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Maria Groß ist nicht nur eine grandiose Köchin, sondern auch eine starke Frau mit einer echten Mission: die Welt jeden Tag ein bisschen besser zu machen! Dafür hat sie ihren Lebenstraum verwirklicht und sich einen Ort geschaffen, von dem eine ganz besondere Energie ausgeht – positiv, herzlich und voller Genuss. In ihrem Restaurant "Bachstelze" hat sich die Sterneköchin ihren Traum von einem friedlichen, herrlich unperfekten und befreiend einfachen Lebens- und Kochstil erfüllt, den sie mit diesem Buch voll unkomplizierter Rezepte teilen will. Von buntem Linsensalat über Ofenkürbis mit Orange bis zum superschnellen Schokokuchen – Marias Gerichte bringen Leichtigkeit in unseren Alltag. Ein Kochbuch für alle Menschen, die genauso gerne essen, lachen und ihr Leben genießen wie Maria!
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Seitenzahl: 74
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Maria Groß
Das Glück liegt in den kleinen Dingen. Rezepte für das Leben.
Mit Fotografien von Vivi D’Angelo
Vorwort:
Die Genialität liegt in der Einfachheit der Dinge
Wie alles begann …
Die Bachstelze
– Ort der Begegnung
Die Welt ist bunt
Und diese Vorspeisen sind es auch!
Futter für‘s Volk
Vor der Haustür wächst, was wichtig ist
Jahreszeiten
Frühling
/
Sommer
/
Herbst
/
Winter
Der Osten fetzt
Koch dich glücklich
Unkomplizierte Wohlfühlrezepte
Der Geschmack der Natur
Das Leben ist süß
Glücksmomente zum Teilen
Küchengeheimnisse
Wie eine Woche Urlaub!
Marias
Basics
Grundrezepte & Vorratshaltung
Ein Bekenntnis zur Heimat
Register
Maria Ostzone
Team
Impressum
Dies ist kein Buch für Gastrokritiker und welche, die es werden wollen. (Vielleicht gibt es ja irgendwann auch berühmte weibliche Kritikerinnen …). Diese Rezepte sind für dich. Sie sind ganz einfach zum Nachkochen. Mir ist es wichtig, dass sie im Alltag machbar sind und begeistern.
Es erfüllt mich mit großer Freude, dass du dieses Buch in den Händen hältst. Eigentlich ist dieses Kochbuch mehr als eine Rezeptauswahl.
Die Idee für dieses Buch entsprang eher meinem Wunsch, etwas Schönes zu zaubern, als der großen Eitelkeit, der Welt beweisen zu wollen, wie die hohe Schule der gehobenen Küche funktioniert. Letzteres hält nämlich die Leute eher davon ab, täglich frisch – und dennoch schnell – zu kochen. Seelennahrung muss nicht zwangsläufig kompliziert sein. Zumal wenn man begreift, dass die Genialität in der Einfachheit der Dinge liegt. Auch in der Küche begann man irgendwann in den Achtzigern – auch via Flimmerkiste & Co. –, das Kochen zu „eventisieren“ und eben mitunter auch zu verkomplizieren. Was anscheinend dazu führte, dass viele Menschen irgendwann selbst überzeugt waren, dass Kochen etwas Aufwendiges ist.
Im Alltag geht nicht selten der Sinn dafür verloren, wie immens wichtig „echte Nahrung“ für uns ist. Die Industrie profitiert davon und hält am Mythos fest, Kochen sei zu zeitintensiv und zu komplex, und bietet daher in jedweder Form eine „kochfertige Version“ an: Pasta, Kartoffelpüree, Grießbrei, Omelette. Von all den Saucen und Dips völlig abgesehen …
Unsere Supermärkte sind überschwemmt mit Dingen, die nicht notwendig sind und nur von der Idee, Essen zuzubereiten wäre aufwendig, leben. Tatsächlich ist es mein Anliegen, dir in diesem Buch zu zeigen, mit welcher Schlichtheit und in welch kurzer Zeit ein gutes Essen gelingt!
Versuche einfach, an der Natürlichkeit der Produkte Freude zu haben und diese auch zu schmecken!
Los geht‘s!
Die Portionsangaben bei den Vorspeisen und Hauptspeisen sind für 2 Personen gedacht.
Grooveisintheheart …
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Koch-Playlist
Tatsächlich hatte ich nie vor, in die Selbstständigkeit zu gehen. Ich bin ein Arbeiterkind und eher Autoritäten gegenüber gehorsam, als selbst eine zu werden. Doch dank meines Gottvertrauens und des Glaubens an mich selbst – getrieben von unfassbarem Ehrgeiz – ist es eben anders gekommen als gedacht. Man nennt das … Leben! Ha! Und dass mir das bis hierher gelungen ist, verdanke ich vielen besonderen Menschen, die an mich geglaubt haben: meiner Mama, meiner Omi, meinem Matthias.
Zu Beginn meiner Selbstständigkeit war es so, dass ich viele Ideen hatte, aber natürlich deutlich zu wenig Budget. Dementsprechend mussten wir bei vielen Kleinigkeiten improvisieren. Doch über die Jahre ist aus diesem Sammelsurium ein Refugium entstanden mit tausend Kleinigkeiten, welches mehr an eine „Pippi-Langstrumpf-Zentrale“ erinnert als an ein klassisches Restaurant. Es ist eine Mischung aus unterhaltsamer Improvisation, echtem Handwerk und ganz viel Liebe und Freude an dem, was wir tun. Man spürt, dass wir „leben“ und dass es eben kein Ort ist, den wir nach der Arbeit verlassen. Dementsprechend ist natürlich die Schwingung hier eine ganz andere.
Und es ist tatsächlich so, dass die Schwingung, die in der Bachstelze herrscht, familiärer ist als die, die man in einer klassischen Fine-Dining-Situation finden würde. Ich glaube, der große Vorteil, den ich gegenüber anderen Menschen habe, ist der, mich selbst nicht allzu ernst zu nehmen. Zumindest nicht mehr als notwendig! Und ich glaube, das bringt auch ein großes Stück Freiheit in mein eigenes Leben. Freiheit ist ein großes Ideal, nach dem ich immer strebe. Nicht selten kostet das Kraft, und oft finde ich mich in Situationen, in denen Lachen weder angebracht noch überhaupt möglich ist. Doch je absurder die Situation in dem Augenblick, umso intensiver im Rückblick die Erinnerung daran … und mit genügend Distanz ist eben genau das Lachen über jene Zeit das Schönste überhaupt. Kaputtlachen, loslassen, reflektieren und weitermachen. Dieser Vibe unterscheidet uns sehr von einer Restauration, in der klassisches Fine Dining serviert wird. Wir wollen nicht mehr sein, als wir sind. Und genau das ist so fundamental.
Meine Art zu kochen hat sich über die Jahre immer mehr auf Mutter Natur und eben die Wertschätzung all ihrer Ressourcen fokussiert. Im Kleinen kann man die Welt verändern – zumindest die eigene. Auch die Art, wie ich meine Küche präsentiere, hat sich immer wieder verändert. Die Zäsur nach und während der Corona-Jahre fordert immer noch Tribut. Enormer Kostendruck, bürokratischer WAHNsinn, die kräftezehrende Suche noch motiviertem Personal und zig andere Hürden, die es in unserer Branche zu bestehen gilt. Dennoch habe ich die Vision, Menschen in der Bachstelze zu begeistern. Sie ist ein Ort der Freude, ein Ort des Austausches oder eben auch ein Zufluchtsort, um den Alltag eine Weile ruhen zu lassen und zu genießen. Nur glückliche Menschen haben die Kraft, die Welt zu gestalten.
Früher haben wir in der Bachstelze neben Koch- und Grillkursen auch einen öffentlichen Biergarten betrieben und am Abend ein Drei-Gang-Menü serviert im familystyle … Bei einem Chamäleon gehört die Veränderung zum stetigen Werden, und so servieren wir heute immer noch Bioküche ohne Dogmatismus, aber dennoch deutlich vielschichtiger. Wir bieten unseren Gästen ein gemeinsames Erlebnis beim sogenannten „Abendmahl“. Bis zu fünfzehn Gänge, die unsere Region spürbar machen und den Geist öffnen für ein facettenreiches, imposantes Thüringen. Heimatliebe deluxe – jenseits von Klischees.
„Nimm dich selbst nicht so ernst!“
„Von der Natur lernen heißt, selbst zu wachsen!“
Maria Groß
Ein kurzes Intro zu unserem Wirtshaus: Wer wir sind
Ab und an ist es durchaus legitim, sein Geld nicht aus dem Fenster zu werfen, sondern für ursprungsnahes Kochhandwerk und passende Getränke auf den Kopf zu hauen. Dass wir für dieses Unterfangen immer für dich bereitstehen, ist allseits bekannt. Unkompliziert und einfach, angeduselt und satt. So, wie es bei einem richtigen Abendmahl sein sollte. Oft taugt dieser Zustand ja auch für tiefere Erkenntnisse oder sogar den kongenialen Einfall zum Glück. So oder so, wir sind für dich da. Gelegen am schönen Steigerwald, unweit von Erfurt, bieten wir unseren Gästen ein Erlebnis, welches sich über mehrere Stunden erstreckt. Das Abendmahl beinhaltet meistens zwölf bis fünfzehn Gerichte, manchmal auch mehr, aber nie weniger als zwölf. Man soll schließlich die gesamte Region kennenlernen und schmecken. Thüringen steht für mehr als Bratwurst und Klöße!
Wer den klassischen „Pinguinservice“ – Kellnerinnen und Kellner formell gekleidet in Weiß und Schwarz – mag, wird bei uns enttäuscht sein: Bei uns geht es eher leger zu. Auf einen Dresscode legen wir keinen maßgeblichen Wert. Und der Löffel kann herunterfallen, ohne dass man komisch angeschaut wird und drei Serviceleute herbeieilen … Zum Einstieg singen wir gemeinsam und stoßen auf einen schönen Abend an. Natürlich ist es unser Ziel, jedem Gast mit Akribie und Offenheit seine persönlichen Wünsche zu erfüllen, jedoch nur, wenn er uns ebenso offen gegenübertritt. Stichwort „Augenhöhe“ als oberste Norm bei uns. Frei nach dem Motto: Im Gasthaus hat der Gast das Sagen, im Wirtshaus der Wirt. Wir sind ein Wirtshaus. Das klingt vielleicht für manche hart, aber über die Jahre hat uns das viele glückliche Wiederholungstäter beschert. Niemanden verletzen – natürlich im übertragenen Sinn gemeint – zu wollen, ist auf die Dauer gefährlicher, als ab und zu eine klare Meinung zu äußern.
Für uns ist die Bachstelze ein Ort der Begegnung und des Austausches, an dem man die Meinung des anderen akzeptiert, auch wenn sie einem manchmal nicht schmeckt. Schmecken soll das Essen. Und natürlich auch begeistern! An unserem Essen wird genauso hart gearbeitet wie am Gast. Naturbelassene Gerichte, variationsreich und bunt, füllen den Abend. Der Hauptgang wird stets im familystyle serviert, weil wir den kommunikativen Gedanken der Zusammenkunft äußerst gut finden. Dazu gibt es eine passende, klassische Weinbegleitung – oder unsere alkoholfreie Getränkebegleitung, deren Grundzutaten meist aus unserem Garten stammen. Die Weine sind von uns persönlich ausgewählt, von kleinen, meist lokalen handwerklich arbeitenden Winzerinnen und Winzern, die ihr Fach verstehen. Von der Stange gibt es nichts. Zum Abschluss reichen wir unsere Lieblingsschokolade, Digestifs (auch alkoholfrei) und italienischen Kaffee. Danach gerne auch noch einen Absacker.