People in Progress E-Book

• Herausgeber: Haufe Lexware
• Kategorie: Fachliteratur
• Serie: Haufe Fachbuch
• Sprache: Deutsch

Seitenzahl: 177

Veröffentlichungsjahr: 2024

Beschreibung

"People in Progress" von Herausgeber Hansjörg Fetzer beleuchtet mögliche Engpässe in der Entwicklung von Menschen und Organisationen und hilft, diese aufzulösen. Es unterstützt dabei, die neuen Möglichkeiten und Herausforderungen der Personalentwicklung anzunehmen und ein vertieftes Führungsverständnis für die veränderte Arbeitssituation von Menschen und Organisationen zu gewinnen. Mit konkreten Vorschlägen, um Erfolg neu zu denken, neues selbstbestimmtes Lernen und neue Führung zu beschleunigen. Inspiriert durch den Kristian-Gründling-Film "Work in Progress" finden Geschäftsführer:innen, Personalentwickler:innen, Führungskräfte, Trainer:innen, Berater:innen, Coaches und Coachinnen - alle, die Transformation im Unternehmen vorantreiben, in diesem Playbook:   - Einordnung und Perspektiven zur neuen Arbeitswirklichkeit   - Anregungen und Fragen zur Selbstreflexion   - Praxiserprobte Anleitungen und Arbeitshilfen (auch als Download)  - Checklisten und Analysetools, um sofort wirksam zu werden

Leseprobe

Hinweis zum Urheberrecht:

Alle Inhalte dieses eBooks sind urheberrechtlich geschützt.

Bitte respektieren Sie die Rechte der Autorinnen und Autoren, indem Sie keine ungenehmigten Kopien in Umlauf bringen.

Dafür vielen Dank!

Das Playbook

People in Progress

Hansjörg Fetzer (Hrsg.)People in Progress

Fragen und Antworten für die Entwicklungvon Menschen und Organisationen

Monja Eberlein, Torsten Bittlingmaier,Dr. Johannes von Mikulicz-Radecki

1. Auflage

Haufe Group

Freiburg München Stuttgart

»Der Sprung ins kalte Wasser wird nicht wärmer, wenn man länger wartet.«

Monja Eberlein

Seit 2022 ist sie bei der Haufe Akademie als »Strategist« für deren Learning Experience Plattform (LXP) zuständig.

Sie verfolgt Trends im Corporate Learning, analysiert Marktanforderungen und berät Organisationen zum Einsatz von Learning Experience Plattformen. Als Digital Native und Lernenthusiastin sieht sie digitale Weiterbildung als unverzichtbar an. Ihre Expertise liegt in den Bereichen Digitalisierung, Lerntechnologien und Wissensmanagement.

Das sind meine Erkenntnisse aus dem Projekt:

Privat eignen wir uns ganz natürlich neues Wissen auf Basis unserer Interessen an. Nur beruflich fehlt es uns manchmal an Orientierung und Mut zur selbstgesteuerten Entwicklung.

Karrierewege sind so vielfältig wie die Menschen, die sie gehen. Vorbilder sind wichtig, um Entwicklungswege zu erkennen und um eigene Karrierepfade zu finden.

Das Thema persönliche Entwicklung kann ruhig etwas mehr Leichtigkeit, Optimismus und ein mutiges Mindset vertragen.

Monja Eberlein entschied sich nach ihrem Staatsexamen an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg 2016 für den Weg in die freie Wirtschaft.

In ihrer sechsjährigen Tätigkeit als Beraterin und Projektleiterin bei der kothes GmbH betreute sie über 50 Industrieunternehmen in Digitalisierungsprojekten des Informations- und Wissensmanagements.

Dabei lag ihr Fokus auf Technologienauswahl, Zielgruppenanalysen und der Entwicklung von Metadatenkonzepten.

»Wir können die Zukunft nicht vorhersehen – aber wir können sie gestalten.«

Torsten Bittlingmaier

Von 2013 bis 2016 war er Geschäftsführer der Haufe Akademie Inhouse Training and Consulting und begleitete danach als leitender Coach das Projekt »s.mile«.

Heute ist er selbstständig tätig, arbeitet als Berater, Coach und Keynote Speaker zu Talent Management, Personalstrategien und allen Fragen von Führung und Zusammenarbeit.

Das sind meine Erkenntnisse aus dem Projekt:

Selbstverantwortung für strukturierte Entwicklung baut auf vorausgehenden Reflexionsmöglichkeiten auf.

In betrieblichen Organisationen fehlen die Sparringspartner zur Reflexion über die eigene Entwicklung.

Führungskräfte, Coaches oder Personalentwickler können diese Rolle übernehmen.

Freiheit für Entwicklung in Organisationen erfordert Raum und Struktur und die Wiedergewinnung von verlernter Gestaltungskompetenz.

Mit Stationen bei ABB, Württembergische und Badische Versicherungs-AG sowie Linde AG erarbeitete sich Torsten Bittlingmaier eine breite Basis an HRKnow-how.

Als Leiter der Personal- und Organisationsentwicklung bei MAN Nutzfahrzeuge AG, als Vice President Global Human Resources bei der Software AG und schließlich als Vice President Corporate Talent Management der Deutschen Telekom AG übte er Tätigkeiten mit weitreichender Verantwortung in Konzernunternehmen aus.

»Nur wer sich selbst kennt, kann richtig lernen.«

Dr. Johannes von Mikulicz-Radecki

Seit 2017 verantwortet er die Beratungsaktivitäten der Haufe Akademie, treibt Personal- und Organisationsentwicklung voran und begleitet Organisationen durch transformative Prozesse.

Das sind meine Erkenntnisse aus dem Projekt:

Selbsterkenntnis ist entscheidend für Entwicklung, einschließlich der Kenntnis eigener Stärken, Schwächen, bevorzugter Lernmedien und Ziele.

Mitarbeitende benötigen für die Selbststeuerung ihrer Entwicklung aktive Begleitung und Coaching als Sparring und Inspiration.

Hauptverantwortliche für die Entwicklung von Mitarbeitenden sind ihre Führungskräfte. Sie haben den besten Kontakt, gleichzeitig oft zu wenig Bewusstsein für ihre Rolle als Lernbegleitende.

Hindernisse für organisationales Lernen sind unter anderem mangelnde Infrastruktur, Zeitmangel, unzureichende Budgets und schlecht vorstrukturierter Content.

Die Zukunft des Lernens erfordert eine Kombination aus guter Infrastruktur, interaktiven Events, Spaß, gutem, passendem Content und Coaching.

Dr. Johannes von MikuliczRadecki startete seine Karriere bei Kienbaum Management Consultants, wechselte zur AXA Gruppe / AXA Liabilities Managers in Paris, um den M&A-Bereich aufzubauen und zog weiter zu goetzpartners.

Bei Bayer begleitete er anschließend das InitialPublic-Offering(IPO)-Projekt der Chemiesparte Material Science und wurde Leiter HR Business Partner Industrial Operations beim daraus entstandenen Unternehmen Covestro.

Die Erfahrungen, Tools und Empfehlungen rund um Ihr Playbook auch digital nutzen

Alle Mehrwerte wie die Map of Opportunities, Best-Practice-Videos,

Checklisten, hilfreiche Verlinkungen, Erkenntnisse zum Projekt »s.mile« und dem Kinofilm »Work in Progress« können Sie auch direkt online nutzen und teilen, auf:

www.haufe-akademie.de/playbook/uebersicht

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de/ abrufbar.

Print:  ISBN 978-3-648-17759-4 Bestell-Nr. 12067-0001

ePub: ISBN 978-3-648-17760-0 Bestell-Nr. 12067-0100

ePDF: ISBN 978-3-648-17761-7 Bestell-Nr. 12067-0150

Hansjörg Fetzer (Hrsg.)People in Progress

1. Auflage, Juli 2024

© 2024 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg

www.haufe.de

[email protected]

Bildnachweis (Cover): KI-generiert durch die Haufe Akademie, midjourney Bildnachweis (Inhalt): KI-generiert durch die Gute Botschafter GmbH, Adobe Firefly; Aufnahmen aus dem Projekt »s.mile«

Produktmanagement: Bettina Noé

Lektorat & Korrektorat: Hubert Language & Communication – Anna Hubert und Lektorat | Content Management – Juliane Sowah

Konzeption, Satz und Layout: Gute Botschafter GmbH

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die der Vervielfältigung, des auszugsweisen Nachdrucks, der Übersetzung und der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, vorbehalten.

Alle Angaben/Daten nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einfach mit Ihrer Lernreise loslegen

So funktioniert Ihr Playbook

Map of Opportunities

Exkurs: Das Projekt »s.mile«

01Erfolg und Karriere in Progress

1.1Erfolg und Karriere neu denken

1.1.1Was ist Erfolg?

Exkurs: »Work in Progress«, der Film

1.1.2Voraussetzungen für den Erfolg von Mitarbeitenden und Unternehmen

1.1.3Voraussetzungen erfüllen, Vorteile nutzen

1.2Erfolg und Karriere (neu) gestalten

1.2.1Gemeinsame Standortbestimmung: Wo stehen wir, wo wollen wir hin?

1.2.2Den (Selbstlern-)Reifegrad der Organisation messen

1.2.3Die Beziehung zwischen Mitarbeitenden und Organisation verstehen

1.2.4Die unterschätzte Bedeutung von Coaching

1.2.5Interne Talentmobilität – Karriere, aber anders

Exkurs: Mit digitalen Badges Kompetenzen sichtbar machen

02Qualifizierung und Entwicklung in Progress

2.1Die Zukunft des Lernens gestalten

2.2Lernen im Wandel ermöglichen

2.2.1Ein Leben lang lernen

2.2.2Selbstbestimmtes Lernen in der selbstlernenden Organisation

2.2.3Learning Journeys gestalten

2.2.4Eine neue Lernkultur, die Mut macht

2.2.5Die Digitalisierung des Lernens

2.2.6Lernökosysteme und Learning Experience Plattformen

2.2.7Digitales Lernen – in Verantwortung für alle und von allen

2.2.8Lerntechnologien für Struktur und Orientierung

03Führung in Progress

3.1Neue (Selbst-)Führung geht anders

3.2Führung in Progress gestalten

3.2.1New Leadership – die neue Rolle von Führungskräften

3.2.2Neue Führungskultur unterstützen

3.2.3Keine Führung ohne Selbstführung

3.2.4Die ideale Führungskraft: Be Yourself

3.2.5Führung und Nachhaltigkeit – am Beispiel der Inner Development Goals

Exkurs: Die Sustainable Development Goals (SDGs)

04PE/OE und HR in Progress

4.1(Scheinbare) Widersprüche managen

4.2Zukunft möglich machen

4.2.1Die neue Rolle der PE/OE: loslassen und befähigen

4.2.2PE/OE geht neue Wege mit (und in) Führung?

4.2.3Mitarbeitende übernehmen Verantwortung

Exkurs: Future Skills sichern

4.2.4Outsourcen und Technologien nutzen

4.2.5Künstliche Intelligenz (KI) in der PE/OE

4.2.6Return on Investment: Mit Zahlen überzeugen

4.3PE/OE gestaltet Zukunft

Loslegen, einfach loslegen!

Erstellen Sie Ihre eigene Map of Opportunities

Quellenverzeichnis

Grafikverzeichnis

Leitfaden-/Checklistenverzeichnis

Stichwortverzeichnis

Danke

In dieser Publikation wird eine geschlechtergerechte Sprache verwendet. Dort, wo das nicht möglich ist oder die Lesbarkeit stark eingeschränkt würde, gelten die gewählten personenbezogenen Bezeichnungen für alle Geschlechter.

Ein Vorwort von Hansjörg Fetzer

Auf dem Weg in die Zukunft des Lernens

Erinnern Sie sich noch an das letzte Mal, als Sie an einem entscheidenden Entwicklungspunkt Ihrer persönlichen oder beruflichen Laufbahn standen? An das Gefühl von Aufregung und Vorfreude? Den Kopf voller Ideen sowie Lust darauf, neue Wege zu entdecken und gleichzeitig in Balance zum Machbaren zu bleiben? Dieses Gefühl von neuen Wegen, Veränderung und Potenzialentfaltung steckt in diesem Buch.

Wir sind 2016 neue Wege gegangen. In unserem Projekt »s.mile« haben wir 15 Menschen mit ganz unterschiedlichen persönlichen Biografien und Karrierehintergründen mehr als zwei Jahre lang unbegrenzten Zugang zu Qualifizierungs- und Entwicklungsangeboten sowie individuelles Coaching zur Verfügung gestellt. Dabei wurden die Lern- und Entwicklungswege dieser Menschen ebenso wie die Erkenntnisse der am Projekt beteiligten Kolleginnen und Kollegen vom Team rund um den Filmemacher Kristian Gründling mit der Kamera begleitet. Am Ende ist so der Kinofilm »Work in Progress« entstanden, in dem auch Wissenschaftlerinnen, renommierte Vordenker und Unternehmenslenkerinnen einordnend zu Wort kommen (www.work-in-progress.film/).

Nun ist in Ergänzung dieses Playbook entstanden, gemeinsam mit meinem Kollegen Mario Kestler, ebenfalls Geschäftsführer der Haufe Akademie und Initiator des Projekt »s.mile«. Und zusammen mit meinen Kolleginnen Monja Eberlein (Expertin für digitales Lernen und Lernplattformen), Heike Meier und Kerstin Schreck (Redaktion), meinem Kollegen Dr. Johannes von MikuliczRadecki (Experte für Transformation und Führung) und Torsten Bittlingmaier (Experte für Talentmanagement, Personal- und Organisationsentwicklung), der das Projekt »s.mile« als Headcoach begleitet hat.

Auf den vielen Filmvorführungen in Kinos sowie in Unternehmen haben wir immer wieder gehört: Wie können wir die Inspiration des Films ins Unternehmen bringen, was können die ersten Schritte sein? Welche konkreten Hilfestellungen, welche erprobten Modelle und Maßnahmen können wir empfehlen, damit Unternehmen auf dem Weg zur lernenden Organisation leichter vorankommen?

Mit dem Playbook möchten wir Sie motivieren und inspirieren, ins Handeln zu kommen.

Gleichzeitig bieten wir Ihnen Orientierung, damit Sie gemeinsam mit ihren Kollegen, Kolleginnen und Mitarbeitenden stimmige Lösungen finden und adaptieren können.

Dabei möchte ich Ihnen ans Herz legen, bei der Planung Ihrer Maßnahmen Key Performance Indicators (KPIs) für den Return on Investment (ROI) auszuweisen und den ROI als das zu verstehen, was er ist: ein Indikator für Ihre Investitionen und damit für die Zukunftsfähigkeit und den künftigen Erfolg Ihres Unternehmens. Das Ergebnis der Maßnahmen wird dadurch greifbar, und es wird sichtbar, wie diese auf die direkten Unternehmensziele einzahlen. Aus Kosten werden damit Investitionen für L&D – und die Entscheidung zur Unterstützung durch die Unternehmensleitung fällt leicht.

Wir freuen uns, Ihnen mit unserem Playbook viele inspirierende Ideen für Ihre individuelle und unternehmensspezifische Weiterentwicklung zu bieten. Viel Freude beim Lesen!

Herzliche Grüße

Hansjörg Fetzer

ist gesamtverantwortlicher Managing Director der Haufe Akademie, deren Entwicklung und Ausrichtung er seit 1998 prägt.

Ein Vorwort von Mario Kestler

Einfach mit Ihrer Lernreise starten

Dieses Playbook basiert auf einem ungewöhnlichen Projekt: Was passiert, wenn 15 Menschen zwei Jahre lang unbegrenzt Zugang zu jeder Form von Weiterbildung bekommen? Und zusätzlich auf ihrem Weg von einem persönlichen Coach, einer Coachin begleitet werden? Mit diesen Fragen starteten wir in unser Projekt »s.mile« – und waren höchst gespannt: Welche Trainings würden die Teilnehmenden nach dem großen Kick-off-Termin zuerst wählen? Vor allem, nachdem sie endlich die Möglichkeit hatten, sich ohne Restriktionen in die Richtung weiterzuentwickeln, von der sie schon immer träumten?

Was dann passierte, überraschte uns sehr – es geschah nämlich: gar nichts! Warum kam das Projekt nicht zum Fliegen? Als Antwort spiegelten uns die Teilnehmenden ihre Überforderung: Einerseits kamen sie mit dem Überangebot an Weiterbildungsoptionen nicht zurecht, andererseits wussten sie nicht genau:

»Was will ich eigentlich wirklich? Wohin soll und will ich mich entwickeln?« Als diese Fragen mithilfe der Coaches und Coachinnen identifiziert und adressiert wurden, nahmen die Entwicklungsreisen der Teilnehmenden Fahrt auf.

Rund zweieinhalb Jahre durften wir die »s.mile«-Teilnehmenden in ihrer Entwicklung begleiten. Aus der Projektdokumentation von Kristian Gründling entstand der Kinofilm »Work in Progress«. Deutschlandweit konnten wir den Film in ausgewählten Kinos zeigen und in zahlreichen Vorführungen mit Verantwortlichen aus Personal- und Organisationsentwicklung sowie HRFührungskräften gemeinsam anschauen und diskutieren. Bei diesen Events wurde die Idee für unser Playbook geboren: unsere Erfahrungen an alle, die Verantwortung für Qualifizierung und Entwicklung in Unternehmen übernehmen, weiterzugeben.

Wie können sich Menschen und Unternehmen leicht, schnell, erfolgreich weiterentwickeln? Als größter Weiterbildungsanbieter im deutschsprachigen Raum setzen wir uns täglich mit dieser Frage auseinander. Auch im Rahmen unserer eigenen Organisationsentwicklung hinterfragen wir unsere Qualifizierungsstrategie permanent und entwickeln sie weiter. Auch diese Erfahrungen fließen in das Playbook ein.

Manche Fragestellungen sind dabei besonders zentral: Welche Rolle spielt PE/OE für unsere Zukunft? Was macht die ideale Führungskraft aus? Wie lassen sich selbstbestimmtes Lernen der Mitarbeitenden fördern und Zukunftskompetenzen sichern? Wie sollten sich HR, PE/OE neu positionieren, um die richtigen Antworten für die Arbeitswelt der Zukunft zu entwickeln? Welche Tools müssen neu gedacht, welche Routinen verabschiedet werden, um Unternehmen zukunftssicher aufzustellen?

Das Playbook beantwortet diese und weitere Fragen und zeigt Lösungswege auf, die sich unserer Erfahrung nach bewähren.

Mithilfe von erprobten Anleitungen, Checklisten und Analysetools können Sie erfolgreich die ersten Schritte bei Ihrer persönlichen Neuausrichtung von PE/OE, Führung, Lernen und Entwicklung gehen.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre und frische Erkenntnisse für Ihre lebenslange Lernreise.

Mario Kestler

ist in der Geschäftsführung der Haufe Akademie für die Marke, das Marketing und den Kundenservice verantwortlich.

Aus dem von ihm initiierten Projekt »s.mile« sind der Film »Work in Progress« und das Buch »People in Progress« entstanden.

Einfach loslegen

So funktioniert Ihr Playbook

Die Map of Opportunities ergänzt das klassische Inhaltsverzeichnis und zeigt Vernetzungen der einzelnen Themen in den Kapiteln auf. Diese Verbindungen sind die Basis, um Ihre persönliche Möglichkeiten-Landkarte zu erstellen. Nutzen Sie die Map als Ihren individuellen Entwicklungsplaner und behalten Sie die relevanten Gestaltungsräume im Überblick.

Willkommen im Playbook – Ihrem Entwicklungsplaner für die Zukunftsfähigkeit von Mitarbeitenden und Unternehmen.

Bestimmen Sie Ihren eigenen Lesefluss und entdecken das Playbook nach Ihrem Bedarf, anstatt entlang eines vorgegebenen roten Fadens. Springen Sie kreuz und quer zu den Themen, die für Sie und/oder in Ihrem Unternehmen aktuell dran sind. Fragestellungen, die derzeit keine Priorität haben, überspringen Sie ganz einfach.

Für Expertinnen und Experten PE/OE und HR

Allen Expertinnen und Experten aus Personal-/Organisationsentwicklung (PE/OE) und Human Resources (HR), die für die Zukunft des Lernens brennen, empfehlen wir, die Kapitel 1 bis 4 der Reihe nach zu lesen. Schwerpunkte für Handlungsempfehlungen liegen im Kapitel 2 und 4.

Für Entscheiderinnen und Entscheider

Für alle Entscheiderinnen und Entscheider, die das Lernökosystem im Unternehmen maßgeblich mitgestalten, ist Kapitel 2 besonders wichtig.

Für Geschäftsführende und Führungskräfte

Geschäftsführende und Führungskräfte, die die Zukunft des Lernens mitgestalten möchten, finden die meisten Impulse in den Kapiteln 1 und 3.

Map of Opportunities

Diese Landkarte bietet Überblick über die Inhalte und thematischen Verbindungen im Playbook und über die verschiedenen Handlungsfelder im unternehmerischen Lernökosystem.

Die Visualisierung hilft, Ihre Ziele und die abgeleiteten Maßnahmen im Blick zu behalten. Was sind Ihre strategischen Schwerpunkte?

Onlinetools

Mit der Map of Opportunities online arbeiten. Mehr Tipps und Handlungsempfehlungen entdecken und eigene Lösungs-wege ausarbeiten: www.haufe-akademie.de/playbook/moo

Exkurs

Das Projekt »s.mile« zeigt, welche gewaltige Kraft Entwicklung freisetzt.

Im Projekt »s.mile« konnten wir 15 Menschen den geschützten Raum und die Ressourcen bieten, zwei Jahre lang kostenfrei das komplette Weiterbildungsportfolio der Haufe Akademie zu nutzen.

Ziel war es, herauszufinden, was passiert, wenn sich Menschen völlig frei entfalten können. Selbstbestimmt und ohne Limits oder Vorgaben – weder vonseiten der Haufe Akademie noch vonseiten der Personalentwicklung der beteiligten Unternehmen. Dabei wurden die Teilnehmenden individuell von Coaches und Coachinnen unterstützt. Die Teilnehmenden – von der jungen Führungskraft über Geflüchtete bis hin zur Gründerin – hatten vollkommen unterschiedliche Hintergründe und Ziele. Geeint hat sie der Mut, sich auf eine Lernreise ins Unbekannte einzulassen und dabei filmisch begleitet zu werden.

Must-know

Informationen, Insights und Detailszum Projekt »s.mile« gibt es auf:www.haufe-akademie.de/playbook/projekt

So unterschiedlich wie die Teilnehmenden, so verschiedenartig ↑ verliefen auch ihre Entwicklungswege. Gemeinsam ist ihnen eines: Sie alle hatten den Mut, sich auf ein einzigartiges Experiment einzulassen.

Denn das Projekt wurde vom Filmteam rund um den SPIEGEL-BestsellerFilmemacher (»Die stille Revolution«) und Regisseur Kristian Gründling dokumentiert. In seinem Film »Work in Progress« zeigt er die individuellen Lernreisen dieser Menschen und ergänzt sie um die Expertise von Vordenkenden. Wolf Lotter (Autor und Journalist mit dem Schwerpunkt Transformation und Innovation), die Professorinnen Heike Bruch und Jutta Rump, Tim Leberecht (Unternehmer, Publizist und Kurator) und andere reflektieren die Entwicklungswege vor dem Hintergrund von Veränderungen in Unternehmen und Gesellschaft, beispielsweise durch New Work und der Coronapandemie.

Das Projekt hat zu spannenden, teilweise unerwarteten Erkenntnissen geführt. Gleichzeitig zeigt es, wie zentral die folgenden Faktoren für gelingende Qualifizierung und Entwicklung sind.

Voraussetzungen für Entwicklung im Unternehmen

1.Entwicklung benötigt Orientierung.

Die Angebotsvielfalt überforderte anfänglich die Teilnehmenden. Die Lösung: individuelles Coaching, das sich als eine Art Katalysator für die Entwicklung erwies. Denn in einer immer komplexer werdenden Welt streben wir Menschen zunehmend nach Orientierung – auch für die eigene Weiterentwicklung.

2.Entwicklung benötigt Reflexion.

Wo stehe ich, wo will ich mich hinentwickeln? Was sind meine Ziele, was bedeutet Erfolg für mich? Denn »s.mile« hat auch gezeigt, dass es die eine Definition von Erfolg im Sinne von »höher, weiter, schneller« nicht mehr gibt. Während für die einen nach wie vor die klassische Karriere erstrebenswert ist, haben andere ein neues und individuelles Verständnis von Erfolg entwickelt.

3.Entwicklung braucht Selbstwirksamkeit und Stimmigkeit.

Beide Faktoren waren essenziell für die Entwicklungswege der Teilnehmenden. Hatten sie das Gefühl, selbstwirksam zu sein und erlebten eine Stimmigkeit mit ihrem Unternehmen, ihrem Umfeld oder ihrem Lernweg, wuchsen sie über sich hinaus. Fehlte es an einem dieser Faktoren, gab es auch Schwierigkeiten bei der Weiterentwicklung.

4.Entwicklung im Unternehmen braucht digitale Lernlösungen, um wettbewerbsfähig zu sein.

In der Zeit vor der Coronapandemie fand Qualifizierung überwiegend zeit- und ortsgebunden statt. Es gab zwar einige digitale Lernangebote, diese wurden aber kaum genutzt. Mittlerweile gehört digitales Lernen zu unserem New Normal. Gerade Angebote, die für das schnelle Lernen zwischendurch konzipiert sind, ermöglichen es Mitarbeitenden, ihren Arbeitsalltag und ihre Weiterentwicklung zu vereinbaren.

Rückblickend zeigt das Projekt »s.mile« klar, dass die Fülle an digitalen Lernangeboten und -möglichkeiten, wie sie heute zur Verfügung stehen, die Entwicklungswege der Teilnehmer und Teilnehmerinnen enorm erleichtert und befeuert hätte.

Deshalb ist digitales Lernen ein wichtiges Thema im Playbook (siehe Kap. 2.2).

Thorsten Kaufmann

»Vielleicht sollte ich einmal ein Seminar besuchen, in dem ich lerne, ein Seminar zu besuchen.«

Thorsten Kaufmann

Production Pipeline Architect, Mackevision Medien Design Kestler/Rump (Hrsg.) 2019, S. 102

Die Anforderungen von Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, setzten den jungen Vater von drei Kindern, Thorsten Kaufmann, unter enormen Druck.

Sich für eine mehrtägige Weiterbildung aus sämtlichen Verpflichtungen herauszuziehen – ein kaum vorstellbarer Kraftakt. Auf digitale Lernmöglichkeiten konnte er nicht ausweichen, weil es für ihn als Production Pipeline Architect zu wenig spezifische digitale Lernangebote gab.

01 Erfolg und Karriere in Progress

Darum geht es

So, wie sich die Arbeitswelt verändert, entwickeln sich auch die Vorstellungen von Erfolg und Karriere weiter. Wo früher Aufstieg in der Hierarchie und klassische Statussymbole das vorherrschende, von allen geteilte Zielbild ausmachten, existiert heute bunte Vielfalt: Sinn und Wirksamkeit, Selbstverwirklichung, die 4-Tage-Woche, Remote Work, Workation und Weiterbildungskonzepte sind wichtig; parallel haben Status und Hierarchie für viele immer noch ihren Platz. Und, so vielfältig und individuell die Vorstellungen von Erfolg sind, so viele unterschiedliche Wege werden eingefordert.

Wie können Unternehmen dieser Entwicklung in Zeiten von Arbeitnehmermärkten gerecht werden und ihren aktuellen und zukünftigen Mitarbeitenden attraktive individuelle Erfolgs- und Karrierewege bieten?

Impulse dazu erhalten Sie im folgenden Kapitel.

1.1

Erfolg und Karriere neu denken

Solange die Babyboomer in Unternehmensleitungen und Belegschaften den überwiegenden Anteil stellten, war die Gestaltung von Erfolg und Karriere im Unternehmen vergleichsweise einfach. Sie definierten sich und ihr Leben großteils über ihre Arbeit. Der eigene Erfolg war Teil des Unternehmenserfolgs.

Spätestens seit die Generationen X, Y und Z mit ihrem Anspruch auf partizipatives Mitgestalten und ein Miteinander auf Augenhöhe massiv an Einfluss gewinnen, stellt sich die Frage nach der Bedeutung von Erfolg immer drängender.

Bei Unternehmen wird das Streben nach Wachstum, Umsatz und Gewinn ergänzt durch die Forderung nach sozialer Verantwortung und »Purpose«, dem Sinn. Auf individueller Ebene spielen zunehmend Aspekte jenseits der unternehmerischen Interessen eine wichtige Rolle für den persönlichen Erfolg. Und: Erfolg im Job wird eben nicht mehr nur über den Aufstieg auf der klassischen Karriereleiter definiert, sondern auch zunehmend über den Anspruch auf ein »erfülltes Leben«, auf Stimmigkeit, Selbstwirksamkeit, Potenzialentfaltung und Weiterentwicklung.

»Das Mindset der Menschen in puncto Erfolg, Job und Karriere verändert, erweitert sich und wird vielfältiger. Darin stecken eine enorme Kraft und enorme Chancen, die Unternehmen für ihre Zukunftsgestaltung nutzen können.«

Torsten Bittlingmaier, Experte für Personal- und Organisationsentwicklung und Headcoach im Projekt »s.mile«

Überall können wir von der intensiven gesellschaftlichen Diskussion dazu lesen. Welche starke Kraft und Energie das Streben nach dem individuell erfüllenden Erfolg in Job und Karriere auslöst, haben wir ganz konkret im Projekt »s.mile« erlebt. Auch in der filmischen Projektdokumentation »Work in Progress« ist diese Energie zu sehen und zu spüren.

Das Projekt hat gezeigt, wie intensiv sich Mitarbeitende mit der Frage des persönlichen Erfolgreich-Seins befassen. Unternehmen sowie Entscheiderinnen und Entscheider sind gut beraten, positiv mit diesem sich verändernden Mindset umzugehen, weil darin eine enorme Kraft für die Zukunftsgestaltung steckt.

1.1.1

Was ist Erfolg?

Im Projekt und durch die begleitenden Filmaufnahmen wurde klar, wie individuell die Vorstellungen von Erfolg sind. Natürlich gibt es »allgemeingültige Definitionen«, beispielsweise auf duden.de, wo Erfolg beschrieben wird als