Perry Rhodan 1623: Dimension des Grauens - Peter Terrid - E-Book

Perry Rhodan 1623: Dimension des Grauens E-Book

Peter Terrid

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Beschreibung

Alarm für Arkon und Ariga - die Geisterschiffe kommen Am 3. August 1200 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das entspricht dem Jahr 4787 alter Rechnung, materialisiert sich die von den Galaktikern lange befürchtete zweite Tote Zone im Raumsektor Arkon und legt, wie schon die erste Parese-Zone von Januar bis Mai das Solsystem und seine weitere Umgebung, diese Region der Milchstraße 5-D-technologisch lahm. Nichts, wofür der Hyperraum als Medium oder Quelle dient, funktioniert mehr. Das arkonidische Imperium ist vom Rest der Milchstraße abgeschnitten, und andere Mächte, in erster Linie die Akonen, versuchen daraus Kapital zu schlagen. Die galaktopolitische Lage ist angespannt wie lange nicht mehr - und das zu einer Zeit, als noch vollkommen unklar ist, wer oder was die Toten Zonen verursacht und was es mit den geheimnisvollen Ennox auf sich hat. Die Milchstraße gleicht in diesen Tagen einem Pulverfass. Das Rätsel um die Ennox wird nicht kleiner, als ihr Anführer, der Zellaktivatorträger Philip, Mitte August zurückkehrt und Atlan seine Hilfe anbietet. Doch diesmal stellt er klare Forderungen, denen kurz darauf auf dramatische Weise Nachdruck verliehen wird. Erschreckende Phänomene tauchen in M 13 auf - sie stammen aus der DIMENSION DES GRAUENS ...

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Seitenzahl: 117

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Nr. 1623

Dimension des Grauens

Alarm für Arkon und Ariga – die Geisterschiffe kommen

von Peter Terrid

Am 3. August 1200 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das entspricht dem Jahr 4787 alter Rechnung, materialisiert sich die von den Galaktikern lange befürchtete zweite Tote Zone im Raumsektor Arkon und legt, wie schon die erste Parese-Zone von Januar bis Mai das Solsystem und seine weitere Umgebung, diese Region der Milchstraße 5-D-technologisch lahm. Nichts, wofür der Hyperraum als Medium oder Quelle dient, funktioniert mehr.

Das arkonidische Imperium ist vom Rest der Milchstraße abgeschnitten, und andere Mächte, in erster Linie die Akonen, versuchen daraus Kapital zu schlagen. Die galaktopolitische Lage ist angespannt wie lange nicht mehr – und das zu einer Zeit, als noch vollkommen unklar ist, wer oder was die Toten Zonen verursacht und was es mit den geheimnisvollen Ennox auf sich hat. Die Milchstraße gleicht in diesen Tagen einem Pulverfass.

Die Hauptpersonen des Romans

Atlan – Der Arkonide ist zur Tatenlosigkeit verurteilt.

Philip – Der Ennox bietet Hilfe an und stellt dafür Forderungen.

Gherada Ipharsyn – Eine attraktive Geheimdienstlerin von Arkon.

Perry Rhodan – Er erhält alarmierende Nachrichten von innerhalb der Toten Zone.

Myles Kantor – Der Wissenschaftler sucht nach Antworten.

Yart Fulgen

1.

»Armer Häuptling«, hatte er gesagt und seine Stimme hatte aufrichtiges Bedauern ausgedrückt.

Die Zeiten, in denen man mich als tausendäugige, allessehende, alleswissende und dergleichen Erhabenheit bezeichnet hatte, lagen lange zurück, mehrere Jahrtausende zurück. Ich war nicht mehr Imperator Gonozal VIII., Gebieter des Arkon-Imperiums.

Aber ein armer Häuptling?

Er hat so unrecht damit nicht, kommentierte der Logiksektor trocken.

»Jetzt bist du in einem saumäßig inhomogenen, nicht isotropen Universum gefangen«, hatte der Ennox namens Philip weiter ausgeführt. Möglich, dass er auch damit recht hatte. Die Ennox schienen einiges zu wissen, was sie uns nicht verraten hatten. Was genau man sich allerdings unter einem inhomogenen – den Ausdruck saumäßig konnte man wohl kaum als exakten wissenschaftlichen Terminus bezeichnen – und nicht isotropen Universum vorzustellen hatte, war mir nicht ganz klar. »Das hättest du nicht gedacht, wie?«

Zu Beginn seiner kleinen Ansprache hatte seine Stimme noch ziemlich spöttisch geklungen, jetzt bekam sie einen eher mitleidigen Tonfall. Gegen Ende wurde der Klang seiner Stimme nachgerade gönnerhaft.

»Na, komm«, ließ er sich vernehmen. »Reich mir 'ne Tasse rüber, und wir werden uns unterhalten. Über alles, Albino!«

Ich antwortete mit einem zurückhaltenden Lächeln.

Philip, der Ennox. Gewiss, seit unserem ersten Zusammentreffen, vor sechsundzwanzig Jahren, auf Wanderer, hatte er sich geändert, und das durchaus zu seinem Vorteil. (Offen gestanden, reichte meine Vorstellungskraft nicht aus, mir eine Änderung zum Schlechten auch nur annähernd auszumalen.)

Er war ruhiger und gelassener geworden, seine Bewegungen waren nicht mehr so fahrig und hektisch, seine Redeweise hatte ein wenig mehr den Anstrich des Normalen. Am deutlichsten ausgeprägt war der Unterschied in seiner Mimik; das clownhafte Grimassieren war nur noch sehr selten an ihm zu sehen, meist hatten seine Züge nun einen ernsten Ausdruck.

»Na, was ist, Weißhaar?«

Ich machte eine knappe Handbewegung.

»Lass uns einen anderen Ort aufsuchen«, schlug ich vor. »Dieser Kontrollraum hat nicht die rechte Gemütlichkeit. Außerdem bin ich nicht sicher, ob ich hier nicht überwacht, ausspioniert und beschnüffelt werde.«

Man konnte es auch so ausdrücken: Seine alten Unarten und Faxen hatte er keineswegs eingebüßt, er hatte lediglich sein Repertoire an Szenen und Auftritten um einige positive Ausdrucksformen erweitert. Das Grinsen indes, das der Ennox mir nach diesen Worten zeigte, war einmal mehr eine einzige Unverschämtheit.

»Angst vor deinen eigenen Untertanen?«, feixte er.

Ich schüttelte den Kopf und setzte mich in Bewegung. Philip folgte mit Bewegungen, wie ich sie außerhalb eines Slapstick-Films niemals gesehen hatte. Dazu ertönten in seinen knochigen Gelenken schauerliche Laute, ein Knirschen und Knacken, dass man Angst um seine Gesundheit bekommen konnte.

Ich versuchte einen ernsthaften Tonfall beizubehalten, nach Feixen und Albern war mir wahrhaftig nicht zumute. Dafür war die Lage entschieden zu ernst.

»Du kennst die gegenwärtigen Machtverhältnisse in der Galaxis?«, fragte ich, während wir durch verlassene Gänge schritten. Dieses Mal hatte die Hyperraum-Parese nicht zu katastrophalen technologischen Zusammenbrüchen geführt; wir waren vorbereitet gewesen, nicht perfekt, aber durchaus wirkungsvoll.

Die Folgen, die sich trotzdem eingestellt hatten, waren dennoch nicht zu übersehen. Wesentlich war vor allem das nahezu vollständige Versiegen des Informationsflusses und die stark eingeschränkte Mobilität der Bewohner der betroffenen Welten. Alle nicht unbedingt notwendigen und unerlässlichen Ortsbewegungen waren eingestellt worden; es gab bei allem Aufwand einfach nicht genügend funktionierende Verkehrsmittel und Fußmärsche waren den Bürgern Arkons von jeher verhasst gewesen. Die Aktivitäten konzentrierten sich auf wenige Bereiche, der Rest blieb unberührt.

Daher wurden Philip und ich bei unserem Marsch durch verlassene Gebiete des Kristallpalastes von niemandem gesehen und gestört. Wir setzten ein halbwegs höfliches Geplauder fort, bis wir am Ziel unseres Marsches angelangt waren – einem abhörsicheren Stützpunkt, den die GAFIF eingerichtet hatte.

In einem hatte sich Philip nicht verändert, in seiner Gabe, sich blitzschnell umzusehen, seine Umgebung zu mustern und sich seine Gedanken über das zu machen, was er sah. In gewisser Weise war er ein ehrlicher Spion, er machte kein Geheimnis aus seiner unstillbaren Neugierde.

»Ganz schön saumäßiger Aufwand«, kommentierte er das Gesehene.

Ich forderte ihn auf, seine hagere Gestalt in einem bequemen Sessel zu verstauen. Hier konnten wir reden, ohne dass sich die akonische Blaue Legion und ihre Lauscher einschalten konnten. Die Servoautomaten funktionierten noch insoweit, dass sie uns mit Getränken versorgen konnten.

»Richtig!«, gab ich dem Ennox zu. »Und leider nötig.«

Philip sah mich grinsend an. Es schien dem Ennox Spaß zu machen, dass wir wieder in Schwierigkeiten steckten und Probleme hatten. Und dass wir, zum zweiten Mal, seine Hilfe und die seiner Artgenossen sehr gut brauchen konnten.

Fraglich war nur, ob die Ennox ein zweites Mal bereit sein würden, sich in den Dienst der guten Sache zu stellen; beim ersten Mal hatten wir ihnen, ihrer Meinung nach, recht übel mitgespielt, sie getäuscht und hintergangen. Man konnte das auch diplomatischer ausdrücken, dann klang es viel freundlicher, aber an den Tatsachen änderte sich nichts. Und Tatsache war, dass die Ennox uns, vielleicht sogar zu Recht verärgert, die Zusammenarbeit aufgekündigt hatten. »Akon?«

Er hatte bereits gewisse Informationen, dieser fuchsköpfige Schelm, wahrscheinlich war er besser unterrichtet, als uns lieb sein konnte. Philip wusste offenbar, mit welchen Problemen ich zu kämpfen hatte – nicht nur mit der Organisation eines erträglichen Lebens auf den Arkon-Welten, das ohne hochentwickelte 5-D-Technologie auskam, sondern auch mit externen Schwierigkeiten, vor allem der Wühlarbeit Akons und seiner Blauen Legion.

Keine Ausreden, ermahnte mich der Logiksektor. In diesem Fall hilft keine diplomatische Schläue, nur Offenheit und Ehrlichkeit. Man muss es ja nicht übertreiben.

Ich nickte knapp.

»Wir müssen befürchten«, sagte ich so gefasst wie möglich, aber mit einem Beiklang von Anspannung und Sorge, der dem Ennox gewiss nicht entgehen konnte, »dass wir selbst auf Arkon I, dem Herzen und Hirn unseres Herrschaftsgebietes, vor akonischen Lauschangriffen und anderen unerfreulichen Attacken nicht sicher sein können.«

Philip zeigte ein bemerkenswert zufriedenes Grinsen; es forderte mir Kraft ab, diese penetrant aufreizende Miene zu ertragen. Wenn er wollte, konnte er immer noch ein absolut unausstehlicher Zeitgenosse sein.

»Das heißt, Arkon-Häuptling, dass ihr wieder einmal unsere Hilfe braucht?«

Ganz so billig sollte er mich nicht bekommen.

»Gebrauchen könntet«, präzisierte ich die Aussage. Ich war ganz bestimmt nicht bereit, vor diesem Unikat der Absonderlichkeit winselnd in die Knie zu gehen und ihn um Hilfe anzujammern. Nicht ich, das verbot mir mein Stolz und meine Erfahrung. »Wir sind durchaus in der Lage, unsere Probleme selbst zu lösen.«

Philip lachte nur.

»Wie schön«, stieß er hervor. »Na dann – leb wohl, Albino-Fürst!«

Dieser Ennox war durchaus imstande, sich jetzt davonzumachen und so schnell nicht wieder zurückzukehren. Normalmenschliche Umgangsformen waren ihm zwar gewiss bekannt – um derart effektvoll gegen alle Etikette und guten Manieren zu verstoßen, musste man sich auf diesem Gebiet vorzüglich auskennen – aber augenscheinlich gab der Ennox nichts auf diese Kenntnisse.

»Halt ein, Freund!«, sagte ich schnell, bevor sich der Ennox aus dem Staub machen konnte. »Stopp!«

Du wirst um Zugeständnisse nicht herumkommen, bemerkte das Extrahirn knapp. Genau das war es, was ich fürchtete.

»Nimm wieder Platz!«, forderte ich Philip auf. »Du wolltest doch mit mir reden, nicht wahr?«

»Habe ich das gesagt?«, zweifelte der Ennox.

»Du hast, mein Extrahirn kann es bestätigen«, versicherte ich. »Dann ...«

»Dann habe ich gelogen«, offenbarte Philip achselzuckend. »Kann passieren, tut mir saumäßig leid. Also, ich habe nichts, worüber ich mit dir reden könnte.« Sein Grinsen war breit, herausfordernd und unverschämt. »Es sei denn, du weißt etwas, worüber wir reden könnten.«

Ich presste kurz die Lippen zusammen.

»Zweierlei«, sagte ich dann, so ruhig wie nur möglich. Ich versuchte, meiner Stimme einen Klang von gelassener Zuversicht zu geben. Aber meine Hoffnung, den Ennox damit täuschen zu können, war recht gering.

»Erstens haben wir, wie auch bei der ersten Hyperraum-Parese, das Problem der Information. Gerade auf diesem Gebiet habt ihr Ennox euch als außerordentlich nützlich erwiesen.«

Philip legte die hageren Beine auf den Tisch. Wie brachte er es fertig, dass sich auf dem rechten Bein die hässliche Behaarung rechts herum kräuselte und auf dem linken nach links drehte?

»Das ist nur zu gut in Erinnerung«, sagte Philip ruhig.

Er beherrschte die zahlreichen Idiome, Sprachen und Dialekte, die er in seiner Konversation mit anderen Geschöpfen verwendete, mit extremer Meisterschaft. In diesem Fall hatte er seiner Stimme einen Unterton mühsam gezügelter, kalter Wut gegeben. Kultiviert, aber unüberhörbar zornig.

Ich kannte natürlich den Grund.

»Ich kann versprechen«, sagte ich und sah ihn dabei offen an, »dass dergleichen nicht wieder vorkommen wird. Von mir, von Arkon, wird kein Ennox mehr dazu benutzt ...«

»... missbraucht ...!«

»Meinetwegen«, gestand ich zu. »Kein Ennox wird mehr dazu missbraucht, ohne sein Wissen Geheimbotschaften zu übermitteln. Ich kann für Arkon reden, wahrscheinlich wirst du von Perry Rhodan und den anderen das Gleiche zu hören bekommen.«

Philip nickte.

»Versprechungen!«

Er konnte jederzeit und überall schwadronieren wie ein Wasserfall, ein entnervenderer Schwätzer war mir niemals untergekommen; aber er beherrschte auch die Kunst, eine Fülle von Aussagen in ein einzelnes Wort zu packen.

»Du hast mein Wort«, antwortete ich.

Philip zögerte, dann nickte er langsam.

»Einverstanden«, sagte er. »Ach übrigens, weißt du schon, welcher phantastische Witz im Augenblick in Umlauf ist? Du wirst dich kringeln, Arkon-Häuptling. Also, stehen zwei Butterblümchen im Heu ...«

»Erbarmen«, stieß ich hervor und hob beide Hände. »Keine Witze mehr, Philip.«

»Banausenpack«, murmelte der Ennox. »Phhhh!«

Ich sah ihn eindringlich an.

»Was willst du noch?«, fragte ich. »Der Witz war doch nur ein rhetorisches Ablenkungsmanöver, oder?«

Philips Grinsen verbreiterte sich.

»Du bist nicht übel, Häuptling«, gestand er zu; er feixte, aber seinen Augen konnte ich entnehmen, dass er es bitter ernst meinte. »Ja, wir wollen noch mehr.«

»Wir – du meinst damit dein Volk? Alle Ennox insgesamt? Oder nur die Regierung eures Volkes, oder eine andere Form von Oberhaupt, das ihr habt?«

Mein Versuch, auf diese Weise wenigstens ein paar Informationskrümel über die Spezies der Ennox zu erhaschen, misslang kläglich. Das Ausforschen und Informationensammeln in diesem Fall blieb eine einseitige Angelegenheit – die Ennox sammelten, was sie kriegen konnten, und rückten ihrerseits außer dreisten Bemerkungen mit nichts heraus.

»Wer auch immer«, konterte Philip. »Mit unserer ersten Forderung allein wird es nicht getan sein.«

Nun gut, die Ennox forderten einen Preis für ihre Hilfe. Das war angemessen, sofern ihre Forderungen innerhalb zumutbarer Grenzen lagen. Vielleicht brauchten sie wirtschaftliche Hilfe, Hochtechnologie oder dergleichen. Das konnten sie meinetwegen haben.

»Womit können wir euch helfen?«, fragte ich, liebenswürdig die harte Forderung des Ennox in ein weitaus freundlicher klingendes Hilfeersuchen uminterpretierend; in solchen Künsten wurde man auf Arkons Diplomatenschulen seit mehr als zehntausend Jahren unterwiesen.

Philip indes zeigte sich von dem kleinen Manöver gänzlich unbeeindruckt. Er starrte teilnahmslos drein, stieß ein paar flötende Laute aus und bedachte mich mit keinem Blick. Er kratzte sich ausgiebig hinter dem rechten Ohr, es war, als würde ein Hund sich flöhen.

Er kontert mit anderen psychologischen Tricks, warnte mich der Extrasinn.

»Was verlangt ihr Ennox von uns?«, präzisierte ich meine Frage; erst danach stellte Philip seine kleinen psychologischen Manöver ein. Dieser Bursche war wirklich mit allen Wassern gewaschen, wenn auch nicht gründlich genug.

»Wir sind nicht bereit, lediglich für Botengänge eingesetzt zu werden«, sagte Philip und sah mich dabei an. Der Ausdruck seiner Augen war ernst, sein Grinsen hingegen wurde immer spöttischer und dreister.

»Sondern?«

»In Zukunft«, sagte der Ennox mit ruhiger Stimme, und seine Augen bekamen dabei einen träumerischen Glanz, »in Zukunft werden wir überall aktiv mitmischen.«

Ich legte zweifelnd ein wenig den Kopf zur Seite.

Was wollte er damit ausdrücken? Doch wohl nicht etwa, dass sich die Ennox insgesamt als gleichberechtigte Partner von Arkoniden und Terranern betrachteten und auf dieser Ebene in die galaktische Politik einzusteigen gedachten.

»Wie meinst du das?«, fragte ich vorsichtig nach.

»Wir sind dabei, Alter«, erklärte der Ennox; er unterstrich seinen Standpunkt mit einem grollenden Rülpsen. »Wir räumen auf, ab, um, überall in der Galaxis, wir mischen mit. Ist doch wohl klar, was das heißt, oder, wie?«

Philip feixte mich an.

»Akzeptier's, Arkon-Häuptling, es wird so kommen. Wir sind nicht länger bloß eure Botenjungen, wir sind Partner auf der galaktischen Bühne. Ich erwarte von dir Handlungsvollmacht, Prokura, du verstehst, würdiger Greis?«

Ich erstarrte für einen Augenblick.

Nicht nur diese Forderung war erschütternd – sie war schlichtweg unannehmbar! –, mich beschäftigte auch die Frage, wie ausgerechnet dieser clowneske Spaßvogel an so spezialisierte sprachliche und wirtschaftstechnische Kenntnisse kam.

»Ausgeschlossen!«, stieß ich hervor. Eigentlich wollte ich nicht so grob sein, aber das Extrahirn marterte mich mit den entsetzlichsten Horror-Szenarien, die sich unweigerlich einstellen mussten, wenn man die Ennox auf galaktischer Bühne auf eigene Faust handeln ließ, daher fiel meine Reaktion ein wenig spontan und ungewollt drastisch aus. »Niemals!«