Mord in den Dünen - Christiane Franke - E-Book + Hörbuch

Mord in den Dünen E-Book und Hörbuch

Christiane Franke

3,9

Der Titel, der als Synchrobook® erhältlich ist, ermöglicht es Ihnen, jederzeit zwischen den Formaten E-Book und Hörbuch zu wechseln.
Beschreibung

Am Vorabend ihrer Hochzeit auf Wangerooge verschwindet die Braut, ohne auch nur den Hauch einer Spur zu hinterlassen. Zwei Tage später findet man ihre Leiche, mit Kabelbindern am Dünenübergang festgezurrt. Hat die Vielseitigkeitsreiterin und erfolgreiche Geschäftsführerin einer großen Detektei zu tief im Leben eines Spitzenpolitikers gegraben? Oder gönnte ein Konkurrent ihr den Platz im Kader der Olympia-Reiter-Equipe nicht? Oda Wagner und Christine Cordes werden nach Wangerooge geschickt, um Licht in die Sache zu bringen. Doch als ein weiterer Mensch stirbt, werden die Karten ganz neu gemischt.

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Seitenzahl: 411

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Zeit:9 Std. 8 min

Sprecher:Victoria Schätzle

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Christiane Franke, geboren 1963, lebt in Wilhelmshaven an der Nordseeküste. Hier spielt die Serie um ihr Kommissarinnenduo Oda Wagner und Christine Cordes. Die Schauplätze ihrer Kurzkrimis erstrecken sich über den gesamten deutschsprachigen Raum. Sie ist Herausgeberin von Anthologien, Dozentin für Kreatives Schreiben, war 2003 für den Deutschen Kurzkrimipreis nominiert und erhielt für 2011 das Stipendium der Insel Juist »Tatort Töwerland«.www.christianefranke.de

Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht gewollt und rein zufällig.

© 2015 Emons Verlag GmbH Alle Rechte vorbehalten Umschlagmotiv: photocase.com/läns Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch Lektorat: Marit Obsen eBook-Erstellung: CPI books GmbH, LeckISBN 978-3-86358-800-7 Insel Krimi Originalausgabe

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Für Jan und Nils

in Erinnerung an die vielen schönen Stunden auf Wangerooge

Prolog

Er stand im Schatten unter den Bäumen und beobachtete die Reiterin. Wie elegant sie im Sattel saß, den Schwung des Pferdes über die Schenkel in sich aufnehmend. Mit hohem Tempo ritt sie über das Gelände, sprang über den Bach, nahm kurz darauf das zwölfte Hindernis. An diesem Punkt war am Morgen ein anderer Reiter schwer gestürzt. Dessen achtjährige Stute war über der Hecke ins Straucheln gekommen und auf dem Hals gelandet. Während dem Pferd nicht mehr zu helfen gewesen war und es noch an Ort und Stelle eingeschläfert werden musste, hatte man den Reiter mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Das Turnier war für eine Stunde unterbrochen worden, dann jedoch hatten sich die Veranstalter entschlossen, es weiterlaufen zu lassen. Der Dreikampf der Vielseitigkeitsreiterei war nun mal mit einem Restrisiko behaftet.

Von seinem Standpunkt aus hatte er eine perfekte Sicht. Sophia Remberg war so lebendig, so voller Lebenslust und selbstsicher.

Vielleicht ein wenig zu selbstsicher.

Ein letzter Spurt, dann hatte sie die zweite Prüfung beendet. Die Dressur hatte sie bereits mit Bravour absolviert. Und so sah jetzt alles danach aus, dass sie bald die begehrte Siegertrophäe entgegennehmen konnte, obwohl es das erste Mal war, dass ihr junger Hengst Marc Aurel an einem Turnier teilnahm. Doch Sophia war eine erfahrene Reiterin, mit ihrer Stute Donatella hatte sie bereits einige nationale und internationale Turniere in Aachen und Luhmühlen gewonnen.

Das Publikum applaudierte. Sophias Vater Walter sprang in der ersten Reihe auf. Klatschte begeistert.

Er hatte ihn beobachtet. Bis eben noch hatte äußerste Anspannung auf Rembergs Gesicht gelegen, bis eben hätte Sophia stürzen und sich schwer verletzen können, wie ihr Konkurrent am Vormittag. Erst letzte Woche war ein Vielseitigkeitsreiter beim Geländeritt tödlich verunglückt. Doch jetzt konnte er aufatmen.

Er lächelte beinahe nachsichtig und entspannte sich ebenfalls. Walter Remberg ahnte nicht, dass es noch einen anderen, einen weit wichtigeren Grund gab, angespannt zu sein. Ihn. Er hatte etwas weitaus Treffenderes für Sophia geplant als einen tödlichen Sturz. In einem solchen Fall gab es schließlich keine offenen Fragen. Doch Walter Remberg sollte Fragen stellen. Aus diesem Grund hatte auch er selbst erleichtert zur Kenntnis genommen, dass Sophia diese Prüfung bestanden hatte. Sollte sie sich ruhig noch ein paar Tage freuen. Und dann… Alles war vorbereitet. Sie würde sich ihm nicht entziehen können. Nur noch wenige Tage, bis er Walter Remberg die Tochter nehmen würde.

Im Weggehen warf er einen Blick aufs momentane Geschehen. Hübsch sah Sophia aus, als sie sich jetzt mit erhitzten Wangen und offensichtlich überaus zufrieden vor den Punktrichtern verneigte, die gleich die Verfassungsprüfung des Pferdes vornehmen würden: Ruhepuls, Dehydrierung und Unverletztheit. Amüsiert schlenderte er davon. Als er an Sophias Vater vorbeilief, der ihn nicht beachtete, bemerkte er den glücklichen Stolz in dessen Gesicht.

Genießt es, dachte er. Glaubt daran, dass euch die Welt zu Füßen liegt. Ich weiß es besser.

Freitag

Es war ein eigenartiges Gefühl gewesen, als Christine heute Morgen den Wecker ausgestellt hatte und aufgestanden war. In den letzten Wochen war ihr Rhythmus vom Zeitplan der Reha bestimmt worden, heute kehrte sie in den Alltag zurück. Und der konnte in der Polizeiinspektion von jetzt auf gleich sehr hektisch werden. Darum hatte sie sich ganz bewusst entschieden, den Dienst an einem Freitag anzutreten und nicht bis Montag zu warten. Sie betrachtete es als einen Voreingewöhnungs-Tag, bevor es in der nächsten Woche wieder voll zur Sache gehen würde und sie leistungsmäßig nicht nur mithalten musste, sondern lieber gleich einhundertzehn Prozent statt achtundneunzig bringen wollte.

Leider war Wilhelmshaven kein ruhiges Pflaster für die Kriminalpolizei, leider gab es immer wieder Delikte, die nicht unter die Rubrik »Kleinkriminalität« fielen. Dennoch würde Christine nicht tauschen wollen. In den Jahren, seit sie von Hannover an den Jadebusen gezogen war, hatte sie im Kollegenkreis gute Bekannte und in ihrer Kollegin Oda Wagner sogar so etwas wie eine Freundin gefunden. Auch wenn Oda von der Art her ganz anders war als Christine, konnte sie sich stets auf sie verlassen, wie sie in der nicht gerade einfachen jüngsten Vergangenheit erfahren durfte.

»Ich bring belegte Brötchen mit«, hatte Christine gestern am Telefon zu Oda gesagt, woraufhin die begeistert rief: »Au prima! Ich nehm eins mit Mett mit ordentlich Zwiebeln und eins mit Käse.«

Da hatte Christine geschmunzelt und sich augenblicklich wieder im Alltag angekommen gefühlt.

Ihre Kollegin beschwerte sich zwar immer, dass sie um die Leibesmitte nicht ab-, sondern eher zunahm, aber auf die Idee, sich mit den Mechanismen des Stoffwechsels und den Regeln der Ernährung auseinanderzusetzen, kam Oda nicht. Sie hatte schon zig Diäten ausprobiert, von Punktezählen bis hin zu Diätshakes, die Mahlzeiten ersetzten, letztlich jedoch hatte keine dauerhaft Erfolg gebracht. Darum stand nun eine Postkarte mit dem Spruch »Ich mache drei Diäten, von einer werde ich nicht satt« gerahmt auf Odas Schreibtisch. Die Karte hatte sie bei einem Stadtbummel in Osnabrück gesehen und den Spruch sofort für sich annektiert.

Christine aß nur wenig Kohlehydrate, dafür viel Gemüse, Geflügel und Fisch. Sie hatte durchaus schon mal überlegt, ihre Kollegin auf einfache Grundkenntnisse zum Thema Stoffwechsel hinzuweisen, sich dann jedoch dagegen entschieden. Sie wollte Oda ihr Wissen nicht aufdrängen.

Mit einem großen Paket belegter Brötchen betrat sie nun die Polizeiinspektion. Auch für sich selbst hatte sie eines gekauft. Hoffentlich war Carsten bei der morgendlichen Besprechung nicht anwesend. Das war der größte Knackpunkt bei ihrer Rückkehr in den Beruf, aber sie würde ihm nicht ständig aus dem Weg gehen können. Oda hatte gestern allerdings nicht davon gesprochen, dass es etwas Außergewöhnliches zu bearbeiten gab, und wäre in der vergangenen Nacht ein Kapitalverbrechen verübt worden, hätte man sie informiert. Also würde Carsten heute in seinem Büro der Staatsanwaltschaft in Oldenburg arbeiten und ihr vermutlich nicht über den Weg laufen.

Der Kollege Herz saß in der Wache.

»Moin, Herr Herz«, sagte Christine und schob die unschönen Gedanken beiseite, »das nehme ich als gutes Omen, Sie heute als Ersten zu sehen.«

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