Perry Rhodan 840: Auf BULLOCS Spuren - William Voltz - E-Book

Perry Rhodan 840: Auf BULLOCS Spuren E-Book

William Voltz

5,0

Beschreibung

Jagd auf die vierte Inkarnation - die Forscher der Kaiserin verlassen die SOL Ende Oktober des Jahres 3584 nimmt der Plan der Kelosker - ursprünglich als 80-Jahresplan konzipiert und längst zum Vierjahresplan geworden -, der Plan also, der die Völker der Galaxis von der Larenherrschaft befreien soll, immer konkretere Formen an. Dies ist nicht zuletzt auch dem Wirken Kershyll Vannes, des 7-D-Mannes, des Konzepts, zu verdanken, das seinem Herrn und Meister ES, der Kershyll Vanne in den Geistesverbund zurückrief, den Gehorsam verweigerte, um weiter für die Befreiung der Galaxis kämpfen zu können. Und so wird die Sternenfalle justiert, in die die Laren, die seit dem Verschwinden der Mastibekks an akuter Energienot leiden, gehen sollen. Auch wenn Hotrenor-Taak, der Verkünder der Hetosonen, noch Misstrauen hegt, - ihm wird auf die Dauer nichts anderes übrigbleiben, als seine Flotte in das künstlich erzeugte Black Hole zu schicken, durch das die Kelosker bereits verschwunden sind. Doch blenden wir um zur SOL. Das Generationenschiff verließ bekanntlich Mitte Mai 3584 das Medaillon-System, um Jagd auf BULLOC zu machen, BARDIOCS vierte Inkarnation, die Perry Rhodan in ihrer Energiesphäre mit unbekanntem Ziel mitnahm. Auch jetzt, Mitte November desselben Jahres - die SOL hält sich bereits im Zentrumsgebiet der Galaxis Ganuhr auf -, hat man den verschollenen Terraner noch nicht entdeckt. Doch eines ist gewiss: Man befindet sich AUF BULLOCS SPUREN ...

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Nr. 840

Auf BULLOCS Spuren

Jagd auf die vierte Inkarnation – die Forscher der Kaiserin verlassen die SOL

von WILLIAM VOLTZ

Ende Oktober des Jahres 3584 nimmt der Plan der Kelosker – ursprünglich als 80-Jahresplan konzipiert und längst zum Vierjahresplan geworden –, der Plan also, der die Völker der Galaxis von der Larenherrschaft befreien soll, immer konkretere Formen an.

Dies ist nicht zuletzt auch dem Wirken Kershyll Vannes, des 7-D-Mannes, des Konzepts, zu verdanken, das seinem Herrn und Meister ES, der Kershyll Vanne in den Geistesverbund zurückrief, den Gehorsam verweigerte, um weiter für die Befreiung der Galaxis kämpfen zu können.

Und so wird die Sternenfalle justiert, in die die Laren, die seit dem Verschwinden der Mastibekks an akuter Energienot leiden, gehen sollen. Auch wenn Hotrenor-Taak, der Verkünder der Hetosonen, noch Misstrauen hegt, – ihm wird auf die Dauer nichts anderes übrigbleiben, als seine Flotte in das künstlich erzeugte Black Hole zu schicken, durch das die Kelosker bereits verschwunden sind.

Doch blenden wir um zur SOL. Das Generationenschiff verließ bekanntlich Mitte Mai 3584 das Medaillon-System, um Jagd auf BULLOC zu machen, BARDIOCS vierte Inkarnation, die Perry Rhodan in ihrer Energiesphäre mit unbekanntem Ziel mitnahm.

Die Hauptpersonen des Romans

Douc Langur – Der Forscher der Kaiserin unternimmt einen Überfall.

Ranc Poser, Taul Daloor und Froul Kaveer – Langurs Gefährten und Mitwisser.

Atlan, Alaska Saedelaere, Gucky und Bjo Breiskoll – Vier Solaner auf der Spurensuche.

Puukar – Kriegsherr der Choolks.

Volghyr – Ein Berack.

1.

Alaska Saedelaere schloss die Kabinentür sorgfältig ab, denn er wollte sicher sein, dass niemand unverhofft hereinkam, solange er die Plastikmaske nicht trug. Ein Blick auf das Cappinfragment im Gesicht des Transmittergeschädigten hätte für jeden Menschen an Bord der SOL Wahnsinn und Tod zur Folge gehabt. Alaska wurde die Furcht, dass die Maske durch einen unvorhersehbaren Zwischenfall einmal verrutschen könnte, nie ganz los, und er hatte die Halterungen der Plastikschale immer wieder verbessert, so dass eine Katastrophe so gut wie ausgeschlossen schien.

Der Zellaktivatorträger löste die Riemchen hinter den Ohren und öffnete das um den Hinterkopf geschlungene Halteband. Er hätte eine Maske aus anderem Material, in erster Linie aus Biomolplast, vorgezogen, doch der Organklumpen in seinem Gesicht hatte in der Vergangenheit immer wieder alle Fremdkörper abgestoßen – mit Ausnahme dieser aus einfachem Kunststoff bestehenden Schale, die einen Mund- und zwei Augenschlitze besaß.

Alaska löste die Maske vom Gesicht und legte sie vor sich auf den Tisch. Dann betrachtete er sich in dem Spiegel, den er zu diesem Zweck in seiner Kabine aufbewahrte. Er nahm diese Kontrollen des Cappinfragments in regelmäßigen Abständen vor, denn er wollte über jede Veränderung rechtzeitig informiert sein.

Da keine starke hyperphysikalische Strahlenquelle in der Nähe war, befand sich der Organklumpen im Ruhezustand. Er leuchtete nur schwach, in allen Farben des Spektrums, die für das menschliche Auge erkennbar waren. Die seltsame Masse schien in Bewegung zu sein, es war ein ständiges Ineinanderfließen, ohne dass sich die äußere Form veränderte. Augen, Nase und Mund waren frei, doch diese Öffnungen waren in dieser strahlenden Schicht kaum zu erkennen.

Alaska betastete das Cappinfragment mit den Fingerspitzen. Es fühlte sich warm und weich an, nicht viel anders als normale menschliche Haut. Der Transmittergeschädigte wusste, dass der Organklumpen instinktiv auf gewisse hyperphysikalische Reize reagieren konnte, aber kein Bewusstsein besaß. »Eigentlich hätte ich mir einen intelligenteren Parasiten gewünscht«, sagte er ironisch.

In diesem Augenblick kratzte jemand an seiner Kabinentür. Alaska zuckte unwillkürlich zusammen. In seiner Kabine wurde er eigentlich nie gestört, denn abgesehen davon, dass die Besatzungsmitglieder der SOL um die Gefahr eines unverhofften Zusammentreffens mit einem Alaska ohne seine Maske im Gesicht wussten, führte der hagere Terraner fast das Leben eines Eremiten. Oft blieb er tagelang allein in seiner Kabine, und der einzige Mensch, der öfter mit ihm zusammen war und eine Art Freundschaft mit ihm geschlossen hatte, war der junge Mutant Bjo Breiskoll.

Alaska saß eine Zeitlang bewegungslos da und hoffte, dass der unerwünschte Besucher sich wieder zurückziehen würde. Doch dann wiederholte sich das kratzende Geräusch.

Warum, fragte Alaska sich verwundert, klopfte der Unbekannte nicht?

Es konnte sich nicht um Atlan oder einen anderen Verantwortlichen aus der Kommandantur der SOL handeln, denn diese Personen pflegten sich über Interkom mit Alaska in Verbindung zu setzen. Und mit Bjo Breiskoll hatte er ein bestimmtes Klopfsignal vereinbart, so dass er immer wusste, wann der rotbraun-gefleckte Katzer ihn aufsuchen wollte.

Jemand kratzte zum dritten Mal.

Verdrossen über die Hartnäckigkeit des Besuchers, zog Alaska die Maske wieder über das Gesicht. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sie nicht verrutschen konnte, erhob er sich und ging, um die Tür zu öffnen.

»Douc Langur!«, stieß er überrascht hervor, als er den vierbeinigen Forscher der Kaiserin von Therm draußen auf dem Korridor stehen sah. »Sie haben also mit Ihren Greifklauen an meiner Tür gekratzt. Ich will Sie nicht belehren, aber bei uns Menschen besteht das analoge Signal in einem kurzen Klopfen.«

Langur richtete die fächerähnlichen Sinnesorgane auf der Oberfläche seines fassförmigen Körpers gegen Alaska. Dann hob er einen Translator.

»Ich bedaure dieses Versehen außerordentlich«, versicherte er in seiner pfeifenden Sprechweise. »Dies um so mehr, weil meine drei Freunde und ich bemüht sind, durch eine entsprechende Verhaltensweise das Zutrauen der Menschen an Bord zu gewinnen. Ich muss Sie um Verständnis bitten und kann Ihnen versichern, dass wir in Zukunft lernen werden, uns auch in diesen unbedeutend erscheinenden Dingen einwandfrei zu benehmen.«

Alaska starrte ihn an. Er kannte Langurs Eigenart, ausgedehnt und höflich zu argumentieren, aber diesmal wurde er den Eindruck nicht los, dass der Extraterrestrier sich über ihn lustig machte.

»Was wollen Sie?«, fragte Alaska ohne Umschweife.

Douc Langur bewegte seine Sinnesorgane hin und her, als wollte er die Vorgänge auf beiden Seiten des Korridors beobachten. Als er sicher zu sein schien, dass niemand in der Nähe war, fragte er: »Würden Sie mir die Freude bereiten und mir erlauben, Ihnen einen kurzen Besuch abzustatten?«

Alaska seufzte und machte den Eingang frei.

Der Forscher schritt gravitätisch herein. Manchmal wirkten die Bewegungen seiner vier Beine unkontrolliert, aber Alaska hatte noch niemals erlebt, dass einer der vier Forscher, die sich an Bord der SOL aufhielten, ins Straucheln gekommen wäre.

»Schließen Sie bitte die Tür«, forderte Douc Langur den Terraner auf. »Unser Gespräch wird sich in Bahnen bewegen, die es nötig erscheinen lassen, bestimmte Vorkehrungen zu treffen.«

Alaska sah den anderen unschlüssig an. Er konnte Langur nicht gut einen Sessel anbieten, denn erstens hatte noch niemals jemand einen Forscher in hockender Haltung gesehen und zweitens wäre Langur schon aus anatomischen Gründen nicht in der Lage gewesen, das Angebot anzunehmen.

»Wollen Sie mir ein Geheimnis anvertrauen?«, erkundigte Alaska sich bei Langur.

»Nein«, sagte der Vierbeinige. »Doch die Dinge, über die ich mit Ihnen sprechen muss, sind von außerordentlicher Brisanz. Wenn ich im engeren Sinne auch nicht zur Besatzung der SOL gehöre, habe ich doch ein Gespür für die Stimmung an Bord.« Er deutete auf den Zeitmesser neben dem Interkom. »Heute ist der fünfzehnte Oktober, Alaska Saedelaere. Das bedeutet, dass wir in den letzten sechs Monaten im Zentrum der Galaxis Ganuhr unterwegs sind, um nach BULLOC zu suchen.«

»Ja«, bestätigte Alaska grimmig. »Wenn wir Perry Rhodan finden und retten wollen, haben wir auch keine andere Wahl.«

Douc Langur schien nicht zugehört zu haben, denn er fuhr ansatzlos fort: »Bei unserer Suche ließen wir uns bisher von dem Kristall der Kaiserin von Therm leiten, den jetzt Sie anstelle Perry Rhodans tragen. Finden Sie nicht auch, dass dieser Kristall ein ziemlich unsicherer Lotse ist?«

Alaska warf sich auf seine Liege und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Er vermutete, dass Langur irgend etwas im Schilde führte, aber es war nahezu unmöglich, die tieferen Beweggründe dieses Fremden zu erraten.

»Worauf wollen Sie hinaus, Douc? Dass der Kristall uns nicht zu BULLOC geführt hatte, wie wir alle hofften, ist eine bekannte Tatsache. In den letzten Wochen haben die Kommandierenden und Wissenschaftler an Bord ausführlich darüber diskutiert. Drei Möglichkeiten, die für die Erfolglosigkeit in Frage kommen könnten, wurden dabei erwogen: Entweder wir verstehen die Impulse des Kristalls nicht richtig und werten sie nicht richtig aus, oder wir erkennen die Fehler nicht, die der Kristall eventuell macht. Die dritte Möglichkeit ist, dass dieser Stein beeinflusst wird, vielleicht durch die hyperenergetische Strahlung des Zentrums von Ganuhr.«

»So ist es«, bestätigte Douc Langur. »Die Solgeborenen haben gerade wieder gegen einen längeren Aufenthalt des Schiffes im Zentrumsgebiet protestiert. Zu Recht, wie mir scheint, denn das Schiff ist hier besonders gefährdet. Wir sollten die Suche abbrechen. Der Kristall hat uns in die Irre geführt.«

»Sind Sie deshalb zu mir gekommen?«, fragte Alaska ärgerlich. »Nur, um mir das zu sagen?«

»Nein«, sagte der Forscher. »Ich will Sie auffordern, den Kristall an mich zu übergeben!«

Alaska richtete sich auf.

»Unsinn, Douc! Solange Rhodan nicht an Bord ist, trage ich diesen Kristall. Atlan als Kommandant der SOL ist damit einverstanden.« Er schwang die Beine von der Liege. »Oder hat Atlan Sie etwa geschickt, den Kristall abzuholen?«

Er schüttelte den Kopf und beantwortete die Frage selbst: »Natürlich nicht, der Arkonide hätte mich in diesem Fall von seinen Absichten unterrichtet.«

»Ich komme aus eigenem Antrieb«, bestätigte Langur. »Und ich werde den Kristall mitnehmen.«

Seine Bestimmtheit hatte etwas Beunruhigendes. Alaska fühlte sich plötzlich unbehaglich, und er wünschte, er wäre nicht allein mit Langur hier in dieser Kabine gewesen. Unwillkürlich öffnete er sein Uniformhemd und ergriff den Kristall.

»Nun?«, pfiff Langur erwartungsvoll. »Haben Sie einen Entschluss gefasst? Ich hoffe, dass er in unserem Sinn ausgefallen ist.«

Mit »in unserem Sinn« meinte Douc zweifellos sich und die drei anderen Forscher, überlegte Alaska, und sein Verdacht, dass die vierbeinigen Helfer der Kaiserin von Therm einen bestimmten Plan verfolgten, erhärtete sich.

»Wir wollen mit Atlan darüber reden«, bot Alaska einen Kompromiss an, denn er wollte Langur nicht verärgern.

Bedächtig, als könnte jede falsche Bewegung eine Katastrophe heraufbeschwören, öffnete Douc Langur seine Gürteltasche und zog einen Paralysator terranischer Bauart daraus hervor, um ihn auf Alaska zu richten.

Der Zellaktivatorträger sah ihm dabei mit wachsender Bestürzung zu.

»Douc, was tun Sie da? Sind Sie übergeschnappt?«, rief er aus.

»Wenn Sie auf meine geistige Verfassung anspielen, kann ich Ihnen versichern, dass damit alles in bester Ordnung ist«, entgegnete der Extraterrestrier. »Ich tue nur das, was unvermeidbar ist, und hoffe, dass ich zu einem späteren Zeitpunkt Ihr Verständnis für meine Handlungsweise finden werde. Bitte entschuldigen Sie, wenn ich jetzt abdrücke.«

Dies, dachte Alaska Saedelaere sarkastisch, war der höflichste Überfall, der jemals auf ihn verübt worden war.

Doch der Effekt war der gleiche.

Kaum, dass der Forscher die Waffe abgefeuert hatte, sackte Alaska auf die Liege zurück und blieb bewegungslos liegen.

»Wirklich, ich bedaure das außerordentlich«, sagte Langur. Er ging auf Alaska zu und zog den Oberkörper des Mannes zum Rand der Liege. Dann öffnete er das Uniformhemd endgültig und löste das Band mit dem Kristall der Kaiserin von Therm daran vom Hals Alaskas. Eine Zeitlang hielt er den Stein mit einer Greifklaue direkt vor seine Sinnesorgane, dann schob er ihn in die Gürteltasche, die er sorgfältig verschloss.

Der Forscher begab sich zur Kabinentür und richtete seine Sinne auf den dahinter liegenden Korridor. Als er sicher zu sein glaubte, dass sich dort niemand aufhielt, verließ er die Kabine des Transmittergeschädigten. Mit schnellen Schritten eilte er zum nächsten Antigravschacht. Erleichtert stellte er fest, dass auch dieser verlassen war. Mit einem Satz sprang er hinein. Für einen Menschen hätte der im Schacht dahinschwebende Langur einen seltsamen Anblick geboten, doch es war niemand da, der ihn hätte beobachten können. Langur hielt die Beine leicht angewinkelt und streckte beide Arme von sich. Seine Sinnesorgane waren steil nach oben gerichtet.

Drei Decks weiter oben im Schiff landete Langur auf einer Plattform und hastete auf einen breiten Korridor. Dort begegnete er einigen Besatzungsmitgliedern, doch diese waren an den Anblick der Forscher gewöhnt und beachteten ihn kaum. Langur wusste, dass er sich durch seine Anwesenheit in diesem Sektor des Schiffes kaum verdächtig machte, denn die Besatzung wusste, dass die Forscher oft in die Zentrale oder in die Bibliotheken und INFO-Stationen der SOL gingen.

Sobald er Menschen sah, mit denen er bereits zusammengearbeitet hatte, pfiff Langur einen höflichen Gruß, blieb aber entgegen seiner sonstigen Gewohnheit nicht stehen, um jemand in ein Gespräch zu verwickeln. Die Passanten, registrierte Langur beleidigt, schienen diese Tatsache nicht zu bedauern, vielmehr machten sie den Eindruck, froh darüber zu sein, keine zeitraubenden Diskussionen führen zu müssen.

So erreichte Douc Langur die Unterkunft der vier Forscher, ohne auch nur ein einziges Mal aufgehalten zu werden.

Ranc Poser, Taul Daloor und Froul Kaveer erwarteten ihn bereits ungeduldig. Kaum, dass er die Tür hinter sich geschlossen hatte, umringten sie ihn.

Langur genoss diesen Augenblick. Er ging betont langsam zur anderen Seite des Raumes, gefolgt von seinen Artgenossen.

Schließlich konnte Daloor seine Ungeduld nicht länger zügeln.

»Was ist?«, pfiff er Langur zu. »Hast du Erfolg gehabt?«

Langur hielt inne und richtete seine Sinnesorgane abschätzend auf die drei anderen.

»Was denkt ihr?«, fragte er listig.

»Er hat ihn!«, stellte Poser fest. »Andernfalls würde er nicht mit einer derartigen Gelassenheit vor uns posieren.«

»Ich posiere nicht«, versetzte Langur verstimmt. »Begreifst du nicht, dass du mit derartigen Bemerkungen dem Augenblick vieles von seiner Einzigartigkeit nimmst?«

Er öffnete die Gürteltasche und zog den Kristall heraus. Eine Zeitlang hielt er ihn hoch, damit die anderen ihn bestaunen konnten.

»Niemand hat mich gesehen«, sagte er stolz. »Alles ist so verlaufen, wie wir geplant hatten.«

»Ausgezeichnet«, lobte ihn Froul Kaveer. »Wir müssten dich glatt zu unserem Pseudo-s-Tarvior wählen.«

»Nachdem wir den Kristall haben«, meinte Poser, »können wir die nächste Stufe des Plans verwirklichen.«

»Wir dürfen nichts überstürzen«, ermahnte ihn Langur. »Sobald wir Verdacht erregen, kommen wir nicht von hier weg.«

»Einer von uns muss zur HÜPFER und alles vorbereiten«, schlug Kaveer vor.

»Das übernimmst du«, entschied Douc. »Indessen werden wir ...«

Er kam nicht mehr dazu, seine weiteren Vorstellungen zu entwickeln, denn in diesem Augenblick wurde der Interkom aktiviert. Als Langur sah, dass sich auch der Bildschirmteil erhellte, schob er den Kristall hastig wieder in die Gürteltasche.

Atlan meldete sich von der Zentrale aus.

»Guten Tag, Forscher«, begrüßte er die vier Extraterrestrier höflich. »Sie kennen alle die Schwierigkeiten, die wir haben. Seit sechs Monaten jagen wir einem Phantom hinterher. Ein Teil der Besatzung wird immer ungeduldiger. Der Kristall, den Perry Rhodan zurückgelassen hat, scheint nicht der erhoffte Wegweiser zu sein. Wahrscheinlich verstehen wir nicht, ihn richtig zu gebrauchen. Daher haben wir uns entschlossen, ihn an euch zu übergeben, damit ihr ihn gründlich untersucht. In ein paar Minuten wird jemand zu euch kommen und euch den Kristall übergeben.«

»Ja«, pfiff Langur schwach.

Atlans Bild verblasste.

Langur sah die drei anderen an, die schweigend dastanden.

»Warum sagt ihr nichts?«, fuhr er sie an. »Ich kann mir schon denken, was ihr jetzt überlegt.«

»Wir hätten den Kristall nicht zu stehlen brauchen«, sagte Poser irritiert. »Sie wollten ihn freiwillig an uns übergeben.«

Es dauerte etwa sechs Minuten, bis der Arkonide sich erneut über Interkom meldete.

»Es ist etwas Unfassbares geschehen«, teilte er den Forschern mit. »Jemand hat Alaska Saedelaere überfallen, ihn paralysiert und ihm den Kristall gestohlen.«

»Oh!«, machte Langur. »Das ist in der Tat ein bedauerlicher Zwischenfall. Wissen Sie schon, wer diese abscheuliche Tat begangen hat?«