Nimm mich, mein Krieger! Erotischer Fantasy Roman - Carol Stroke - E-Book

Nimm mich, mein Krieger! Erotischer Fantasy Roman E-Book

Carol Stroke

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 200 Taschenbuchseiten ... Die schottischen Clans sind entzweit. Das Wissen um die bestehenden Gefahren lässt Aidan, Chief des Carmichael-Clans, seinen Stolz hinter dem Wohle der Gemeinschaft anstehen. Er beschließt, sich mit der Tochter eines anderen Clans zu vermählen, doch kurz vor der Ankunft seiner Braut bringt sein Bruder eine rothaarige, temperamentvolle Gefangene nach Hause. Aidan und Fia fühlen sich sofort stark zueinander hingezogen und verbringen lustvolle Nächte miteinander. Werden die beiden einen Weg für ihre Liebe finden? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 263

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Impressum:

Nimm mich, mein Krieger! Erotischer Fantasy Roman

von Carol Stroke

 

Carol Stroke entführt in ihren Geschichten in die unterschiedlichsten Welten und möchte mit ihren lebensnahen Charakteren und deren Erlebnissen Emotionen hervorrufen – ob es ein Lächeln auf den Lippen ist oder ein wohliges Kribbeln im Körper. Sie liebt es, ihre Leser anfangs auf das vermeintlich Vorhersehbare zusteuern zu lassen, um sie dann mit dem Unerwarteten zu überraschen. Ihr Ziel ist erreicht, wenn die Lust ihrer Charaktere die Lust der Leser zum Höhepunkt treibt.

 

Lektorat: A. K. Frank

 

 

Originalausgabe

© 2021 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © curaphotography @ 123RF.com © krasphoto @ 123RF.com © soulreaver2904 @ 123RF.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750705975

www.blue-panther-books.de

Fia

Fia hatte sich wie so oft zuvor aus ihrem Heim geschlichen, ihren großen braunen Hengst aus seinem Stall geführt und war zu ihrem Lieblingsplatz geritten. Obwohl sie wusste, dass sie sich auf Feindesland befand, zog sie ein innerer Zwang immer wieder an diesen Ort. Hier siegte das Gefühl der Freiheit über die Stimme der Vernunft.

Fia öffnete ihre rechte Hand und ließ die Zügel ihres treuen Freundes fallen, sodass er wie üblich seinen Interessen am üppigen Bodenbewuchs nachgehen konnte, während sie zuerst ehrfürchtig die in Stein gehauene Frau begrüßte, die hier aufgestellt war und dann auf den Rand der Klippe zuging.

Sie hob ihr Kinn, öffnete ihre Arme und schloss die Augen. Sie atmete langsam und tief ein.

Das junge Mädchen roch das Salz der Wellen, die weit unter ihr an die Mauer aus Felsen schlugen. In ihrem locker geflochtenen Zopf verfing sich der Wind, der die Geräusche der Seevögel zu ihr trug.

Sie lächelte glücklich.

Fia hatte hier schon so viele Stunden der Ruhe und des Friedens verbracht, sodass sich ihr geschärfter Sinn für etwaige Gefahren getrübt hatte. Doch das Schnauben ihres Hengstes war nicht zu überhören. Sie öffnete ihre Augen und blickte um sich. Ihr Pferd scharrte mit den Hufen und sie sah in der Ferne eine Wolke aus trockener Erde aufwirbeln.

»Sind es Mitglieder des Carmichael-Clans?«, fragte sie sich, während sie bereits auf ihr braunes Ross zu rannte. Sie knotete ihr Kleid an ihrem Gürtel fest, bestieg den Rücken ihres Getreuen und rief ihm zu, dass er rennen solle.

Ihr Pferd galoppierte davon, doch die Reiter waren schon zu dicht aufgerückt.

»Farlan, mein Junge, bitte lauf, als ob der Teufel hinter uns her wäre.« Sie wandte ihren Kopf und sah die Gruppe Männer, die auf ihren stattlichen Pferden den Abstand zu ihr weiter verringerten. »Farlan, bitte, unsere Verfolger sind schlimmer als der Leibhaftige.«

Einige rote, lockige Strähnen lösten sich aus ihrem Zopf und peitschten ihr ins Gesicht. Ihr Sichtfeld war für einen Augenblick durch ihr Haar eingeschränkt und sie konnte nicht mehr reagieren, als ihr Pferd zum Sprung über ein Hindernis ansetzte und sie so von seinem Rücken geworfen wurde.

Sie wusste, wie sie sich richtig abzurollen hatte, damit ihr schwere Verletzungen erspart blieben. Ihr Vater hatte sie von Anfang an gelehrt: »Wer auf einem Pferd reiten möchte, muss erst lernen, wie man richtig fällt.« Bevor sie sich versah, hatte er ihr damals einen Stoß verpasst und sie hatte sich bei ihrem Sturz ihren Ellenbogen schmerzlich aufgerieben.

Nun saß sie wütend auf ihrem Hintern im weichen grünen Gras und blickte durch zusammengekniffene Augen auf die Gruppe Männer, die von ihren Pferden abstiegen.

Farlan gab ihr mit seiner Nase einen leichten Stoß an ihren Hinterkopf. Fia hob die Hand und streichelte ihn sanft. »Mein Freund, es ist zu spät.«

Sie stand auf, streckte sich und schürzte gefährlich ihre Lippen.

Der rothaarige, muskulöse Kerl mit den vereinzelten, kleinen geflochtenen Zöpfen in seinen schulterlangen Haaren ging auf sie zu. »Wen haben wir denn da?«, fragte er grinsend. »Hat sich da etwa eine kleine Kincaid auf unser Land verirrt? Oder ist sie gar absichtlich hier und will uns auf Geheiß ihres Vaters den Krieg erklären?« Die Männer hinter ihm brachen in lautes Gelächter aus.

Fia ballte ihre Fäuste und versuchte, noch böser zu schauen.

»Oh Kindchen, vergiss nicht zu atmen, schließlich möchte ich dich lebend mit auf unsere Trutzburg nehmen.« Er stand nun vor ihr und beugte sich zu ihrem Ohr. »Falls du aber irgendwelche Tricks vorhast, werde ich dich aufschlitzen, deinen toten Leib auf dein Pferd binden und dich so zu deinem Clan zurückschicken.« Der Kerl schaute sie aus seinen bernsteinfarbenen Augen abschätzend an. »Ich denke, wir haben uns verstanden«, flüsterte er. »Nicke, wenn dies so ist.«

Sie schluckte ihren Stolz wie einen zähen trockenen Klumpen hinunter und nickte.

Der Kerl schnappte sie schnell an ihrer Hüfte und warf sie sich über seine breite Schulter. »Einer von euch nimmt ihr Pferd. Wenn wir an der Burg sind, schaut nach seinem Vorderbein, er scheint sich bei seinem Sprung verletzt zu haben.«

»Ja, Roy«, erwiderte einer der Männer.

»Warum tust du das?«, fragte Fia, während sie auf seiner Schulter zu seinem Pferd getragen wurde.

»Ganz einfach, weil das Pferd nichts dafür kann, dass eine Kincaid es reitet.«

Ihr lag bereits eine Beleidigung auf ihrer Zunge, aber sie entschied sich dafür, zu schweigen, da sie die Verletzung ihres Treuen nicht bemerkt hatte und froh war, dass man sich um ihn kümmern würde.

Roy nahm das zierliche Weib und setzte sie vor sich auf sein braunes Pferd. Es war ein großes, kräftiges Tier, dessen Mähne etwas dunkler als seine Fellfarbe war.

Der Anführer der Gruppe stieß einen Ruf aus und sie machten sich auf den Rückweg.

Fia wurde es kurz etwas bang um ihr stolzes Herz. Würde sie etwa in der Trutzburg auf Aidan Carmichael treffen? Sie kannte nur die Sagen um ihn, aus den Erzählungen des Barden.

Dieser Mann wurde als Monster beschrieben. Sein Gesicht durch die Schlachten entstellt. Sein Odem war Feuer und seine Augen würden in der Nacht rot glühen. Sein Haar sei schwarz wie seine Seele. Und er würde seinen Mund nie zum Sprechen öffnen, sondern nur, um jemanden bei lebendigem Leib zu verschlingen.

Sie zog ihre Stirn in Falten. Ein wenig Angst hatte sie immer noch vor diesem möglichen Treffen, aber im Nachhinein schienen die Erzählungen des Barden doch etwas weit hergeholt.

Oder nicht?

Aidan

Aidan stand am Fenster seines Arbeitszimmers. Hier hatte er die Namen und Familienstammbäume der Clans und alle Karten der verschiedenen Ländereien und deren Grenzen angesammelt. Und hier fand er auch seine Ruhe.

Er blickte über das satte Grün seines Landes, hinauf zu dem wolkenlosen blauen Himmel und wünschte sich, dass die Stimme der Verantwortung in seinem Kopf endlich zum Schweigen kam.

Er streichelte über den Kopf seiner irischen Wolfshündin und nahm die Gelassenheit der zottigen, großen Grauen in sich auf.

»Aidan!« Die Tür seines Rückzugsortes wurde aufgestoßen und Glenn stand im Holzrahmen. »Wir haben etwas auf unserem Ritt gefunden. Roy wartet im Hof auf dich.« Der große blonde Krieger grinste breit. »Es wird dir gefallen.«

Beide Männer machten sich auf und nahmen den Weg, der sie in den Innenhof führte. Dort stand sein Bruder mit einem Bündel Stoff über seiner Schulter, aus dem kleine Füße ragten, die strampelten und er vermutete am anderen Ende den Kopf einer Frau, die gerade auf sehr burschenhafte Weise ihre Meinung kundgab.

»Roy, setz dieses Weibsstück auf ihre Füße und wasch ihr den Mund aus«, schallte Glenns Gelächter.

Der Rothaarige ließ die zierliche Gestalt von seinen Schultern, hob seine Mundwinkel und drehte das schimpfende Etwas zu Aidan.

Die Augen des Mädchens weiteten sich vor Schreck und sie verstummte. Aidans Kiefer spannte sich an, denn er hasste diese Reaktion, die er allzu oft auslöste.

Sein kleiner Bruder versuchte, ihn deswegen immer wieder aufzumuntern. Er wollte ihm weismachen, dass es nicht an seiner Narbe, die sich über seine linke Wange bis zu seinem Kinn zog, lag, sondern an seinen langen schwarzen Wimpern, die jeden beim Augenaufschlag schwach werden ließen. Roy tat nach diesem Trost gut daran, sofort außerhalb Aidans Reichweite zu springen.

»Das ist eine der Kincaids. Sie hat sich absichtlich auf unsere Ländereien verlaufen. Wir haben sie draußen an der Klippe aufgegriffen«, informierte ihn Roy.

Aidans Augen zogen sich zornig zusammen und er schritt auf Fia zu. Diese wich einen Schritt zurück und stieß gegen die Brust von Roy.

Doch dann erblickte er über die wirr abstehenden Locken des Mädchens einen seiner Männer, der ein großes braunes Pferd am Halfter in den Hof führte. Dieses schien Probleme beim Laufen zu haben. Also schob er die Gefangene sowie seinen Bruder sacht auf die Seite und nahm sich des Reittiers an.

Er stellte sich vor das Tier, das ihn genau beobachtete. Der Clanführer legte vorsichtig seine Hand an den Nasenrücken, fuhr sacht zu dessen Stirn hinauf und wieder hinab. Er beließ seine Handfläche für kurze Zeit auf dem Nasenrücken des Pferdes. Danach streichelten seine Finger über den breiten Hals hinab zu der muskulösen Schulter des Tieres.

»Er heißt Farlan«, rief ihm das Mädchen besorgt zu.

Er drehte sein Gesicht in Richtung der Stimme und blickte in die grünen Augen, die ihn beinahe dazu brachten, seinen Fokus zu verlieren. Sogleich konzentrierte er sich wieder auf das Tier neben sich und auf sich. Irgendetwas löste dieses zierliche Weib in ihm aus.

Er fühlte eine Schwellung am Gelenk des Vorderbeines des Hengstes und strich wieder hinauf bis zu dem braunen Nasenrücken des Pferdes.

»Macht ihm einen kühlenden Umschlag aus einem Gemisch aus Schlamm und abschwellenden Kräutern. Bis auf weiteres keine Belastungen für den Großen, nur leichte Gangübungen.«

Aidan ging ohne einen weiteren Blick und ohne ein weiteres Wort an seinen Männern und ihrer Beute vorbei, zurück in sein Arbeitszimmer. Er musste seine Aufzeichnungen über die Kincaids sichten, denn er musste wissen, wen sie sich in ihr Heim geholt hatten.

Fia

Fia stand wenig später mitten in einem karg eingerichteten Zimmer. Lediglich eine Truhe, ein Bett und eine Waschschüssel standen darin. Immerhin besser, als in einem rattenbesiedelten Kerker zu sitzen.

Aber das sollte gerade nicht ihr Problem sein. Das, was ihr am meisten Angst machte, war die Tatsache, dass sie Aidan Carmichael anziehend fand. Sie schüttelte ihren Kopf. Das durfte nicht sein. Er war doch ein Monster!

Ein Monster, das sich zärtlich um Farlan gekümmert hatte. Und konnten Ungeheuer solche blauen Augen haben? Augen, die den Himmel widerspiegelten? Er hatte sogar seinen Mund geöffnet, aber nicht, um sie zu verschlingen, sondern um Anweisungen zu geben, die ihrem Getreuen helfen sollten.

Diese geschwungenen Lippen. Diese tiefe Stimme, die sinnlich an ihrer Haut kratzte. Sie seufzte. Natürlich war sie im ersten Moment erschrocken, als sie diesen großen schwarzhaarigen Mann sah, an dessen Wange eine Narbe entlanglief, die seiner Schönheit aber nichts nahm.

Er war über die Highlands hinaus bekannt. Es wurden viele Geschichten über ihn erzählt. Der Krieger, der der glühenden Erde entstieg. Der Schatten der Berge. Das Übel, das über einen kam, wenn man seinen Namen nur flüsterte.

Fia drückte ihre Faust gegen ihren bebenden Brustkorb und flüsterte: »Aidan Carmichael.«

Die Tür ihres Zimmers wurde aufgerissen und der Schreck fuhr ihr bis in ihre Gebeine.

»Ich soll dich holen. Mach schon! Ich hab nicht ewig Zeit, das Essen muss fertig werden«, lauteten die schroffen Worte einer jungen Frau, die nur wenig älter schien als Fia selbst.

Sie folgte der Aufforderung und lief hinter der Frau her, die eine Schürze um ihre Taille trug.

»Mach schon, ich hab nicht ewig Zeit.«

Fia schloss auf und versuchte, mit dem schnellen Schritt mitzuhalten.

Ein paar Treppenaufgänge und Biegungen später standen sie in einer großen Küche. Töpfe köchelten über offenen Flammen. Aus den geschlossenen Ofenklappen roch es köstlich nach frischem Brot und an einer der Feuerstellen kümmerte sich ein Junge um ein aufgespießtes Ferkel.

Ihr Blick schweifte durch den Raum, erfasste das emsige Treiben und eine Nische, in der alles Tun zum Erliegen kam. Dort lag ein großer, grauer Hund auf einer Decke. Den Kopf auf die Pfote gelegt, blickte er zu Fia auf. Die Gefangene lächelte dem Tier zu, bevor sie einen Stoß in ihre Seite bekam.

»Mach dich nützlich und lass unsere Isla in Ruhe. Sie kommt bald nieder.« Die Magd schaute Fia ernst an. »Die Hunde des Herrn sind ihm das Wertvollste.«

Fia nickte, band sich ihre Haare zu einem Knoten und schob die Ärmel ihres Kleides nach oben. »Was soll ich tun?«

»Als Erstes wirst du dir etwas Sauberes anziehen und dann kannst du anfangen, die Rüben zu schneiden.«

Sie blickte an sich hinab und musste gestehen, dass ihr Kleid unter dem Sturz vom Pferd gelitten hatte und mit Erde verschmutzt war.

Die junge Kincaid bekam ein Dienstmädchengewand, zog es an und schnitt dann das Gemüse. Danach half sie dabei, die großen Holzplatten mit Essen zu füllen und reihte sich ein, um diese nach oben in den Versammlungsraum zu bringen. Sie hörte schon an der unteren Treppenstufe das Gegröle und Gelächter der Anwesenden.

Als sie kurz darauf den Raum betrat, sah sie eine Ansammlung von Kämpfern, die sich bei Speis und Trank amüsierten. Sie erzählten sich Geschichten, deren Wahrheitsgehalt des Öfteren durch lautes Lachen angezweifelt wurde.

Fia lief die Sitzreihen ab und kümmerte sich darum, dass Essen und Trinken nicht ausgingen. Dann lief sie schnell zurück in die Küche und holte Nachschub. Sie war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie erst, als sich ihre Nackenhärchen aufstellten, innehielt und über ihre Schulter blickte.

Seine Augen waren auf sie gerichtet. Ihr Herz schlug schneller, ihre Brustwarzen stellten sich auf und rieben unangenehm an dem rauen Stoff ihres Kleides. Sie wäre keine Kincaid, wenn sie jetzt ihren Kopf senken würde, und hielt den Blickkontakt.

Aidan lehnte sein Kinn auf seine Finger und zog eine Braue nach oben.

»Hört, hört«, rief Roy in den Raum.

Der Moment, den sie gerade mit dem Schwarzhaarigen teilte, brach.

»Mein großer Bruder, Clanführer und Griesgram wird bald an die Ketten des Ehelebens gelegt. Lasst uns heute ein letztes Mal auf diesen Teufelskerl die Krüge heben. Denn wer weiß, ob sein Weib ihn in Zukunft noch mit uns feiern lässt.« Roy lachte tief auf, schlug Aidan auf seine breite Schulter und seine Kumpane stiegen in das Gelächter mit ein und tranken auf ihren tapferen Anführer.

Fia sammelte schnell die Abfälle und leeren Platten ein und versuchte, unauffällig und schnellstmöglich aus dem Saal zu verschwinden.

Aidan

Sie trug eines der Kleider der Mägde und ihre glutroten Locken waren zu einem Knoten gebunden. Ihr Haar spiegelte das Feuer wider, das er in ihr gesehen hatte. Dieses kleine, freche Ding brachte ihn durcheinander.

Aidan beobachtete sie bereits, seit sie den Raum betreten hatte. Wie sie trotz ihres unfreiwilligen Aufenthalts seinen Leuten half.

Er hatte das Kinn auf seine Hände gestützt und seinen Nasenrücken zwischen seinen Zeigefingern gerieben, um seinen angespannten Kiefer zu überspielen.

Als sich ihre Blicke trafen, wäre er am liebsten aufgestanden, hätte sie gepackt und dem Ziehen in seinen Lenden nachgegeben. Fia Kincaid, die Tochter des Alan Kincaid, des Oberhauptes des Kincaid-Clans, reizte alles an ihm.

Er musste einen kühlen Kopf bewahren.

Und als der tiefe, laute Tenor seines Bruders von den Wänden hallte, war er fast froh, von diesem Weib abgelenkt zu werden. Aber eben nur fast, denn die Reaktion von ihr auf die Worte von Roy irritierten ihn noch mehr. Es schien, als ob sie ihrer Arbeit schneller nachging, da sie kurz darauf aus dem Saal verschwunden war.

Aidan hatte keine Chance, nach ihr zu sehen, da Roy und seine Männer auf ihn anstießen. Auf ihn und auf diese verdammte Hochzeit. Die Hochzeit mit einer Frau, die er im Kindesalter das letzte Mal gesehen hatte. Schon damals hatte er sie als weinerlich empfunden.

Die Erinnerung daran, wie sie aufgeschrien hatte, als er ihr die Eidechse zeigte, die er unter einem Stein gefunden hatte, ließ ihn heute noch mit dem Kopf schütteln. Aber dies war bereits fünfzehn Jahre her. Shona war damals circa fünf Jahre alt gewesen und er zehn.

Keine Ahnung, wie sie sich weiterentwickelt hatte. Es war aber auch egal. Sein Clan benötigte Verbündete. Was wäre da besser, als die Familien durch eine Hochzeit zu vereinen?

Er atmete tief ein. Wäre diese furchtbare Nacht nicht gewesen, dann wären die Bündnisse wohl nie gerissen. Er schloss seine Augen, doch bevor er wieder in seinen persönlichen Albtraum gezogen wurde, tauchte das verärgerte Gesicht von Fia in seinem Geist auf. Seine Mundwinkel hoben sich etwas und ihm wurde eines bewusst: Dieses Mädchen hätte beim Anblick einer Eidechse nicht geschrien.

Fia

Fia war die Letzte in der Küche, räumte das Geschirr weg und befreite die Kochstellen von der erkalteten Asche.

Sie hatte sich den ganzen Abend über Gedanken gemacht, wie sie von hier fliehen könnte. Aber jedes Mal, wenn ihre Ideen konkreter wurden, huschte dieser Aidan durch ihren Kopf. Sie gab sich geschlagen und beruhigte ihren Kampfgeist damit, dass an sämtlichen Ausgängen Wachen standen und sie somit keine Chance auf Flucht hatte. Die Burg schien ständig auf einen Angriff vorbereitet zu sein. Ihr war zwar bewusst, dass seit Jahren der Frieden auf wackeligen Füßen stand, aber dass es so schlimm war, ständig einen Überraschungsangriff zu fürchten, war ihr nicht bekannt.

Wobei … Sobald ihr Vater Kenntnis darüber hätte, dass sie hier gefangen gehalten wurde, würde er es sich nicht nehmen lassen, den Carmichaels einen blutigen Besuch abzustatten.

Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie hörte ein Keuchen und eine Art Klatschen.

Was war das?

Sie legte den kleinen Besen aus Reisig aus der Hand, wischte sich den Ruß an ihrer Schürze ab und schlich vorsichtig in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Fia hielt sich etwas in den Schatten der Küche und blickte aus der offenen Tür hinaus in den matt beleuchteten Gang.

Dort stand nach vorn gebeugt eine der Mägde an der Wand. Sie stützte sich mit ihren Handflächen gegen das Gestein und hinter ihr stand Glenn. Er hatte ihren Rock über den nackten Hintern geworfen und seine Hose hing ihm unter den Knien. Seine großen Hände hatten den Po der Magd fest umklammert und er stieß mit seinem Gemächt immer wieder in ihre Scham. Ihr nacktes Fleisch klatschte aneinander und sie keuchten und stöhnten vor Lust.

Das Mädchen war unfähig, ihren Blick abzuwenden. Sie war gebannt von diesem Schauspiel und spürte, wie ihre Mitte feucht und ihre Brustwarzen erneut hart wurden.

Der blonde Kerl warf seinen Kopf in seinen Nacken und stieß einen fast schon animalischen Laut aus, als er sich in die Magd ergoss.

»Glenn, was soll das? Geht gefälligst auf dein Zimmer«, hörte Fia die Stimme Aidans.

Der Krieger zog seinen erschlafften Schwanz aus dem Mädchen, richtete ihren Rock und seine Hose, um dann mit ihr lachend zu verschwinden.

Fia versteckte sich noch weiter im Schatten und hoffte, dass Carmichael sie nicht gesehen hatte. Sie schaute kurz darauf vorsichtig nach, ob der Gang nun leer war, und trat hinaus, um schnellstens auf ihr Zimmer zu kommen.

»Wohin so schnell?«

Ihr Herz übersprang einen Schlag. Aidan stand lässig an der Wand direkt neben der Küchentür gelehnt.

Mist. So hatte sie ihn ja nicht sehen können.

»Ich muss in mein Gefängnis zurück, Carmichael«, antwortete sie ihm so schroff, wie es eben in diesem Moment möglich war.

Er stieß sich von der Wand ab und kam auf sie zu. »Du bist keine Gefangene, du bist bis auf Weiteres ein sehr hilfsbereiter Gast des Hauses Carmichael«, stellte er trocken fest.

»Heißt das, ich kann mein Pferd nehmen und jeder Zeit hier fort?« Sie hob ihren Kopf und streckte ihr Kinn kämpferisch nach vorn.

Er kam noch näher. Es bestand kaum mehr ein Abstand zwischen ihnen und sie musste ihren Kopf etwas zurücklegen, um zu ihm hochschauen zu können.

»Dein Pferd ist noch nicht bereit, den Rückweg anzutreten. Du solltest ihm zuliebe noch etwas bei uns bleiben.« Er schien kurz zu überlegen und seine Mundwinkel hoben sich. »Sieh es doch mal so. In dieser Zeit kannst du etwas Manieren und Wissen bei uns erlernen.«

Sie biss sich auf ihre Zähne und holte vor Zorn zu einem Schlag aus. Aidan ergriff ihr Handgelenk, noch bevor ihre Faust sein Kinn berühren konnte. Dann drückte er ihren Körper nach hinten, bis sie mit ihrem Rücken die kalte Wand berührte. Dieser Akt der Gewalt ließ sie nicht aus Angst erzittern, stattdessen durchfuhr sie ein Schauer der Lust. Sie biss sich auf ihre Unterlippe, als sie sich bei der Vorstellung ertappte, wie sie gebückt vor ihm stand und seine Haut auf die ihre klatschte.

Aidan

Aidan hatte seinen Männern schon des Öfteren eingebläut, es nicht in den Gängen zu treiben. Aber wenn Alkohol im Spiel war, waren die Mahnungen vergessen.

Er wusste auch nicht, warum er unbedingt hinunter zur Küche wollte. Er rechtfertigte es vor sich, dass er nach seiner trächtigen Hündin sehen wollte. Aber in Wahrheit hoffte er, den lockigen Wildfang zu finden.

Er hatte sie bereits in den Schatten des Türbogens versteckt entdeckt, wo sie wie gebannt dem Treiben zwischen Glenn und seiner Magd zusah. Ihre linke Hand lag auf dem Stoff ihres Kleides, direkt über ihrem Oberschenkel. Noch etwas weiter nach rechts und sie hätte ihren Hügel berührt. Wie gern würde er diesen berühren.

Aidans Schwanz wurde hart, sein Nacken spannte sich an und er rief Glenn zur Ordnung. Aus dem Augenwinkel sah er, wie sich Fia wieder mehr in den Schatten zurückzog.

Kaum war das Paar gegangen, schlich er leise auf den Türbogen zu und verharrte lautlos. Er war ein Jäger und ein Krieger. Es machte ihm nichts aus, auf seine Beute zu warten.

Kurz darauf kam diese kleine Person aus der Küche geschlichen. Und wagte es tatsächlich, sich augenblicklich mit ihm anzulegen. Was ihn sehr amüsierte und sein Interesse an ihr noch mehr entfachte.

Nun stand sie vor ihm an die Wand gepresst. Ihr Busen hob sich schnell unter ihrem Mieder und er versuchte, den ziehenden Schmerz, der von seinem harten Schaft ausging, auszublenden.

Er schaute in ihr hübsches Gesicht und suchte irgendein Anzeichen der Schwäche. Aber das Einzige, das er wahrnahm, war ihre Zungenspitze, wie diese ihre Lippen anfeuchtete.

Aidan hätte es Glenn am liebsten gleichgetan und dem Gör den Rock über den Hintern geworfen und seinen Schaft in ihr vergraben. Aber er war der Anführer, von ihm hing die Zukunft des Clans ab und aus diesem Grund durfte er sich keine Schwäche leisten. Er entließ sie aus seinem Griff. »Geh in dein Gemach, ich bin nicht Herr meiner Sinne«, flüsterte er ihr zu.

Sie bewegte sich kein Stück. Er schloss für einen Moment seine Augen und fluchte innerlich.

Fia

Was war das jetzt? Erst spielte er den harten Mann und nun sollte sie einfach gehen?

Aidan stützte sich mit seinen Händen neben ihrem Kopf an der Wand ab und hatte sein Haupt etwas gesenkt, sodass sein Haar vorfiel und sein Gesicht vor ihr verbarg.

Sie wollte die Möglichkeit nutzen und auf ihr Zimmer gehen, bis sie bemerkte, wie schnell sein Atem ging. Fia bewegte sich kein bisschen, sondern hob ihre Hand. Ihre Finger streiften durch die Haarsträhne, die sein Gesicht verbarg, und legten diese hinter sein Ohr. Dann suchte sie seinen Blick und verlor sich in dem Blau, das sie fragend anblickte.

Mit ihrer anderen Hand fuhr sie langsam an seiner linken Gesichtshälfte entlang, bis ihre Fingerspitzen seine Narbe berührten. Er wollte gerade zurückzucken, als sie ihn mit einem leisen »Schhhh« beruhigte. Er blieb in seiner Position und sie fuhr sanft über die holprige, doch zarte Hautpartie. Ihre Finger folgten der Verletzung bis über seine vollen Lippen. Er öffnete diese und küsste ihre Fingerspitzen.

Es war jetzt nicht nur an Aidan, der seinen Atem nicht mehr kontrollieren konnte. Fias Körper reagierte ebenso auf diesen Krieger und hungerte nach mehr.

Sie ging auf ihre Zehenspitzen, streckte sich ihm entgegen und er beugte sich weiter zu ihr, bis sich ihre Lippen trafen. Diese zärtliche Berührung schien in Fias Innerem einen Gefühlssturm auszulösen. Ein unbekanntes Kribbeln durchfuhr jeden Zentimeter ihres Körpers.

Dieses Gefühl war noch stärker als das von Freiheit, das sie durchflutete, wenn sie an ihrer Lieblingsklippe stand. Ihr drohten die Beine nachzugeben.

»Aidan, wo steckst du? Die Jungs wollen noch einmal auf dich anstoßen«, rief Roy, der sich ihnen näherte.

Fia löste die Berührung und rannte davon.

Aidan

Aidan schaute dem kleinen rothaarigen Ding hinterher, wie es verschwand. Sein Körper stand in Flammen. Er schlug mit seiner Faust gegen den harten Stein der Mauer und erhoffte sich Ablenkung durch den Schmerz seiner aufgeschürften Fingerknöchel. Leider währte diese Art von Ablenkung nur kurz.

»Hey, Bruderherz, lass deine Wut nicht an unserem Heim aus. Keine Angst, sie haben unsere Vorräte nicht gänzlich geleert. Und du weißt ja, an unseren Whisky kommen sie eh nicht ran«, scherzte Roy, der von dem Vorangegangenen zum Glück nichts mitbekommen hatte.

»Ich komme.«

Aidan ging mit seinem Bruder zurück zu seinen Männern und schaute ihnen noch eine Weile beim Feiern zu, bevor er sich auf sein Zimmer zurückzog. Er legte seine Kleidung ab und streckte sich nackt auf seinem Bett aus.

Dieser gehauchte Kuss ließ ihn nicht mehr los. Allein durch die Erinnerung hob sich sein Schwanz. Er umfasste ihn mit einer Hand und schloss die Augen, während er seine Faust auf und ab bewegte.

Er war in Gedanken wieder in diesem Gang über sie gebeugt. Er roch den Duft ihrer Haare, nahm das flatterhafte Heben und Senken ihres Busens wahr.

Aidan spannte seinen Kiefer an und rieb seinen Schaft schneller.

Er fühlte die Berührung ihrer Fingerspitzen, die sein gezeichnetes Gesicht liebkosten.

Seine Hoden zogen sich bereits unter seinen harten Bewegungen zusammen.

Er sah ihre grünen Augen, die ihn an die Weiten der Highlands erinnerten. Und spürte ihre weichen Lippen auf den seinen. Der Kuss erfüllte ihn mit Frieden. Seit Jahren hatte er diese Ruhe nicht mehr in sich gespürt. Er wollte mehr von diesem Weib. Er wollte sein Gesicht zwischen ihren Brüsten vergraben.

Er stieß fest in seine Hand bei diesem Gedanken.

Carmichael stellte sich die roten Löckchen auf dem Hügel über ihrer vor Lust pochenden Perle vor, die er nur zu gern zwischen seine Lippen saugen würde.

Die Muskulatur seines Halses trat hervor, als sich sein Samen bei diesem Wunsch über seine Finger ergoss.

Fia

Fia kam in ihrem Gemach an. Sie wusste, nicht ob ihr schneller Atem ihrem eiligen Schritt geschuldet war, oder aber den Gefühlen, die Aidan in ihr ausgelöst hatte. Sie zog ihre Kleidung aus, da ihr Körper sich von den Stofflagen eingeengt fühlte.

Ihre Haut lechzte nach den Berührungen Aidans. Die Rothaarige legte sich auf ihr Bett, zog ihre Beine etwas zu ihrem Körper und spreizte ihre Schenkel, sodass sie ihre Hand auf ihre Scham legen konnte.

Sie fing an, ihre empfindliche Knospe zu reiben, die bereits feucht unter ihrem schnellen Fingerspiel pochte.

Sie stellte sich vor, wie Aidan über ihr lag, sein schwarzes Haar über ihren Busen strich und seinen Lippen sich den ihren näherten. Sie wollte diesen zaghaften Kuss aus ihrer Erinnerung vertiefen.

Sie kam mit ihrem Leib dem Druck ihrer Finger entgegen und knetete ihren Busen. Sie wollte das Gewicht seines Körpers auf dem ihren spüren, wie es sie auf ihr Lager drückte.

Fia fühlte, wie sich das Kribbeln in ihren Schenkeln ausbreitete und ihr Erlösung versprach. Sie ließ ihre Schenkel auf die Seite fallen, sodass sich ihre Mitte weiter öffnete und als der Höhepunkt sie davontrug, spielte ihr Geist ihr einen Streich und sie sah Aidan zwischen ihren Schenkeln, wie er sie bei ihrer Erfüllung beobachtete.

Ein weiterer Höhepunkt überlief sie, während sie seinen Namen leise in die Stille stöhnte.

Aidan

Aidan wachte an diesem Morgen mit sehr schlechter Laune auf. Er ging zu seiner Waschschüssel, verteilte das kalte Nass mit seinen Händen über sein Gesicht und trocknete dieses mit einem Leinenstück, während er zu einem Fenster ging und hinausschaute. Der muskulöse Highlander bewunderte die Sonne, die gerade hinter den Bergen aufging und sich trotz aller Widrigkeiten jeden Morgen von Neuem erhob.

Plötzlich sah er etwas über den Hof schleichen. Aidans Finger hielten das Stück Stoff fester, bevor er es wütend auf seine Kommode warf, sich anzog und nach unten eilte.

Er betrat die Stallungen und wollte gerade seinen Frust an der Schuldigen auslassen, als er innehielt und sein Vorhaben zu wanken anfing.

Am anderen Ende des Stalls befand sich Fia. Sie trug das schmutzige Kleid, in dem sie bei ihm angekommen war, ihre Haare lagen offen über ihren Schultern und deren Spitzen berührten ihren unteren Rücken. Einige Locken standen wild von den restlichen Haarsträhnen ab.

Dieser rothaarige Kobold stand vor ihrem verletzten Pferd, hatte die Stirn an dessen Nasenrücken gelehnt und sprach mit ihm.

Carmichael war zu weit weg, um zu verstehen, was sie ihrem Hengst erzählte. Aber ihm wurde eng um sein Herz und er wollte gerade die Stallungen verlassen, um ihr diesen Moment zu schenken, als neben ihm ein Schnauben ertönte.

Fia schreckte auf, drehte sich zu ihm um und ihre Blicke trafen sich.

In seinem Kopf ertönte ein zorniges und zugleich hilfloses Grollen. Aidan Carmichael, der sagenumwobene Krieger, war nicht imstande, sich von der Stelle zu rühren.

Fia

Fia schrak aus ihrer Verbindung mit Farlan auf, als eines der anderen Pferde unruhig wurde. Sie drehte sich um und sah Aidan am ersten Verschlag stehen.

Sie durfte jetzt nur nicht verlegen werden. Auch wenn sie sofort daran denken musste, wie sie sich am gestrigen Abend berührt hatte, und das nur wegen dieses verdammten Carmichaels. Sie biss von innen auf ihre Wange und lief entschlossen an diesem Kerl vorbei.

»Ich werde in der Küche erwartet«, erklärte sie ihr Gehen.

»Warte!«

Sie blieb stehen und schimpfte innerlich über die Gänsehaut, die ihren Rücken hinunterfloss, als seine Stimme sich erhob. Die vermeintliche Gefangene ballte ihre Fäuste und rang um Beherrschung. »Was willst du?«

»Möchtest du Lucia kennenlernen? Sie ist meine Stute.«

Fia lockerte ihre Finger und drehte sich zu diesem starken Mann, der plötzlich wieder so sanft wirkte. Sie ging die wenigen Schritte zu ihm zurück, stellte sich neben ihn und betrachtete das weiße große Tier.

»Ich vermute, das Fohlen kommt bald«, informierte Aidan sie beiläufig.

Die Rothaarige schaute um das helle Pferd herum und lächelte. Der Bauchumfang war beträchtlich.

»Du musst wissen, Lucia ist eines der Pferde, das aus unserer Zuchtlinie hervorgegangen ist. Sie ist eine Mischung aus einer unserer schottischen Rassen und einer, die meiner Familie von Spaniern dargebracht wurde.«

Sie sah, wie dieser sonst so ernste Mann ein Leuchten in seine Augen bekam, während er von seiner Stute sprach. Wieder öffnete sich ihr Herz ein Stück für ihn. Aber ihr war auch bewusst, dass dies nicht ohne Schmerzen enden würde. Zumindest nicht für sie.

»Du kannst sie gern streicheln. Aber pass auf! Die Dame kann von Zeit zu Zeit wirklich zickig sein«, warnte er Fia.

Sie schaute zu dem großen Pferd auf, lächelte es an und beruhigte es, indem sie leise zu der Stute sprach. »So, du bist also Aidans Pferd.« Sie streichelte sanft über den Nasenrücken der Stute. »Und du bist also stur und wunderschön.«

Das Pferd schnaubte, als ob es ihr antworten wolle. Fias Mundwinkel hoben sich weiter. Sie legte sacht ihren Kopf gegen die Seite des Pferdes, das seinen Kopf weiter zu ihr hinuntergebeugt hatte.

»Du erinnerst mich an die Sterne, die vom Himmel leuchten. Ich könnte mir vorstellen, dass dein weißes Fell und deine weiße Mähne sich strahlend von den grünen Wiesen des Landes abheben und von Freiheit künden.« Eine Träne perlte an Fias Wange hinab. »Aidan wird sich bestimmt sehr gut um dich und dein Kleines kümmern.«

Sie löste sanft die Berührung und wollte vor der Anwesenheit des Mannes fliehen, der so viele unterschiedliche verstörende Emotionen in ihr weckte.

Gerade als sie an ihm vorbeilief, fasste er sie an ihrem Handgelenk und stoppte ihre Flucht.

Aidan

Aidan war gebannt von diesem Schauspiel. Seine sonst so misstrauische Lucia ließ sich von diesem fremden Wildfang streicheln. Sein Pferd schien ihre Berührungen gar zu genießen.