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Michael Rhodan zeigt Nerven - der Friedensplan tritt in Kraft Seit dem 3. August 1200 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das entspricht dem Jahr 4787 alter Zeit, besteht die von den Galaktikern lange befürchtete zweite Tote Zone im Raumsektor Arkon, womit diese Region der Milchstraße 5-D-technologisch lahm gelegt ist. Nichts, wofür der Hyperraum als Medium oder Quelle dient, funktioniert mehr. Das arkonidische Imperium ist vom Rest der Galaxis abgeschnitten, und andere Mächte - in erster Linie die Akonen - versuchen daraus Kapital zu schlagen. Die politische Lage in der Galaxis ist angespannt, während noch vollkommen unklar ist, wer oder was die Toten Zonen verursacht. Anfang Januar 1201 NGZ gelingt es endlich, die Spur der akonischen MAGENTA aufzunehmen. Perry Rhodan versetzt der Blauen Legion mit der Aushebung ihres Hauptquartiers einen Schlag, von dem sie sich so schnell nicht wieder erholen wird - auch wenn der Kopf der Organisation, die Blaue Schlange, abermals mit der MAGENTA entkommen konnte. Während Perry Rhodan mit der ODIN und dem Medoschiff PARACELSUS in die Nähe der Galaxis NGC 7793 aufgebrochen ist, um dort, rund 10,5 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt, dem Geheimnis der Ennox auf die Spur zu kommen, spitzt sich die Situation in der Milchstraße weiter zu. Terraner und Blues schließen sich zu einem riskanten Kommando-Unternehmen zusammen und sie beginnen das PSYCHOSPIEL AUF AKON ...
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Seitenzahl: 116
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Nr. 1643
Psychospiel auf Akon
Michael Rhodan zeigt Nerven – der Friedensplan tritt in Kraft
von Peter Terrid
Seit dem 3. August 1200 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das entspricht dem Jahr 4787 alter Zeit, besteht die von den Galaktikern lange befürchtete zweite Tote Zone im Raumsektor Arkon, womit diese Region der Milchstraße 5-D-technologisch lahm gelegt ist. Nichts, wofür der Hyperraum als Medium oder Quelle dient, funktioniert mehr.
Das arkonidische Imperium ist vom Rest der Galaxis abgeschnitten, und andere Mächte – in erster Linie die Akonen – versuchen daraus Kapital zu schlagen. Die politische Lage in der Galaxis ist angespannt, während noch vollkommen unklar ist, wer oder was die Toten Zonen verursacht.
Anfang Januar 1201 NGZ gelingt es endlich, die Spur der akonischen MAGENTA aufzunehmen. Perry Rhodan versetzt der Blauen Legion mit der Aushebung ihres Hauptquartiers einen Schlag, von dem sie sich so schnell nicht wieder erholen wird – auch wenn der Kopf der Organisation, die Blaue Schlange, abermals mit der MAGENTA entkommen konnte.
Michael Rhodan – Der Sohn Perry Rhodans startet ein gefährliches Psycho-Abenteuer.
Cailman Tzyk – Der Blues-Kommandant entpuppt sich als gerissener Doppelspieler.
Arinu Barras – Ein ungewöhnlicher Friedensstifter der Linguiden.
Lothea Vilgor – Die akonische Geheimdienstlerin trickst mit allen Mitteln.
Alnora Deponar
»Boot kommt längsseits, Kommandant!«
Cailman Tzyk schloss für wenige Sekunden die Augen an der Vorderseite seines Kopfes. Der Augenblick, vor dem er sich gefürchtet hatte, war offenbar gekommen. Er spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte.
»Anlegemanöver läuft!«
Die Meldungen kamen in schneller Folge. Kein Grund zur Aufregung. Aber Cailman Tzyk wusste, dass die nächsten Stunden eine Entscheidung bringen mussten, die das Schicksal der Blues in höchstem Maß beeinflussen würde.
Auf dem Bildschirm war das Anlegemanöver des Beibootes deutlich zu erkennen. Kein äußeres Zeichen verriet, wer die TENTRA BLUE ansteuerte.
Das Forschungsschiff unter Cailman Tzyks Kommando stand tief im freien All, einen halben Lichttag vom äußersten Rand des Simban-Systems entfernt. Der Antrieb war stillgelegt. Cailman Tzyk hatte diesen Besuch erwartet, ihn zugleich herbeigesehnt und sich davor geängstigt.
Die Verantwortung, die er sehr bald würde zu tragen haben, war gewaltig, wie immer auch die Entscheidung des Blocks der ErstenVerantwortung ausgefallen sein mochte.
»Passagier kommt an Bord!«
Der Kommandant der TENTRA BLUE öffnete sein vorderes Augenpaar wieder.
»Ich erwarte den Passagier in meiner Kabine!«, ordnete er an.
Während er sich anschickte, die Zentrale des Forschungsschiffes zu verlassen, musterte er unauffällig die Blues, die sich zwischen den Geräten und Monitoren aufhielten.
Kein verdächtiges, kein verräterisches Anzeichen.
Die übliche Geschäftigkeit, dazu deutlich erkennbare Neugierde – das war alles, was Cailman Tzyk feststellen konnte.
Einer von ihnen musste es sein. Aber wer?
Cailman Tzyk verließ die Zentrale in gemächlichem Tempo. Übertriebene Hast hätte sofort Verdacht erregt, hätte die Besatzung des Schiffes zu der – grundsätzlich richtigen – Annahme verleitet, dass sich Entscheidendes anbahnte. Das durfte nicht geschehen. Noch nicht.
Als der Kommandant seine Kabine erreichte, war der Passagier aus dem Beiboot bereits dort eingetroffen und wartete auf ihn. Der andere Blue war Cailman Tzyk unbekannt.
»Dagoran Yijan«, stellte sich der Besucher knapp vor. Seine Miene war undurchdringlich, seine Gestik ungewöhnlich beherrscht.
»Willkommen an Bord«, antwortete Cailman Tzyk zurückhaltend.
Er wartete darauf, dass sein Gast nicht nur seinen Namen preisgab, sondern auch verriet, in wessen Auftrag und mit welcher Vollmacht er an Bord gekommen war. Eine Zusammenkunft dieser Art, weitab von einem bewohnten Planeten, irgendwo im freien Raum, war mehr als ungewöhnlich.
Wortlos zeigte Dagoran Yijan sein Dienstsiegel, eine handtellergroße Plakette, die mit einem filigranen, irisierenden Muster überzogen war, das im Rhythmus des Herzschlages seines Trägers pulsierte. Cailman Tzyk kannte diesen Siegeltyp nur aus Erzählungen. Sie wurden nur selten verwendet und gaben ihrem jeweiligen Träger uneingeschränkte Autorität. Die Frage nach der Vollmacht von Dagoran Yijan war damit beantwortet.
Zugleich stand fest, dass Cailman Tzyk einen Auftrag erhalten würde, der von ganz besonderem Rang sein musste und von höchster Wichtigkeit.
»Kommen wir sofort zur Sache«, begann Dagoran Yijan. Als hätten sie sich abgesprochen, standen die beiden Blues so, dass jeder mit seinen Augen den gesamten Raum erfassen konnte.
»Die Zeit für eine Entscheidung ist gekommen«, sagte Dagoran Yijan.
»Ich dachte, diese Entscheidung wäre längst gefallen«, entgegnete Cailman Tzyk.
Dagoran Yijan machte eine Geste der Zustimmung.
»Du hast recht. Die Politik der Akonen lässt uns keine Wahl, jedenfalls keine wirkliche. Unterwerfung oder Auflehnung, das sind die Möglichkeiten, die wir haben.«
Cailman Tzyk wusste, dass diese Alternative in Wirklichkeit kaum existierte.
Vor zwanzig Jahren hatten Blues, vor allem Tentra-Blues aus dem Simban-Sektor, zusammen mit den Springern ein Beistandsabkommen mit den Akonen geschlossen, zum allseitigen Vorteil und Nutzen. Am Anfang hatte sich dieser Pakt als tragfähig und wirksam erwiesen; die Blues hatten zum Beispiel von der akonischen Technik profitiert. Die ZAYCCO und andere Raumschiffsneukonstruktionen waren ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit.
Inzwischen allerdings war aus der Zusammenarbeit eher eine Art Unterordnung geworden; geschickt und durchtrieben hatten es die Akonen verstanden, die Blues immer stärker an sich zu binden. Ein Ergebnis dieser Politik war, dass die Blues sich durch ihre Gefolgschaftstreue immer mehr in eine Abseitsstellung innerhalb des Galaktikums hatten manövrieren lassen.
Schon unter normalen Umständen war das schwer zu ertragen. In Krisenzeiten wie den gegenwärtigen aber geriet der Pakt zusehends zu einer Art politischer Knebelung, die für die Blues nur schwer zu ertragen war.
Es war mittlerweile selbst für oberflächliche Betrachter der politischen Verhältnisse offenkundig: Akon interessierte sich nicht für eine Zusammenarbeit aller galaktischen Völker, den Akonen ging es um Hegemonie, um Vorherrschaft in weiten Bereichen der bekannten Milchstraße.
Gewonnen werden sollte diese Vormacht hauptsächlich auf Kosten der Arkoniden. Zwar wurde nur in den seltensten Fällen offen darüber gesprochen, aber Cailman Tzyk wusste, dass führende Kreise auf Akon die Tatsache keineswegs vergessen hatten, dass die Arkoniden ursprünglich von den Akonen abstammten.
Die Trennung beider Völker lag zwar Jahrzehntausende zurück, aber in den Augen vieler Akonen waren die Arkoniden noch immer so etwas wie Deserteure, Rebellen oder aufständische Kolonisten. Ziel akonischer Politik schien es zu sein, sich die Arkoniden und die von Arkon abstammenden Völker der Galaxis wieder botmäßig zu machen.
Dabei schienen sich die Akonen wenig um die Tatsache zu scheren, dass sie selbst ursprünglich von den Lemurern abstammten, deren Heimat wiederum auf Terra gelegen hatte.
»Auflehnung?«, fragte Cailman Tzyk ironisch. »Gegen Akon? Und die Blaue Legion?«
»Du hast recht«, antwortete der Gesandte des Blocks der Ersten Verantwortung ohne Zögern. »Offenen Widerstand können wir uns nicht leisten. Wir sind zu schwach dazu. Wir müssten mit Repressalien rechnen, vielleicht sogar mit einem Vergeltungsschlag gegen Simban und andere Welten. Oder Wirtschaftssanktionen.«
»Bei der vieläugigen Kreatur der Wahrhaftigkeit«, murmelte der Kommandant der TENTRA BLUE. »Mit versteckten Winkelzügen sind wir auch nicht weitergekommen.«
Damit spielte er auf den Versuch an, über Yeni Zynok an das Galaktikum wichtige Unterlagen zu liefern, aus denen das Doppelspiel der Akonen erweislich war. Dieses Unternehmen war ebenso wie andere geheime Operationen der Blues fehlgeschlagen. Yeni Zynok war ermordet worden, auch bei anderen Unternehmungen waren Blues zu Tode gekommen.
Schlimmer noch: Nach diesen Aktionen war den Akonen klar, dass sie sich nicht mehr so bedingungslos wie früher auf die Gefolgschaftstreue der Blues verlassen konnten. Die sich daraus ergebende Konsequenz lag auf der Hand: Die Blues hatten jetzt nicht nur die offene Politik Akons, sondern auch die Vergeltungsschläge der Blauen Legion zu fürchten.
»Und wir haben keine Freunde«, stellte Dagoran Yijan fest. »Jedenfalls keine, auf deren Machtmittel wir zurückgreifen könnten im Notfall.«
Wahrscheinlich, so überlegte Cailman Tzyk für sich, spielte der Gesandte damit auf die reichlich undurchsichtige Rolle an, welche die Ennox zuletzt gespielt hatten.
Allgemein bekannt war, dass die Ennox seit einiger Zeit, wo immer sie auftauchten, eher Stimmung gegen die Akonen machten. Bei den Blues traten sie so auf, auch bei den Springern und anderen Völkern. Aber sie vermieden es geflissentlich, diesen Widerstand öffentlich zu machen.
»Aus dieser Ecke ist keine Hilfe zu erhalten«, fuhr Dagoran Yijan fort. »Diese Ennox scheinen die gegenwärtige Entwicklung durchaus erfreulich zu finden, wahrscheinlich sehen sie sich in der Rolle eines neutralen Schiedsrichters.«
»Außerdem werden allmählich es immer weniger«, fügte Cailman Tzyk hinzu.
Das Gespräch zerrte ein wenig an seinen Nerven. Die Tatsachen waren ihm und dem Gesandten bekannt, sie brauchten eigentlich nicht mehr besprochen zu werden.
Ob die Zahl der Ennox in der Galaxis sich verringert hatte oder ob sie bloß nicht mehr so oft in Erscheinung traten wie vor Monaten, ließ sich nicht feststellen. Klar war aber, dass sie sich immer größerer Zurückhaltung befleißigten; sie zeigten sich gänzlich desinteressiert.
Es war nicht einwandfrei feststellbar, ob diese Zurückhaltung etwas mit Perry Rhodans neuester Mission zu tun hatte, von der einige vage Andeutungen bis an Bord der TENTRA BLUE durchgesickert waren – oder aber mit dem Start der so genannten Vergeltungsflotte nach NGC 6503, unter dem Kommando von Reginald Bull.
»Was also soll unternommen werden?«, fragte Cailman Tzyk und machte eine auffordernde Geste. »Und welche Rolle spielt mein Schiff dabei?«
Dagoran Yijan zögerte.
»Man hat sich in der Regierung dazu entschlossen, die Hilfe eines linguidischen Friedensstifters anzunehmen«, sagte er dann.
Cailman Tzyk stieß einen Laut der Überraschung aus.
Ein Friedensstifter – keine schlechte Idee. Wenn es ein Mittel gab, die Akonen ohne einen großen und verlustreichen Kampf zur Aufgabe ihrer Pläne zu bewegen, dann war es wohl dieses ein Friedensstifter mit seinen ganz besonderen Gaben. Ein wirksames Mittel und vor allem ein sanfter Weg zum Erfolg.
»Und?«
Die Mimik seines Gegenübers verriet dem Kommandanten der TENTRA BLUE, dass der Plan nicht so einfach in Szene zu setzen wie auszubrüten war. Augenscheinlich hatte es Schwierigkeiten gegeben.
»Ein Fehlschlag«, antwortete Dagoran Yijan mit einer Geste, als bitte er für einen persönlichen Fehler um Vergebung. »Die Linguiden zeigten sich ablehnend. Sie wollen – das war das Ergebnis unserer Bemühungen – ihre Gabe ausschließlich innerhalb ihres eigenen Volkes einsetzen.«
»Sind Angebote gemacht worden?«
»Von uns? In reicher Zahl, Geld, Nahrungsmittel, Hochtechnologie, was auch immer – aber ohne Wirkung. Von den Linguiden kam nur ein deutliches NEIN. Mehr war nicht zu erreichen.«
Mehr war wohl nicht möglich. Einem Friedensstifter, vor allem, wenn er gut war, mit Drohungen zu kommen, war, als wolle man dem Meer mit dem Regen drohen.
Cailman Tzyk wiederholte die auffordernde Geste, diesmal mit Nachdruck.
»Aber dann ist einem Beamten eingefallen, dass es einen besonderen Friedensstifter bei den Linguiden gibt, einen gewissen Arinu Barras.«
»Und warum sollte diese Person sich unseren Wünschen geneigter zeigen?«
Dagoran Yijans Körper straffte sich; jetzt konnte er seinen Triumph erleben.
Patriarch Örgyn Rhavol war zutiefst enttäuscht.
Nicht, dass er sich unter einem linguidischen Friedensstifter eine äußerlich beeindruckende Persönlichkeit vorgestellt hätte, wahrhaftig nicht. Ein Springer, der über mehr als 300 raumtaugliche Fahrzeuge gebot, der alljährlich Millionen von Lichtjahren hinter sich brachte und Umsätze in der Größenordnung von zehn Megagalax erzielte, der eine wahrhaft patriarchale Leibesfülle sein Eigen nannte, dazu einen geflochtenen Rotbart, der bis fast auf den Boden reichte – ein solcher Mann kannte ohnehin außer sich selbst schwerlich eine beeindruckende Persönlichkeit.
Aber dieser Arinu Barras war selbst bei größter Großzügigkeit jeglichen Maßstabs eine ausgesprochen schäbige, kümmerliche, ja beklagenswerte und jämmerliche Erscheinung.
Der Patriarch der Rhavol-Sippe, Oberhaupt eines Händlerclans von zweitausend Springern von echtem, altem Schrot und Korn, von rothaarigen, stimmgewaltigen, rauflustigen und trinkfesten Schlitzohren, Halsabschneidern und Rabauken, von denen eine beträchtliche Anzahl der Kraft der patriarchalen Lenden entstammte, stieß einen halb erstickten Laut der Enttäuschung aus, als er den Friedensstifter kommen sah.
Neben Bustyn, einem von Örgyns strammen Bastarden, wirkte der Friedensstifter ausgehungert, schmächtig und verloren. Auf dem Bildschirm von Örgyns Raumschiff war er deutlich zu sehen, als die beiden Gestalten sich zu Fuß dem Schiff näherten.
Patriarch Rhavol wählte eine stärkere Vergrößerung.
»Beim Licht von Arkon!«, murmelte er. »Was für ein dürres Bürschchen!«
Arinu Barras war etwa 180 Zentimeter kurz, wahrscheinlich sogar noch ein paar Zentimeter kleiner. Er wirkte mager, wie ausgetrocknet, das war sogar trotz seiner Kleidung zu sehen, die als eine Art Sack um seinen dürren Körper schlotterte. Der Sack bestand aus einem graubraunen, derben Gewebe, das Barras mit einem Strick um die Leibesmitte zusammenhielt. Der heiße Wind der Wüste blies durch den Stoff, der an den langen Armen und Beinen flatterte.
»Wenigstens hat er anständige rote Haare«, murmelte der Patriarch.
Das Haar war in der Tat rostrot, eine Farbe, die sich bei den galaktischen Händlern großer Beliebtheit erfreute. Allerdings wirkte die Behaarung des Friedensstifters, als habe er die Pflege dieser Haare irgendwelchen Nagetieren überlassen – sie stand stoppelig in die Höhe und kräuselte ungepflegt, kein Vergleich mit der beeindruckenden Mähne, die der Patriarch aufzuweisen hatte.
Als Bustyn einige Minuten später mit dem Friedensstifter in die Zentrale von Rhavols Flaggschiff RHAVO XXII trat, bemerkte jeder, dass der erste verheerende Eindruck des Patriarchen nicht getäuscht hatte.
Arinu Barras hatte braune, große Augen, deren wehmütig verlassener Ausdruck den Patriarchen augenblicklich an jene miefenden, kläffenden und herumkotenden Scheusale erinnerte, die die Terraner sich als Haustiere hielten und treffsicher als »Hunde« beleidigten, obwohl sie angeblich die besten Freunde der Menschen waren. Dass Geschöpfe, die ihre Freunde unter verflohten Vierbeinern fanden, in der galaktischen Geschichte eine solch ärgerlich beeindruckende Rolle gespielt haben sollten, erschien dem Patriarchen Rhavol nach wie vor mehr als rätselhaft.