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Die Sternenfalle in Funktion - der Abgeordnete der Kaiserin wird gestellt Die Erwartungen, die Perry Rhodan an die Rückkehr in die Heimatgalaxis der Menschheit knüpfte, wurden bitter enttäuscht. Und nachdem der 80-Jahresplan, der Befreiungsplan von der Gewaltherrschaft der Laren, initiiert wurde, verlässt die SOL, mit Atlan an Bord, Anfang des Jahres 3582 wieder die Galaxis. Der Rückflug geht viel schneller vonstatten, und im April 3582 ist es soweit! Perry Rhodans Generationenschiff erreicht den Mahlstrom der Sterne - doch die Erde ist durch den Schlund gegangen und verschwunden. Nach der Begegnung mit dem Boten von ES, der erklärt, dass es notwendig sei, die Erde schnellstens zu finden, handelt Perry Rhodan sofort. Die SOL verlässt den Mahlstrom der Sterne und erreicht die Galaxis Dh'morvon, wo die Solaner es nach vielen Abenteuern im All und auf fremden Welten schließlich schaffen, ihre Chancen, die Erde wieder aufzufinden, zu verbessern. Das Jahr 3582 ist bald um, als Perry Rhodan ersten Kontakt mit der mysteriösen Kaiserin von Therm aufnehmen kann, von der er den neuen Standort der Erde zu erfahren hofft, sobald er den Auftrag der Kaiserin, das MODUL zu finden, erfolgreich erledigt hat. Doch gerade diese Mission ist es, die Perry Rhodan und seine Solaner in Schwierigkeiten bringt. Die Feyerdaler, bisher treue Diener der Kaiserin, begehren auf, dass Fremde etwas erledigen sollen, was zu ihrem eigenen Aufgabenbereich gehört. Nichtsdestotrotz werden die Terraner von ihrem Auftrag nicht entbunden, der sie in einen kosmischen Hinterhalt führt - in EINE FALLE FÜR DAS MODUL ...
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Veröffentlichungsjahr: 2011
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Nr. 788
Eine Falle für das MODUL
Die Sternenfalle in Funktion – der Abgeordnete der Kaiserin wird gestellt
von PETER TERRID
Die Erwartungen, die Perry Rhodan an die Rückkehr in die Heimatgalaxis der Menschheit knüpfte, wurden bitter enttäuscht. Und nachdem der 80-Jahresplan, der Befreiungsplan von der Gewaltherrschaft der Laren, initiiert wurde, verlässt die SOL, mit Atlan an Bord, Anfang des Jahres 3582 wieder die Galaxis.
Der Rückflug geht viel schneller vonstatten, und im April 3582 ist es soweit! Perry Rhodans Generationenschiff erreicht den Mahlstrom der Sterne – doch die Erde ist durch den Schlund gegangen und verschwunden.
Nach der Begegnung mit dem Boten von ES, der erklärt, dass es notwendig sei, die Erde schnellstens zu finden, handelt Perry Rhodan sofort. Die SOL verlässt den Mahlstrom der Sterne und erreicht die Galaxis Dh'morvon, wo die Solaner es nach vielen Abenteuern im All und auf fremden Welten schließlich schaffen, ihre Chancen, die Erde wieder aufzufinden, zu verbessern.
Das Jahr 3582 ist bald um, als Perry Rhodan ersten Kontakt mit der mysteriösen Kaiserin von Therm aufnehmen kann, von der er den neuen Standort der Erde zu erfahren hofft, sobald er den Auftrag der Kaiserin, das MODUL zu finden, erfolgreich erledigt hat.
Doch gerade diese Mission ist es, die Perry Rhodan und seine Solaner in Schwierigkeiten bringt. Die Feyerdaler, bisher treue Diener der Kaiserin, begehren auf, dass Fremde etwas erledigen sollen, was zu ihrem eigenen Aufgabenbereich gehört.
Die Hauptpersonen des Romans
Kaarmansch-Xes – Ein Hulkoo-Kommandant jagt das MODUL.
Perry Rhodan – Der Terraner will den Mausbiber erschießen lassen.
Gucky – Ein Spaßvogel lernt das Fürchten.
Galto Quohlfahrt – Der Posbifreund spielt Gucky einen grimmigen Streich.
Froul Kaveer, Ranc Poser, Jurlt Tergan und Kibat Gafed – Forscher der Kaiserin von Therm.
1.
DIE FALLE
Sie kannte den Begriff Zeit nicht, also wartete sie auch nicht. Sie existierte einfach. Die Falle war so perfekt, wie sie technisch nur sein konnte, bestens dazu ausgerüstet, ihren Endzweck zu verfolgen und auch zu erreichen. Seit undenklichen Zeiten bestand die Falle.
Fallen unterscheiden sich nach der Taktik des Fallenstellers. Es gab jene Fallen, die das Opfer mit verlockender Beute in ihren Bereich zogen und erbarmungslos zuschlugen, wenn das Opfer nach dem Köder schnappte. Die andere Sorte Fallen setzte voraus, dass der Jäger sein Opfer studiert hatte und bereits kannte. Nötig war, dass das Opfer sich innerhalb gewisser Grenzen vorhersehbar bewegte, bestimmte Punkte immer wieder anlief oder bestimmte Wege häufig benutzte. Die Heimtücke solcher Fallen bestand darin, dass sie sich die Arglosigkeit des Opfers zunutze machten.
Die Falle war nach beiden Kriterien konstruiert. Sie wusste, dass das Opfer eines Tages in ihre Nähe kommen musste, und für diesen Zeitpunkt offerierte sie einen verführerischen Köder.
Und eines Tages erschien das Opfer, programmgemäß.
Die Falle schnappte zu.
*
DER JÄGER
Kaarmansch-Xes lag auf dem Rücken und spielte. Es war eine reine Geschicklichkeitsübung. Sie bestand darin, vier kleine Bälle tanzen zu lassen. Jede Hand und jeder Fuß beschäftigte sich mit einem Ball. Die Schwierigkeit bestand darin, die Gliedmaßen unabhängig voneinander zu bewegen, ohne dass ein Ball auf den Boden fiel. Kaarmansch-Xes hatte es in dieser Kunst ziemlich weit gebracht, zufrieden war er aber noch nicht mit seiner Leistung. Es gab Hulkoos, die es fertigbrachten, mit acht Bällen stundenlang zu spielen, sie wie magisch durch die Zwischenräume der Finger und Zehen tanzen zu lassen. Kaarmansch-Xes beherrschte diese Kunst nicht, und als ihm ein Ball entglitt und auf den Boden fiel, warf er die anderen Bälle in die Spielkiste zurück. Nachdenklich kratzte er sich am Bauch. Es wurde wieder Zeit, den Pelz und die Stacheln einem gründlichen antibakteriellen Bad zu unterziehen. Vor allem an den Stellen, an denen die Stacheln aus dem Körper wuchsen, nisteten sich oft Pilze und Bakterien ein. Gefährlich war dies nicht, wohl aber sehr lästig. Für einen Mann, der gezwungen war, einen Raumanzug zu tragen, konnte der Juckreiz allerdings lebensbedrohend werden.
Kaarmansch-Xes schickte sich an, die Hygienezelle aufzusuchen, als sich der Türsummer meldete.
»Herein!«, rief Kaarmansch-Xes.
Ein junger Hulkoo erschien im Eingang, er sah den Kommandanten nervös an. Offensichtlich hatte er zum ersten Mal Gelegenheit, den Kommandanten des Schiffes aus der Nähe zu betrachten.
»Wir sind im Zielgebiet angekommen«, meldete der junge Hulkoo.
Kaarmansch-Xes bewegte den Kopf zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Der Bote verharrte einige Zeit bewegungslos, dann watschelte er eilig davon. Kaarmansch-Xes verzog die schmalen Lippen zu einem Lächeln.
Wieder war eine der Fallen erreicht worden. Es gab etliche Fallen, und die Aufgabe von Kaarmansch-Xes und der Besatzung seines Schiffes bestand darin, diese Fallen der Reihe nach anzufliegen und aus der Ferne festzustellen, ob eine davon etwas gefangen hatte.
Kaarmansch-Xes war noch ziemlich jung für einen Kommandanten und ehrgeizig dazu. Nichts wünschte er sich mehr, als eines Tages eine Falle zu finden, die zugeschnappt war und ihm einen Beauftragten der Kaiserin von Therm in die Hände spielte. Dieser Streich konnte der Beginn einer atemberaubenden Karriere sein.
Bislang hatte sich noch nichts von Bedeutung in den Fallen gefangen, aber die Hulkoos konnten warten. Eine ganze Flotte von Patrouillen war ständig unterwegs, um den Grenzbereich der Mächtigkeitsballung abzufliegen, die von BARDIOC beherrscht wurde. Es lag auf der Hand, dass die Kaiserin von Therm auf ähnliche Sicherheitsmaßnahmen nicht verzichten würde. Daher waren an strategisch besonders wichtigen Punkten Fallen aufgestellt worden, um den Inspektor der Kaiserin von Therm gefangen zu nehmen. Es ließ sich vorausberechnen, dass der Beauftragte der Kaiserin eines Tages in eine der Fallen tappen musste, nicht berechenbar war nur der Zeitpunkt, zu dem sich der erhoffte Fang machen lassen würde. Vielleicht fiel der Erfolg in die Zeit und die Region, die Kaarmansch-Xes zu kontrollieren hatte. Inbrünstig sehnte der Hulkoo diesen Tag herbei.
Die Hoffnung auf diesen Fang war es, die das Patrouillenfliegen erträglich machte. Anderenfalls hätte es die Mannschaften und Offiziere nur gelangweilt, immer wieder bestimmte Punkte im Grenzbezirk anzufliegen und festzustellen, dass die Fallen leer waren.
Kaarmansch-Xes verließ seine Kabine. Mit dem für seine Art typischen Gang, schwerfällig und etwas watschelnd, ging er durch die Korridore. Seine Untergebenen wichen respektvoll zur Seite, wenn er sich näherte, um ihm Platz zu machen.
In der Zentrale des Schiffes herrschte hektische Tätigkeit. Die Instrumente zur Fernbeobachtung liefen auf höchsten Touren, die Wissenschaftler steckten die Köpfe zusammen und diskutierten die Ergebnisse. Kaarmansch-Xes kannte diesen Wirbel bereits. Immer wieder gab es Veränderungen im Grenzbezirk, Planeten barsten, Sonnen veränderten ihre Strahlungswerte, ab und zu gab es eine Nova zu beobachten. Es war jedes Mal das Gleiche; wenn die Instrumente Veränderungen in der Nähe einer Falle registrierten, spielten die Beobachter verrückt und waren fest davon überzeugt, die Falle habe ihre Arbeit getan.
Langsam näherte sich einer der Wissenschaftler dem Kommandanten. Kaarmansch-Xes studierte das Gesicht des Hulkoos. Der Wissenschaftler machte ein Gesicht, als zelebriere er ein heiliges Ritual. Der Ausdruck der Feierlichkeit war nicht zu übersehen.
Langsam übergab er Kaarmansch-Xes einen Datenstreifen.
»Wir sind am Ziel«, verkündete der Wissenschaftler. In der Zentrale breitete sich Stille aus. »Die Falle ist zugeschnappt!«
Kaarmansch-Xes fühlte, wie sich sein Körper erwärmte, ein sicheres Zeichen seelischer Erregung. Dennoch formte er mit seinen hornigen Lippen ein Lächeln.
»Das bleibt abzuwarten«, erklärte er mit gespielter Gelassenheit.
*
DIE FALLE
Sie sollte nicht töten, sie sollte nur gefangen nehmen. Diese Aufgabe erfüllte sie vollkommen.
Sobald die Taster das Opfer erfasst hatten und es feststand, dass das Opfer dort war, wo man es haben wollte, liefen die Maschinen an. In rasender Eile wurde die Sonne aufgeheizt, bis der Überladungspunkt erreicht war. Das Opfer fand keine Zeit zur Flucht mehr.
Die Sonne verschwand.
Die beiden großen Planeten, die zu diesem Sonnensystem gehörten, fielen diesem Prozess ebenfalls zum Opfer. Sonne und Planeten wurden zerstrahlt, zu annähernd einem Viertel in Form fünfdimensional orientierter Gravitationsenergie, der Rest wurde zu Feinstmaterie zerblasen.
Der Auftrag der Falle lautete: fangen, aber nicht zerstören.
Die Sonne explodierte wie ein Transmitter, fast acht Zehntel der Gesamtmasse der Sonne und der beiden Planeten verschwanden im Hyperraum, von der fünfdimensionalen Energie der Explosion in den Hyperraum gestoßen. Das verbliebene Fünftel der Materie wurde von dem Ausbruch mit Unterlichtgeschwindigkeit in alle Richtungen auseinandergeblasen.
Der ganze Vorgang spielte sich mit einer Geschwindigkeit ab, die dem Opfer nicht die kleinste Chance ließ. Während ihm die feinzerblasene Materiewolke entgegengepeitscht wurde, verfinsterte sich rings um das Opfer der Raum. Die in den Hyperraum gerissenen Materieteilchen fielen in das Normalkontinuum zurück, sobald ihre Hyper-Bewegungsenergie nicht mehr ausreichte, sie im übergeordneten Kontinuum zu halten. Je nach dem Grad der Aufladung mit Hyperenergie fielen sie näher oder weiter vom Zentrum der Explosion entfernt in den Einsteinraum zurück.
Die Falle war zu.
Sie durchmaß zwei Lichtjahre und war mit erstaunlicher Exaktheit kugelrund, eine Folge der Tatsache, dass sich die Hyperenergien auf die einzelnen Teilchen nach statistischen Gesetzen verteilt hatten. Die Teilchen, die am höchsten aufgeladen worden waren, fielen in zwei Lichtjahren Entfernung vom Zentrum in den Normalraum zurück, andere Teilchen entsprechend früher. Auf diese Weise war eine Kugelschale entstanden, deren Hohlraum rasch angefüllt wurde – von der Materie, die nicht in das übergeordnete Kontinuum geschleudert worden war. Innerhalb weniger Augenblicke war die Falle geschlossen.
Das Opfer saß rettungslos fest.
*
DIE OPFER
Froul Kaveer fühlte sich unbehaglich.
Seine Erinnerung reichte nicht aus, ihm die Lage erklärbar zu machen. Er erinnerte sich nicht, aber etwas sagte ihm, dass die Maschinen seines Schiffes in einer beängstigenden Weise fremd klangen. Wären sie intakt gewesen, hätte der Ton anders sein müssen. Vielleicht war das kleine Forschungsschiff beschädigt.
Verwunderlich wäre dies nicht gewesen.
In der unmittelbaren Nähe des Forschungsschiffs schien der Weltraum völlig normal auszusehen, aber dieser Eindruck verlor sich mit jedem Kilometer, den man sich von dem keulenförmigen Schiff entfernte. Das Schiff steckte in einer Wolke aus feinster Materie, die mit bloßem Auge erst in großer Entfernung erkennbar wurde.
In seiner Verzweiflung fragte Froul Kaveer seinen LOGIKOR: »Gibt es eine Möglichkeit, diese Wolke zu verlassen?«
Die Antwort kam prompt.
»Ein überlichtschneller Flug ist derzeit ausgeschlossen. Die Materiewolke stört die Fünf-D-Ortung in einem Maße, dass ein Entkommen mit Überlichtgeschwindigkeit nicht möglich ist.«
»Können wir mit Unterlichtgeschwindigkeit entrinnen?«, fragte Froul Kaveer besorgt.
»Ja«, lautete die Antwort LOGIKORS. »Allerdings gibt es auch hier Ortungsschwierigkeiten. Dazu muss berücksichtigt werden, dass eine Geschwindigkeit von mehr als der Hälfte der Lichtgeschwindigkeit die Abschirmfelder überlasten würden.«
Kaveer verspürte keine Lust, sich auszurechnen, wie lange er diesen Blindflug ausdehnen musste, bis er wieder den freien Raum erreicht hatte. Er trieb mitten in der Wolke, und kein Instrument konnte ihm verraten, wie weit sich die Materiewolke in den Raum hineinerstreckte.
Unruhig bewegte Kaveer seine Arme. Wieder einmal überfiel ihn die Frage nach seiner Existenz. Waren diese Arme typisch für seine Rasse, oder ein Konstruktionsmerkmal einer Bauserie? Die Ungewissheit dieser Frage quälte Kaveer, obwohl es Probleme gab, deren Lösung weit vordringlicher war.
»In welche Richtung sollen wir fliegen?«, erkundigte er sich.
»Eine Antwort kann nicht gegeben werden«, antwortete LOGIKOR. »Die Ortungsdaten sind verzerrt und widersprüchlich. Eine Richtungsangabe ist unmöglich!«
Verärgert desaktivierte Kaveer den LOGIKOR. Wenn nicht einmal dieses perfekt anmutende Gerät eine Antwort wusste, wie sollte er selbst sie finden? Froul Kaveer hatte keine Lust, aufs Geratewohl loszufliegen und womöglich noch tiefer in die gefährliche Wolke einzudringen. Wenn das Gebiet, das von dem Feinstaub vernebelt wurde, ein Lichtjahr durchmaß, würde er im günstigsten Fall fast zwei Jahre brauchen, bis er den Rand erreicht hatte. War die Wolke noch größer, und Kaveer war sich sicher, dass dem so war, konnte er jahrelang umherirren, ohne eine Aussicht auf Rettung zu haben.
»Wenn ich nur wüsste, wohin ich fliegen sollte«, murmelte Kaveer.
Selbst wenn er aus der Wolke herausfand – was sollte er danach machen? Kaveer war Forscher, der im Auftrag des MODULS handelte. Dieser Auftrag war hinfällig geworden, es gab keine Rückkehr zum MODUL mehr. Kaveer hätte gern das System angeflogen, in dem er geboren oder hergestellt worden war, aber ihm fehlte dazu die Erinnerung. Was er wusste, war lediglich, dass man ihm, einem Forscher im Dienste der Kaiserin von Therm, Teile seiner Erinnerungen genommen hatte. Als logisch und nüchtern denkendes Wesen begriff Kaveer den Sinn dieser Maßnahme. Selbst wenn er in die Hände BARDIOCS oder einer der Inkarnationen fiel, durfte er nicht in der Lage sein, dem Feind wichtige Hinweise zu geben. Kaveer kannte die Koordinaten seiner Heimatwelt nicht, er wusste nicht einmal, in welcher Galaxis er sie zu suchen gehabt hätte.
Beklemmung umfing den Forscher. Er war hoffnungslos abgeschnitten. Die Triebwerke seines Schiffes würden ihn niemals zu seinem Heimatsystem bringen, selbst wenn er die Koordinaten gekannt hätte.
Kaveer rutschte ein Stück auf dem Sitzbalken nach vorn. Für eine Transition, die ihn aus dem Bereich der Wolke geführt hätte, fehlte ihm der Mut, aber vielleicht waren die Automaten seines Schiffes in der Lage, das Schiff wenigstens ein Stück weiter zu bringen. Vielleicht war es möglich, den Rand der Wolke mit einigen Kurztransitionen zu erreichen.
Nach kurzer Zeit hatte Kaveer die dafür nötigen Schaltungen vorgenommen. Obwohl er Vertrauen zu seinem Schiff hatte, wartete er einige Augenblicke lang, bevor er den ersten Sprung einleitete.
Die Anlagen des Schiffes brüllten auf. Kaveer wurde fast von seinem Sitzbalken gerissen. Aus dem Hintergrund des Schiffes erklang das Kreischen und Dröhnen überlasteter Aggregate. Kaveer pfiff entsetzt.
Schlagartig wurde ihm klar, dass diese Kurztransition fast sein Ende gewesen wäre. Das Schiff hatte wie vorprogrammiert transitiert, aber dieser kurze Sprung hatte die Anlagen im hinteren Teil des keulenförmigen Schiffes bis hart an den Zusammenbruch belastet.
Sekunden bevor der Automat die zweite Kurztransition einleiten konnte, widerrief Kaveer die Programmbefehle. Zwei derartige Erschütterungen in kurzer Zeit waren mehr als das Boot ertragen konnte, ohne dabei schwer beschädigt zu werden.
Kaveer stieß einen erleichterten Pfiff aus.
Hinter ihm wurden die Arbeitsgeräusche leiser, das Höllenkonzert überlasteter Aggregate verstummte allmählich. Der Sprung war gelungen, daran bestand kein Zweifel. Aber er war nur rein technisch gelungen, einen Vorteil hatte Froul Kaveer damit nicht erlangt. Noch immer hüllte ihn die Wolke ein, und so sehr sich Kaveer auch bemühte, seine Ortung zeigte keine brauchbaren Werte. Vielleicht war er nur tiefer in die Wolke hineingesprungen, dann war er von der Rettung weiter entfernt denn je.
»Kannst du mir helfen?«, fragte er LOGIKOR, nachdem er ihn aus der Gürteltasche geholt und aktiviert hatte.
»Ich fürchte, nein«, antwortete der Kommunikationssektor.
Missmutig betrachtete Kaveer den silbrig schimmernden Ball in seiner Hand. LOGIKOR hatte die Aufgabe, den Forscher bei seiner Arbeit zu unterstützen, und es schien, als sei das Gerät ebenso betroffen wie der Forscher von der augenblicklichen Notlage.
»Der einzige Rat, den ich geben kann, ist dieser: versuche, den Rand der Wolke in gradlinigem Unterlichtflug zu erreichen.«
»Wie groß ist die Wolke?«, wollte Kaveer wissen.
»Keine Angabe möglich«, kam die knappe Auskunft.
»Der Staub wird bei hoher Geschwindigkeit das Schiff zerreiben«, wandte Kaveer zaghaft ein.
»Nicht, wenn du die Schirmfelder aktivierst«, behauptete LOGIKOR.
»Ein Flug durch die Wolke wird bei niedriger Geschwindigkeit lange dauern«, gab Kaveer zu bedenken. »Wenn ich so schnell fliege, wie es die Wolke zulässt, werde ich sehr viel Energie für die Schirmfelder brauchen. Fliege ich langsam, um die Generatoren zu schonen, reicht die Energie vielleicht nicht aus, um uns das Ende der Wolke erreichen zu lassen. Berechne das!«