Nikäa - Claudia Ada - E-Book

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Claudia Ada

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Beschreibung

Der Volkskreuzzug ist gescheitert. Kaiser Alexios bringt die Überlebenden nach Konstantinopel zurück. Anna und Adelheid sind unter ihnen. Dort warten sie auf die Kreuzritter um sich ihnen anzuschließen. Ein riesiges Kreuzritterheer kommt und setzt über den Bosporus. Nikäa wird belagert. Und dort erfüllt sich ihr Schicksal.

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Claudia Ada

Nikäa

Die Schlacht um Nikäa

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Zweiter Teil

 

„Verlass deine Heimat, deine Sippe und die Familie deines Vaters und zieh in ein Land, das ich dir zeigen werde!“

(Genesis 12, 1)

 

 

Wieder in Konstantinopel

 

Die Schiffe brachten uns zurück nach Konstantinopel. Weder Kilidsch Arslan noch Alexios Komemnos hatten Willen gehabt einen offenen Krieg zu beginnen. So ließ uns Kilidsch Arslan ziehen, sah von der Ferne zu. Er hatte alles erreicht was er erreichen hatte können. 30 000 Kreuzfahrer lagen tot vor Civetot, aufgerieben, die Überlebenden, Frauen, Mädchen, Kinder ließ er ziehen.

Adelheid und ich waren froh, wieder in Konstantinopel zu sein. Wir wurden gut behandelt, man gab uns ein kleines Zimmer, wo wir wohnen konnten. Es war gut wieder in dieser zivilisierten Stadt zu sein. Wir fühlten uns sofort wieder wohl.

Das erste was wir taten war, uns zu säubern. Wir organisierten einen Scheffel, füllten ihn mit Wasser, zogen uns aus, begannen uns zu waschen. Wir waren stark verschmutzt, wir hatten auf unsere Reinlichkeit wenig Rücksicht nehmen können. Es war nicht nur der Schmutz der uns störte, wir kamen uns auch schmutzig vor, deshalb, weil wir mitgemacht hatten, was wir nicht hätten machen sollen. Wir hatten unsere Hände beschmutzt, die mussten wir jetzt reinigen.

Wir standen nackt vor dem Scheffel. Ich sagte zu Adelheid: „Wer wäscht sich zuerst?“

„Du“, gab sie zur Antwort.

„Hilf mir, bitte“, sagte ich.

Ich trat an den Scheffel heran, nahm ein Tuch und tauchte es in das frische, kalte Wasser. Ich begann meinen Körper zu waschen. Adelheid nahm ein Tuch und begann meinen Rücken zu reinigen. Dann wechselten wir uns ab, ich wusch Adelheid Rücken. Wir schüttete uns Wasser über den Kopf, wir lachten, wir fühlten uns wohl.

„Wenn ich sauber bin, dann fühle ich mich gleich viel besser“, sage ich zu Adelheid.

Adelheid drehte mich zu ihr um, wir standen uns Gesicht zu Gesicht gegenüber. Wir sahen uns an, stumm. Ich wusste nicht, was in ihrem Kopf vorging, ich wusste aber, was in meinem vorging. Ich fühlte dieses Gefühl, das mich in den letzten Wochen und Monaten so oft gequält hatte. Ich streckte meine Arme aus und Adelheid stürzte sich in sie. Ich drückte sie an meine Brust, spürte ihre harten Nippel an meinen, konnte dieses Gefühl nicht unterdrücken, wollte es auch gar nicht. Wir waren Francesco und Giovanni los, so schön auch die Zeit mit ihnen war, mit Adelheid war ich vollkommen zufrieden.

Ich küsste sie und sie erwiderte diesen Kuss. Unsere Zungen verknüpften sich in unserem Mund, wir spielten mit unseren Zungen. Ich hatte sie fest umschlungen, meine Hände ruhten auf ihrem Rücken, langsam ließ ich sie hinunter gleiten, auf ihren Hintern. Sie hatte einen ganz wunderbaren Hintern, schön klein und fest. Sie öffnete ein wenig die Beine, dass konnte ich fühlen, meine Hände glitten zwischen ihre Beine, ich fühlte ihren wild bewachsenen Venushügel, der feucht geworden war. Sie sagte nichts, ihr Atem ging schwer. Ihre Hände tasteten nach meinen Brüsten, kneteten sie, ihr Kopf ging nach unten und sie begann meine Brustwarzen zu lecken.

„Komm“, sage ich zu ihr, „leg dich hin.“

Sie machte sich frei, legte sich auf das Stroh, sie stellte die Beine auf, ich legte mich zwischen sie. Mein Kopf suchte ihre Knospe, meine Zunge drang in ihre Spalte ein, die feucht war und leckte sie, genüsslich leckte ich mir die Zunge, die von ihrem Saft bedeckt war.

„Mach weiter … Anna … mach weiter …“, stammelte sie.

Und ich machte weiter. Um ihre Lust noch mehr zu steigern, steckte ich ihr noch einen Finger in ihre enge Spalte. Adelheid begann zu stöhnte. Ich schlecke mir den Finger ab.

„Nicht aufhören …, bitte, nicht aufhören“, bettelte sie mich an.

Ich dachte gar nicht daran aufzuhören, ich machte weiter und Adelheid genoss es. Sie wand sich unter meinen Berührungen, wollte sich mir entziehen, versuchte es, konnte es nicht, gab sich mir hin, ließ mich machen. Ihr Bauch begann im Rhythmus meiner Berührungen sich auf und ab zu bewegen.

„Das ist schön … ich halte es nicht mehr aus … es kommt mir!“, rief sie mir entgegen.

Und dann hatte Adelheid ihren Orgasmus, wild, wie ein Hagelsturm kam er über sie. Sie wand sich, stieß mich weg, presste mich wieder an sich.

Plötzlich packte sie mich, warf mich auf das Stroh, presste meine Schenkel auseinander, steckte mir einen Finger in meine Möse.

„Jetzt werde ich dir zeigen, was schön und gut ist“, sagte sie mit zusammengepressten Lippen zu mir.

Sie massiert mich wunderbar, ich benässte ihre Finger. Ich hatte meine Augen geschlossen, konnte nicht in ihre Augen schauen, die mich intensiv beobachteten. Adelheid leckte wieder an meiner Brust, dann wanderte ihr Kopf zu meinem Bauchnabel, leckte ihn.

„Das ist gut … Leck weiter unten“, verlangte ich.

Ihr Kopf wanderte zwischen meine Beine und gleich darauf konnte ich ihre Zunge in meiner Spalte spüren. Sie suchte nach meiner Knospe, hatte sie gefunden, begann an ihr herum zu knabbern. Das war kaum auszuhalten.

„Aah, aah“, stöhnte ich. Mehr brachte ich nicht über die Lippen. Ich spürte, gerade in diesen Augenblick, die Hitze in meinem Körper, die von diesem unbeschreiblichen Dreieck ausging und sich bis in meinen Haarwurzeln ausbreitete. Es war eine Qual für mich, so dazulegen, hilflos und wehrlos, Adelheid zwischen meinen Beinen, in meiner Spalte und ich fühlte es kommen, wie ein Gelehrter die Eruption eines Vulkans vorhersagen kann, so kam es mir. Mein ganzer Körper begann zu zucken, es schüttelte mich als hätte ich einen Schüttelfrost.

Dann war alles vorbei. Wir sahen uns an, lächelten uns an, sagen nichts. Wir verstanden uns auch ohne Worte.

Wir reinigen uns noch einmal, dann wuschen wir unsere Kutte, hingen sie in die Sonne, legten uns nieder, rasteten, schliefen. Wir hatten so viel erlebt, dass wir jetzt müde waren uns erholen mussten, dafür war der Schlaf willkommen.

 

Gottfried von Bouillon

 

Wir waren zwei Monate in Konstantinopel. Im Herbst waren wir zurückgekommen, jetzt war es Weihnachten geworden. Wir froren, ein kalter Wind wehte, wir fühlten uns fast wie in unserer Heimat.

Da kamen sie, viele hunderte Ritter, Knappen, Knechte, sie marschierten am Goldenen Horn entlang. Es waren Kreuzfahrer wie wir, aber es waren Soldaten, militärisch ausgebildet, trainiert, nicht so wie wir, unerfahren und einfach nur Abenteurer. Konstantinopel lag vor ihnen, so wie es vor uns gelegen hatte. Lang war es noch nicht her, da waren wir auch vor Konstantinopel gekommen, hatten vor dieser recht imposanten Stadt gelagert. Wir waren 30.000 gewesen, überlebt hatten 3000 Frauen und Kinder. Kein Mann war zurückgekommen, sie waren alle in Anatolien geblieben.

Die da gekommen waren, dass mussten mehr als 10 000 Soldaten gewesen sein. Der Anführer dieses Heeres war niemand anderes als Gottfried von Bouillon, ein Nachkomme von Karl des Großen, Herzog von Niederlothringen, groß, wohlgestaltet, flachsblondem Haar, einen ebensolchen Bart, 45 Jahre alt, in einer schimmernden Rüstung, auf seinem prachtvollen Streitross, fromm und huldvoll, tapfer und kriegserfahren.

Gottfried von Bouillon war ein mächtiger Adeliger im Deutschen Reich, ein Gefolgsmann des Kaisers Heinrich IV. Sein Stammsitz war die Grafschaft Antwerpen und die Herrschaft Bouillon in den Ardennen.

Heinrich IV. war ein großer Gegenspieler der Päpste.

Gottfried von Bouillon war ein gläubiger Mann, durchdrungen von den Ideen der Kirche. Es dürfte so gewesen sein, dass der Aufruf des Papstes Urban II. einen tiefen inneren Konflikt bei ihm ausgelöst hatte. Wem sollte er folgen, seinem Kaiser?, oder der Kirche?

Gottfried von Bouillon war schon immer ein Kämpfer gewesen. Schon in jungen Jahren ging es bei ihm um Leben und Tod. 1076, da dürfte er gerade zwanzig Jahre alt gewesen sein, überfiel ihm sein Nachbar und wollte ihn von seinen Besitzungen vertreiben. Er siegte aber und es waren auch seine ersten Erfahrungen im militärischen Bereich.

Später kämpfte er auf der Seite von Heinrich IV. Gottfried war niemals ein großer Stratege, doch ein erfahrener Kriegsmann war er schon. Er war auch im Zweikampf stark und als Armbrustschütze fürchterlich präzise.

Gottfried wurde durch die Überlassung seines Onkels zum Herrscher über Bouillon, dem heutigen Belgien und der Kaiser Heinrich IV, hatte das nicht sofort akzeptiert. Nachdem Gottfried dann seinem Herrn eine Zeit gedient hatte, wurde er 1087 als Herrscher von Lothringen eingesetzt, was zwar sein Prestige vergrößerte, jedoch nicht seine Ländereien.

Ein guter Verwalter war er nie. Offenbar missfiel dem Kaiser die Art, wie Niederlothringen regiert wurde. Gottfried von Bouillon hatte das Herzogtum als Amt vom Kaiser erhalten, nicht als Lehnen. Er besaß einige Ländereien, in den Ardennen, die ihm gehörten. Das Herzogtum verwaltete er, im Namen des Kaisers. Der Kaiser konnte ihm dieses Amt wieder entziehen, auch bestand keine Garantie, dass einer seiner Söhne Niederlothringen Erben könnte.

Genau das, schien der Kaiser aber in Betracht gezogen haben - zumindest glaubt er das. Er war niedergeschlagen.

Und da kam der Kreuzzug. War das nicht die Lösung? Ein ehrenhafter Ausweg? Er hatte die Möglichkeit sich als einen getreuen Gefolgsmann der Kirche zu erweisen, gleichzeitig aber, konnte er verschwinden ohne den Monarchen zu brüskieren. Er konnte Niederlothringen verlassen, ohne vom Kaiser dazu gezwungen zu werden. Eines kam auch noch dazu, dass er sich im Heiligen Land sein eigenes Fürstentum hätte erobern können, weitab von Heinrich IV.

Und so nahm er das Kreuz.

Wie er es gewohnt war, ging er auch dabei methodisch vor. Er war auch ein Auswanderer, so wie viele andere, und einer von denen, die nicht mehr wiederkehrten. Er verkaufte seine Besitzungen, Burgen, Ländereien, an Bischöfe aus angrenzenden Regionen. Seinen Stammsitz Bouillon verpfändet er an den Bischof von Lüttich, von den Juden Niederlothringens erzwang er ein Schutzgeld: Gold und Silber.

Viele wallonische und lothringische Ritter schlossen sich ihm an, teils aus echter religiöser Begeisterung, teils weil das Geld des Gottfrieds sie lockte, oder auch die Aussicht, so wie Gottfried sie hatte, Land im Osten zu erobern. Damals herrschte noch das Recht, dass der älteste Sohn Titel und Besitz des Vaters erbt. Für die jüngeren Söhne bedeutete dies, dass sie eine geistliche Karriere einschlagen mussten, eine standardmäßige reiche Erbin zu heiraten, oder sich mit dem Schwert in der Hand selbst Ländereien zu erobern.

Ehre war zu dieser Zeit ein äußerer Rang: Lehen, Ämter, der Respekt der Standesgenossen. Ein Schatz den der Ritter mehren kann. Ehre wird im Kampf errungen, im Wettstreit oder im Krieg. Und wenn jemand an Ehre gewinnt, bedeutet das auch, dass jemand seine Ehre verliert.

Der ideale Ritter ist tapfer, treu und fromm. Der ideale Anführer war ein Ritter, der Ehre im Kampf errungen hatte, das wird mehr geschätzt als kluge Strategie oder bewusst kluges Handeln.

Gottfried von Bouillon zog nicht alleine in die Fremde, zwei seiner Brüder zogen mit ihm. Einer war Balduin von Boulogne, er war noch größer als sein Bruder, aber das war schon alles. Balduin war schwarzhaarig, seine Haut war hell. Eigentlich war er für ein geistliches Leben bestimmt. In Reims ging er zur Domschule, er besaß Kultur, Bildung und Geschmack. Nur das geistige Leben, das konnte der abenteuerliche Jüngling nicht ertragen. Er wurde Lehensmann seines Bruders. Er war ein lese und schreibkundiger Ritter.

Balduin hatte auch seine dunkle Seite: Er ist hochfahren, kalt, prunkliebend, wollüstig. Er ist nicht so fromm wie Gottfried. Für ihn ist der Kreuzzug nur ein weltliches Abenteuer: Der Krieg soll ihm Ruhm bringen und soll ihm auch noch Land einbringen. Aber Balduin dachte gar nicht daran zurückzukehren, nach Niederlothringen, dort besitzt er nur wenig Land, unter seinem Banner versammelten sich nicht nur Knappen und Getreue, sondern auch seine Frau Godvere von Tosni und seine kleinen Kinder. Gemeinsam wollten sie gegen Jerusalem ziehen.

Ende August zogen sie aus Lothringen ab. Sie gehörten zu den ersten Kreuzzügler, die aufbrachen. Einige waren schon unterwegs, aber die meisten sammeln sich noch.

Papst Urban hatte gefordert, dass sich die Kreuzzügler zu Maria Himmelfahrt in Konstantinopel einfinden sollten. Wie sie dorthin kamen, blieb ihnen überlassen.

Der Heerzug kam rasch durch deutsche Lande. Aber der Volkskreuzzug hatte bei den Ungarn keine gute Erinnerung zurückgelassen, so war der König von Ungarn sehr misstrauisch gegenüber den Kreuzzügler, zu tief saß noch die Erinnerung an die Mordbrennerei des Volkskreuzzuges. Er verbot den Übertritt über die Donau.

Gottfried selbst, eilt an den Hof des ungarischen Königs, konnte dessen Bedenken zerstreuen. Vorerst.

Der König, der inzwischen informiert worden war, wollte sich noch immer nicht auf die Friedfertigkeit dieser riesigen Armee verlassen. Balduin von Boulogne hielt er für einen Hitzkopf, der schnell zum Schwert griff und sich nimmt, was ihm gefällt. So vereinbarte er mit Gottfried, dass Balduin, dessen Frau Godvere und seine Kinder als Geiseln am ungarischen Hof bleiben müssen, solange, bis das Heer die Grenze nach Byzanz überschritten habe. Sollte alles friedlich verlaufen, so dürften Balduin und die Seinen wieder dazustoßen.

Der Herzog akzeptierte, viel anderes war ihm nicht übergeblieben, nur Balduin bebte vor Zorn, aber auch er hatte nicht viel andere Möglichkeiten, und so reiste er mit seiner Familie an den ungarischen Hof. Gottfried ließ durch Herold verkünden, dass jeder, der Gewalt anwenden würde, mit dem Tod bestraft wird. Erst dann überquerte das Heer die Donau.

Sie bewegten sich langsam und friedlich voran, vor allem aber friedfertig. Die Grenzsoldaten, die Bauern, Handwerker der Dörfer schauderten beim Anblick der fremden Panzerreiter. Sie waren das Maß aller Dinge, kein Soldat kam an ihm heran, keiner kam ihm gleich an Kampfkraft. Diese Kreuzzügler hatten, wie vom Papst Urban gefordert, ein rotes Kreuz auf der rechten Schulter genäht, zum Zeichen ihrer Berufung. Diese Panzerreiter waren gut geschützt, ihre Köpfe verschwanden unter einem halbrunden und konischen Helm, eine Nasenschiene schützt das Gesicht, die Ohren werden durch Eisenplatten geschützt, Kettenringe schützen den Nacken. Aus Ketten bestand auch die Rüstung am Körper, über dem ein bunter Waffenrock geworfen wurde. Sie trugen ein Schwert an der Seite, das war gut ein Meter lang, wog etwas mehr als ein Kilogramm. Die Klinge war beidseitig geschliffen, ist angespitzt, diente als Stoß- und Schlagwaffe.

Die Lanzen ragten senkrecht in den Himmel. Zum Angriff wurden diese, drei bis vier Meter langen Stoßwaffen gesenkt. Es waren neue Erfindungen, die den Panzerreiter noch mehr Wucht verliehen.

Die Schlachtrösser, meist Wallache oder Hengste, sie sind aggressiver als Stuten, waren starkknochig und muskulös. Sie wurden durch Weidengeflecht oder Leder geschützt. Sie durfte keine Angst zeigen, weder von der Lanzenspitze ihrer Herren, noch vom Blut und Gestank von sterbenden Tieren. Beim Galopp mussten sie mit den rechten Beinen etwas mehr ausgreifen als mit dem linken, um eine ungleichmäßige Bewegung des Ritters auszugleichen. Der muss die rechte Schulter, unter der er die Lanze geklemmt hat, starr halten; die linke hingegen, in der der Ritter das Schild hält, schwang vor und zurück.

Nur wer genau hingeschaut hatte, der hätte erkennen können, dass die Rüstungen mehrfach geflickt worden waren, dass die Schwerter alt waren. Die Ausrüstung eines Ritters war zwanzigmal teurer als die eines Fußsoldaten, mancher Adeligen konnte sich keine neue Rüstung leisten, stattdessen schütze er sein Leben mit uralten Eisen, das von Generation zu Generation vererbt wurde.

Deshalb hatten auch die Ritter mehrere Fußsoldaten, freie jedoch nichtadelige Männer, in einfacher Rüstung, aus Eisen und Leder, ein simpler Helm und Brust Schutz. Sie waren mit Schwerter, Spießen und Streitäxten bewaffnet. Sie waren langsamer als die Ritter, schlechter ausgebildet, doch viele führen tödliche Fernwaffen mit sich: Bogen und Armbrust. Mit dem Bogen konnte ein geübter Kämpfer mehrere Geschosse pro Minute abschießen, seinen Gegner auf bis zu 100 Meter Distanz fällen.

Die Kreuzzügler gehörten zu den ersten, die mit der Armbrust keine Pfeile, sondern 40 Zentimeter lange Bolzen verschossen. Die Sehne ist viel straffer gespannt als beim Bogen. Mit einer solchen Waffe kann ein Soldat nur wenige Schüsse pro Minute abgeben. Einen großen Vorteil hatte diese Waffe, selbst auf 50 Meter Distanz durchschlägt ein Bolzen ein Kettenhemd mühelos und selbst auf 200 Meter hinterlässt er im ungeschützten Körper schreckliche Wunden.

Ein Fußsoldat schleppte an die 30 Kilogramm Ausrüstung mit sich, die Hälfte davon wog die Rüstung, Waffen, Kleidung. Der Rest verteilte sich auf Brot, Getreide, andere Vorräte. Da ein Soldat pro Tag etwa eineinhalb Kilogramm verbraucht, kommt das Heer nur zehn Tage weit, dann müssen neue Vorräte heran. Die Reiter kamen auch nicht schneller voran, denn ein Pferd verbraucht fünfmal soviel Getreide wie ein Mensch. Das Futter für die Tiere wurde auf Karren befördert, die von Ochsen gezogen wurden, die wiederum auch Futter brauchten.

Wenn man alles zusammennahm, kam das Heer, unter günstigen Bedingungen, also trockene Straßen, pro Tag etwa 20 Kilometer weit.