Nichtraucher now! - Otmar Jenner - E-Book

Nichtraucher now! E-Book

Otmar Jenner

0,0
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Aufhören und nie wieder anfangen! Kürzlich meinte ein Bekannter, er hätte mit Hilfe Allen Carrs Buch «Endlich Nichtraucher» mit dem Rauchen aufgehört. «Großartig», sagte ich. «Ja», sagte mein Bekannter. Dann fummelte er eine Packung aus der Jackentasche, öffnete sie, indem er eine Ecke abriss, zog eine Zigarette heraus, zündete sie an und inhalierte. «Okay», sagte ich, leicht verunsichert. «Ich habe dann doch wieder angefangen», kommentierte er und ließ Rauchsäulen aus seinen Nasenlöchern aufsteigen. Nichts gegen Allen Carr. Ich finde sein Buch sehr gut. Tatsächlich finde ich es so gut, dass ich beschlossen habe, selbst einen noch brauchbareren Ratgeber zum Thema Sucht zu schreiben. Ich weiß, das klingt anmaßend. Schon okay, Aufregung mobilisiert die Lebensgeister. Wer sich mit Sucht auseinandersetzen will, kann Krawall ganz gut gebrauchen. Ich beziehe mich zwar auf Allen Carr, werde aber eine viel wirkungsvollere Methodik zum Lassen von dieser Sucht bieten. Weil ich dies für sehr wichtig halte in einer Kultur, die es sich offenbar zum Ziel gesetzt hat, uns nach allem Möglichen süchtig zu machen. Rauchen ist nur eine von vielen Möglichkeiten, mit einer durch Sucht eingeschränkten persönlichen Freiheit zu leben. Und Unfreiheit finde ich überflüssig, wenn nicht furchtbar, ganz sicher aber bekämpfenswert. Otmar Jenner war viele Jahre lang Raucher – doch er hat es geschafft, damit aufzuhören. Er ist sicher: Die übliche Art der Suchtbekämpfung, die die Angst der Betroffenen vor Krankheit und Tod schürt, funktioniert nicht dauerhaft. Nun stellt er seinen spirituellen Weg vor, mit dessen Hilfe man das Rauchen und auch andere Süchte für immer loswerden kann. Eine erfrischend neue Auseinandersetzung mit einem der größten Laster unserer Zeit.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 214

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Otmar Jenner

Nichtraucher now!

Mit der Kraft des Geistes jede Sucht überwinden

Ihr Verlagsname

Über dieses Buch

Aufhören und nie wieder anfangen!

 

Kürzlich meinte ein Bekannter, er hätte mit Hilfe Allen Carrs Buch «Endlich Nichtraucher» mit dem Rauchen aufgehört. «Großartig», sagte ich. «Ja», sagte mein Bekannter. Dann fummelte er eine Packung aus der Jackentasche, öffnete sie, indem er eine Ecke abriss, zog eine Zigarette heraus, zündete sie an und inhalierte.

«Okay», sagte ich, leicht verunsichert. «Ich habe dann doch wieder angefangen», kommentierte er und ließ Rauchsäulen aus seinen Nasenlöchern aufsteigen.

Nichts gegen Allen Carr. Ich finde sein Buch sehr gut. Tatsächlich finde ich es so gut, dass ich beschlossen habe, selbst einen noch brauchbareren Ratgeber zum Thema Sucht zu schreiben. Ich weiß, das klingt anmaßend. Schon okay, Aufregung mobilisiert die Lebensgeister. Wer sich mit Sucht auseinandersetzen will, kann Krawall ganz gut gebrauchen. Ich beziehe mich zwar auf Allen Carr, werde aber eine viel wirkungsvollere Methodik zum Lassen von dieser Sucht bieten. Weil ich dies für sehr wichtig halte in einer Kultur, die es sich offenbar zum Ziel gesetzt hat, uns nach allem Möglichen süchtig zu machen. Rauchen ist nur eine von vielen Möglichkeiten, mit einer durch Sucht eingeschränkten persönlichen Freiheit zu leben. Und Unfreiheit finde ich überflüssig, wenn nicht furchtbar, ganz sicher aber bekämpfenswert.

 

Otmar Jenner war viele Jahre lang Raucher – doch er hat es geschafft, damit aufzuhören. Er ist sicher: Die übliche Art der Suchtbekämpfung, die die Angst der Betroffenen vor Krankheit und Tod schürt, funktioniert nicht dauerhaft. Nun stellt er seinen spirituellen Weg vor, mit dessen Hilfe man das Rauchen und auch andere Süchte für immer loswerden kann.

Über Otmar Jenner

Inhaltsübersicht

WidmungZu BeginnÜber den AutorStilvolle Schwaden und andere Verheißungen des blauen DunstesWiderstand bis heuteÄtzender Qualm und was man sich damit reinziehtDie zwei Seiten der Medaille, auf der Rauchen stehtErste ZusammenfassungIst Rauchen schädlich für Sie?Zum KraftschöpfenNichtraucher im Schlaf – erster TeilNichtraucher im Schlaf – zweiter TeilZweite ZusammenfassungAffirmation zum KlopfenSüßstoff für die SeeleDas Leben – meine größte SuchtDer erste Satz der KraftVor dem Leben, vor der SuchtBewusstsein im buddhistischen Sinn und der Schlaf des LebensDer zweite Satz der KraftDritte ZusammenfassungIm Rad des Lebens, dem Wendekreis der SuchtDer Schläfer muss erwachenIch, mein größtes RätselDer dritte Satz der KraftVierte ZusammenfassungLuft rauchenDie Persönlichkeit als EisbergDas Unbewusste und die SuchtDer vierte Satz der KraftFünfte ZusammenfassungLangeweile und SuchtDer fünfte Satz der KraftZum WillenstrainingWas der Wille kannSechste ZusammenfassungZeichen der HeilungReden, Meinen, TunWarum sich der Abgrund auftutDer sechste Satz der KraftSiebte ZusammenfassungDer Schläfer kann erwachenEinsamkeit, die Gesellschaft der Sucht oder eine göttliche InstanzAchte ZusammenfassungSuchende, Sucht und TranszendenzSklaverei durch SuchtDer siebte Satz der KraftIch will leben und ganz oft auch tot seinDer achte Satz der KraftNeunte ZusammenfassungSubstanz, Sucht und SurrogatWarum nicht einfach ohne?Kraut ohne Nikotin, gewaschener Tabak oder DampferMal wieder ’ne RichtigeDer neunte Satz der KraftDrogen kostenZehnte ZusammenfassungFalsche FreundeEntwöhnung ohne weitere VerlusteElfte ZusammenfassungHin und wieder rauchen – warum eigentlich nicht?Adieu HeimatDer zehnte Satz der KraftNichtraucher now! und andere SchwebezuständeDer elfte Satz der KraftZwölfte ZusammenfassungZen oder die Kunst, mit dem Rauchen aufzuhörenDer zwölfte Satz der KraftVierzehnte Zusammenfassung«Star Wars» im KopfDie Ebenen des Daseins und was diese für das Thema Sucht bedeutenSuchtüberwindung auf sämtlichen DaseinsebenenDer eigene Körper, ein HeiligtumFünfzehnte ZusammenfassungVom Einlauf zum EinleuchtenDer vierzehnte Satz der KraftZur Sucht nach ZuckerGewichtszunahme durch EntzugWofür Menschen nicht gemacht sindSechzehnte ZusammenfassungDie große FreiheitSie tun nur soDer fünfzehnte Satz der KraftZum Schluss etwas: IrrsinnUnd noch zum Schluss: ein Hauch von RadikalitätUnd ganz zum Schluss: der AbspannQuellen & begleitende Bücher

Für L & E

Zu Beginn

Kürzlich meinte ein Bekannter, er hätte mit Hilfe von Allen Carrs Buch «Endlich Nichtraucher» mit dem Rauchen aufgehört.

«Großartig», sagte ich.

«Ja», sagte mein Bekannter.

Dann fummelte er eine Packung aus der Jackentasche, öffnete sie, indem er eine Ecke abriss, zog eine Zigarette heraus, zündete sie an und inhalierte.

«Okay», sagte ich, leicht verunsichert.

«Ich habe dann doch wieder angefangen», kommentierte er und ließ Rauchsäulen aus seinen Nasenlöchern aufsteigen.

 

Nichts gegen Ratgeber zur Suchtbekämpfung. Aus diesen Zeilen spricht deutlich auch einer. Wunderbar, wenn aus fröhlichen Rauchern, denen im Zuge ihrer Abhängigkeit der Humor vergeht, fröhliche Nichtraucher werden, wie es Alexander von Schönburg beschreibt. Und nichts gegen Allen Carr. Ich bin sicher, Zehntausende Menschen haben mit seinem Buch ihre Nikotinsucht überwunden.

«Endlich Nichtraucher» liegt hier auf meinem Schreibtisch während ich diese Zeilen schreibe. Direkt daneben auch «Für immer Nichtraucher!», ein 600-Seiten-Wälzer für alle diejenigen, denen das Thema mit 187 Seiten zu knapp abgehandelt erscheint. Und die auf 128 Seiten «abgespeckte» Version des erstgenannten Klassikers ist, per Internet bestellt, auch schon auf dem Weg zu mir, um das Triptychon der drei Werke abzurunden.

Natürlich hat Allen Carr noch weitere Bücher geschrieben. Zum Beispiel «Endlich Nichtraucher – für Frauen» oder «Endlich Nichtraucher für Lesemuffel» um, so denke ich es mir jedenfalls, die gesamte Palette abzudecken. Das ist sehr löblich, denn auf diese Weise kann Carr kein Raucher, keine Raucherin entkommen.

Das ist ja auch seine erklärte Absicht. «Ich werde die Raucher dieser Welt heilen», schreibt er in seiner Einführung zur Klassiker-Version.

Umso trauriger ist, dass Carr vor einiger Zeit selbst an Lungenkrebs gestorben ist.

Dass mein Bekannter mit seinem Buch aufgehört und dann aber wieder angefangen hat, hätte ihm vermutlich nicht so gut gefallen.

Das Gleiche gilt auch für einen mir sehr nahestehenden Menschen. Hat ebenfalls das Buch gelesen, mit dem Rauchen aufgehört, nach einigen Monaten aber wieder damit angefangen.

 

Nichts gegen Allen Carr – wie schon gesagt. Er war einer der lautstärksten Bekämpfer giftiger Inhalationsschwaden. Und ich finde auch sein Buch – bestimmt hat es so vielen Menschen geholfen, wie er darin behauptet – sehr gut.

Es ist sicherlich zu Recht weltweit ein Bestseller. Tatsächlich finde ich es so gut, dass ich beschlossen habe, selbst einen brauchbareren Ratgeber zum Thema Sucht zu schreiben. Ich weiß, das klingt wie eine Mischung aus Frechheit, Anmaßung, Selbstüberschätzung, und den Pesthauch des Plagiats könnte man jetzt auch wittern wollen.

Schon okay, Aufregung mobilisiert die Lebensgeister. Wer sich mit Sucht auseinandersetzen will, kann etwas Krawall ganz gut gebrauchen. Doch von Ab-, Nach- oder auch Neuschreiben eines Carr-Werkes kann hier natürlich nicht die Rede sein.

Denn ich beziehe mich zwar auf Allen Carr, weil er nun mal das verbreitetste Buch zum Abschwören von Nikotin verfasst hat, werde aber eine viel wirkungsvollere Methodik zum Lassen von dieser Sucht bieten. Weil ich dies für sehr wichtig halte in einer Kultur, die es sich offenbar zum Ziel gesetzt hat, ihre Mitglieder, also uns, nämlich Sie, liebe Leserin, lieber Leser, und mich, nach allem Möglichen süchtig zu machen. Und weil man diesen wichtigen Gedanken gar nicht laut genug in die Welt hinaustrompeten kann, genau deshalb erhebe ich meine Stimme an dieser Stelle auch so laut und deutlich und streitbar wie möglich. Denn Rauchen ist nur eine von vielen Möglichkeiten, süchtig zu sein, also mit einer durch Sucht eingeschränkten persönlichen Freiheit zu leben. Und Unfreiheit – wie auch immer diese sich zeigt, nicht selten auch in scheinbar befreit anmutenden Inszenierungen der Selbstsabotage, Selbstdemontage und Selbstaufgabe finde ich überflüssig, wenn nicht furchtbar, ganz sicher aber bekämpfenswert.

Ja, Freiheit, so meine ich, ist ein hohes, wenn nicht das höchste Gut individuellen Daseins, inklusive der Zeit, die eigene Freiheit zu entfalten. Krankheit schränkt diese persönliche Freiheit ein. Und Sucht. Also die krankhafte Neigung zu krank machendem Verhalten. Kein Wunder, dass das Wort Sucht von Siechtum kommt.

 

Deshalb konnte ich selbst auch nie richtig süchtig werden. Das wäre mir ganz einfach zu blöd gewesen.

 

Halt, lieber Autor! Sprichst du hier auch wirklich die Wahrheit? Ja – fast.

Was diese Beinahe-Wahrheit bedeutet, werde ich sehr genau erklären, denn ich schreibe «Nichtraucher now!» aus persönlicher Kenntnis. Ich weiß, wovon ich rede, wenn ich von Suchtüberwindung rede, deshalb spreche ich auch so deutlich davon.

«Nichtraucher now!» befasst sich zwar bevorzugt mit dem Rauchen als wohl verbreitetster Sucht, ist aber auch als Leitfaden für den Ausstieg aus anderen Süchten angelegt.

In aller Klarheit kann ich sagen, durch die Lektüre dieses Buches werden Sie, liebe Leserin, lieber Leser, in die Lage versetzt, mit dem Rauchen aufzuhören – und/oder andere Süchte aufzugeben. Und zwar für immer.

 

Für immer – wie klingt das in Ihren Ohren?

 

Vielleicht trauen Sie sich etwas so Absolutes nicht zu.

Vielleicht denken Sie, dass Ihnen zum endgültigen Entsagen der Sucht die Kraft fehlt. Abwarten.

Meine Prognose ist eine andere: Ich glaube, mit diesem Buch werden viele Leserinnen und Leser tatsächlich schaffen, ihre Lust auf den blauen Dunst für immer zu überwinden. Sie werden es tatsächlich schaffen, Suchtverhalten abzulegen. Es wird ihnen gelingen, clean oder trocken zu werden. Und sie werden eine unbändige Freude daran haben, dies geschafft zu haben. Voller Freude werden sie davon erzählen, ja, davon schwärmen

weil der Prozess der Überwindung alles andere als langweilig war;

weil sie sich im Prozess der Suchtüberwindung selbst näher gekommen sind;

weil das lehrreich war;

weil das manchmal auch zum Lachen war und ist

und weil das Freude gemacht hat und erfreulich bleibt

und weil es noch weitere gute Gründe dafür gibt, über die wir aber später reden. Wieso ich da so sicher bin?

Über den Autor

Erstens war ich selbst Raucher und habe mit der nachfolgend beschriebenen Methode mit dem Rauchen aufgehört. Zweitens haben es mit meiner Hilfe auf diese Weise auch andere geschafft, und zwar, nach eigenem Bekunden, anstrengungslos und ohne rückfällig zu werden. Und drittens kenne ich mich mit dem Thema Sucht auf eine besondere Weise aus, denn ich arbeite als Mentaltrainer und geistiger Heiler in einem Berliner Ärztehaus. Als Heiler und Trainer habe ich täglich mit massiven Problemen anderer Menschen zu tun. Viele kommen mit angeblich austherapierten Krankheiten zu mir – körperlichen wie seelischen. Und viele kommen mit Suchtproblemen zu mir. Zum Beispiel dem Problem, ihre Kokainabhängigkeit zu überwinden, einen maßlos gewordenen Alkoholkonsum einzuschränken, ihre Heroinsucht hinter sich zu lassen. Oder auf Zigaretten zu verzichten. Weil sie befürchten, dadurch krank zu werden, womöglich lebensbedrohlich krank.

Daher wollen sie es unbedingt lassen.

Aber bisher ist ihnen das noch nicht gelungen.

«Ich habe es versucht», sagen sie meistens. «Aber es hat nicht funktioniert.» Ob ich helfen kann?

Stilvolle Schwaden und andere Verheißungen des blauen Dunstes

Bevor wir mit dem Abgewöhnen anfangen, lassen Sie uns zunächst über das Rauchen reden. Es sieht natürlich phantastisch aus. Vor allem in den alten Schwarzweißfilmen. «Casablanca» ohne Humphrey Bogart mit Zigarette in der Hand, lässig am Piano – undenkbar. «Spiel’s noch einmal, Sam» – so was kann man einfach nicht überzeugend sagen, behaupten manche Menschen, ohne Cocktail und Kippe. Und Gandalf im «Herrn der Ringe», wenn’s mal gemütlich wird, was tut er da? Er raucht. Ja, aber Pfeife, werden jetzt vielleicht einige Leser einwenden.

Ja, die schamanischen Wurzeln des Qualmens. Wenn Leute Pfeife rauchen sind sie nicht zu übersehen. Man denkt an Friedenspfeifen, alte Indianer-Streifen und Karl May.

Vielleicht gibt es den einen oder anderen, mit dem man eine Friedenspfeife rauchen wollte oder sollte.

Oder Zigarren. Verglimmende Statussymbole. Die meisten Zigarrenraucher sehen zwar superdämlich damit aus, doch einigen wenigen steht so ein Phallussymbol im Mund. Das ist allerdings auch genau der Grund, warum mir zuletzt eingefallen wäre, Zigarre zu rauchen, obwohl Pfeifentabak sehr gut riechen und womöglich auch schmecken kann, wäre Pfeife rauchen auch gar nicht gegangen, weil ich ein angenagtes Mundstück im Mund unästhetisch finde.

Dagegen sind Zigaretten wiederum ästhetisch. Es ist allein schon schön, wie die Glut aufleuchtet, wenn man daran zieht, obwohl Zigarettenrauch eigentlich weder gut riecht noch schmeckt im Vergleich zu Pfeifentabak – nach Meinung nicht weniger Raucher.

Es gibt Menschen mit einer Affinität zu Rauch, und ich bin (oder vielmehr war) einer von ihnen. In meiner frühen Jugend habe ich im Winter gern den Kopf aus dem Dachfenster meines Kinderzimmers gestreckt, weil da immer die Rauchschwaden vorbeizogen, als meine Eltern noch mit Kohle heizten. Einmal hat mich meine Mutter dabei entdeckt und mit großer Bestürzung den späteren Raucher beklagt.

Eine Bemerkung von seherischem Format.

Der erste Zug an der Zigarette, aufgeregt gepafft, war ganz schön, aber nicht von erhebender Qualität. Daher liegen Jahre zwischen diesem Moment und dem Augenblick, als zum ersten Mal nikotingetränkter Rauch in meine Lungen walzte, mit neugieriger Macht inhaliert und ein bisher unbekanntes Glücksgefühl hervorrufend, ähnlich verblüffend wie die erste Ejakulation und die damit verbundenen körperlichen Sensationen, auf die ich ebenfalls vergleichsweise zeitverzögert stieß.

In jenen Jahren fand ich, dass Rauch köstlich schmeckt und die morgendliche Zigarette besser als jedes Frühstück danach. Ich fand auch, dass verrauchte Küsse romantisch sind und viel besser schmecken als Nichtraucherküsse. Und den Rauchgeruch in meiner Kleidung fand ich auch weniger unangenehm als meine Mutter, die darüber die Nase rümpfte. Ich liebte es, mit der Zigarette in der Hand auf Partys herumzustehen, und ich habe es sogar geschafft, als Saxophonist bei Konzerten auf der Bühne zu rauchen, die Kippe in eine Klappe geklemmt, wenn ich blies, und schnell inhalierend in einer Spielpause.

Und ich fand all das toll.

Nicht zuletzt manchmal auch in Verbindung mit Alkohol. Der Rausch verleiht einem scheinbar Flügel. Leicht angetrunken lässt sich über vieles leichter reden. Flirten geht auch viel einfacher. Die nächste Zigarette wird schon abwechselnd geraucht. Weitere Drogen schmiegen sich auch wie samtige Versprechen in die Kuschelecken der Anbahnungsaktivitäten. Noch ist man ja nicht drauf, der sensorische Horizont erscheint erweitert. Alles wirkt irgendwie spielerisch. Das eigene Leben erscheint als The Great Game.

Wie soll man da widerstehen?

Widerstand bis heute

Das finden wir jetzt aber nicht so toll, höre ich Sie, liebe Leserin, lieber Leser, jetzt sagen. Soll dieses Buch des Autors Otmar Jenner nicht eine Anleitung zum Nichtrauchen sein? Klingt aber eher wie das Hohelied des Nikotinkonsums und anderer Drogen.

Geduld, bitte! Ich möchte Ihnen nichts vormachen. Die Wahrheit ist, ich war ein begeisterter Raucher, bevor ich ein weniger begeisterter wurde, dann ein leicht gequälter Süchtiger, dem seine Sucht auf die Nerven ging, um mir schließlich in höchstem Maße zuwider zu werden. Und dann habe ich das Rauchen gelassen. Bis heute. Und ich habe auch keinerlei Neigung, wieder damit anzufangen.

Das bezeichne ich als «für immer überwunden».

Und wie dieses «für immer» zu erreichen ist, genau davon handelt dieses Buch.

 

Um überhaupt davon reden zu können, meine ich, muss man erst mal klarstellen, worüber man redet.

Ätzender Qualm und was man sich damit reinzieht

Bei Indianern galt Tabak als Geschenk der Götter und beim Verglimmen von Tabak entstehender Rauch als heilig. Inhaliert verleihe er Kriegern Kraft. Das glaubten auch die Entdecker der Neuen Welt, die das Kraut mit nach Europa nahmen und als Wunderheilmittel priesen. So soll es der Leibarzt des deutschen Kaisers 1685 mit den Worten gelobt haben: «Nichts ist dem Leben und der Gesundheit so nötig und dienlich als der Rauch des Tabaks.»

 

Diese medizinische Expertenmeinung ist als überholt anzusehen.

 

Die gesamte Oberfläche der menschlichen Lunge, also jene Fläche, die zuständig ist für die Aufnahme von Sauerstoff, entspricht etwa der Fläche von 21 Fußballfeldern. Stellen Sie sich jetzt bitte bildlich vor, wie riesig diese Fläche ist. Man könnte ein Dorf darauf bauen. Oder Hochhäuser für wahrscheinlich mehr als tausend Menschen.

Doch in Ihrer Vorstellung lassen Sie die Fläche bitte unbebaut. Sagen wir, da wächst Rasen, saftiger, grüner und sehr gepflegter Rasen, wie tatsächlich auf Fußballfeldern zu finden. Der Rasen atmet, wie auch die menschliche Lunge atmet. Frei. Weit.

Aber dann kommen einige Leute und beginnen damit, Teer auf den Rasen zu kippen. Dieses klebrige, zähe, schwarze Zeugs. Damit werden Teile des Rasens zugeschüttet. Mehr oder weniger große Areale. Kommt darauf an.

Worauf? Klar, dies ist als Analogie zu den negativen Auswirkungen des Rauchens zu sehen. Und ganz logisch kommt es daher auf die Menge der täglich gerauchten Zigaretten an.

Doch damit ist die Analogie der 21 Fußballfelder zu der menschlichen Lunge in Verbindung mit dem Rauchen noch nicht zu Ende.

Denn nachdem die Leute mit dem Teer gekommen sind und weite Stellen des Rasens damit zugekleistert haben, passiert kurze Zeit darauf noch etwas. Einige Güllelaster kommen angefahren und beginnen damit, den Rasen weitläufig mit Gülle zu besprühen. Und es fängt an zu stinken.

Schlimmer als nach Pferdemist. Heftiger als nach Kuhdung.

Ekelhaft wie Hundekot.

Tatsächlich stinkt es nach Menschenfresserscheiße.

 

Denn bei starken Rauchern (je nach Konstitution etwa ab einer Packung Zigaretten täglich) wird nicht nur jede Menge Teer in die Lungen gesogen, was die Lungenbläschen verkleistert und die Atemfunktion einschränkt, es werden auch Verwesungsprozesse in der Lunge ausgelöst.

Das ist eine ziemliche Scheiße. Das stinkt wie Scheiße.

Und deshalb riechen Raucher auch genau so.

Sie stinken nach Scheiße, wenn sie den Mund aufmachen.

Ihr Scheißegestank ist manchmal so ekelhaft, dass man es kaum glauben kann und sich umblickt, ob womöglich ein Hundehaufen in der Nähe ist oder jemand was von draußen hereingetragen hat, wenn es plötzlich in der eigenen Wohnung so stinkt.

Ich habe das vor vielen Jahren selbst erlebt. Ich fuhr mit einer Jugendfreundin im Auto. Sie erzählte mir etwas. Ich hörte ihr angeregt zu. Bis mir ein durchdringender, süßlich schwerer Geruch auffiel.

Ich drehte das Fenster herunter und ließ sie weiterreden. Das linderte meine Not, behob das Problem aber nicht. Also hielt ich schließlich an, was mir sehr peinlich war, und bat:

«Können wir bitte mal aussteigen. Einer von uns muss in was reingetreten sein. Es stinkt hier so furchtbar nach Hundehaufen.»

Ich habe das tatsächlich so direkt gesagt, obwohl ich immer noch etwas in sie verliebt war. Sie zog jedenfalls ein verwundertes Gesicht. Der Anlass dafür wurde mir bald deutlich, denn es fand sich unter unseren Schuhen natürlich nichts. Der Boden im Wagen war auch sauber. Und die Freundin blickte mich mitleidig an, weil sie mein Verhalten mehr als seltsam fand.

Schließlich fuhren wir weiter. Sie machte sich über meine Nase lustig und sagte, sie rieche nichts. Aber der alte Gestank fuhr mir mit neuerlicher Macht umso mehr ins Riechorgan.

Erst dann erkannte ich den Grund dafür. Das kann nicht gesund sein.

Damals, das muss ich heute nicht minder beschämt zugeben, traute ich mich nicht, ihr das zu sagen.

Stattdessen fuhr ich sie nur schnell nach Hause.

Die zwei Seiten der Medaille, auf der Rauchen steht

Um es kurz zu machen: An dieser Stelle auf die Zigarettenindustrie zu schimpfen finde ich genauso dämlich wie das gleichermaßen weitverbreitete Anklagelied gegen die Pharmaindustrie. Das heißt nicht, dass es für das eine wie für das andere keine Berechtigung gibt, doch sich damit zu beschäftigen, möchte ich lieber anderen überlassen, denn es bringt Sie, liebe Leserin, und Sie, lieber Leser, meiner Meinung nach an dieser Stelle nicht weiter.

 

Tatsächlich ist es hilfreich, eine andere als eine Anklagehaltung einzunehmen.

 

Nach dem vorigen Kapitel könnte man meinen, ich hätte eine eindeutige Haltung zur Frage: Wie schädlich ist Rauchen?

Daher gebe ich Folgendes zu bedenken:

Unsere Welt bevölkern immer mehr Hundertjährige. Nicht wenige von ihnen rauchen. Eine 106-jährige Amerikanerin raucht nach eigenem Bekunden seit 60 Jahren.

Sehr viele Nichtraucher sterben vorm Erreichen des 60. Lebensjahres.

Die 106-jährige Dame, die in einer Fernsehdokumentation über ihr Leben erzählte, war über viele Jahrzehnte eine starke Raucherin.

Das Rauchen hat ihr offenbar nicht geschadet. Und sie ist nicht die Einzige mit einer derartig positiven Raucherbiographie.

Es ist mir ein Rätsel, warum noch kein Werbefilmer eine Gruppe von Rauchern jenseits der hundert vor der Kamera versammelt hat. Sie müssten nichts weiter tun als einfach dasitzen, rauchen und über ihr Leben erzählen. Eine bessere Werbung gäbe es nicht.

Das ist die andere Seite der Wahrheit. Also die Rückseite der Medaille, auf deren Vorderseite Raucherlunge, Lungenkrebs, Rauchen als eine der häufigsten Todesursachen weltweit steht. Das Bild mit den vergüllten Fußballfeldern gehört zu dieser Vorderseite.

Und es ist wahr.

Doch ebenso wahr ist die Rückseite: fröhliche Hundertjährige, die seit Jahrzehnten rauchen und denen es damit prächtig geht.

 

«Da bin ich aber nun erst recht verwirrt», könnten Sie nun mit Recht bemerken. Ist Rauchen, wie ja vielfach behauptet wird, nun schädlich? Oder nicht?

Statistiken sprechen ziemlich sicher dafür. Aber Statistiken müssen ausgewertet und gedeutet werden. Und auch dabei sind Unregelmäßigkeiten und Ungereimtheiten zu erkennen, die deren scheinbare Eindeutigkeit weniger eindeutig erscheinen lassen. Außerdem: Was sagen Statistiken über das Schicksal eines Menschen und seine individuelle Beziehung zum Rauchen?

Nichts.

Doch genau um diese Fragen geht es: Was machen Rauchen und Nikotinsucht mit einem speziellen Menschen? Wie reagiert der Körper des betreffenden Menschen darauf? Was für einen Einfluss haben Konsum und Abhängigkeit auf seine Seele?

Also: Was macht das Rauchen mit Ihnen, verehrte Leserin, geehrter Leser (falls Sie denn Raucher sind und dieses Buch lesen, weil Sie mit dem Gedanken spielen, es sich abzugewöhnen).

«Das können Sie, lieber Autor, mir doch am besten beantworten», könnten Sie daraufhin erwidern und nach einer eindeutigen Antwort verlangen.

Tut mir leid, die kann ich Ihnen leider nicht geben. Aus den oben genannten Gründen gibt es in der Frage keine Eindeutigkeit.

Ich erlaube mir aber die Äußerung einer persönlichen Vermutung: Ich glaube, dass Rauchen für viele Menschen, wahrscheinlich sogar die meisten, so schädlich ist, dass es ihr Leben wesentlich verkürzen wird, wenn sie das Gequalme nicht rechtzeitig aufgeben. Gleichzeitig scheint es Menschen zu geben, denen die Giftstoffe in Zigaretten nichts anhaben, weshalb sie bis ins hohe und höchste Alter rauchen und sich dabei bester Gesundheit erfreuen können.

Bei den meisten Menschen vermag der Körper die inhalierten Gifte nicht abzubauen. Bei einigen, vielleicht nur einigen wenigen, gelingt dem Körper genau das sehr wohl. Letztere können mit der Gewohnheit des Rauchens daher erstaunlich alt werden, während andere, vielleicht die überwiegende Mehrheit, mit demselben Verhalten ihrem Leben ein vorzeitiges Ende bereiten.

Uff, jetzt wird’s anstrengend. Richtig. Aber wenigstens ehrlich.

Und das ist mir lieber als die plumpen Lügen, die gern verbreitet werden, um den rauchenden Teil der Menschheit durch Gehirnwäsche zu Nichtrauchern zu bekehren. Am Ende reduziert sich die gesamte Betrachtung auf eine einzige Frage: Ist Rauchen schädlich für mich?

Ich, Otmar Jenner, konnte diese Frage nach einiger Zeit eindeutig beantworten: Ja. Ja, schädlich, hat mein Körper zu mir gesagt. Ja, schädlich, haben mir meine Träume mitgeteilt. Ja, schädlich, hat meine innere Stimme mir erklärt.

So schädlich, dass ich daran sterbe werde, wenn ich es nicht lasse, habe ich gefühlt. Also habe ich es gelassen.

 

Ich nehme an, dass Sie, liebe Leserin, lieber Leser, sich das auch schon gefragt haben. Daher nun meine Frage: Wie lautet Ihre Antwort?

Was glauben Sie? Was meinen Sie? Was spüren Sie? Was wissen Sie?

Ist Rauchen schädlich für Sie?

Hören Sie eine innere Stimme, die zu Ihnen sagt, wenn du weiter rauchst, dann wirst du daran sterben?

Haben Sie das Gefühl, Sie müssen das Rauchen sofort aufgeben, weil Sie sonst daran zugrunde gehen?

 

Falls es Ihnen so geht, wie es mir gegangen ist. Wenn Sie ein Ja hören, dann, und das meine ich als Heiler sicher zu wissen, dann sollten Sie dieses Ja nicht ignorieren. Dann ist es wünschenswert, dass Sie mit diesem Buch arbeiten. Dann ist es wünschenswert, dass Sie Abhängigkeit und Sucht überwinden und das Rauchen aufgeben. Besser bald als irgendwann. Also am besten gleich.

Denn dies ist meine feste Überzeugung: Wer mit dem Gefühl, wer mit dem inneren Wissen raucht, daran zugrunde zu gehen, der wird das auch. Eher früher als später.

Sollten Sie anderer Meinung sein, rate ich Ihnen, dieses Buch aus der Hand zu legen, denn dann verschwenden Sie nur Ihre Zeit damit. Zeit, in der Sie sich ganz und gar dem Rauchen hingeben könnten.

 

Wenn Sie das Gefühl haben, Rauchen sei nicht schädlich für Sie, dann gibt es, denke ich, auch keinen Grund für Sie, sich von anderen etwas anderes einreden zu lassen (dies gilt allerdings nicht für Alkohol und die meisten anderen Suchtstoffe – doch davon reden wir später noch genauer, denn jetzt geht es unmittelbar um Nikotin).

Erste Zusammenfassung

Als spiritueller Heiler und Mentaltrainer werde ich bei Klienten häufig mit Suchtproblematiken konfrontiert. Damit kenne ich mich – wie gesagt – auch durch eigene Suchterfahrung aus, denn ich habe rund 15 Jahre lang geraucht und war von Nikotin abhängig. Rauchen sieht schön aus. Nicht zuletzt, wenn Marlene Dietrich auf der Leinwand raucht. Auf Partys macht es auch Spaß.

So lange, bis man es satthat. Vor allem die eigene Abhängigkeit nicht mag. Und das Empfinden wachsender Unfreiheit.

Vor allem Unfreiheit durch Sucht ist die Schattenseite der Abhängigkeit von Nikotin und anderen Substanzen.

Außerdem riechen Raucher nicht besonders gut aus dem Mund und ihren Poren. Und ihre Fähigkeit, Gerüche wahrzunehmen, beispielsweise den Duft von Rosen, ist auch sehr eingeschränkt. Ebenso die Fähigkeit zu schmecken.

Auch das sind echte Minuspunkte des Rauchens.