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Rudi Hans Böhret widmet seinem beliebten Titelhelden Giuseppe Seppe Caldofredo aus der sizilianischen Kleinstadt Pizzapiccola auch noch eine dritte Ausgabe mit aufregenden Kriminalfällen. Der Unterschied zu den bisherigen Krimi-Parodien ist jedoch, dass sie sich nicht ausschließlich auf die heimatlichen Gefilde beschränken, sondern ihn sogar auch noch auf einer Dienstreise oder im Urlaub auf hoher See und in der Wüste verfolgen. Begleiten Sie den Kripo-Chef auf all seinen gefahrvollen Wegen, die auch diesmal mit Humor, Satire und kleinen Frechheiten gepflastert sind.
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Seitenzahl: 115
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Als Chef der Kriminalpolizei von Pizzapiccola muss man die Ruhe und Nervenstärke eines Sessles besitzen.
Der muss nämlich auch mit jedem Arsch klarkommen!
Lieber Buch-Erwerber,
ich gratuliere Ihnen, denn Sie zählen ab sofort zu den 5,49 Prozent der lesekundigen deutschen Ureinwohner, die für schwarzen Humor, Satire und sonstige Frechheiten auch noch den letzten Cent opfern würden.
Sollten Sie zudem in der Lage sein, die kriminellen Berufserfahrungen meines Capitano Giuseppe Caldofredo auch noch geistig aufnehmen und verarbeiten zu können, reduziert sich vorgenannter Prozentsatz nochmals auf bescheidene 3,274 Prozent. Aber damit gehören Sie dann auch zu den Privilegierten dieses Genres. Loriot, Kishon, Hildebrandt, Manzoni, Manfred Schmidt und noch wenige andere würden sich bestimmt aufrichtig für Ihr Interesse an dieser Art Belletristik bedanken.
Und ich ganz persönlich danke Ihnen, dass Sie auf diese Weise mein karges Taschengeld wenigstens etwas aufbessern. Falls es mir über kurz oder lang gelingt, auch noch einen vierten Band mit Seppes Erlebnissen in Taschenbuchform zu bringen, wäre ich glücklich, wenn dann auch dieser einen Lieblingsplatz in Ihrem Bücher-Regal finden könnte.
Ihr ergebenster
Rudi Hans Böhret
Die Hobbys und Leidenschaften des Capitano Caldofredo haben sich seit seinen bisherigen Kriminalfällen nicht geändert, sodass auch der Umschlag des letzten Buches noch seine Gültigkeit besitzt.
Windhund, Pudel, Mops – und DU gehst hops!
Blaue Pille und Glasauge auf Privatrezept
Lügen haben kurze Beine, Killer manchmal lange
Hände- und füßeringend Zeugen gesucht!
Besser schnell gestorben, als langsam verdorben
Acht, neun, aus!!!
Ein Huhn namens Emilia
Morgenstund mit Blei im Mund
Ein sauberes Mannsbild
Brandgefährlich
Sterben mit Niveau
Von wegen dumme Esel
Der schwimmende Tod
Heiße Früchtchen – tiefgekühlt
Fit, gut drauf und bumsfidel
Willst du morden mit `nem Messer, nimm ein scharfes - schneidet besser!
Heavy Metal in Mdina
Ein Saxofonist, der kein „C“ spielen kann
Der einarmige Bandit
Der heisere Muezzin
Magic Moments
Durch die Wüste
Rudi Hans Böhret
genießt sein „zweites Leben“ als (Un-)Ruheständler völlig smartphone-fummelfrei genauso entspannt wie kreativ in der Drei-Flüsse-Stadt Bad Friedrichshall.
Neben seinem Hauptberuf eine jahrzehntelange erfolgreiche künstlerische Karriere als Maler, Karikaturist, Fotograf skurriler Schnappschüsse, Songtexter. Autor von fünfzehn heiter-satirischen Taschenbüchern unterschiedlichster Genres.
Achtzig Ausstellungen – unter anderem gemeinsam mit Udo Lindenbergs Likörellen und Heiko Sakurais preisgekrönten politischen Karikaturen.
Er verfügt über ein schier unerschöpfliches Reservoir an Humor und zündenden Ideen. Bereits in Jugendjahren Mitglied des Kabaretts „Die Mittelreifen“. Mitwirkung bei den „Strudelliteraten“, einer Vereinigung von Literaturschaffenden.
Nebenberuflich jahrelang Inhaber einer florierenden Gastspieldirektion.
Zahlreiche Promis aus Politik, Sport, Medien und Gesellschaft dürfen sich aktuell an Böhrets liebevollen „Über-Zeichnungen“ erfreuen; ihre Dankschreiben erfüllen den Autodidakten mit Stolz.
Auch ohne zusätzliche Aufzählung seiner breit gefächerten Hobbys zweifelt man keinen Augenblick an seiner Behauptung, dass man aus seinem Leben problemlos mindestens drei Normalbürger schnitzen könnte.
Es ist bestimmt reiner Zufall, dass die blonde Alessa, die brünette Brunetta und die schwarzhaarige Clarissa die ersten drei Buchstaben des Alphabets in ihren Vornamen tragen. Allerdings gehören sie demselben Jahrgang 1985 an und sind seit dem Kindergarten dickste Freundinnen. Wobei der Begriff Freundinnen wahrlich untertrieben ist. Wie Winnetou und Old Shatterhand sich lebenslange Blutsbrüderschaft schworen, kann man davon ausgehen, dass das weibliche Trio analog dazu Blutsschwestern sind. Eine für alle – alle für eine. Immer füreinander da, in guten wie in schlechten Zeiten. Keine Geheimnisse voreinander und uneingeschränkte Bereitschaft, alles schwesterlich zu teilen.
Sogar ihr erstes Auto hatten sie gemeinsam erworben und sie bevorzugen denselben Lippenstift und dieselben Tampons. Im Urlaub zieht es sie bikini-identisch ans Meer und sportlich kämpfen sie in derselben Handballmannschaft. Lediglich bei ihren geliebten Vierbeinern haben sie völlig unterschiedliche Vorstellungen.
Während Alessa sich für einen rassigen Windhund mit Stammbaum entschied, begeisterten sich Brunetta und Clarissa eher für einen begossenen Pudel beziehungsweise dümmlichen Mops.
Ganz pauschal kann man sagen, dass die drei jungen Signorinas zum Schönsten gehören, was Pizzapiccola aufzubieten hat. Nun mag dies nicht besonders schwer sein bei einem Ort dieser Größenordnung, der erst ab 1.000 Gemeindegliedern die Bezeichnung „Stadt“ führen darf.
Auf jeden Fall hat sich aber schon mancher der männlichen Mitbewohner einen steifen Hals geholt, weil das ständige Umdrehen nach dem hübschen Trio durchaus solche Beschwerden auslösen kann. Selbst der in Frauenangelegenheiten erfahrene und vielfach ausgezeichnete Capitano Caldofredo kann ein Lied davon singen. Und so schlingt er ganz automatisch beim Anblick der ABCs eine neue Krawatte um seinen dienstlichen Nacken. Wenn er seine bescheidene After-Work-Auszeit bei „Da Umberto“ inklusive einem Liter Montepulciano d.o.c.g. Jahrgang 1934 genießt, kann es durchaus sein, dass er die Ladys im Dreierpack auf ein Gläschen an seinen Tisch einlädt. Gerade auch sein außergewöhnlicher Charme mag dafür verantwortlich sein, dass sich bisher keine dieser Grazien für ein männliches Wesen entscheiden konnte. Schließlich müsste der Junker ja allen drei zusagen.
An diesem sonnengefluteten Freitagabend führten Alessa, Brunetta und Clarissa wieder ihre allerliebsten Hündchen Gassi. In der Nähe des Sportplatzes, wo gerade die dörfliche Fußballmannschaft trainierte. Nachdem auf dem Polizeirevier von Pizzapiccola sowieso alles nach seiner Pfeife zu tanzen hat, erklärte sich der Polizeichef gerne bereit, als Schiedsrichter zu fungieren. Weil aber sämtliche Spieler sowieso nur Augen für die drei Hübschen hatten, war Seppe arbeitslos. Er winkte den Hundeführerinnen kurz zu und verhängte gegen beide Mannschaften einen Strafstoß wegen Disziplinlosigkeit.
Die ABC-Damen hatten soeben das Sportheim, in dem sich auch die Umkleidekabinen befanden, umrundet, als hinter ihnen plötzlich ein mittelalterlicher, ungepflegter Mann auftauchte und ohne Vorwarnung die blonde Alessa am Arm mit sich ziehen wollte.
„Komm mit, mein Täubchen, auf dich bin ich schon lange scharf“, zischte der Fremde, wobei er an seinen Worten lutschte wie an einem Salbei-Bonbon von Ricola. „Und schick die anderen Schicksen weg, wir brauchen schließlich keine Beischlaf-Zuschauer!“
„Lassen Sie Ihre dreckigen Finger und auch alles andere von unserer Freundin. Und selbst wenn: Entweder alle drei oder gar keine. Comprendere?“, entgegnete ihm mutig Clarissa.
Der Typ war ihnen total unbekannt. Vermutlich kam er auf normalem Wege an keine Frau ran und er versuchte immer noch, die Auserwählte ins nächste Gebüsch zu werfen. Inzwischen fing jedoch Alessas Windhund Toro del Paco schon bedrohlich an zu knurren und die frisch polierten Zähne zu fletschen.
„Toro, lauf schnell und hol Hilfe“, schrie ihm seine Herrin zu. Das ließ sich der Spurtschnelle nicht zweimal sagen und er rannte im ICE-Tempo zum Capitano, der immer noch mit der Spielleitung beschäftigt war. Der windige Reinrassige machte sich durch einen Biss in seine Dienstwade bemerkbar und zerrte ihn zum Schauplatz der beabsichtigten Vergewaltigung.
Alessia hatte sich inzwischen befreien können und strich ihrem treuen Hund lobend übers Fell. Dann stellte sie sich wieder zu ihren beiden Freundinnen.
Es war ein illustrer Anblick: Drei junge, hübsche Frauen mit ihren so unterschiedlichen Hundelieblingen in einer Reihe korrekt alphabetisch angetreten und an letzter Stelle der gerade noch rechtzeitig verhinderte „Liebhaber“.
„Du hast anscheinend noch nichts von unserer örtlichen Aktion gehört, sagte der Polizeichef mit einer Stimme, die an fernes Donnergrollen erinnerte. Dabei zog er seine riesige Dienstwaffe, die er immer bei sich trägt, aus der linken Hosentasche und entsicherte sie weithin hörbar. „Dann muss ich dich leider etwas einschüchtern, und zwar nach meiner nachhaltigen Methode.“
Vor dem Quartett stehend wie ein Hinrichtungskommando vor dem Delinquenten, begann er wie beim einem Kinderabzählreim von links nach rechts zu zählen: „Windhund, Pudel, Mops – und DU gehst hops!“
Bei „hops“ zielte die großkalibrige Beretta genau auf den Körper des Casanovas. Ein Knall, bei dem sämtliche Vögel der Umgebung vor Schreck aus ihrem Nest fielen, und bei dem Beinahe-Täter färbte sich der Unterleib auf 0,7 Quadratmeter blutrot. Ein letztes Mal knirschte er noch mit einem schleimigen Grinsen mit den Zähnen und hauchte sein noch unwürdiges Leben mit so heftigem Mundgeruch aus, dass Giuseppe fast ohnmächtig geworden wäre. Gegen 98 Bleikügelchen in engem Radius war nun mal kein Kraut gewachsen.
Der Kripo-Chef aber entnahm seiner Gesäßtasche einen hübsch gedruckten Flyer und legte ihn auf dem Bauch des Tatverhinderten exakt zwischen Leber, Galle, Milz und Harnleiter ab. Darauf stand zu lesen: „Wir lieben unser Dorf. Ganz sicher!“
Dottore Carne in Brodo ist Arzt aus und mit Leidenschaft. Obwohl er bereits neunundsechzig Lenze zählt, nimmt er besonders Untersuchungen bei appetitlichen Patientinnen sehr genau. Aus diesem Grund harmoniert er auch besonders gut mit dem Polizeichef von Pizzapiccola, Giuseppe Caldofredo, den er bereits seit dessen Kindheit ärztlich betreute.
Als an diesem trüben Aprilvormittag die Sprechstundenhilfe mit dem Ruf „Der Nächste bitte!“ ins Wartezimmer trat, schauten alle Anwesenden hoffnungsvoll auf.
Romeo Macchina, Klodeckelfabrikant en gros im Ruhestand, folgte ihr als der Auerwählte ins Sprechzimmer.
„Dottore, ich habe ein unaufschiebbares Problem. Über das soziale Netzwerk „Twitter“ habe ich ein Date ausgemacht mit einer 30-Jährigen und ich treffe mich heute Abend mit ihr in Umbertos Pizzeria. Ich habe ihr mein wahres Alter verschwiegen und sie erwartet natürlich zum würdigen Abschluss des Treffens ausgiebigen Sex. Vor allem bei meinem Vornamen. Du musst mir also etwas verschreiben. Da gibt es doch so eine blaue Pille, die Wunder bewirken soll – egal, in welchem Alter.“
„Mamma mia, Romeo, jetzt kommst du auch noch damit. Neulich war schon Don Camillo bei mir und hat sich ganz allgemein nach Ursache und Wirkung erkundigt. Heiliges Kanonenrohr! Aber du musst aufpassen. Nur eine Pille pro Einsatz. Sonst kriegen sie nachher deinen Sargdeckel nicht zu.
Weißt du übrigens, dass Viagra in Polen verboten ist? Weil dort alles, was länger als zehn Minuten steht, gestohlen wird!
Also gut, ich verschreibe dir zehn der Aufstehhilfen. Geht aber nur auf Privatrezept.“
„Mille grazie, Carne. Und ich berichte dir auch, wie alles gelaufen ist.“
Romeo Macchina schickte seinen dreijährigen Sohn mit dem Rezept in die Apotheke und ließ sich von seiner treuen Ehegattin an seiner besten Jeans messerscharfe Falten aufbügeln, bevor sie ihre üblichen Haushaltsaufgaben erledigte, rasierte penibel sämtliche Bart- und Körperhaare ab und versprühte einen halben Liter „Pronto, Pronto“ auf sämtlichen Bodyoberflächen. Derart hingerichtet, setzte er sich – wie verabredet – mit seiner Gitarre bei Umberto an den hintersten Tisch, von wo er die eintretenden Gäste am besten beobachten konnte. Und da erschien sie: Er konnte nicht anders und griff in die Saiten seines Holzinstrumentes. Bei „O mia bella Napoli“ schritt sie auf ihn zu, fiel ihm um den Hals und setzte sich derart miniberockt auf seinen Schoß, dass sein Blutdruck auf zirka 238 emporkletterte.
„Du musst Romeo sein, denn ich bin die Julia, und wir sind für heute Nacht verabredet. Stimmt`s?“
Als Romeo endlich seinen Atemstillstand überwunden hatte, winkte er Umberto herbei und bestellte für sich und Julia Pasta a la casa und zwei Liter Vino Bianco.
Sie unterhielten sich auf Anhieb sehr angeregt und die Chemie zwischen ihnen begann zu brodeln. Als das Nudelgericht auf den Tisch kam, fiel Romeo vor lauter Aufregung die eigentlich für später reservierte blaue Pille mitten in die Sauce Bolognese, wo sie sich unwiederbringlich auflöste. Mit dem Effekt, dass sich die Spaghetti unverzüglich senkrecht aufrichteten, sodass sie weder mit Löffel, Gabel oder Messer zu bändigen waren. Das Problem dabei war nur, dass sich Romeo entsprechend des Rates seines Arztes lediglich eine der Pillen eingesteckt hatte. Und so verlief der Rest des Abends ziemlich lustlos und schlaff. Obwohl er seiner Gitarre den tollsten Minnegesang entlockte, war Julia doch aus schärferen Erwägungen mit auf das eigens reservierte Hotelzimmer gekommen. In ihrer Enttäuschung, die durch den reichlichen Weingenuss noch gesteigert wurde, hieb sie dem sexuntauglichen Romeo seine Saitenmusi so hartnäckig über den Schädel, dass dieser selbst jetzt ohne die geringsten Körperzuckungen seinen eh bescheidenen Geist aufgab. Der eiligst herbeizitierte Kripochef nahm die voll geständige Julia Prostata ohne jeglichen Widerstand fest.
Am nächsten Tag las auch Dottore Carne in Brodo in der sizilianischen BILD-Ausgabe von dem genauso vergeblichen wie todbringenden Liebeswerben seines Patienten und er schwor sich, ab sofort nur noch weiße, grüne und rote Pillen zu verschreiben.
Dafür erschien am nächsten Vormittag in Person des Giovanni Occhio ein weiterer Problemfall. Denn dieser Abonnementspatient war stolzer Besitzer eines linksseitigen Glasauges und benötigte dafür regelmäßig verschreibungspflichtigen Sidolin-Glasreiniger sowie Kukident extra für exakten Sitz.
Mit einem Lächeln des rechten – und echten – Hinguckers erzählte er immer wieder seine Story, wie er im vorderen Teil des Busses sein Kunstauge herausnehme, es in die Luft werfe und wieder auffange. Auf die Frage der Mitfahrenden, was er denn da veranstalte, käme dann immer seine treffende Antwort: „Ich schaue nur, ob weiter hinten noch ein Plätzchen für mich frei ist.“
Die attraktive Sprechstundenhilfe Andreadoria schloss schon in weiser Voraussicht sämtliche Blusenknöpfe, als sie Giovanni Occhio ins Sprechzimmer begleitete, denn der Galan leistete sich gerne den Gag, sein Auge „versehentlich“ in ihren Ausschnitt fallen zu lassen. Nur um angeblich zu sehen, wie es um ihren geschwollenen Blinddarm bestellt sei.
„Was kann ich heute für Sie tun, Signore?“ lehnte sich der Dorf-Hausarzt in seinem bequemen Ohrensessel zurück.
„Dottore, ich möchte endlich wieder auf beiden Augen klar sehen können. Gibt es eine Chance für mich?“
„Die gibt es bei der heutigen Entwicklung in der modernen Medizin durchaus. Sobald Sie einen Spender finden, der Ihnen ein Auge opfert, kann ein erfahrener Chirurg dies ohne weiteres transplantieren.“
Froh gestimmt verließ Giovanni Occhio den „Arzt für alle Fälle“, nicht ohne im Vorzimmer noch sein fremd gegangenes Glasauge umständlich aus der tiefen Tasche der Kittelschürze bei Signorina Andreadoria zu kramen.
Auf der Heimfahrt wurde sein Fiat 500 schnittig von einem Porsche 911 überholt. So schnittig, dass er den Wagen ein paar Kilometer weiter wieder traf. Diesmal aber als demoliertes Vehikel um einen Baum gewickelt. Auch von dem Mann am Lenkrad waren nur noch wenige Teile heil.
Der halbgläserne Occhio witterte sofort seine Chance, zückte sein Taschenmesser und klaute dem tödlich Verunglückten in einer Spontan-Operation das linke Auge. Stattdessen überließ er ihm großzügig das seine in Glasausführung.
Sofort raste er einäugig in die Augenklinik der Kreisstadt Cefalù, wo man ihm anstandslos das angelieferte Sehorgan einpflanzte.