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Vorstoß ins Hinterland der Abruse - zur Geburtswelt der Schneeflocken Zu Beginn des Jahres 1217 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 4804 alter Zeit - ist die Menschheit an mehreren Stellen des Kosmos in Ereignisse verwickelt, die auf den ersten Blick zwar nichts miteinander zu tun haben, in Wirklichkeit aber in enger Beziehung stehen. Beispielsweise die kritische Lage im Solsystem: Der Mars ist unter dem Einfluss merkwürdiger Objekte völlig kristallisiert; wer ihm zu nahe kommt, muss sterben. Inseln der Illusion verunsichern die Menschen auf der Erde, und das Mondgehirn NATHAN arbeitet an einer merkwürdigen Totenliste. Gleichzeitig sorgen mysteriöse Waren in den Magellanschen Wolken und in der Milchstraße für Probleme. Für Unruhe sorgt zudem die Tatsache, dass auf der Erde nichts Neues über Perry Rhodan und seine 12.000 Begleiter an Bord der BASIS bekannt ist. Das Trägerraumschiff der Menschheit wich den mörderischen Kämpfen am Rand der Großen Leere aus und ist derzeit die unglaubliche Entfernung von weit über 300 Millionen Lichtjahre von der Heimat entfernt. Mit drei Rochenschiffen der Ayindi operieren mittlerweile die Zellaktivatorträger auf der "anderen Seite" des Universums. Dem Enterkommando der Beausoleils gelang es, ein abrusisches Kristallschiff zu erobern. Im Nihhat-Nebel stießen die Galaktiker auf das Volk der Barrayd, das sich seit zwei Millionen Jahren vor der Abruse versteckt. Von diesem Volk erhalten sie wertvolle Hinweise - und starten das UNTERNEHMEN WERFTPLANET ...
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Veröffentlichungsjahr: 2013
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Nr. 1723
Unternehmen Werftplanet
Vorstoß ins Hinterland der Abruse – zur Geburtswelt der Schneeflocken
von Peter Terrid
Zu Beginn des Jahres 1217 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 4804 alter Zeit – ist die Menschheit an mehreren Stellen des Kosmos in Ereignisse verwickelt, die auf den ersten Blick zwar nichts miteinander zu tun haben, in Wirklichkeit aber in enger Beziehung stehen.
Beispielsweise die kritische Lage im Solsystem: Der Mars ist unter dem Einfluss merkwürdiger Objekte völlig kristallisiert; wer ihm zu nahe kommt, muss sterben. Inseln der Illusion verunsichern die Menschen auf der Erde, und das Mondgehirn NATHAN arbeitet an einer merkwürdigen Totenliste. Gleichzeitig sorgen mysteriöse Waren in den Magellanschen Wolken und in der Milchstraße für Probleme.
Für Unruhe sorgt zudem die Tatsache, dass auf der Erde nichts Neues über Perry Rhodan und seine 12.000 Begleiter an Bord der BASIS bekannt ist. Das Trägerraumschiff der Menschheit wich den mörderischen Kämpfen am Rand der Großen Leere aus und ist derzeit die unglaubliche Entfernung von weit über 300 Millionen Lichtjahre von der Heimat entfernt.
Perry Rhodan – Er muss alles auf eine Karte setzen.
Gucky – Der Mausbiber spielt Retter in der Not.
Icho Tolot – Ein Haluter erforscht das Geheimnis der Schneeflocken.
Piel Darrina – Ein Ertruser aus dem Team der Beausoleils.
Reginald Bull
Graheen bezeichnete sich als Wissenschaftlerin, und sie trug jenen Stolz zur Schau, der für viele Ayindi typisch war. Inzwischen verstanden Perry Rhodan und die engsten seiner Berater die Mimik und Gesten der Ayindi gut genug, um auch Feinheiten erkennen zu können. Daher konnte er Graheen und ihren drei Begleiterinnen ohne Schwierigkeiten ansehen, wie schwer es ihnen fiel, diese Unterhaltung mit den Galaktikern zu führen.
Selbstverständlich waren die Ayindi über die Geschichte ihres Volkes bestens informiert: Heldengeschichten aus allen Epochen der Vergangenheit gehörten bei den Ayindi zum Lehrstoff, bereits in frühen Jahren. Was ihnen nicht berichtet wurde, waren die Tatsachen, über die Perry Rhodan wahrscheinlich besser im Bilde war als die meisten Ayindi.
Seit vielen Jahrhunderttausenden kämpften die Ayindi um ihr bloßes Überleben, stemmten sich gegen die unbezwingbar erscheinende Abruse. Und alles, was aus diesen ewig langen Zeitläufen an »Erfolgen« übermittelt worden war, stellte sich bei näherer und entsprechend kritischer Betrachtung als eine Serie gerade noch vermiedener Niederlagen heraus – Erfolge im Kampf gegen die Abruse hatten die Ayindi nicht aufzuweisen. Und der wissenschaftliche Fortschritt, für den Graheen und ihre Kolleginnen standen, war ebenfalls nur als spärlich zu bezeichnen. Seit Äonen hatte sich in der Technologie der Ayindi kaum etwas geändert; nur die Probleme waren geblieben, mit denen sie sich herumschlagen mussten.
Dennoch zeichneten sich die Ayindi durch unbändigen Stolz aus; sie hatten eine geistige Haltung eingenommen, die Perry Rhodan aus der irdischen Geschichte recht vertraut war – dort nannte man dieses Phänomen Wagenburg-Mentalität.
Wie hart musste es die Führung der Ayindi treffen, dass die ersten wirklich offensiven Schritte in diesem ewigen Kampf ausgerechnet von Wesen aus dem Parresum durchgeführt worden waren.
Ihnen – den so schwächlich wirkenden Galaktikern – war es gelungen, in die Todeszone der Abruse einzudringen; jede Ayindi hätte dieses Unterfangen sofort mit dem Tode büßen müssen:
Gegen die Todesstrahlung der Abruse hatten die Ayindi bis auf den heutigen Tag kein Abwehrmittel gefunden.
Es war den Ayindi in dieser Zeit auch nicht gelungen, ihren verwegensten und zugleich verzweifeltsten Plan durchzuführen – in das Parresum vorzudringen und sich dort festzusetzen oder dort Helfer zu finden. Vielmehr waren sie selbst zurückgeworfen worden auf ihre Einflusssphäre im Arresum, die sich von Jahrtausend zu Jahrtausend mehr verringerte. Das Ende war absehbar, nur noch eine Frage der Zeit.
Nun mussten die Ayindi einen weiteren Schlag verdauen. Erstmals war es gelungen, ein abrusisches Kommandoschiff aufzubringen, sogar einen der Kommandanten gefangen zu nehmen. Allerdings war Cryzz inzwischen gestorben; sein Körper war buchstäblich zu Staub zerfallen.
Aber man hatte ihm einige Informationen entreißen können, und danach hatten sich Perry Rhodan und seine Freunde an eine weitere Expedition gewagt, abermals tief hinein in jene Bereiche des Arresums, in die keine Ayindi fliegen konnte. Das Volk der Barrayd war entdeckt worden, Nachfahren jener Barayen, mit denen die Ayindi einstmals verbündet gewesen waren. Von dieser Expedition hatte Perry Rhodan eine umfangreiche Datensammlung mitgebracht, die er den Ayindi zur Auswertung überlassen hatte.
»Nun?«
Reginald Bulls Stimme klang nicht eben freundlich, auch wenn er zu der knappen Frage ein breites Grinsen zeigte.
»Wir danken euch für die Daten, die ihr uns überlassen habt«, sagte Graheen zurückhaltend. »Allerdings sind sie von nur geringem Wert, leider.«
»Inwiefern?«
Die Ayindi zögerte mit der Antwort.
»Es handelt sich dabei um Aufzeichnungen über Schiffsbewegungen«, antwortete Graheen. »Hauptsächlich um die Flüge von Schneeflocken. Zeitpunkt und Ort des Starts, Flugrichtung, Zwischenstopps, Landungen und dergleichen. Eine gewaltige Fleißarbeit, die viel Aufwand und Scharfsinn verrät, aber eben ziemlich wertlos ist. Und da uns Ayindi aus bekannten Gründen eine Kontaktaufnahme zu den Barrayd verwehrt ist ...«
»Augenblick!«, warf Reginald Bull ein. »Heißt das, wir haben unsere Köpfe nur riskiert, um ein völlig überflüssiges und wertloses Material zu gewinnen – alles, was dabei herauskommt, ist eine Art Kursbuch mit Schneeflocken-Fahrplänen?«
»Man könnte es so darstellen«, antwortete Graheen. »Gewiss, es sind Informationen darunter, die unter gewissen Umständen von Nutzen sein könnten. Wir haben nun Kenntnis davon, in welchen Bereichen der Abruse-Zone Schneeflocken in großer Massierung auftreten, was vielleicht auf Angriffsaktionen hindeutet. Wären wir imstande, diese Koordinaten anzufliegen und die Schneeflocken dort massiert anzugreifen, könnten wir weitere Aktionen dieser Flotten verhindern und uns damit eine Atempause verschaffen ...«
Auch in der Übertragung durch den Translator wurde deutlich, dass Graheen den Satz gleichsam ausschwingen ließ; die Fortführung blieb ungesagt.
Perry Rhodan wartete nur darauf, dass die Ayindi mit dem Vorschlag herausrückten, den sie wahrscheinlich längst ausgebrütet hatten – dem einzigen Plan, der in diesem mörderischen Konflikt eine gewisse Aussicht auf Erfolg hatte.
Das eigentliche Problem der Ayindi war die Tatsache, dass sie sich das Schlachtfeld für ihre Kämpfe nicht aussuchen konnten – sie mussten sich dort wehren, wo sie angegriffen wurden, mehr war nicht möglich. Ein Vorstoß in die Flanken des Gegners, überraschende Attacken auf wichtige Flottenmassierungen – all das war nicht zu machen. Nicht einmal Erkundungs- und Aufklärungsmissionen waren möglich – jede Ayindi, die sich auf das Territorium der Abruse wagte, starb binnen einer Zehntelsekunde oder schneller.
Aber die Galaktiker waren dazu in der Lage. Ihnen konnte die Todesstrahlung nichts anhaben; sie mussten lediglich darauf achten, sich nicht länger als 45 bis 50 Tage im Arresum aufzuhalten, ansonsten konnten sie frei operieren – so betrachtet, waren sie zwar keine idealen Verbündeten, aber vielleicht in der Lage, dem äonenlangen Kampf eine neue Wendung zu geben.
Aber dazu hätten die Ayindi eine entsprechende Bitte an die Galaktiker richten müssen – und das ließ sich mit ihrem Stolz vermutlich nicht vereinbaren. Außerdem standen für einen solchen Plan nicht genügend Galaktiker zur Verfügung – der weitaus größte Teil der BASIS-Besatzung bestand aus Wissenschaftlern und Technikern, nicht aus Kampftruppen.
»Seid ihr auf den Gedanken gekommen, diese Daten auch statistisch auswerten und nach Besonderheiten Ausschau zu halten?«, machte sich Atlan bemerkbar; hoffentlich war der Translator nicht in der Lage, den ätzend herablassenden Tonfall zu übertragen, in dem Atlan seine Frage gestellt hatte. Wenn es um die Darstellung von Arroganz ging, besaß der ehemalige Arkoniden-Imperator Erfahrungswerte wie niemand sonst.
»Ich verstehe nicht«, zeigte sich Graheen verwirrt.
Atlan lächelte giftig.
»Ich habe einmal einen Mann gekannt, der in einem Haus mit einhundert Stockwerken gearbeitet hat, im achtzigsten Stockwerk, um präzise zu sein. Damals wurden die Menschen noch in so genannten Liftkabinen befördert. Ihm fiel nun eines Tages auf, dass, wenn er rein zufällig einen Lift betrat, in der Mehrzahl der Fälle dieser Lift nach unten fuhr; nur jede vierte Kabine fuhr aufwärts. Seltsam, nicht wahr, wenn man bedenkt, dass jeder Lift, der nach oben fährt, ja irgendwann auch wieder hinunterfahren muss.«
Reginald Bull grinste verwegen, während die Ayindi Atlan mit sichtlicher Verwunderung anstarrten.
»Und was für eine Schlussfolgerung hat er daraus gezogen?«, fragte Perry Rhodan ruhig.
»Er hat als exakter Wissenschaftler gefolgert, dass die Liftkabinen zuerst im Keller zerlegt und abtransportiert werden; dann werden sie mit Hubschraubern aufs Dach befördert.«
Reginald Bulls Miene erstarrte.
»Verdammt!«, stieß er hervor. »Du hast Recht!«
Inzwischen hatten auch die Ayindi begriffen – nicht den kleinen Scherz, wohl aber die Idee, die dahinter stand.
»Es stimmt, völlig richtig«, sagte Graheen heftig. »Wenn man Starts und Landungen vergleicht, dann kann man möglicherweise Planeten finden, auf denen zwar viele Starts, aber nur sehr wenige Landungen stattfinden.«
Atlan nickte knapp.
»Und damit vermutlich einen Werftplaneten«, stellte er trocken fest. »Ein, wie ich finde, lohnendes Objekt für eine nähere Untersuchung.«
Graheen machte eine nicht eindeutig zu definierende Handbewegung.
»Wäret ihr bereit, falls wir einen solchen Planeten in den Daten ausfindig machen können, eine Expedition dorthin zu unternehmen? Ich bin befugt, euch alle mögliche Unterstützung zu gewähren.«
Perry Rhodan erhob sich aus dem Sessel aus Formenergie, wie er für die Technologie der Ayindi typisch war. Er schritt langsam in dem Raum auf und ab und dachte nach.
»Diese Unterstützung werden wir auch brauchen«, sagte er und blickte die Ayindi aufmerksam an.
Die Miene der Wissenschaftlerin verriet, dass sie über diese Wendung des Gesprächs sehr erfreut war. Jetzt waren es die Galaktiker, die um Hilfe der Ayindi baten, auch wenn das ganze Unternehmen letztlich vor allem den Ayindi selbst zugute kommen sollte.
»Wie können wir euch helfen?«, fragte Graheen.
Perry Rhodan blieb stehen.
»Die drei Schiffe, die ihr uns zur Verfügung gestellt habt, müssen ein weiteres Mal umgerüstet werden«, begann er.
»Noch einmal?«, erkundigte sich Graheen zweifelnd. »Wir haben die Schiffe doch schon weitgehend eurem Unver... euren Möglichkeiten angepasst.«
Das Wort »Unvermögen« entschlüpfte ihr zu zwei Dritteln, und der Translator war so unbestechlich, die subtile Beleidigung getreulich zu übersetzen. Perry Rhodan ging nicht darauf ein. Lediglich die Miene von Reginald Bull verfinsterte sich geringfügig.
»Wenn wir diesen Planeten aufsuchen, werden wir zwangsläufig in näheren Kontakt mit Schneeflocken kommen«, erläuterte Perry Rhodan ruhig. »Ihr wisst, was ein solcher Kontakt bedeutet – die Technik des Schiffes wird stark beeinträchtigt, wenn nicht sogar zerstört.«
»Allerdings nur« – Reginald Bull hatte das Wesentliche bereits erfasst – »wenn diese Technik in Betrieb ist.«
Perry Rhodan nickte.
»Es wird daher nötig sein, die gesamte Technologie der drei Rochenschiffe auf drei verschiedene Zustandsformen einzustellen«, sagte er. »Das erste Niveau, das höchste« – es konnte nicht schaden, den Ayindi ein wenig Honig ums Maul zu schmieren; Komplimente waren wohlfeil und erwiesen sich oft als sehr wirkungsvoll – »ist der normale Zustand der Schiffe, so, wie ihr ihn gewohnt seid. Diese Technologie vermögen wir nicht in vollem Umfang zu nutzen, daher sind die Schiffe bereits auf das Niveau unseres Unver... unserer Möglichkeiten umgerüstet worden.«
Selbstverständlich übertrug der Translator auch diesen geplanten Versprecher in die Sprache der Ayindi, das Aylos. Graheen machte eine fahrige Geste.
»Wir brauchen aber noch zusätzliche Einrichtungen, die auf einem noch niedrigeren technologischen Niveau angesiedelt sind.« Rhodan hob abwehrend die Hand, als Graheen zu einem Widerspruch ansetzen wollte. »Ich bin mir sehr wohl im Klaren darüber, dass damit die Leistungsfähigkeit der Rochenschiffe noch mehr herabgesetzt wird.«
»Von Leistungsfähigkeit«, erlaubte sich Graheen einzuwerfen, »kann dann kaum mehr die Rede sein.«
»Ich weiß«, antwortete Perry Rhodan. »Aber wir brauchen eine Möglichkeit, das Schiff zu bewegen und es für uns nutzbar zu machen, selbst in einer so extremen Situation.« Er deutete auf die Formenergiesessel, in denen die Ayindi ruhten. »Diese Technologie wird vermutlich eine der ersten sein, die zusammenbricht. Wenn dann die Besatzung in der Zentrale haltlos herumpurzelt, ist an ein vernünftiges Handeln nicht mehr zu denken.«
Eine der anderen Ayindi-Wissenschaftlerinnen meldete sich zu Wort.
»Wir können einen großen Teil der Innenstruktur des Schiffes aus Formenergie bilden und dann gleichsam materiell einfrieren«, schlug sie vor. »Aber dann sind diese Einrichtungen nicht mehr sehr bequem und auch nicht mehr veränderbar.«
»Wir werden damit zurechtkommen«, versprach Perry Rhodan. Er warf einen nachdenklichen Blick hinüber zu Bully und lächelte schwach. »Wir sind an den Umgang mit unzulänglichen technischen Mitteln durchaus gewöhnt.«
Reginald Bull grinste, als er sich wie Rhodan an den Flug der STARDUST erinnerte, die ihn, Perry, Dr. Eric Manoli und Captain Clark G. Flipper hinaufbefördert hatte zum Erdmond: in der ersten Stufe versehen mit einem chemischen Triebwerk mit einer Unzuverlässigkeitsquote, die über 0,1 Promille lag, in der zweiten Stufe ausgestattet mit einem atomaren Antrieb, so primitiv, dass er im 13. Jahrhundert NGZ sofort den Staatsanwalt auf den Plan gerufen hätte.
»Wir werden zusehen, dass wir eure Wünsche erfüllen können!« Graheens Mienenspiel verriet, dass sie sich wohl fühlte wie eine Märchenfee, der ein Zettel mit den groteskesten Wünschen überreicht worden war.
»Des Weiteren«, fuhr Perry Rhodan fort, »fällt mir ein Detail aus dem Flugbericht der ODIN ein.«
Die Luft in dem Raum schien sich abrupt abzukühlen. Die Ayindi liebten es nicht, auf diese Tragödie angesprochen zu werden, die rund fünfhundert Galaktikern den Tod gebracht hatte.
»Die ODIN hat seinerzeit von einer Defensivwaffe Gebrauch gemacht, die wir Virtuellbildner nennen.«
Graheen machte eine Geste der Zustimmung.
»Uns ist dieses Verfahren bekannt«, sagte sie herablassend.
»Sehr gut«, versetzte Perry Rhodan trocken. »Dann baut uns ein Gerät und installiert es an Bord der drei Schiffe, mit dem wir so weit wie möglich eine Schneeflocke imitieren können.«
Die Ayindi starrten Perry Rhodan betroffen an.
»Wozu sollte das taugen?«
»Zu einem Täuschungsmanöver«, antwortete Atlan an Perry Rhodans Stelle; mit Worten verstand der Arkonide eine gefährliche Klinge zu schlagen, wie er jetzt einmal mehr unter Beweis stellte. »Auch wenn ihr selbst euren schrumpfenden Einflussbereich niemals verlassen habt, wird im Gebiet der Abruse dennoch das charakteristische Aussehen eurer Schiffe hinlänglich bekannt sein. Vermutlich auch nicht sonderlich beliebt.«
»Wir verstehen«, sagte Graheen. »Ist das alles?«
»Vorläufig ja«, antwortete Perry Rhodan. »Wir danken euch.«
Graheen verstand den letzten Satz richtig und erhob sich. Sie maß fast drei Meter und konnte daher buchstäblich auf Perry Rhodan herabsehen. Aber da dieser den Kopf nicht in den Nacken legte, ging der Blick der Ayindi ins Leere. Ihre letzte Bemerkung war so undeutlich, dass der Translator sie nicht übertragen konnte; höflich klang sie allerdings nicht.
»Du willst einen dieser Werftplaneten anfliegen, tatsächlich?«, fragte Reginald Bull. »Mitten hinein in die Höhle des Löwen?«
»Haben wir eine andere Möglichkeit, endlich an wirklich wichtige Daten zu kommen?«, gab Perry Rhodan zurück.