OpenStreetMap Daten - Ein Instrument zur partizipativen Planung in Entwicklungsländern? - Alfredo Jakob - E-Book

OpenStreetMap Daten - Ein Instrument zur partizipativen Planung in Entwicklungsländern? E-Book

Alfredo Jakob

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Beschreibung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Kartographie, Geodäsie, Geoinformationswissenschaften, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Geographisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Art und Weise, wie bei OpenStreetMap (OSM) die Erstellung einer freien Weltkarte angestrebt wird, ist bereits von ihrer Grundidee her partizipativ: jeder kann alles beliebig verändern. Auch wenn Partizipation in einer Gesellschaft viel mehr als das Sammeln von Daten beinhaltet, werden zur Planung, Umsetzung und Evaluierung partizipativer Maßnahmen unbedingt Daten, unter anderem geographische, benötigt. Die Möglichkeiten, die OSM-Daten bei der partizipativen Planung bieten, werden in der vorliegenden Arbeit herausgearbeitet. Dabei werden diese anhand zweier Themenbereiche beleuchtet: Im ersten Teil wird das klassische Anwendungsfeld des Participatory Mapping analysiert, eine Methode, die seit den 1980er Jahren Einzug in die Entwicklungszusammenarbeit gehalten hat. Im zweiten Teil werden zwei aktuelle OSM-Projekte (Haiti und MapKibera) analysiert, welche unter zahlreichen momentan laufenden oder kürzlich abgeschlossenen OSM-Projekten durch ihre Komplexität und Tragweite innerhalb der lokalen Gesellschaft herausragen. In beiden Projekten gab es einen signifikanten Mangel an geographischen Daten, der durch diese Projekte behoben wurde. Hier sind bereits Kombinationen zwischen den klassischen Ansätzen der Entwicklungszusammenarbeit und den durch das Internet ermöglichten Entwicklungen und Innovationen zu erkennen. In der anschließenden Synthese wird zum einen geprüft, inwiefern sich die etablierten Anwendungsbereiche des Participatory Mapping mit OSM kombinieren lassen und welche Konsequenzen davon zu erwarten sind. Zum anderen werden die essentiellen Erkenntnisse und Neuentwicklungen, die aus den beiden aktuellen Projekten zu ziehen sind, aufgezeigt. Schließlich werden einige allgemeine Aspekte angesprochen, die bei einem partizipativen Projekt, das auf OSM zurückgreift, Beachtung finden sollten. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Grundlagen für erfolgreiche partizipative Projekte, die auf geographische Daten zurückgreifen, zu benennen und zu prüfen, inwiefern OSM einen Beitrag leisten kann, räumliche Zusammenhänge zu identifizieren und der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die freie Weltkarte, genauso wie viele andere durch das Internet geprägte Entwicklungen, als ein Impulsgeber für weitere, politisch geprägte Prozesse fungiert, welche in das Entstehen neuer, auf die Bedürfnisse der jeweiligen Region angepasster Internet-Portale münden.

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Veröffentlichungsjahr: 2010

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OpenStreetMap Daten ‐ ein 

Instrument zur partizipativen Planung 

in Entwicklungsländern? 

Bachelorarbeit 

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5.3.1 Verfügbarkeit des Internets .................................................................................... 38  5.3.2 Kosten...................................................................................................................... 39  5.3.3 Qualität und Qualitätskontrolle .............................................................................. 40  5.3.4 Akzeptanz und Vertrauen........................................................................................ 41  5.3.5 Lizenz ....................................................................................................................... 41  5.3.6 Vergrößern von Projekten....................................................................................... 42 

6. Fazit...................................................................................................................................... 43 

Literaturverzeichnis................................................................................................................. 46 

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1. Einleitung 

Die Art und Weise, wie bei OpenStreetMap die Erstellung einer freien Weltkarte angestrebt  wird,  ist  bereits  von  ihrer  Grundidee  her  partizipativ:  jeder  kann  alles  beliebig  verändern.  Natürlich ist Partizipation in einem politischen System viel mehr als das Sammeln von Daten ‐ Partizipation  räumt  Akteuren  die  Möglichkeit  ein,  Einfluss  und  Kontrolle  über  sie  betreffende Entscheidungen und Ressourcen zu treffen (WELTBANK 1996). 

Jedoch  benötigt  jedes  partizipative  System  Daten,  unter  anderem  geographische:  es  wird  stets  hilfreich  sein,  die  zur  Diskussion  stehenden  Maßnahmen  und  Ressourcen  zu  verorten  und in räumlicher Relation zu allen betroffenen Menschen und Gütern zu betrachten.   Ein  System  wie  OpenStreetMap,  bei  dem  sämtliche  Geoinformationen  frei  verfügbar  sind,  hat  das  Potential,  als  Datenquelle  wie  auch  als  Publikationsplattform  zu  dienen.  Die  Möglichkeiten,  die  OpenStreetMap‐Daten  bei  der  partizipativen  Planung  bieten,  werden  in  der  vorliegenden  Arbeit  herausgearbeitet.  Dabei  werden  diese  anhand  zweier  Themenbereiche beleuchtet:  

Im  ersten  Teil  wird  das  klassische  Anwendungsfeld  des  Participatory  Mapping  analysiert,  eine  visuelle  Methode,  die  seit  den  1980er  Jahren  Einzug  in  die  Entwicklungszusammenarbeit gehalten hat (CHAMBERS 2008). Bei dieser Methode werden auf  verschiedenste Weise durch die jeweils vor Ort beteiligten Menschen Karten erstellt, welche  sowohl im Entstehungsprozess wie auch als fertiges Produkt vielerlei Ziele erreichen helfen.  In  diesem  Themenkomplex  wird  auch  darauf  eingegangen,  inwiefern  moderne  (Informations‐)  Technologien  bereits  Einzug  in  die  partizipative  Entwicklungszusam‐ menarbeit gehalten haben. 

Die modernen Informationstechnologien führen an den zweiten Teil heran, in welchem zwei  aktuelle OpenStreetMap‐Projekte (Haiti, MapKibera) analysiert werden. Es existieren bereits  heute  eine  ganze  Reihe  von  Projekten,  bei  denen  OSM‐Daten  entweder  als  Grundlage  verwendet  werden  oder  OSM  als  Plattform  zum  Upload  neu  erfasster  Zusammenhänge  dient. Dazu gehören die Hilfsmaßnahmen nach dem Erdbeben Anfang 2010 auf Haiti (Maron  2010a),  ein  Entwicklungsprojekt  zur  Tourismusförderung  in  einem  Nationalpark  in  Uganda  (Soden  2009),  ein  Projekt  zum  Ausbau  der  Geodateninfrastruktur  in  Zentralafrika,  unter 

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anderem  durch  Upload  einer  große  Menge  von  Straßendaten  in  OpenStreetMap  (Development  Seed  2009),  das  partizipativ  angelegte  Kartierprojekt  MapKibera  in  Nairobi,  Kenia (Hagen 2010), das bereits abgeschlossene Kartierprojekt „FreeMap“ in der Westbank  und im Gazastreifen (JumpStart International 2008) oder die Etablierung einer aktiven OSM‐ Community  in  der  Kaukasus‐Region  (JumpStart  International  2009).  Die  nun  im  Detail  präsentierten  Projekte  auf  Haiti  und  in  Nairobi  stechen  aufgrund  ihrer  Komplexität  und  Tragweite  innerhalb  der  lokalen  Gesellschaft  heraus.  In  beiden  Projekten  gab  es  einen  signifikanten  Mangel  an  geographischen  Daten,  der  durch  diese  Projekte  behoben  und  bei  OpenStreetMap  veröffentlicht  wurde.  Hier  sind  bereits  Kombinationen  zwischen  den  klassischen  Ansätzen  der  Entwicklungszusammenarbeit  und  den  durch  das  Internet  ermöglichten Entwicklungen zu erkennen.  

In  der  anschließenden  Synthese  wird  zum  einen  geprüft,  inwiefern  sich  die  etablierten  Anwendungsbereiche  des  Participatory  Mapping  mit  OpenStreetMap  kombinieren  lassen  und  welche  Konsequenzen  davon  zu  erwarten  sind.  Zum  anderen  werden  die  essentiellen  Erkenntnisse und Neuentwicklungen, die aus den beiden aktuellen Projekten zu ziehen sind,  aufgezeigt.  Schließlich  werden  einige  allgemeine  Aspekte  angesprochen,  die  bei  einem  partizipativen Projekt, das auf OpenStreetMap zurückgreift, Beachtung finden sollten.  Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Grundlagen für erfolgreiche partizipative Projekte,  die  auf  geographische  Daten  zurückgreifen,  zu  benennen  und  zu  prüfen,  inwiefern  OpenStreetMap einen Beitrag leisten kann, räumliche Zusammenhänge zu identifizieren und  der  Allgemeinheit  zur  Verfügung  zu  stellen.  Dabei  wird  davon  ausgegangen,  dass  die  freie  Weltkarte,  genauso  wie  viele  andere  durch  das  Internet  geprägte  Entwicklungen,  als  ein  Impulsgeber  für  weitere,  politisch  geprägte  Prozesse  fungiert,  welche  in  das  Entstehen  neuer, auf die Bedürfnisse der jeweiligen Region angepasster Internet‐Portale münden.