Noch bleibt mir Zeit - Ingo Preuß - E-Book

Noch bleibt mir Zeit E-Book

Ingo Preuß

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Beschreibung

In der dystopischen Stadt Kallistria, wo der Himmel von toxischen Wolken verdunkelt wird und das Licht der Sonne kaum noch durchdringt, kämpft die ehemalige Ärztin Alina Voss um ihre Menschlichkeit. Nach einem verheerenden Krieg hat sich die Gesellschaft in zwei Klassen gespalten: den Privilegierten, die in schimmernden Türmen leben, und den Verbannten, die in den Ruinen ums Überleben kämpfen. Alinas Leben gerät aus den Fugen, als sie Zeugin wird, wie ein geheimnisvoller Mann namens Jarek Lysander von den Behörden gejagt wird. Jarek ist nicht nur ein Dissident; er trägt Wissen über eine Verschwörung in sich, die das System ins Wanken bringen könnte. Alina sieht sich gezwungen, Jarek zu helfen – nicht nur um ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten, sondern auch um ihren inneren Konflikt zwischen Pflicht und Moral zu lösen.

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Seitenzahl: 55

Veröffentlichungsjahr: 2025

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INHALTSVERZEICHNIS

Kapitel 1: Kallistria im Schatten der Hoffnung2

1.1 Alina Voss: Die Ruinen ihrer verlorenen Welt2

1.2 Kallistria: Eine Gesellschaft in zwei Klassen gespalten4

1.3 Der geheimnisvolle Jarek: Ein Mann im Nebel5

Kapitel 2: Flucht aus der Dunkelheit9

2.1 Jarek Lysander: Gejagt von den Mächtigen9

2.2 Alinas innere Zerrissenheit: Pflicht oder Moral?9

2.3 Ein unerwartetes Bündnis: Hoffnung in der Verzweiflung11

Kapitel 3: Vertrauen auf der Kippe14

3.1 Alina und Jarek: Spannungen zwischen Ideal und Realität14

3.2 Mira Steinberg: Glaube an das System oder an die Freiheit?16

3.3 Überlebensplan: Ein riskantes Spiel um Vertrauen18

Kapitel 4: Die Geister der Vergangenheit21

4.1 Alinas Erinnerungen: Narben des Krieges und der Verlust21

4.2 Jareks Geheimnisse: Enthüllungen einer gefährlichen Verschwörung21

4.3 Ein Schritt ins Ungewisse: Dunkelheit und Gefahr23

Kapitel 5: Der Aufstand der Verbannten26

5.1 Mobilisierung der Verbannten: Der Funke des Widerstands26

5.2 Alina und Jarek: An der Front des Aufstands28

5.3 Der Moment der Wahrheit: Entscheidungen, die alles verändern29

Kapitel 6: Der Preis der Freiheit33

6.1 Konfrontation mit Gouverneur Dravos: Macht und Widerstand33

6.2 Opfer und Entscheidungen: Im Angesicht des Unheils33

6.3 Ein neuer Anfang: Menschlichkeit oder endgültiger Verlust35

Kallistria im Schatten der Hoffnung1

1.1 Alina Voss: Die Ruinen ihrer verlorenen Welt

   Der Himmel über Kallistria war ein unaufhörlicher Konflikt zwischen der Dunkelheit und dem schwachen Licht der sinkenden Sonne – ein Spiegelbild von Alina Voss' eigener Seele. Gezeichnet von den Narben eines Krieges, der nicht nur die Stadt, sondern auch ihr Inneres verwüstet hatte, schritt sie durch die Straßen, die einst pulsierend vor Leben waren. Wo früher Lachen und Freude erklangen, hallten nun nur die Schreie der Verbannten wider, die in den Ruinen um ihr Überleben kämpften.

   Alina hielt inne und betrachtete die zerfallenden Gebäude, die wie gescheiterte Träume in den Himmel ragten. Ihre Gedanken drifteten zurück zu den Tagen, als sie noch Ärztin war, als sie mit einem Stethoskop um den Hals durch die hell erleuchteten Flure eines Krankenhauses eilte. Erinnerungen an Patienten, die sie geheilt hatte, an Dankbarkeit, die ihr entgegengebracht wurde, überfluteten sie. Doch diese Erinnerungen waren nun nichts weiter als Schatten, die in der grauen Realität Kallistrias verschwanden. Die Stadt war ein Abbild ihrer eigenen inneren Zerrissenheit, ein Ort, an dem Hoffnung und Verzweiflung untrennbar miteinander verwoben waren.    Die toxische Luft, die sie einatmete, schien jede Möglichkeit einer besseren Zukunft zu ersticken. Sie fühlte sich gefangen in einem Netz aus Schuld und Trauer, das sie daran hinderte, die Frau zu sein, die sie einmal war. Alina wusste, dass sie sich nicht länger in der Vergangenheit verlieren konnte, doch der Schmerz war wie ein ständiger Begleiter, der sie daran erinnerte, was sie alles verloren hatte. Der Krieg hatte nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihre Identität zerstört.

2

   Als sie weiterging, begegnete sie den Augen der Verbannten, die in den Schatten lauerten. Diese Menschen waren das Ergebnis eines Systems, das sie verstoßen hatte, und Alina spürte, wie ihr Herz schwer wurde. Sie wollte helfen, doch die Angst vor den Behörden, die jeden Schritt überwachten, hielt sie zurück. In diesem Moment wurde ihr klar, dass sie nicht nur um ihre eigene Sicherheit kämpfte, sondern auch um die Menschlichkeit, die sie inmitten dieser Ruinen bewahren wollte.    Ein Geräusch riss sie aus ihren Gedanken. Ein Mann, hastig und voller Panik, rannte um die Ecke. Alina erkannte ihn sofort: Jarek Lysander, der geheimnisvolle Dissident, dessen Name in den dunklen Gassen geflüstert wurde. Er war nicht nur ein Mann im Nebel, sondern ein Symbol des Widerstands gegen die tyrannische Herrschaft von Gouverneur Kaelan Dravos. Alina fühlte, wie ihr Herz schneller schlug. Sollte sie ihm helfen? Oder sollte sie sich in Sicherheit bringen und die Augen vor der Realität verschließen?

   Die Entscheidung lastete schwer auf ihren Schultern. Jarek war nicht nur ein Fremder; er war jemand, der für das kämpfte, was sie tief in ihrem Inneren ebenfalls wollte. Die Erinnerung an ihre früheren Ideale als Ärztin flammte in ihr auf. Sie hatte geschworen, Menschen zu helfen, und jetzt stand sie vor der Wahl, ob sie diese Schwüre erneut ablegen oder sie endlich in die Tat umsetzen würde. Doch die Angst vor den Konsequenzen war lähmend.

   Jarek wandte sich um, seine blauen Augen durchdrangen die Dunkelheit, und für einen kurzen Moment schien es, als könnte er ihre innere Zerrissenheit lesen. „Alina!“, rief er, seine Stimme war rau und voller Dringlichkeit. „Sie kommen! Du musst mir helfen!“ In diesem Augenblick war alles klar. Der Krieg hatte sie beide verändert, aber die Frage blieb: Würde sie den Mut finden, sich für das einzusetzen, was richtig war?

   Die Entscheidung, die sie treffen musste, war nicht nur eine Frage des Überlebens, sondern auch eine Frage der Menschlichkeit. Alina spürte, wie die Schwere der Verantwortung auf sie drückte. Sie wusste, dass der Weg, den sie wählen würde, nicht nur ihr eigenes Schicksal, sondern auch das der Verbannten bestimmen könnte. Der Gedanke daran, dass sie die Möglichkeit hatte, etwas zu verändern, ließ einen Funken Hoffnung in ihrem Herzen aufblitzen, auch wenn die Dunkelheit um sie herum erdrückend war.    Mit einem tiefen Atemzug trat Alina aus dem Schatten und näherte sich Jarek. In diesem Moment war sie nicht mehr nur die Frau, die sie verloren hatte. Sie war bereit, für das zu kämpfen, was sie für richtig hielt. Der Krieg hatte ihre Welt verwüstet, aber vielleicht konnte sie gemeinsam mit Jarek die Ruinen ihrer verlorenen Welt wieder aufbauen. Es war Zeit, sich der Dunkelheit zu stellen und zu entscheiden, was sie wert war.

3

1.2 Kallistria: Eine Gesellschaft in zwei Klassen gespalten

   Die Stadt Kallistria, eingehüllt in einen grauen Schleier aus giftigen Wolken, war in einem ständigen Zwielicht gefangen. Alina Voss, einst Ärztin, durchstreifte die Straßen der Ruinen, ihre Augen suchend nach dem Funken Menschlichkeit, der in dieser düsteren Welt verloren gegangen war. Um sie herum lebten die Privilegierten in glitzernden Türmen, deren Fenster das Licht der untergehenden Sonne reflektierten, während die Verbannten in den Schatten der Zerstörung um ihr Überleben kämpften.