Neuanfang für Sara - Antje Steffen - E-Book

Neuanfang für Sara E-Book

Antje Steffen

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Beschreibung

Sara verlässt nach dem schlimmen Ende einer Beziehung ihre Heimatstadt, um an einem anderen Ort vollkommen neu anzufangen. Schnell findet sie in Caro eine Freundin. Auch sonst lebt Sara sich gut ein und lernt interessante Menschen kennen. Eines gefällt ihr jedoch überhaupt nicht. Da ist dieser Typ mit den ungewöhnlich grünen Augen, der ihr absolut nicht aus dem Kopf geht, und dem sie immer wieder über den Weg läuft. Dabei ist Sara sich vollkommen sicher, dass eine neue Beziehung für sie nicht in Frage kommt.

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Seitenzahl: 201

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Enttäuschungen sind dazu da, sie zu überwinden!

Antje Steffen

Neuanfang für Sara

Liebesroman

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2024 Antje Steffen

Coverdesign by Nancy Salchow, www.nancysalchow.de/buchcover unter Verwendung der Grafiken: #450489092 © by zzorik, #367955084 © by zzorik,

#487660760 © by Oksana

Alle Grafiken unter Standard-Lizenz erworben bei Adobe

Stock: https://stock.adobe.com/

Info: Für das Cover wurden bei Adobe Stock KI-Grafiken erworben.

2. Auflage, Vorgängerausgabe 2022

ISBN Softcover: 978-3-384-13386-1

ISBN E-Book: 978-3-384-13387-8

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: Antje Steffen, Rader Weg 190, 22889 Tangstedt, Germany.

Inhalt

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Über mich:

Bücher von Antje Steffen:

Neuanfang für Sara

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Kapitel 1

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Neuanfang für Sara

Cover

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Geschafft! Erleichtert ließ Sara sich auf ihr Sofa fallen. Endlich standen alle Möbel an ihrem Platz. Die Kartons konnte sie in den nächsten Tagen ganz in Ruhe auspacken. Das Wichtigste war für Sara in ihrer neuen Wohnung, und damit in einem neuen Abschnitt ihres Lebens, angekommen zu sein.

Die kommenden Tage wollte Sara dafür nutzen, alles an seinen Platz zu bringen und die Umgebung kennenzulernen. Das Haus, in dem sich ihre Wohnung befand, stand in einem ruhigen Viertel am Stadtrand. In der Nähe gab es einen großen Park und auch Wald. Sara glaubte fest daran, dass sie sich hier wohlfühlen würde.

Da es bereits später Nachmittag war, beschloss Sara kurz etwas einkaufen zu gehen, damit sie die nötigsten Lebensmittel im Haus hatte. Der Supermarkt war nicht weit entfernt. Es waren nur ungefähr tausend Meter bis dahin. Sara nahm ihren Rucksack, zog ihre Schuhe an und machte sich auf den Weg.

Im Supermarkt brauchte sie einen Moment, um sich zu orientieren. Schon bald hatte sie sich einen ersten Überblick verschafft und suchte sich die Sachen zusammen, die sie benötigte. Nach dem Bezahlen packte sie alles ein und schlenderte zurück zu ihrer Wohnung.

Aufmerksam betrachtete Sara ihre Umgebung. Eine so ruhige Wohngegend war bestimmt nicht für jeden das Richtige, doch Sara genoss die Stille. Vor allem war sie froh, ihrer alten Umgebung den Rücken gekehrt zu haben. Zu viel war geschehen, als dass sie sich dort noch wohlfühlen könnte.

Wieder zurück in der Wohnung verstaute Sara ihren Einkauf. Danach begann sie damit, die Kartons mit den Küchenutensilien auszupacken. Wie gut, dass sie alles ordentlich beschriftet hatte, so musste sie nicht lange suchen und die Kartons waren gleich in den richtigen Räumen gelandet.

Sara schob sich eine Tiefkühlpizza in den Ofen. Normalerweise machte sie Pizza lieber selbst, doch an einem Tag wie diesem gab es eine Ausnahme.

Während Sara darauf wartete, dass die Pizza fertig wurde, ging sie in ihr Schlafzimmer, um ihr Bett für die Nacht fertig zu machen.

Die Bettwäsche war schnell gefunden und aufgezogen. Sara schaltete die Nachtischlampe ein, um zu kontrollieren, ob diese funktionierte. Nach einem letzten prüfenden Rundblick schaltete sie das Licht aus und ging zurück in die Küche. Kurz darauf konnte sie die Pizza aus dem Ofen nehmen. Sie legte die Pizza auf einen Teller und nahm sie mit zum Tisch.

Während des Essens machte Sara Pläne für den nächsten Tag. Sie wollte früh aufstehen und sich Brötchen beim Bäcker um die Ecke holen. Da gab es tatsächlich noch eine richtige kleine Bäckerei mit einem kleinen Café.

Nach dem Frühstück würde sie mit dem Auspacken weitermachen. In der Küche hatte sie bereits das Nötigste aus den Kartons geholt. Am nächsten Tag wollte sie als Erstes die Sachen im Schlafzimmer auspacken und einräumen.

Sara überlegte. Sollte sie nach Schlafzimmer und Küche mit dem Wohnzimmer oder mit ihrem Arbeitszimmer weitermachen? Vielleicht lieber mit dem Arbeitszimmer. Es konnte schließlich sein, dass ihr eine Idee für eine Zeichnung in den Kopf kam, dann wäre es von Vorteil, wenn ihr Zeichentisch eingerichtet wäre.

Die Pizza war aufgegessen und Sara spülte ihren Teller und das Besteck ab. Ihr Glas nahm sie mit ins Wohnzimmer. Sara setzte sich wieder aufs Sofa. Sie sah sich im Raum um. Die Möbel standen so, wie sie es sich bei der Besichtigung der Wohnung vorgestellt hatte.

Sie überlegte, ob sie den Fernseher einschalten sollte. Irgendwie fehlte ihr die Lust dazu, sich eine Sendung anzusehen. Lieber nahm sie ihr Buch zur Hand. Das hatte sie in ihrer Umhängetasche hierher transportiert, damit sie es am Abend auf jeden Fall finden würde. Sara lehnte sich zurück und vertiefte sich in die Geschichte des Romans.

Als sie merkte, dass sie müde wurde, schlug sie ihr Buch zu, machte sich bettfertig und ging schlafen.

Mitten in der Nacht wachte Sara schweißgebadet auf. Sie schlug die Decke zurück und ging ins Bad. Nachdem sie sich das Gesicht gewaschen hatte, fühlte sie sich besser. Sie trank noch kurz einen Schluck Wasser und ging zurück ins Bett. Sara hoffte, ohne weitere Albträume weiterschlafen zu können.

Am nächsten Morgen holte Sara sich zwei Brötchen und machte sich Frühstück. Während sie frühstückte, dachte sie an ihren Traum der letzten Nacht zurück. Sara wünschte sich, dass diese Träume aufhörten und sie hoffte, dass sie das nach ihrem Umzug auch bald tun würden. Hier in ihrer neuen Wohnung, in der neuen Stadt, wollte sie die Vergangenheit hinter sich lassen.

Sara aß ihre Brötchen und trank dazu einen Kaffee. Sie räumte den Tisch ab, spülte das Geschirr und machte sich an die Arbeit.

Sara ging ins Schlafzimmer und öffnete alle Türen ihres Schrankes. Nachdem sie alle Fächer ausgewischt hatte, griff sie sich den ersten Karton und legte seinen Inhalt ordentlich auf ihr Bett. Die übrigen Kartons folgten und bald lagen all ihre Kleidungsstücke gestapelt vor ihr. Röcke und Kleider hatte sie über die Stuhllehne des Stuhls gelegt, der ebenfalls zur Einrichtung ihres Schlafzimmers gehörte.

Sara besah sich alles und begann damit, die Sachen in den Schrank zu räumen. Sie war froh, dass sie vor ihrem Umzug bereits einiges aussortiert hatte. Nun gab es immer noch genug Klamotten, trotzdem hatte sie das Gefühl einiges an Ballast losgeworden zu sein. Es dauerte eine Weile, dann waren alle Sachen im Schrank verstaut. Sara räumte die Kartons zusammen. Sie würde sie später in den Keller bringen. Sie beschloss, eine kleine Pause zu machen, um etwas zu trinken, und ging in die Küche. Dort kochte sie sich einen Kaffee. Mit ihrem Becher ging Sara in ihr Arbeitszimmer. Ihr Zeichentisch stand am Fenster und wartete darauf, mit ihren Zeichenutensilien gefüllt zu werden. Sie setzte sich auf das kleine Sofa, das an der linken Wand stand. Langsam trank Sara ihren Kaffee und betrachtete den Raum.

Die Regale waren noch leer und warteten darauf, mit ihren Büchern gefüllt zu werden. Auch der kleine Computertisch musste noch bestückt werden. Sara stand auf und las, was auf den einzelnen Kartons stand. Sie beschloss als Erstes ihren PC anzuschließen. Zwar konnte sie ihre Mails auch am Smartphone lesen, aber sie wollte bereit sein, auch etwas zu drucken oder einzuscannen.

Sara öffnete den Karton mit der entsprechenden Beschriftung und nahm nach und nach alles raus, was sich darin befand. Dann stellte sie den Computer, den Drucker und die externe Festplatte an ihre Plätze und schloss alles an. Zuletzt schaltete Sara die Geräte ein, um zu testen, ob alles funktionierte.

Sie nickte zufrieden, als alles wie gewohnt hochfuhr und sie problemlos an ihre Daten kam. Ein kurzer Druckertest zeigte ihr, dass auch hier alles in Ordnung war. Nachdem das erledigt war, wurde es Zeit für ein kleines Mittagessen. Schnell rührte Sara Pfannkuchenteig an und buk sich drei Pfannkuchen, die sie mit Marmelade bestrich und aß.

Als Nächstes waren ihre Zeichenutensilien an der Reihe. Sara öffnete den entsprechenden Karton und begann damit ihren Arbeitsplatz einzurichten. Sorgfältig legte sie alles an seinen Platz. Sara liebte die vielen unterschiedlichen Stifte und Farben.

Im nächsten Karton befand sich Saras Zeichenpapier. Sie räumte es in die Schubladen ihres Zeichentisches. Einen Block legte sie auf die Arbeitsfläche. Sie wusste schließlich nie, wann eine Idee kam, die schnell festgehalten werden wollte.

Nachdem ihr Arbeitsplatz fertig eingerichtet war, wandte Sara sich den Kartons mit ihren Büchern zu. Sie besaß eine ziemliche Menge davon. Es gab Fachbücher, aber auch viele Romane der unterschiedlichsten Genres. Neben dem Zeichnen gehörte das Lesen zu Saras liebsten Beschäftigungen. Sie fing an, ihre Bücher geordnet ins Regal zu stellen.

Nach einer Weile beschloss Sara, eine Pause zu machen. Sie war nur morgens kurz beim Bäcker gewesen und wollte nun gern einen Spaziergang machen.

Sara verließ ihr Arbeitszimmer, zog Jacke und Schuhe an und schnappte sich ihre Tasche und den Schlüssel. Dann verließ sie die Wohnung, um in den nahegelegenen Park zu gehen.

Kurz darauf erreichte Sara ihr Ziel. Der Park war wunderschön angelegt. Sie folgte den Wegen und kam bald an einen Teich. Auf der anderen Seite von diesem entdeckte Sara ein Café. Sie umrundete das Wasser und suchte sich dort einen Platz. Als die Kellnerin kam, bestellte sie sich einen Cappuccino und ein Stück Schokotorte.

Während sie ihren Kuchen aß, beobachtete Sara die Umgebung. Ihr Blick blieb an einer Stelle hängen, an der eine Weide ihre Blätter ins Wasser tauchte. Darunter schwammen ein paar Enten.

Sara griff nach ihrer Tasche und holte Skizzenblock und Stift raus. Schon bald konnte man das Bild auf dem Block erkennen. Zufrieden legte Sara den Block beiseite und aß ihren Kuchen auf.

Sie winkte die Kellnerin zu sich, um zu bezahlen. Die kam auch gleich. Als sie Sara die Rechnung reichte, fiel ihr Blick auf die Skizze.

„Wow! Das sieht toll aus!“ Sara lächelte.

„Danke! Freut mich, dass es dir gefällt.“

Die Kellnerin, die in Saras Alter war, nickte.

„Und wie! Ich wünschte, ich könnte so gut zeichnen.“ Sara sah die junge Frau aufmerksam an. Leider konnten sie ihr Gespräch nicht fortsetzen, weil ein anderer Gast die Aufmerksamkeit der Kellnerin auf sich lenkte. Sie lächelte Sara noch einmal kurz zu und ging an den Nebentisch.

Sara stand auf und nahm ihre Sachen. Sie wollte wenigstens noch die Kartons in der Küche zu Ende auspacken. Das Wohnzimmer konnte bis zum nächsten Tag warten. Bestimmt würde sie die junge Frau bald wiedersehen. Das Café war nicht allzu weit von ihrer Wohnung entfernt und der Kuchen war richtig lecker.

Sara ging nach Hause. Zufrieden sah sie sich in der Wohnung um. Sie hatte viel mehr geschafft, als sie erwartet hatte.

Am Abend gab es Brot mit Wurst und Käse und danach setzte Sara sich wieder ins Wohnzimmer, um noch etwas zu lesen.

Als sie müde wurde, legte sie ihr Buch beiseite, ging ins Bad und danach ins Bett. Sie hoffte, in dieser Nacht von bösen Träumen verschont zu bleiben.

2

Tatsächlich blieb Sara in dieser Nacht von Träumen jeglicher Art verschont. Nach dem Aufstehen fühlte sie sich ausgeruht und seit langem auch mal wieder ausgeschlafen. Sie beschloss, vor dem Frühstück eine Runde Joggen zu gehen.

Sara öffnete ihren Schrank und nahm ihre Laufklamotten raus. Sie steckte sich noch etwas Geld ein, um auf dem Rückweg beim Bäcker etwas fürs Frühstück zu kaufen, dann machte sie sich auf den Weg.

Als Erstes lief Sara in Richtung Park. Dort drehte sie eine große Runde und erkundete dabei gleich alle Ecken, die es dort zu entdecken gab. Vom Park aus lief Sara ein Stück in Richtung Wald. Da sie der Meinung war, die Runde sei nun ausreichend groß gewesen, machte sie sich auf den Rückweg.

Beim Bäcker kaufte sie sich ein Croissant, ein Roggenbrötchen und für den Nachmittag ein Mandelhörnchen.

Zurück in der Wohnung ging Sara unter die Dusche und zog sich bequeme Klamotten an. Sie deckte den Frühstückstisch, brühte sich einen Kaffee auf und setzte sich, um gemütlich zu frühstücken.

Da in der Küche noch nicht alles eingeräumt war, machte Sara sich nach dem Frühstück daran, diese Arbeit zu beenden. Es ging ihr gut von der Hand und bald war auch das letzte Küchenutensil an seinem Platz.

Nun fehlte nur noch das Wohnzimmer. Sara machte sich auf den Weg dorthin. Viele Kartons standen hier nicht.

Die meisten Sachen, die Sara besaß, befanden sich in den bereits fertig eingerichteten Räumen. Sie stellte den ersten Karton auf den Tisch und begann mit dem Auspacken.

Als Sara auf die Uhr sah, merkte sie, dass es bereits nach vierzehn Uhr war. Sie überlegte, ob sie sich etwas zu Mittag machen sollte, beschloss aber, es nicht zu tun. Stattdessen beendete sie das Auspacken und räumte alle Kartons zusammen. Diese trug sie in den Keller, um sie dort einzulagern.

Zufrieden ging Sara danach in die Küche, kochte Kaffee und setzte sich mit ihrem Becher und ihrem Mandelhörnchen in ihr Arbeitszimmer auf das kleine Sofa. Sie genoss ihren Kuchen und überlegte, was sie mit dem Rest des Tages anfangen sollte.

Nachdem sie aufgegessen hatte, stellte sie Teller und Becher beiseite. Sie sah hinüber zu ihrem Zeichentisch und setzte sich dann an ihn. Sara nahm ihren Skizzenblock zur Hand und begann darin zu blättern. Zwar hatte sie noch Urlaub, aber ganz ohne Zeichnen hielte sie es nicht lange aus.

Sara erinnerte sich, dass sie beim morgendlichen Joggen einen wunderschön gewachsenen Baum gesehen hatte. Sie überlegte kurz und beschloss, mit ihrem Block und ein paar Stiften in den Park zu gehen, um den Baum zu suchen.

Kurze Zeit später stand Sara im Park und überlegte, wo der Baum gewesen sein könnte. Sie rekonstruierte ihre Runde vom Morgen und machte sich auf den Weg. Es dauerte nicht lange und sie erreichte ihr Ziel. Groß und beeindruckend stand der Baum vor ihr. Sara lächelte.

Sie sah sich um und entdeckte eine Bank, die ganz in der Nähe stand. Mit schnellen Schritten bewegte sie sich dorthin, setzte sich und holte ihre Zeichensachen raus. Schon bald war sie vollkommen vertieft in ihre Arbeit und der Stift flog nur so über das Papier.

Sara zeichnete so konzentriert, dass sie nicht merkte, wie sich jemand der Bank näherte. Erst als ein Schatten auf ihre Zeichnung fiel, sah sie auf. Vor Sara stand ein Typ und sah interessiert auf ihren Block.

„Entschuldige, ich wollte dich nicht stören.“

Er lächelte Sara an.

Sie sah kurz zu dem Typen und erwiderte: „Dann lass es einfach.“

Sie wusste, das war nicht gerade freundlich, aber sie hatte absolut kein Interesse daran, jemanden kennenzulernen.

Der Typ schien sich nicht so leicht abschrecken zu lassen.

„Hey, warum so kratzbürstig? Ich habe nur deine Zeichnung bewundert. Die ist echt toll!“

Sara hob den Blick und sah den Kerl das erste Mal richtig an. Unter anderen Umständen hätte ihr bestimmt gefallen, was sie sah. Aber nach allem, was in den letzten Jahren passiert war, wollte sie von Männern nichts mehr wissen.

Sie presste ein kurzes Danke heraus und konzentrierte sich wieder auf ihre Skizze.

Aus dem Augenwinkel heraus sah Sara, wie der Typ mit den Schultern zuckte, sich abwandte und ging. Als er ein Stück weg war, hob sie den Blick und sah ihm hinterher. Sara seufzte. Dann schüttelte sie den Kopf und zeichnete weiter.

Zufrieden betrachtete sie kurz darauf das Ergebnis. Der Baum sah wirklich gut aus. Sie packte ihre Sachen zusammen und beschloss nach Hause zu gehen.

Plötzlich knurrte ihr Magen. Kein Wunder! Sara hatte außer ihrem Frühstück und dem Mandelhörnchen nichts gegessen und nun war fast Abend.

Schnell verließ sie den Park und ging zu ihrer Wohnung. Sie kochte sich ein paar Nudeln und aß diese mit Olivenöl und Käse. Zufrieden lehnte sie sich zurück.

Sara räumte die Küche auf und ging in ihr Arbeitszimmer. Sie nahm den Skizzenblock aus der Tasche und schlug die Seite mit der Baumzeichnung auf. Aufmerksam betrachtete Sara das Bild. Sie lächelte. Sie würde die Skizze nutzen, um das Motiv als Aquarell festzuhalten. Damit wollte sie jedoch erst am nächsten Tag beginnen. Den Abend nutzte Sara, wie auch die vorherigen, zum Lesen.

Während sie versuchte, sich auf die Geschichte zu konzentrieren, sah Sara plötzlich die grünen Augen des Typen vom Nachmittag vor sich. Dieses Grün war so intensiv und erinnerte sie an die grünen Wiesen, die sie in Irland gesehen hatte.

Sara schnaubte. Sie wollte weder an die Augen noch an den Typen denken. Verärgert schlug sie ihr Buch zu und ging in die Küche. Sie nahm eine Weinflasche aus dem Schrank und schenkte sich ein Glas ein.

Mit dem Wein kehrte sie zurück ins Wohnzimmer und setzte sich wieder auf ihr Sofa. Sara nahm einen Schluck und griff erneut nach ihrem Buch. Wäre doch gelacht, wenn sie es nicht schaffte, sich auf ihren Roman zu konzentrieren.

Tatsächlich schaffte Sara es, den Gedanken an die Begegnung am Nachmittag für den Rest des Abends erfolgreich zu verdrängen.

Als sie müde wurde, legte sie das Buch beiseite, brachte ihr Glas in die Küche und ging ins Bett.

Früh am nächsten Morgen wurde Sara wach. Zwar hatte sie auch in dieser Nacht keine schlimmen Träume gehabt, dafür meinte sie sich an ein paar grüne Augen zu erinnern, die in ihren Träumen eine Rolle gespielt hatten. Warum ging ihr dieser Typ nicht aus dem Kopf?

Sara war hierhergekommen, um ganz neu anzufangen. Eine Beziehung stand dabei allerdings nicht auf dem Plan. Daran hatte sie keinerlei Interesse.

Sie stand auf und ging unter die Dusche. Als Sara angezogen war, überlegte sie, wie sie den Tag gestalten sollte. Eigentlich war da ja das Aquarell, das sie beginnen wollte. Gleichzeitig wollte sie gern ihre Umgebung näher erkunden. Sara beschloss, dass das Bild ruhig noch einen Tag warten konnte. Sie nahm ihre Tasche und verließ die Wohnung.

Als Erstes wollte Sara in das Café am Park gehen. Dort gab es ein reichhaltiges Frühstücksangebot, wie sie bei ihrem ersten Besuch auf der Karte gesehen hatte. Sara wollte im Café frühstücken und sich dann in der Gegend umsehen.

Im Café angekommen, suchte Sara sich einen Platz, an dem sie in Ruhe und ungestört ihr Frühstück genießen konnte.

Als die Bedienung an den Tisch trat, erkannte Sara in ihr die junge Frau von ihrem ersten Besuch wieder. Auch die Kellnerin erinnerte sich an Sara.

„Guten Morgen! Schön Sie wiederzusehen. Was kann ich Ihnen bringen?“

Sara erwiderte das Lächeln der Frau. Sie erinnerte sich, dass sie sie das letzte Mal unbewusst geduzt hatte. Nun ging sie auch zum Sie über.

„Guten Morgen! Ich hätte gern das kleine Frühstück und dazu zwei Extrascheiben Toast und ein gekochtes Ei.“

„Sehr gern!“

Die Kellnerin notierte Saras Wünsche und ging zur Theke, um sich darum zu kümmern.

Sara sah sich aufmerksam im Café um. Es war gemütlich eingerichtet und die Deko, die zum Großteil aus alten Tee- und Kaffeekannen bestand, hatte etwas an sich, das Sara gefiel.

Es dauerte nicht lange, dann war die Kellnerin mit Saras

Frühstück zurück am Tisch. Sie stellte alles vor Sara ab.

„Bitte! Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“

Sara überlegte einen Moment.

„Da wäre tatsächlich etwas. Ich bin erst vor ein paar Tagen hierher gezogen und möchte nun die Gegend kennenlernen. Können Sie mir ein Ziel in nicht allzu großer Entfernung empfehlen?“

Die Frau nickte lächelnd.

„Ich dachte mir schon, dass Sie neu hier sind. Also, es gibt, ungefähr eine Dreiviertelstunde Fußweg entfernt, ein altes Gut. Zum Gut gehört ein Park, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist.“ Sie machte eine kleine Pause. „Wir haben am Tresen einen Ortsplan. Ich hole ihn schnell, dann kann ich Ihnen den Weg zeigen.“ Sara freute sich.

„Das wäre toll! In dem Park gibt es bestimmt einiges zu entdecken.“

Die junge Frau nickte. Sie erinnerte sich an die Zeichnung, die Sara bei ihrem letzten Cafébesuch gemacht hatte.

„Bestimmt finden Sie dort schöne Zeichenmotive.“

Damit wandte sie sich um und ging kurz zum Tresen, um gleich darauf mit einem Plan wiederzukommen. Sie breitete die Karte aus und legte sie auf den Tisch.

„Sehen Sie, wenn Sie den Park in Richtung Wald verlassen, kommen Sie auf den Weg, der zum Gut führt.“

Sara beugte sich über den Plan.

„Das scheint leicht zu finden zu sein.“

Die Kellnerin nickte erneut.

„Ist es! Sie können den Plan auch gern mitnehmen. Wir haben davon einige, weil immer mal wieder Touristen hierherkommen.“

„Vielen Dank!“

Die junge Frau lächelte Sara zu, dann musste sie sich um einen anderen Gast kümmern.

Sara machte sich über ihr Frühstück her. Als sie nur noch ihren Kaffee hatte, sah sie sich den Ortsplan genauer an. Er würde ihr bestimmt noch öfter gute Dienste leisten. Nachdem sie ihren Kaffee ausgetrunken hatte, winkte sie die Kellnerin heran, um zu bezahlen.

„Und nochmal danke für die Karte.“

„Gern geschehen! Viel Spaß beim Entdecken der Gegend!“

„Den werde ich bestimmt haben.“

Sara verabschiedete sich, nahm ihre Sachen und machte sich auf den Weg. Sie genoss es unterwegs zu sein. Zwar war das Wetter etwas durchwachsen, aber davon ließ Sara sich nicht abschrecken. Falls es regnen sollte, hatte sie eine Regenjacke dabei. Gut gelaunt marschierte sie in Richtung Wald und bog dann in den Weg zum Gut ein.

Auf ihrem Weg blieb Sara immer wieder stehen, weil sie etwas Interessantes entdeckt hatte. Nicht immer griff sie gleich zu Stift und Papier. Für einige Fälle nutzte sie ihre Kamera. So fotografierte sie besonders gewachsene Bäume, Moose und einiges mehr.