Neue Herzblatt-Geschichten - Peter Lückemeier - E-Book

Neue Herzblatt-Geschichten E-Book

Peter Lückemeier

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Beschreibung

Sie sind Kult: Die »Herzblatt-Geschichten« von Peter Lückemeier in der ›Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung‹. Woche für Woche durchsucht er dafür die Knallpresse von ›Bunte‹ bis zum ›Goldenen Blatt‹ nach den heftigsten Vorgängen zwischen rotem Teppich und Bettkante. Mal böse, mal verwundert, kommentiert er Meldungen, die das Herz bewegen. Und manchmal helfen ihm dabei seine bildhübschen Redaktionsassistentinnen, vorwiegend aus Osteuropa. Zum Stammpersonal der Herzblatt-Geschichten zählen Camilla und Charles, Prinz William, Roberto Blanco, Udo Jürgens, Kronprinzessin Victoria von Schweden, aber auch Lichtgestalten wie Dieter Bohlen, Boris Becker oder der Lodda.

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Seitenzahl: 348

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Peter Lückemeier

Neue Herzblatt-Geschichten

Glossen

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Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

 

eigentlich mag ich keine Vorworte, aber dieses hier ist dazu da, eine Warnung loszuwerden: Bitte lesen Sie dieses Taschenbuch nicht wie gewohnt von vorn bis hinten! Genauso gut könnten Sie einen Sahneeisbecher nach dem anderen auslöffeln, bis Ihnen übel würde. Eis mit Sahne und Herzblatt-Geschichten sind nur in kleinen Portionen verdaulich. Danke. Das war’s schon.

Wer jetzt erst richtig neugierig geworden ist, dem beantworte ich gern einige Fragen, die immer wieder gestellt werden:

 

Seit wann gibt es die »Herzblatt-Geschichten«?

Seit dem 14.März 1993. Sie erschienen zuerst in der damals nur im Rhein-Main-Gebiet vertriebenen Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung auf der letzten Seite, seit dem 30.September 2001 in der überregionalen Ausgabe auf der letzten Seite des Teils »Gesellschaft«.

 

Welche Zeitschriften beziehen Sie?

Bunte, 7 Tage, Revue, Neue Welt, Das Neue Blatt, Das Goldene Blatt, Frau im Spiegel, Echo der Frau, außerdem den stern und täglich Bild.

 

Lesen Sie Zeitschriften wirklich selbst?

Klar. Sie kommen per Abo am Mittwoch und Donnerstag auf meinen Schreibtisch. Immer, wenn ich neben meinem Brotberuf bei der F.A.Z. Zeit habe, blicke ich hinein und klebe diese gelben Haftzettel an die Geschichten, die ich ulkig oder grausam finde. Das Schreiben erledige ich dann meist am Freitag, manchmal auch samstags.

 

Wer kam auf die Idee für die »Herzblatt-Geschichten«?

Auslöser war die Rubrik »Blick durch Zeitschriften«, in der im Feuilleton der F.A.Z. seit Jahrzehnten seriöse Magazine wie der Merkur oder die Vierteljahresschriften für Politik in einem Überblick behandelt werden. Die Idee, dies mal mit der Knallpresse zu tun, trug ich bei einem Redaktionstreffen vor: riesen Begeisterung.

 

Klatsch in der F.A.Z. – wie reagieren die Leser?

Überwiegend sehr, sehr nett. Die Leser der Sonntagszeitung sind zu 99 Prozent heiter und schreiben auch entsprechend freundliche E-Mails oder schicken Herzen aus bunten Glassteinen. Einige Opa-Studienräte fordern mich aber auch auf, besser zu recherchieren, etwa, wenn ich das Alter von Sabine Christiansen mit 71 angebe.

 

Ob das Schreiben der »Herzblatt-Geschichten« Spaß macht?

O ja. Das Studium der Herzblätter ist dagegen oft mühsam. Aber man muss wirklich alles lesen, manchmal findet sich gleichsam unter einem Misthaufen ein Juwel.

 

Haben Sie in den Blättern Lieblingsrubriken?

Ja. Die von Ratgeber-Tante Anna Berg in Das Neue Blatt mit nimmer versiegender Plattitüden-Eloquenz und in Neue Welt »Dr.Wolfs Tiersprechstunde« (»Was soll ich nur tun, mein Meerschweinchen hustet so trocken?«).

Gibt es die Redaktionsassistentinnen wirklich?

Na, hören Sie mal.

 

Warum wechseln die Redaktionsassistentinnen so häufig?

Weil es auf dieser Welt – zumal in Osteuropa – so unglaublich viele schöne Frauen gibt.

 

Wie lange werden Sie die »Herzblatt-Geschichten« noch schreiben?

Nicht mehr ewig. Man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am schöns …

 

Peter Lückemeier

Neue Herzblatt-Geschichten

So lächelt nur Kaloderma

Leser, wir müssen mal ein ernstes Wörtchen mit Ihnen reden. Wir haben nämlich den entschiedenen Eindruck, dass Sie sich gar nicht richtig freuen über die sich abzeichnende außergerichtliche Einigung zwischen Boris und Barbara Becker. Wir hegen den Verdacht, dass Sie gar nicht mit der angemessenen heiteren Güte auf zwei Menschen blicken, die in bösem Streit und Herzenspanik in die Irre gingen, jetzt aber auf den Pfad der Gefühlsvernunft zurückkehren. Wir vermuten, dass Sie, Leser, vielmehr brennend interessiert wären an der Veröffentlichung weiterer pikanter Einzelheiten wie Herrn Beckers uneheliches, rothaariges Baby von einer farbigen Russin, wie mit Frau Beckers Dementi, sie liebe eine Frau.

Genau nach solchen schockierenden Details lechzen Sie insgeheim, und wir merken Ihnen förmlich an, dass Sie über die neue Bunte-Ausgabe unendlich enttäuscht sind, weil in ihr von so langweiligen Details die Rede ist, dass Frau Becker statt mit einem Trinkgeld von fünf Millionen »mit mindestens 20 Mio. Mark rechnen« könne, laut Bild fordert sie sogar 45, dass Herr Becker bereits an einem neuen Image bastele, das eines einsamen Wolfes, der »öffentlichkeitsscheu und ein wenig geheimnisvoll« fürderhin durch die Medienwelt und vorbei an farbigen Russinnen oder weißen Nigerianerinnen lustwandele. Leser, wir finden Ihre Einstellung nicht gut.

Und außerdem haben wir die Empfindung, dass mindestens 60 Prozent unserer männlichen Leser, auch der verheirateten übrigens, insgeheim total davon überzeugt sind, der ideale Partner für Claudia Schiffer zu sein. Aber Sie irren! Denn dazu müssten Sie nach der Diagnose von Bunte »eher zart gebaut« sein, »leuchtende Augen« haben, jede Menge Knete, dunkle, möglichst lockige Haare und »jenes Kerle-Lächeln, das Skilehrer aus Tirol besitzen«. Und selbst wenn Sie dies alles vorweisen könnten, eine weitere Forderung können Sie bestimmt nicht erfüllen: »Kaloderma-Zähne.« So steht es in Bunte. Wir aber halten Kaloderma nicht für Zahnpasta, sondern für eine Handcreme und fragen uns, ob es bei Bunte üblich ist, sich die Zähne mit Handcreme zu säubern, und wenn ja, warum. Aber zurück zu Claudia, denn die schwierigste Aufgabe würde noch auf Sie warten: Konversation treiben mit einer Frau, deren Beruf es seit vielen Jahren ist, mit schönen Klamotten über einen Laufsteg zu wandeln, hin und her, drehen, Wende, thank you very much. Dergleichen schult ja nicht eben den Intellekt. Und Bunte, da müssen wir das Blatt einmal loben, hätte ja auch taktlos schreiben können, Claudia sei im Oberstübchen nicht so tadellos entwickelt wie ihre Oberweite, aber Bunte ist viel taktvoller: »Sie ist intellektuell eher zurückhaltend. Selbst ein versierter Smalltalker kommt in Claudias Gesellschaft nach rund zehn Minuten beim Bodensatz der Themen an.«

Ja, es ist kein Zuckerschlecken mit diesen prominenten Frauen, die aber auch ihrerseits oft ein hartes Los drückt. Sophia Loren (66) braucht täglich für ihr Make-up geschlagene 35 Minuten und für die Haare noch länger, und ihr Gatte Carlo Ponti (88) hat ihr noch nie eine Liebeserklärung gemacht, »auch den Kindern hat er nie gesagt, dass er sie liebt«. Ist das nicht schrecklich? Ja, es ist nicht alles Gold, was glänzt, auch nicht das Gold der Kronen. So muss Das Neue Blatt leider berichten, es stehe nicht gut um die Ehe von Schwedenkönig Carl Gustaf (54) und Königin Silvia (57). Liegt es am Altersunterschied? Wahrscheinlich, denn für den Mann ist es immer besser, eine Jüngere an seiner Seite zu haben. Jedenfalls muss es frostig zugehen im Schlosse: »Das einstmals so glückliche Paar hat bereits seit längerem getrennte Schlafzimmer. Beruflich halten die beiden die Fassade aufrecht, doch privat gehen sie strikt getrennte Wege.«

Und sonst? Zwei Minister haben ihrem Kanzler die Rindfleischbrocken hingeworfen. Der zum vierten Mal verheiratete Schröder holte sich darauf zwei Frauen ins Kabinett, was Harald Schmidt mit den Worten kommentierte, der Niedersachse bevorzuge eben weibliche Minister, »denn wenn was schiefgeht: Von Frauen trennt er sich halt leichter.«

Ja, und dann hat noch Christoph Daum gestanden, dass er Koks genommen hat. Wussten wir ja schon, aber nun ist es offiziell. Wollen wir ihm verzeihen? Doch. Und wir wünschen ihm bald einen interessanten Trainerposten. Vielleicht bei Kiffers Offenbach. (14.1.2001)

Ob arm, ob Babs: Tränen lügen nicht

Wenn man wie wir seit acht Jahren Woche um Woche die Herzblätter studiert, stumpft man schon ein wenig ab. Und dennoch gibt es immer wieder Augenblicke, in denen auch uns das Herze schwer wird und das Auge tränenblind. Nicht, dass uns Barbara Becker übermäßig sympathisch wäre, aber was sie Bunte anvertraute, kann nur Zyniker unbeeindruckt lassen. Ob sie nach der Scheidung eine reiche Frau sei, will Bunte gewohnt indiskret wissen. Frau Becker sagt: »Ich glaube schon, dass man das sagen kann, aber wenn du Kummer hast, dann zählt es nicht, ob du arm oder reich bist. Wenn du weinst, dann weinst du. Und wenn du traurig bist, weil dein Mann weggegangen ist, spielt es keine Rolle, ob du einen Kaschmir-Pulli trägst oder ein T-Shirt. Dann bist du einfach nur traurig.«

Der Verursacher dieser Traurigkeit schaffte es diese Woche sogar auf die Titelseite des Spiegel. In einem langen, langen Interview führte Herr Becker unter anderem aus, seine Ex-Gattin stehe unter dem beängstigenden Einfluss eines Mannes, der von Bild bald darauf als dicker Guru bezeichnet wurde und den Harald Schmidt sogleich zu einem Seitenhieb gegen den Ex-Kanzler nutzte: »Wie schwierig es ist, sich von einem dicken Guru zu lösen – wer wüsste das besser als Sie in der CDU.« Aber wir schweifen ab.

Das Becker-Interview im Spiegel birgt, abgesehen davon, dass der Tennisspieler von leichtem Größenwahn befallen ist, nur eine einzige interessante Passage, die allerdings ein erschütterndes Licht wirft auf das Leben junger Prominenter mit viel Geld, unbegrenzter Freiheit und vakuumorientierten Interessen. Es geht um »Barbaras Rolle«, nachdem Herr Becker seine Tenniskarriere beendet hatte. »Jetzt hatte sie plötzlich«, sagt Becker, »viele Möglichkeiten: Singen, Schauspielern, Buch schreiben, gar nichts tun, die Nacht durchmachen, die Nacht schlafen, Wohltätigkeitsveranstaltungen, alles war möglich.« Sehen Sie, liebe Leser, die Sie manchmal unter dem Joch Ihrer Arbeit ächzen, solche Sorgen haben Sie nicht!

Vielleicht werden Sie dagegen gelegentlich von Gelüsten gedrängt, die sich außerhalb des ehelichen Lebens entladen wollen. Aber auch das ist kein Problem mehr, denn Bild verwöhnt Sie mit den »10 Spielregeln fürs Fremdgehen«, von denen wir Nummer 1 und 5 am bemerkenswertesten finden: »Niemals beichten, nichts zugeben. Nie, nie, nie.« Und außerdem: »Einmal in der Woche reicht! Das vertreibt die Langeweile, macht gute Laune und fällt kaum auf.«

Seitensprünge bringen nichts. Das wissen wir von Schauspieler Uwe Ochsenknecht (45), der »seine Ehe gerettet« hat und in die zwei über nicht genehmigte Nebentätigkeiten berichtet: »Erst rennste jedem Rock hinterher, dann siehste die Frau wieder abgeschminkt oder ohne Push-up-BH, und dann willste eigentlich nur noch weg.« (22.4.2001)

Was wir dagegen zunehmend registrieren, sind die schlimmen Berichte aus Schweden. Über Königin Silvia schlagzeilt neue woche: »Ihr trauriges Leben an der Seite eines lieblosen Mannes«, und ihre hübsche Tochter Madeleine (18) hat sich nach den Recherchen von Das Neue Blatt von ihrem Freund mit der Begründung getrennt, sie glaube nicht mehr an die Liebe, »wo doch selbst die ihrer Eltern zu Ende gegangen« sei.

Übrigens hat Prinz William (18) seine Unschuld verloren. Es war, erfuhr 7 Tage, eine Hofdame (36) mit blonden, kurzen Haaren. »Sie ist keine Schönheit, aber ihre leuchtend blauen Augen und ihr strahlendes Lächeln versprühen einen besonderen Charme.« Hinterher soll Willie einem Freund anvertraut haben: »Plötzlich begann sie mein Bein zu streicheln und küsste mich. Und dann … ich hätte nie gedacht, dass mein Körper zu solchen Gefühlen fähig ist.« Tja, lieber Junge, das wirst du im Laufe der Jahre noch feststellen, wozu dein Körper so alles fähig ist, und solltest du Fragen haben, dann wende dich getrost an Onkel Boris, der gibt dir vielleicht noch ein paar gute Tipps über Körperentäußerungen mit farbigen Russinnen in den Wäschekammern englischer Hotels. Dass Herr Becker tatsächlich der Vater der kleinen Anna ist, haben inzwischen die Tests ja ergeben, und hochherzig hat der junge Vater mitgeteilt: »Was immer ich dazu beitragen kann, damit Anna die Zukunft eines glücklichen Mädchens hat, ich werde es tun.«

Das ist wacker gesprochen und sittlich gehandelt, und deshalb schlagen wir Herrn Becker hiermit als Werbeperson für das den Menschen noch immer recht unbekannte neue Kommunalwahlsystem in Hessen vor. Denn mit Panaschieren (die Liebesliste wechseln) und Kumulieren (Babs, die Barfrau aus Halle, sechs, sieben Mädels bestimmt, plus farbiges Russenmodel plus Sabrina Setlur) kennt er sich ja aus.

Zum Schluss wollen wir wieder nicht geizen mit lebenspraktischen Ratschlägen. Der erste richtet sich an die Einsamen. Schaffen Sie sich einen Hund an! Denn Frau im Spiegel berichtet: »In vierbeiniger Begleitung wird man 22-mal häufiger angesprochen als allein.« Der zweite Rat, um ihnen die Augen zu öffnen, geht an jene 98 Prozent der Männer, die annehmen, Frauen seien Wesen von etwas höherer Empfindungsart.

Stimmt natürlich gar nicht. Bild fragt in der Serie »Sex 2001«, wo Männer und Frauen es gerne treiben würden. 21 Prozent der Frauen sagen »in freier Natur«. Aber was bevorzugen 54 Prozent der Frauen? Halten Sie sich fest: »Im Schmutz liegend.« Wir wussten es doch immer. Die Frauen sind nicht mehr normal. (11.2.2001)

Haben Sie das gut überlegt?

Dürfen wir, liebe Leser, weil Fastnacht ist, heute mal ein paar Witzchen erzählen? Nur ausnahmsweise. Danke. Aber erst müssen wir etwas nachholen. Vor lauter Boris-Becker-Verrücktheit haben wir vergangene Woche die Sache mit dem sogenannten TV-Pfarrer Jürgen Fliege (53), der uns seit jeher suspekt ist, ganz vergessen. Die Tagesschau-Sprecherin Eva Herman berichtete in Bunte über ein absonderliches Erlebnis mit diesem Herrn, allerdings ohne seinen Namen zu nennen. Offensichtlich hatten die beiden vor Jahren eine Doppelmoderation übernehmen sollen, und beim Vorbereitungsessen soll Fliege, ganz Charmeur, gesagt haben: »Mal eines vorweg. Ich kann nur mit Frauen zusammenarbeiten, mit denen ich im Bett war.« Und Frau Herman soll fein geantwortet haben: »Mann Gottes, machen Sie die Fliege.«

Irgendwie erinnert uns das an den alten Witz von den beiden jungen Schauspielerinnen, die sich über den bekannten Regisseur unterhalten. »Mir hat er«, sagte die eine, »einen Oscar versprochen, wenn ich mit ihm ins Bett gehe.« Ob es geklappt habe, will die andere wissen. »Doch, im Sommer wird er eingeschult.« Echter Brüller, wie? Ein dreifach donnerndes Helau un e kreftisch Rakeetsche fer unserne Des Goldisch Blatt, da stand der Witz nämlich drin.

Auf einer anderen Seite steht natürlich geschrieben, ob das ein wenig rüde Verhalten des TV-Pfarrers nicht auch etwas sehr Ökonomisches hat: Die Fronten sind klar, und wenn ein Mann das ihn eigentlich interessierende Thema sofort zur Sprache bringt und sich eine Abfuhr einhandelt, hat er sich viele Einladungen zum Essen, viele Blumen, diesen ewigen Kerzenschein und vieles romantische Gucken erspart.

Andererseits ist diese langsame Annäherung natürlich auch sehr schön, dieses Tasten und Forschen. Wie das bei der Königin von England so war, wissen wir nicht. Wir müssen nur leider gemeinsam mit Das Neue Blatt feststellen: »Selbst die Queen hatte ein Verhältnis.« Das soll allerdings schon ein paar Jährchen zurückliegen, Lord Patrick Plunket starb 1975, aber die fünf Jahre davor ging sie mit ihm essen, spazieren und »sogar ins Kino. Er war nahezu jeden Abend bei ihr zu Gast, nach dem Essen zog man sich für ein trautes Gespräch zu zweit ins Kaminzimmer zurück.« Na, wir gönnen es der Queen und hoffen, Lord Plunket war ein guter Liebhaber.

Womit wir jetzt eine ziemlich geniale Überleitung zum nächsten Witz gefunden hätten. Stammt aus der Bild-Zeitung und geht so: Junger Mann und junge Frau im Zugabteil. Er liest das Buch »Die besten Liebhaber der Welt«. Die beiden kommen ins Gespräch. »Wussten Sie eigentlich«, fragt die junge Frau, »dass Indianer und Polen die besten Liebhaber sind?« Sagt der Mann: »Wusste ich nicht. Aber ich darf mich zunächst einmal vorstellen: Winnetou Kowalski.« Dabuff, dabuff, dabuff.

Übrigens soll auch Thomas Gottschalk (50) eine »heimliche Geliebte« gehabt haben. Liegt aber, wie Das Neue Blatt weiß, schon mehr als zehn Jahre zurück. Was aber nichts daran ändert, dass der beliebte Moderator sie »Bambi« oder »mein Rehlein« nannte. Apropos: Wie heißt das Reh mit Vornamen? Kartoffelpü.

Irgendwie weidwund schaut uns auch Frau Donatella Flick entgegen, die vom sagenhaft reichen Muck Flick geschieden ist, ihr ganzes, auf zehn Millionen Mark geschätztes Londoner Haus (ungelogen) in Schwarzweiß eingerichtet hat und sich jetzt sehr einschränken und hart arbeiten muss: »Ich lebe bescheiden, habe einen Butler, einen Chauffeur, zwei Putzfrauen, eine Köchin, ein Kindermädchen und eine Sekretärin. Den Rest erledige ich.« Ist ja entwürdigend. Wir sagen es ja immer: Geld allein macht nicht unglücklich. Und da sieht man auch mal wieder, dass selbst die reichen Leute ihre Probleme haben. Wie der Autorennfahrer Michael Schumacher im stern bekennt, muss er sich um jedes Körperdetail selbst kümmern: »Vor Brasilien weiß ich genau, ich muss die linke Nackenmuskulatur ein bisschen mehr trainieren.« Du liebe Güte, wir wüssten gar nicht, wie man das macht.

Und Peter Alexander! Mein Gott, wie wir ihn lieben! Auf Video gucken wir uns immer seine schönsten Filme an wie Liebe, Tanz und 1000 Schlager, und wir haben zwölf Langspielplatten und neun CDs, auf denen der alte Lausbub Weihnachtslieder singt (Weihnachten mit Peter Alexander und Mit Peter Alexander unterm Christbaum sind unsere Favoriten), also wir sind ein Totalfan von diesem Unterhaltungsgenie, das am nächsten Samstag 75 wird. Auch privat ist er total nett, nennt seine Frau »Schnurrdiburr« oder auch »Schnurrliwurrli«, und ebenjene Schnurrdiburr kann auf die ein wenig unbeholfene Bunte-Frage »Welche Erotik findet zwischen euch beiden statt?« botanischverklärt antworten: »Glaub mir, es ist wunderbar. Morgens legt er mir frische Maiglöckchen aufs Bett.« Und stellen Sie sich mal vor, der Mann hat sich mit seinen bald 75 Lenzen noch ein geradezu kindlich-heiteres Gemüt bewahrt, denn er schreibt seiner Schnurrliwurrli reizende kleine Gedichte, die regressivinfantil oder einfach behämmert zu nennen nur rohen Naturen einfallen könnte. Wir zitieren die letzten vier besonders bewegenden Zeilen: »Doch wir bleiben brav zu Hausi/Osterhasi, Nikolausi./Alle Küken schrein biebieb,/Schnurrliwurrli, ich hab dich lieb.« (24.6.2001)

Eines ist aber gewiss: Immer mehr Paare gehen auseinander. Nicht nur die Beckers, jetzt auch Tom Cruise und Nicole Kidman, wo die doch immer so harmonisch wirkten. Und folgerichtig behauptet Peter Maffay: »Jede Liebeserklärung zielt zwar auf die Ewigkeit – aber es stimmt halt nicht.«

Ein Glück, dass wenigstens bei Kanzlers alles in Ordnung ist. Gerhard Schröder, erfahren wir im stern, muss ein hinreißender Gatte sein und seine Doris unendlich verwöhnen: »Mit Blumen und aufschnappenden Schmuckschatullen muss jederzeit gerechnet werden.« Und Weihnachtsgeschenke gibt es schon vor dem Fest, »weil der Bundeskanzler mit dem Schenken einfach nicht warten kann«. Und Doris Schröder-Köpf sagt schlicht, aber rührend: »Er braucht mich. Ich brauche ihn.«

Ehe Sie sich jetzt schneuzen müssen, schnell ein Fastnachtsabschlussbrüllwitz. Wie wollen Sie denn Ihr Mädchen nennen? Claire. Haben Sie sich das auch gut überlegt, Frau Grube? (18.2.2001)

Was Männer wirklich wollen

Geht es Ihnen auch so? Zwar ist er noch nicht richtig da, der Frühling, aber irgendwie spürt man ihn schon in den Nerven, und man würde am liebsten Gladiolenzwiebeln setzen oder sich wenigstens eine elektrische Heckenschere mit Motorschnellstopp und riesiger Schwertlänge kaufen. Von Frühlingsgefühlen schon längst übermannt ist auch ohne Blumenzwiebeln und Heckenmotorschere der Schlagerkomponist Ralph Siegel (55), der sich von Ehefrau Dagmar (33) getrennt hat und sich mit der etwas älteren (34) »Ex-Bardame« Claudia zusammengetan hat, worüber die Ehefrau in Bild »tief verletzt« Beschwerde führt: »Er nennt sie ›Engel‹ – mich hat er auch immer so genannt.« Ja, liebe Frau Siegel, das wundert Sie? Uns überhaupt nicht. Wir kennen die Männer und wissen um ihre in Liebesdingen extrem schwach ausgebildete Variationskraft. Deswegen fahren Männer auch besonders gern an Urlaubsorte, die sie zuvor mit einer Verflossenen aufsuchten, oder sie gehen am Sonntag mit ihrer Frau ins »Gut Neuhof« und am Freitagabend mit ihrer Geliebten – und setzen sich an denselben Tisch, an dem sie mit ihrer Frau gesessen haben. So sind die Männer – wir schätzen sie gering.

Was wir an den Frauen dagegen so hinreißend finden, ist der Umstand, dass sie oft wunderbar poetische Dinge sagen. So wie Barbara Becker. Wir waren nie ein Fan von ihr, aber im Interview mit dem stern sagt sie schöne Sachen: »Ich finde Leute erotisch, die in ihrem Körper sind, die ihren Platz in der Welt haben, ohne zu sagen, mir gehört das alles. Mit einer Selbstverständlichkeit, aber trotzdem mit einem Gespür für andere.« Und auch über den Unterschied zwischen Mann und Frau weiß sie Interessantes: »Als Frau hast du doch viel mehr Freiheiten, wir dürfen doch manchmal einfach nur weinen. Als Mann musst du ständig da rausrennen und unter diesen anderen Wölfen so tun, als wärst du auch einer.«

Ja, da ist viel Wahres dran. Aber die Geschichte in Bild, dass Hillary sich scheiden lassen will, die glauben wir nicht. Denn Auslöser soll Bills jüngste Affäre mit Denise Rich gewesen sein. Aber das halten wir für absolut ausgeschlossen, weil die Dame schon 57 ist. Glaubwürdiger scheint uns dagegen die Aussage der frisch in einen Zirkusdirektor verliebten Prinzessin Stéphanie über ihre Schwester Caroline in das neue: »Viele Kontakte zwischen uns gibt es nicht. Sie lebt ihr Leben, ich meines. Schade, denn oft bräuchte ich sie.« Und noch mehr Wahrheitsgehalt messen wir der Bild-Meldung über das Essverhalten des amerikanischen Schauspielers Bruce Willis zu: »Erst lutscht er ihr den Beluga-Kaviar aus dem Nacken, und anschließend schlürft er Champagner aus ihrem Bauchnabel.« Leider verrät das Blatt nicht, was es zum Nachtisch gibt.

Was aber die ewige Frage »Was wollen die Frauen eigentlich?« betrifft, die jetzt ja sogar abendfüllend im Kino behandelt wird, so muss man mal ganz klar feststellen, dass kaum jemand fragt: »Was wollen die Männer?« Nur einer tut es, Michael Ammer (39), der »Partykönig von Deutschland«. Im stern gibt er auf diese Frage eine rüde, aber doch hochinteressante, erfahrungsgestählte Antwort. Allerdings müssen wir jetzt zartbesaitete Naturen unter unseren Lesern bitten, sofort die Lektüre zu beenden. Wir nehmen hinterher keine Beschwerden an. Okay? Wer jetzt noch weiterliest, soll die Antwort erfahren: »Männer wollen geilen Weibern auf den Arsch gucken.«

Michael Ammer scheint zu wissen, wovon er spricht. Er veranstaltet Partys, und die ganz Prominenten dürfen in seine VIP-Lounge. Was Sie davon haben? »Sie müssen dann nicht erst groß rumeiern, wenn Ihnen ein Mädel gefällt. Ich habe einen, der losrennt und dem Mädel ein Armband gibt, mit dem sie in meine Lounge darf. Da können Sie dann flirten.«

Was reizt Männer an Frauen? Diese alte Frage ist jetzt durch eine amerikanische Umfrage beantwortet worden, die Bild für uns aufbereitet hat: »Er findet sie unwiderstehlich, wenn sie sexy und smart zugleich ist.« Und wie äußert sich das? »Wenn sie in heißen Dessous Kreuzworträtsel löst.« Überzeugt Sie das? Uns auch nicht. Ist doch irgendwie lebensfremd. Wir haben, wenn wir uns recht erinnern, in unserem ganzen Leben noch keine Frau erlebt, die sich fürs Kreuzworträtsellösen sexy angezogen hätte, und wahrscheinlich wäre die Situation, auf eine kreuzworträtsellösende Dame in Tanga und Seiden-BH zu treffen, wahrscheinlich doch eher lusthemmend, wenn man beispielsweise sagen würde: »Ey, Sie sehen aber super aus«, und sie würde sagen: »Danke, aber wissen Sie einen Nebenfluss des Orinoko mit fünf Buchstaben?« (3.6.2001)

Kennt Herr Ammer denn viele Models? »Ich habe 3000 echte Pistenhühner der Klasse XXX in meiner Kartei.« Was XXX ist? Menschenskind, Sie kennen sich in der Pistenhuhn-Szene aber wirklich null aus! XXX bedeutet natürlich »Traumfrau mit positiver Ausstrahlung«. Jetzt aber will der stern recht sozialpädagogisch wissen, welche Motive diese Mädchen treiben, und auch da verweigert der Party-König die Antwort nicht: »60 Prozent wollen entweder einen reichen Typen kennenlernen oder was mit einem Promi anfangen.«

Ist Herr Ammer ein netter Mensch? Einerseits nein. Wenn ihm ein Mädel seine Lebensgeschichte erzählen will, sagt er schon mal: »Du, nett, dass du die Geschichte erzählen willst, aber geh jetzt doch lieber mal ein bisschen tanzen.« Andererseits geizt er nicht mit Ratschlägen: »Im Moment trinke ich nur noch Veuve-Clicquot-Champagner. Immer auf Eis. Sonst hat man am nächsten Morgen Sodbrennen. Nur so als Tipp für Ihre Leser.«

Und wenn Sie jetzt, Leserinnen, Ihren Gatten fragen, wie er das Verhalten der Männer in VIP-Lounges findet, die einfach auf irgendein blutjunges Model deuten, das ihnen dann frisch geliefert wird, und er sagt: »Also, ich finde das bizarr und so unpersönlich, und das hat irgendwie so ’nen Warencharakter« – dann lügt er. Denn das zählt zu seinen fiebrigsten Phantasien, in VIP-Lounges auf die Tanzfläche zu zeigen und zu sagen: »Ich hätte bitte gern die Schwarze da vorne mit dem bauchfreien Top und den aufreizenden Bewegungen.« Glauben Sie uns eins: Den Männern kann man gar nicht genug misstrauen. Nur so als Tipp für unsere Leserinnen. (11.3.2001)

Carl Gustaf ist roh

Natürlich passen Männer und Frauen nicht zusammen. Als hätte es für diese Binsenweisheit eines weiteren Beweises bedurft, braucht man nur in die Neue Welt zu schauen. Dort bezieht aus Anlass seiner silbernen Hochzeit Schwedens Königspaar »lächelnd Stellung zu den Scheidungsgerüchten«. Unsere deutsche Silvia (57) säuselt auf das Liebreizendste: »Wir haben uns in Not und Lust vermählt und versprochen, einander zu helfen. Das haben wir gemacht.« Und was ergänzt jetzt – platt, tumb und geradezu verroht – ihr Gatte Carl Gustaf? »Eine Scheidung ist unpraktisch und trifft die ganze Familie.« Unpraktisch! Ein Liebesband zerreißen und es in den Faulschlamm der Verwerfung flattern zu lassen, das nennt der feine Herr »unpraktisch«! Nicht zu fassen.

Wir können nur hoffen, dass der junge Albert Erbprinz von Thurn und Taxis eine bessere Entwicklung nehmen wird. Er ist heuer 18 geworden, und statt eines Führerscheins wie andere Knaben seines Alters bekommt er das Vermögen seines Vaters, nach Bunte-Berechnungen zwei Milliarden. Macht so viel Geld glücklich, fragt Bild und antwortet: »Geld ist ein Gaspedal. Die Kreditkarte ohne Limit ist ein Paradies ohne Sperrstunde. Er kann sich jedes Auto kaufen, jeden Wunsch und schöne Frauen.«

Wie meinst du das, Bild? Man kann Frauen kaufen? Doch, irgendwie hast du schon recht. Nicht im wörtlichen Sinne, die Sklaverei ist ja abgeschafft. Aber wenn wir manchmal so in der angeblich besseren Gesellschaft schöne junge Frauen neben ihren alten Männern sehen und ihre im Kerzenschein blitzenden Diamanten die Leere in ihren Augen nicht überfunkeln können, dann werden wir ganz traurig und denken bei uns: »Siehst du, Geld macht doch wirklich nicht glücklich.« Dann sind wir wieder ganz zufrieden mit unserer Wohnung mit der extrem kleinen Küche. Als wir uns damals beim Vermieter darüber beschwerten, hat er gesagt: »Was wollen Sie denn? Bei der hohen Miete werden Sie ohnehin nicht viel kochen können.« Und dann grämen wir uns auch nicht mehr darüber, dass wir unseren Urlaub seit Jahren auf einem Campingplatz im Kreis Offenbach verbringen müssen, wo dicke Männer beim Grillen Bier trinken und rülpsen. Aber mangelhaftes Benehmen ist ja keineswegs auf die schlechter Verdienenden beschränkt: The Hooligan formerly known as Prinz hat jetzt ja laut Bild einen Strafbefehl über eine Million Mark bekommen. Diese auch für Ernst August beträchtliche Summe soll er für die »Pipi-Affäre« abdrücken, in deren Folge er wüst eine Bild-Redakteurin beschimpfte.

Wobei das Schimpfen und das Streiten ja doch nichts hilft, wie jetzt allmählich auch der Tennisspieler Boris Becker einsieht, der sich vor noch kurzer Zeit mit seiner Barbara den schrecklichsten Scheidungskrieg leistete, jetzt aber in der Münchner Abendzeitung über seine Ex sagt: »Ich habe viele Fehler gemacht, von denen ich einige bis zum Ende meines Lebens bereuen werde. Diese Frau hatte mein Herz, sie hat Sonnenschein in mein Leben gebracht.« Ja, warum hast du dein Glück dann nicht festgehalten, lieber Boris, so wie Peter Alexander, die alte Schmalzbacke, der in Frau im Spiegel sülzt: »Auch dass ich die richtige Frau bekommen habe, mit der ich fast 50 Jahre verheiratet bin, ist ein Geschenk von Gott.«

Womit wir bei der bevorstehenden Hochzeit von Altbundespräsident Herzog mit Alexandra Baronin von Berlichingen wären. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, wie Herzog sich dann nennen wird? Wir auch nicht, aber Frau im Spiegel. Also, Baron von Berlichingen darf er sich nicht nennen, weil »seine Zukünftige, eine geborene von Vultejus, den Namen ihres verstorbenen Mannes nicht auf ihren zweiten Mann übertragen« kann. Aber ein Doppelname wäre möglich: Herzog von Berlichingen. Das klänge ja sogar noch hochwertiger. Oder heißt es höherwertig?

Solche Fragen sind uns bei diesem Wetter zu knifflig. Wir müssen jetzt erst mal mit Ute Lemper schimpfen. Sag mal, Frau Lemper, eigentlich haben wir relativ wenig von dir gehört und gesehen in den letzten Jahren, wir wissen gar nicht, was du jetzt so treibst und ob du Erfolg hast. Aber irgendwie scheinst du ein bisschen hochmütig geworden zu sein und herzlich wenig Respekt zu haben vor der Sprache Goethes, Schillers und Dieter Bohlens. Denn Frau im Spiegel zitiert dich jetzt mit dem Satz: »Ich mag keine Deutschen um mich herum. Die Sprache nervt mich.« Also, so was Aufgeblasenes. Da können wir dir, Ute Lemper, nur mit den Worten Verona Feldbuschs antworten, die soeben im Fernsehduell mit Alice Schwarzer den goldenen Satz prägte: »Es kann nicht einfach eine Frau daherkommen und sich immer über den Dingen stellen.« (1.7.2001)

1000Mädels nur für Sie!

Prominente haben es einerseits nicht leicht, weil sie sich dauernd Kritik anhören müssen. Fortwährend werden zum Beispiel über Herrn Bundestagspräsidenten Thierse Witze gerissen, nur weil seine Barttracht ein wenig ins Exzentrische geht. Im Spiegel musste Thierse jetzt sogar lesen, dass der spottlustige CSU-Landesgruppenchef Michael Glos ihn nur noch »Struppi« nennt. Oder nehmen Sie Sabine Christiansen (44). Hat sie nicht schon Kummer genug? Bild stellt sie auch noch auf die Waage: »Sie wiegt nur noch 50 Kilo bei 1,68 m.«

Was aber unsere Busenfreundin Verona Feldbusch betrifft, so hat Alice Schwarzer behauptet, Veronas Holz vor der Hütte sei »mit Silikon prall gespritzt«. Ob das wahr ist? Bild hat Experten um eine Einschätzung gebeten, und der Chirurg Dr.Axel Neuroth (51) hat eine wunderbar diplomatische Antwort gegeben: »Veronas Busen hat eine außergewöhnliche Fülle und Kontur, was sehr selten vorkommt.« (8.7.2001)

Wir finden, das gehört sich nicht, denn das Gewicht zählt irgendwie zur Intimsphäre, da sind wir uns mit Helmut Kohl einig.

Oder Cher, die amerikanische Schauspielerin und Sängerin. 55 ist sie mittlerweile und jahrelang sah sie viel, viel jünger aus, weil sie sich »gut und gerne 30-mal«, wie Bild nachzählte, hat operieren lassen. Sogar das Nervengift Botox habe sie sich gegen die Falten spritzen und sich für eine schmalere Taille die zwölfte Rippe entfernen lassen. Doch jetzt nimmt die Natur Rache, und Cher muss über sich in Bild lesen: »Die gestraffte Haut legt sich in fiese Falten, der Mund ähnelt mehr aufgepumpten Autoreifen als Lippen.«

Andererseits ist es natürlich auch toll, prominent zu sein. Und Sie, liebe Herren Leser, haben es in den vergangenen Wochen enorm bedauert, nicht die schöne Kunst des Skispringens erlernt zu haben. Dann wären Sie nämlich auch so umjubelt wie Sven Hannawald, und die Münchener Abendzeitung würde schreiben, 1000 Mädchen wollen Sie! So aber kriegt nur der Mann aus Hinterzarten die ganzen Superangebote blutjunger Frauen. Sie schicken ihm Fotos und lassen sich einiges einfallen: »Sie posieren unterm Weihnachtsbaum und im Bikini, schwarz-weiß und in Farbe, sie schreiben Gedichte und schicken Kuchen-Rezepte.« Wie? Auf Gereimtes, Weihnachtsbaumgetue und Backvorlagen können Sie verzichten? Aber die freie Auswahl unter 1000 willigen Bikinischönheiten, die hätten Sie gern? Verstehen wir. Wir bekamen neulich auch ein aufreizendes Bikinifoto von einer Leserin zugesandt. Sah echt nicht schlecht aus; gertenschlank, astreine Beine. Aber sie schrieb, sie habe auch ein Foto an Guido Westerwelle geschickt, da waren wir beleidigt.

Aber noch einmal zurück zu den Prominenten. Die haben Sorgen, von denen wir Normalos uns keine Vorstellungen machen. Hätten Sie etwa gedacht, dass die beliebten Volksmusiklerchen Maria und Margot Hellwig (81 und 60) sich jedes Jahr eine neue Kollektion von Dirndln zulegen? »Man kann ja in den verschiedenen TV-Sendungen nicht immer dasselbe anziehen«, stöhnt Maria ins Echo der Frau. »Die Fans registrieren doch alles ganz genau.« Echt wahr? Und dann schreiben dir die Fans, liebe Maria: »Das rote Dirndl mit Steifmieder und gepaspelter Quetschfalte, das Sie im Musikantenstadl getragen haben, gefiel mir aber besser als das rotseidene mit Fransenknödel und Strickwurstrand«? Hätten wir nicht gedacht.

Wir hätten uns allerdings auch nicht vorgestellt, dass der Schmusegeiger André Rieu sich in masochistischer Selbstanklage so beschreibt: »Ich bin nichts als ein alter, scheußlicher, dicker Fettmann von 52 Jahren, der immer jung bleiben möchte.« Die Antwort aber auf die knallharte Frage von Neue Revue, die hatten wir vorausgeahnt: »Wenn Ihre Frau lesen muss, Sie hatten nachts in Ihrem Hotel Damenbesuch oder jetteten mit einem hübschen Mädchen in Ihrem Privatflugzeug nach Südfrankreich – wie reagiert sie?« Da schnulzt der Geiger: »Marjorie würde mich auf so etwas niemals ansprechen. Sie vertraut mir einfach.« Für diesen Satz, André Rieu, verdienst du den Deutschen Schleimpreis mit Brechmittel. Da ist uns Joan Collins (68), das sogenannte Denver-Biest, tausendmal lieber. Sie steht zu ihren Vorlieben und heiratet einen 32 Jahre Jüngeren. Ihre drei Kinder finden das geschmacklos, aber Joan sagt: »Ich genieße das Hier und Jetzt.«

Wir finden das richtig, wollen hier und jetzt aber auch den Schlagersänger mit dem affigen Namen G. G. Anderson belobigen, der Neue Welt verrät, wie weit ein Flirt gehen darf: »Abends an der Bar sitzen, ein bisschen reden, in den Arm nehmen und auch mal ein Küsschen geben. Aber das ist schon alles.« Sehen Sie, wir finden diese Einstellung edelmütig und jedenfalls viel besser, als wenn er einem anderen die Frau wegnähme. So wie es einst der Springreiter Ludger Beerbaum tat, der seinem Freund Paul Schockemöhle die Gattin ausspannte. Dafür hat er aber gezahlt, wie er heute in Bunte zugeben muss: »Ich habe mich in meiner Haut nicht mehr wohl gefühlt. In den kritischen Tagen konnte ich kaum schlafen und litt unter Appetitlosigkeit.« Ob es der Dame von der Das Goldene Blatt-Scherzkeksseite auch so geht, wissen wir nicht, aber der Witz geht so: Bei der Operation ruft sie mehrfach verzückt: »Ach, Wilhelm.« Arzt beim Abschied: »Und grüßen Sie Wilhelm.« Dame: »Woher kennen Sie meinen Chauffeur?« Schönen Sonntag. (13.1.2002)

Stoiber kann gut rülpsen

Und wie stehen Sie zu Edmund Stoiber? Er ist Ihnen zu steif, zu hart, zu preußisch, zu calvinistisch? Sie glauben, dass sein Spezi Günther Beckstein recht hat, wenn er dem Kanzlerkandidaten das Motto unterstellt »Lieber eine dicke Akte als eine schlanke Nackte«? Dann haben Sie aber nicht am Montag das Porträt in der Süddeutschen Zeitung gelesen, das auch Stoibers entschieden übermütige Seiten beschreibt. Dort berichtet sein Mitschüler Michael Skasa, dass der heutige Ministerpräsident früher recht munter gewesen sein muss und auf Kommando die erstaunlichsten Geräusche von sich geben konnte: »Der Edi beherrschte die Kunst des künstlichen Rülpsens wie kein anderer, da war er unschlagbar.« Kann man sich heute irgendwie schwer vorstellen. Und natürlich wird ja auch keiner seiner Referenten oder Minister ihn auffordern: »Herr Stoiber, rülpsen Sie doch mal.«

So mag es also sein, dass der Politiker im Laufe der Jahre sein Aufstoß-Talent hat verkümmern lassen, oder dass er nur noch im privatesten Kreise rülpst, was ja eine erheiternde Note in jede Gesellschaft tragen kann. Dagegen muss sich der Ehrgeiz des Kommando-Rülpsers früh gezeigt haben, denn beim Tischfußball soll er erfolgreiche Aktionen mit dem Ausruf »Ruhm, Ruhm!« begleitet haben. Ja, der Ruhm kann eine Droge sein, sollte aber durch Leistung erworben werden. Wir finden es deshalb richtig, dass Philippe, der muffelige Kronprinz von Belgien, nicht mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet wird: Die Professoren der Universität Leuwen legten ihr Veto ein, weiß der Lehrkörper von Echo der Frau, weil »Philippe immer ein schlechter Schüler war«.

Wie wir jetzt von Philippe auf Klaus Wowereit kommen, wissen wir auch nicht, aber Bild zeigt ein Foto von Sabine Christiansen, wie sie sich beim Tanzen mit geradezu innigem Gesichtsausdruck und geschlossenen Augen zärtlich an ihn schmiegt, die Hände um seine Schultern. Bild fragt aber nicht nur: »Warum machen schwule Männer Frauen so glücklich?«, sondern zögert auch nicht mit klugen Antworten: »Ein schwuler Mann guckt dir nicht ins Dekolleté, er drückt beim Tanzen nicht sein Becken gegen deines. Was er dir sagt, streichelt deine Seele, weil es wirklich dich meint, nicht deinen Körper.«

Wir merken schon, wie unsere männlichen Leser schuldbewusst zusammenzucken, weil sie im Geiste alle diese schleimigen Komplimente zählen, mit denen sie unschuldige Frauen ins Bett gelockt haben, und prompt haben diese Worte den irgendwie doch genialen Bild-Briefschreiber Franz Josef Wagner, der sich nebenbei, vielen Dank, als »F.A.Z.-Leser« outet, auf den Plan gerufen, der leicht beleidigt an Sabine Christiansen schreibt: »Sie sollten mich einmal ausprobieren, schon um festzustellen, dass auch ein Heterosexueller zuhören kann bzw. mitseufzen.«

Ach, auch wir mussten seufzen, als wir in 7 Tage die Geschichte des Schauspielers Klaus Peter Garp lasen. Seine große Liebe lernte er in der Grundschule kennen, hielt immer Kontakt zu ihr, traute sich 25 Jahre lang nicht, ihr sein Herz zu offenbaren, wagte die freundliche Übernahme »an einem See in Holland« und sagt jetzt: »Mir zittern noch heute die Knie, wenn ich an unseren ersten Kuss denke.« Sehen Sie, liebe Sabine Christiansen, auch solche Männer gibt es, die nicht im Traume daran dächten, beim Tanz in unerlaubter Weise ihre Becken gegen Ihres zu pressen. Wir behaupten nämlich: Männer sind im Grunde schüchtern. Wie sonst kämen Anzeigen wie diese aus dem Journal Frankfurt in der Rubrik »Wiedersehen« zustande: »Sah Dich mit Deiner Freundin zeitweilig in der Nähe der linken Bar. Roter Blazer, Brille, groß, schlank, einfach reizend. Ich stand, ebenfalls in Begleitung, an der Bar. Hast Du mehr Mut als ich, den ersten Schritt zu tun?«

Da geht es Sven Hannawald (27) doch besser. Der Skispringer braucht keine schmachtenden Suchanzeigen aufzugeben, die Mädels halten ihm Transparente mit tiefenpsychologisch sehr bedenklichen Aufschriften hin, die wir uns wiederzugeben fast schämen: »Hanni, du geile Schlange, keiner fliegt so weit und lange.« Und der von Bild aufgetriebene »bekannte Psychologe« sagt in schöner Diplompsychologenprosa über die lodernde Gefühlsflamme der blutjungen Groupies: »Der Wunsch nach körperlicher Vereinigung kann natürlich sehr drängend werden.«

Wir merken schon, liebe männliche Leser, wir müssen Sie jetzt wieder aufrichten. Nie, wenn Sie sich in ihrem eierschalenfarbenen Herrenblouson auf der Straße blicken lassen, fangen junge Mädchen an zu kreischen, nie halten sie Ihnen Plakate mit unanständigen Anspielungen entgegen. Aber Sie müssen eben auch flexibler werden. Deshalb reichen wir gern den Rat von Georg Preusse aus Bild an Sie weiter, der Ihre Möglichkeiten enorm erweitern wird: »Werden Sie bisexuell – dann lernen Sie 100 Prozent der Bevölkerung kennen.« (20.1.2002)

Was Frauen gerne riechen

Fragen Sie als Mann sich manchmal auch, warum Sie wochen-, ja monatelang bei den Frauen keine Chancen haben und sich dann urplötzlich diese tolle Blondine an Sie ranschmeißt, Sie gar nicht mehr von der Tanzfläche lassen will und Sie im Hausflur abknutscht, bis die Sparbirne flackert? Dank Bild wissen wir jetzt endlich die Antwort auf das rätselhafte Verhalten der Frauen. Verraten wir aber noch nicht, denn es gibt erst eine Menge anderer Dinge zu bereden.

Zum Beispiel Monica Lewinsky. Wie mag es ihr gehen? Einst füllte sie die Blätter, heute nur noch ihre Kleidung: »Eine Frau wie eine Tonne, die Cordhose kurz vor dem Platzen, aus der Bluse schwabbelt der Bauch«, beschreibt Neue Revue recht schonungslos das Äußere der Ex-Praktikantin. Und zitiert sie mit den wahrhaft mitleiderregenden Worten: »Es ist ein furchtbares Gefühl, wenn man ein Restaurant betritt und plötzlich alle aufhören zu reden.«

Aber das geht ja nicht nur den Dicken so, sondern auch den Prominenten. Betritt beispielsweise Joe Ackermann, der künftige Chef der Deutschen Bank, ein Lokal, so könnte es sehr, sehr still werden, denn der Mann verfügt laut Bild über ungewöhnliche Fähigkeiten: »Wenn er lächelt, werden Knie weich. Blickt er ernst, gefriert beim Gegenüber das Blut literweise.« Und kommt Königin Beatrix in eine Kneipe, werden die Menschen sicherlich auch tuscheln. Grund gibt es dafür ja auch genug, denn »die reichste Frau Europas«, rund 3,2 Milliarden Euro schwer, wie Neue Revue nachgezählt hat, soll »stockgeizig« sein. Eine ehemalige Angestellte petzt: »Beatrix klaubt Geschenkpapier aus dem Abfall. Sie bügelt es glatt und verwendet es wieder.«

Und Sie haben gestern also auch Stunden vorm Fernseher verbracht, als Beatrixens unernster Sohn Willem-Alexander seine Máxima für immer an seine Seite zog, und waren schon ein bisschen traurig, dass Deutschland keinen Kaiser hat? Wir wurden unserer Tränen kaum Herr, vor allem mussten wir immer an die arme Braut denken, deren Eltern an der Zeremonie nicht teilnehmen durften, sondern sie nur im Fernsehen verfolgen konnten. Um nicht gar zu rührselig zu werden, lenkten wir uns mit einem Willem-Porträt aus der Bild-Zeitung ab, in dem der Thronfolger ziemlich krude beschrieben wurde: »Optisch ist Willem-Alexander eher wabbelig.«

Was man von Til Schweiger nicht sagen kann. Deutschlands bestaussehender schlechter Schauspieler wirkt noch immer straff und hübsch, aber glaubwürdig? Lesen Sie selbst: »Im Film«, sagt Bunte, »begegnen Sie auf der Straße einer Frau, die Sie zum Telefonieren in ihre Wohnung mitnimmt. Augenblicke später landen Sie in ihrem Bett. Kennen Sie so was aus dem wirklichen Leben?« »Ja«, gesteht der glückliche Schweiger, »es gab eine Zeit, wo ich das öfter erlebt habe.« Und wie würde er heute, verheiratet und Vater, darauf reagieren? »Heute würde ich weglaufen, damit ich nicht in Versuchung geführt werde.« Glauben Sie das? Wir glauben es nicht. Wir wissen: einmal Filou, immer Filou.

Aber wir wollen Herrn Schweiger natürlich nicht unrecht tun, denn wir machen uns ganz andere Sorgen, nämlich um die Beziehung der Beckers. Irgendwie hofft man ja doch immer noch, schon wegen der Kinder, sie mögen sich noch einmal wiedervereinigen, aber jetzt lesen wir in das neue, Barbara Becker habe einen anderen Partner, einen flippigen afroamerikanischen Musiker aus Miami: »Sie liegen sich in den Armen, lassen einander gar nicht mehr los. Sie küssen sich, streicheln sich zärtlich.« Hoffentlich ist das eine Fehlmeldung, wofür einiges spricht. Was soll man schließlich von einem Blatt erwarten, das in der Rubrik »Schlaue Fragen für kluge Köpfe« folgenden Satz zur Ergänzung anbietet: »Wer durchtrieben ist, hat es faustdick … a) in der Tasche, b) im Fäustchen, c) hinter den Ohren, d) im Nacken.«

Wir wissen nicht, ob auch Großherzog Henri von Luxemburg (46) es faustdick in der Tasche hat, man erfährt über dieses Haus ja leider wenig. Aber wir haben doch mit Bedrückung den Bericht in Das Neue Blatt zur Kenntnis genommen: »Die Ehe des Herrscherpaares gilt als hoffnungslos zerrüttet. Die Großherzogin, so pfeifen es im Land die Spatzen von den Dächern, muss seit Jahren mit dem Wissen leben, dass ihr Mann eine Geliebte hat.«

Oje, ist das traurig, da erzählen wir jetzt lieber von der Sache mit den Frauen, da lernen unsere männlichen Leser etwas fürs Leben. Also, das ist im Grunde ganz einfach, zitiert Bild