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Sie begehren das Ewige Leben - und finden den Tod in sich selbst Am 3. August 1200 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das entspricht dem Jahr 4787 alter Zeit, materialisiert sich die von den Galaktikern lange befürchtete zweite Tote Zone im Raumsektor Arkon und legt diese Region der Milchstraße 5-D-technologisch lahm. Nichts, wofür der Hyperraum als Medium oder Quelle dient, funktioniert mehr. Das arkonidische Imperium ist vom Rest der Galaxis abgeschnitten, und andere Mächte, in erster Linie die Akonen, versuchen daraus Kapital zu schlagen. Die galaktopolitische Lage ist angespannt wie lange nicht mehr, während noch vollkommen unklar ist, wer oder was die Toten Zonen verursacht und was es mit den Ennox auf sich hat, die plötzlich wieder da sind und, gegen weitreichende Zugeständnisse der Galaktiker, Nachrichten in die Tote Zone und von dort wieder heraus bringen. Unter anderem berichten sie von mysteriösen Projektionen, die sich in regelmäßigen Abständen wiederholen. Anfang November 1200 NGZ hat Perry Rhodan allerdings noch ganz andere Probleme als die Tote Zone, die Ennox und den sich zuspitzenden Akon-Arkon-Konflikt. Der Kunstplanet Wanderer wartet noch immer auf der ehemaligen Plutobahn am Rand des Solsystems auf die "Spiegelgeborenen", und er lockt die JÄGER DER UNSTERBLICHKEIT ...
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Seitenzahl: 120
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Nr. 1631
Jäger der Unsterblichkeit
Sie begehren das Ewige Leben – und finden den Tod in sich selbst
von Peter Terrid
Am 3. August 1200 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das entspricht dem Jahr 4787 alter Zeit, materialisiert sich die von den Galaktikern lange befürchtete zweite Tote Zone im Raumsektor Arkon und legt diese Region der Milchstraße 5-D-technologisch lahm. Nichts, wofür der Hyperraum als Medium oder Quelle dient, funktioniert mehr.
Das arkonidische Imperium ist vom Rest der Galaxis abgeschnitten, und andere Mächte, in erster Linie die Akonen, versuchen daraus Kapital zu schlagen. Die galaktopolitische Lage ist angespannt wie lange nicht mehr, während noch vollkommen unklar ist, wer oder was die Toten Zonen verursacht und was es mit den Ennox auf sich hat, die plötzlich wieder da sind und, gegen weitreichende Zugeständnisse der Galaktiker, Nachrichten in die Tote Zone und von dort wieder heraus bringen. Unter anderem berichten sie von mysteriösen Projektionen, die sich in regelmäßigen Abständen wiederholen.
Arno Muller – Ein Schmierenreporter auf dem Unsterblichkeitstrip.
Humphry – Mullers robotischer Antipode.
Helgundy Khatanassiou – Die Superreiche spielt um das Ewige Leben.
Gureod – Ein Somer aus der MB Estartu hält sich für spiegelgeboren.
Perry Rhodan
Gureod war enttäuscht von dem Anblick, der sich ihm auf dem großen Panoramaschirm der GOMAN darbot. Nicht, dass der Somer erwartet hätte, die Schönheiten seiner Heimat übertroffen zu finden, aber der Anblick des Sonnensystems der Viviparen war alles andere als beeindruckend.
Eine ausgesprochen durchschnittliche Sonne, dazu ein paar ebenso gewöhnliche Planeten, von denen einige von Ringen umgeben waren – aber auch das kam bei vielen Planeten in diversen Galaxien vor –, mehr war von der Ortung nicht zu erfassen und darzustellen.
Gureod hatte wesentlich mehr erwartet, irgendetwas, das den besonderen Ruf der Bewohner dieses Sonnensystems begründen oder unterstreichen konnte.
Gureod selbst hielt nicht sehr viel von diesen Geschöpfen.
Eingebunden in eine äonenalte Tradition seines Volkes, empfand er stets ein gewisses ästhetisches Unbehagen, wenn er es mit Viviparen zu tun hatte, mit Geschöpfen also, die ihre Nachkommenschaft lebend zur Welt brachten – der Fachbegriff vivipar bedeutete so viel wie lebendgebärend. Gureod hatte Aufzeichnungen dieser Prozedur gesehen während seiner Forschungen und als Vorbereitung auf diese Mission.
Wenn er an diese Bilder auch nur dachte, krampfte sich ihm das Gefieder zusammen.
Die Oviparen, die Eigebärer, zu denen sich auch Gureods Volk rechnen durfte, brachten ihren Nachwuchs in Gestalt eines formschönen, ästhetisch klaren und hygienisch einwandfreien Eies zur Welt, und so gehörte es sich nach Gureods Weltbild auch. Das andere Verfahren aber ...
Nein, Gureod zog es vor, gar nicht erst daran zu denken.
»Kontakt!«, verkündete die Funküberwachung.
Gureod machte eine wegwerfende Geste. »Gib unsere Ankunft durch!«, ordnete er an. »Eine Gesandtschaft der Somer aus der Mächtigkeitsballung Estartu im Anflug.«
»Mehr nicht?«, wollte der Funker wissen.
Gureod sträubte ein wenig sein Gefieder.
»Mehr wird wohl nicht nötig sein«, verkündete er. »Man wird hoffentlich wissen, wie man uns zu empfangen hat.«
Während der Funker die Anordnung befolgte, betrachtete Gureod weiter die Abbildung des Heimatsystems der Viviparen. Seltsam, sehr seltsam, fand der Leiter der Somer-Gesandtschaft, dass ein Volk, das so wirkungsvoll in die Entwicklung zahlreicher Galaxien und Völker eingegriffen hatte, ein derart ärmlich wirkendes Sonnensystem sein Eigen nannte.
»Meldung bestätigt!«, gab der Funker durch.
Gureods Nackengefieder spreizte sich. Das war mehr als bescheiden, das war geradezu kümmerlich.
Wusste man auf dieser Welt nicht, wer sich näherte? Oder war diese diplomatische Brüskierung womöglich gar beabsichtigt?
Phaidan, Gureods rundlicher Assistent, reckte den Hals, um etwas in das Ohr seines Vorgesetzten flüstern zu können.
»Wahrscheinlich liegt es an den Schäden«, sagte er leise. »Es ist vorstellbar, dass die fraglichen Phänomene diese Geschöpfe nicht nur technisch, sondern auch zivilisatorisch um Dekaden zurückgeworfen haben!«
Gureod machte eine Geste der Zustimmung.
Wohl möglich. Denn ebenjene fraglichen Phänomene waren es, die den eigentlichen Anlass für den Flug der GOMAN bildeten. Die Nachricht von den beunruhigenden Ereignissen in der Galaxis der Viviparen war bis in die Sterneninsel Siom Som gedrungen und hatte dort für Unruhe und Aufregung gesorgt.
Gureod war der Leiter einer besonderen Gesandtschaft der Somer, die – einhundert Köpfe stark – den Auftrag hatte, sich genauestens zu informieren, den Kontakt zwischen den Sterneninseln zu vertiefen und vor allem festzustellen, was an diesen schreckerregenden Gerüchten der Wahrheit entsprach und was als Nestparolen abgetan werden konnte.
Gureod gedachte diesen Auftrag mit gewohnter Präzision und Zuverlässigkeit abzuwickeln. Er war sich seines Auftrages und seiner Stellung bewusst.
Die GOMAN flog, den Anweisungen der Milchstraßenbewohner folgend, den dritten Planeten dieses Sonnensystems an. Die Navigation erwies sich als recht schwierig; im interplanetaren Raum dieses Sonnensystems wimmelte es von Schiffen, denen die GOMAN zum Teil auszuweichen gezwungen war.
Dass man der Somer-Gesandtschaft und der GOMAN nicht einen Status absoluter Priorität eingeräumt hatte, empfand Gureod als gewichtigen Minuspunkt. Allem Anschein nach legte man auf der anderen Seite Wert darauf, den Abgesandten der Somer durch eine Taktik diplomatischer Nadelstiche aus dem Konzept zu bringen.
Selbstverständlich durchschaute der Gesandte das Manöver. Die kleinen und größeren Nachlässigkeiten, das ein wenig herausfordernde Gebaren der Gastgeber und die Fehler in Form und Ritual – all das war wohl nicht darauf zurückzuführen, dass die Somer beleidigt werden sollten. Vielmehr lief dieses Verhalten auf einen Bluff hinaus – es sollte mehr Gelassenheit und Stärke zur Schau gestellt werden als man in Wirklichkeit besaß.
So betrachtet, war das Verhalten der Viviparen eher ein ungewolltes Kompliment als eine Beleidigung: Man musste die Dinge nur mit dem nötigen diplomatischen Geschick richtig interpretieren.
In den nächsten Zeiteinheiten, die bis zur Annäherung an die Oberfläche des Planeten verstrichen, bereitete sich Gureod auf seine erste Zusammenkunft mit dem Oberhaupt der Viviparen vor.
Gureods vornehmliche Aufgabe bestand darin, herauszufinden, was eigentlich in der Milchstraße passiert war; im Bereich der Mächtigkeitsballung Estartu war man bisher auf die Berichte von Händlern und Flüchtlingen angewiesen, die beide guten Grund hatten, die Ereignisse bedeutungsvoller darzustellen als sie in Wirklichkeit waren.
Eines dieser absonderlich klingenden, aber durchaus mit Ernst vorgetragenen Gerüchte besagte, eine fremde Macht habe den Hyperraum im Bereich der Milchstraße gestohlen. Eine andere Legende wollte vom Zusammenbruch aller kosmischen Strukturen wissen.
Die Wahrheit hinter diesen Gerüchten herauszufinden war eine der Aufgaben des somerischen Gesandten.
Über dem Raumhafen des Planeten lag eine rötliche Abendstimmung, als die GOMAN auf einen abgesperrten Teil des Geländes hinabsank. Ein Empfangskomitee war zur Begrüßung der somerischen Delegation angetreten, das Zeremoniell lief in angemessener Würde und Feierlichkeit ab.
In aufrechter, steifer Haltung ließ Gureod das Zeremoniell über sich ergehen, und er hatte Mühe, diese Haltung zu wahren. Sein Partner machte ihm zu schaffen, aber es gelang ihm, die aufquellenden Gefühlsregungen seines Partners in den Hintergrund seiner Wahrnehmung zu drängen.
»Willkommen auf Terra!«, sagte nach dem Ende der Feierlichkeit eine Person, die Gureod als die weibliche Ausprägung dieser Spezies erkannte. »Mein Name ist Koka Szari Misonan.«
Gureod erwiderte den Gruß mit einer feierlichen Gebärde. Natürlich wusste er, wer Koka Szari Misonan war; von der Ersten Terranerin persönlich am Raumhafen empfangen zu werden, konnte er als besondere Ehrung seiner Mission verbuchen.
Die Erste Terranerin warf einen Blick auf ihren Zeitmesser.
»In wenigen Minuten«, verkündete sie, »wird eine Besprechung stattfinden. Perry Rhodan wird teilnehmen, der Chef der Kosmischen Hanse, Homer G. Adams, und andere wichtige Persönlichkeiten. Wenn du erlaubst, Gesandter Gureod, werden wir dich bei dieser Gelegenheit über alle wichtigen Ereignisse und Zusammenhänge informieren.«
»Wahrhaftig ein Somer«, stellte Arno Muller fest. »Und in Begleitung einer ganzen Reihe anderer Somer. Und die Erste Terranerin Koka Szari Misonan ist zur Begrüßung zur Stelle. Was folgern wir daraus, Humphry?«
Mullers robotischer Begleiter zauberte auf den Bioplast-Überzug seines Stahlgesichts ein ironisches Grinsen.
»Es handelt sich um eine Gesandtschaft aus der Mächtigkeitsballung Estartu«, erklärte Humphry. »Eine Angelegenheit von einiger Bedeutung! Offenkundig!«
Die 34-Meter-Space-Jet, die den Namen IFFLAND trug und auf Arno Muller zugelassen war, jagte weiter mit höchster Beschleunigung dem freien Raum über Terra entgegen. Dennoch lieferten die Optiken ein bemerkenswert gutes Bild von den Ereignissen am Boden; Muller hatte bei der Ausrüstung seines Schiffes keinen Galax gespart. Für seine besonderen Zwecke war die hochwertigste Technik des Jahres 1200 Neuer Galaktischer Zeitrechnung gerade gut genug. Und danach hatte er gehandelt.
»Was willst du damit sagen?«, fragte Muller zurück. Er war knapp über fünfzig Jahre alt, und wahrscheinlich würde er noch viele Jahrzehnte lang so jugendlich frisch und elastisch aussehen wie an diesem Tag. Muller war hochgewachsen und schlank, trieb viel Sport und achtete sehr auf Kleidung und Manieren. Er trug einen hüftlangen Zopf in hellem Blond, in den irisierende Bänder eingeflochten waren. Seine Jacke stand halb offen, eine sonnenverbrannte, stark behaarte Haut war zu sehen, und der Ausschnitt war so gewählt, dass am Rand des Gesichtsfeldes eine markante Narbe sichtbar wurde.
Die Narbe war das Ereignis eines sehr leichtfertigen erotischen Abenteuers, bei dem Arno keine besonders beeindruckende Figur abgegeben hatte, aber das brauchte niemand zu wissen. Arno hatte daraus einen lebensgefährlichen Messerkampf auf Lepso gemacht, den er bescheiden und wirkungsvoll erzählte, wenn sein jeweiliges Gegenüber endlich den Hinweis erkannte hatte und nach der Geschichte der Narbe fragte.
Arno Muller, der sich selbst hochtrabend Galakto-Historiograph nannte, verstand es vorzüglich, nicht nur seine Geschichten, sondern auch sich selbst zu verkaufen.
»Wenn sich eine so große Gesandtschaft von Siom Som hierher bemüht hat, dann gibt es dafür gewichtige Gründe«, versetzte Humphry. Er war einen halben Kopf kleiner als Arno Muller, und auch bei der Ausgestaltung der anderen körperlichen Merkmale hatte Muller darauf geachtet, dass Humphry ihm nicht den Rang ablaufen konnte. Wahrscheinlich gab es in der gesamten bekannten Milchstraße keinen zweiten Privatrobot mit Bioplast-Maske, der sich als übergewichtiger Mann mit Brille und schütterem Haar präsentierte.
»Gründe, die man recherchieren sollte«, fuhr Humphry fort.
Arno Muller stieß einen gequälten Seufzer aus.
Arno Muller war bei genauerer Betrachtung seines Berufes Reporter, ein Nachrichtenjäger und Geschichtenerzähler, und er war erstklassig auf seinem Gebiet, selbst wenn man seine Übertreibungen nicht glaubte. Er konnte hartnäckig, gründlich und sachkundig Informationen zusammentragen. Er war auch imstande, das Ergebnis dieser Arbeit in nahezu jedem Medium in angemessener Form zu präsentieren – mal seriös, mal reißerisch, mal sentimental, wie es gerade verlangt wurde.
Allerdings zog er es vor, seinem Publikum Geschichten zu präsentieren, die sich gut verkaufen ließen, wie immer der Geschmack dieses Publikums sich im Laufe der Jahre auch wandeln mochte. Vor allem einen Fehler durften seine Stories und Multimedia-Essays nicht haben – sie durften unter gar keinen Umständen langweilig sein.
Der Besuch einer Somer-Gesandtschaft aus der fernen Mächtigkeitsballung Estartu mochte politisch von einigem Gewicht sein, aber dafür würde sich wohl kein Medienkunde sonderlich interessieren – es sei denn, der Somer hätte sich wie der legendäre Vogel Rock aufgeführt, die Erste Terranerin in seine Krallen genommen und wäre mit ihr schwingenschlagend davongezogen.
»Kehren wir um?«, erkundigte sich das robotische Universalgenie Humphry.
Arno Muller hatte die Programmierung dieses Robots selbst überwacht und sie ganz nach seinen Wünschen und Zwecken einrichten lassen. Humphry konnte die Technik der Space-Jet warten und bedienen, er war Pilot und Techniker in einem. Er fand als Kammerdiener Verwendung, konnte kochen und servieren, bunt schillernde, gefährlich wohlschmeckende Cocktails mixen, Wunden versorgen, schwere zweihändige Waffen bedienen; und außerdem diente er seinem Besitzer als eine Mischung aus Universallexikon und Lektor, der Mullers Texte auf Qualität und Richtigkeit überprüfte.
Arno Muller schüttelte den Kopf.
»Nein!«, bestimmte er. »Wir fliegen weiter. Es gibt Wichtigeres zu tun.«
Da Humphry die Zielkoordinaten dieses Fluges kannte, konnte er sich auch ausrechnen, was dieses »Wichtige« sein würde.
Auf den Bildschirmen der Ortungssysteme waren Anlass und Grund von Arno Mullers Ausflug in den solaren Weltraum deutlich zu erkennen.
Auf einer Bahnkurve, die dem Aphel des zerstörten Pluto entsprach, befand sich nach Arno Mullers Wissensstand zur Zeit die Heimat des Fiktivwesens ES, der geheimnisvolle Planet Wanderer. Der Planet selbst war nicht auszumachen; ES war das pressescheueste Lebewesen, das man sich nur vorstellen konnte. Aber vermutlich war Wanderer dort zu finden, wo im Weltraum die EIDOLON zu finden war. Muller hatte über seine besonderen Nachrichtenkanäle und geheimen Informationen herausbekommen, dass Ernst Ellert sich das Schiff ausgeliehen hatte, um damit nach seinem Besuch der Erde nach Wanderer zurückzufliegen.
Diese Tatsachen allein wären für den sensationshungrigen Arno Muller noch kein Grund gewesen, sich hinaus auf die ehemalige Plutobahn zu bemühen.
Der Grund war vielmehr die mittelstarke Armada von Schiffen, die sich in der kosmonavigatorischen Nachbarschaft des mutmaßlichen Wanderer-Standorts eingefunden hatten. Und es wurden nahezu stündlich mehr.
»Kannst du sie zählen?«, fragte Arno seinen vielseitigen Begleiter. Während Humphry das Schiff durch den Raum lenkte, nippte Muller nachlässig an einem Erfrischungsgetränk. Alkohol trank er nur dienstlich.
»Neunhundertzweiundvierzig«, antwortete Humphry prompt. »Wenn man die Patrouillenschiffe der Kosmischen Hanse und der LFT nicht mitrechnet.«
Muller nickte und leckte sich die Lippen.
Es gibt keine bessere Bestätigung einer Nachricht als ein schlechtes Dementi, schoss es ihm durch den Kopf.
Die Nachricht von Wanderer hatte sich in der Milchstraße ausgebreitet wie ein Steppenbrand. Zwei Unsterblichkeitschips waren zu vergeben, zweimal war das ewige Leben ausgelobt worden.
Einzige Bedingung: Die Personen, die von ES aufgefordert worden waren, sich bei ihm auf Wanderer zu melden, mussten »Spiegelgeborene« sein.
»Wahrscheinlich wieder einer dieser launischen Einfälle des Alten«, murmelte Muller. »Und vermutlich steckt wieder ein Trick dahinter.«
»Meine Gedächtnisspeicher sagen mir, dass ES seine Zeitgenossen noch niemals wirklich getäuscht hat«, versetzte Humphry. Es war mitunter erheiternd, seine Gesichtszüge zu beobachten, wenn er seinen zahlreichen Aufgaben nachging. Er besaß ein erstaunliches Repertoire.
Zur Rolle des Space-Jet-Piloten gehörte ein ernsthaftes, markantes Gesicht voll Konzentration und Entschlossenheit. Wie alle geistigen Tätigkeiten des Robots vollzogen sich auch diese Denkprozesse im Inneren seines stählernen Leibes, ein besonderer Gesichtsausdruck war gar nicht vonnöten. Aber Humphry hatte auch, so weit das bei einem Robot möglich war, ein künstlerisches Empfinden und trachtete danach, zu jeder Tätigkeit das passende Gesicht aufzusetzen.