Mutmacher für Freie Journalisten - Herbert Bopp - E-Book

Mutmacher für Freie Journalisten E-Book

Herbert Bopp

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Beschreibung

Ratgeber gibt es viele. Dies hier ist ein Mutmacher für alle, die als Journalist frei arbeiten wollen. Herbert Bopp weiß, wovon er spricht. Er hat fast sein komplettes Berufsleben als Freier verbracht. Die meiste Zeit davon als Korrespondent für Kanada und Alaska, mit Sitz in Montréal. Er berichtete für alle Sender der ARD und die meisten großen Tageszeitungen und Magazine im deutschen Sprachraum. Als Onlinejournalist machte er sich durch seine Berichterstattung über die Terroranschläge von 9/11 einen Namen. Sein „New Yorker Tagebuch“ wurde mit dem „New Media Award“ ausgezeichnet. Zehn Jahre lang gab Bopp Seminare, unter anderem für den WDR, die ARD/ZFD-Medienakademie, ARTE und das Internationale Journalismus Zentrum Krems bei Wien. Seine Bilanz nach 45 Jahren als Honorarempfänger: Sie schaffen das! Vorausgesetzt Sie sind bereit, die extra Meile zu gehen. Graubrot backen die Festangestellten. Vom Freien erwartet man das Feingebäck.

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Veröffentlichungsjahr: 2018

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Herbert Bopp

Mutmacher für Freie Journalisten

Glücklich und erfolgreich als Freelancer

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Mutmacher für

Freie Journalisten

Glücklich und erfolgreich als Freelancer

Von Herbert Bopp

HERBERT BOPP, Jahrgang 1949, hat fast sein komplettes Berufsleben als Freier Journalist gearbeitet. Die meiste Zeit davon als Korrespondent für Kanada und Alaska, mit Sitz in Montréal. Er berichtete für alle Sender der ARD und die meisten großen Tageszeitungen und Magazine im deutschen Sprachraum. Als Onlinejournalist machte er sich durch seine Berichterstattung über die Terroranschläge von 9/11 einen Namen. Sein „New Yorker Tagebuch“, das er für die Internetredaktion des WDR schrieb, wurde mit dem „New Media Award“ ausgezeichnet. Zehn Jahre lang gab Bopp Seminare unter anderem für den WDR, die ARD/ZFD- Medienakademie, ARTE und das Internationale Journalismus Zentrum der Donau-Universität Krems bei Wien. Herbert Bopp lebt in Montréal und Palma de Mallorca.

Gender-Erklärung

In diesem Buch werden Bezeichnungen, die sich auf Frauen und

Männer beziehen, in der männlichen Form angeführt. Dies hat absolut

nichts mit einer unterschiedlichen Wertschätzung von Kollegen des

einen oder anderen Geschlechts zu tun. Das Ziel war allein eine bessere

Ich bin freier Journalist und lebe seit 45 Berufsjahren meinen Traum.

45 Jahre als Freelancer

Wie ein Gehaltsscheck aussieht, weiß ich nur noch vom Hörensagen. Dafür kenne ich die Honorarsätze deutscher Sender, Tageszeitungen, Magazine und Internetportale ziemlich gut. Vom tagesaktuellen Journalismus habe ich mich vor einiger Zeit zurückgezogen. Was Sie hier lesen, sind die gelebten Erfahrungen eines Freelancers, der die letzten viereinhalb Jahrzehnte fast ausschließlich auf Honorarbasis gearbeitet hat.

Auch wenn sich seit meiner aktiven Reporter-Zeit einiges geändert haben mag, werden Sie in diesem Buch noch immer viel Nützliches erfahren, das Ihnen Ihre Entscheidung leichter machen wird, künftig frei zu arbeiten - oder doch nicht.

Der Entschluss, künftig als Freier zu arbeiten, wird bestenfalls an einem wunderschönen Frühsommertag geboren. Der Gehaltsscheck, inklusive Urlaubsgeld und andere Boni, liegt auf der Bank. Die Vögel zwitschern, es grünt so schön grün und überhaupt: Freunde, was kostet die Welt? Solche Tage schenken Energie. Und Energie werden Sie als Freier noch brauchen können.

Schlimmstenfalls entsteht der Entschluss, Freier zu werden, durch eine Zwangslage, in die Sie an einem Freitag, dem dreizehnten, unverschuldet hineingeraten sind: Budgetkürzungen in der Redaktion. Zeitungsfusionen, Personalabbau. Der Anfang vom Ende des Mediums, für das Sie bis eben noch gearbeitet haben. Für beide Fälle gilt erst einmal: Oohhmm... Ruhig durchatmen. Abwarten und wenn schon nicht Tee trinken, dann irgendetwas anderes, das die Sinne belebt. Ein Gespräch mit dem Partner, der Freundin, dem Kumpel oder dem Kollegen Ihres Vertrauens hilft. Aber wahrscheinlich haben Sie zu diesem Zeitpunkt die Entscheidung ohnehin schon getroffen: Sie wollen also künftig frei arbeiten.

Welche Themen passen zu mir?

Natürlich haben Sie bereits den Markt ausgelotet: Wo liegen meine Themenschwerpunkte? Welches Medium kann ich damit am besten bedienen? Wen kenne ich in der Redaktion der Tageszeitung, des Senders oder der Internetplattform, für die ich künftig verstärkt arbeiten möchte? Wie sieht es mit der Honorierung aus? Und was ist mit der Mehrfachverwertung? Genügt es, dem Hörfunkbeitrag eine andere Anmoderation voranzustellen und ihn mit anderen O-Tönen zu bestücken, so dass ich ihn einem oder sogar mehreren konkurrierenden Sendern verkaufen kann?

Aufrichtigkeit ist in diesem Zusammenhang von größter Bedeutung. Wer versucht, die Kollegen vom Desk auszutricksen, indem andere Abnehmer nicht genannt werden, wird als freischwebender Trapezkünstler über kurz oder lang abstürzen. Einem Festangestellten wird mancher Fauxpas verziehen, manchmal bis zur Schmerzgrenze. Einem Freien nicht. Er bewegt sich stets auf hauchdünnem Eis. Eine Unseriosität kann dazu führen, dass er ein Thema gleich zweimal verkauft hat: Zum ersten und zum letzten Mal. Freier Journalist bin ich nicht aus der Not heraus geworden. Es war meine eigene Entscheidung. Die Abfindung meines letzten Arbeitgebers in Höhe von zwei Monatsgehältern machte mir den Einstieg in den Ausstieg leichter.

Für eine Vorstellungsreise bei Sendern und Medienhäusern durch Deutschland, Österreich und die Schweiz hat der Golden Handshake leider nicht gereicht. Aber immerhin konnte ich mir mit dem Geld ein kleines Büro in einer hübschen Altbauwohnung einrichten, einen neuen Bürostuhl kaufen, Visitenkarten drucken lassen, einen Fernschreiber mit Lochbandtechnik leasen und meine erste Dienstreise vorfinanzieren.

Die führte mich von Montréal nach Halifax. Dort wurde das seinerzeit größte Gezeitenkraftwerk der Welt gebaut. Das Thema konnte ich genau 17 Mal verkaufen: An Sender in Deutschland, Österreich und der Schweiz, an eine große Schweizer Illustrierte und an ein paar Tageszeitungen.

Wie sieht es mit der Mehrfachverwertung aus?

Diese Mehrfachverwertung war legitim und verstieß gegen keinerlei Abmachung. Den Magazinbeitrag hatte ich sprachlich und dramaturgisch völlig anders aufgezogen als die Zeitungsartikel in verschiedenen Längen und mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Schon beim Themenangebot ist es wichtig, die Zielgruppe richtig einzuschätzen. Kam es einem Auftraggeber auf den technischen Aspekt des Turbinenbaus an, legten andere mehr Wert auf die ökologischen Auswirkungen so eines Monstrums.

Bei den Hörfunkbeiträgen verhielt es sich ähnlich. Von der Nachrichtenminute bis zum 15-Minuten-Feature – es war alles dabei. Jeder einzelne Beitrag wurde neu getextet, gesprochen und geschnitten. Lediglich die O-Töne blieben konstant.

Beim wiederholtem Schreiben über ein und dasselbe Thema ist die

Gefahr des Verschlimmbesserns groß. Meist ist ohnehin die erste

Version die beste. Warum also nicht diese als Fundament verwenden,

das dann liebevoll mit sprachlichen Erkern, hübschen Balkonen und vor

allem einem wasserdichten Dach vervollständigt wird.

---ENDE DER LESEPROBE---