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Der Smiler geht in den Einsatz - im Zentrum des Kristallimperiums Nach wie vor belauern sich im Jahr 1290 Neuer Galaktischer Zeitrechnung die galaktischen Großmächte: das Kristallimperium der Arkoniden, die Liga Freier Terraner der Menschen sowie das Forum Raglund, in dem sich verschiedene Sternenreiche zu einem lockeren Bund zusammengeschlossen haben. Dabei wäre nach der Invasion der Tolkander eine engere Zusammenarbeit der Völker mehr als nur sinnvoll gewesen. Zwar konnte die Gefahr beseitigt werden, trotzdem bleibt der Verlust von 52 bewohnten Planeten und deren kompletter Bevölkerung. Milliarden von intelligenten Wesen fielen somit der Invasion zum Opfer. Hintergrund für die Angriffe der Tolkander ist eine Macht, die unter dem Begriff Shabazza bekannt ist, von der aber außer einigen Führungspersönlichkeiten so gut wie niemand weiß. Da die Menschheitsgalaxis zum Einflussbereich der mysteriösen Koalition Thoregon gehört, die von Shabazza bekämpft wird, sind alle Planeten der Milchstraße ein potentielles Angriffsziel. Nun ging ausgerechnet von Arkon aus die Einladung an alle Völker der Milchstraße, auf der Kristallwelt ein neues Galaktikum zu gründen. Da diese Einladung der Entwicklung der letzten Jahre und Jahrzehnte widerspricht, reagieren die galaktischen Mächte sehr zurückhaltend. Erst die Friedensmission der Solmothen brachte Bewegung in die Szenerie. Und so machen sich die Abgesandten der verschiedensten Planeten und Imperien auf den Weg in den Kugelsternhaufen M 13. Sie wollen verhandeln - doch es kommt zu INTRIGEN AUF ARKON …
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Veröffentlichungsjahr: 2014
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Nr. 1924
Intrigen auf Arkon
Der Smiler geht in den Einsatz – im Zentrum des Kristallimperiums
von Peter Terrid
Nach wie vor belauern sich im Jahr 1290 Neuer Galaktischer Zeitrechnung die galaktischen Großmächte: das Kristallimperium der Arkoniden, die Liga Freier Terraner der Menschen sowie das Forum Raglund, in dem sich verschiedene Sternenreiche zu einem lockeren Bund zusammengeschlossen haben.
Dabei wäre nach der Invasion der Tolkander eine engere Zusammenarbeit der Völker mehr als nur sinnvoll gewesen. Zwar konnte die Gefahr beseitigt werden, trotzdem bleibt der Verlust von 52 bewohnten Planeten und deren kompletter Bevölkerung. Milliarden von intelligenten Wesen fielen somit der Invasion zum Opfer.
Hintergrund für die Angriffe der Tolkander ist eine Macht, die unter dem Begriff Shabazza bekannt ist, von der aber außer einigen Führungspersönlichkeiten so gut wie niemand weiß. Da die Menschheitsgalaxis zum Einflussbereich der mysteriösen Koalition Thoregon gehört, die von Shabazza bekämpft wird, sind alle Planeten der Milchstraße ein potentielles Angriffsziel.
Nun ging ausgerechnet von Arkon aus die Einladung an alle Völker der Milchstraße, auf der Kristallwelt ein neues Galaktikum zu gründen. Da diese Einladung der Entwicklung der letzten Jahre und Jahrzehnte widerspricht, reagieren die galaktischen Mächte sehr zurückhaltend. Erst die Friedensmission der Solmothen brachte Bewegung in die Szenerie.
Und so machen sich die Abgesandten der verschiedensten Planeten und Imperien auf den Weg in den Kugelsternhaufen M 13. Sie wollen verhandeln – doch es kommt zu INTRIGEN AUF ARKON ...
Ronald Tekener – Der Smiler bewährt sich als Diplomat und Fallensteller.
Domino Ross – Der Siganese forscht einem raffinierten Schwindel nach.
Dao-Lin-H'ay – Die Instinkte der Kartanin bewähren sich.
Bostich – Arkons Imperator lädt zur galaktischen Konferenz.
Kamurte
Das Monster kam rasch näher, ein ungeschlachter, massiger Körper, umwedelt von zahlreichen grell leuchtenden Tentakeln, das zahngespickte Maul weit aufgerissen, in der klaren Absicht, ihn zu verschlingen.
Er hielt die schwere Waffe mit beiden Händen auf das Ziel gerichtet, jederzeit feuerbereit. Die Muskeln seines Kiefers waren angespannt und gaben seinem Gesicht einen Ausdruck unerbittlicher Härte. Die Augen waren leicht zusammengekniffen, blickten angestrengt und konzentriert. Nur sehr schwach, mit bloßem Auge kaum zu erkennen, war das fahle Glimmen des Schutzschirmes zu sehen, der seinen Körper umgab.
»Komm schon, Bestie!«, forderte er das Ungeheuer mit harter Stimme auf. Es war keinerlei Angst darin zu hören, nur grimmige Entschlossenheit, diesen Kampf einzugehen und durchzufechten, bis das Monster besiegt war.
Nur noch wenige Meter ...
Mit unglaublicher Geschwindigkeit kamen zwei der Tentakel herangeschossen und legten sich um den Schutzschirm; die energetischen Felder begannen aufzuleuchten, auch das Strahlen der Tentakel verstärkte sich zusehends. Nach wenigen Sekunden war es offensichtlich – das Ungeheuer war mit seinen Tentakeln in der Lage, die Energien abzusaugen, die zum Betrieb des Schutzschirms gebraucht wurden.
Er hatte bereits etliche Kämpfe hinter sich, die an seinen Energievorräten gezehrt hatten. Er wusste, dass durch dieses Absaugen seine Reserven sehr bald verbraucht sein würden. Ein halbes Dutzend weiterer Tentakel wurde nach ihm ausgestreckt.
Er zögerte nicht mehr, sondern betätigte den Abzug seiner Waffe. Sie war auf Thermostrahl eingestellt, ein Fehler, wie er nach einer halben Sekunde feststellen musste. Gegen diese Waffe war sein unheimlicher Gegner, dessen gierig aufgerissener Rachen sich nur rund eine Handbreit vor seinem Gesicht befand, allerdings ebenfalls immun.
Die Tentakel wurden angezogen, er stürzte zur Seite und fiel auf den Boden. Mit bebenden Fingern versuchte er, den Wahlschalter seiner Waffe zu betätigen. Desintegratorwirkung, entschied er sich.
Der erste Schuss ließ den Schädel des Monsters verschwinden und verwandelte ihn in einen grünlich schimmernden, rasch verwehenden Nebel. Aber diese Wirkung hielt nur für einige Sekundenbruchteile an, dann bildete sich zu seinem Entsetzen der Schädel mit dem aufklaffenden Maul erneut, und das Scheusal machte Anstalten, nun auch noch in seinen Schutzschirm zu beißen.
Seine Augen weiteten sich vor Panik, als er sehen musste, wie die dolchartigen, nadelspitzen Fangzähne das Schirmfeld nahezu mühelos durchstießen und auf seinen Helm prallten. Der Biss glitt an dem Helm ab, aber tiefe Schrammen in dem Hartplastikmaterial bewiesen, dass das Monster auch diesen Widerstand sehr bald brechen würde ...
Alarm!
Kamurte stieß einen Fluch aus. Immer zum falschen Zeitpunkt! Er zögerte zwei Sekunden lang, dann schaltete er den Trividfilm ab. Wie der Streifen ausgehen würde, daran bestand nach Lage der Dinge ohnehin kein Zweifel. Die Person, die gegen das scheußliche Energiemonster kämpfte, war der Held des Filmes, und Helden kamen bei solchen Gelegenheit niemals um. Sie überlebten und bekamen am Ende die Heldin, die selbstverständlich einem der edelsten Geschlechter Arkons entstammte, bildschön war und natürlich auch von großem Reichtum.
Kamurte verließ schnellstens seine Kabine und hastete zu seinem Einsatzort. Er tat in einer Nebenabteilung der Fernortung Dienst, ganz allein mit einem Haufen von Instrumenten und Syntroniken, die für die eigentliche Arbeit zuständig waren. Er hatte nur die Aufgabe, im Notfall einzuspringen, wenn eine Syntronik ausfiel – was so gut wie nie passierte, dafür war die Arkon-Technik einfach viel zu ausgereift und zu sehr perfektioniert.
Aber er hatte zur Stelle zu sein, und wenn Alarm ausgelöst worden war, dann war es für ihn besser, wenn er schnellstens in seinen Dienstraum kam. Anderenfalls würde die syntronische Überwachung ihn beim Kommandanten der AKX-13-S verpetzten, und das dann unvermeidliche Donnerwetter wollte sich Kamurte lieber ersparen.
Während hinter ihm das stählerne Schott geräuschlos geschlossen wurde, schwang er sich auf seinen Sessel; selbsttätig legten sich die Gurte um seinen Körper, und damit wurde dann auch das Signal ausgelöst, dass er zur Stelle war.
92 Sekunden. Ein paar Herzschläge zuviel, nicht genug für ein Donnerwetter, aber ausreichend für einen Rüffel, der in seinen Personaldaten eingetragen werden würde. Kamurte machte sich abermals in einem Fluch Luft, aber sehr leise, denn auch der Sprechverkehr unterlag im Alarmfall syntronischer Überwachung.
Rasch überflog er die unterschiedlichen Anzeigen.
Die AKX-13-S war ein Wachfort der Flotte des Kristallimperiums, stationiert in der südlichen Peripherie von Thantur-Lok, einem Kugelsternhaufen, der bei den Terranern unter der nichtssagenden Bezeichnung M 13 geführt wurde. Es war ein kleiner, aber für Kundige deutlicher Hinweis auf die stillschweigende Hegemonie der Terraner und ihrer Liga, dass bei den meisten Völkern der Galaxis inzwischen die originale arkonidische Bezeichnung Thantur-Lok kaum noch gebräuchlich war – nicht einmal bei jenen Völkern, die in diesem Kugelsternhaufen gelebt hatten und deren Kultur und Zivilisation erst durch Arkons Macht und Größe entwickelt worden waren.
Das Verhalten solcher Völker kam Kamurte extrem undankbar und verräterisch vor. Offenbar hatte man dort fast zur Gänze vergessen, was für eine glanzvolle Zeit die Arkonherrschaft gewesen war.
Die AKX-13-S schwebte knapp drei Lichtjahre vom nächsten Sonnensystem entfernt im interstellaren Leerraum. Sie hatte einen Durchmesser von 600 Metern, bestehend aus einer natürlich kugelförmigen Zentraleinheit mit 300 Metern Durchmesser und vier stämmigen, balkenähnlichen Auswüchsen. Rund tausend Arkoniden bildeten die Besatzung, unterstützt von einer halben Hundertschaft von Naats, die vornehmlich für niedere und weniger anspruchsvolle Aufgabenbereiche eingeteilt waren, wie es in der arkonidischen Flotte von jeher Tradition war.
Die Feuerkraft dieser Station AKX-13-S war ungefähr ebenso groß wie die der fünf Kreuzer, die in der Nähe der Station Patrouillendienste taten, und die der gut hundert Raumjäger, die im Ernstfall von der Besatzung der Station bemannt wurden. Das war keine gewaltige Streitmacht, aber im Notfall konnte jederzeit ein größerer und schlagkräftigerer Flottenverband in Marsch gesetzt werden, um AKX-13-S zu Hilfe zu kommen.
»Leidlich«, ließ sich der Kommandant von AKX-13-S über die Bordkommunikation vernehmen. »Leidlich, mehr nicht. Leute, die Zeiten müssen entschieden besser werden. Schlappheit können wir uns bei der gegenwärtigen angespannten Lage in der Milchstraße nicht leisten ...«
Danach ging er zur Einzelkritik über, bei der Kamurte – wahrscheinlich wegen der Geringfügigkeit seines Fehlers – nicht erwähnt wurde. Er stieß einen halblauten Seufzer aus.
Einen Vorteil hatte dieser Probealarm: Danach konnte man sicher sein, für einige Stunden seine Ruhe zu haben – bis zum nächsten Alarm. Der Kommandant war ein scharfer Hund; es war bekannt, dass er nach einer Beförderung strebte, aber seine Eitelkeit und Ruhmsucht waren nicht so ausgeprägt, dass sie sein Pflichtgefühl hätten übertönen können.
Streno Ophas entstammte einer der »großen« Familien Arkons, die vor vielen Jahrtausenden wohl den einen oder anderen Imperator gestellt hatte, inzwischen aber zu beachtlicher Bedeutungslosigkeit verkommen war. Sein Bestreben war, und dafür bewunderte ihn der einfache Soldat Kamurte, der Familienehre wieder durch tapfere Taten und kluge Entscheidungen zu Glanz zu verhelfen – etwas, wovon Kamurte nur träumen konnte.
Wie alt seine eigene Familie war, wusste Kamurte nicht. Vermutlich hatte auch er eine Liste von Vorfahren vorzuweisen, die sich durch die Jahrtausende zog, aber bedauerlicherweise hatte es niemals jemand für nötig erachtet, die Sippe einer genauen Untersuchung zu unterziehen. Die paar Generationen, die Kamurte bekannt waren, zählten nur wenig angesichts einer arkonidischen Chronologie, die zurück reichte bis ins zweite Jahrtausend nach der Besiedlung des Systems und sich unaufhaltsam dem Ende des zwanzigsten Jahrtausends näherte.
Der Kommandant war auch schon äußerlich als Arkonide von Geblüt zu erkennen – weißhaarig, rotäugig und mit aktiviertem Extrasinn. Kamurte hingegen stammte vermutlich von jenen Arkoniden ab, die erst in den letzten Jahrtausenden in der Geschichte aufgetreten und damals Neu-Arkoniden genannt worden waren. Das »Neu« hatte man inzwischen offiziell vergessen und abgelegt, da diese Arkoniden inzwischen keine Minderheit mehr waren. Aber das änderte nichts daran, dass Personen wie der Kommandant immer noch als eine besondere gesellschaftliche Klasse betrachtet und behandelt wurden und sich auch entsprechend aufführten.
Kamurte wusste – er betrachtete beiläufig die Anzeigen der Ortung –, dass er selbst es niemals zu einem solchen gesellschaftlichen Rang bringen würde, aber er war entschlossen, den Prinzipien und Verpflichtungen nachzukommen, an die er ohne jeden Zweifel glaubte.
In einem Punkt hatte er ein recht ausgeprägtes Selbstbewusstsein: Das Große Imperium von Arkon war durchaus nicht von den noblen alten Familien errichtet worden, sondern von Arkoniden, wie er einer war. Gewiss, die Goshuran, Quertamagin, Zoltral, Walkron und wie die Sippen hießen, aus deren Reihen jeweils mehrere Imperatoren gekommen waren – sie hatten die Admiräle, Gouverneure und Imperatoren gestellt, sie hatten die große Politik gemacht, die Flotten kommandiert und zahllose Schlachten gewonnen.
Aber die eigentlichen Helden Arkons, das waren die unbekannten Soldaten gewesen, die die Schiffe bemannt hatten; sie hatten den unvermeidlichen Blutzoll gezahlt, den der Aufbau eines großen Sternenreiches mit sich brachte. Niemand kannte heute mehr ihre Namen, ihre Taten, aber ihre Wesensart hatte das Bild des eigentlichen Arkoniden durch die Jahrtausende geprägt: tapfer, diszipliniert, gehorsam, pflichtbewusst, unerschütterlich treu, dem Imperator und dem Imperium jederzeit ergeben.
Nach diesen Idealen gedachte auch Kamurte zu leben; es fiel ihm nicht ein, sich Gedanken darüber zu machen. Es verstand sich, wenn man ein echter Arkonide sein wollte, von selbst. Daran, dass die Arkoniden ein ganz besonderes galaktisches Volk waren, bestand für Kamurte keinerlei Zweifel; kein anderes Volk hatte über so viele Jahrtausende hinweg über große Teile der Galaxis weise geherrscht und so viele Opfer gebracht wie das arkonidische – und deswegen, so dachte und empfand Kamurte, waren alle anderen galaktischen Völker den Arkoniden eine Portion Anerkennung, Respekt und auch Ehrfurcht schuldig.
»Kontakt!«
Die Nachricht musste die Zentrale bereits über die Leitungen der Syntronik erreicht haben, aber Kamurte wusste, dass man von ihm eine entsprechende Meldung erwartete, die nachwies, dass er seinen Pflichten nachging.
»Zehn Schiffe im Anflug, unbekannter Typ!«, fügte er schnell an.
Er starrte auf die Projektionen, mit leicht zusammengekniffenen Augen. Was er nicht wusste, nicht wissen sollte – es war möglich, dass dieser Feindanflug lediglich ein vom Syntron initiierter und simulierter Probefall war, die Schiffe in Wirklichkeit also gar nicht existierten. Es sah dem Kommandanten ähnlich, seine Mannschaft auf diese Weise zu drillen und immer wieder zu Höchstleistungen zu treiben.
Kamurte leckte sich die Lippen.
Die fremden Schiffe kamen rasch näher. Kamurte ließ alle Möglichkeiten der Ortung spielen, Massetaster, Energietaster, Hyperortung. Die Schiffe waren groß, jedes durchmaß mehr als einen Kilometer, und die Energieortung zeigte auf, dass sie sich mit großer Geschwindigkeit und starker Bewaffnung – aktivierter Bewaffnung! – dem Zentrum von Thantur-Lok näherten.
Über einen Kilometer ...
Eines der ersten Schiffe mit über tausend Metern war die VEAST'ARK gewesen: ein eintausendfünfhundert Meter durchmessendes Superschlachtschiff der Universum-Klasse. Die Terraner hatten es am 3. Juni 1984 ihrer Zeitrechnung den Arkoniden gestohlen und dann als TITAN in ihre Dienste gestellt.
Kamurte wusste solche Details. Er war gewissermaßen ein Experte in terranischer Geschichte, denn es war vornehmlich den Terranern zuzuschreiben, dass Arkon nach deren Auftauchen niemals wieder an die große und ruhmreiche Vergangenheit hatte anknüpfen können. Terraner waren es gewesen, zusammen mit dem Hochverräter Atlan, die seinerzeit den Robotregenten ausgeschaltet hatten, der damals das Große Imperium beherrscht hatte.
Nur ein paar Generationen, vielleicht zweihundert Jahre, hatten gefehlt, dann wäre der Robotregent, getreu der Programmierung durch die Alten, soweit gewesen, die Herrschaft wieder abzugeben an den Adel Arkons, wie es sich gehörte, an einen richtigen Imperator vom alten Schlage. Gewiss, auch das wusste Kamurte, Arkon war damals schwach gewesen, sogar von Degeneration hatte man gesprochen, aber mit ein bisschen Zeit ...
Aber Rhodan und Atlan hatten den Robotregenten gestürzt, Atlan hatte sich als Gonozal VIII. zum Imperator gemacht, und wenige Jahrzehnte danach hatte das Große Imperium von Arkon mit dem Solaren Imperium Rhodans fusionieren müssen zum Vereinten Imperium, auch dies unter Rhodans Leitung. Was für eine Schmach war das gewesen, unvergessen bis heute – wenigstens bei arkonidischen Patrioten.
»Kommandant!«, ließ sich Kamurte vernehmen.
»Was willst du?«
»Die fremde Flotte durchfliegt nach den vorliegenden Unterlagen gerade eine fünfdimensionale Wirbelzone.«
»Und?« Die Stimme des Kommandanten klang unwirsch.
»Diese Wirbelzone kann den Schiffen zwar nicht gefährlich werden, müsste aber die Ergebnisse der Ortung erkennbar abschwächen. Da dies nicht der Fall ist, halte ich diese Flotte für eine Simulation und nicht für echt!«
Schweigen war die erste Antwort, dann war ein leises Gelächter zu hören. Kamurte leckte sich die trocken gewordenen Lippen. Er hatte allen Mut zu dieser Intervention aufwenden müssen.
»Wer hat gesprochen?«
»Soldat Kamurte, Erhabener!«
»Gut gemacht, Kamurte. Der Probealarm ist hiermit aufgehoben!«
Kamurte stieß einen halblauten Seufzer aus. Im gleichen Augenblick verschwand die fremde Flotte von den Bildschirmen; sie war tatsächlich nichts weiter gewesen als ein Planspiel aus dem Syntron.
Der Ortungsspezialist lehnte sich in seinem Sessel zurück; er war mit sich zufrieden. Es tat ihm gut, vom Kommandanten öffentlich gelobt zu werden.