Neue Wege aus dem Histamin-Dilemma - Kristin Deppe - E-Book

Neue Wege aus dem Histamin-Dilemma E-Book

Kristin Deppe

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Beschreibung

Histaminerkrankungen äußern sich durch eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome wie zum Beispiel Sodbrennen, Magenschmerzen, Übelkeit, Blähungen, Darmkrämpfe, Fließschnupfen, Asthma, Nesselsucht, Herzklopfen oder Schlafstörungen. Leider wird immer noch viel zu selten erkannt, dass sich hinter diesen Symptomen eine Histaminerkrankung verstecken kann, so dass Betroffene häufig jahrelangen verzweifelten Odysseen quer durch die verschiedensten Bereiche der Schul- und auch Alternativmedizin ausgesetzt sind. Denn zu den Histaminerkrankungen, die medizinisch anerkannt und daher diagnostizierbar sind, gehören bislang nur die Typ-I-Allergie, die Mastozytose und die DAO-Schwäche-Histaminintoleranz. Histaminerkrankungen wie das Mastzellaktivierungssyndrom oder die HNMT-Schwäche sind dagegen erst dabei, sich als anerkannte (diagnostizierbare) Histaminerkrankungen zu etablieren. Histaminerkrankungen wie die Serotonin-Überschuss-Histaminintoleranz und die DAO-Überlastungs-Histaminintoleranz sind hingegen noch gar nicht ins medizinische Bewusstsein vorgedrungen und werden in diesem Handbuch erstmalig beschrieben. Allerdings ist das Spektrum der Histaminerkrankungen nicht nur weitaus facettenreicher als bislang gedacht. Überträgt man das Histamin-Wissen der Schulmedizin nämlich auf das YIN-YANG-Konzept der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), dann lassen sich sowohl die alten als auch die neuen Histaminerkrankungen und ihre Ursachen völlig neu verstehen, diagnostizieren und behandeln. Denn aus Sicht des YIN-YANG-Konzepts der TCM handelt es sich bei fast allen Histaminerkrankungen um sog. YIN-Erkrankungen, die entstehen, wenn sich der Körper zu sehr im YIN-Zustand der Kälte & Inaktivität befindet. Was eine neue und faszinierende Erkenntnis ist, da sich daraus ungeahnte Möglichkeiten der Diagnose und ursächlichen Therapie eröffnen, die in diesem Handbuch ebenfalls detailliert dargestellt sind, um Therapeuten und auch Betroffenen neue Wege aus dem "Histamin-Dilemma" aufzuzeigen.

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Kristin Deppe

Neue Wege aus dem Histamin-Dilemma

Kristin Deppe

Neue Wege aus dem Histamin-Dilemma

Histaminerkrankungen besser verstehen, richtig erkennen und ursächlich behandeln mit dem YIN-YANG der TCM

Ein Handbuch für Therapeuten und Betroffene

© 2018 Kristin Deppe

1. Auflage

Herausgeber: Kristin Deppe (Histaminintoleranz-Selbsthilfe Esslingen)

Autor: Kristin Deppe

Umschlaggestaltung, Illustration: Matthias Behrends, Tobias Deppe

Lektorat, Korrektorat: Kristin Deppe, Matthias Behrends

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN 978-3-7469-4343-5 (Paperback)

ISBN 978-3-7469-4344-2 (Hardcover)

ISBN 978-3-7469-4345-9 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Die Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung und Erfahrung der Autorin dar. Sie wurden von der Autorin nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Autorin und Verlag beabsichtigen nicht, Diagnosen zu stellen oder Therapieempfehlungen zu geben. Die vorgestellten Vorgehensweisen sind nicht als Ersatz für eine medizinische Behandlung zu verstehen. Weder die Autorin noch der Verlag können für eventuell Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Inhalt

Vorwort

1. Histaminerkrankungen besser verstehen

1.1 Die zwei Arten von Histamin im Körper

1.2 Die Freisetzung von gesundem Histamin

1.3 Die Wirkung von gesundem Histamin

1.4 Die Inaktivierung von gesundem Histamin

1.5 Die Freisetzung von krankem Histamin

1.6 Die Wirkung von krankem Histamin

1.7 Die Inaktivierung von krankem Histamin

2. Histaminerkrankungen richtig erkennen

2.1 Die Diagnose der YIN-Histaminerkrankungen

Serotonin-Überschuss-Histaminintoleran

Typ-I-Allergie

Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS)

DAO-Schwäche-Histaminintoleranz

HNMT-Schwäche

2.2 Die Diagnose der YANG-Histaminerkrankungen

DAO-Überlastungs-Histaminintoleranz

HNMT-Schwäche

3. Histaminerkrankungen ursächlich behandeln

3.1 Die Therapie der YIN-Histaminerkrankungen

YANG-Basis-Therapie

YANG-Spezial-Therapie

3.2 Die Therapie der YANG-Histaminerkrankungen

YIN-Basis-Therapie

YIN-Spezial-Therapie

Literaturverzeichnis

Informationen zum Buch

Widmung

Dieses Buch ist an erster Stelle meinem Mann Tobias gewidmet, der kundig der Sterne und Stürme ist und am Ende das Meer in der Erinnerung immer blau macht!Ohne seine Liebe, Geduld & Unterstützung würde es dieses Buch nicht geben.

An zweiter Stelle ist dieses Buch meinem Bruder Matthias gewidmet, der meinen Geist immer wieder aufs Neue beflügelt! Ohne seine Anregungen, Kreativität & Erfahrung wäre dieses Buch nie zu dem Handbuch geworden, das es jetzt ist.

An dritter Stelle ist dieses Buch den vielen Betroffenen gewidmet, denen ich im Laufe meiner Selbsthilfegruppen- & Beratungsarbeit begegnet bin. Denn es waren ihre Erfahrungsberichte und Fragen, die mich (neben meiner eigenen Leidensgeschichte) dazu motiviert haben, in der Schul- und Alternativmedizin nach Antworten zum Thema „Ursache, Diagnose & Therapie von Histaminerkrankungen“ zu suchen und diese Antworten für alle zugänglich zu machen.

Vorwort

Dieses Handbuch basiert auf den praktischen Erfahrungen und theoretischen Erkenntnissen, die ich in den letzten zehn Jahren durch die intensive Recherche zum Thema „Histamin & Histaminerkrankungen“, die Leitung der Histaminintoleranz-Selbsthilfe Esslingen, die Beratung mehrerer hundert Betroffener sowie meine eigenen Histaminerkrankungen gesammelt habe. Ich selbst gehöre seit meiner Jugend zum Kreis der Histamin-Kranken, anfangs nur zur Gruppe der Typ-I-Allergiker, später jedoch auch zur Gruppe der Histaminintoleranten. Allerdings wurde meine Histaminintoleranz erst nach einer endlosen Ärzte-Odyssee und zahlreichen Fehldiagnosen erkannt. Was dazu geführt hat, dass sich zum Zeitpunkt der Diagnose das Histamin-Problem in meinem Körper (nach jahrelangen quälenden Symptomen) so zugespitzt hatte, dass sich mein gesamter Verdauungstrakt in heller Aufruhr befand und nahezu jeder Muskel in meinem Körper so schmerzte und berührungsempfindlich war, dass ich meine Extremitäten streckenweise gar nicht mehr bewegen konnte. Leider gab es damals (sowie größtenteils heute immer noch) außer einer Histamin-Auslass-Diät und symptomunterdrückenden Antihistaminika keine wirklichen Therapieansätze für die ursächliche Behandlung der Histaminintoleranz. Da ich mir jedoch nicht vorstellen konnte, ein Leben lang auf jegliche histaminhaltigen Nahrungsmittel zu verzichten und ständig Antihistaminika zu schlucken, begann ich damit, zu recherchieren, wie in der Schulmedizin die Entstehung von Histaminerkrankungen erklärt wird, und ob eventuell die Alternativmedizin bei der Ursachenbehandlung helfen kann.

Was die schulmedizinische Ursachenforschung anbelangt, musste ich leider schnell feststellen, dass es zwar jede Menge Forschungsarbeiten und Veröffentlichungen zum Thema „Histamin“ gibt, diese jedoch immer nur bestimmte Teilaspekte des großen Ganzen beleuchten, während die übergreifenden Zusammenhänge bzw. das „Big Picture“ entweder gar nicht oder nur sehr oberflächlich betrachtet werden. Was wohl auch der Grund dafür ist, warum die Gemeinsamkeiten und Querverbindungen zwischen den verschiedenen Histaminerkrankungen, die ich in diesem Handbuch ausführlich beschrieben habe, bis heute weitestgehend unbeachtet geblieben sind. Gleichzeitig sorgt das fehlende „Big Picture“ aber auch dafür, dass unter Medizinern immer noch die weitverbreitete Ansicht herrscht, als Ursache von Histamin-Problemen kämen nur die altbekannte Typ-I-Allergie sowie eventuell die neumodische DAO Schwäche-Histaminintoleranz oder im schlimmsten Fall die Mastozytose infrage. Das Histamin-Probleme auch durch ein Mastzellaktivierungssyndrom verursacht oder durch eine HNMT-Schwäche verstärkt werden können, ist dagegen noch relativ wenig bekannt, während Histaminerkrankungen wie die Serotonin-Überschuss-Histaminintoleranz und die DAO-Überlastungs-Histaminintoleranz, die ich in diesem Handbuch ebenfalls beschrieben habe, noch völliges Neuland sind.

Was die Suche nach der alternativmedizinischen Ursachenbehandlung anbelangt, musste ich leider im Laufe der Jahre ebenfalls feststellen, dass es in der Alternativmedizin zwar hier und da durchaus ursächliche Behandlungsansätze für bestimmte Histaminerkrankungen (v. a. Typ-I-Allergie und DAO-Schwäche-Histaminintoleranz) gibt, diese jedoch häufig nur mit Halbwissen umgesetzt werden oder einfach nicht richtig sind. Was sich beispielsweise darin äußert, dass Histamin-Kranke von ihren Alternativmedizinern immer wieder Probiotika, Nahrungsergänzungsmittel oder auch pflanzliche und homöopathische Mittel verordnet bekommen, die das Histamin-Problem deutlich verschlimmern anstatt es zu verbessern. Wobei dies vermutlich daran liegt, dass natürlich nicht jeder Alternativmedizinern selbst ein Histamin-Problem hat und sich daher bei der Zusammenstellung seines Therapiekonzepts auf Quellen verlassen muss, deren Wissenstand nur schwer einschätzbar ist. Ich selbst hatte dagegen in den letzten zehn Jahren das Glück/Unglück, den aktuellen Wissensstand in Sachen „alternativmedizinischer Ursachenbehandlung von Histaminerkrankungen“ am eigenen Körper zu prüfen und auszutesten. Was zum Teil eine sehr zermürbende Aufgabe war, die mir jedoch rückblickend dabei geholfen hat, meinen Körper und seine Histaminerkrankungen genau kennenzulernen und zu verstehen – nicht zuletzt natürlich auch dank der Vorbereitung auf die noch anstehende amtsärztliche Überprüfung zum Heilpraktiker, die mir das dazu notwendige medizinische Hintergrundwissen geliefert hat. Allerdings kam der wirkliche Verständnis-Durchbruch, der mir schließlich zur richtigen Ursachenbehandlung verholfen hat, erst, als ich begonnen habe, querzudenken, indem ich das Histamin-Wissen der Schulmedizin auf das YIN-YANG-Konzept der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) übertragen habe. Denn obwohl die teilweise sehr histaminreichen pflanzlichen Dekokte der TCM in der Regel nicht für Histamin-Kranke geeignet sind, liefert das YIN-YANG-Konzept der TCM den Schlüssel für ein übergreifendes Verständnis der verschiedenen Histaminerkrankungen. Betrachtet man das Spektrum der Histaminerkrankungen nämlich aus dem Blickwinkel des YIN & YANG der TCM, dann erkennt man recht schnell, dass der Großteil der Histaminerkrankungen durch sog. YIN-Dominanzen verursacht wird, die bei einer ausgeprägten YIN-Konstitution auftreten können. Nur ein kleiner Teil der Histaminerkrankungen wird dagegen durch sog. YANG-Dominanzen verursacht, die bei einer ausgeprägten YANG-Konstitution auftreten können. Weshalb es ein neuer Weg der Diagnose und ursächlichen Behandlung von Histaminerkrankungen sein kann, herauszufinden, welche der YIN-oder YANG-Dominanzen, die für die Entstehung der Histaminerkrankungen verantwortlich sind, im Einzelfall genau besteht, und diese gezielt zu behandeln – indem entweder das YANG oder das YIN des Körpers insgesamt sowie zusätzlich auch des jeweils YIN- oder YANG-dominierten Körpersystems gestärkt wird. Wie eine solche Diagnose und ursächliche Behandlung aussehen können, habe ich in diesem Handbuch ebenfalls ausführlich beschrieben und wünsche nun bei der Lektüre viele Spaß und Mut zum Querdenken!

Noch ein Hinweis zur verwendeten Farbkodierung: Gesunde (physiologische) Sachverhalte sind jeweils in Grün dargestellt, krankhafte (pathologische) Sachverhalte dagegen in Orange.

1Histaminerkrankungen besser verstehen

Um verstehen zu können, warum das Spektrum der Histaminerkrankungen facettenreicher als bislang gedacht ist, und warum gerade das YIN-YANG-Konzept der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) den Schlüssel zu einem besseren Verständnis sowie zur richtigen Diagnose und ursächlichen Therapie liefert, muss man tief in medizinische Grundlagenforschung eintauchen und sich als Erstes folgende Fragen stellen: Welche Arten von Histamin kommen überhaupt in unserem Körper vor? Wann und wie werden diese Histamin-Arten in unseren Körper freigesetzt? Welche Wirkung entfalten die Histamin-Arten (nach ihrer Freisetzung) in unserem Körper? Wie werden die Histamin-Arten, nachdem sie ihre Wirkung entfaltet haben, inaktiviert und aus dem Körper entfernt?

1.1Die zwei Arten von Histamin im Körper

In unserem Körper kommen von Natur aus zwei verschiedene Arten von Histamin vor, und zwar zum einen das körpereigene (endogene) Histamin und zum anderen das körperfremde (exogene) Histamin.

Das körpereigene (endogene) Histamin

Beim körpereigenen Histamin handelt es sich um Histamin, das in bestimmten Zellen unseres Körpers produziert wird, zu denen die Folgenden gehören:

■ECL-Zellen (Enterochromaffin-ähnliche Zellen) Lokation: Magen (speziell Epithel der Magenwand)1

■Histaminerge Neurone (Histamin-sezernierende Zellen des Gehirns) Lokation: Gehirn (speziell Hypothalamus)

■Mastzellen (Immunzellen des unspezifischen Immunsystems) Lokation: nahezu alle Organe (außer Leber, Nieren, Knochen & Knorpel); besonders große Populationen in der Haut, den Verdauungs- und Atemwegsorganen sowie den Augen; kleinere Populationen auch in anderen Organen wie z. B. Harnblase, Uterus, Herz, Skelettmuskulatur, etc.

■Basophile (Immunzellen des unspezifischen Immunsystems) Lokation: Blutgefäße bzw. Blut

Histamin-Ausgangsbaustoff „Histidin“:

Damit die histaminproduzierenden Zellen unseres Körpers (ECL-Zellen, Histaminerge Neurone, Mastzellen, Basophile) in ihrem Inneren Histamin produzieren können, benötigen sie die Aminosäure Histidin, denn diese dient als Ausgangsbaustoff für die Histamin-Synthese. Da die Aminosäure Histidin eine semi-essentielle Aminosäure ist, wird sie zu einem gewissen Prozentsatz direkt im Körper (v. a. in der Leber) hergestellt, muss zur Deckung des Gesamtbedarfs jedoch auch über die Nahrung2 aufgenommen werden.

Intrazelluläre Histamin-Produktion:

Sobald die Aminosäure Histidin in der Leber hergestellt oder über die Nahrung aufgenommen wurde, wird sie im Körper mithilfe spezieller Transport-Proteine zu den histaminproduzierenden Zellen (ECL-Zellen, Histaminerge Neurone, Mastzellen, Basophile) transportiert, in sie hineingeschleust und in ihrem Inneren dann vom Enzym HDC (Histidindecarboxylase) zu Histamin umgebaut. Dieser Umbau ist eine biochemische Ein-Schritt-Reaktion, bei der das Enzym HDC ein Kohlendioxid-Molekül von der Aminosäure Histidin abspaltet und dadurch Histamin entstehen lässt. Anschließend wird das Histamin an sog. Proteoglykane gebunden (z. B. Chondroitinsulfat bei Basophilen oder Heparin bei Mastzellen) und in die Granula (Speicherbläschen) der histaminproduzierenden Zellen transportiert. In diesen Granula wird das Histamin dann solange gespeichert, bis die histaminproduzierenden Zellen durch bestimmte Reize dazu aufgefordert werden, es aus den Granula zu holen und in ihre Umgebung freizusetzen – was im Fall der ECL-Zellen und Mastzellen bedeutet, dass das Histamin ins umliegende Gewebe freigesetzt wird, während es im Fall der Basophilen bedeutet, dass das Histamin in die Blutgefäße bzw. ins Blut der Blutgefäße freigesetzt wird, und im Fall der Histaminergen Neuronen bedeutet, dass das Histamin in den synaptischen Spalt freigesetzt wird, der im Gehirn als Kontaktstelle zu den Gehirnzellen fungiert.

Das körperfremde (exogene) Histamin

Im Gegensatz zum körpereigenen Histamin handelt es sich beim körperfremden Histamin um Histamin, das von bestimmten externen Quellen produziert wird und über diese in unseren Körper (speziell den Verdauungstrakt) gelangt. Was heißt, dass es sich beim körperfremden Histamin um Histamin handelt, das:

a)von bestimmten Tieren und Pflanzen aus der Aminosäure Histidin produziert wird und anschließend durch den Verzehr der Nahrungsmittel, die von diesen Tieren und Pflanzen abstammen, in unseren Verdauungstrakt gelangt (sog. Nahrungshistamin).

b)von bestimmten Mikroben (Bakterien und Pilzen), die von Natur aus in unserem Verdauungstrakt leben oder aus der Umwelt in unseren Verdauungstrakt eingedrungen sind, aus der Aminosäure Histidin produziert und anschließend von ihnen direkt in den Verdauungstrakt abgegeben wird (sog. Mikroben-Histamin).

Nahrungshistamin:

Das körperfremde Nahrungshistamin kann auf drei verschiedene Arten in den Verdauungstrakt unseres Körpers gelangen:

1)wenn Natürlich histaminhaltige Nahrungsmittel verzehrt werden, d. h. Nahrungsmittel, die von Tieren oder Pflanzen abstammen, die Histamin produzieren – wobei dies vor allem Nahrungsmittel sind, deren Wirkung in der Diätetik der Traditionellen Chinesischen Medizin als YIN bzw. kühl oder MEGA-YIN bzw. kalteingestuft wird wie z. B. Meeresfrüchte, Tomaten, Ananas (siehe auch S. 165 ff.).

2)wenn Fermentierte Nahrungsmittel verzehrt werden, d. h. Nahrungsmittel, die einem Fermentierungsprozess unterzogen wurden (z. B. Sauerkraut oder Blauschimmelkäse), denn die Bakterien und Pilze, die zur Fermentierung eingesetzt werden, produzieren ebenfalls Histamin.

3)wenn Gelagerte & gereifte Nahrungsmittel verzehrt werden, d. h. Nahrungsmittel, die lange gelagert oder gereift sind, denn auch die Bakterien oder Pilze, die sich beim Lagerungs- und Reifeprozess in den Nahrungsmitteln ansiedeln, produzieren Histamin.

Mikroben-Histamin:

Anders als das körperfremde Nahrungshistamin gelangt das körperfremde Mikroben-Histamin in den Verdauungstrakt unseres Körpers, indem es direkt dort freigesetzt wird, und zwar zum einen von Physiologischen Histaminbildnern3, die von Natur aus im Verdauungstrakt leben, zum anderen aber auch von Pathologischen Histaminbildnern4, die aus der Umwelt stammen und den Verdauungstrakt infizieren können.

Physiologische & Pathologische Histaminbildner im Magen:

Da das Magenlumen (Hohlraum des Magens) von der Magensäure stark sauer (pH-Wert: 1 - 3) gehalten wird und daher ausgesprochen mikrobenfeindlich ist, besitzt es nur ein sehr kleines natürliches Mikrobiom. Was heißt, dass auf dem Epithel (Schutzschicht) der Magenwand nur sehr wenige physiologische Mikroben residieren, bei denen es sich vor allem um Milchsäurebakterien (insbesondere Lactobakterien und Enterokokken) handelt. Denn nur diese können im stark sauren Milieu des Magenlumens wachsen und gedeihen (siehe S. 18 „Natürliches Mikrobiom des Magens“). All jene Milchsäurebakterien des natürlichen Magen-Mikrobioms, die D(-) Laktat (linksdrehende Milchsäure) produzieren, gehören außerdem zu den Physiologischen Histaminbildnern, da sie durch ihre natürlichen Stoffwechselaktivitäten sog. Mikroben-Histamin ins Magenlumen freisetzen (wenn auch nur in verhältnismäßig geringen Mengen). Zu den Pathologischen Histaminbildnern, die aus der Umwelt stammen und das Magenlumen infizieren können, gehören dagegen bestimmte pathogene Bakterien (z. B. Helicobacter pylori) und Pilze (z. B. Schimmelpilz Aspergillus fumigatus). Allerdings werden diese pathogenen Bakterien und Pilze normalerweise sofort nach ihrem Eindringen ins Magenlumen von der Magensäure und dem sekretorischen Immunglobulin A (sIgA), dessen Produktion die Milchsäurebakterien des natürlichen Magen-Mikrobioms anregen, abgetötet – vorausgesetzt, es ist ausreichend Magensäure und genügend sIgA vorhanden und die Infektion hält sich in Grenzen.

Physiologische & Pathologische Histaminbildner im oberen Dünndarm:

Im Gegensatz zum Magenlumen ist das Lumen des oberen Dünndarms (Duodenum, Jejunum) mit einem pH-Wert von ca. 6 nur leicht sauer und besitzt daher ein weitaus größeres natürliches Mikrobiom als das Magenlumen. Was bedeutet, dass auf dem Epithel der Wand des oberen Dünndarms relativ viele physiologische Milchsäurebakterien residieren, zu denen neben Lactobakterien und Enterokokken auch Bifidobakterien gehören (siehe S. 19 „Natürliches Mikrobiom des oberen Dünndarms“). Wobei all jene Lactobakterien des oberen Dünndarm-Mikrobioms, die D(-)Laktat produzieren, ebenfalls Physiologische Histaminbildner sind, die durch ihre natürlichen Stoffwechselaktivitäten Mikroben-Histamin ins obere Dünndarmlumen freisetzen. Zu den Pathologischen Histaminbildnern, die aus der Umwelt stammen und den oberen Dünndarm infizieren können, gehören hingegen ebenfalls bestimmte pathogene Bakterien (z. B. pathogene Escherichia-coli-Stämme, Clostridium difficile) und pathogene Pilze (z. B. Schimmelpilz Aspergillus fumigatus), die im Fall einer Infektion allerdings ebenfalls mit Hilfe des sekretorischen Immunglobulins A (sIgA), dessen Produktion die Milchsäurebakterien des oberen Dünndarm-Mikrobioms anregen, abgewehrt werden – sofern genügend sIgA vorhanden ist und sich die Infektion in Grenzen hält.

Physiologische & Pathologische Histaminbildner im unteren Dünndarm:

Anders als im Lumen des oberen Dünndarms (Duodenum, Jejunum) herrscht im Lumen des unteren Dünndarms (Ileum) mit einen pH-Wert von ca. 7,4 ein leicht alkalisches Milieu. Weshalb auf dem Epithel der Wand des unteren Dünndarms nicht nur Milchsäurebakterien (Lactobakterien, Enterokokken, Bifidobakterien) residieren sondern auch Fäulnisbakterien (z. B. nicht-pathogener Escherichia coli, nicht-pathogene Clostridien) sowie kleine Mengen an Hefepilzen (v. a. Hefepilze der Gattung Candida wie z. B. Candida albicans) – siehe S. 20 „Natürliches Mikrobiom des unteren Dünndarms“. Da die Fäulnisbakterien und Hefepilze des unteren Dünndarm-Mikrobioms – genauso wie die D(-)Laktat produzierenden Lactobakterien des unteren Dünndarm-Mikrobioms – Physiologische Histaminbildner sind, wird außerdem verhältnismäßig viel Mikroben-Histamin ins Lumen des unteren Dünndarms freigesetzt. Zu den Pathologischen Histaminbildnern, die aus der Umwelt stammen und den unteren Dünndarm infizieren können, gehören hingegen ebenfalls bestimmte pathogene Bakterien (z. B. pathogene Escherichia-coli-Stämme, Clostridium difficile) und pathogene Pilze (z. B. Aspergillus fumigatus), die im Fall einer Infektion ebenfalls mit Hilfe des sekretorischen Immunglobulins A (sIgA), dessen Produktion die Milchsäurebakterien des unteren Dünndarm-Mikrobioms anregen, abgewehrt werden – sofern genügend sIgA vorhanden ist und sich die Infektion in Grenzen hält.

Physiologische & Pathologische Histaminbildner im Dickdarm:

Im Gegensatz zum leicht alkalischen Milieu des unteren Dünndarmlumens ist das Milieu im Dickdarmlumen mit einem pH-Wert von 5,5 - 6,6 wieder relativ sauer. Weshalb das natürliche Mikrobiom des Dickdarms hauptsächlich aus Milchsäurebakterien (v. a. jeder Menge Bifidobakterien sowie kleineren Mengen an Lactobakterien und Enterokokken) besteht. Allerdings gehören im noch nicht ganz so sauren Anfangsteil des Dickdarms auch Fäulnisbakterien und Hefepilze zum natürlichen Mikrobiom. Was bedeutet, dass das natürliche Mikrobiom des Dickdarms primär aus einer Säuerungsflora (Milchsäurebakterien) besteht, die im Anfangsteil durch eine Fäulnisund Mykoflora ergänzt wird (siehe S. 21 „Natürliches Mikrobiom des Dickdarms“). Da sowohl die D(-)Laktat-produzierenden Lactobakterien als auch die Fäulnisbakterien und Hefepilze, die im Anfangsteil des Dickdarms residieren, Physiologische Histaminbildner sind, wird außerdem jede Menge Mikroben-Histamin ins obere Dickdarmlumen freigesetzt. Zu den Pathologischen Histaminbildnern, die aus der Umwelt stammen und den Dickdarm infizieren können, gehören dagegen ebenfalls bestimmte pathogene Bakterien (z. B. pathogene Escherichia-coli-Stämme, Clostridium difficile) und pathogene Pilze (z. B. Schimmelpilz Aspergillus fumigatus), die im Fall einer Infektion mit Hilfe von sIgA, dessen Produktion die Milchsäurebakterien des Dickdarm-Mikrobioms anregen, abgewehrt werden – sofern genügend sIgA vorhanden ist und sich die Infektion in Grenzen hält.

NATÜRLICHES MIKROBIOM DES MAGENS

Lactobakterien

■Menge: Hauptpopulation

■Zuordnung: Milchsäurebakterien (sog. Säuerungsflora)

■Lebensweise: ohne Sauerstoff bzw. anaerob

■Ernährung: durch Verstoffwechselung/Vergärung von Kohlenhydraten

■Funktion: Mithilfe bei der Aufrechterhaltung des sauren Magen-Milieus, da durch die Kohlenhydrat-Vergärung „saure Metaboliten“ (v. a. rechtsdrehende und linksdrehende Milchsäure aber auch Butter-, Propion- & Essigsäure) freigesetzt werden; Mithilfe bei der allgemeinen (unspezifischen) Abwehr von Krankheitserregern durch Anregung der sIgA-Produktion; Mithilfe bei der spezifischen Abwehr von Krankheitserregern durch Stimulierung des TH1-Arms des spezifischen Immunsystems und des TH2-Arms des spezifischen Immunsystems

■Histaminbildung/-freisetzung: TEILWEISE, d. h. nur die sog. TH2-Lactobakterien, die ausschließlich oder hauptsächlich linksdrehende Milchsäure bzw. D(-)Laktat produzieren und dadurch den TH2-Arm des spezifischen Immunsystems stimulieren (z. B. Lactobacillus casei, Lactobacillus paracasei, Lactobacillus reuteri, Lactobacillus bulgaricus, Lactobacillus fermentum, Lactococcus lactis, Streptococcus thermophilus, Lactobacillus acidophilus) – die sog. TH1-Lactobakterien, die ausschließlich oder hauptsächlich rechtsdrehende Milchsäure bzw. L(+)Laktat produzieren und dadurch den TH1-Arm des spezifischen Immunsystems stimulieren (z. B. Lactobacillus rhamnosus, Lactobacillus plantarum, Lactobacillus salivarius) sind dagegen keine Histaminbildner!

Enterokokken

■Menge: Nebenpopulation

■Zuordnung: Milchsäurebakterien (sog. Säuerungsflora)

■Lebensweise: ohne Sauerstoff bzw. anaerob

■Ernährung: durch Verstoffwechselung/Vergärung von Kohlenhydraten

■Funktion: Mithilfe bei der Aufrechterhaltung des sauren Magen-Milieus, da durch die Kohlenhydrat-Vergärung „saure Metaboliten“ (v. a. rechtsdrehende Milchsäure sowie Butter-, Propion- & Essigsäure) freigesetzt werden; Mithilfe bei der allgemeinen (unspezifischen) Abwehr von Krankheitserregern durch Anregung der sIgA-Produktion; Mithilfe bei der spezifischen Abwehr von Krankheitserregern durch Stimulierung des TH1-Arms des spezifischen Immunsystems

■Histaminbildung/-freisetzung: KEINE (allerdings setzen die Enterokokken das biogene Amin Tyramin frei, dessen Abbau dem Histamin-Abbau in die Quere kommen kann, da für beides das Enzym MAO-B benötigt wird).

NATÜRLICHES MIKROBIOM DES OBEREN DÜNNDARMS

Lactobakterien & Enterokokken

■Menge: Hauptpopulation (mehr Lactobakterien als Enterokokken)

■Zuordnung: Milchsäurebakterien (sog. Säuerungsflora)

■Lebensweise: ohne Sauerstoff bzw. anaerob

■Ernährung: durch Verstoffwechselung/Vergärung von Kohlenhydraten

■Funktion: Mithilfe bei der Aufrechterhaltung des leichten sauren Milieus des oberen Dünndarms, da durch die Kohlenhydrat-Vergärung „saure Metaboliten“ (v. a. rechtsdrehende & linksdrehende Milchsäure sowie Butter-, Propion- & Essigsäure) freigesetzt werden; Mithilfe bei der allgemeinen (unspezifischen) Abwehr von Krankheitserregern durch Anregung der sIgA-Produktion; Mithilfe bei der spezifischen Abwehr von Krankheitserregern durch Stimulierung des TH1-Arms des spezifischen Immunsystems (TH1-Lactobakterien, Enterokokken) und des TH2-Arms des spezifischen Immunsystems (TH2-Lactobakterien)

■Histaminbildung/-freisetzung: TEILWEISE, d. h. nur die TH2-Lactobakterien, die ausschließlich oder hauptsächlich D(-)Laktat produzieren (z. B. Lactobacillus casei, Lactobacillus paracasei, Lactobacillus reuteri, Lactobacillus bulgaricus, Lactobacillus fermentum, Lactococcus lactis, Streptococcus thermophilus, Lactobacillus acidophilus) – die TH1-Lactobakterien, die ausschließlich oder hauptsächlich L(+)Laktat, produzieren (z. B. Lactobacillus rhamnosus, Lactobacillus plantarum, Lactobacillus salivarius) und auch die Enterokokken sind keine Histaminbildner (allerdings setzen die Enterokokken das biogene Amin Tyramin frei!).

Bifidobakterien

■Menge: Nebenpopulation

■Zuordnung: Milchsäurebakterien (sog. Säuerungsflora)

■Lebensweise: ohne Sauerstoff bzw. anaerob

■Ernährung: durch Verstoffwechselung/Vergärung von Kohlenhydraten

■Funktion: Mithilfe bei der Aufrechterhaltung des leicht sauren Milieus des oberen Dünndarms, da durch die Kohlenhydrat-Vergärung „saure Metaboliten“ (v. a. rechtdrehende Milchsäure sowie Butter-, Propion- und Essigsäure) freigesetzt werden; Mithilfe bei der allgemeinen (unspezifischen) Abwehr von Krankheitserregern durch Anregung der sIgA-Produktion; Mithilfe bei der spezifischen Abwehr von Krankheitserregern durch Stimulierung des TH1-Arms des spezifischen Immunsystems

■Histaminbildung/-freisetzung: KEINE, da alle Bifidobakterien-Stämme sog. TH1-Stämme sind, die ausschließlich oder hauptsächlich rechtsdrehende Milchsäure, sog. L(+)Laktat, freisetzen.

NATÜRLICHES MIKROBIOM DES UNTEREN DÜNNDARMS

Lactobakterien & Enterokokken

■Menge: Hauptpopulation (mehr Lactobakterien als Enterokokken)

■Zuordnung: Milchsäurebakterien (sog. Säuerungsflora)

■Lebensweise, Ernährung, Funktion: siehe „Natürliches Mikrobiom des oberen Dünndarms“

■Histaminbildung/-freisetzung: TEILWEISE (nur TH2-Lactobakterien)

Bifidobakterien

■Menge: Nebenpopulation

■Zuordnung: Milchsäurebakterien (sog. Säuerungsflora)

■Lebensweise, Ernährung, Funktion: siehe „Natürliches Mikrobiom des oberen Dünndarms“

■Histaminbildung/-freisetzung: KEINE

Fäulnisbakterien

■Menge: Nebenpopulation

■Zuordnung: Fäulnisbakterien (sog. Fäulnisflora)

■Lebensweise: mit Sauerstoff – aerob (außer „anaerobe“ Clostridien) Ernährung: durch Verstoffwechselung/Vergärung von Proteinen

■Funktion: Mithilfe bei der Aufrechterhaltung des leicht alkalischen Milieus des unteren Dünndarms, da durch die Protein-Vergärung der Fäulnisbakterien „alkalische Metaboliten“ (v. a. Ammoniak aber auch Fuselalkohole, Wasserstoff und biogene Amine) freigesetzt werden.

■Histaminbildung/-freisetzung: ALLE (z. B. Morganella morganii, Hafnia alveii, Escherichia coli, Clostridien, Klebsiellen, Pseudomonaden, Serratien, Yersinien, Citrobacter, Enterobacter und Proteus species)

Hefepilze

■Menge: Nebenpopulation (sehr klein)

■Zuordnung: Pilze (sog. Mykoflora)

■Lebensweise: mit Sauerstoff – aerob

■Ernährung: durch Verstoffwechselung/Vergärung von Kohlenhydraten Funktion: Mithilfe bei der Aufrechterhaltung des leicht alkalischen Milieus des unteren Dünndarms, da durch die Kohlenhydrat-Vergärung der Hefepilze ebenfalls „alkalische Metaboliten“ (v. a. Fuselalkohole und Kohlendioxid) freigesetzt werden.

■Histaminbildung: ALLE (z. B. Candida der Gattung Candida albicans)

NATÜRLICHES MIKROBIOM DES DICKDARMS

Bifidobakterien

■Menge: Hauptpopulation (Menge: 1×109 - 9×1011)

■Zuordnung: Milchsäurebakterien (sog. Säuerungsflora)

■Lebensweise: ohne Sauerstoff – anaerob

■Ernährung: durch Verstoffwechselung/Vergärung von Kohlenhydraten

■Funktion: siehe „Natürliches Mikrobiom des oberen Dünndarms“

■Histaminbildung/-freisetzung: KEINE

Lactobakterien & Enterokokken

■Menge: Nebenpopulation (Lactobakterien: 1×105 - 9×107, Enterokokken 1×106 - 9×107 )

■Zuordnung: Milchsäurebakterien (sog. Säuerungsflora)

■Lebensweise: ohne Sauerstoff – anaerob

■Ernährung: durch Verstoffwechselung/Vergärung von Kohlenhydraten

■Funktion: siehe „Natürliches Mikrobiom des oberen Dünndarms“

■Histaminbildung/-freisetzung: TEILWEISE (nur TH2-Lactobakterien)

Fäulnisbakterien

■Menge: Nebenpopulation (Escherichia coli: 1×106 - 9×107, alle anderen Fäulnisbakterien jeweils: < 1×104)

■Zuordnung: Fäulnisbakterien (sog. Fäulnisflora)

■Lebensweise: mit Sauerstoff – aerob (außer „anaerobe“ Clostridien)

■Funktion: siehe „Natürliches Mikrobiom des unteren Dünndarms“

■Histaminbildung/-freisetzung: ALLE

Hefepilze

■Menge: Nebenpopulation (Menge: < 1×103)

■Zuordnung: Pilze (sog. Mykoflora)

■Lebensweise: mit Sauerstoff – aerob

■Funktion: siehe „Natürliches Mikrobiom des unteren Dünndarms“

■Histaminbildung/-freisetzung: ALLE

1.2Die Freisetzung von gesundem Histamin

Zur Freisetzung von gesundem körpereigenem und körperfremdem Histamin kommt es in unserem Körper aufgrund der folgenden physiologischen (gesunden) Reize und physiologischen (gesunden) Prozesse:

Abb. 1: Freisetzung von gesundem Histamin im Körper

Die Freisetzung von gesundem körpereigenem Histamin

MAGEN → ECL-HISTAMIN

Zur Freisetzung von gesundem körpereigenem Histamin aus den ECL-Zellen des Magenepithels (siehe S. 12) kommt es immer dann, wenn im Magenlumen Nahrung eingetroffen ist. Denn durch die mechanische Dehnung des Magenlumens, die dadurch entsteht, wird automatisch der parasympathische Arm des vegetativen Nervensystems (sog. Parasympathikus) aktiviert, der über die parasympathischen Nerven, die von der Magenwand zum Gehirn ziehen, dann im Gehirn die Freisetzung des Neurotransmitters Serotonin stimuliert.5 Dieser ins Gehirn freigesetzte Neurotransmitter Serotonin stimuliert anschließend in den parasympathischen Nerven, die vom Gehirn zurück zur Magenwand ziehen, die Freisetzung des Hormons Acetylcholin, welches dann wiederum in den G-Zellen des Magenepithels die Freisetzung des Hormons Gastrin stimuliert. Wobei das ins Magenepithel freigesetzte Hormon Gastrin anschließend zu den ECL-Zellen des Magenepithels wandert, dort bestimmte Rezeptoren besetzt und dadurch die ECL-Zellen dazu stimuliert, ihr gespeichertes Histamin (sog. ECL-Histamin) freizusetzen.

MAGEN: Freisetzung von gesundem ECL-Histamin durch physiologischen Reiz „Nahrungsaufnahme“

GEHIRN → GEHIRN-HISTAMIN

Zur Freisetzung von gesundem körpereigenem Histamin aus den Histaminergen Neuronen des Hypothalamus (siehe S. 12) kommt es immer dann, wenn die Gehirnzellen vom Schlafmodus in den Wachmodus geschaltet u./o. im Wachmodus gehalten werden sollen. Denn während des Aufwachens beginnt der Hypothalamus automatisch damit, die Histaminergen Neuronen zur Freisetzung ihres gespeicherten Histamins (sog. Gehirn-Histamins) zu stimulieren und hält diese Stimulation dann in geringem Maß über den gesamten Zeitraum unseres Wachseins aufrecht.

GEHIRN: Freisetzung von gesundem Gehirn-Histamin durch physiologischen Reiz „Aufwachen/Wachsein“

DIVERSE ORGANGEWEBE → INFEKTIONSHISTAMIN

Zur Freisetzung von gesundem körpereigenem Histamin aus den Mastzellen des unspezifischen Immunsystems (siehe S. 13) kommt es immer dann, wenn in unseren Organen (z. B. Darm oder Lunge) eine Reinfektion mit einem großen (extrazellulären) Parasiten abgewehrt werden muss.6 Denn die Mastzellen des unspezifischen Immunsystems, die im Gewebe der Organe (z. B. Darmgewebe) stationiert sind, spielen bei der Abwehr dieser Reinfektionen eine wichtige Rolle. Allerdings müssen die Mastzellen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum unspezifischen Immunsystem gezielt auf diese Rolle vorbereitet werden, was folgendermaßen abläuft: Während der Erstinfektion mit einem großen (extrazellulären) Parasiten veranlasst der für die Abwehr zuständige TH2-Arm des spezifischen Immunsystems (siehe S. 61), dass zusätzlich zu den parasitenspezifischen IgM-Frühantikörpern und IgG-Spätantikörpern auch parasitenspezifische IgE-Antikörper produziert werden. Diese parasitenspezifischen IgE-Antikörper werden allerdings (im Gegensatz zu den parasitenspezifischen IgM- und IgG-Antikörpern) nicht sofort in den Abwehreinsatz geschickt sondern stattdessen auf den IgE-Rezeptoren der (zu diesem Zeitpunkt noch unbeteiligten) Mastzellen des unspezifischen Immunsystems platziert. Was bedeutet, dass die Mastzellen einer sog. Parasiten-Sensibilisierung unterzogen werden. Kommt es dann zu einer erneuten Infektion (sog. Reinfektion) mit dem großen (extrazellulären) Parasiten, auf den der TH2-Arm des spezifischen Immunsystems die Mastzellen während der Erstinfektion (mit Hilfe der parasitenspezifischen IgE-Antikörper) sensibilisiert hat, dann begeben sich die bereits parasitensensibilisierten Mastzellen sofort auf Gefechtsstation und übernehmen anstelle des TH2-Arms die Abwehr des Parasiten im reinfizierten Gewebe (zuerst im Epithel sowie bei unzureichender Abwehr anschließend auch in der Mukosa und Muskularis). Wobei die Mastzellen dabei durch die sog. Kreuzvernetzung ihrer mit den parasitenspezifischen IgE-Antikörpern besetzten IgE-Rezeptoren automatisch dazu stimuliert werden, ihr gespeichertes Histamin (sog. Infektionshistamin) ins Gewebe freizusetzen.

DIVERSE ORGANGEWEBE: Freisetzung von gesundem Infektionshistamin durch physiologischen Reiz „Reinfektion mit großem (extrazellulären) Parasiten“

DIVERSE BLUTGEFÄßE/BLUT → INFEKTIONSHISTAMIN

Zur Freisetzung von gesundem körpereigenem Histamin aus den Basophilen des unspezifischen Immunsystems (siehe S. 13) kommt es immer dann, wenn sich die Reinfektion mit einem großen (extrazellulären) Parasiten ins Blut ausgebreitet hat. Denn die Basophilen des unspezifischen Immunsystems, die in den Blutgefäßen stationiert sind, haben die Aufgabe, all jene großen (extrazellulären) Parasiten, die in aus dem reinfizierten Organgewebe in die Blutgefäße bzw. deren Blut übergetreten sind, abzuwehren. Allerdings müssen auch die Basophilen während der Erstinfektion vom TH2-Arm des spezifischen Immunsystems auf diese Aufgabe vorbereitet werden. Was heißt, dass die Basophilen während der Erstinfektion ebenfalls einer Parasiten-Sensibilisierung unterzogen werden, indem der TH2-Arm des spezifischen Immunsystems dafür sorgt, dass auf ihren IgE-Rezeptoren parasitenspezifische IgE-Antikörper platziert werden. Kommt es dann in den Blutgefäßen (bzw. in deren Blut) zu einer Reinfektion mit dem großen (extrazellulären) Parasiten, auf den der TH2-Arm die Basophilen während der Erstinfektion (mit Hilfe der parasitenspezifischen IgE-Antikörper) sensibilisiert hat, dann begeben sich die bereits parasitensensibilisierten Basophilen ebenfalls sofort auf Gefechtsstation und übernehmen anstelle des TH2-Arms die Abwehr des Parasiten im Blut der reinfizierten Blutgefäße. Wobei sie dabei ebenfalls durch die sog. Kreuzvernetzung ihrer mit den parasitenspezifischen IgE-Antikörpern besetzten IgE-Rezeptoren automatisch dazu stimuliert werden, ihr gespeichertes Histamin (sog. Infektionshistamin) ins Blut freizusetzen.

DIVERSE BLUTGEFÄßE/BLUT: Freisetzung von gesundem Infektionshistamin durch physiologischen Reiz „Reinfektion mit großem (extrazellulären) Parasiten“

Die Freisetzung von gesundem körperfremdem Histamin

MAGEN → NAHRUNGSHISTAMIN

Zur Freisetzung von gesundem körperfremdem Histamin in den Magen bzw. ins Lumen des Magens kommt es immer dann, wenn Nahrungsmittel verzehrt wurden, in denen Histamin enthalten ist (siehe S. 14). Denn durch die natürlichen Zersetzungsprozesse, die nach der Nahrungsaufnahme im Magenlumen stattfinden, wird das in der Nahrung enthaltene Nahrungshistamin automatisch ins Magenlumen freigesetzt.

MAGEN: Freisetzung von gesundem Nahrungshistamin durch physiologischen Prozess „Zersetzung von histaminhaltiger Nahrung im Magen“

DÜNNDARM → NAHRUNGSHISTAMIN

Zur Freisetzung von gesundem körperfremdem Histamin in den Dünndarm bzw. ins Lumen des Dünndarms kommt es immer dann, wenn sehr viele histaminhaltige Nahrungsmittel auf einmal verzehrt wurden. Denn in diesem Fall werden Teile des daraus in großen Mengen ins Magenlumen freigesetzten Nahrungshistamins automatisch mit dem Nahrungsbrei auch ins Dünndarmlumen weiter transportiert.

DÜNNDARM: Freisetzung von gesundem Nahrungshistamin durch physiologischen Prozess „Weitertransport von Nahrungshistamin aus dem Magen“

MAGEN → MIKROBEN-HISTAMIN

Zur Freisetzung von gesundem körperfremdem Histamin in den Magen bzw. ins Lumen des Magens kommt es allerdings auch durch die Stoffwechselaktivitäten der D(-)Laktat produzierenden Lactobakterien (TH2-Lactobakterien) des natürlichen Magen-Mikrobioms. Denn die D(-)Laktat produzierenden Lactobakterien (TH2-Lactobakterien) gehören zu den Physiologischen Histaminbildnern (siehe S. 15, S. 18), die im Zuge ihrer normalen Stoffwechselaktivitäten Mikroben-Histamin freisetzen.

MAGEN: Freisetzung von gesundem Mikroben-Histamin durch physiologischen Prozess „Stoffwechselaktivitäten der Physiologischen Histaminbildner“

DÜNN-/DICKDARM → MIKROBEN-HISTAMIN

Zur Freisetzung von gesundem körperfremdem Histamin in den Dünn- und Dickdarm bzw. dessen Lumen kommt es durch die Stoffwechselaktivitäten der Physiologischen Histaminbildner, die Teil des natürlichen Dünn- und Dickdarm-Mikrobioms sind. Allerdings gehören zum natürlichen Mikrobiom des Dünn- und Dickdarms nicht nur histaminbildende TH2-Lactobakterien sondern auch histaminbildende Fäulnisbakterien und Hefepilze (siehe S. 16 - 17, S. 20 - 21), weshalb verhältnismäßig viel Mikroben-Histamin ins Dünn- und Dickdarmlumen freigesetzt wird.

DÜNN-/DICKDARM: Freisetzung von gesundem Mikroben-Histamin durch physiologischen Prozess „Stoffwechselaktivitäten der Physiologischen Histaminbildner“

1.3 Die Wirkung von gesundem Histamin

Das gesunde körpereigene ECL-, Gehirn- und Infektionshistamin, das infolge bestimmter physiologischer Reize ins Magenepithel, Gehirn oder Gewebe und Blut parasitenreinfizierter Organe freigesetzt wurde, aktiviert nach seiner Freisetzung bestimmte physiologische Mechanismen, die aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sog. YIN oder YANG-Mechanismen sind.

Das gesunde körperfremde Nahrungs- und Mikroben-Histamin, das infolge bestimmter physiologischer Prozesse ins Lumen des Magens, Dünn- oder Dickdarms freigesetzt wurde, wird dagegen sofort nach seiner Freisetzung biologisch inaktiviert, damit es keine Mechanismen aktiviert.

Abb. 2: Wirkung von gesundem Histamins im Körper

Die Wirkung von gesundem körpereigenem Histamin

GESUNDES ECL-HISTAMIN
→ YIN-Mechanismus „Magensäurefreisetzung“

Das körpereigene ECL-Histamin, das die ECL-Zellen des Magenepithels kurz nach der Nahrungsaufnahme auf Geheiß des Parasympathikus bzw. seiner parasympathischen Neurotransmitter und Hormone (Serotonin → Acetylcholin → Gastrin) ins Magenepithel freisetzen (siehe S. 23), wandert nach seiner Freisetzung zu den Belegzellen des Magenepithels und bindet dort an die H2-Rezeptoren7 der Belegzellen. Durch diese H2-Rezeptor-Bindungen wird den Belegzel-len dann automatisch der Befehl erteilt, Magensäure zu produzieren und ins Lumen des Magens abzugeben.8 Was aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bedeutet, dass das körpereigene ECL-Histamin, das infolge des physiologischen Reizes „Nahrungsaufnahme“ von den ECL-Zellen ins Magenepithel freigesetzt wird, in den Belegzellen einen YIN-Mechanismus aktiviert. Denn in der TCM gilt alles, was die Verdauung von Nahrung und damit den Anabolismus fördert (wie z. B. die Magensäurefreisetzung) als YIN.

MAGEN: Wirkung von gesundem ECL-Histamin → YIN-Mechanismus „Magensäurefreisetzung“

GESUNDES GEHIRN-HISTAMIN
→ YANG-Mechanismus „Aufwachen/Wachbleiben“

Das körpereigene Gehirn-Histamin, das die Histaminergen Neuronen auf Geheiß des Hypothalamus in den synaptischen Spalt freisetzen, sobald die Gehirnzellen aufgeweckt und wachgehalten werden sollen (siehe S. 23), durchquert nach seiner Freisetzung den synaptischen Spalt und bindet auf der gegenüberliegenden Seite an die H1-Rezeptoren9 der Gehirnzellen. Durch diese H1-Rezeptor-Bindungen wird den Gehirnzellen dann automatisch der Befehl erteilt, aufzuwachen bzw. vom Schlafmodus in den Wachmodus zu schalten und in ihm zu bleiben. Was aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) be-deutet, dass das körpereigene Gehirn-Histamin, das infolge des physiologischen Reizes „Aufwachen/Wachsein“ von den Histaminergen Neuronen freigesetzt wird, in den Gehirnzellen einen YANG-Mechanismus aktiviert. Denn in der TCM gilt alles, was eine wach machende u./o. wach haltende Wirkung hat oder sich im „Zustand des Wachseins“ befindet (wie z. B. die wachen Gehirnzellen) als YANG.

GEHIRN: Wirkung von gesundem Gehirn-Histamin → YANG-Mechanismus „Aufwachen/Wachbleiben“

GESUNDES INFEKTIONSHISTAMIN

→ YANG-Mechanismus „Entzündungsmediatorfreisetzung“

Das körpereigene Infektionshistamin, das bei Reinfektionen mit großen (extrazellulären) Parasiten von den Mastzellen ins parasitenreinfizierte Gewebe und den Basophilen ins parasitenreinfizierte Blut freigesetzt wird (siehe S. 24 - 25), bindet nach seiner Freisetzung an die H4- und H1-Rezeptoren bestimmter Fresszellen, die ebenfalls zum unspezifischen Immunsystem gehören. Das heißt, das aus den Mastzellen freigesetzte Infektionshistamin bindet im parasitenreinfizierten Gewebe an die H4- & H1-Rezeptoren der Makrophagen (Gewebe-Fresszellen), während das aus den Basophilen freigesetzte Infektionshistamin im parasitenreinfizierten Blut an die H4- & H1-Rezeptoren der Eosinophilen (Blut-Fresszellen) bindet. Durch die H4-Rezeptor-Bindungen des Infektionshistamins erhalten die Makrophagen und Eosinophilen dann automatisch den Befehl, die von den parasitenspezifischen IgE-Antikörpern der Mastzellen und Basophilen bereits im Gewebe und Blut abgetöteten Zellen des Parasiten zu fressen (sog. Phagozytose). Durch die H1-Rezeptor-Bindungen des Infektionshistamins erhalten die Makrophagen und Eosinophilen außerdem den Befehl, bestimmte Entzündungsmediatoren (IL-1, PGE2, PGI2) zu produzieren und in die Infektionsherde im Gewebe und Blut freizusetzen. Denn dadurch wird in den Infektionsherden eine lokale Entzündung (d. h. Rötung, Erwärmung, Schwellung, Schmerz und Funktionseinschränkung) ausgelöst, die dazu dient, die Fressarbeit der Makrophagen und Eosinophilen zu unterstützen.10 Was aus Sicht der TCM bedeutet, dass das körpereigene Infektionshistamin, das infolge des physiologischen Reizes „Reinfektion mit großem (extrazellulären) Parasiten“ von den Mastzellen und Basophilen freigesetzt wird, durch seine Bindung an die H1-Rezeptoren der Makrophagen und Eosinophilen einen YANG-Mechanismus aktiviert. Denn in der TCM gilt alles, was entzündliche Prozesse verursacht (wie z. B. Entzündungsmediatoren) oder sich im „Zustand der Entzündung“ befindet als YANG.

DIVERSE ORGANGEWEBE & BLUTGEFÄßE: Wirkung von gesundem Infektionshistamin → YANG-Mechanismus „Entzündungsmediatorfreisetzung“

Die Wirkung von gesundem körperfremdem Histamin

GESUNDES NAHRUNGSHISTAMIN
→ Keine Mechanismus-Aktivierung

Das körperfremde Nahrungshistamin, das nach dem Verzehr von histaminhaltiger Nahrung ins Magenlumen sowie beim Verzehr großer Mengen histaminhaltiger Nahrung auch ins Dünndarmlumen freigesetzt wird (siehe S. 26), hat keinerlei physiologische Aufgabe und wird daher sofort nach seiner Freisetzung vom Enzym DAO (Diaminoxidase) biologisch inaktiviert.

MAGEN & DÜNNDARM: Wirkung von gesundem Nahrungshistamin → Keine Mechanismus-Aktivierung vorgesehen

GESUNDES MIKROBEN-HISTAMIN
→ Keine Mechanismus-Aktivierung

Das körperfremde Mikroben-Histamin, das von den Physiologischen Histaminbildnern des natürlichen Magen-Darm-Mikrobioms ins Lumen des Magens, Dünn- und Dickdarms freigesetzt wird (siehe S. 26 - 27), hat ebenfalls keinerlei physiologische Aufgabe und wird daher ebenfalls sofort nach seiner Freisetzung vom Enzym DAO (Diaminoxidase) biologisch inaktiviert.

MAGEN, DÜNN-/DICKDARM: Wirkung von gesundem Mikroben-Histamin → Keine Mechanismus-Aktivierung vorgesehen

1.4Die Inaktivierung von gesundem Histamin

Das gesunde körpereigene ECL-, Gehirn- und Infektionshistamin, das infolge bestimmter physiologischer Reize ins Magenepithel, Gehirn oder Gewebe und Blut parasitenreinfizierter Organe freigesetzt wurde und dort an die Histamin-Rezeptoren der Zellen (Belegzellen, Gehirnzellen, Makrophagen, Eosinophilen) gebunden hat, wird normalerweise kurz nach dem Zustandekommen der Rezeptor-Bindungen wieder von den Histamin-Rezeptoren entfernt und der Inaktivierung durch das intrazelluläre Enzym HNMT (Histamin-N-Methyltransferase) zugeführt.

Das gesunde körperfremde Nahrungs- und Mikroben-Histamin, das infolge bestimmter physiologischer Prozesse ins Magen-, Dünn- und Dickdarmlumen freigesetzt wurde, wird dagegen gezielt daran gehindert, in seinen Freisetzungsorten an die Histamin-Rezeptoren der Zellen zu binden, indem es sofort der Inaktivierung durch das extrazelluläre Enzym DAO (Diaminoxidase) zugeführt wird.

Abb. 3: Inaktivierung von gesundem Histamin im Körper

Die Inaktivierung von gesundem körpereigenem Histamin

REZEPTORGEBUNDENES GESUNDES ECL-HISTAMIN