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Ein Dieb treibt sein Unwesen! Die drei Freunde Oskar, Anna und Phil tauchen diesmal in die Rollen von Detektiven, die das Rätsel um dem verschwundenen Fussballpokal lösen müssen. Doch dabei stellen sich ihnen allerlei Hindernisse in den Weg: Der Wachhund Wuffischnuffi hat es auf Phil abgesehen, die bestohlene Familie hat nicht alle Tassen im Schrank und die Sache mit dem Hausgeist macht es ihnen auch nicht gerade einfacher.
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Seitenzahl: 55
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Das Buch der fantastischen Abenteuer
Band 1: Oskar und das diebische Hirngespinst
Dirk Rietema
http://www.das-buch-der-fantastischen-abenteuer.de
bisher erschienene Bände:
Band 1 – Oskar und das diebische Hirngespinst
Band 2 – Oskar und der flüssige Mut
Band 3 – Oskar und der wahnsinnige Wald
Band 4 – Oskar und der Flug zum Mond
Kapitelverzeichnis
Der gestohlene Schirm
Wuffischnuffi
Der Tatort
Der Plan
Die Befragung der Zeugen
Die verschlossene Tür
Die Polizisten-Räuberleiter
Der geisterhafte Zettel
Familie Waars
Die Schuhe und die Schere
Die Kuscheldecke
Norbert, das Nachtgespenst
Welcher Waars war´s?
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Das Buch der fantastischen Abenteuer
Band 1: Oskar und das diebische Hirngespinst
„Na komm schnell rein, mein Schatz, bist ja ganz nass!“, sagt Oskars Oma Barbara.
Sie hält ihm die Tür auf und Oskar betritt ihre Wohnung. Seine Jacke und seine Mütze sind tropfnass und der Rest von ihm ist kaum trockener.
„Wo ist denn dein Regenschirm?“, fragt Barbara.
„Zu Hause“, sagt Oskar und zieht sich die feuchten Sachen aus.
„Na da liegt er gut“, schmunzelt Oma Barbara.
„So bleibt er wenigstens trocken“, grinst Oskar.
Oma Barbara hängt seine Jacke und die Mütze über die Heizung.
Oskar betritt das Wohnzimmer. Durch die Fenster sieht er den Regen herab prasseln. Wenn es sonst in Tropfen wie aus einer gewaltigen Gießkanne regnet, dann hat heute jemand den Schlauch angestellt. Ganze Wasserstrahlen fallen vom Himmel.
Doch Oskar ist wohl das einzige Kind in der Stadt, das sich über dieses miese Wetter freut. Zumindest, wenn er dann seine Oma Barbara besuchen kann.
Denn Oma Barbara hat etwas ganz Besonderes: das Buch der fantastischen Abenteuer.
Es ist ein riesiges Buch – viel zu groß für seinen Schulranzen.
Es ist ein uraltes Buch – es staubt immer, wenn sie es aufschlägt.
Es ist ein magisches Buch voller fantastischer Geschichten.
Geschichten, die Oskar nicht nur hören kann.
Abenteuer, die er sich nicht nur vorstellen kann.
Wenn seine Oma ihm aus diesem Buch vorliest, erlebt er die Geschichten wirklich!
So ist Oskar der Held der wundersamsten Abenteuer und seine beiden besten Freunde Anna und Phil sind immer mit dabei.
Und was gibt es bei so einem Wetter Schöneres, als ein Abenteuer zu erleben?
„Ich kann nicht glauben, dass dich deine Mutter heute ohne Regenschirm aus dem Haus gelassen hat. Du erkältest dich doch!“, sagt Barbara.
Oskar weiß, dass seine Oma später bei seiner Mutter anrufen wird. Natürlich hatte sie ihm heute Morgen einen Schirm in die Hand gedrückt. Natürlich hatte sie schon gewusst, dass es wie aus Eimern schütten würde. Und er hatte den Schirm auch dabei gehabt. Aber jetzt hat er ihn nicht mehr.
„Mama hat mir einen Schirm mitgegeben“, gibt Oskar zu und drückt sich die Nase an der Scheibe platt. Er will unbedingt sehen, wie der Lastwagen durch die große Pfütze fährt.
„Und wo ist er jetzt?“, hakt Barbara nach.
Der Lastwagen rast duch die Pfütze und spritzt eine gewaltige Welle Wasser über den Bürgersteig.
„Gestohlen“, sagt Oskar.
„Jemand hat deinen Schirm gestohlen?“, fragt Oma.
„Ja!“, empört sich Oskar. „Und wir sollten sofort die Polizei rufen!“
„Die Polizei? Wegen eines Regenschirms?“
„Dieb ist Dieb, oder? Ist doch egal, was er stiehlt“, meint Oskar.
„Schon. Aber was soll denn die Polizei machen, um den gemeinen Schirmdieb zu fassen?“
„Straßensperren! Ich würde alle Straßen der ganzen Stadt sperren lassen, damit er nicht abhauen kann.“
Oma Barbara schmunzelt: „Das würde sicher helfen.“
„Ja, ich wäre ein guter Polizist. Ich würde jeden Dieb fangen“, ist sich Oskar sicher. „Aber das wird gar nicht nötig sein. Ich weiß ja, wer es war!“
„Du weißt wer es war?“, fragt Oma Barbara.
„Klar! Das muss diese doofe Larissa gewesen sein. Die hat Phil schon mal das Pausenbrot geklaut und Anna den Spitzer weggenommen.“
Anna und Phil sind Oskars beste Schulfreunde.
„Hast du gesehen, wie sie den Schirm genommen hat?“, hakt Oma Barbara nach.
„Nein, das nicht. Aber das muss ich gar nicht. Phil wettet auch, dass sie es war!“
„Vielleicht hast du ihn ja irgendwo liegen gelassen? Oder jemand hat ihn aus Versehen genommen?“, vermutet Barbara.
„Ja, ja, aus Versehen! Das wird Larissa sicher auch behaupten!“
„Ohne Beweise solltest du niemanden verdächtigen, Oskar“, mahnt Oma Barbara.
„Aber wir sind uns ganz sicher, dass sie es war. Wie sollen wir das denn beweisen?“, entgegnet Oskar trotzig.
„Genau das ist die Frage, nicht wahr?“, gibt Barbara zurück.
Oskar denkt nach. Ihm fällt nichts ein, was er sagen könnte. Es WAR Larissa. Da ist er sich ganz sicher. Wie soll man etwas beweisen? Und warum überhaupt, wenn doch jeder weiß, dass es so war.
Oma Barbara schenkt ihm ein verständnisvolles Lächeln und sagt: „Ein kleines Abenteuer wird dich auf andere Gedanken bringen, oder was meinst Du?“
„Au ja!“, ruft Oskar und hüpft auf seinen Lieblingsplatz auf dem alten Sofa.
Oma Barbara holt das Buch aus dem Schrank, setzt sich neben ihn und schlägt es auf. Eine kleine Wolke Staub erhebt sich bei jeder Seite, die sie umblättert. Dann beginnt sie zu lesen.
„In einem großen Haus am Rande der Stadt lebte Familie Waars mit ihrem Sohn Lars. Es war ein sehr schönes Haus mit einem großen Garten und vielen Zimmern. Lars spielte für sein Leben gerne Fußball. Und das machte er so gut, dass er mit seiner Mannschaft gerade erst die Stadtmeisterschaft gewonnen hatte. Der Bürgermeister hatte ihm persönlich den gewaltigen goldenen Pokal des besten Torschützen überreicht. Er bekam einen Ehrenplatz auf dem Kaminsims. Doch gestern Nacht wurde der Pokal gestohlen! Lars rief den Einzigen, der dieses Verbrechen aufklären konnte: Oberchefinspektor Oskar.“
Während Oma Barbara liest, wird der Staub aus dem Buch immer dichter. Wie ein Vorhang legt er sich vor Oskars Augen. Die Stimme seiner Oma wird leiser. Dafür hört er andere Geräusche: fahrende Autos, das Zwitschern von Vögel, einen bellenden Hund. Der Staub verweht und Oskar erkennt, dass er nicht mehr auf dem Sofa in Oma Barbaras Wohnzimmer sitzt. Das Abenteuer beginnt!
Er steht in einer Allee, einer breiten, von Bäumen gesäumten Straße. Die Häuser in dieser Straße sind groß, die Gärten noch größer. Es ist eine vornehme Wohngegend mit sauber geschnittenen Hecken und sorgsam angelegten Blumenbeeten. In den Einfahrten parken nur die neuesten Autos. Oskar befindet sich mit seinen beiden besten Freunden Anna und Phil auf dem großen Bürgersteig unter einem Kastanienbaum. Sie stehen vor dem verzierten Gartentor des größten Hauses.
„Cool!“, ruft Phil begeistert. „Ein neues Abenteuer!“
Auch Anna strahlt: „Gott sei Dank, das kann ich echt gut gebrauchen. Tante Manuela ist gerade bei uns zu Besuch. Ihre Geschichten sind SO langweilig.“
„Hallo“, grinst Oskar zurück.