Partnervermittlung - Ulla Morisco Jonath - E-Book

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Ulla Morisco Jonath

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Beschreibung

Der alte Ölofen in der Ecke bullerte auf Hochtouren. Eiskalter Wind pfiff um die grauen Häuserfassaden. Vor dem Fenster trat ein wildes Schneegestöber zum Tanz an. Der Winter öffnete seinen Zauberladen. .......

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Ulla Morisco Jonath

Partnervermittlung

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Partnervermittlung

  

 

Der alte Ölofen in der Ecke bullerte auf Hochtouren. Eiskalter Wind pfiff um die grauen Häuserfassaden. Vor dem Fenster trat ein wildes Schneegestöber zum Tanz an. Der Winter öffnete seinen Zauberladen. Sophie Peters arbeitete seit ihrer Scheidung vor einem Jahr in einer Partneragentur. Sie hatte Kunst studiert, war eine recht gute Malerin, doch allein von ihren Bildern konnte sie nicht leben. Lächelnd begrüßte sie ihre Kollegin. Sie zog ihre warme Jacke aus und hängte sie an die Garderobe. Manuela war dabei den Schreibtisch aufzuräumen. Dann stand sie auf und machte Platz für Sophie.

"Du bist gut gelaunt", stellte Sophie fest und ihr Lächeln vertiefte sich. 

"Stimmt!“, grinste Manuela - "ich hab Feierabend und Josef wartet  mit einem ungarischen Gulasch auf mich!"

 Sophie schmunzelte. Sie freute sich für ihre Kollegin. Sie schätzte Manuela. Sie war ein kleiner Edelstein unter den fünfzehn Frauen und Mädchen die hier arbeiteten.

"Viel Spaß im Liebesgarten Sophie!", rief Manuela ihr zu. Zog ihre Jacke über und huschte davon.  

In früheren Zeiten hatten sie sich manchmal auch privat getroffen. Jetzt nicht mehr. Manuela hatte keine Zeit für Freundinnen. Sie war verliebt. Ihr einziger Halt im Leben waren jetzt Josefs blaue, leuchtende Augen.

 

 

 

In dieser Beziehung war Manuela aber auch ein Lichtblick, denn viele der Frauen und Mädchen, die hier arbeiteten, lebten in Trennung, oder waren geschieden.

Ein Auffanglager der Verzweiflung! 

 Genau wie bei mir, dachte Sophie und setzte sich lustlos auf den Stuhl, der noch warm von Manuelas Hintern war. In der Anlage blinkte das rote Licht. Sophie fragte sich, wessen Schicksal sie heute am Telefon streifen würde. Diese Erwartungshaltung machte sie augenblicklich lebendig. Während der Telefonate, versuchte sie ihre eigenen Gedanken zurück zu halten. Schlagfertigkeit war gefragt. Viel Geduld und auf alle Probleme eine Antwort finden. Probleme gab es viele. An manchen Tagen kam sie sich vor, wie in einer Seelsorge Station.

 Draußen im anderen Raum flötete Jenny, ihre junge Kollegin, mit unnatürlich, hoher Stimme ins Telefon

 "Wir vermitteln privaten, erotischen Kontakt -  ich bin die Jenny!"

Sie saß wie Sophie am Vermittlungs Computer. Wenn ein Kunde seine dreihundert Euro bezahlt hatte,  landete er bei ihr. Bekam eine Mitgliedsnummer und konnte sich aus dem Online Katalog eine Frau aussuchen. 

Sophie holte tief Luft, drückte mit einem Seufzer die grüne Taste für die Hot Line. Noch bevor sie den Finger weg genommen hatte, klingelte es!

Das Zimmer, in dem sie arbeitete, war klein und doch eine Daseinsbrücke für viele einsame, oder verzweifelte Menschen.

 

 

 

 Viel Unsinn, aber auch Hoffnung, hatte sie in diesem einen Jahr hier erfahren. Wie oft schon, war sie selbst mit dieser Gefühls Achterbahn gefahren. Liebe! Hoffnung. Das alles schwebte wie ein Flügelschlag in diesem kleinen, warmen Zimmer. Ein winziges Gefühls Universum das sie die nächsten vier Stunden in Atem halten wird. Manche der Stimmen waren voller Gier. Bei anderen konnte man den süßen Schweiß der Lust riechen. Sophie hatte keine Zeit für uferlose Gespräche. Nur drei Minuten für jedes Mitglied. Sie gab sich einen Ruck und nahm den Hörer ab.