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Viele Menschen leiden heute an häufig wiederkehrenden Infekten der Nasenschleimhäute und der Nasennebenhöhlen. Die behinderte Atmung und die zuweilen starken Schmerzen in den Nebenhöhlen machen sie für die Betroffenen zu einer echten Plage. Leider ist die Therapie nicht immer ganz einfach, da verschiedene Faktoren bei der Entstehung dieser Erkrankung mitspielen können. Dieses Buch hilft Ihnen dabei, die möglichen Ursachen für eine Entzündung der Nebenhöhlen bei sich zu entdecken, und zeigt Ihnen wann und mit welchen naturheilkundlichen Maßnahmen Sie Ihre Beschwerden lindern können. Außerdem wird beschrieben, welche Behandlungsmöglichkeiten naturheilkundlich arbeitenden Ärzten oder Heilpraktikern bei langwierigen komplexeren Behandlungen zur Verfügung stehen.
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Seitenzahl: 100
Veröffentlichungsjahr: 2015
Selbsthilfe und Therapiestrategien
Wolfgang Möhring
Impressum
E-Book-Ausgabe 2015
© 2015 Open Publishing Rights GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Covergestaltung: Talos Media Services, Hamburg
Titelbild: http://pixabay.com/de/guy-gesicht-nase-auge-haar-333857/
ISBN 978-3-95912-024-1
Inhaltsverzeichnis
Ein Wort zuvor
1. Lage, Aufbau und Funktion der Nasennebenhöhlen
Aufbau der Nase und ihrer Nebenhöhlen
Die Funktion der Nase und ihrer Nebenhöhlen
Klimatisierung der Atemluft
Riech- und Resonanzfunktion
Funktion der Nasennebenhöhlen
2. Beschwerden, Ursachen und Diagnose von Entzündungen der Nasennebenhöhlen
Entstehungsmechanismus einer Sinusitis
Beschwerdebild der akuten und der chronischen Sinusitis
Beschwerden bei akuter Sinusitis
Beschwerden bei chronischer Sinusitis
Mögliche Ursachen von Nasennebenhöhlenentzündungen
Erkältungsschnupfen (akute Rhinitis)
Allergischer Schnupfen (allergische Rhinitis)
Seltenere Formen chronischen Schnupfens
Sonstige Ursachen einer Nebenhöhlenentzündung
Sinusitisbegünstigende Faktoren
Angeborene Ursachen für die Entstehung einer Sinusitis
Überblick über die diagnostischen Methoden
Mögliche Krankheitsverläufe und Folgeerkrankungen bei Sinusitis
Mögliche Krankheitsverläufe
Mögliche Komplikationen
Nebenhöhlenentzündungen als Krankheitsherd
Die ganzheitliche Sicht
3. Therapeutische Möglichkeiten bei Entzündungen der Nebenhöhlen
Akupunktur-Akupressur
Die traditionelle chinesische Medizin
Antibiotische Therapie
Ätherische Öle
Bestrahlungen
Infrarotbestrahlung
Kurz- und Mikrowellenbestrahlung
Eigenbluttherapie
Einsatzmöglichkeiten einer Eigenbluttherapie
Enzymtherapie
Eigenschaften der Enzyme
Ernährungstherapie
Hilfreiche Nahrungsmittel, Speisen und Getränke bei Sinusitis
Knoblauchsuppe und Kressetrunk
Homöopathie
Dosierung und Anwendung homöopathischer Einzelmittel
Häufig eingesetzte Homöopathika bei Nebenhöhlenerkrankungen
Die Luffa-Reinigungskur
Mikrobiologische Therapie
Darm und Immunsystem
Durchführung der mikrobiologischen Therapie
Nasenreflextherapie
Neuraltherapie
Orthomolekulare Therapie
Latenter Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen
Antioxidantien und freie Radikale
Hilfreiche Nährstoffe und Nahrungsmittel bei Infekten
Physikalische Therapie
Phythotherapie (Pflanzenheilkunde)
Wassertherapie (Hydrotherapie)
4. Das Immunsystem – der Schlüssel zur Gesundheit
Aufbau und Aufgabe unseres „inneren Arztes“
Wie sich eine Schwäche des Immunsystems äußert
Bedeutung und Aufgabe des Lymphsystems für die körpereigene Abwehr
Medikamentöse Therapie zur Anregung des Lymphsystems
Spezielle Möglichkeiten zur Anregung des Lymphflusses (keine Selbstbehandlung)
Was unser Abwehrsystem stärkt und schwächt
Voraussetzungen zur Beseitigung der Abwehrschwäche
Wie Sie das Immunsystem stärken können
Konkrete Maßnahmen zur Förderung der körpereigenen Abwehr
5. Selbsthilfe bei Erkrankungen der Nasennebenhöhlen.
Grenzen der Selbsthilfe
Heilkräuter, ätherische Öle und Fertigpräparate richtig anwenden
Tips zum Einkauf
Allgemeine Ratschläge bei Nebenhöhlenentzündungen
Kräutertees, Pflanzentropfen und Sirup bei akuter und chronischer Sinusitis
Heilkräutertees
Pflanzentropfen und Meerrettichsirup
Die Luffa-Kur
Fiebersenkende Maßnahmen
Einreibungen und Umschläge
Nasen- und Backeneinreibung bei Nebenhöhlenentzündung
Umschlag bei Stirnhöhlenentzündung
Heilerde- und Leinsamenumschlag
Feuchtwarmer Halswickel
Inhalationen mit Heilkräutern und ätherischen Ölen
Durchführung der Inhalation
Zur Inhalation geeignete Heilkräuter
Zur Inhalation geeignete ätherische Öle
Vollbad und Fußbad
Warmes Fußbad
Vollbad
Nasentropfen und -sprays
Nasenspülung
Durchführung der Nasenspülung
Empfehlenswerte Fertigpräparate
Pflanzliche Fertigpräparate bei akuter und chronischer Sinusitis
Pflanzliche Fertigpräparate zur Steigerung der körpereigenen Abwehr
Enzympräparate
Gelomyrtol forte
6. Kompakte Behandlungsstrategien für Nasennebenhöhlenentzündungen
Therapiestrategie bei akuter Sinusitis
Therapie bei Versagen der naturheilkundlichen Möglichkeiten
Therapiestrategie bei chronischer Sinusitis
Viele Menschen leiden heute an häufig wiederkehrenden Infekten der Nasenschleimhäute und der Nasennebenhöhlen. Die behinderte Atmung und die zuweilen starken Schmerzen in den Nebenhöhlen machen sie für die Betroffenen zu einer echten Plage. Leider ist die Therapie nicht immer ganz einfach, da verschiedene Faktoren bei der Entstehung dieser Erkrankung mitspielen können. Dazu gehören zum Beispiel in die Nebenhöhlen fortgeleitete Infektionen, allergische Reaktionen, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder eine hausgemachte Entzündung durch unsachgemäße Benutzung von Nasentropfen. Ein wichtiger Grund für die Zunahme von Schleimhauterkrankungen der Atemwege liegt auch an der nach wie vor zunehmenden Belastung durch Umweltschadstoffe, die zu einer Schwächung von Schleimhäuten und Immunsystem führt. Eine entsprechende angeborene Krankheitsanfälligkeit der Schleimhäute und eine ungesunde Lebensweise erhöhen dann noch die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung.
Werden nun nicht alle wichtigen Faktoren erfasst, die zur Entstehung der Atemwegserkrankung beigetragen haben und die Stärkung des Abwehrsystems vernachlässigt, kann es leicht zu wiederkehrenden Erkrankungen und chronischen Beschwerden kommen.
Dieses Buch soll Ihnen helfen, die möglichen Ursachen für eine Entzündung der Nebenhöhlen bei sich zu entdecken, und zeigt Ihnen wann und mit welchen naturheilkundlichen Maßnahmen Sie Ihre Beschwerden lindern können. Außerdem wird beschrieben, welche Behandlungsmöglichkeiten naturheilkundlich arbeitenden Ärzten oder Heilpraktikern bei langwierigen komplexeren Behandlungen zur Verfügung stehen. Oft führt erst eine „konzertierte Aktion“, die gleichzeitige Anwendung verschiedener Maßnahmen, zum Erfolg.
Zusammen mit dem Rachen bilden die Nase und ihre Nebenhöhlen die oberen Atemwege, Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien und Lungen die unteren. Die Nase stellt die Eintrittspforte unserer Einatemluft dar, bietet aber auch unerwünschten Partikeln wie Staub, Gasen, Keimen und Blütenpollen einen möglichen Zugang in unseren Körper. Die wichtigsten Aufgaben der oberen Atemwege sind die Vorbereitung der Einatemluft durch ihre Anfeuchtung, Anwärmung und Reinigung. Dadurch wird zum einen eine möglichst effektive Sauerstoffaufnahme gewährleistet, zum anderen werden die Lungen geschützt. Da die Nase und ihre Nebenhöhlen eine Funktionseinheit bilden, werden in diesem Kapitel ihre anatomischen Besonderheiten und Aufgaben zusammen dargestellt.
Die äußeren Teile der Nase sind die Nasenlöcher, die Nasenflügel, der Nasenrücken und die Nasenscheidewand (Septum nasi). Davon sind Nasenspitze, Nasenflügel und der vordere Abschnitt der Nasenscheidewand aus Knorpel, der obere Teil des Nasenrückens aus Knochen (Nasenbeine) gebildet. Wesentlich größer als die äußerlich sichtbare Nase ist ihr Inneres, die Nasenhöhle. Ihre knöchernen Grenzen sind nach unten der harte Gaumen, nach oben das Siebbein und seitlich die Oberkieferknochen. Durch die teilweise knorpelige, teilweise knochige, senkrecht aufgestellte Nasenscheidewand (lat. Septum nasi), wird der Hohlraum der Nasenhöhle in eine rechte und linke Hälfte geteilt. Am hinteren Teil der Nasenhöhle liegen ihre beiden Öffnungen zum Rachenraum, die sogenannten Choanen. Von den Wänden der Nasenhöhle aus entspringen auf jeder Seite drei übereinanderliegende Knochenleisten, die wulstartig in das Innere der Höhle hineinragen. Sie bilden die oberen, mittleren und unteren Nasenmuscheln und formen entsprechend einen oberen, mittleren und unteren Nasengang. Die Nasenmuscheln dienen der Vergrößerung der Schleimhautoberfläche, wodurch die Kontaktfläche mit der eingeatmeten Luft erheblich vergrößert wird. Sie wirken wie eine Reihe von feuchtwarmen Verkehrsinseln, an denen die Atemluft vorbeistreicht.
Der untere Nasengang der jeweiligen Gesichtshälfte ist mit dem Tränennasengang verbunden, der zum Bindehautsack des Auges führt. Aufgrund dieser Verbindung läuft, wenn jemand weint, ein Teil der Tränen in die Nase ab und man muss sich schnäuzen.
Die gesamte Innenfläche der Nase ist mit einer Schleimhaut mit zahlreichen schleimproduzierenden Zellen und Flimmerhärchen ausgestattet, dem sogenannten Flimmerepithel (s.u.).
Die Nasennebenhöhlen liegen in den die Nasenhöhle umgebenden Knochen. Abgesehen von den etwa 10 Siebbeinzellen sind sie paarig angelegt. Durch Einmündungen in den mittleren und oberen Nasengang stehen sie mit der Nasenhöhle in Verbindung. Im gesunden Zustand gewährleisten die Einmündungsgänge den Luftaustausch mit der Nasenhöhle und den Abfluss von Sekret in die Nasenhöhle. Alle Nebenhöhlen sind wie die Nasenhöhle mit Schleimhaut ausgekleidet. Aufgrund der benachbarten Lage der Nebenhöhlen zueinander, zur Nasenhöhle sowie zum Schädelinneren, besteht bei Infektionen die Gefahr der Ausbreitung, als gefährliche doch seltene Komplikation auch in das Schädelinnere.
Es gibt vier Nasennebenhöhlensysteme:
Die
Stirnhöhlen
(lat. Sinus frontales) liegen im Stirnbein und sind den Augenhöhlen und dem Siebbein benachbart. Sie münden in den mittleren Nasengang ein.
Die
Kieferhöhlen
(lat. Sinus maxillares) sind die größten Nasennebenhöhlen. Seitlich vom Oberkiefer umschlossen, grenzen sie oben an die Augenhöhlen, zur Mitte hin an die Nasenhöhle und nach unten an den harten Gaumen. Aufgrund ihrer benachbarten Lage zu den Wurzeln der Mahlzähne ist verständlich, dass 20-30% aller Kieferhöhlenentzündungen durch Entzündungen im Zahnwurzelbereich ausgelöst werden. Die Kieferhöhlen münden in den mittleren Nasengang.
Die
Keilbeinhöhlen
(lat. Sinus sphenoidales) sind die innersten Höhlen und damit von außen am schwersten zugänglich. Sie liegen innerhalb des Keilbeins, dem zentralen Knochen der Schädelbasis, der mit allen anderen Schädelknochen in Verbindung steht. Ihre Mündung liegt im oberen Nasengang.
Die
Siebbeinhöhle
besteht aus etwa 10 kleineren, im Siebbein gelegenen Zellen, den Siebbeinzellen (lat. Cellulae ethmoidales). Das Siebbein ist ein leichter, wie ein Schwamm aussehender Knochen, der zwischen den beiden Augenhöhlen eingefügt ist. Die Einmündung der vorderen Siebbeinzellen befindet sich im mittleren, die der hinteren im vorderen Nasengang.
Die wichtigste Funktion der Nase, genauer gesagt der Nasenhöhle, ist die Klimatisierung der Atemluft, bevor sie an die Lunge weitergegeben wird. Dabei wird die Atemluft gereinigt, befeuchtet und bei Bedarf angewärmt. So vorbereitet kann die Sauerstoffaufnahme von den Lungenbläschen und die Abgabe an die kleinen Blutkapillaren im Lungengewebe optimal verlaufen, außerdem wird das feine Lungengewebe geschützt. Zusätzlich dient die Nase als Resonanzraum für die Stimme und beherbergt das Riechorgan.
Um die Atemluft optimal vorzubereiten, ist der gesamte Bereich des Naseninneren, also die Wand der Nasenhöhle, mit einer zarten, gut durchbluteten Schleimhaut überzogen, an deren Oberfläche sich eine Zellschicht mit Flimmerhärchen befindet (mehrreihiges Flimmerepithel). Der feine Flimmerhaarbesatz im Naseninneren hält Staubteilchen und andere kleine Verunreinigungen der Atemluft zurück, so dass sie an der feuchten Nasenschleimhaut kleben bleiben. Durch die rachenwärts gerichtete Bewegung der Flimmerhärchen werden die Fremdkörper zu den Choanen hin möglichst rasch entfernt. Gröbere Verunreinigungen der Atemluft werden von einem Kranz kräftiger Haare im Nasenvorhof zurückgehalten.
In das Flimmerepithel eingelagerte schleimabsondernde Zellen (Becherzellen) halten die Schleimhaut ständig feucht, wodurch für die Anfeuchtung der Atemluft gesorgt wird. Entzündet sich bei etwa einem Schnupfen die Schleimhaut, sondert sie besonders viel Sekret ab.
An die Schleimhaut heran reicht ein dichtes Netz feiner Blutgefäße. Ist die Einatemluft nun kalt, lässt ein über das Nervensystem gesteuerter Mechanismus die warme blutgefüllte Schleimhaut anschwellen. Auf diese Weise bekommt die kalte Außenluft mehr Kontakt zur Schleimhaut, wodurch sie stärker erwärmt werden kann. Besonders im Bereich der unteren Muschel befinden sich große venöse Schwellkörper. Diese schwellen bei einem Schnupfen stark an und bewirken die zugeschwollene Nase. Die zahlreichen Blutgefäße der Nasenschleimhaut erklären auch, warum es so leicht zu Nasenbluten kommen kann.
Riechfunktion: Während die untere und mittlere Nasenmuschel zur Reinigung, Anfeuchtung und Anwärmung der Atemluft dienen, findet im Bereich der oberen Nasenmuschel das Riechen statt. Das Riechorgan sitzt am Dach der Nasenhöhle, unter der Siebbeinplatte. Man versteht darunter die in Schleimhaut eingelagerten Zellen des Riechnervs, der mit seinen feinen Fasern durch die Siebbeinplatte in den Schädel (vordere Schädelgrube) verläuft und die Gerüche unserer Atemluft an das Riechhirn meldet.
Resonanzfunktion: Die Nasenhöhle dient wie auch die Nasennebenhöhlen als Resonanzraum für unsere Stimme.
Die vollständige Funktion der Nebenhöhlen ist bis heute nicht endgültig geklärt. Eine ihrer Aufgaben ist wohl die Verminderung des Gewichts des knöchernen Schädels. Für die Klimatisierung der Atemluft tragen die Nebenhöhlen aufgrund ihrer isolierten Lage nicht bei.
Wenn auch über ihre Funktion nicht sehr viel gesagt werden kann, machen sich die Nebenhöhlen bei einigen Menschen doch immer wieder auf sehr unangenehme Weise bei Infektionen der oberen Atemwege bemerkbar, wie sie im nächsten Kapitel beschrieben werden.
Atemwegserkrankungen, und dazu zählen auch Nebenhöhlenentzündungen, werden immer häufiger. Die Gründe hierfür liegen wohl darin, dass unser Abwehrsystem und unsere empfindlichen Schleimhäute durch Umweltschadstoffe und unsere Lebensweise immer stärker beansprucht werden.
Die akute Sinusitis