Penthesilea und ich - Hanna Syriah - E-Book

Penthesilea und ich E-Book

Hanna Syriah

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Beschreibung

Penthesilea & ich ist eine Sammlung von 80 Gedichten, die im Zeitraum von 2016 bis 2018 entstanden sind. Sie beleuchten die Gedankenwelt der Mythen genauso wie die drängenden Probleme der Gegenwart. Hier schreibt eine Beobachterin, die ihr Inneres hinausstellt in die Welt mit all ihren Facetten. Immer wieder zurückgeworfen auf die Realität, kümmert sie sich nicht um bloße Spielereien mit den Wörtern, sie dringt tief in die fragile Existenz jedes einzelnen ein und erschließt uns einen ganzen Kosmos :Die Welt draußen und die Welt drinnen ergänzen sich. Das Ich stellt für sie ein breites Spektrum der Möglichkeiten dar, die Welt wahrzunehmen und in der Welt zu sein. Sie lotet die Verortung des weiblichen Ichs in der Gesellschaft aus. Elementare Gesichtspunkte und persönliche Sichtweisen wechseln sich ab, vereinigen sich und erreichen eine übergeordnete Perspektive.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 48

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Hanna Syriah

Penthesilea und Ich

Gedichte

© 2020 Hanna Syriah

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

Paperback:   978-3-7497-9657-1

Hardcover:   978-3-7497-9658-8

e-Book:   978-3-7497-9659-5

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Polly

So rasch dahin

Das Strömen das Springen

Das Laufen das Necken

So rasch dahin

Es bleibt die tiefe Freude,

dass Du bei uns warst

Kurz, aber Du warst da!

Alles ist Wüste

Die Bewegung geht nach außen.

Ich strecke die Arme aus

Spreize meine Hände-

Spanne alles an- die Energie spritzt aus meinen Fingerspitzen

Ich strecke die Arme aus –

Nach Dir, nach Deiner Berührung

Ich möchte Dich fassen, Dich mir einverleiben,

Dich begreifen.

Doch ich gehe leer aus.

Die tönernen Hüllen verfolgen mich. Ich kratze nach

dem

Inhalt, sobald ich eine zu fassen bekomme.

Staub ist alles, was sie enthalten.

Du spitzt den Mund und bläst ihn fort.

Staub von immerdar – aus den vielarmigen Zeiten.

Wind kommt auf über der Wüste.

Rötlich brauner Sand wird aufgewirbelt.

Er erhebt sich drohend und vernichtend

Die tönernen Rollen kannst Du nun suchen.

Darunter, darunter.

Geborgenheit

Es ist winterlich kalt-

Trotzdem ist Dein Herz bei mir.

Ein leiser Wind kommt auf.

Er bringt den kalten Nebel vom See –

In Fetzen nur streicht er über den

abgeernteten Garten

Du stehst hinten am Ende des Gartens mit ausgebreiteten Armen

Doch der Wind streicht so weiß über dein Gesicht,

dass ich es nicht fassen kann.

Liebe

Sogar die Gräser sehe ich nicht mehr,

Schnee fiel über Nacht.

aber das Licht im Hause des Nachbarn brennt noch

Wer streicht da durch den Garten auf leisen Sohlen?

Bist Du es oder der Fuchs, der immer auf der Hut ist,

da er nicht weiß,

ob er dir wirklich trauen kann.

Wer bist Du? Der Du immer im Sommer sanft lä-

chelnd auf den Rechen gestützt dastehst und

Mit blinden Augen durch alles hindurchsiehst.

Du siehst mich nicht – oder doch?

Es ist immer schön in den Bergen

Hinaustreten ins Weite

Hinabfallen ins Licht.

Oh Wunder

Wie tief Du fallen kannst

Hinab

Hinab durch den Eiskanal

Weiter immer weiter

Gibt es ein Ende?

Was steht dann da geschrieben im blauen Eis?

Mein Name, dein Name oder einfach nur

Am Ende.

Ein Leben

Sanft hinab

Das Blatt

Du

Gelb mit roten Adern

Verwelkt

Hinab

Und doch frei- jetzt endlich.

Wie ein Blatt im Wind sein

Fest verbunden warst Du

Der Wind bewegte dich

Und doch erst frei im Tod

Dann segelst du

Hinab hinab

Zertreten

Kehrst Du zur Erde zurück.

Hephaistos

Du legst eine Blüte auf das Eisen

Es ist eine Bitte –

Du weißt nicht, ob er ihr nachkommt.

Er betritt den Raum rußig und schwarz

Mit glänzend weißen Augäpfeln

Alles drängt ihn hin zu dieser Blüte

Kurz aufschauend zu dir, blickt er gleich wieder

fort. Weit hinaus geht sein Blick

Der Götter Rat könnte auch ihm gelten.

Meint er.

Dann kehrt sein Blick zurück zu dir, zur Blüte.

Seine Augen schwimmen- jetzt weißt Du, dass es

Blüten regnen wird.

Zukunft

Angst Wut Ärger

Jenseits der Schranke

Ein neues Land Jenseits

von allem Setzt Du den

Fuß darauf Ein Boden,

der trägt Erstaunen

Ungläubigkeit

Doch Du bleibst unbeirrt

Schritt für Schritt.

Zusammen

Gehörig

Und doch trennt man sich immer wieder

Für Stunden für Tage

Um dann wieder

Zusammen

Gehörig

Beisammen zu sein

Ihr leuchtet jeden Tag

Zusammen so sehr

Deshalb haltet Ihr die goldenen Enden des Bandes

Lose in euren Händen

Für Stunden und Tage

Für Lena zur Hochzeit am 29.04.2016

Mein Herz so rein

Es leuchten für uns die Blumen am Wegesrand:

Die Primeln, der Hahnenfuß, der Klee

So gelb wie der Löwenzahn sind Deine Zähne

So rot wie die Rosen ist mein Herz

Aber es blutet in dicken Tropfen

Es tut so weh

Aber nicht lange - dann ist es weiß wie die Lilie

Es klopft nicht mehr

Vor Aufregung und Angst weiß und starr sage ich

Edel und rein sagen die Herren.

Auferstehung

Zurück bin ich

Ganz klein noch

Aber hier

Die Todesbandagen sind abgewickelt

Zur Stunde der Schlange bin ich aus dem Totenreich zurückgekehrt

Unversehrt

Aber schwach

Mit weißer Haut- kein Sonnenlicht wärmte mich dort

Es ist eine Ambivalenz in der Dankbarkeit.

Für die, die mich ausgewickelt hat, denn sie ist

Verschwunden in der Weiße des Bodens

Das Gewimmel der Maden hat sie aufgenommen.

Leben muss ich nun alleine.

Sie hat mich gestützt, als ich wankte. Jetzt ist sie

fort. Der Gang hinaus: ins Weite? Ins Blaue ?

Wohin nur ?

Ein Gartenbild

Ein Fächer an Rottönen ist in meinem Garten

Meine Zinnien fallen hunderte von Abstufungen hin-

ab

Von rot bis lila- mein Auge kann es nicht fassen.

Ein Punkt hin ein Punkt her

Du stehst dazwischen

Schaudernd suchst Du Deinen weg

Vorsichtig tastend

Denn auch Spektren können sich verschieben

Und auch Du wirst abgemessen

Der Apotheker

Legt dich auf die eine Seite -auf die andere Seite

kommen winzige Gewichte.

So kommt man nicht voran.

Aber wohin soll es denn gehen?

Ende des Lebens

Vielleicht trägst Du mich

Hinein in die Wogen

Und tauchst mich unter

Wie einen Stein

Denn so schwer bin ich geworden

Von all dem Leben, das zu mir kam.

Udine

Mit diesen langen Haaren

Im Wasser

Sie heben sich hoch und sind überall

Rechts, links auf allen Seiten

Große geöffnete Augen

Du schwebst

Du lächelst

Du lebst

Wirklich?

Das ist dein Element? Wirklich ?

In den Bergen

Allein plötzlich

Bei einer Bergtour im Winter

Nebel steigt auf – kein Oben mehr kein Unten

Ein dünnes Schneefeld zieht sich den Berg hinauf.

Keine Geschäftigkeit mehr

Du bist hinausgefallen

Horchend lauschend

Es strömt um dich herum.

Was ist das?