Percy Pumpkin - Band 3 - Christian Loeffelbein - E-Book

Percy Pumpkin - Band 3 E-Book

Christian Loeffelbein

4,8

Beschreibung

Im letzten Band der Trilogie lüftet sich das Geheimnis um Percys Vergangenheit und seine Verbindung mit dem spurlos verschwundenen Familienoberhaupt Allan Darkmoor. Auch der Spion, der hinter dem Rezept von Aunt Annie's Worcestershire-Sauce her ist, tritt wieder in Aktion. Und Percy muss feststellen, was für einen teuflischen Plan Dr. Uide ausgeheckt hat ...

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Seitenzahl: 374

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Mehr Infos zu Percy Pumpkin gibt es auf:

www.coppenrath.de/percypumpkin

ISBN 978-3-649-61239-1 (eBook)

eBook © 2013 Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG, Münster

Alle Rechte vorbehalten, auch auszugsweise

eBook Produktion: book2look Publishing 2013

ISBN 978-3-8157-1800-1 (Buch)

© 2012 Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG, Münster

Alle Rechte vorbehalten, auch auszugsweise

Umschlagbild: Poly Bernatene

Lektorat: Linda Borchert

Satz: FSM Premedia GmbH & Co. KG

www.coppenrath.de

Wem gehört die schreckliche Stimme in Percys Kopf? Was lauert im alten Leuchtturm auf der Toteninsel? Gibt es Seeungeheuer? Kann man Tote zum Leben erwecken? Und wie entkommt man einem irren Axtmörder? Percy weiß es nicht.

1. Überfahrt zur Toteninsel

2. Gefährliche Treppen

3. Der Masken-Mann

4. Eine böse Überraschung

5. Unerwartetes Wiedersehen

6. Der unsichtbare Schütze

7. Das Ding im Tank

8. Die Stimme

9. Die Maschine

10. Flammendes Inferno

11. Unter dem Meer

12. Rollmops, Speck und Schokoflocken

13. Im Teufelsgraben

14. McMurdoch Mansion

15. Onkel Toby greift ein!

16. Mord am Seeufer

17. Kalt bis auf die Knochen

18. Schüsse im Schloss

19. Hot Dogs!

20. Im Ostflügel

21. Das Labyrinth

22. Das dritte Labor

23. Der Fluch des Hauses Darkmoor

24. Die Wahrheit muss auf den Tisch!

25. Das Geheimnis der Stimme

26. Die Verwandlung

27. Eine alte Kriegslist

28. Dr. Uides Rache

Je länger ich allein in Onkel Hardys Schloss lebe, desto verschrobener werde ich – das meint zumindest meine Tochter. Sie kommt mich gelegentlich besuchen und ist inzwischen alt genug, um mir beim Übersetzen von Onkel Hardys Schauergeschichten zu helfen (und wie sich herausgestellt hat, kann sie das Gekrakel des alten Zausels oftmals besser lesen als ich). Lange bleibt sie allerdings nie. Und das liegt nicht nur daran, dass die nächsten Nachbarn mit Kindern drei Meilen entfernt in einer Friedhofsgärtnerei leben. Sondern eben auch an meiner eigenen zunehmenden Zauseligkeit, wie ich fürchte.

»Papa, seit wann rauchst du dänische Pfeifen?«, will meine Tochter wissen. Oder: »Papa, musst du immer den alten Kram auf dem Dachboden durchwühlen?« Fehlt nur noch, dass ich demnächst anfange, Posthörner zu spielen oder Schrumpfköpfe zu sammeln. Was ich damit sagen will, ist dies: Ich werde so langsam zu einem zweiten Onkel Hardy – und das ist irgendwie eine gruselige Vorstellung, auch wenn ich meinen Onkel sehr gemocht habe.

Deshalb überlege ich, erneut zu heiraten. Aber werde ich jemanden finden, der freiwillig in ein Gebäude zieht, das in dem Fachbuch »Die hässlichsten Burgen Englands« gleich im ersten Kapitel erwähnt wird?

Wie dem auch sei, ein erster Schritt, mich von dem unguten Einfluss Onkel Hardys zu befreien, wird eine Pause bei meinen Übersetzungsarbeiten seiner Jugendromane sein. Ich habe zwar auf dem Dachboden noch zwei weitere Kisten mit kleinen schwarzen Notizbüchern gefunden, aber die lasse ich fürs Erste dort. Die Nachbarn mit der Friedhofsgärtnerei haben mir einen Job angeboten, der fast so einträglich ist wie das Veröffentlichen von Büchern, sodass ich auch auf diese Weise ein bisschen Geld für den Unterhalt des Schlosses verdienen kann.

Deswegen wird dieser Band vorerst die letzte Percy-Pumpkin-Geschichte sein. Alle Leser, die sich über die offengehaltenen Enden der ersten beiden Romane geärgert haben, kann ich an dieser Stelle beruhigen. Diesmal gibt es einen richtigen Schluss mit Pauken und Trompeten! Und wenn ihr euch nicht mehr an jedes Detail der bisherigen Ereignisse erinnert, findet ihr am Ende des Buchs eine Zusammenfassung von »Percy Pumpkin – Der Mumienspuk«.

Euer Christian Loeffelbein

Gerade eben hatte alles noch so leicht ausgesehen, aber jetzt kamen Percy die ersten Zweifel, ob ihr überstürzter Aufbruch zur Toteninsel eine gute Idee gewesen war. Das kleine Boot, in dem sie saßen, schaukelte bedenklich hin und her, und seit der Mond hinter einer Wolke verschwunden war, konnte man kaum noch etwas sehen. Percy schaltete die leuchtende Armbanduhr ein, die er von Onkel Adalbert zu Weihnachten bekommen hatte, aber selbst ihr starkes Licht wurde von der bedrohlichen Finsternis verschluckt. Nur der Strand mit den schroffen Felswänden der Steilküste war noch als dunkles Band zu erkennen.

»Iiiii«, kreischte Claire und trat John gegen sein Bein.

»Ich denke, du kannst rudern«, sagte Linda und spuckte ihrem Cousin einen Schwall Meerwasser entgegen.

»Kann ich ja auch! Letzten Sommer habe ich die Meisterschaften unserer Schule gewonnen. Aber da habe ich auch nicht gedacht, dass ich jede Sekunde erfriere.«

John versuchte, das Ruder in den Griff zu bekommen, das ihm gerade entglitten war und für eine Flutwelle gesorgt hatte. Es rutschte allerdings erneut aus seiner Hand und wieder begann das Boot gefährlich zu schaukeln. Zum zweiten Mal klatschte eine Welle über die Bootswand, dicht gefolgt von einer weiteren, deren Gischt mitten in den Gesichtern der Zwillinge landete.

»Das reicht jetzt!«, sagte Claire und schubste John von der Ruderbank. »Ich übernehme.«

Sie versuchte, die Holzgriffe zu fassen zu bekommen, doch die Paddel polterten links und rechts an die Außenwände und das alte Fischerboot drehte sich im Kreis.

Jim begann zu heulen wie ein Wolf.

Percy streichelte seinem Hund über den Kopf. Auch ihn hatten die ins Boot schlagenden Wellen erwischt, und er spürte, wie sich die Feuchtigkeit durch seine Cordhose und seine Winterjacke fraß. Er begann zu zittern, allerdings nicht nur wegen der beißenden Kälte, die ihm in die Knochen kroch. Vor ihnen lag die Toteninsel, deren zerklüftete Klippen mit dem großen Leuchtturm schwarz vor dem nächtlichen Winterhimmel aufragten.

Die Toteninsel! Percy war sich zwar immer noch sicher, dass sie dort das Rätsel um Allan Darkmoors unheimliche Experimente aufklären würden, aber vielleicht hätten sie mit ihrem Aufbruch doch lieber bis zum Morgen warten sollen. Wenn ihnen jetzt etwas zustieß, gab es womöglich keine Hoffnung mehr für seine Eltern.

»Vorsicht!«, schrie Claire und sorgte dafür, dass Percy aus seiner starren Haltung aufschreckte. Im letzten Moment klammerte er sich an der Bootswand fest, sonst wäre er über Bord gegangen.

»Von wegen du übernimmst.« John schüttelte ärgerlich den Kopf und verlor dabei seine Mütze, die in den schwarzen Wellen verschwand. Er wollte seiner Cousine dafür lauthals die Schuld geben, aber Claire hielt auf einmal beide Ruder fest in den Händen, tauchte sie gleichmäßig ins Wasser und drückte sie kraftvoll nach hinten.

Das Fischerboot sprang so plötzlich nach vorn, dass John von der Bank fiel. Er stieß sich den Kopf an einer eisernen Kiste, die aus einer Klappe am Heck gerutscht war, und fluchte. Linda beugte sich über ihn, holte aus der Kiste einen Schiffszwieback hervor und stopfte John das trockene Brot zwischen die Zähne. Allein die Tatsache, dass er etwas Nahrhaftes im Mund hatte, beruhigte ihn augenblicklich.

»Mipf pfür ungut, aber dapf mupfte mal gepfagt werden«, nuschelte er und angelte sich einen zweiten Zwieback aus der Truhe.

»Seid ihr sicher, dass wir an der Toteninsel anlegen können?«, wechselte Percy das Thema.

»Bist du sicher, dass wir dort des Rätsels Lösung finden?«, fragte Claire zurück. »Wir riskieren nämlich gerade Kopf und Kragen, das ist dir hoffentlich klar.«

John stieß ein prustendes Lachen hervor. Krümel flogen durch die Luft. »Als ob wir in den letzten Tagen irgendetwas anderes gemacht hätten, als Kopf und Kragen zu riskieren«, beschwerte er sich. »Eigentlich ist es ein Wunder, dass wir überhaupt noch leben!«

»Nimm noch einen Zwieback«, sagte Linda, die jetzt gemeinsam mit Percy dem dunklen Schatten der Toteninsel entgegenblickte. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Vielleicht hast du es dir ja doch nur eingebildet«, sagte sie leise. »Nach allem, was wir erlebt haben, wäre das wirklich nicht weiter verwunderlich.«

Percy schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er entschieden. »Ich habe diese Stimme wirklich gehört, das bilde ich mir nicht nur ein.«

Linda zog ihre Stirn in Falten.

»Die Stimme war da«, wiederholte Percy. »Ich weiß, dass es merkwürdig klingt, aber ich spüre einfach, dass wir so schnell wie möglich zur alten Leuchtturmruine müssen …«

»Auf Percys Eingebungen ist Verlass«, sagte Claire. »Schließlich haben wir denen auch die Entschlüsselung der Hieroglyphen zu verdanken.«

Percy griff erneut nach der hölzernen Kante der Bootswand. Der Mond kam hinter den Wolken hervor und ließ seine Knöchel aufleuchten wie die Knochen eines Skeletts.

»Wir werden deine Eltern finden«, sagte Linda und klopfte ihm ermutigend auf den Rücken. »Und wir werden unser Familiengeheimnis lüften.« Dann blickte sie wieder zu den schwarzen Klippen der Toteninsel, denen die vier mit jedem von Claires Ruderschlägen näher kamen.

»Aber warum machen wir dabei immer wieder dieselben Fehler?«, rief John vom Heck. Er hatte seinen Zwieback hinuntergeschluckt. »Wir hätten wenigstens Jasper oder Sam Jackberry Bescheid sagen sollen.«

»So ein Blödsinn!«, entgegnete Linda. »Wir sind die Einzigen, die eine heiße Spur haben. Und die Erwachsenen versuchen doch eh immer nur, alles zu vertuschen.«

»Genau!«, unterstützte Claire ihre Zwillingsschwester. »Außerdem ist Sam verschwunden, und es gibt niemanden mehr, der uns helfen könnte. Mama und Papa sind nicht ansprechbar, Onkel Adalbert hat ein Bein verloren und Onkel Eric verfrachtet uns alle sofort in die Irrenanstalt, wenn wir ihm unter die Augen treten.«

»Was ist mit Onkel Toby?«, schlug John vor.

»Kannst du dir vorstellen, dass Onkel Toby außer beim Tischdecken und Bratentranchieren eine große Hilfe ist?«, fragte Claire. Sie war inzwischen ziemlich kurzatmig geworden, weil das Rudern so anstrengend war.

John ließ resigniert die Schultern hängen. Im selben Moment verschwand der Mond wieder hinter einer dicken Wolke.

»Auch das noch«, keuchte Claire. »Kannst du was sehen, Percy?«

»Die Insel liegt direkt vor uns«, rief er und lehnte sich, so weit er konnte, über den Bug des Bootes, um sein Handgelenk mit der leuchtenden Uhr in die Finsternis zu halten. »Ich kann die Entfernung nur nicht abschätzen.«

»Aber ich«, mischte sich Linda ein. »Im Gegensatz zu dir bin ich die Strecke nämlich schon ein paarmal gerudert. Wir müssten gleich dort sein, wenn ich mein Schwesterherz jetzt ablöse.«

»Ich bin noch nicht müde«, protestierte Claire.

»Du kannst kaum noch die Ruder festhalten«, widersprach Linda und kletterte zu Claire auf die Ruderbank. »Geh mal zu Percy und rede mit ihm«, flüsterte sie ihr leise ins Ohr. »Der ist kurz davor durchzudrehen.«

»Kein Wunder«, flüsterte Claire zurück und stieg dann zu ihrem Cousin in den vorderen Teil des Bootes. »Was meinst du, was wir auf der Toteninsel finden werden?«, fragte sie ihn. »Außer dem Leuchtturm, meine ich.«

»Das weiß ich nicht«, sagte Percy.

Dann starrte er wieder in die Dunkelheit.

»Mir tut das Ganze so schrecklich leid«, murmelte er nach einer Weile. »Es ist alles meine Schuld. Ich hätte niemals nach Darkmoor Hall kommen und mich in eure Angelegenheiten einmischen dürfen.«

»Was redest du denn da für einen Quatsch?« Claire rammte Percy ihren Ellenbogen in die Seite. »Du bist doch nicht hierhergekommen, sondern deine Eltern. Und dafür, dass sie entführt worden sind, kannst du am allerwenigsten. Genauso wenig wie für alles andere, was seitdem geschehen ist. Und jetzt reiß dich zusammen. Die Darkmoors jammern nicht.«

»Ja, hast recht.« Percy atmete die salzige Seeluft tief ein und begann wieder, Jim den Kopf zu kraulen. »Jammern hilft nichts.«

»So gefällst du mir schon besser«, sagte Claire. Sie kniff die Augen zusammen und sah nun ebenfalls zur Toteninsel hinüber. »Linda und ich sind schon häufig drüben gewesen, aber wir konnten nicht einmal den Aufgang zum Leuchtturm finden.«

»Unter uns ist etwas!«, schrie John in dieser Sekunde von hinten. Wie von der Tarantel gestochen sprang er auf und wedelte mit den Armen in der Luft herum.

»Jetzt dreht der auch noch durch«, stöhnte Linda.

»Ein Flügelrochen!«, brüllte John. Aufgeweichte Zwiebackkrümel schossen ihm aus dem Mund, und es sah aus, als ob er Schaum vor den Lippen hätte. »Oder ein Walfisch mit Schwingen oder …« Er brach ab und sackte in sich zusammen.

Jim zog seinen Schwanz ein und winselte.

»Himmel!«, rief Claire und warf einen Blick auf das Meer. »So langsam verlieren wir wohl alle den Verstand.« Sie hielt inne und kräuselte die Stirn. »Bilde ich mir das nur ein oder ist da unten tatsächlich etwas?«

Sie drehte sich zu ihrer Schwester um und zeigte mit der rechten Hand auf das Wasser. Percy starrte angestrengt auf die Wellen und versuchte, etwas zu erkennen.

»Es hat geleuchtet«, schrie John und rappelte sich wieder auf. »Die Augen des Monsterrochens haben geleuchtet, deswegen konnte ich sie sehen.«

Percy beugte sich noch tiefer über die pechschwarzen Fluten. Er hielt seine Uhr vor sich, aber ihr Schein glitzerte nur auf der Wasseroberfläche wie ein Irrlicht. »Also, ich kann nichts entdecken«, sagte er.

»Vielleicht war es nur eine Spiegelung«, überlegte Claire. »Wenn man …« Sie wurde mitten im Satz von einem unheimlichen schabenden Geräusch unterbrochen. Irgendetwas drückte das Boot jäh nach oben.

»Der Monsterrochen!«, kreischte John.

»Jetzt halt aber mal die Luft an«, erwiderte Linda. »Wir sind auf Grund gelaufen, das ist alles.«

Plötzlich riss die Wolkendecke erneut auf und der Mond tauchte die Umgebung in ein unwirkliches Licht.

»Wir müssen hier weg!«, schrie John, dessen Stimme sich mit jedem Wort weiter in die Höhe schraubte. »Da oben sitzt das nächste Monster-Vieh!«

Selbst Claire und Percy zuckten zusammen, als sie sahen, was John meinte.

Nur Linda bewahrte die Ruhe. Ihre Stimme klang verärgert: »Ihr seid ja wirklich eine Heldentruppe. Das ist der Leuchtturm, meine Güte!«

Percy rieb sich über die Augen. Ihm war kalt und er fühlte sich so müde wie noch nie in seinem Leben. Außerdem hatte er Angst – wahrscheinlich sogar noch mehr als John. Zitternd ließ er seinen Blick über den schmalen Strand, die steil aufragende Felswand und die dunkle Silhouette des Leuchtturms über ihnen gleiten.

Die Klippe war viel steiler, als er gedacht hatte, und die ungeheure Masse des Leuchtturms nahm ihm regelrecht den Atem.

Vom Festland hatte das Gebäude wie einer der Schlosstürme von Darkmoor Hall ausgesehen, doch nun musste Percy feststellen, dass es mindestens dreimal so breit war. Eine Gruppe von Seemöwen kreiste kreischend um die oberen Geschosse. Oder waren es Fledermäuse?

Percy legte den Kopf in den Nacken.

Er hatte noch nie einen Leuchtturm gesehen, der eine derart bedrohliche Ausstrahlung hatte. Das ganze Bauwerk wirkte eher wie die Festung eines grausamen Herrschers und nicht wie eine Vorrichtung, um Schiffen den Weg zu weisen. Im Sockelgeschoss wurde die Fassade von hohen, schmalen Fenstern durchbrochen, die aussahen wie Schießscharten. Ansonsten waren die Außenmauern des riesigen Turms völlig schmucklos. Sie bestanden aus Abertausenden Ziegelsteinen.

Percy atmete die kalte, klare Nachtluft ein und strich sich seine durchnässten Locken aus der Stirn. Es war besser, nicht weiter nach oben zu starren, entschied er. Doch leider bot der Strand vor ihm auch keinen sehr viel ermutigenderen Anblick.

Linda und Claire waren bereits mit John über die zerklüfteten Gesteinsbrocken am Ufer geklettert und standen nun auf dem harschen Schnee vor der steilen Felswand. Sie wirkten verloren und verängstigt.

»Menschenskinder«, flüsterte Percy seinem Hund Jim ins Ohr, während er ihn auf den Arm nahm. »Das ist ja ein gemütliches Plätzchen hier.«

Schwankend stieg er aus dem Boot und stakste über die glitschigen Steine zum Strand, wo er Jim absetzte. Die salzige, feuchte Meeresluft hatte den Schnee der letzten Tage in eine raue, harte Masse verwandelt, deren schmutziges Grau fast noch deprimierender wirkte als der schwarze Granit der Felswand.

»Wenn das Boot ein Leck hat, dann sitzen wir hier fest«, sagte John und deutete in Richtung der schroffen Felsen im Meer. »Und bis uns jemand suchen kommt, sind wir verhungert.«

»Du verbreitest ja mal wieder eine Bombenstimmung.« Linda schaute zwischen John und den Klippen in ihrem Rücken hin und her.

»Ist euch nichts aufgefallen?«, fragte Claire und überging damit sowohl Johns als auch Lindas Bemerkung. Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr sie fort: »Es ist komplett windstill hier. Hättet ihr das gedacht?«

Percy schüttelte erstaunt den Kopf. Claire hatte recht. Nicht einmal in einem der vielen Innenhöfe des Familienschlosses war die Luft derart unbewegt wie hier auf der Toteninsel. »Es ist unheimlich«, flüsterte er. »Als ob man in einer riesigen Halle steht.«

»Ja«, brummte John. »In einer Leichenhalle.«

»Hier sind Schleifspuren«, rief Percy. Seine Finger glitten über mehrere tiefe Furchen in der Steilwand, die sich wie ein Spinnennetz zu allen Seiten hin ausbreiteten. Dann zog er seine Hand von dem kalten Gestein und steckte sie in seine Jackentasche.

Während er auf die Zwillinge und John wartete, die er losgeschickt hatte, um die Ostseite des Strands nach einem Aufgang zum Hochplateau abzusuchen, schaute er wieder an den Klippen hoch. Der Leuchtturm war von hier aus nicht zu sehen, aber die schwarze Felsmasse hatte auf ihn eine ähnliche Wirkung wie das unheimliche Bauwerk, das auf dem Plateau errichtet worden war: Sie übte eine hypnotische Anziehungskraft aus und war zugleich abstoßend und furchterregend.

»Hierher!«, rief Percy noch einmal.

Er zwang sich, nicht länger die Steilwand anzustarren, und ließ seinen Blick über den Strand schweifen. Im blassen Mondlicht leuchtete der harsche Schnee gespenstisch auf und bis zu den zerklüfteten Felsen des Ufers war die Umgebung gut zu erkennen. Jim schnüffelte an dem Wrack eines alten Fischerboots herum, dessen zerborstene und verfaulte Holzplanken aus dem Sand ragten wie die Knochen eines verendeten Tiers. Von John und den Zwillingen jedoch fehlte jede Spur.

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