Trittsteine - Hanna Syriah - E-Book

Trittsteine E-Book

Hanna Syriah

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Beschreibung

Gedichtband mit japanischen Bezügen und geheimnisvollen Fotomotiven aus dem Land des Lächelns.

Das E-Book Trittsteine wird angeboten von tredition und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Gedichte, Lyrik, Japan, Samurai, Kimono, Toriji, Fotomotive

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 17

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Hanna Syriah

Trittsteine

Gedichte

© 2020 Gedichte: Hanna Syriah

© 2020 Aufnahmen:

Gudrun Paysen

Lüder Paysen

Felicia Eisel-Holub (S. 52):

Wandteppich

Verlag & Druck:

tredition GmbH,

Halenreie 40-44,

22359 Hamburg

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

 

EINE SCHALE TEE AM MORGEN

Jeden Morgen

Das Schwert umgürtet

Trittst du hinaus in den Garten

Dort unten im Teehaus jenseits der roten Brücke

Alles überschreitend

Den Kies, die Trittsteine, den Stechginster

Das Schwert abgelegt

Nimmst Du die Schale Tee

Vom Meister unter vielen Verbeugungen

Traumlos

Ziehst du dann in die Schlacht.

 

 

FERN VON ALLEM

Ein niedriges Holztor

Du ziehst den Kopf ein und schlüpfst hindurch

Es weitet sich der Blick

Die roten Ahornblätter wie Mahnmale aus dem Reich der Toten

Rubine, die dich ins Erdinnere führen

Der geharkte Kies jenseits der Balustrade

Das Urmeer, in dem deine und meine Adern geboren wurden

Unbeweglich

Zwei Kegel ragen auf

Taikai - großer See

Kein Laut

Doch jetzt ein leises Geräusch – sieh nur

Ein Vogel lässt sich auf dem Bodhi-Baum hinter den Kegeln nieder.

Er singt.

Und die Trittsteine geben den Klang seiner Weisen wider.

 

 

DAS TOR NACH DRAUßEN

Im Morgengrauen betritt der Abt den Garten.

Heute will er Hand anlegen lassen an all den Bäumen,

die anfangen, wild zu wuchern.

Er erwartet die Gärtner.

Weshalb er im hinteren Teil an der Mauer, die das Kloster umschließt, das niedere Holztor öffnet.

Er muss sich dabei etwas bücken.

So passiert es, dass er an einen kleinen Kiefernast stößt,

der neben dem Tor wächst.

Verharschter Schnee rieselt herab.

Er streckt die Hand danach aus und möchte ihn auffangen.

Doch zu spät - seine Hand bleibt leer.

Da lacht er schallend

Und hebt den Schlüssel auf, der ihm aus der Hand

gefallen war.

 

 

MOOS

Hoch oben hinterm Nebel im Tempel

Wird die Cymbel geschlagen

Ein heller Ton erklingt.