Perry Rhodan 1703: Todesbezirk der Abruse - Peter Terrid - E-Book

Perry Rhodan 1703: Todesbezirk der Abruse E-Book

Peter Terrid

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Beschreibung

Sie werden gnadenlos gejagt - ihnen bleibt nur noch ein Fluchtweg Was bisher kein Mensch ahnen konnte, wurde durch den Transfer des Dunkelplaneten Charon zur Tatsache: Das Universum besteht quasi aus zwei Seiten, die fest voneinander getrennt sind - und trotzdem zusammengehören. Die Kriegerin Moira benutzte den anschaulichen Vergleich mit einem Möbiusband, um die Struktur des Universums zu verdeutlichen. Perry Rhodan und seine Gefährten an Bord der STYX - Atlan, Alaska Saedelaere, Mila und Nadja Vandemar - sind mit Moiras Hilfe in diesen völlig fremden Kosmos versetzt worden: in das so genannte Arresum, die "andere Seite" des Universums. Wo vorher nur die Schwärze der Großen Leere herrschte, erstrahlt jetzt ein gigantisches Sternenmeer. Wo auf "unserer" Seite kosmische Leerräume vorherrschen, sind auf der anderen Seite große Galaxienhaufen zu finden - und andersherum. Beide Seiten zeichnen sich zudem dadurch aus, dass sie gegenüber der anderen mit negativer Strangeness "geladen" sind. Perry Rhodan hat damit offensichtlich den Schlüssel zum Großen Kosmischen Geheimnis in seinen Händen. Aber zuerst müssen die Terraner im Arresum um ihr Überleben kämpfen. Das gilt insbesondere für die Menschen an Bord der ODIN, die unbarmherzig gejagt wird. Der ODIN bleibt nur noch die Flucht in den TODESBEZIRK DER ABRUSE ...

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Nr. 1703

Todesbezirk der Abruse

Sie werden gnadenlos gejagt – ihnen bleibt nur noch ein Fluchtweg

von Peter Terrid

Was bisher kein Mensch ahnen konnte, wurde durch den Transfer des Dunkelplaneten Charon zur Tatsache: Das Universum besteht quasi aus zwei Seiten, die fest voneinander getrennt sind – und trotzdem zusammengehören. Die Kriegerin Moira benutzte den anschaulichen Vergleich mit einem Möbiusband, um die Struktur des Universums zu verdeutlichen.

Perry Rhodan und seine Gefährten an Bord der STYX – Atlan, Alaska Saedelaere, Mila und Nadja Vandemar – sind mit Moiras Hilfe in diesen völlig fremden Kosmos versetzt worden: in das so genannte Arresum, die »andere Seite« des Universums.

Wo vorher nur die Schwärze der Großen Leere herrschte, erstrahlt jetzt ein gigantisches Sternenmeer. Wo auf »unserer« Seite kosmische Leerräume vorherrschen, sind auf der anderen Seite große Galaxienhaufen zu finden – und andersherum. Beide Seiten zeichnen sich zudem dadurch aus, dass sie gegenüber der anderen mit negativer Strangeness »geladen« sind.

Die Hauptpersonen des Romans

Mertus Wenig – Der Kommandant der ODIN muss Kopf und Kragen wagen.

Boro Shufman – Spezialist für Hyperortung und kleinliche Beschwerden.

Tonya Cinistrella – Die Jüngste an Bord der ODIN.

Louis Densson – Sein größter Traum geht leider anders in Erfüllung.

Philip

1.

»Geschafft!«

Michael Rhodan stieß einen lauten Seufzer aus, als die ODIN in den Normalraum zurückkehrte. Die Monitore der Ortung zeigten an, dass sich das 500-Meter-Schiff erfolgreich hatte absetzen können. Moiras Plan, die Flucht der ODIN mit dem Dunkelfeld ihrer STYX zu decken, hatte augenscheinlich funktioniert. Von Rochenschiffen war weit und breit nichts zu sehen.

»Abwarten!«, klang die Stimme von Reginald Bull durch die Zentrale. »Noch wissen wir nicht ...«

Ein halblauter Fluch war zu hören, ausgestoßen von Mertus Wenig, dem Kommandanten der ODIN; die letzten Silben seiner Verwünschung gingen im Schrillen des Alarms unter. Die Ortung hatte zehn Schiffe erfasst, die sich mit hoher Fahrt der ODIN näherten.

»Rochenschiffe«, knurrte Reginald Bull grimmig. »Also doch!«

Michael Rhodan legte dem Kommandanten die linke Hand auf die Schulter und bedeutete ihm so, erst einmal abzuwarten. Vielleicht war es Zufall, dass sich die ODIN und diese Rochenschiffe hier trafen. Den Einheiten war auf den ersten Blick nicht anzusehen, welche Aufgabe sie in diesen Raumsektor geführt hatte. Und die ersten Kontakte zwischen den Galaktikern und den Völkern des Arresums waren zu frisch, um auf die Schnelle entscheiden zu können, ob es sich um Freunde oder Feinde handelte.

»Hab ich's nicht gesagt?«, quengelte jemand, der dem Stimmklang nach nur Boro Shufman sein konnte, an Bord der ODIN zuständig für die Hyperortung. »Vom Mist in die ...«

»Ruhe!«, sagte Michael Rhodan laut und brachte Shufman damit zum Schweigen, wenn auch nicht ganz; mit knurrigen Lauten gab der Mann auch danach noch seiner schlechten Laune Ausdruck. »Gibt es Funkkontakt?«

Eines musste man Shufman lassen, er war ein Spezialist in seinem Fach. Auf einer der großen Projektorflächen war zu sehen, wie die Rochenschiffe auszuschwärmen begannen. Und es konnte keinen Zweifel geben, dafür war die Darstellung zu klar und präzise – die zehn Rochenschiffe hatten es augenscheinlich auf die ODIN abgesehen.

»Ich empfange nur unverständliche Symbolgruppen«, antwortete Boro Shufman sofort.

»Lasst uns schleunigst verschwinden«, schlug Reginald Bull vor. »Wenn sie hinter uns her sind, können wir gar nicht anders als abhauen. Und wenn ihnen nach einer Plauderei zumute ist, haben wir keine Zeit dafür.«

Michael Rhodan nickte beifällig.

Mit Perry Rhodan und Moira war kurz vor dem Beginn der Flucht ein Treffpunkt ausgemacht worden, ein Planet namens Thyssan, rund zwei Millionen Lichtjahre entfernt von Charon und dem Aariam-Passagesystem. Dort sollte beraten werden, wie es nach dem Transfer ins Arresum weitergehen sollte.

Angesichts der unübersichtlichen Verhältnisse verbot es sich von selbst, die Kräfte der Galaktiker in Einzeloperationen zu zersplittern.

»Auf kürzestem Wege?«, fragte Mertus Wenig.

»Nein«, antwortete Michael Rhodan sofort. »Schlag einen Haken. Ich möchte nicht, dass sie durch unser Manöver vielleicht einen Hinweis bekommen, wo unser Ziel liegt.«

Mertus Wenig nickte knapp und leitete das nächste Flugmanöver der ODIN ein. Das 500-Meter-Schiff jagte davon und ließ die verfolgenden Rochenschiffe hinter sich.

»Abgehängt«, stellte Reginald Bull nach kurzer Zeit fest.

»Fragt sich nur«, merkte Gucky ruhig an, »für wie lange.«

»Du glaubst, dass sie uns verfolgen werden?«

Der Mausbiber nickte.

»Darauf verwette ich jederzeit meinen Zahn«, sagte er. Reginald Bull grinste breit.

»Soll ich dagegenhalten?«

Gucky bedachte ihn mit einem verweisenden Blick.

»Was hättest du schon Vergleichbares anzubieten?«, fragte er.

»Oh, eine ganze Menge«, antwortete Bully.

Gucky warf einen Blick auf Reginald Bulls Leibesmitte – einen sehr deutlichen Blick, der auf einigen Gesichtern in der Zentrale ebenfalls ein Grinsen aufscheinen und Bullys Miene ein wenig finsterer werden ließ.

»Es geht nicht um Menge, sondern um Qualität«, antwortete der Mausbiber. Über Bullys Schulter hinweg blickte er Philip an.

Der Ennox war, sehr untypisch für ihn und seine Artgenossen, auffallend still geworden. Es war ihm anzusehen, wie unbehaglich er sich fühlte. Kein Ennox vor ihm hatte je diesen Bereich des Kosmos betreten können, jeder Versuch war gründlich gescheitert. Die Große Leere war das große Geheimnis für die Ennox gewesen, rätselhaft, unerklärlich, unbekannt – und für die Ennox buchstäblich unerforschbar.

Nun aber zeigten die Bildschirme, die früher lediglich Leere dargestellt hatten, ein wahres Sternengewimmel, das die Navigation für die Kommandanten nicht eben einfach machte – und Philip wusste augenscheinlich nicht, was er davon halten sollte.

Hinzu kam, dass ein für ihn und die anderen Ennox äußerst wichtiges Experiment noch nicht gewagt worden war – der Versuch, die Fähigkeit des Kurzen Weges auch im Arresum anzuwenden. Niemand konnte vorhersagen, was passieren würde. Vielleicht war die »Sperre« einfach verschwunden, dann hätte sich Philip auch im Arresum mit der gewohnten Souveränität bewegen können. Möglich war auch, dass er wie früher auf einem der Sampler-Planeten herauskommen würde und beim nächsten Versuch auf Mystery landete.

Neben diesen beiden Möglichkeiten existierten aber auch Aussichten, die für den Ennox alles andere als einladend waren – es war nicht auszuschließen, dass ihn bereits der erste entsprechende Versuch das Leben kosten konnte.

Gucky verzichtete darauf, in den Gedanken der einzelnen Besatzungsmitglieder herumzuspionieren. Er beschränkte sich darauf, die allgemeine Stimmung zu erfassen.

Sie war, den Umständen entsprechend, recht gut. Die Frauen und Männer der ODIN wussten, dass sie sich in einem völlig unerforschten Kontinuum bewegten. Sie wussten, dass im Arresum eine negative Strangeness galt, auch wenn die meisten wissenschaftlich nicht beschlagen genug waren, sich darunter etwas Genaues vorstellen zu können. Was jedem Einzelnen allerdings sehr bewusst war, war die gewaltige Entfernung zur Heimat – wobei, wie Gucky verwundert registrierte, meist nicht an bestimmte Geburtsplaneten oder Sonnensysteme gedacht wurde, sondern an die Gesamtheit der Milchstraße. Die gewaltige Entfernung von 225 Millionen Lichtjahren legte über das Denken vieler Besatzungsmitglieder gleichsam einen Schleier aus Beklemmung und Furcht, der nur selten bewusst wahrgenommen wurde.

Davon hoben sich für Guckys telepathische Wahrnehmung auch Empfindungen wie Zuversicht und Neugierde ab. Der erste Flug der BASIS zur Großen Leere hatte gezeigt, dass eine solche Expedition gewagt und erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Das gab der gesamten Besatzung Mut und steigerte ihre Abenteuerlust.

Nach fünf Stunden Flug ließ Mertus Wenig die ODIN in den Normalraum zurückkehren.

Die Sterne standen in diesem Bereich des Arresums außerordentlich dicht; die durchschnittliche Entfernung von einer Sonne zur anderen lag bei einem halben Lichtjahr. Entsprechend schwierig war die Navigation, selbst mit Hilfe der Bordsyntronik.

»Ortung! Irgendwelche Kontakte?«, fragte Michael Rhodan an. Reginald Bull hatte sich in seine Kabine zurückgezogen, auch Philip hatte die Zentrale der ODIN verlassen.

»Dann hätte ich mich schon gemeldet«, klang es mürrisch zurück. Michael Rhodan wandte den Kopf.

Boro Shufman war durch zwei Begriffe qualifiziert. Der eine war sein Fachgebiet, die Hyperortung. Auf diesem Sektor war er eine Koryphäe, beinahe unverzichtbar. Der andere Begriff kennzeichnete seine menschlichen Eigenschaften – er galt als ausgemachter Giftzwerg.

Boro Shufman war 169 Zentimeter groß; er pflegte es so auszudrücken: »Ich bin eine Handspanne größer als Kaiser Napoleon.« – »... und gefräßiger als Kaiser Vitellius«, hatte Atlan dazu sarkastisch angemerkt.

Shufman wusste zwar nichts von einem Kaiser dieses Namens, aber dass damit auf seine Leibesfülle angespielt wurde, hatte er beleidigt zur Kenntnis genommen. Er wog 80 Kilogramm, konzentriert auf die Leibesmitte, was ihm einen schwerfälligen und tapsigen Gang verlieh. Allerdings bewegte er sich nur selten, was die Besatzung durchaus zu schätzen wusste: Shufman begann selbst bei der kleinsten körperlichen Anstrengung zu schwitzen; manchmal sah er nach einem Fußmarsch aus, als habe er ein Duschbad genommen und vergessen, sich abzutrocknen. Seine Ausdünstung verriet allerdings, dass er von solchen Hygieneprozeduren wenig hielt.

»Apropos melden ...«, fuhr Shufman fort und erwiderte Michaels Blick. »Wie sieht es mit meinem Versetzungsgesuch aus?«

Seine kleinen Augen unter buschigen schwarzen Brauen drückten Verärgerung aus, eine Stimmungslage, in der er sich wohler fühlte als in jedem anderen Gemütszustand.

Mertus Wenig, als Kommandant für solche Aufgaben zuständig, stieß den Atem aus.

Knapp einen Monat nach der Ankunft an der Großen Leere hatte Shufman damit begonnen, Versetzungswünsche vorzutragen. Er wollte lieber Dienst auf einem planetaren Stützpunkt tun. Die Besatzung hätte ihn zwar am liebsten in das Innere eines Schwarzen Lochs versetzt, aber die Schiffsführung hatte seinen Antrag jedes Mal abgelehnt.

»Meldet sich das schreckliche Hirnsausen wieder?«, fragte jemand aus dem Hintergrund.

Zur Begründung seines Gesuchs hatte Shufman »Raumkrankheit« geltend gemacht, die sich bei ihm in periodischem Hirnsausen und heftigen Anfällen von Anorexia nervosa bemerkbar mache. Vergeblich hatte der Ara-Bordarzt Magkue dem Hyperorter Boro Shufman klar zu machen versucht, dass mit Anorexia nervosa eine pubertäre Magersucht bei Mädchen gemeint war und ganz bestimmt nicht gemünzt war auf die knapp viertelstündigen Anfälle von Appetitlosigkeit, die Boro Shufman mitunter zeigte.

»Ihr habt keine Ahnung, wie sehr ich leide«, gab Shufman beleidigt zurück und strich, sich selbst gleichsam tröstend, mit der rechten Hand über seine Vollglatze. Dabei ließ er allerdings seine Instrumente keinen Augenblick aus den Augen. »Ich sieche meinem Ende entgegen ...«

»Na, riechen tut's jedenfalls schon danach«, giftete jemand, der sich vorsichtshalber hinter einem breiten Rücken versteckte.

Auf Guckys Gesicht erschien ein breites Grinsen, er kicherte voller Vorfreude vor sich hin.

»Dein Antrag wird zu gegebener Zeit geprüft werden«, versprach Mertus Wenig und setzte mit einem leisen Seufzer hinzu: »Wie jedes Mal.«

»Außerdem«, fuhr Shufman fort und hob seine Stimme in eine schrille Tonlage, »beantrage ich, in meiner Kabine ein Tier halten zu dürfen.«

Mertus Wenig blickte zufällig hinüber zu Gucky, dessen stille Heiterkeit ihm verriet, dass Shufman sich schon wieder eine bürokratische Schikane ausgedacht hatte.

Misstrauisch blickte der Kommandant den Hyperortungsspezialisten an.

»Was für ein Tier?«, wollte er wissen.

»Ein Rennpferd«, antwortete Boro Shufman liebenswürdig. »Die Bordordnung erlaubt, wie du sicher weißt, Kommandant, die Haltung von Kleintieren in den Kabinen.«

Michael Rhodan schnappte nach Luft.

»Ein Pferd ist kein Kleintier«, stieß Mertus Wenig hervor.

Das leise Stimmengemurmel in der Zentrale verstummte. Alle Aufmerksamkeit galt jetzt den beiden Kontrahenten.

»Das ist relativ«, antwortete Boro Shufman, der sich augenscheinlich auf diesen Konflikt bereits geistig vorbereitet hatte. »Für einen Siganesen ist schon ein Frosch eine große Bestie. Und ein Pferd ist immerhin viel kleiner als beispielsweise ein Brachiosaurus.«

Vielleicht lag es an Boro Shufmans Beruf, dachte Michael Rhodan. Die Daten, die die Hyperortung für die Schiffsführung lieferte, waren so wichtig, dass darüber der Mann, der diese Daten erarbeitete, in Vergessenheit geriet. Und dem wusste Boro Shufman mit seinen Eingaben, Petitionen, Ersuchen und Anträgen immer wieder zu begegnen; er wollte, zur Not mit bürokratischer Gewalt, garantiert wahrgenommen werden.

Mertus Wenig schluckte heftig.

»Antrag bewilligt«, sagte Michael Rhodan plötzlich. Die Augen des Kommandanten weiteten sich, auch Boro Shufman stutzte. Er hatte offenbar mit einer prompten Ablehnung gerechnet, gegen die er hätte Beschwerde einlegen können und so fort ...

»Wirklich?« Shufmans Stimme klang eher besorgt als freudig.

»Allerdings unter den üblichen Auflagen, wie unsere Bordordnung sie vorschreibt«, fügte Michael Rhodan hinzu.

Shufman legte den Kopf zur Seite.

»Und das wären?«

»Nun, zunächst musst du nachweisen, dass du einen Futtervorrat für das Tier angelegt hast, entsprechend der zu erwartenden Länge der gesamten Reise, also für mindestens acht Jahre. Heu, Stroh und was so dazugehört ... Natürlich in deiner Kabine ...«

Einen Augenblick lang war es still, dann brandete Gelächter durch die Zentrale der ODIN. Shufman stieß eine Verwünschung aus.

»Ich ...«, begann er und änderte sich dann schlagartig. »Kontakt!«

Von einem Augenblick zum anderen wechselte sein Anblick. Verschwunden war der quengelnde, beleidigte Ausdruck in seinem Gesicht, stattdessen arbeitete er jetzt konzentriert und schnell.

»Zehn Schiffe. Rochenschiffe. Sie haben Kurs auf uns. Nähern sich schnell.«

»Dieselben Schiffe wie vorher?«, fragte Mertus Wenig.

»Durchaus möglich«, erwiderte Shufman nüchtern und ruhig. »Sie funken uns an, die gleichen Kodegruppen wie vorher.«

»Was sagt der Translator dazu?«, fragte Michael Rhodan.

»Text unverständlich«, antwortete Shufman.

»Wir ziehen uns zurück«, bestimmte Michael Rhodan. »Friedlich. Vielleicht lassen sie uns dann ausnahmsweise in Ruhe.«

»Wenn es wirklich dieselben Schiffe sind wie vorher, dann vermutlich nicht«, bemerkte Mertus Wenig und ließ die ODIN mit hohen Werten beschleunigen.

»Vielleicht fliegen die Wesen hier ihre Patrouillen üblicherweise in Zehnergruppen«, gab Michael Rhodan zu bedenken.

Mertus Wenig ließ die ODIN einen Kurs fliegen, der in rechtem Winkel zum Kurs der Rochenschiffe verlief. Das Manöver war zugleich ein Signal an die Verfolger – weder Konfrontations- noch Fluchtkurs.

Die Reaktion der zehn Verfolger ließ nicht lange auf sich warten. Auch die Rochenschiffe änderten ihre Flugrichtung.

»Sie nehmen Verfolgung auf«, meldete Shufman.

Wenig blickte zu Michael Rhodan; der nickte nur knapp.

Einige Minuten später hatte die ODIN sich wieder abgesetzt und den Normalraum verlassen.

Vielleicht war die Angelegenheit damit erledigt. Aber es war auch möglich, dass die Hetzjagd gerade erst begonnen hatte.

2.

Nahezu lautlos rasteten die Magnetverschlüsse ein; die Frontklappe war wieder befestigt. Tonya Cinistrella blickte schnell zur Seite und zwinkerte Carl Liramm zu.

»Eigentlich müsste es klappen«, sagte sie. »Willst du es nun versuchen?«