansehnlichen Paleet sind drei Dutzend Geschäfte und Gaststätten vereint. Im Viertel Aker Brygge, wo sich die Einkaufsmöglichkeiten auf mehrere Gebäude verteilen, sind viele skandinavische Modemarken unter den gut 30 Geschäften.
Wege durch Oslo
Zeichen einer Hauptstadt
Tour 1
Die Karl Johans Gate ist Norwegens einzige Prachtstraße von europäischem Format. Auf die knapp zwei Kilometer zwischen Bahnhof und Schloss passen Geschäfte, Parks und Institutionen von nationaler Bedeutung. Das meiste wurde im 19. Jh. gebaut.
Det Kongelige Slott, die im Sommer für Besucher geöffnete Residenz des Königs
Dronning Sonja KunstStall, neue Kunsthalle in alten Gemäuern
Historisk Museum, der weltweit einzige erhaltene Wikingerhelm und vieles mehr
Ibsenmuseet, die letzte Wohnung des Nationaldichters - frisch renoviert
Harmonisches Stadtbild
Sentrum
Oslos kompaktes Zentrum liegt grob gesagt im Dreieck zwischen Bahnhof, Schloss und Youngstorget. Flaniermeile ist die Karl Johans Gate, die geradewegs vom Bahnhof bis zum Schloss führt und von vielen Geschäften und Sehenswürdigkeiten gesäumt ist. Was besonders auffällt, ist die harmonische Architektur: Die vierstöckigen, stuckverzierten Blocks und die Einzelgebäude, in denen Institutionen wie Parlament oder Universität untergebracht sind, wirken wie aus einem Guss. Das ist kein Zufall: Oslos Zentrum istnicht organisch gewachsen, sondern im Verlauf des 19. Jh. größtenteils neu entstanden. Initialzündung war das Jahr 1814, als Norwegen zum selbstständigen Staat und Oslo, das damals noch Christiania hieß, zur Landeshauptstadt wurde (→ Stadtgeschichte). Dem 15.000-Einwohner-Städtchen fehlte so ziemlich alles, was eine Hauptstadt ausmacht, insbesondere Gebäude für administrative, politische und kulturelle Einrichtungen. Um alles auf einen Schlag bauen zu können, hätte man vor allem eines gebraucht: viel Geld. Geld aber hatte der gerade aus dem Ei geschlüpfte, bitterarme Staat an der Peripherie Europas nur in äußerst bescheidenem Maß, und so sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis all die bauliche Pracht erschaffen war, die man heute sieht. Um 1830 wurden die Börse und das Gebäude der Nationalbank fertig, es folgten Schloss (1849), Universität (1852), Bahnhof (1854) und Parlamentsgebäude (1866). Das Schlusslicht bildeten kurz vor Ende des 19. Jh. Kultureinrichtungen wie die Nationalgalerie (1882) und das Nationaltheater (1899).
Spaziergang
→ Karte. Die wichtigsten Stationen des Spaziergangs sind mit → gekennzeichnet und werden unter „Sehenswertes“ ausführlich beschrieben.
Die Tour beginnt am Hauptbahnhof, genauer gesagt: bei der Tiger-Skulptur auf dem Vorplatz Jernbanetorget. Der Dichter Bjørnstjerne Bjørnson hatte Christiania in einem Gedicht „Tigerstadt“ genannt - und der Spitzname hat sich eingebürgert. Im Jahr 2000 setzte die Bildhauerin Elena Engelsen dem Beinamen mit einer 4,5 m langen Bronzeskulptur ein Denkmal.
Ein Erinnerungsfoto, eine vorsichtige Überquerung der Fred Olsens Gate, und wir stehen am Anfang der Osloer Prachtstraße Karl Johans Gate. Benannt ist sie nach dem schwedischen König Karl XIV. Johann (1763-1844), der zwischen 1818 und 1844 in Personalunion (als Karl III. Johann) auch Norwegen regierte, also in einer Zeit, als sich Oslo (zum zweiten Mal) neu erfand: als Hauptstadt einer (fast) eigenständigen Nation. Die ersten 500 m sind eine Fußgängerzone, in der man internationale und norwegische Geschäfte findet (ein lohnender Abstecher, wenn Sie noch weiter shoppen möchten: rechts in die Kirkegata/Torggata einbiegen, bis zum Youngstorget gehen und auf der Parallelstraße Møllergata zurücklaufen).
Beim Egertorget treffen die Ost- und Westseite der heutigen Karl Johans Gate aufeinander, die 1840 verbunden wurden. Nicht zu übersehen ist dort die sogenannte Freia-Uhr aus dem Jahr 1911, Norwegens älteste erhaltene Leuchtreklame. In großen Lettern wirbt sie hoch oben auf einem Gebäudedach für den größten Schokoladenhersteller des Landes.
Wenige Meter weiter, beim Parlamentsgebäude → Stortinget, öffnet sich die Straße auf einen begrünten Platz. Nach dem Grand Hotel und dem eleganten Einkaufszentrum Paleet passieren wir die → Universität, hinter der sich das → historische Museum befindet. Gegenüber der Universität liegt das → Nationaltheater, in der Parallelstraße hinter der Universität das → Norwegische Theater.
Ans Westende der Karl Johans Gate schließt der Weg zum → Königlichen Schloss an, das von einem weitläufigen Park mit zahlreichen Skulpturen umgeben ist. Es bietet sich an, das Schloss gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden, sodass man schließlich im westlichen Zipfel des Parks bei → Königin Sonjas KunstStall ankommt.
Südlich des Schlossparks überqueren wir die Henrik Ibsens Gate und gehen ein paar Meter nach links (zurück in Richtung Zentrum) bis zum → Ibsenmuseum. Dahinter folgen wir der Arbins Gate bis ans Ende, gehen links über den Løkkeveien und dann gleich wieder links in den Ruseløkkveien. Dort finden wir uns im neuen Vika-Viertel mit Restaurants wieder und beenden den Spaziergang beim → Konzerthaus.
Sehenswertes
Parlamentsgebäude mit viel Kunst
Stortinget
Nachdem Norwegen 1814 seine Unabhängigkeit erklärt und Oslo zur Hauptstadt ernannt hatte, war man den Rest des 19. Jh. damit beschäftigt, die Stadt mit entsprechenden Gebäuden auszustatten. Doch obwohl es wichtig gewesen wäre, die Souveränität mit einem Parlamentsgebäude zu manifestieren, und obwohl sich die Repräsentanten in Räumen der Kathedralenschule drängten, gaben sie dem Bau des Schlosses und der Universität den Vorzug.
Jahrelang stritt man einerseits über die Lage des Parlamentsgebäudes und andererseits über die beim Architekturwettbewerb eingereichten Beiträge. Bei der Abstimmung 1860 fiel die Entscheidung für den Entwurf des Schweden Emil Victor Langlet: ein symmetrischer Bau im eklektischen Stil mit italienischen und französischen Einflüssen. Auffällig ist der Zylinder in der Mitte, der den Plenarsaal beherbergt. Dort tritt die Volksvertretung zusammen.

Oslos Universitätsgebäude

Das 1866 fertiggestellte Stortinget hat eine Kunstsammlung mit rund 800 Werken, und es gibt regelmäßig kostenlose Führungen zu den Höhepunkten. Das bekannteste Werk der Sammlung ist Oscar Wergelands (1844-1910) Darstellung der Versammlung in Eidsvoll 1814, auf dem Christian Magnus Falsen, der „Vater der norwegischen Verfassung“, den Vorschlag für einen Paragrafen vorliest. Die Gemälde und Skulpturen der Kunstsammlung zeigen jedoch nicht nur historische Ereignisse und Politiker, sondern auch bemerkenswerte Beispiele der norwegischen Naturmalerei. Seit der Romantik im frühen 19. Jh. sind Motive der wilden, unberührten Landschaft in der norwegischen Kunst stärker vertreten als in anderen Ländern, und auch im Parlament machen Landschaftsmotive einen beachtlichen Teil der Kunstsammlung aus. Sie erinnern daran, dass das Parlament zwar in Oslo zusammenkommt, aber ein lang gestrecktes, dünn besiedeltes Land vertritt - von den Lofoten und dem Gebiet der Samen im Norden bis hin zum Oslofjord und zur Region Telemark im Süden.
Im Sommer Mo-Fr um 10 Uhr kostenlose Führungen auf Englisch), max. 30 Teilnehmer, keine Voranmeldung möglich - first come, first served; von Sept. bis Juni monatlich, siehe Kalender auf der Website. Eingang Akersgata (an der Rückseite des Gebäudes). Karl Johans Gate 22, www.stortinget.no.
Altes Hauptgebäude der Uni
Universitet i Oslo
Seine erste eigene Universität erhielt Norwegen - noch unter dänischer Herrschaft - im Jahr 1813: die Königliche Friedrichs-Universität in Oslo, aufgebaut nach dem Vorbild der Berliner Humboldt-Universität. Wie so viele Institutionen der Stadt erlebte auch die Hochschule im 19. Jh. eine Verwandlung und zog 1852 in ein neues, repräsentatives Gebäude um. Der Architekt Christian Heinrich Grosch (1801-1865) ließ sich bei seinem Entwurf vom preußischen Baumeister Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) inspirieren. Ähnlich wie Schinkel das Stadtbild von Berlin prägte, war Grosch federführend bei der Umgestaltung Oslos. Der Stadtarchitekt schuf mehrere wichtige Gebäude, darunter die Börse und die Norges Bank, Norwegens Nationalbank.
Heute spielt sich das Studentenleben größtenteils im Stadtteil Blindern im Norden von Oslo ab, wo ab 1930 und im späten 20. Jh. der neue Campus gewachsen ist. 1939 wurde die Königliche Friedrichs-Universität in die „Universitet i Oslo“ (UiO) umbenannt. Sie zählt etwa 31.000 Studenten und ist damit hinter der TU in Trondheim (42.000) die zweitgrößte Universität Norwegens.

Das Parlament oder „Stortinget“ gehört zu Oslos beeindruckendsten historischen Bauten