Perry Rhodan 259: Der unheimliche Roboter - H.G. Ewers - E-Book

Perry Rhodan 259: Der unheimliche Roboter E-Book

H.G. Ewers

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Beschreibung

Ihr Flug endet im Wrack-System - und "Lucky" Log, der Robotzwerg, - und Gucky, der Mausbiber, suchen einen Ausweg aus der Falle... Das Fahrzeug, das Perry Rhodans Andromeda-Expedition zum Vorstoß in das eigentliche Herrschaftsgebiet der MdI, der mysteriösen Meister der Insel, dient, ist die CREST III. Dieser Kugelraumer ist das neue Flaggschiff des Solaren Imperiums. Die CREST III besitzt einen Durchmesser von 2500 Metern und ist von 5000 Terranern bemannt, die zur terranischen Raumfahrerelite gehören. Offensiv- und Defensivbewaffnung stellen sozusagen das Nonplusultra der Technik dar - und trotzdem ließ sich nicht verhindern, daß dieses Riesenschiff in Schwierigkeiten geriet... Inzwischen schreibt man auf der Erde Ende März des Jahres 2404. Die CREST ist bereits in die verbotene Zone des Zentrums von Andromeda eingedrungen und hat ihre ersten Begegnungen mit Raumschiffen der Zentrumswächter hinter sich. Als der Tefroder-Kreuzer ASKAHA im Verlaufe von Kampfhandlungen von den Terranern gekapert wird, sieht Perry Rhodan darin seine große Chance, mehr über die Zentrumswächter und die Herren Andromedas zu erfahren. Er verläßt die CREST und begibt sich an Bord des Wächterschiffes, um es zur näheren Untersuchung zur Werft des kosmischen Ingenieurs zu bringen. Der Wrack-Sammler verhindert jedoch dieses Vorhaben - und DER UNHEIMLICHE ROBOTER muß gegen seinesgleichen kämpfen, um Perry Rhodan zu retten...

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Nr. 259

Der unheimliche Roboter

Ihr Flug endet im Wrack-System – und »Lucky« Log, der Robotzwerg, und Gucky, der Mausbiber, suchen einen Ausweg aus der Falle ...

von H. G. EWERS

Das Fahrzeug, das Perry Rhodans Andromeda-Expedition zum Vorstoß in das eigentliche Herrschaftsgebiet der MdI, der mysteriösen Meister der Insel, dient, ist die CREST III.

Dieser Kugelraumer ist das neue Flaggschiff des Solaren Imperiums. Die CREST III besitzt einen Durchmesser von 2500 Metern und ist von 5000 Terranern bemannt, die zur terranischen Raumfahrerelite gehören. Offensiv- und Defensivbewaffnung stellen sozusagen das Nonplusultra der Technik dar – und trotzdem ließ sich nicht verhindern, dass dieses Riesenschiff in Schwierigkeiten geriet ...

Inzwischen schreibt man auf der Erde Ende März des Jahres 2404. Die CREST ist bereits in die verbotene Zone des Zentrums von Andromeda eingedrungen und hat ihre ersten Begegnungen mit Raumschiffen der Zentrumswächter hinter sich.

Als der Tefroder-Kreuzer ASKAHA im Verlaufe von Kampfhandlungen von den Terranern gekapert wird, sieht Perry Rhodan darin seine große Chance, mehr über die Zentrumswächter und die Herren Andromedas zu erfahren. Er verlässt die CREST und begibt sich an Bord des Wächterschiffes, um es zur näheren Untersuchung zur Werft des kosmischen Ingenieurs zu bringen.

Die Hauptpersonen des Romans

»Lucky« Log – Ein unheimlicher Roboter.

Gucky – Der Mausbiber kämpft – und dichtet.

Perry Rhodan – Sein Schiff wird von einem »Wracksammler« eingefangen.

Atlan – Der Lordadmiral übernimmt das Kommando auf der CREST III.

Melbar Kasom – Spezialist der USO.

Baar Lun – Der Letzte der Moduls.

Icho Tolot

1.

Die beiden skurrilen Gestalten, die den Technikern bei der Montage eines Torbogentransmitters zusahen, unterhielten sich in der Sprache terranischer Menschen. Dennoch stammten sie nicht von der Erde. Sie waren auch keine Menschen.

Die erste Gestalt glich der überdimensionierten Kreuzung zwischen einer Maus und einem Biber. Die runden Ohren bewegten sich ruckartig hin und her; ebenso ruckartig klatschte der breite, kellenartige Schwanz auf den Bodenbelag des Beiboothangars.

Die zweite Gestalt war entfernt menschenähnlich. Zumindest besaß sie einen Kopf, einen Rumpf, zwei Arme und zwei Beine. Damit fand die Menschenähnlichkeit allerdings schon ein Ende. Die Körpergröße blieb weit hinter der eines terranischen Neugeborenen zurück; sie betrug genau dreißig Zentimeter und damit nicht einmal ein Drittel der Größe der ersten Gestalt. Von diesen dreißig Zentimetern nahm allein der runde Kugelkopf die Hälfte ein. Die andere Hälfte teilten sich Rumpf, Arme und Beine.

Das größere Wesen war in eine zartgrüne Uniformkombi gekleidet, aus der der nackte Schwanz hervorragte. Das kleinere Wesen trug überhaupt keine Kleidung. Seine »Haut« schimmerte wie schwarzer Lack.

Nummer eins war allgemein bekannt. Milliarden Menschen auf vielen Planeten lasen vergnügt die Abenteuer des Mausbibers Gucky; und sehr zum Verdruss altjüngferlicher, humorloser und weltfremder Lehrerinnen, die es hier und da noch gab, schwärmten die Schulkinder von dem ebenso tapferen wie pfiffigen und stets zu lustigen Streichen aufgelegten Mausbiber und versuchten, es ihm nachzutun.

Nummer zwei gehörte nicht zu den Berühmtheiten des Solaren Imperiums. Niemand auf der fernen Erde wusste von seiner Existenz. Der Psi-Roboter Log war erst vor drei Tagen aufgetaucht – genauer, er hatte Icho Tolot und den Großadministrator in sein kleines Reich im Innern des Planetoiden Runaway gelockt und unter seine suggestive Gewalt gebracht, was noch nicht einmal Gucky gelungen wäre. Dennoch stand er den Terranern nicht feindselig gegenüber. Lediglich Wissbegierde hatte ihn zu seinem moralisch nicht ganz einwandfreien Tun getrieben; nun jedoch war er – wenn so etwas bei Robotern überhaupt gelten kann – zum Freund Perry Rhodans geworden. Woher Log nach Runaway gekommen war – und welche Rolle er in dem Machtbereich der bislang unentdeckten Meister der Insel spielte – das wusste niemand. Log schwieg sich hartnäckig darüber aus.

Gucky wandte sein Interesse von den Technikern ab. Er gähnte gelangweilt. Dann entblößte er plötzlich seinen einzigen Nagezahn und warf dem »Gefährten« einen hintergründigen Blick zu. Er zog eine große Mohrrübe aus einer Tasche seiner Kombination und hielt sie dem Roboter hin.

»Was soll ich damit?«, fragte Log auf anglo-terranisch.

Der Mausbiber stieß einen schrillen Pfiff aus.

»Essen natürlich, du Kugelkopf!«

»Tut mir leid«, entgegnete Log steif. »Ich benötige keine Nahrung. Von derartig unästhetischen Dingen bin ich glücklicherweise nicht abhängig.«

Guckys Nagezahn verschwand blitzartig. Die dunklen Kulleraugen blitzten voller Empörung; der Biberschwanz trommelte erregt auf dem Boden.

»Unästhetisch ...? Hast du überhaupt eine Ahnung, welche Delikatesse terranische Mohrrüben darstellen?«

Log winkte mit seinen unscheinbaren. Ärmchen ab. Der konturlose Kugelkopf bewegte sich – der Roboter ahmte ein menschliches Kopfschütteln nach.

»Woher sollte ich, Einzahniger! Ich ...«

Er wollte wahrscheinlich noch sagen, dass er weder einen Mund noch Geschmacks- und Verdauungsorgane besaß, doch hatte er nicht berücksichtigt, wie empfindlich der Mausbiber bei Anspielungen auf seinen Nagezahn reagierte.

Der Roboter schoss plötzlich gleich einer Rakete empor und begann, unterhalb der Decke Loopings zu schlagen.

»Wie gefällt es dir dort oben?«, rief Gucky höhnisch. Er warf seine Mohrrübe in die Luft und bewegte sie telekinetisch nach oben. »Pass auf, Kugelkopf! Eine Jagdrakete kommt!«

Die Mohrrübe raste mit unwahrscheinlicher Geschwindigkeit hinter Log her und begann, den Roboter zu umkreisen, als wäre sie der Satellit dieses loopingschlagenden »Himmelskörpers«.

Die terranischen Techniker von der CREST III, die zuvor noch emsig an der Installierung des Torbogentransmitters gearbeitet hatten, ließen von ihrer Tätigkeit ab und starrten verwundert auf das Schauspiel, das in einem Beiboothangar der erbeuteten ASKAHA ablief.

Plötzlich kreischte der Mausbiber erschrocken auf.

»Wo ist meine Mohrrübe, du Gauner? Was hast du damit gemacht?« Seine telekinetischen Geistesströme tasteten suchend umher, fanden die Mohrrübe jedoch nicht. Sie war verschwunden, als hätte es sie niemals gegeben.

»Vielleicht ist sie ›fortteleportiert‹?«, fragte Log von oben.

»Schuft!«, schimpfte Gucky erbost. »Wenn du mir nicht sofort eine vernünftige Antwort gibst, lasse ich dich fallen!«

Die Techniker lachten. Sie kannten den Mausbiber und seine Drohungen. Gucky war der gutmütigste Kerl, den man sich vorstellen konnte, trotz seines martialischen Gehabes. Nur mit Feinden ging er rücksichtslos um, und Log zählte auf gar keinen Fall dazu.

Den Mausbiber ergrimmte das Lachen der Techniker noch mehr. Er pfiff schrill – bei ihm das Zeichen für hochgradige Erregung.

Diesem Zwergrobot würde er es schon zeigen!

Unvermittelt zog er seine telekinetischen Kraftströme zurück. Er wollte Log bis dicht über den Boden stürzen lassen und ihn erst im letzten Augenblick telekinetisch auffangen.

Wenn das nicht half!

Guckys Nagezahn verschwand, als Log weiterhin seine Loopings drehte; er reagierte überhaupt nicht.

Statt dessen klatschte etwas vor die Füße des Mausbibers.

Entsetzt starrte Gucky auf die zerspritzten Überreste seiner Mohrrübe. Er schloss die Augen; sein Fell begann zu zittern.

Von der Technikergruppe her näherte sich ihm ein beleibter Mann in der Uniform eines Wissenschaftlichen Offiziers. Vor dem fassungslosen Mausbiber blieb er stehen und zeigte mit der ausgestreckten Hand auf den Mohrrübenbrei.

»Ich hoffe doch, das Zeug verschwindet hier – und zwar ein bisschen plötzlich, Sonderoffizier Gucky!«

Verständnislos blickte Gucky den Chefphysiker der CREST III an. Erst allmählich begann er zu verstehen, was Dr. Spencer Holfing von ihm verlangte. In gleichem Maße erschien sein Nagezahn wieder. Allerdings irrte sich der Wissenschaftler, wenn er glaubte, der Mausbiber amüsiere sich über ihn. Nicht immer war der sichtbare Nagezahn ein Zeichen für Guckys gute Laune.

»Na, wird's bald!«, brüllte der cholerische Mann los.

Das hätte er lieber nicht sagen sollen.

Im nächsten Augenblick klebte ihm der Mohrrübenbrei im Gesicht.

Dr. Spencer Holfing begann zu toben. Er trampelte mit den Füßen, stieß unartikulierte Schreie aus und versuchte, sich den Brei aus dem Gesicht zu wischen. Von den Technikern kam brüllendes Gelächter, was den Physiker noch mehr erregte.

Als er wieder einigermaßen sehen konnte, holte er mit dem Fuß aus ...

Sein Tritt ging allerdings ins Leere. Gucky hatte sich einige Meter wegteleportiert.

Der Physiker holte tief Luft und nahm Anlauf.

Als er den ersten Schritt tat, tauchte plötzlich ein schwarzglänzendes Ding zwischen seinen Füßen auf. Holfing stolperte und schlug hin.

Gemessen trippelte Log auf den Mausbiber zu und streckte die metallene Hand aus.

»Ich sehe, kleine Leute wie wir müssen zusammenhalten, Gucky. Wollen wir uns wieder vertragen?«

Gucky starrte argwöhnisch die Hand an. Dann fiel sein Blick auf Dr. Spencer Holfing. Der Wissenschaftler rappelte sich stöhnend auf und rannte eilends davon.

Der Mausbiber kicherte. Dann reichte er dem kleinen Roboter die Hand und sagte feierlich: »Jawohl, Kugelkopf! Wir müssen zusammenhalten. Eigentlich sollte ich dich als unliebsame Konkurrenz betrachten; aber ich bin schließlich kein Mensch. Als Mann von Geist bin ich für die Zusammenarbeit. Mein Genius und deine Tricks werden uns zu einem unüberwindlichen Team machen.«

Er kratzte sich intensiv hinter dem Ohr.

»Aber eines musst du mir verraten, Log: Wohin war meine Mohrrübe vorhin so plötzlich verschwunden?«

Log kicherte. Er kicherte tatsächlich vollendet menschlich. Gucky fragte sich, wie ein Roboter mitten in Andromeda sich innerhalb von drei Tagen so stark unter Terranern akklimatisieren konnte.

»Ich bin ein Psi-Roboter, Gucky – falls du das noch nicht gemerkt haben solltest ...«

Ärgerlich wedelte der Mausbiber mit der Hand.

»Ich höre immer nur ›Psi‹! Schließlich bin ich auch ein Wesen mit Psi-Funktionen. Aber ich hätte die Rübe nicht vollständig verschwinden lassen können.« Er verzog das fellbedeckte Gesicht zu einer faltenreichen Grimasse. »Es sei denn, ich hätte sie gefre... gegessen.«

»Du hast den wesentlichen Unterschied zwischen uns bereits betont, allerdings unbewusst«, entgegnete der Roboter. »Du bist nur ein Lebewesen mit Psi-Funktion, ich aber ein Roboter ...! Ich kann meine Parafähigkeit hundertprozentig kontrollieren. Die Rübe zum Beispiel habe ich in den Pararaum teleportiert und dort festgehalten. Ich könnte sie sogar noch jetzt dort ›hängen‹ lassen, wenn ich es mir nicht anders überlegt hätte.«

Der Mausbiber hatte verblüfft und mit offenem Munde gelauscht. Jetzt rutschte er unruhig auf seinem Hinterteil herum. Hastig stieß er hervor: »Du bist tatsächlich unerreicht, Log. Weißt du was? Du kannst mir bei der nächsten Seite meines Epos über die Eroberung des Universums helfen. Da bin ich nämlich steckengeblieben. Los, beeilen wir uns. Das Epos wartet!«

Log kicherte.

»Das Epos wartet ...? Ich glaube eher, du möchtest verschwunden sein, bevor der Großadministrator hier ankommt. Nicht wahr, du hast auch gemerkt, dass euer Physiker dich bei ihm angeschwärzt hat ...?«

»Pah!«, machte Gucky. Er wollte nach Logs Arm greifen, um ihn mit in die Teleportation zu nehmen. Doch Log war bereits verschwunden.

Unschlüssig hoppelte Gucky einige Meter, bevor er sich entschloss, dem eigenartigen Robot in seine Kabine auf der ASKAHA zu folgen.

*

Dr. Spencer Holfing ließ das Schott zurückfahren, trat mit langen Schritten in den Beiboothangar und streckte die Hand aus.

»Da ist er, Sir ...!«

Im nächsten Augenblick merkte er, dass Gucky nicht mehr da war. Er schluckte und wandte sich zu dem Großadministrator um.

»Eben war er noch da, Sir. Aber dort ...«, er reckte die Hand hoch, »... der Zwergrobot ...!«

»... hat sich ebenfalls unsichtbar gemacht«, ergänzte Perry Rhodan trocken. – »Hoffentlich haben Sie nicht nur geträumt, Spencer!«

Der Wissenschaftler ließ resignierend die Schultern hängen.

»Ich weiß doch, was ich gesehen habe, Sir!« Seine Stimme schwoll an. »Mit eigenen Augen habe ich mit ansehen müssen, wie der verflixte Mausbiber den Zwergrobot durch die Luft gewirbelt hat ...«

»Eben deshalb bin ich mitgekommen«, erwiderte Perry. »Oder dachten Sie im Ernst, Ihr Streit mit Sonderoffizier Gucky würde mich interessieren? Ich fürchtete nur um Log. Anscheinend hat ihn der Mausbiber aber nicht beschädigt.«

»Er hat ihn Loopings schlagen lassen!« Spencer Holfing schnaufte erregt. »Ich versuchte, Gucky von diesem Robot abzulenken. Er muss mich völlig missverstanden haben.«

Perry Rhodan lächelte.

Er kannte seinen Chefphysiker. Was dessen Fachgebiet anging, so machte niemand Holfing etwas vor. Leider war der beleibte Wissenschaftler ein ausgeprägter Choleriker. Er ging beim geringsten Anlass in die Luft.

»Sagen wir lieber: Gucky hat versäumt, in Ihren Gedanken zu lesen, Spencer.« Er schlug Holfing lachend auf die Schulter. »Vergessen Sie es! Trösten Sie sich mit der Tatsache, dass der Mausbiber nicht nur Ihnen Streiche spielt!«

Er ging auf die komplizierte Apparatur zu, an der die Techniker noch immer arbeiteten. Spencer Holfing folgte ihm. Die Wut des Physikers war verflogen.

»Ausgezeichnete Arbeit«, lobte Rhodan. Er wandte sich lächelnd zu Holfing um. »Wann sind Sie fertig, Spencer?«

»In vier Stunden, Sir. Versuchen Sie nicht, mich anzutreiben. Ich gebe den Transmitter nicht eher frei, als bis ich mich selbst von seinem reibungslosen Funktionieren überzeugt habe. Ich möchte keine Panne riskieren – nicht bei dem Wahnsinnseinsatz, den Sie mit der ASKAHA unternehmen wollen. – Verzeihung, Sir!«

Perry lächelte.

»Sie riskieren schließlich nichts dabei, mein Lieber, denn Sie bleiben auf der CREST. Im übrigen bin ich mit Ihrem Termin einverstanden. Auch ich möchte keine Panne riskieren.«

Er winkte mit der Hand und wandte sich zum Gehen.

Als er den Beiboothangar verlassen hatte, veränderte sich seine Miene abrupt. Seine Stirn umwölkte sich. Perry Rhodan hatte Sorgen.

Er dachte an die Ereignisse vor drei Tagen zurück. Die vierhundertköpfige Tefroder-Besatzung der ASKAHA hatte kurz nach der Landung auf dem Planetoiden Runaway eine Befreiungsaktion riskiert. Beinahe hätten die todesmutig kämpfenden Männer aus Andromeda die terranische Untersuchungsmannschaft überwältigt. Nur Icho Tolots Eingreifen hatte die Lage zugunsten der Terraner geklärt. Die Tefroder waren bei des Haluters Erscheinen in helle Panik geraten – und kurz darauf tot umgefallen.

Die Obduktion einiger Toter hatte ergeben, dass ein Hyperimpuls die »Reizempfänger« in den Schädeln der Tefroder zur Explosion gebracht hatte. Sie waren demnach von ihren Herren, den Meistern der Insel, bewusst geopfert worden.

Seitdem fragte sich der Großadministrator, warum nur die Mikroempfänger und nicht auch der ganze Kreuzer durch Fernimpuls gesprengt worden war!

Er hob sein Armbandgerät an die Lippen und aktivierte es.

»Hier Rhodan! Ich rufe Rakal und Tronar Woolver! Bitte melden!«

Er runzelte die Stirn, als er keine Antwort erhielt. Die Woolver-Zwillinge waren damit beauftragt worden, mit Hilfe ihrer Paragabe des Wellensprintens nach einer eventuell verborgenen Sprengladung zu suchen. Die Logiker der CREST III hatten gemeint, die Ladung könnte durch einen Fehler nicht angesprochen haben. In klarer Erkenntnis der Gefahr – die unbedeutendste Schaltung konnte unter Umständen den Zünder der Sprengladung unter Strom setzen und doch noch zur Explosion bringen, waren die Wellensprinter sowie der Modul Baar Lun mit der Unterbrechung verdächtig erscheinender Stromleiter beauftragt worden.

Warum antwortete niemand von ihnen?

Als hätte Perrys unausgesprochene Frage das Stichwort gegeben, ertönte plötzlich schwaches Zischen.

Der Großadministrator wandte sich um und sah aus einer Anzapfsteckdose einen weißlichen Nebelschleier huschen. Der Nebelschleier richtete sich mit leiser werdendem Zischen auf, wurde kompakter und dunkler – und dann stand Rakal Woolver auf dem Gang.

Der Wellensprinter verharrte einige Sekunden, bevor seine Körperstruktur sich wieder stabilisiert hatte. Dann trat er näher an Rhodan heran und salutierte.

Rhodan dankte mit erleichtertem Lächeln. Doch schnell wurde sein Gesicht wieder ernst.

»Haben Sie etwas finden können, Rakal?«

Der Mutant stand stramm.

»Bisher nichts, Sir. Weder wir noch Baar Lun können uns noch ein Versteck für die Sprengladung vorstellen. Wir sind selbst dem schwächsten Stromfluss nachgegangen.«

»Blockieren Sie dennoch alle nicht unbedingt benötigten Leiter und Funkkabel, Rakal!«

»Jawohl, Sir! Der Modul hat uns dabei eine ganze Menge geholfen. Er braucht nur einen stromführenden Leiter anzusehen, und schon verwandelt sich die vorhandene Energie in blockierende Nichtleiter.« Rakal grinste.

Der Großadministrator ging nicht auf den leichten Ton ein.

»Vergessen Sie nicht, was alles von Ihrer Arbeit abhängt, Rakal. Die ASKAHA ist zu wertvoll, als dass wir sie durch ein Versehen verlieren dürften. Ist das ganz klar?«

Der Parasprinter wurde übergangslos ernst.

»Jawohl, Sir. Völlig klar.«

»Weitermachen!«, befahl Rhodan.

Als Rakal Woolver verschwunden war, ging er weiter. Sein Gesicht blieb nachdenklich. Einem so folgerichtig denkenden Mann wie ihm blieb es einfach unverständlich, dass die MdI etwas nur halb getan haben könnten.

Mit finsterem Gesicht betrat er den nächsten Antigravlift. Er wollte zur Zentrale fahren, um sich vom Fortgang der Arbeiten an der Hyperfunkanlage des tefrodischen Kreuzers zu überzeugen. Die ursprüngliche Hyperfunkanlage war im Verlauf der Gefangenenrevolte zerstört worden. Da Perry Rhodan mit dem erbeuteten Schiff jedoch ganz besondere Pläne hatte, ließ er transportable Hyperkoms von der CREST kommen und einbauen.

Im Zentraledeck stieg er aus dem Antigravschacht. Geistesabwesend schritt er durch den Gang. Hier hatten sich die fünfzig Männer des Spezialkommandos einquartiert, die die fünfhundertköpfige Untersuchungsbesatzung ersetzen sollten. Von den Leuten war niemand anwesend. Der kosmische Ingenieur Kalak wies die fünfzig technisch spezialisierten Astronauten in die Bedienung der ASKAHA-Maschinen ein.

Darum verhielt der Großadministrator verwundert, als er aus einer der Kabinen laute Stimmen vernahm. Schon wollte er weitergehen, denn er verabscheute es, an fremden Türen zu lauschen.

Doch plötzlich stockte sein Schritt. Er hatte etwas gehört, das ganz und gar nicht in die gefahrvolle Atmosphäre des Beuteschiffes passen wollte.

Perry überwand seine moralischen Bedenken und legte das Ohr an den Spalt der nur angelehnten Tür.

Pause ...!

Dann wieder die Stimme: »... über der tosenden Einsamkeit,

ragen die Sterne der neuen Zeit ...«

Und eine andere, piepsige Stimme fuhr fort: »... Ultragiganten im Nebelhauch,

hinter sich Feuer, hinter sich Rauch ...«

Rhodans Mund öffnete sich in fassungslosem Erstaunen. Das war Guckys Stimme gewesen!

Doch da fiel wieder die erste, fremde Stimme ein: »... lassen die Meister der Insel erzittern,

rasseln und dröhnen gleich ehernen Rittern ...«

Und wieder Guckys piepsiges Organ: »Terraner wollen die Morgenluft wittern,