Obdachlos - Sandra Olsen - E-Book

Obdachlos E-Book

Sandra Olsen

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2022
Beschreibung

Dieter Bender, ein schon etwas älterer Frührentner, der auf der Insel Mallorca lebte, er war wieder einmal in Deutschland, wo er eine Zweitwohnung besaß. Als er seinen Wochenendeinkauf erledigt hatte und sich auf dem Heimweg befand, sah er einen Bettler an der Ampel stehen. Dieser hielt ein selbst gemachtes Schild hoch. Obdachlos stand mit einem Marker darauf geschrieben. Kopfschüttelnd fuhr er vorbei und machte sich Gedanken darüber, wie es so etwas im reichen Deutschland geben kann. Er bekam dann doch einige Gewissensbisse, drehte um und wollte dem Obdachlosen etwas Geld geben, von dem er reichlich hatte. Er war selbstständiger Softwareentwickler und hatte seine Firma verkauft, was ihn reich machte. Als er näher kam und den Obdachlosen ansprach, war er erstaunt. Er hatte einen Mann erwartet und traf aber auf eine junge Frau. Irgendwie fühlte er sich für sie verantwortlich, zumal es anfing zu schneien, und sie kein Dach über dem Kopf hatte. So wollte er sie aber nicht mit in sein Haus nehmen und fuhr deswegen mit ihr zu einem nahen Kaufhaus, um ihr Kleidung zu kaufen. Als sie ihm ihre traurige Geschichte erzählt hatte, überprüfte er die Frau und stellte fest, dass sie den Kopf voller Läuse hatte. Er besorgte sich die passenden Mittel, um ihr zu helfen, diese loszuwerden. Nachdem er sie bei sich zu Hause aufgenommen hatte, sie sich geduscht und die Läuse bekämpft hatte, war sie eine ganz andere Frau. Er lud sie zum Essen ein und bot ihr sein Gästezimmer für die Nacht an. Da sie kein schönes Zuhause hatte, wollte er ihr helfen, ihre Identität zu wechseln, damit ihr Vater sie nicht mehr auffinden könnte. Da kam ihm die rettende Idee, wie er dieses bewerkstelligen könnte. Sie war ihm dafür dankbar und vertraute sich ihm dann ganz an. Durch ihr Zusammenleben kamen sie sich näher und aus der Hilfe wurde Liebe. Aber es gab Schwierigkeiten, die nicht vorhersehbar waren.
Welche Schwierigkeiten es gab, was sie ihm erzählt hatte, wie nahe sie sich danach kamen und wie es in dieser Geschichte weiter geht, das können sie selbst hier erlesen.

Viel Spaß beim Lesen.

Sandra Olsen

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Sandra Olsen

Obdachlos

Sie stand an dem Stoppschild und bettelte

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Alle Rechte vorbehalten

Sie stand an dem Stoppschild und bettelte

 

 

 

 

 

 

 

Ich war eines Nachmittags, an einem sehr kalten Tag, es war Anfang Januar, einkaufen gewesen.

 

Ich hatte gerade meine Einkaufssachen nach dem Kassenbereich in den Einkaufswagen gepackt, das Kaufhaus verlassen und die wöchentlichen Einkäufe in meinem Fahrzeug verstaut, als es anfing, leicht zu schneien.

 

„So stelle ich mir den Winter vor“, sagte ich zu mir, denn ich hatte lange keinen Schnee mehr gesehen.

 

Da meine Nachbarin auf dem Parkplatz, die erst frisch vom Friseur kam, hatte plötzlich Angst, um ihre frische Frisur und stieg schnell in ihr Fahrzeug ein, um ihre Haarpracht vor Zerstörung zu schützen.

 

Auch ich stieg in das Fahrzeug und fuhr dann vom Parkplatz aus, in Richtung Innenstadt.

 

Als ich an die erste Ampel kam, fuhr ich an einem Obdachlosen vorbei, der sich an die Ampelanlage lehnte und ein handgemachtes und beschriebenes Schild trug.

 

Ich hatte mich vorher schon oft gefragt, wie kann ein  Mensch obdachlos werden, und warum sich so wenige von uns, darum zu kümmern scheinen.

 

Dass sich die Politiker darum nicht kümmerten, das war mir ja bekannt, denn Obdachlose waren meist keine Wähler.

 

Dabei trug er ein handgemachtes Schild, das jedem Vorbeifahrenden doch direkt auffallen musste.

 

Es war das Zeichen, das ich auch zuerst sah, bevor ich mir die dazugehörige Person anschaute.

 

Meine Augen wanderten also nicht von der Person zu dem Schild, sondern umgekehrt, sie wanderten von dem Schild zur Person, die dieses Schild trug.

 

„WOHNUNGSLOS“, stand gut lesbar darauf.

 

Es war nur mit einem dicken schwarzen Marker auf einen zerrissenen Karton geschrieben, in etwa zwanzig Zentimeter großen Buchstaben, und das Schild war etwas weniger, als sechzig Zentimeter breit, aber gut erkennbar.

 

Als diese Person bemerkte, dass ein Autofahrer hinschaute, drehte diese unbekannte Person, das Schild schnell um, und auf der Rückseite da war zu lesen:

 

„Bitte helfen sie mir, sonst erfriere ich bei dieser Kälte!“

 

Ich sah die vielen Geschäfte an der Straße, und die vielen Hunderten, von meist neuen Autos davor abgestellt, und ich fragte mich nicht zum ersten Mal, wie so etwas passieren könnte, dass jemand kein Dach über dem Kopf haben kann, wir lebten schließlich, im reichten Land von Europa, wo geht das Geld hin, das sich die Politiker nicht in ihre eigene Tasche stecken.

 

Ach ja, ich hatte vergessen, wohin es geht.

 

Beim RBB hat man ja wieder einmal gesehen, was sich eine Chefin so alles auf Kosten der Beitragszahler, so alles gönnt, abgesehen von einem Jahresgehalt von vierhunderttausend Euro plus Boni und Spesen, greift sie auch sonst noch zu.

 

Dann jammern sie immer, die Rundfunkgebühren sind so niedrig, sie reichen nicht aus, sie müssen erhöht werden.

 

Aber das Bild von dem Obdachlosen ging mir nicht mehr aus dem Kopf und ich fragte mich, was wohl heute Abend passieren würde, wenn die Temperatur, laut Wetteramt, weniger, als zwanzig Grad unter den Gefrierpunkt sinken sollte und es dazu auch noch die ganze Nacht schneien würde.

 

Aber zu diesem Zeitpunkt war ich mit meinem Neuwagen Mercedes GLC 250, an der unglücklichen Person längst vorbeigefahren, und bereits auf dem Weg zur Autobahnauffahrt in Richtung Heimat.

 

„Ich bin nicht zu weich“, fragte ich mich.

 

Ich bin etwas außerhalb von der Stadt Wetzlar  aufgewachsen und habe sowohl in der Stadt, als auch auf den bekannten Promenaden in der Innenstadt, jede Menge bettelnden Stadtstreicher gesehen.

 

Manchmal war die Fußgängerzone regelrecht von ihnen belagert worden.

 

 

 

2. Kapitel

 

 

 

 

 

 

 

In der Vergangenheit war ich nur an solchen Personen vorbeigefahren oder einfach wegschauend, ich hatte sie einfach ignoriert und nicht einmal einen, wenn auch nur kurzen, Augenkontakt hergestellt - aber etwas daran störte mich jetzt.

 

Ich war vorzeitig als selbstständiger Softwareunternehmer in den Ruhestand getreten, sehr, sehr früh, und in „wärmere Gefilde“ gezogen, wie das Sprichwort so schön sagt.

 

Ich lebte jetzt teilweise nördlich von El Caragol, ein Ort an der Südspitze von Mallorca, wo jeder viel Geld zu haben scheint, Geld für Golf, Restaurants, Shows und Clubs, zusätzlich zu den Notwendigkeiten des täglichen Lebens.

 

Aber, wie man sieht, gibt es immer noch einige Menschen, die von Armut betroffen sind, sie leben ohne Essen und ohne Unterkunft, und was noch viel schlimmer ist, sie leben ohne Hoffnung.

 

Hier, in diesem reichen Land, wo es so viele reiche Leute gab, mit so viel Geld, da gibt es immer noch Menschen, die in nur wenigen Stunden erfrieren können.

 

Es beschäftigte mich so sehr, dass ich spontan einen Entschluss gefasst hatte.

 

Anstelle der Autobahnauffahrt zu folgen, bog ich in das Depot der Verkehrsbetriebe ein, um in einem Kreis herumzufahren, der mich zu der trostlosen Seele zurückbrachte, die sich dort hilfesuchend gegen das Stoppschild lehnte.

 

Ich parkte mein Auto in der Nähe auf dem riesigen Parkplatz des Supermarktes und ging zu Fuß, zu der Person, die immer noch im leichten Schneetreiben an dem Stoppschild stand und ein Pappschild den Leuten entgegenhielt.

 

„Ich würde dir etwas Geld geben, Kumpel, aber welche Garantie habe ich, dass du es nicht für billigen Alkohol ausgibst, oder es dir als Pulver in die Nase schnaubst?“

 

„Sie haben mein Wort, mein Herr.“

 

Ich war überrascht von der Stimme, sie war so hell klingend.

 

Ich hatte erwartet, dass sie schroff und verraucht sein würde, passend zu den rauen Kleidern und schweren Stiefeln, aber das war sie nicht.

 

Bei genauerem Hinsehen sah ich, dass dieses Bettlergesicht glatt war, okay, nicht rasiert, aber haarlos und glatt.

 

Unter der Strickmütze, dem schweren Sweatshirt und den Jeans versteckte sich, da war ich mir jetzt absolut sicher, eine Frau.

 

Ich streckte die Hand aus, hob den Bettler auf die Füße und zog die Kappe von seinem Kopf.

 

Mehrere Autos waren inzwischen an uns vorbeigefahren, als ihr rotbraunes, langes Haar, um ihr schmutziges Gesicht fiel.

 

„Ich glaube es nicht, du bist ein Mädchen!“

 

„Niemand hat mich seit Jahren mehr ein Mädchen genannt, ich bin eine erwachsene Frau und was kann man nicht glauben, sagst du“, erwiderte sie.

 

„Mädchen, oh Entschuldigung, gnädige Frau, hast du etwas dagegen, mir zu sagen, wie alt du bist, und was zum Teufel machst du hier in dieser Kälte an dieser Ecke?“

 

„Warum ist es dein Revier hier, willst du mich von hier wegjagen, bettelst du selber, oder bist du der Zuhälter von den Bettlern?“

 

„Nein, du sitzt hier und bettelst um Geld, und ich habe welche, aber ich übergebe dir keinen Cent, bis ich ein paar Antworten von dir bekommen habe.“

 

Ich hatte bemerkt, dass die Sonne langsam unterging und in den wenigen Minuten, in denen ich hier gewesen war, war die Temperatur fast um zehn Grad gefallen.

 

Mir wurde kalt und ich war schwerer gekleidet, als diese Frau hier.

 

„Warum setzen wir dieses Gespräch nicht in meinem Auto fort, wo es viel wärmer ist, da friert man nicht so?“

 

„Also du willst mich mitnehmen und dann vergewaltigen?“

 

„Das glaube ich nicht, was du von mir denkst, ich will dir helfen, du hältst doch das Schild in deinen Händen.“

 

„Weißt du, für einen Bettler, der Hilfe will, bist du schrecklich undankbar.“

 

„Ich versuche, dir zu helfen, und alles, was ich dafür bekomme, das ist eine böse Lippe.“

 

„Ich habe den halben Sinn, dich sofort über mein Knie zu legen und dir den Hintern zu versohlen.“

 

Sie schien schockiert zu sein über meine harten Worte, folgte aber langsam meinen Fußtapfen im Schnee, als ich zu meinem Auto auf den Parkplatz ging.

 

Ich hielt die Tür für sie offen und ging dann um das Auto herum, zum Fahrersitz.

 

Als ich eingestiegen war, fragte ich:

 

„Also, warum erzählst du mir nicht einfach deine Geschichte?“

 

„Wie um alles in der Welt, bist du hier gelandet?“

 

„Ich denke, ich würde deine Geschichte lieber hören, bevor ich dir meine erzähle“, konterte sie schnippisch.

 

„Woher soll ich wissen, dass ich dir vertrauen kann, ich kenne dich nicht und soll dir von mir erzählen!“

 

Ich war nahe dran, laut zu lachen, aber ich tat es nicht.

 

Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr hielt ich es für eine gute Idee, mich ihr zuerst vorzustellen.

 

„Okay, das ist fair genug… mein Name ist Dieter, Dieter Bender.“

 

„Ich bin vierundvierzig und offiziell seit zehn Jahren im Ruhestand.“

 

„Mit vierunddreißig, da hast du schon ausgesorgt?“

 

„Ja, habe ich, hast du schon einmal etwas von Computer-Lernprogrammen gehört, für jedermann?“

 

„SAT für Idioten“ oder „Buchhaltung für Idioten“ oder „Spanisch für Idioten“?

 

„Ich habe diese ganze Serie geschrieben, alle miteinander, und ich habe meinen Lebensunterhalt wirklich redlich verdient, zumal nur drei Leute in meiner Firma angestellt waren.“

 

„Ich schrieb diese Programme alle in meinem Homeoffice, während meine Sekretärin und mein Buchhalter in unserem Büro saßen, die Bestellungen entgegennahmen und den Markt verfolgten.“

 

„Es war großartig, kein Hin und Her pendeln, kein Streit mit Mitarbeitern oder Geschäftspartnern, und da ich kein tatsächliches physisches Produkt hatte, gab es keine Produktionskosten oder einen postalischen Versand oder sogar Rücksendekosten.“

 

„Meine Kunden haben jedes Programm nach dem Kauf und der Bezahlung einfach heruntergeladen und meine Unkosten war fast nichts, es waren weniger Unkosten, als hundertzwanzigtausend Euro pro Jahr.“

 

„Praktisch alles war für die Gehälter meiner beiden Mitarbeiter und unsere Versicherungsprämien.“

 

„Ich habe fast eine Million Dollar pro Jahr nach Steuerabzug eingenommen und dann kam mir eine brillante Idee:“

 

„Investitionen für Idioten.“

 

„Das war das Programm, das es noch nicht gab.“

 

„Es gibt viele Computerprogramme für jedes Thema unter der Sonne, aber das Investitionsfeld ist wie ein tiefdunkler Dschungel, wo sich nur wenige darin zurechtfinden.“

 

„Ich denke oft, dass die sogenannten Experten es so machen, damit sie die Milliarden Einnahmen rechtfertigen können, die sie auf Kosten der Steuerzahler verdienen.“

 

„Meine Unterrichtsprogramme analysierten die Fehler einer Person und schufen neue Abhilfemaßnahmen.“

 

„Das Anlageprogramm funktioniert ähnlich wie die anderen Programme, stellt jedoch Fragen, verwendet jedoch die Daten, die sie in eine Aktie, eine Anleihe oder einen Investmentfonds eingegeben haben, und analysiert die Informationen anhand der täglichen Informationen, die es aus dem Internet abruft, und daraufhin sagt es dir, was zu tun ist, um Gewinne zu erzielen.“

 

„Es kann sogar Aktien und Anleihen nach dem Zufallsprinzip analysieren und Empfehlungen abgeben, oder den gesamten Kauf- und Verkaufsprozess von Aktien automatisch veranlassen und auch selbstständig durchführen.“

 

„Um es zu testen, habe ich es fast zwei Jahre lang jeden Tag benutzt und es hat keinen einzigen Fehler gemacht.“