Perry Rhodan 293: Unternehmen Central-Station - William Voltz - E-Book

Perry Rhodan 293: Unternehmen Central-Station E-Book

William Voltz

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Beschreibung

Sie haben Perry Rhodan verraten - und Miras-Etrin, der MdI, wartet auf die Stunde seines Triumphes Der Zentraltransmitter von Andromeda wurde durch die von terranischen Wissenschaftlern erzeugte "Antisonne" zerstört - doch die Folgen dieser Aktion waren schwerwiegender als erwartet! Das "Sonneninferno", das dieser Zerstörung folgte, zwang Perry Rhodans Flotte zum Rückzug. Nur Gucky und eine Handvoll Terraner blieben noch im Zentrum Andromedas. Sie nahmen Verbindung mit den Sonneningenieuren auf. Der Mausbiber wollte dafür sorgen, daß die rätselhaften Energiewesen, die für die MdI arbeiteten, ihren Dienst quittierten und zu Verbündeten Terras würden. Das Volk der Sonneningenieure ließ sich jedoch nicht überreden. Die Energiewesen kehrten zu den "großen Müttern" zurück, die ihnen vor Äonen das Leben geschenkt hatten. Das Geheimnis der Sonnentransmitter geht somit für immer verloren. Doch schlimmer noch: Durch die Zerstörung des Zentraltransmitters werden die übrigen Transmitter instabil - und es sieht so aus, als wären Perry Rhodans Streitkräfte in Andromeda vollends von der Heimatgalaxis abgeschnitten... Doch Major Don Redhorse entdeckt den einzigen Weg, der noch offen ist. Er bringt mit seinen Männern einen ehemaligen Weltraumbahnhof der Maahks unter Kontrolle und findet Informationen, auf Grund derer Perry Rhodan das UNTERNEHMEN CENTRAL-STATION einleitet...

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Nr. 293

Unternehmen Central-Station

Sie haben Perry Rhodan verraten und Miras-Etrin, der MdI, wartet auf die Stunde seines Triumphes

von WILLIAM VOLTZ

Der Zentraltransmitter von Andromeda wurde durch die von terranischen Wissenschaftlern erzeugte »Antisonne« zerstört – doch die Folgen dieser Aktion waren schwerwiegender als erwartet!

Das »Sonneninferno«, das dieser Zerstörung folgte, zwang Perry Rhodans Flotte zum Rückzug. Nur Gucky und eine Handvoll Terraner blieben noch im Zentrum Andromedas. Sie nahmen Verbindung mit den Sonneningenieuren auf. Der Mausbiber wollte dafür sorgen, dass die rätselhaften Energiewesen, die für die MdI arbeiteten, ihren Dienst quittierten und zu Verbündeten Terras würden. Das Volk der Sonneningenieure ließ sich jedoch nicht überreden. Die Energiewesen kehrten zu den »großen Müttern« zurück, die ihnen vor Äonen das Leben geschenkt hatten.

Das Geheimnis der Sonnentransmitter geht somit für immer verloren. Doch schlimmer noch: Durch die Zerstörung des Zentraltransmitters werden die übrigen Transmitter instabil – und es sieht so aus, als wären Perry Rhodans Streitkräfte in Andromeda vollends von der Heimatgalaxis abgeschnitten ...

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan – Der Großadministrator soll in eine Falle gelockt werden, aus der es kein Entrinnen gibt.

Atlan – Lordadmiral und Chef der USO.

Don Redhorse – Major der Solaren Flotte.

Arl Tratlo, Egan Lathar und Grek 1 – Zwei USO-Offiziere und ein Maahk, die Major Redhorse beim »Unternehmen Central-Station« begleiten.

Miras-Etrin – Ein MdI, der Perry Rhodan vernichten will.

Farnish, Seypaahk und Tardom – Drei Tefroder von Central-Station.

6. Oktober 2405

Obwohl wir von unserer heimatlichen Galaxis abgeschnitten sind, ist die Stimmung der Männer auf dem Stützpunkt von Gleam großartig. Die Unterlagen, die Perry Rhodan und Don Redhorse von Forril-Station, dem Notbahnhof der Maahks, mitgebracht haben, wurden inzwischen ausgewertet. Es steht nun fest, dass es vor fünftausend Jahren drei Hauptstationen gegeben hat, die zwischen Andro-Alpha und der Galaxis lagen. Die Maahks sind überzeugt davon, dass diese Stationen auch heute noch existieren. Kleinere Zwischenstationen dürften dagegen zerfallen oder im Leerraum verschwunden sein.

400.000 Lichtjahre vom großen Andromedanebel entfernt liegt die Central-Station. Da jedes moderne tefrodische Raumschiff bis zu einer Million Lichtjahre überbrücken kann, ist es den MdI möglich, den Bahnhof, der Andromeda am nächsten liegt, zu erreichen.

Die Maahks hatten es vor fünfzigtausend Jahren einfacher, da sie den Andro-Alphanebel als Stützpunkt ausgebaut hatten und deshalb nur 250.000 Lichtjahre von Central-Station entfernt waren. Das war auch der Grund dafür, dass die Maahks vor zehntausend Jahren dafür sorgten, dass ihnen von den MdI der anscheinend unbedeutende Alphanebel als Lebensraum zugewiesen wurde, als die Arkoniden sie aus der Milchstraße verjagten.

Ich nahm an einer Offiziersbesprechung teil, in deren Verlauf uns der Großadministrator über weitere Ergebnisse der intensiven Nachforschungen unterrichtete. Es steht nun fest, dass der tefrodische Vernichtungsangriff auf den Schrotschusstransmitter von der Central-Station aus geführt wurde. Dort haben die tefrodischen Schiffe einen Teil ihrer Linearkonverter ersetzen können, was ihnen die Möglichkeit gab, die 150.000 Lichtjahre bis zum Schrotschusstransmitter zurückzulegen.

Von den Kampfplätzen der tefrodischen und maahkschen Flotten kommen schlechte Nachrichten. Der gut funktionierende Geheimdienst der Maahks hat uns mitteilen lassen, dass die Tefroder seit einigen Tagen eine wesentlich verbesserte Gegenpolkanone einsetzen. Die bisher zu schwerfällige Zielerfassung dieser Waffe wurde offenbar um den fünffachen Schnelligkeitswert verbessert. Damit nähert sich die Gegenpolkanone den Leistungswerten unserer Transformkanonen.

Ich glaube jedoch, dass Rhodans Hauptsorge der heimatlichen Galaxis gilt. Seit dem 25. August, als die total zerschossene HELIPON eintraf, haben wir keine Nachrichten mehr erhalten. Kein Kommandant kann es wagen, sein Schiff durch die zusammenbrechende Transmitterstrecke zu schleusen.

Trotzdem habe ich das Gefühl, dass entscheidende Dinge bevorstehen. Die tausend Schiffe, die uns zur Verfügung stehen, werden seit Tagen gründlich überholt. Gerüchte besagen, dass Perry Rhodan im Direktflug die Central-Station erreichen und angreifen will.

Niemand weiß, wie die MdI diesen Bahnhof abgesichert haben, aber sicher rechnen sie nicht damit, dass die verloren im Leerraum stehende Station jemals von uns entdeckt werden könnte.

Aus den Tagebucheintragungen von Major Alwin Zimmer.

7. Oktober 2405.

Gleam steht kopf! Heute haben wir Besuch bekommen. So unglaublich es klingt, aber der Besucher kam aus unserer Heimatgalaxis. Die Wachstationen orteten vor sieben Stunden ein seltsam aussehendes Schiff, das sich mit dem gültigen Kodezeichen meldete.

Kurz danach erfuhren wir, dass es die GARIBALDI war, ein neues Superschlachtschiff von 1500 Meter Durchmesser. Die Wissenschaftler des so genannten Androtest-Kommandos haben nicht geschlafen. Es ist ihnen gelungen, die neuen Superschlachtschiffe mit der gleichen Reichweite auszustatten, die auch die wesentlich größeren Ultraschlachtschiffe der Galaxisklasse besitzen. Mit drei zusätzlichen Kalups besitzt die GARIBALDI eine Reichweite von 1,2 Millionen Lichtjahren. Dazu kommt ein dreistufiges Zusatztriebwerk in Multibauweise, das wie ein riesiger Schweif an der unteren Polkuppel der GARIBALDI befestigt ist. Jede Stufe ist walzenförmig, vierhundert Meter lang und durchmisst vierhundert Meter. In jeder einzelnen Stufe sind zwei Kalups in Kompaktbauweise untergebracht. Da jeder Kalup 300.000 Lichtjahre leistet, kann die GARIBALDI allein mit ihren Zusatztriebwerken 1,8 Millionen Lichtjahre zurücklegen. Die größte Strecke, die das Schiff fliegen kann, sind also 3 Millionen Lichtjahre. Dies ist völlig ausreichend, um ohne jede Inspektion und ohne jedes Austausch verfahren die Strecke Galaxis–Andromeda hin und zurück zu überwinden.

Der Kommandant dieses phantastischen Schiffes ist Oberst Paron Taminow, ein untersetzter, kahlköpfiger Mann von 52 Jahren. Ich lernte Taminow bei seinem Vortrag im Kontrollgebäude des Stützpunktes kennen. Er machte auf mich den Eindruck eines harten Mannes, und er tat die Leistung, die seine Mannschaft und er vollbracht hatten, mit einer Handbewegung ab. Der Flug, so berichtete er, sei störungsfrei verlaufen.

Aus unserer Heimatgalaxis brachte Taminow Nachrichten, die von uns mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurden. Der galaktische Sechsecktransmitter, so berichtete der Oberst, habe sich in eine gigantische Supernova verwandelt, die sich immer noch ausdehne. Der Planet Kahalo sei mitsamt seinen Pyramiden explodiert. Staatsmarschall Bull hätte jedoch rechtzeitig die gesamte Kahalo-Flotte aus dem gefährdeten Gebiet zurückziehen lassen.

»Der Zentrumskern der Milchstraße gleicht einer einzigen Nova«, sagte Taminow in seiner knappen Art. »Allerdings klingen diese Erscheinungen allmählich ab.«

In einer kurzen Antwort betonte Rhodan, dass durch den Rückzug der fünfzehntausend modernen Schiffe aus dem Kahalo-Sektor eine schlagkräftige Flotte freigeworden sei, die nun für andere Zwecke eingesetzt werden könne. Die Zerstörung der Transmitter habe also nicht nur nachteilige Folgen.

Taminow hat von Reginald Bull den Befehl erhalten, Perry Rhodan genau über alle Ereignisse zu unterrichten und in die Heimatgalaxis zurückzukehren.

Aus den Tagebucheintragungen von Major Alwin Zimmer.

9. Oktober 2405

Heute ist die GARIBALDI zum Rückflug gestartet. An Bord des Superschlachtschiffes befinden sich exakte Positionsunterlagen, Zeichnungen und Modelle von der Bahnhofstrecke der Maahks. Oberst Taminow wird Reginald Bull den Befehl überbringen, den so genannten Lookout-Stützpunkt zu erobern, der 400.000 Lichtjahre von der Galaxis entfernt ist.

Die Raumfahrer, die auf Gleam leben, sind jetzt sicher, dass sie ihre Heimat wiedersehen werden. Auch wenn es Rhodan nicht gelingen sollte, die Bahnhöfe zu erobern, können die Männer vom Gleam-Stützpunkt mit einem der neuen Superschlachtschiffe abgeholt werden.

Rhodan denkt jedoch offenbar nicht daran, seine Flotte im Andromedanebel zurückzulassen. Er will sie über die Bahnhofstrecke nach Hause bringen und gleichzeitig die Invasionspläne der MdI durchkreuzen.

Unmittelbar nach dem Start der GARIBALDI begann das Unternehmen Central-Station. 950 Schiffe werden in ein paar Stunden in den Leerraum starten. Nur fünfzig bleiben zurück, um zusammen mit den riesigen Flotten der Maahks den Schutz des Stützpunktes gegen eventuelle Angriffe der Tefroder zu übernehmen.

Ein Blick auf meine Uhr zeigt mir, dass es Zeit geworden ist, an Bord der FRANKFURT zu gehen. Das Schiff, das ich kommandiere, gehört zu den 950 Einheiten, die die Central-Station erobern sollen. Wenn wir von diesem Unternehmen nicht zurückkehren sollten, wird dies die letzte Eintragung sein, die ich vornehme.

Aus den Tagebucheintragungen von Major Alwin Zimmer.

1.

An Bord der IMPERATOR war Major Don Redhorse der einzige echte Terraner. Die Besatzung bestand aus Kolonialterranern, Umweltangepassten und dem arkonidischen Lordadmiral Atlan. Redhorse hatte seine Nominierung als Sonderoffizier an Bord der IMPERATOR zwei Tatsachen zu verdanken.

Erstens hatte Redhorse auf der Forril-Station Erfahrungen gesammelt und war deshalb der einzige Mann an Bord des Superschlachtschiffes, der sich bereits innerhalb eines maahkschen Weltraumbahnhofs aufgehalten hatte. Zweitens flog die IMPERATOR Rhodans 950 Schiffe starkem Verband voraus und würde lange vor den anderen Schiffen in der Nähe der Central-Station ankommen.

Die IMPERATOR hatte bereits acht Linearsprünge hinter sich. Der laufende neunte Sprung musste sie ins Zielgebiet führen.

Als Kommandant des USO-Schiffes, das mit drei Kompaktkalups ausgerüstet war, fungierte der Epsaler Oberst Heske Alurin. Erster Offizier war Trimar Noser.

Da Redhorse Sonderoffizier war, hatte er innerhalb der Zentrale keine Arbeit zu verrichten. Trotzdem hielt er sich ständig im Kommandoraum auf. Auch Atlan war die meiste Zeit zugegen. Die IMPERATOR wurde von Alurin nach den genauen Unterlagen gesteuert, die Redhorse von der Forril-Station mitgebracht hatte. Es galt als sicher, dass die Central-Station ebenfalls noch an ihrem alten Platz stand.

Der zweite Berater an Bord der IMPERATOR war ein Maahk. Der Methan war Einsatzleiter eines maahkschen Geheimdienstkommandos und hieß deshalb Grek 1. Redhorse, der nicht vergessen konnte, in welche Schwierigkeiten ihn sein maahkscher Begleiter innerhalb der Forril-Station gebracht hatte, verhielt sich gegenüber dem Wasserstoff-Methan-Atmer zurückhaltend. Rhodan hatte dafür gesorgt, dass die Maahks nicht die Wahrheit über den Tod von Grek 1 Redhorse erfahren hatten. Er wollte unnötige Komplikationen vermeiden.

Der Grek 1, der sich an Bord der IMPERATOR befand, hielt sich in seiner Spezialkabine auf, die er nur ab und zu in einem Schutzanzug verließ. Redhorse fragte sich, wie es die Maahks fertigbrachten, die unzähligen Grek 1 zu unterscheiden. Wahrscheinlich gab es in der Sprache der Methans, dem Kraahmak, noch eine feine Differenzierung, die den Terranern entging.

Als die IMPERATOR den neunten Linearsprung beendete, befand sie sich mitten im Zielgebiet. Starke Hyperfunksprüche aus dem Leerraum wurden geortet. Damit stand fest, dass die Central-Station noch existierte.

*

Als die IMPERATOR noch fünfhundert Lichtjahre von der Central-Station entfernt war, ließ Oberst Alurin die Fahrt stoppen. Über die Raumortung wurden starke Energieschocks festgestellt. Die Hyperfunksprüche, die zwischen dem Bahnhof und dem Andromedanebel hin und her gingen, wurden an Bord der IMPERATOR zur späteren Verwendung aufgezeichnet.

Die ersten Direktortungen ergaben, dass die Energieschocks von großen Transportraumschiffen der Tefroder herrührten, die in kurzen Abständen aus dem Linearraum kamen und vor der Central-Station materialisierten. Diese starken Energieausbrüche kamen der Besatzung der IMPERATOR gelegen, da sie eine zufällige Ortung des Schiffes fast unmöglich machten.

Alurin hatte sämtliche Energieaggregate abschalten lassen. Durch diese zusätzliche Sicherheitsmaßnahme war die IMPERATOR ausreichend geschützt.

Die hyperenergetische Ausstrahlungsfront der Central-Station war so stark, dass selbst über die Entfernung von fünfhundert Lichtjahren noch ausgezeichnete Reliefbilder auf den Spezialschirmen des USO-Schiffes erschienen. Dagegen war eine Infrarotstrahlung nicht auszumachen. Diese Wellen hatten die fünfhundert Lichtjahre noch nicht zurückgelegt, was der Beweis dafür war, dass sich die Tefroder noch nicht sehr lange auf dem Bahnhof der Maahks aufhielten.

Redhorse vermutete, dass sich die MdI erst dann um die Bahnhofstrecke bemüht hatten, als die Terraner die Sonnentransmitter bedrohten.

Auf den Bildschirmen ließ sich deutlich erkennen, dass die Central-Station kein künstliches Gebilde war, sondern ein 90 Kilometer durchmessender, ungefähr kugelförmiger Planetoid war, den die alten Maahks wahrscheinlich eingefangen hatten, als er durch den Leerraum getrieben war.

Dieser relativ große Himmelskörper schien nun zu einer einzigen Energie-, Nachrichten- und Versorgungsstation geworden zu sein. Redhorse verstand nun, warum in den alten Maahkaufzeichnungen der Bahnhof Central-Station genannt wurde.

Atlan ließ die Wellensprinter Tronar und Rakal Woolver in die Zentrale rufen. Die beiden Mutanten hatten sich auf Wunsch Atlans ebenfalls der Vorhut des terranischen Flottenverbandes angeschlossen.

Der Arkonide deutete auf die Bildschirme und erklärte den Woolvers in einigen Worten, was man bisher herausgefunden hatte.

»Bevor sich Rhodans Flotte diesem Bahnhof nähern kann, müssen wir wissen, was sich dort abspielt«, sagte Atlan abschließend. »Deshalb werden Sie jetzt mit einer Moskito-Jet die IMPERATOR verlassen. Senden Sie einen Peilstrahl aus. Ungefähr für die Dauer von zwei Sekunden. Einer von Ihnen wird sich in diesen Strahl einfädeln und den Bahnhof zu erreichen versuchen.«

»Lordadmiral, wenn Sie ...«, setzte Redhorse an, doch Atlans Blick ließ ihn verstummen.

»Ich kenne die Einwände, die Sie vorbringen wollen, Major«, sagte er. »Trotzdem werden wir es erst auf diese Art versuchen.«

Redhorse presste die Lippen aufeinander und schwieg. Er begann sich allmählich zu fragen, warum Atlan ihn angefordert hatte, wenn er ihn nicht in den Einsatz schicken und noch nicht einmal anhören wollte.

»Besteht nicht die Gefahr, dass der Peilstrahl geortet wird?«, fragte einer der diensttuenden Offiziere.

»Die Central-Station wird ständig von Impulsen aller Art getroffen. Hinzu kommen die Ortungsstrahlen des Bahnhofs und die Funknachrichten, die zwischen Andromeda und der Central-Station hin und her gehen. Ein schwacher Peilstrahl von zwei Sekunden Dauer wird darin untergehen.«

Die Woolvers verschwanden. Atlan blickte auf seine Uhr und lächelte.

»Wenn mich meine Vermutung nicht täuscht, kommen sie in spätestens zwanzig Minuten wieder zurück«, sagte er.

»Und was vermuten Sie?«, fragte Grek 1, der jetzt im Schutzanzug vor den Kontrollen der Raumortung stand.

»Dass die Central-Station trotz aller Unvorsichtigkeit der MdI mit einem Abwehrschirm gegen parapsychische Kräfte versehen ist«, erwiderte Atlan. »Solche Maßnahmen sind bei unseren Gegnern üblich geworden, seit Mutanten bei ihnen aufgetaucht sind.«

Atlan behielt recht. Die Woolvers kamen bereits nach fünfzehn Minuten zurück. Tronar Woolver hatte einen schweren Schock erlitten, weil ihn der Abwehrschirm des Bahnhofs eine Minute gefangen gehalten hatte. Der Mutant wurde sofort in die Bordklinik gebracht.

Rakal Woolvers Bericht war nur kurz. »Wir können nicht auf dem Planetoiden landen, Sir«, sagte er zu Atlan. »Sie müssen sich etwas anderes ausdenken.«

Atlan nickte und wandte sich an Major Don Redhorse.

»Jetzt sind Sie

2.

Redhorse stand in der kleinen Schleuse der Space-Jet und warf einen zufriedenen Blick auf seine Begleiter. Grek 1, Mitglied des maahkschen Geheimdienstes und fähiger Wissenschaftler, hatte bereits in der Space-Jet seinen Platz eingenommen. Rakal Woolver, der Wellensprinter, stand neben Redhorse in der Schleuse. Unterhalb der Gangway beaufsichtigten die beiden letzten Passagiere die Verladung der Ausrüstungsgegenstände. Beide waren Kolonialterraner. Captain Arl Tratlo, der auch Dreitöter genannt wurde, war Redhorse kein Unbekannter mehr. Der fast zwei Meter große USO-Offizier von der Dschungelwelt Meredi IV im Plejadenhaufen hatte selbst schon verschiedene Einsätze geleitet. Der andere Mann war ein USO-Spezialist von Rumal. Er hieß Egan Lathar, war groß, hager und schweigsam.

»Das wäre alles, Sir«, sagte Tratlo, als die Roboter sich aus der Space-Jet zurückzogen. »Die Liste unserer Ausrüstungsgegenstände ist jetzt vollständig.«

»Haben Sie darauf geachtet, dass es sich nur um geprüfte Geräte handelt?«, fragte Redhorse.

Tratlo nickte. Seine kupferrote Haut schimmerte im Licht der Hangarbeleuchtung. Tratlo hatte sein schulterlanges, oxydgrünes Haar im Nacken zusammengesteckt, damit es ihm nicht ins Gesicht fiel.

»Sie können jetzt einsteigen«, sagte Redhorse zu Tratlo und Lathar.

Redhorse nahm innerhalb der Space-Jet den Pilotensitz ein. Trotz ihrer guten Ausrüstung mussten sie viel Glück haben, wenn sie ihr Ziel, die Central-Station, erreichen wollten.

»Wir werden in wenigen Minuten starten«, sagte Redhorse, als auch die drei anderen Männer ihre Plätze eingenommen hatten. »Ich erinnere Sie nochmals daran, dass Sie freiwillig an diesem Unternehmen teilnehmen. Sie können noch zurücktreten. Außerdem bitte ich Sie, sich des Kraahmak zu bedienen, wenn Sie sich miteinander unterhalten. Grek soll über alles informiert sein. Das wäre vorläufig alles. Haben Sie irgendwelche Fragen?«

»Wenn Woolver an Bord der Jet ist, besteht die Gefahr, dass wir nicht durch den Abwehrschirm kommen, der seinen Bruder bereits aufgehalten hat«, sagte Tratlo.

»Rakal Woolver wird bei der Landung nicht mehr an Bord sein«, sagte Redhorse. »Sobald wir Filmaufnahmen gemacht haben, schicken wir den Wellensprinter mit einem Peilimpuls zur IMPERATOR zurück.« Er lächelte dem Mutanten zu. »In erster Linie haben wir die Aufgabe, die militärische Stärke der Station festzustellen. Danach werden wir einen Landungsversuch unternehmen, um Ara-Gasbomben in die Klimaanlagen einzuschmuggeln.«

Redhorse schaltete das Normalfunkgerät ein und stellte eine Visiphonverbindung zur Zentrale der IMPERATOR her.

»Wir sind startbereit«, sagte er, als Alurins Gesicht auf dem Bildschirm auftauchte.

»Atlan will Sie sprechen«, sagte der Epsaler. Sein Gesicht verschwand, und der Arkonide wurde sichtbar.

»Ich weiß, dass Sie ein Mann sind, der die Befehle seiner Vorgesetzten gern auf eigene Weise auslegt«, sagte der Lordadmiral. »In diesem Fall müssen Sie sich jedoch genau an meine Anweisungen halten, Major. Vergessen Sie nicht, dass der IMPERATOR eine Flotte von neunhundertfünfzig Schiffen folgt. Perry Rhodan muss über die Verhältnisse auf der Central-Station informiert werden, bevor er in das Zielgebiet einfliegt.«

»Ich werde das beherzigen, Sir«, versicherte Redhorse.

»Captain Arl Tratlo zählt zu Ihren Begleitern«, fuhr Atlan fort. »Er wird das Kommando übernehmen, wenn Ihnen etwas zustößt. Ab und zu zeigt er einen ähnlichen Individualismus wie Sie, wenn es darum geht, irgendwelche langweiligen Anordnungen zu umgehen. Achten Sie darauf, dass das diesmal nicht vorkommt.«

Redhorse dachte, Atlan würde sie jetzt verabschieden, doch der Arkonide war offenbar noch nicht fertig.

»Auch Egan Lathar ist kein Anfänger, was die eigenwillige Interpretation von Befehlen betrifft«, sagte Atlan. »Ich bin darüber informiert, dass er bei einem seiner privaten Einsätze einen Arm verloren hat und nun eine Vollprothese trägt. Auch auf ihn müssen Sie also Ihr Augenmerk richten, Major.«

»Vielleicht sollten wir gegenseitig aufeinander aufpassen, Sir«, schlug Redhorse vor. »Ist es nicht ein Wagnis, uns alle zusammen zu dem Bahnhof zu schicken?«