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Die große Reise beginnt - doch an Bord lauert der Tod Im Frühling des Jahres 3586 ist die Umsiedlung des Gros der Menschheit, d.h. die Rückführung der Milliarden Gäaner zur Erde, die längst wieder ihren angestammten Platz im Solsystem eingenommen hat, fast zur Gänze durchgeführt worden. Anders sieht es jedoch mit den Nachkommen der Menschen aus, die seinerzeit verschleppt oder versprengt wurden, oder die vor den Nachstellungen der Laren und der Überschweren flüchteten. Ihre Rückkehr geht nur unter großen Schwierigkeiten vor sich und ist längst noch nicht abgeschlossen. Und so wird die Erde immer mehr zu dem, was sie einmal war: zum Zentrum der Menschheit. Boyt Margor, die unheimliche Macht im Dunkel, ist indessen nicht untätig. Zielstrebig geht der machthungrige Mutant daran, seine Macht im Solsystem unbemerkt zu konsolidieren. Selbst den Führungskräften der neuen Terra-Regierung und den Mutanten bleibt Margors Wirken verborgen, konzentriert sich doch aller Interesse auf zwei herausragende Ereignisse dieser Tage. Erstens steht die Wiedereröffnung der Containerstraße zwischen dem Planeten Olymp und der Erde auf dem Programm - und zweitens geht es um den von ES initiierten AUFBRUCH DER BASIS ...
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Veröffentlichungsjahr: 2011
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Nr. 868
Aufbruch der BASIS
Die große Reise beginnt – doch an Bord lauert der Tod
von KURT MAHR
Im Frühling des Jahres 3586 ist die Umsiedlung des Gros der Menschheit, d.h. die Rückführung der Milliarden Gäaner zur Erde, die längst wieder ihren angestammten Platz im Solsystem eingenommen hat, fast zur Gänze durchgeführt worden.
Anders sieht es jedoch mit den Nachkommen der Menschen aus, die seinerzeit verschleppt oder versprengt wurden, oder die vor den Nachstellungen der Laren und der Überschweren flüchteten. Ihre Rückkehr geht nur unter großen Schwierigkeiten vor sich und ist längst noch nicht abgeschlossen.
Und so wird die Erde immer mehr zu dem, was sie einmal war: zum Zentrum der Menschheit. Boyt Margor, die unheimliche Macht im Dunkel, ist indessen nicht untätig. Zielstrebig geht der machthungrige Mutant daran, seine Macht im Solsystem unbemerkt zu konsolidieren.
Selbst den Führungskräften der neuen Terra-Regierung und den Mutanten bleibt Margors Wirken verborgen, konzentriert sich doch aller Interesse auf zwei herausragende Ereignisse dieser Tage.
Die Hauptpersonen des Romans
Payne Hamiller und Jentho Kanthall – Kommandanten der BASIS.
Roi Danton – Der Oberste Terranische Rat ist amtsmüde.
Kershyll Vanne – Das »Konzept« erhält Kontakt mit ES.
Dargist – Ein Ungeheuer an Bord der BASIS.
Augustus
1.
Der Kollektor spürte, wie die Gefahr wuchs.
Im Status der Zersammlung, wie Dargist seinen gegenwärtigen Zustand bezeichnete, war der Kollektor der einzige Mechanismus, mit dem er seine Umgebung wahrnehmen konnte. Zersammelt zu sein, das bedeutete, dass die Bestandteile seines Körpers über das ganze Gelände zerstreut waren, über das ganze Feld bis hin zu den unbezwingbaren Feldgrenzen.
In seinem anderen Zustand, dem Status der Konzentration, hatte Dargist vielerlei Möglichkeiten der Wahrnehmung. Denn in den über das Feld verstreuten Bestandteilen seines Körpers befanden sich Intelligenzzentren, die zum Leben erwachten, sobald sie direkt an den Kollektor angeschlossen wurden.
Die Gefahr hatte vor einiger Zeit zu existieren begonnen. Seitdem hatte sie ständig an Intensität zugenommen. Dargist hatte bereits mehrmals geprüft, ob der Augenblick des Handelns bereits gekommen sei. Er war es nicht. Das entscheidende Signal fehlte noch.
Dargists Denken war rein zweckgebunden. Er grübelte nicht. Es beschwerte ihn nicht, dass er nicht wusste, wer er war. Es bedrückte ihn nicht, dass seine Welt enge Grenzen hatte. Denn er kannte keine Welt außer dieser, die er »das Feld« nannte. Der Begriff »eng« war relativ, und Dargist kannte nichts, wozu er ihn hätte in Bezug setzen können. Er beschwerte sich auch nicht über die Eintönigkeit seines Daseins, denn obwohl er ein ausgeprägtes Wahrnehmungsvermögen besaß, war die Zahl der Gedanken, die er formulieren konnte, eng begrenzt.
Dargist wusste nicht – aber er würde beizeiten erfahren –, dass es noch einen anderen Gedankenkomplex gab, mit dem sein Verstand sich beschäftigen konnte. Dieser hatte damit zu tun, wie Dargist sich selbst schützte, wenn er einmal begonnen hatte, gegen die Gefahr vorzugehen. Es war ein Äquivalent des Selbsterhaltungstriebes. Dargist aber war, was er ebenfalls nicht wusste, ein synthetisches Geschöpf und besaß keinen Trieb. Deswegen hatte man ihn mit der Möglichkeit versehen müssen, Gedanken zum eigenen Schutz zu denken. Dargist kannte seine Umgebung recht gut. Er sah die Geschöpfe, von denen die Gefahr ausging. Es wurden ihrer immer mehr, was erklärte, warum die Intensität der Gefahr ständig zunahm. Die Geschöpfe waren das erste, was sich an Dargists Umwelt jemals geändert hatte, soweit er sich zurückerinnern konnte.
Das Register dagegen war immer dagewesen. Es enthielt den Wert null, solange Dargist sich im Zustand der Zersammlung befand. Eines Augenblicks, das wusste Dargist, würde es eine binäre Eins enthalten. Das war das Signal, dass Dargist den Status der Konzentration annehmen und mit der Bekämpfung der Gefahr beginnen solle.
*
Payne Hamiller war in den vergangenen Tagen einigermaßen zur Ruhe gekommen. Es war noch nicht allzu lange her, da hatte er förmlich spüren können, wie sich der Verdacht gegen ihn zu verdichten begann – der Verdacht, der letzten Endes seine Begründung darin hatte, dass er Boyt Margors Befehlen gehorchen musste, ob er wollte oder nicht.
Hamiller hatte glaubhaft machen können, dass er im Zuge der Verfolgung der Molekülverformer einige Handlungen hatte begehen müssen, die geeignet waren, ihn verdächtig erscheinen zu lassen. Man schien ihm zu glauben.
Einmal noch hatte er gemeint, die Welt gehe unter – als die geheimnisvolle Dunja Varenczy, von der nur Payne Hamiller wusste, dass sie identisch war mit jenem geheimnisvollen Wesen namens Demeter, das der Archäologe Czerk Matzlew auf der Insel Kreta gefunden hatte, ihm auf den Kopf zusagte, er sei Boyt Margors Kreatur. Aber die Gefahr war vorübergegangen. Demeter hatte erklärt, sie sei an terranischen Intrigen nicht interessiert.
Boyt Margor hatte sich seit einigen Tagen nicht mehr gemeldet, und mit jedem Tag, der verstrich, ohne dass er von dem Mutanten hörte, wuchs Payne Hamillers Selbstsicherheit. Er war bereit zu glauben, dass Margor alle Pläne bezüglich der Entführung der BASIS inzwischen aufgegeben habe.
Payne Hamiller hatte sich längst an Bord der BASIS eingerichtet. Er war der Leiter des Unternehmens, das sich Expedition PAN-THAU-RA nannte. Jentho Kanthall, der als Kommandant der BASIS fungierte, unterstand ihm unmittelbar. Inzwischen waren die ersten Kontingente der BASIS-Besatzung, die insgesamt 12.000 Mann betragen würde, von der Erde angekommen. Kershyll Vanne, dessen Aufgabe es gewesen war, allgemeines Interesse an der Teilnahme an der Expedition zu wecken und Freiwillige aufzutreiben, hatte seine Sache so gut gemacht, dass es für jeden Mann und jede Frau, die an Bord kamen, wenigstens zwölf Männer und Frauen auf der Erde gab, die man hatte zurückweisen müssen.
Die BASIS hatte ihre Probeflüge längst überstanden. Als Raumschiff war sie nicht mehr und nicht weniger als ein Wunder. Dank der kombinierten Unterstützung durch die Bordpositronik und die Paraverknoter flog sich das riesige Gebilde so handlich wie eine Space-Jet. Die Struktur der BASIS schien von einem Genie ersonnen. Selbst bei höchster Beschleunigung inmitten energetischer Turbulenzen war keinerlei Flattern festzustellen.
Hamiller verbrachte seine Tage damit, sich mit den vielen Neuheiten an Bord der BASIS vertraut zu machen. Er versuchte, sich den gewinkelten Verlauf der einzelnen Decks einzuprägen, und hatte damit dank seines ausgezeichneten Gedächtnisses beträchtlichen Erfolg. Er lernte, mit den Audioservos umzugehen, und versuchte, Kontakt mit den Medusenähnlichen Paraverknotern aufzunehmen. Die Versuche blieben jedoch erfolglos. Der Fall, dass die Quallenwesen ihm eine telepathische Botschaft zukommen ließen, wiederholte sich nicht.
Payne Hamiller widmete sich auch administrativen Angelegenheiten. Er wies die Neuankömmlinge in ihre Aufgabengebiete ein und schuf eine Verwaltungsstruktur, die sich in der Folge als zuverlässig und strapazierfähig erwies.
Hamiller arbeitete eng mit Jentho Kanthall zusammen. Kanthall unterstanden insgesamt 10.850 Mann fliegendes Personal, nämlich die Mannschaft für den Flugbetrieb der BASIS selbst, die 400 Köpfe zählte, und die Besatzungen der Raumschiffe, mit denen die BASIS bestückt war, insgesamt 10.450 Leute.
Wenigstens einmal am Tag trafen sich Payne Hamiller, Jentho Kanthall und die Mitglieder ihres inneren Stabes zu einer Besprechung, in der der Fortgang der Startvorbereitungen diskutiert wurde. Drei Tage vor dem Aufbruch der BASIS in bisher unerforschte Regionen des Universums, am 28. April 3586, entsprach der Stand der Arbeiten genau dem Fahrplan. Niemand zweifelte mehr daran, dass die BASIS zum vorgesehenen Zeitpunkt starten werde.
*
Kanthalls und Hamillers Besprechungen fanden üblicherweise in einem kleinen Konferenzraum statt, der unmittelbar an den Kommandostand grenzte. Zu Kanthalls Stab gehörten Walik Kauk, dessen Frau Marboo sowie der ehemalige Ka-zwo namens Augustus, allesamt ehemalige Mitglieder der Terra-Patrouille. Payne Hamiller hatte sich auf einen ständigen Stab noch nicht festgelegt. In seiner Begleitung, wenn er zu Besprechungen erschien, befand sich gewöhnlich Kershyll Vanne, das Konzept.
Auch bei der Nachmittagsbesprechung am 28. April hatte Jentho Kanthall nichts weiter zu berichten, als dass keine Probleme aufgetaucht seien und die Vorbereitungen weiterhin nach Plan verliefen.
Er schüttelte den Kopf und erklärte lächelnd: »Ich habe noch niemals an einem Unternehmen dieser Größe teilgenommen, bei dem es so wenig Schwierigkeiten gab. Wissen Sie, dass das gefährlich ist?«
Hamiller war überrascht.
»Nein. Wieso?«
»Es gibt einem ein falsches Gefühl der Sicherheit«, antwortete Kanthall. »Wir wissen nicht im einzelnen, was uns am Ende dieser Fahrt erwartet. Wir wissen nur, dass es einer Gefahr zu begegnen gilt, die unter Umständen diesen ganzen Sektor des Universums vernichten kann. Ich muss mir das mindestens ein Dutzend Mal am Tag immer wieder einreden, weil die Vorbereitungen so reibungslos ablaufen, dass mir das Bewusstsein, an einem gefährlichen Unternehmen beteiligt zu sein, völlig entgleitet. Die Vollkommenheit dieses Raumfahrzeugs verleitet einen, an einen Spaziergang zu glauben.«
»Ich hoffe, es fällt Ihnen nicht allzu schwer, dieser Verleitung standzuhalten«, bemerkte Hamiller. »Es ist wichtig, dass sich jeder an Bord über die Gefährlichkeit des Unternehmens im klaren ist.«
Marboo schmunzelte. Mara Bootes, nur von ihren Freunden Marboo genannt und inzwischen vierundzwanzig Jahre alt, war der Liebling aller an Bord. Mehr hübsch als schön, eher burschikos als feminin, hatte das Schicksal sie anscheinend für die Rolle eines Glückspilzes bestimmt. Für Mara hatte das Leben keine Probleme. Dank ihrer ungemein wachen Auffassungsgabe hatte sie das Metier einer Positroniktechnikerin mühelos erlernt und beherrschte es mittlerweile virtuos. Mara war schwer aus der Ruhe zu bringen.
»Wenn ich mir das so anhöre«, sagte Marboo, »bin ich direkt froh, dass wenigstens in meinem Sektor nicht alles ganz einwandfrei ist.«
Die Runde war sichtlich erstaunt.
»Warum? Was ist los?«, fragte Payne Hamiller.
»In einem Peripherierechner der Bordpositronik ist ein Register nicht ansprechbar«, antwortete Marboo.
»Wie haben Sie das festgestellt?«
Marboo bedachte ihn mit einem Blick, der ihm zu verstehen gab, dass dies keine sonderlich intelligente Frage war.
»Beim Programmieren«, antwortete sie. »Ich wollte das Register als Befehlszähler verwenden. Mein Programm flog 'raus, und ich bekam eine Fehlermeldung, dass das Register nur privilegierten Anwendern zur Verfügung steht.«
»Es handelt sich also nicht um einen echten Versager, sondern um eine planmäßige Beschränkung?«
Marboo zuckte mit den Schultern.
»Aus der Sicht des Rechners, sicherlich.«
»Gut. Dann haben wir kein Problem. Sonst irgendwelche Meldungen?«
»Nur noch eine«, sagte Kershyll Vanne. »Morgen kommen die restlichen dreitausend Leute an Bord. Darunter einer, der uns wirklich hervorragend in den Plan passt.«
»Wer ist das?«, fragte Hamiller.
»Er heißt Harso Sprangohr ...«
»Oho!«, machte Kanthall. »Der Hyperdrive-Sprangohr?«
»So nennt man ihn«, bestätigte Vanne. »Der Mann kommt von Gäa und hat theoretisch und praktisch auf dem Gebiet intergalaktischer Ferntriebwerke gearbeitet. Er gilt als Kapazität auf diesem Gebiet.«
Payne Hamiller wandte sich an Kanthall.
»Setzen Sie ihn entsprechend ein«, bat er.
Dann stand er auf und gab damit das Zeichen, dass die Besprechung zu Ende sei. Er wandte sich dem Ausgang zu, aber Mara Bootes verlegte ihm den Weg.
»Ich kann mir nicht helfen«, erklärte sie lächelnd, »aber ich habe das Gefühl, dass meine Angelegenheit ein wenig zu kurz gekommen ist. Von wem kann ich erfahren, wen der Rechner als privilegierten Anwender betrachtet?«
»Es ist nicht nötig, das zu erfahren«, antwortete Payne Hamiller. »Man kann das Problem einfach umgehen.«
»Wie?«
»Indem man eine höhere Programmiersprache benutzt, die Register nicht explizit anspricht.«
Marboo war verblüfft.
»Das halten Sie für eine Lösung des Problems?«, fragte sie überrascht.
»Ja«, sagte Hamiller, nickte ihr freundlich zu und verließ den Raum.
Marboo war ein wenig ärgerlich. Für sie, die sich ständig mit Rechnern beschäftigte, war die Angelegenheit mit dem unzugänglichen Register ein ernstzunehmender Fall. Es schien ihr, dass Payne Hamiller die Sache ein wenig zu sehr auf die leichte Schulter nahm.
*
Auf der Erde hatte man inzwischen andere Sorgen.
Der Umstand, dass Kershyll Vannes Appell zur Teilnahme an der Expedition ins Ungewisse weltweites Echo gefunden hatte, durfte nicht darüber hinwegtäuschen, dass weite Segmente der Erdbevölkerung das BASIS-Unternehmen für nicht ausreichend gerechtfertigt oder glattweg für unsinnig hielten.
Im Zusammenhang mit den Nachrichtensendungen häuften sich die Kommentare, die der Expedition ablehnend gegenüberstanden. Zwar liefen die Freiwilligenmeldungen weiter in gewohntem Umfang ein, und es gab keinerlei Zweifel daran, dass die BASIS am vorgesehenen Starttag, dem 1. Mai, die festgelegte Besatzung von 12.050 Mann haben werde, aber die Regierung sah sich gezwungen, über den Tag des Starts hinauszudenken. Hier sammelte sich politischer Zündstoff an, der lange, nachdem die BASIS vom Nachthimmel der Erde verschwunden war, zum Umsturz führen konnte.
Einen Umsturz aber hätte die terranische Gesellschaft, die sich vor wenigen Monaten erst konsolidiert hatte, nicht schadlos überstanden. Die Regierung betrachtete es in diesen Tagen daher als ihre Hauptaufgabe, den Unmut zu steuern und der Menschheit klarzumachen, dass die Expedition PAN-THAU-RA wirklich und unwiderruflich stattfinden müsse.
Am 28. April berief Julian Tifflor, mit Zustimmung des Obersten Terranischen Rats, eine Kabinettsitzung ein. Einziger Nichtteilnehmer war Payne Hamiller, der Terranische Rat für Wissenschaften, der aus Anlass der Startvorbereitungen freigestellt worden war.
Julian Tifflor, der Erste Terraner, brachte sein Anliegen ohne lange Vorreden zur Sprache.
»Es ist unsere Aufgabe, der Menschheit klarzumachen, dass von PAN-THAU-RA Gefahr droht – ernstzunehmende Gefahr. Es gibt keinerlei Zweideutigkeit in den Worten, die Sonderbotschafter Vanne auf Lavallal von Wastor, dem Abgesandten von ES, zu hören bekommen hat. PAN-THAU-RA besitzt das Potenzial, sämtliches Leben in diesem Abschnitt des Universums auszulöschen. Wir wissen nicht, durch welche Faktoren diese Gefahr ausgelöst wird. Wir haben keine Ahnung, ob diese Faktoren heute schon wirksam sind oder erst in ein paar Jahrhunderten zu wirken beginnen werden. Es kann sein, dass PAN-THAU-RA in diesem Augenblick schon zuzuschlagen beginnt, es ist aber auch denkbar, dass wir noch ein oder zwei Jahrhunderte ungestört dahinleben könnten, wenn wir uns entschlössen, uns nicht um PAN-THAU-RA zu kümmern.
Die Ungewissheit muss uns um so mehr dazu bestimmen, dem Geheimnis so schnell wie möglich auf die Spur zu kommen. Der Start der BASIS darf nicht um einen einzigen Tag verzögert werden, und die Menschheit muss verstehen, was es ist, hinter dem wir her sind. Ich hoffe, dass diese Versammlung die Beschlüsse fassen wird, die nötig sind, um eine großangelegte Informationskampagne vom Stapel zu lassen. In ihrem eigenen Interesse müssen alle Terraner verstehen, worum es bei dieser Expedition geht – nicht um einen Vorstoß ins Ungewisse aus Abenteuerlust, sondern um die Beseitigung einer Gefahr, die Vorgänge auslösen kann, gegen die die larische Invasion ein Kinderspiel wäre!«
Wenn Julian Tifflor so sprach, dann war er des Erfolgs sicher. Das Kabinett beriet und billigte ein Informationsprogramm, das im Laufe der kommenden zwei bis drei Wochen jedem Erdenbürger klarmachen würde, dass die Expedition der BASIS absolut notwendig war.
Das Programm arbeitete mit Fakten und – soweit ES betroffen war – mit Schlussfolgerungen, die sich aus der bisherigen Erfahrung im Umgang mit der Superintelligenz ergaben. Es wurde kein Versuch gemacht, Angstmachertaktiken zu verwenden. Der Umstand, dass man eigentlich gar nicht wusste, worum es sich bei der PAN-THAU-RA handelte, wurde immer wieder herausgestellt.