Möglichkeiten der tiergestützten Intervention. Wie Tiere verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen helfen können - Nicole Peters - E-Book

Möglichkeiten der tiergestützten Intervention. Wie Tiere verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen helfen können E-Book

Nicole Peters

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Beschreibung

Bereits seit mehreren Jahrhunderten werden verschiedene Tiere eingesetzt, um die Heilung physischer und psychischer Krankheiten positiv zu beeinflussen. Seit den 1970er Jahren werden die positiven Effekte der Mensch-Tier-Intervention näher erforscht und Tiere kommen immer häufiger bei der Behandlung verhaltensauffälliger Kinder und Jugendlicher zum Einsatz. Mit welchen Problemen haben verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche zu kämpfen? Welche Chancen ergeben sich aus der tiergestützten Intervention? Welche Grenzen gibt es in der Arbeit mit Tier und Mensch? Wie kann die tiergestützte Intervention den Kindern und Jugendlichen helfen, Herausforderungen im Alltag zu reduzieren? Diese und weitere Fragen beantwortet Nicole Peters in ihrem Buch. Dabei geht sie unter anderem auch auf die verschiedenen Arten der tiergestützten Intervention ein und beleuchtet, welche Tiere überhaupt für medizinische und therapeutische Zwecke geeignet sind. Aus dem Inhalt: - Tier-Therapie; - ADHS; - Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen; - Therapiehunde; - emotionale Entwicklung von Kindern

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Inhaltsverzeichnis

1... Einleitung

2... Entstehung Tiergestützter Intervention

3... Formen Tiergestützter Intervention

3.1 Tiergestützte Aktivität ( TGA)

3.2 Tiergestützte Therapie ( TG T)

3.3 Tiergestützte Förderung (TG F)

3.4 Tiergestützte Pädagogik (TG P)

4... Verhaltensauffälligkeiten

4.1 Definition

4.2 Entstehung und Verursachung von Verhaltensauffälligkeiten

4.3 Folgen und Probleme im Alltag

5... Mensch und Tier

5.1 Mensch - Tier Kommunikation

5.2 Mensch-Tier-Beziehung

5.3 Kind-Tier-Beziehung

5.4 Wirkung der Tiere

6... Tiere als Begleiter

6.1 Klein- und Heimtiere

6.2 Großtiere

6.3 Phobien in der tiergestützten Arbeit

7... Mögliche Einsatzfelder der Tiergestützten Intervention

7.1 Offene Kinder- und Jugendarbeit

7.2 Aufsuchende Jugendarbeit / Streetwork

7.3 Jugendsozialarbeit an Schulen

7.4 Kindertagesbetreuung

7.5 Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe

8... Tiere in der Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern

8.1 Green Chimneys –ein Vorbild für Tiergestützte Therapie mit Kindern und Jugendlichen

8.2 Fünf Eckpfeiler der Therapie in Green Chimneys

8.3 Ziele Tiergestützter Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern

9... Kritische Aspekte

9.1 Hygiene

9.2 Begriffsdefinition Tiergestützte Intervention

9.3

1  Einleitung

Verhaltensauffälligkeiten gehören zu den am häufigsten diagnostizierten Problemen bei Kindern.[1] Vor allem externalisierende Auffälligkeiten mit den Schlagworten Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsstörung, ADHS usw. werden daher in unzähligen Eltern- und Erziehungsratgebern behandelt. Auch internalisierende Auffälligkeiten wie sozialer Rückzug, emotionale Probleme und Ängste sind relativ häufigIn der internationalen Fachliteratur werden diese Themen daher ausführlich behandelt und erforscht. Man ist sich einig, dass frühe Diagnostik und Intervention für einen günstigen Entwicklungsverlauf von Bedeutung sind.[2] Ebenso wird von dem positiven Einfluss von Tieren auf die körperliche und emotionale Entwicklung von Kindern berichtet. Ein Kind, das mit einem lebendigen Tier aufwachsen darf, entwickelt eine komplett andere Einstellung zu sich und seiner Umwelt.[3]

Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, anhand von Literaturrecherche, die Tiergestützte Intervention mit all ihren Möglichkeiten zu erforschen und die auftretenden Grenzen zu analysieren. Es ist zu erforschen inwieweit, für die Verhaltensauffälligen Kinder und Jugendlichen Chancen aus der Tiergestützten Intervention resultieren und inwiefern sie die erlernten Dinge in ihren Alltag transferieren können und ob diese Transferfähigkeit Abhilfe bzw. Milderung bei Ihren alltäglichen Problematiken schafft. Anhand der Ergebnisse sollen, folgende Forschungsfragen beantwortet werden können:

Mit welchen Problemen verhaltensauffällige Kinder und Jugendlichen zu kämpfen haben?; Welche Chancen aus der Tiergestützten Intervention für die Kinder und Jugendlichen resultieren?. Ebenso soll untersucht werden: Welche Grenzen in der Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen bei der Tiergestützten Intervention auftreten können?

Es wird erwartet, dass die Ergebnisse der Forschung zeigen, dass Tiergestützte Intervention trotz der auftretenden Grenzen in der Arbeit, den verhaltensauffälligen Kindern hilft, die Problematiken in ihrem Alltag zu reduzieren.

Die folgende Bachelorarbeit beginnt in Kapitel 2 mit einer geschichtlichen Einführung zur Entstehung der Tiergestützten Intervention. In Kapitel 3 werden anschließend die Formen der Tiergestützten Intervention erklärt. In Kapitel 4 werden Verhaltensauffälligkeiten näher definiert. Im weiteren wird in Kapitel 5 die Mensch-Tier-Kommunikation, Mensch-Tier- und Kind-Tier-Beziehung näher betrachtet. Daraus resultierend wird die Wirkung von Tieren dargestellt. Nachfolgend wird in Kapitel 6 geklärt welche Tiere, aufgrund ihrer Eigenschaften, als Begleiter in Betracht kommen. In Kapitel 7 werden mögliche Einsatzfelder der Tiergestützten Interventionen aufgeführt. In Kapitel 8 werden Beispiele der Tiergestützten Intervention aufgelistet. Den Schluss bilden die Kritische Aspekte und Grenzen in Kapitel 9, die in der Tiergestützten Intervention auftreten und beachtet werden müssen. Im letzten Kapitel werden die wichtigsten Erkenntnisse dieser Bachelorarbeit zusammengefasst sowie die Fragestellungen dieser Arbeit beantwortet.

Ich möchte darauf hinweisen, dass sich alle allgemeinen nicht personenspezifischen Aussagen auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde darauf verzichtet die weibliche und die männliche Sprachform nebeneinander aufzuführen. Daher gelten allgemeine, in der weiblichen Sprachform getroffene Aussagen auch für Männer und allgemeine, in der männlichen Sprachform gemachte Aussagen genauso für Frauen.

2 Entstehung Tiergestützter Intervention

Die Tiergestützte Intervention begann ihre Geschichte in den 1970er Jahren in Oregon / USA. Die ,,Delta Society,, eine Gesellschaft zur Erforschung der Mensch-Tier Beziehung, erarbeitet erstmalig rahmengebende Richtlinien zum Einsatz von Tieren im Sozial-und Gesundheitswesen. Die Richtlinien wurden 1996 veröffentlicht und dienen seitdem internationalen Organisationen wie International Society for Animal Assisted Therapie (ISAAT) und European Society for Animal Assisted Therapie (ESAAT) als Rahmen und Vorbild.

Es ist keine neue Erkenntnis, dass Tiere die Entwicklung eines Menschen und dessen Wohlbefinden positiv beeinflussen. Bereits im 8.Jahrhundert wurden Tiere in Belgien bewusst für therapeutische Zwecke eingesetzt.

Im Jahr 1972 wurde in England eine Einrichtung für Geisteskranke,dass ´´York Retreat´´ gegründet.

Im 19. Jahrhundert wurde in der deutschen Anstalt Bethel ein Zentrum für behinderte Menschen und Anfallskranke erbaut. Dieses Zentrum setzte von Anfang an auf die Wirkung von Tieren.

Mitte des 20. Jahrhunderts wurden in New York erstmals Tiere in einem Krankenhaus eingesetzt. Die meisten Versuche der tiergestützten Arbeit wurden jedoch weder dokumentiert noch evaluiert, sodass sie für die wissenschaftliche Forschung wenig hilfreich waren.

Im Jahr 1944 veröffentlichte James Bossard einen Artikel über die positiven Effekte und den therapeutischen Wert eines HundesDie Veröffentlichung des amerikanischen Kinderpsychotherapeuten Boris Levinson ´´The dog as a Co-Therapist (1962)´´, ´´Pet oriented Child Psychiatry (1969)´´ und ´´Pets, child development and mental illness (1970)´´ überzeugte schließlich auch Wissenschaftler, die positiven Wirkeffekte Tiergestützter Intervention wahrzunehmen und näher zu erforschen.

Ab den 1970er Jahren bildeten sich in zahlreichen Ländern Vereine und Gesellschaften, die sich mit diesem neuen Wissenschaftszweig beschäftigten. Im folgenden Abschnitt werden die wichtigsten Vereine und Gesellschaften aufgeführt.

1977 wurde in Oregon, USA unter der Leitung McCullochs die Stiftung ´´The Delta Society´´ gegründet. Diese Stiftung spielt heute noch eine maßgebliche Rolle in der wissenschaftlichen Erforschung, sowie in der praktischen Umsetzung ´´Tiergestützter Intervention´´ und den damit verbundenen Richtlinien.

1977 wurde das ´´Institut für interdisziplinäre Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung´´ in Österreich gegründet und 1990 auf die Schweiz ausgeweitet.

1977 gründete man in Frankreich ´´As sociation Francaise d'Information et de Recherche sur l'Animal de Compagnie´´.

Die ´´Society for Companion Animal Studies´´ wurde 1979 in Großbritannien gegründet.

1988 wurde der ´´Forschungskreis Heimtiere in der Gesellschaft´´ in Deutschland gegründet. Er beschäftigt sich insbesondere mit den sozialen Beziehungen zwischen Menschen und Heimtieren.

3 Formen Tiergestützter Intervention

Die ,,Delta Society,, unterscheidet zwei Interventionsformen. Die Animal-Assisted Activities (AAA) und die Animal-Assisted Therapy (AAT), die in Punkt 3.1 und 3.2 näher erläutert werden.[5] Die Begrifflichkeiten sind im deutschsprachigen Raum nicht offiziell festgelegt. Im Zusammenhang mit Tiergestützter Intervention, finden sich folgende Bezeichnungen: [6]

3.1 Tiergestützte Aktivität ( TGA)

,,AAA provides opportunities for motivational, educational, recreational, and/or therapeutic benefits to enhance qualitiy of life. AAA are deliverd in a variety of environments by specially trained professionals, paraprofessionals, and/or volunteers, in association with animals that meet specific criteria.`` Mit anderen Worten ausgedrückt: Animal-Assited Activities bieten Möglichkeiten der Unterstützung bezogen auf motivationale, erzieherische, rehabilitative und/oder therapeutische Prozesse um dadurch die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern; durchgeführt von mehr oder weniger qualifizierten Personen, assistiert von Tieren mit spezifischen Merkmalen.[7]

In Kurzfassung sind es Aktivitäten mit Tieren, die zur Steigerung des Wohlbefindens und der Lebensqualität der Klienten beitragen. Die Aktivitäten können von jedem angeboten werden, dem darauf vorbereitete Tiere zur Verfügung stehen.[8]

Im Gegensatz zu einem therapeutischen Ansatz ist die Vorgehensweise nicht auf eine bestimmte Person oder medizinische Voraussetzungen zugeschnitten. Ebenso verfolgt sie keine konkreten Ziele.[9]

3.2 Tiergestützte Therapie ( TG T)

Bei der Tiergestützten Therapie ist die Tiergestützte Intervention ein Bestandteil des therapeutischen Prozesses. Der Prozess verfolgt festgelegte Ziele und bedarf laufender Dokumentation. Die Tiergestützte Therapie kann nur von Fachkräften und Therapeuten angeboten werden, die ihre eigenen dafür geschulten Tiere besitzen.[10]

Die ,,Delta Society´´ definiert die Animal-Assisted Therapy in folgender Weise:

„AAT is a goal-directed intervention in which an animal that meets specific criteria is an integral part of the treatment process. AAT is directed and/or deliverd by health/human service professionals with specialized expertise, and within the scope of practice of his/her profession. AAT is designed to promote improvement in human physical, social, emotional, and/or cognitive functioning. AAT ist provided in a variety of settings and may be group or individual in nature. This process is documented and evaluated.“ [11]

Diese Definition beinhaltet 3 wichtige Kriterien, die erfüllt sein müssen um den Einsatz als Tiergestützte Therapie bezeichnen zu können:

1.) Animal-Assisted Therapie ist immer zielgerichtet.

Der Begriff ,,Behandlung,, unterscheidet die AAA von der AAT wesentlich. Bei lediglich unterstützenden Möglichkeiten ist von der Tiergestützten Aktivität zu sprechen.

2.) Animal-Assited Therapie ist ein integraler Bestandteil in der professionellen Arbeit der jeweiligen Fachkräfte.

Als Tiergestützte Therapie kann eine Intervention nur dann bezeichnet werden, wenn die Fachkraft, das Tier, in ihrem eigenen Fachgebiet einsetzt Bei abweichendem Einsatz ist von einer Tiergestützten Aktivität zu sprechen.

3.) Die Animal-Assisted Therapie muss dokumentiert sowie regelmäßig evaluiert werden.

Bei jedem Einsatz muss von der Fachkraft der Verlauf und der erreichte Fortschritt der Intervention schriftlich festgehalten werden.[12]

3.3 Tiergestützte Förderung (TG F)