Perry Rhodan-Paket 67: Phoenix - Perry Rhodan - E-Book

Perry Rhodan-Paket 67: Phoenix E-Book

Perry Rhodan

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Beschreibung

In der Mitte des 23. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung, fast 4000 Jahre von unserer Zeit entfernt: Die Menschen leben in Frieden und Freiheit. Von der Erde aus haben sie ein Netz aus Handelsbeziehungen und Bündnissen geschlossen, das zahlreiche Planeten in der Milchstraße umfasst. Der Raumfahrer Perry Rhodan hat stets die Vision verfolgt, Freundschaft mit allen Sternenreichen der Galaxis zu schließen. Mit dem Projekt von San will Rhodan darüber hinaus die Kontakte zu anderen Sterneninseln und ihren Bewohnern intensivieren. Ein wichtiges Hilfsmittel dazu ist der PHOENIX, ein neues Raumschiff. Doch nicht alle tragen dieselben friedliebenden Gedanken in sich. Die Menschheit wird erpresst, der Erde droht die Vernichtung. Deshalb begibt sich Rhodan mit dem PHOENIX und seiner kleinen Besatzung auf eine wagemutige Reise – an ihrem Ende wartet ein alter Freund, der vielleicht längst ein Feind geworden ist …

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EPUB

Seitenzahl: 8259

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Cover

Vorwort

Nr. 3300 – Das Geschenk der Leun

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Das erste Geschenk

2. Das Raumschiff

3. Der Zeuge des Untergangs

4. Der Usurpator

5. Der Trividder

6. Dreimal Nichts

7. Husarenritt

8. Das Schwarze Mal

9. Das Dritte Geschenk

10. Absturz

11. Asche

Farbiger Mittelteil

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3301 – Die Krone von Terrania

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Eine Krone zerbricht

2. Ruinen

3. Eine traurige Heimkehr

4. Sprengskulpturen

5. Die Grenzen der Erpressbarkeit

6. Atlans Gerippe

7. Erkenntnis am Ende einer Suche

8. Treffen der Conduiten

9. Begrenzte Auskunftsbereitschaft

Fanszene

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3302 – Terra muss fallen

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Kann ein Stein Gefühle lehren?

2. Mutterinstinkt

3. Eine überraschende Lücke (1)

4. Iteration

5. Lückenflimmern

6. Eine überraschende Lücke (2)

7. Das Geschenk des Terraners

8. Konsequenzen

Journal

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3303 – Der Conduit

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog

1. An Bord der ELDA-RON: Ein Opfer der Stille

2. An Bord der ELDA-RON: Der amputierte Mausbiber

3. Terrania: Ein bizarrer Plan

4. Verbindung (1): In der ELDA-RON

5. »Komm und hol uns!«

6. Aus der Asche

Epilog

Leserkontaktseite

Glossar

Risszeichnung San-Klipper Prototyp PHOENIX

Nr. 3304 – Die Wyconder

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Tankstopp

2. Unheilvolle Erinnerung

3. Fehlersuche

4. Blackout

5. Die Wyconder

6. Terrybor

7. Heimat der Wyconder

Report

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3305 – Feinde der Wyconder

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog

1. Ahnungen und Warnungen

2. Hitzig

3. Abwehrkämpfe

4. Feindbilder

5. Konstellationen

6. Das Wiedererwachen

7. Überzeugungsarbeit

8. Enthüllungen und Überraschungen

Fanszene

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3306 – Angriff der Sternspitze

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog: Unhappy Birthday

1. Der jüngste Anschlag

2. Rückblende: Die letzte Chance

3. Vertrauen und Kontrolle

4. Rückblende: Die Erniedrigung

5. Die Fährten

6. Rückblende: Das Experiment

7. Pelegons Tempel

8. Rückblende: Bruch, Aufbruch, Durchbruch

9. Jagd und Fang

10. Wer der Verräter war

11. Tödlicher Starrsinn

Epilog: Relativ positiv

Stellaris 102

Vorwort

»Traumgeschichten« von Jacqueline Mayerhofer

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3307 – Gucky und das Mentatron

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog: Das Mentatron

1. Rückkehr

2. Traumwelten

3. Geheimnisse

4. NORA

5. Die Entdeckung

6. Erinnerungen

7. Das Phänomen

8. Die Frau

9. Die Aufzeichnung

10. Erkenntnisse und Entscheidungen

Epilog

Leserkontaktseite

Glossar

Risszeichnung ELDA-RON

Nr. 3308 – Verrat auf der ELDA-RON

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog: Allein

1. Ungehorsam

2. Rückkehr

3. Abwägungen

4. Nachwirkungen

5. Hindernisse

6. Vorstoß

7. Pläne

8. Wahrheit

9. Verrat

10. Spiele

11. Ausgespielt

Epilog: Hoffnung

Report

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3309 – Die Schattenhand

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Jasmin: Vor zwei Jahren

Cameron: Jetzt und hier

Hintergedanken I

Jasper: Inzwischen

Cameron: Kurz darauf

Jasper: Währenddessen

Hintergedanken II

Cameron: Unterdessen

Die folgenden Tage

Hintergedanken III

Jasper Cole: Am selben Tag

Cameron Rioz: Augenblicke später

Hintergedanken IV

Cam und Jazz: 28. Juli 2250 NGZ, 20.13 Uhr

Gedenken

Fanszene

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3310 – Zeugen des Untergangs

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog

1. Sirenengesang

2. Der Alte

3. Bonnifer: Das Schiff

4. Das Ylatorium

5. Das Gespräch

6. Bonnifer: Die Umarmung

7. Ein Heer von Ylanten

8. Die Übereinkunft

9. Bonnifer: Shrell

10. Geheimnisse

11. Bonnifer: Zeuge des Untergangs

12. Posbis weinen nicht

13. Romulus und Remus

14. Bonnifer: Sakrileg

15. Bachs Violinsonate in f-Moll

16. Szenario 3

17. Bonnifer: gebrochen

18. Schmerz

19. Drei Alter

Epilog

Journal

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3311 – NATHANS Testament

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Auszeit

2. Konflikte

3. Kampfgetümmel

4. Eine neue Aufgabe

5. Die Prozession der Ylanten

6. Im Fragmentraumer

7. Am Kraterwall

8. Plasmaeroberung

9. Das Back-up

10. Das Wort des Kommandanten

11. Der Letzte seiner Art

Leserkontaktseite

Glossar

Raumfrachter der QUADRA-Klasse

Nr. 3312 – Willkommen in der Agolei

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog: Einsamkeit

BUCH I

1. Enttäuschte Erwartungen

2. Treibgut

3. Theorien

4. Lähmungserscheinungen

5. Die Freundin eines Freundes

6. Neue Befehle

7. Ein unterkühlter Empfang

BUCH II

1. Schicksal, nicht Glück

2. Ins Eis

3. Bergung

4. Patientenpflege

5. Kunstvolles Scheitern

6. Das Spiel beginnt

Leseprobe PR NEO 350 – Rüdiger Schäfer – Kosmische Kontore

Vorwort

1. Perry Rhodan

2. Perry Rhodan

Gespannt darauf, wie es weitergeht?

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3313 – Der Singuläre

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

BUCH III

1. Die Folgen des Ehrgeizes

2. Der Parcours

3. Die letzte Prüfung der Singulären

4. Einsatz der Singulären

5. Ein Auftrag wie maßgeschneidert

BUCH IV

1. Zweite Chance für einen Singulären

2. Erkenntnisse und Fragen

3. Keine andere Wahl

4. Ein Gucky zu viel

Epilog: Besuch

Fanszene

Leserkontaktseite

Nr. 3314 – Die Grüfte Canephors

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

BUCH V

1. Mutantenjagd

2. Kein gemachtes Nest

3. Erwachen

4. Gemeinschaft

5. Startvorbereitungen

BUCH VI

1. Todescountdown

2. Ein unpassendes Puzzleteil

3. Freunde

4. Erwecken

5. In die Tiefe

6. Untergang

7. Aufbruch

Leseprobe Kartanin 1 – Michael Marcus Thurner – Flucht zur Erde

Vorwort

1. Perry Rhodan: Was für ein Spaß!

2. Dao-Lin-H'ay: Die Verfolger

3. Perry Rhodan: Die Entscheidung

GESPANNT DARAUF, WIE ES WEITERGEHT?

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3315 – Die Geister der Agolei

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

15.

16.

Leserkontaktseite

Glossar

Risszeichnung BENU

Nr. 3316 – Welt der Rebellen

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Mentatron

2. Kushlur

3. Am Raumhafen

4. In die Tiefe

5. Finsterkammer

6. Rebellenrat

7. ELDA-RON

8. Im Maschinenpark

9. Innerstes

10. Zielgerade

11. Labyrinth

12. Verkündungsbalkon

Report

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3317 – Binas Visionen

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. TNT – Terra News Total

2. Aurelia Bina

3. Im Nichts

4. Die Festung der Einsamkeit

5. Forschungslabor

6. Ein unerwarteter Besucher

7. Vor dem ersten Kaffee

8. Eine Seite der Macht

9. Dieselbe Seite, doch Uneinigkeit

10. Dream-Team

11. Alles auf Anfang

12. Das Zentrum

13. Die geheime Fracht

Fanszene

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3318 – Konstrukt der Ylanten

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Rückblende

2. Tekener-Tower, Terrania City

3. Deringhouse Station

4. Konstrukt: Der Saal

5. Deringhouse Station

6. Konstrukt: Flucht

7. Atemlos durch das Konstrukt

8. Deringhouse Station: Kontakt

9. Die Enthüllung

10. Amok und Rettung

11. Ein Haluter auf Abwegen

12. Neue Erkenntnisse

13. Der bessere Weg

Journal

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3319 – Rettet NATHAN!

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Aurelia Bina

2. Cameron Rioz

3. Leni Hazard

4. Cameron Rioz

5. Leni Hazard

6. Cameron Rioz

7. Cameron Rioz

8. Leni Hazard

9. Cameron Rioz

10. Der Mörder

11. Der Retter

12. Die Zeugin

Leserkontaktseite

Risszeichnung Aurelia Bina

Nr. 3320 – Der Orden der Datenkunde

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog: Ein ideales Leben

1. Harte Schläge

2. Brandherde

3. Die Annäherung

4. Eine kurze Flugstunde

5. Wenig Glück im Unglück

6. Extratour

7. Komplizierte Komplizenschaft

8. Karakuri

9. Müll und Plunder

10. Wir spielen Leben

11. Die Katastrophe

12. Die andere Katastrophe

Epilog: Einmal hin und ...

Report

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3321 – Die Schwingen des PHOENIX

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Sichu Dorksteiger: Höhlenwanderung

2. Atlan: Garrincha

3. Sichu Dorksteiger: Entstofflichung

4. Atlan: Fehler über Fehler

5. Gucky: Der Andere

6. Phoenix: Das Vergessen

7. Gucky: Der Jaffat

8. Rhodan: Wiedersehen

9. Phoenix: Die Flügel, ausgebreitet

10. Rhodan: Der Handel

11. Sichu Dorksteiger: Noch mehr Gänge

12. Atlan: Gefunden!

13. Rhodan: Der neue Plan

Nachruf Swen Papenbrock

Fanszene

Leserkontaktseite

Nr. 3322 – Botabar, der Wahrhafte

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

15.

16.

Stellaris 103

Vorwort

»Alekz und Rei« von Johannes Anders

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3323 – Odyssee in der Agolei

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Jagdszenen auf Khonmu und anderswo

2. Mein eigener Pilot

3. Wie man in Sonnen taucht

4. Ein vorläufig eher dunkles Kapitel

5. Nupat und Woritak

6. Der Notruf

7. Das Fundstück

8. Die Ballade von Zufall und Notwendigkeit

9. Das Scharmützel

10. Skylla und Charybdis, reloaded

11. Holoparade mit Schreckensbildern

12. Der Klon

13. Der Dämon der Gewalt

14. Das Kind an Bord

15. Was zuvor geschah

16. Wie man Leid beenden kann

17. Treu, verlässlich et cetera

18. Zertrümmert

19. Eine unverhoffte Entdeckung

20. Jäger

21. Wer lauert im Verborgenen?

22. Das Lachen der Lemurer

23. Die Lounge

Leserkontaktseite

Glossar

Risszeichnung Aelors Überlebenskapsel

Nr. 3224 – Wenn das Gewissen schreit

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Aufbruchsstimmung – Cameron Rioz

2. Die Ruhe vor dem ... – Cameron Rioz

3. Loyalität im Dienst – Norm Kennel

4. Von denen man es am wenigsten erwartet – Cameron Rioz

5. Versagt – Leni Hazard

6. Verhör – Leni Hazard

7. Bärendienst – Bonnifer

8. Rein wie raus – Leni Hazard

9. Schlechtes Timing – Cameron Rioz

10. Verrat – Jasper Cole

11. Zäsur – Cameron Rioz

12. Versagt? – Leni Hazard

Report

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3325 – Totensand

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog: Dank für geleistete Dienste I

1. Gestörte Beziehungen

2. Wenn ihr wissen wollt ...

3. Ein unerlaubter Ausflug

4. Ein gemütliches Städtchen

5. Ein Strandspaziergang

6. Auftritt: Der Magier

Epilog: Dank für geleistete Dienste II

Fanszene

Leserkontaktseite

Nr. 3326 – Heldendämmerung

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Trivid-Grundrauschen 1

1. Familientreffen

Trivid-Grundrauschen 2

2. Buße

Trivid-Grundrauschen 3

3. Unterwandert – Eine Stunde später

Trivid-Grundrauschen 4

4. Erwachen

Trivid-Grundrauschen 5

5. Eskalation – Kurz zuvor

6. Ein schlechter Moment, um mit der Pilotenlaufbahn anzufangen

Trivid-Grundrauschen VII

7. Das Brennende Nichts

8. Jemand – Irgendwo, zur selben Zeit

9. Coda – 24. Oktober 2250 NGZ

Nachruf Rainer Schorm

Journal

Leserkontaktseite

Nr. 3327 – Träume bis zum Untergang

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Cameron berichtet

2.

3. Cameron berichtet

4.

5. Cameron berichtet

6. Cameron berichtet

7.

8. Cameron träumt

9.

10. Cameron träumt

11.

12. Cameron träumt

13.

Leserkontaktseite

Glossar

Risszeichnung Raumschiff der Wyconder

Nr. 3328 – Der Sternentresor

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Perry Rhodan und der Schock

2. Perry Rhodan und der Überlebende

3. Perry Rhodan und der Kommandant

4. Perry Rhodan und Krash

5. Wieder am Anfang

6. Kollaps

7. Die Suche

8. Hinter der Barriere

9. Cube

10. Fallen

11. Gefangen

12. Die Suche geht weiter

13. Im Zentrum

14. Draußen

Report

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3329 – Kein Tag für Ehrlichkeit

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Bericht Atlan

2.

3. Bericht Atlan

4.

5. Bericht Atlan

6.

7. Bericht Atlan

8.

9. Bericht Atlan

10.

11. Bericht Atlan

12.

13. Bericht Atlan

14.

Fanszene

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3330 – Eine Handvoll Nichts

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Klonkörper

2. Sternwürfel

3. Hilferuf

4. Versteckspiel

5. Zyklonwall

6. Ausgeliefert

7. Neue Pläne

8. Übungsstunden

9. Schattenhand

10. Fortschritte

11. Geheimnisse

12. Coyn

13. Chancen

Stellaris 104

Vorwort

»Parabelflug« von Thorsten Schweikard

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3331 – Königsmörder

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Gegenwart: Regenwelt, Grippe

Vergangenheit: 1265 NGZ – Die Marsianerin

Gegenwart: Glücksfall

Gegenwart, zeitgleich: Anruf von Pspopta

Vergangenheit: Die Einöde der Tage

Gegenwart: Stimme der Vernunft

Gegenwart, zeitgleich: »Wo ist Nora?«

Vergangenheit: Der Krull

Gegenwart: Steingarten

Vergangenheit: »Warum ist es so laut?«

Gegenwart: Tribunal

Gegenwart, etwas später: Der Blinde Passagier

Gegenwart, zeitgleich: Ein Freund der USO

Leserkontaktseite

Glossar

Risszeichnung Terraformerschiff

Nr. 3332 – Das Haus im Methanmeer

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Kurs Eastside

2. Eingewöhnung an Bord

3. Patrouille der Gataser

4. Sperrgebiet

5. Kontaktaufnahme

6. Flugziel Trishquom

7. Die konstituierende Versammlung

8. Der Speicherkristall

9. Das Forschungsprojekt

Leseprobe PR NEO 360 – Jacqueline Mayerhofer – In Velas Schatten

Vorwort

1. Die Höllenfahrt der IRONCLAD – Teil 1

2. Das Wüten des Golems

Gespannt darauf, wie es weitergeht?

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3333 – Labor der Unsterblichkeit

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog: Geistergeschichten

1. Trio mit acht Fäusten

2. Das Vermächtnis des Reptiloiden

3. Kanonenfutter

4. Hyperhunger

5. Die Geißeln und Rätsel des Nebelwalds

6. Teuflische Intervalle

7. Pläne und Legenden

8. Exotische Lebensformen

9. Blitze und Bürokraten

10. Allerlei Animalisches

11. Vorahnungen

12. Spuren und spuren

13. Die Kammer der Verheißung

14. Ansturm der Übermacht

15. Die wahre Gefahr

Epilog: Eins aus Dreien

Nachwort: Homerisches Gelächter

Fanszene

Leserkontaktseite

Nr. 3334 – In geheimer Mission

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog: Verdammter Bruderkrieg!

1. Weg, er ist weg

2. Der Überläufer

3. Kommandounternehmen

4. Zum Verbündeten

5. Yilad, meine Yilad

6. Yuiltisierung

7. Zweiter Versuch

8. Das ist ... nicht mehr privat

9. Vielfraßfalle

10. Heimweh als Krankheit

11. Wiedersehen macht Freude?

12. Der Gedanke, den alle denken

Epilog: Im Gleichklang vereint

Journal

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3335 – Im Herz der Sternspitze

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Im Sternwürfel

2. Einige Lichtjahre außerhalb des Würfels

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11. Kurz zuvor

Leserkontaktseite

Risszeichnung Gravitationsbrecher

Nr. 3336 – Das kosmische Artefakt

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Das unerwartete Erwartbare

2. Vergessen

3. Chaos in FENERIK

4. Utopia

5. Quintarchenstreitigkeiten

6. Stochastik

7. Eine Galaxis vor dem Krieg

8. Entscheidungen

9. Das erwartete Unerwartbare

Report

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3337 – Kasus 003

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Wer suchet ...

2. Projekt Physiotron

3. Nach der Katastrophe

4. Blick durch den Spiegel

5. Bruderkrieg

6. Thogton'Ta Ym

7. Erneut durch den Spiegel

8. Terroristen

9. Ein Fehler, der keiner war

Fanszene

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3338 – Der Usurpator

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Vorspiel

1. Der Anfang vom Ende I

2. Ein unwillkommenes Wiedersehen

3. Der Anfang vom Ende II

4. Mittendrin statt außen vor

5. Der Mittler

6. Der Usurpator

Nachspiel

Stellaris 105

Vorwort

»Der Zellaktivator« von Robert Schweizer

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3339 – Letzte Rettung 4774

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog

1. Unter Wycondern

2. Unter Wissenden

3. Unter dem Radar

4. Unter besonderen Umständen

5. Unter Zeitdruck

6. Unter Beobachtung

7. Unter Medikern

8. Unter Maschinen

9. Untergang

10. Unter Hoffenden

Epilog

Leserkontaktseite

Glossar

Risszeichnung Reproid

Nr. 3340 – Wer rettet die Retter?

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog: Das letzte Gastmahl

1. Gestrandet im Nirgendwo

2. Verschlissene Nervenkostüme

3. Reflexionen

4. Der Höllenschlund

5. Willkommen auf der Giftwelt

6. Brutalismus

7. Null, eins, zwei, viele

8. Der Innige Silo

9. Das Ei des Todes

10. Die Auflösung

11. Countdown

12. Gemischte Gefühle

Epilog: Ein zweites Leben

Report

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3341 – Die Paria

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Der Preis der Sicherheit

2. Reine Schikane

3. Nicht mehr in Kansas

4. Nur eine technische Störung

5. Unsafe House

6. Die Sache mit dem Vertrauen

Fanszene

Leserkontaktseite

Nr. 3342 – Physiotron des Todes

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog: In der Forschungsstation

1. Ein neues Versteck

2. In der Forschungsstation

3. HALUTA VII

4. In der Forschungsstation

5. HALUTA VII

6. In der Forschungsstation

7. Koppnersystem

8. In der Forschungsstation

9. HALUTA VII

10. In der Forschungsstation

Epilog: In der Forschungsstation

Journal

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3343 – Fremde Freunde

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Bericht Atlan

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13. Bericht Atlan

Leserkontaktseite

Glossar

Risszeichnung OBJEKTIV-Station

Nr. 3344 – Das Geschenk der Leun

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. Phönix-Voliere

2. Morgensonne

3. Unzureichend platt

4. Jenseits der Lügen

5. Ein ziemlich guter Plan

6. Steppenläufer

7. 392 Insekten

8. Windig

9. Ein bekanntes Gesicht

10. Jeder, wie er mag

11. Die Sterne brauchen Verlässlichkeit

12. Der alles entscheidende Satz

Report

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3345 – Der 50-Jahres-Plan

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1. 10. September 2250 NGZ – GRAVEN.1b

2. 53 Jahre zuvor – Katakomben von Rugyra

3. 10. September 2250 NGZ – GRAVEN.1b

4. 52 Jahre zuvor

5. August 2198 NGZ – HIDEOUT-Station

6. August 2198 NGZ – HIDEOUT-Station

7. 11. September 2250 NGZ – 5-5-5

8. 13 Jahre zuvor – Styx

9. 11. September 2250 NGZ – 5-5-5

Fanszene

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3346 – In den Katakomben von Rugyra

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Vorspiel: Die Regenuhr

Erster Teil – Oberhalb der Katakomben

Zwischenspiel: Ich bin ein Grab geworden

Zweiter Teil – In den Katakomben von Rugyra

Zwischenspiel: Im Glanz der Freiheit

Dritter Teil – Weit entfernt von den Katakomben Rugyras

Nachspiel: Es wird wunderbar!

Stellaris 106

Vorwort

»Kapitäninnenkram« von Dirk Eickenhorst

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3347 – Entscheidung am Zyklonwall

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog: Shrell

1. In der Schwebe

2. Im Innersanktum

3. In letzter Sekunde

4. Im Zugzwang

5. In Sprüngen

6. Im Korridor

7. Im Anflug

8. Im Hintergrund

9. Im Verwehen

10. Im freien Fall

11. Im Wycosystem

Epilog: Reginald Bull

Leserkontaktseite

Glossar

Risszeichnung GRAVEN-Hyperrelais

Nr. 3348 – Brennpunkt Neu-Atlantis

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog: Heimkehr

1. Geflügelte Worte

2. An vielen Fronten

3. Das Arsenal der Legaten

4. Sondereinsatzkommando G.H.O.S.T.

5. Grüne Hölle, blaue Wunder

6. Der Letzte seiner Art

7. Von Angesicht zu Avatar

8. Ausgewogene Berichterstattung

9. Der Feind meiner Feinde ist noch lang nicht mein Freund

10. Eine Katastrophe kommt selten allein

11. Reich mir die Hand, mein Leben

Report

Leserkontaktseite

Glossar

Nr. 3349 – Kampf um Luna

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog: Ein einseitiges Gespräch

1. Spurensuche

2. Bei der Versammlung der Toten

3. Die Botschaft aus dem Nichts

4. Das Joch des Schicksals

5. Regenbögen

6. Nackte Tatsachen und bloße Vermutungen

7. Vor- und Zuversicht

8. Zu viel zu früh

9. Dank sei der Legaten-Technik

10. Halbgötter gegen Geister

11. Der Abschied

Epilog: Wurzeln

Fanszene

Leserkontaktseite

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

In der Mitte des 23. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung, fast 4000 Jahre von unserer Zeit entfernt: Die Menschen leben in Frieden und Freiheit. Von der Erde aus haben sie ein Netz aus Handelsbeziehungen und Bündnissen geschlossen, das zahlreiche Planeten in der Milchstraße umfasst.

Der Raumfahrer Perry Rhodan hat stets die Vision verfolgt, Freundschaft mit allen Sternenreichen der Galaxis zu schließen. Mit dem Projekt von San will Rhodan darüber hinaus die Kontakte zu anderen Sterneninseln und ihren Bewohnern intensivieren. Ein wichtiges Hilfsmittel dazu ist der PHOENIX, ein neues Raumschiff.

Doch nicht alle tragen dieselben friedliebenden Gedanken in sich. Die Menschheit wird erpresst, der Erde droht die Vernichtung. Deshalb begibt sich Rhodan mit dem PHOENIX und seiner kleinen Besatzung auf eine wagemutige Reise – an ihrem Ende wartet ein alter Freund, der vielleicht längst ein Feind geworden ist ...

 

Nr. 3300

 

Terra muss fallen

 

Die Zukunft wird aus Asche geboren

 

Ben Calvin Hary

 

 

 

Heinrich Bauer Verlag KG, Hamburg

 

4000 Jahre in der Zukunft ...

Wir befinden uns in der Mitte des 23. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung.

Die Menschen leben in Frieden und Freiheit. Von der Erde aus haben sie ein Netz aus Handelsbeziehungen und Bündnissen geschlossen, das zahlreiche Planeten in der Milchstraße umfasst.

Perry Rhodan – der Mann, der die Menschheit zu den Sternen geführt hat – wird noch immer von der Vision angetrieben, die ihn seit seiner ersten Begegnung mit Außerirdischen erfüllt: ein partnerschaftliches Miteinander aller Völker der Milchstraße zu erreichen. Aber seit geraumer Zeit hat er diesen Plan erweitert: Das »Projekt von San« soll auch die freundschaftlichen Kontakte zu anderen Sterneninseln und ihren Bewohnern intensivieren. Ein wichtiges Hilfsmittel dazu ist der PHOENIX.

Doch nicht alle tragen dieselben friedliebenden Gedanken in sich. Die Besatzung eines fremden Raumschiffs beispielsweise ist mit einer klaren Botschaft zur Erde gekommen. Die Unbekannten kündigen an: TERRA MUSS FALLEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Der Terraner will die Menschheit zu den Sternen führen.

Shrell – Die Leun stellt dem Terraner ein Ultimatum.

Cameron Rioz – Der Trividder überlebt – und verliert alles.

Bonnifer – Der Gefangene muss Sprachrohr spielen.

Aus Bonnifers Annalen

Eintrag 70.432

 

Heute wird Terra untergehen. Und ich bin machtlos, kann es nicht verhindern.

Langsam finde ich mich damit ab.

In diesem Jahr, das die Bewohner dieser Welt als das 2249. Jahr der Galaktischen Zeitrechnung bezeichnen, wird Shrells Plan aufgehen. Alle Vorbereitungen, das Ränkeschmieden und das Versteckspielen werden sich bezahlt machen. Wie schon zuvor.

Der 7. Juni ist das Datum, von dem die Geschichtsbücher der Galaktiker später sagen werden: »Es war der Tag, an dem das Ende seinen Anfang nahm.«

 

 

1.

Das erste Geschenk

 

In Terrania nannten sie es das »Geisterschiff«.

Perry Rhodan hielt das für einen übertrieben dramatischen Namen. Er passte nicht zu dem Schrotthaufen, der seit gut fünfzig Jahren offenbar herrenlos am Rand des Atlan Space Port ruhte. Dessen flechtenüberwucherte Hülle schrundig war und die an manchen Stellen geschmolzen und wieder erstarrt zu sein schien; vielleicht die Spuren einer vergangenen Raumschlacht. Es war ein grob halbmondförmiger, dreihundert Meter durchmessender Koloss aus Altmetall, plump und bedrohlich zugleich.

Ein Windhauch streifte ihn.

»Deine Leute wollen ihr Volksfest wirklich im Schatten dieses Ungetüms abhalten?«, fragte eine hohe Stimme.

»Auch schön, dich zu sehen, Gucky.« Rhodan schmunzelte. Er sah zu dem Sprecher hinab.

Vor ihm war buchstäblich aus dem Nichts ein metergroßes Geschöpf mit braunem Fell aufgetaucht. Der Kopf endete in einer spitzen Schnauze, aus der ein einziger Nagezahn ragte. Aus dem verdickten Hinterteil des Wesens wuchs ein platter Biberschwanz.

Einst hatten die Menschen Guckys Spezies aufgrund dieses Aussehens den Namen »Mausbiber« verliehen. Sie selbst hatten sich Ilts genannt. Gucky war der Letzte seiner Art, der einzige Überlebende seines Volkes. Der letzte Ilt.

Mehrere leere Stellplätze am Südrand des zivilen Raumhafens waren zur Freifläche umfunktioniert worden. Musik wummerte aus Akustikfeldern. Sanft legte Gucky die Pfote auf Rhodans Unterschenkel und schob ihn die Prallfeldabsperrung entlang. Im Vorübergehen starrte er auf das Geisterschiff.

»Ich hätte Lust, hineinzuteleportieren und zu schauen, ob wirklich Gespenster an Bord sind«, sagte er. »Aber ich darf ja nicht.«

»Ich bewundere deine Selbstdisziplin.«

Rhodan meinte das weniger ironisch, als es vermutlich klang. Gucky galt seit jeher als Supermutant, weil er über drei unterschiedliche Paragaben verfügte: Er war Telekinet, Telepath und Teleporter. Mit einem Sprung, wie er die Teleportation gerne nannte, war er auch so unvermittelt auf den Raumhafen gelangt. Der Windstoß, den Rhodan gespürt hatte, war ein Nebeneffekt: bewegte Luft, die der Ilt mit seiner Masse verdrängt hatte. Dass Gucky in den vergangenen Jahrzehnten nie der Versuchung erlegen war, gegen den diplomatischen Anstand zu verstoßen und sich das Geisterschiff von innen anzuschauen, bewies Beherrschung.

Das bedeutete allerdings nicht, dass er es nicht immer wieder vorgeschlagen hatte.

»Eines Tages wird sich die Besatzung zeigen.« Glauben konnte Rhodan das nach all der Zeit aber nicht mehr. Sie setzten sich in Bewegung.

Der Tag war jung, die Sonne eben aufgegangen. Auf dem Atlan Space Port herrschte trotz der morgendlichen Stunde Jubelstimmung. Rings um den provisorischen Festplatz parkten kugelförmige Raumschiffe – Giganten aus rötlichem Stahl, jeder Hunderte von Metern durchmessend und mit einer wulstförmigen Verdickung auf Höhe des Äquators. Die Kugel war die seit Jahrtausenden unter Menschenvölkern übliche Bauform.

Der Boden zwischen den Landestützen war bunt vor Menschen und anderen intelligenten Lebensformen. Kinder ruhten auf den Armen ihrer Eltern, wiesen auf ein Trivid-Spektakel, das sich über den Köpfen abspielte: Strichfiguren stellten eine zusammengefasste Geschichte des raumfahrenden Terra nach. Antigravkameras schwirrten umher. Mediennetzwerke übertrugen das Geschehen in die entferntesten Teile der Milchstraße.

In regelmäßigen Abständen standen brusthohe Pfosten, auf deren Spitze je ein Prallfeldemitter angebracht war. Eine Gruppe aus vier Jugendlichen presste sich an den unsichtbaren Zaun und rief einem vielleicht Zwanzigjährigen mit brauner Haut etwas zu, der es irgendwie auf Rhodans Seite der Barriere geschafft hatte. Neben dem jungen Mann stand eine rothaarige, etwa dreißigjährige Frau und half mit den Einstellungen einer schwebenden Kamera.

Der Mann bemerkte Rhodans Blick und grinste ihn an. So, wie man einen guten Freund grüßt.

Rhodan runzelte die Stirn. Wer war der Kerl? Das Gesicht kam Rhodan vage bekannt vor, für einen Pressevertreter schien er jedoch zu jung. Gehörten er und seine Begleiterin zu den Ehrengästen? Nickend erwiderte er den Gruß.

Um die Feiernden führte ein abgetrennter Pfad zum Stellfeld der OSIRIS, die geöffnete Bodenschleuse wartete. Immer mehr aus der Menge drängten sich an die Absperrung. Rhodan schüttelte Hände, scherzte mit tellerköpfigen Gatasern und spitzhornigen Cheborparnern.

Die Leute waren gekommen, um beim Neuen Aufbruch Glück zu wünschen. Das Projekt Phoenix, das er in den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten geleitet hatte, ging in seine nächste Phase.

Perry Rhodan würde nicht mitfeiern. Das Fest gehörte der Bevölkerung. Er selbst war auf der Durchreise. Sein Ziel war der Mond.

Auf Luna sollte die feierliche Taufe des PHOENIX stattfinden. Damit würde eine völlig neue Kategorie von Raumschiffen erstmals in Aktion treten. Die Plätze im Gästebereich der Hamiller-Werft waren begehrt. Nur einige handverlesene Auserwählte würden ihn begleiten. Etliche waren bereits an Bord der OSIRIS.

Der Rest traf soeben ein. Liga-Residentin Thina Maynard und ihre Stellvertreterin Akasha Pal betraten die Rampe, die zur Heckschleuse empor führte. Beide vertraten die Regierung der Liga Freier Galaktiker. So hieß der Sternenstaat, dem die Erde angehörte und in dessen Hauptstadt – Terrania – der Raumhafen lag.

Dazwischen drängten sich Reporter, Journalisten und ihre Schwebekameras. Zu ihnen stieß der Braunhäutige, der Rhodan zugelächelt hatte. Er hielt einen vierarmigen, schwarzhäutigen Giganten vom Planeten Halut auf, aus dessen Kuppelkopf drei glutrote Augen starrten. Icho Tolot war einer von Perry Rhodans engsten Freunden und einer der treusten Verbündeten der Menschheit, obwohl er selbst kein Mensch war. Natürlich hatte Rhodan ihn bei der Schiffstaufe dabeihaben wollen.

Der junge Mann sagte etwas, das Rhodan nicht verstand. Tolot öffnete sein breites Maul, entblößte eine Reihe entsetzlicher Kegelzähne – und stieß brüllendes Gelächter aus. Erschrocken presste der Mann sich die Hände auf die Ohren. Die Umstehenden zuckten zusammen.

»Bist du wirklich nicht neugierig, wie die Besatzung des Geisterschiffs überhaupt aussieht?« Gucky schien mit den Gedanken woanders. Immer wieder sah er über die Schulter zu dem Wrack am Südwestende des Hafengeländes. »Keilflügelraumer« war der Begriff, den irgendwelche Journalisten für die fremde Bauform gefunden hatten.

»Ein Sprung, und das Mysterium wäre gelöst«, ergänzte er. Es klang wie eine Herausforderung.

Rhodan schüttelte den Kopf. Von allen Momenten, die Gucky in den vergangenen fünfzig Jahren für eine solche Exkursion vorgeschlagen hatte, war dies der unpassendste.

Dabei war er neugierig. Genau wie die meisten anderen Terraner.

Das Geisterschiff hieß eigentlich ELDA-RON, die Erbauer waren angeblich die »Leun«, doch kein solches Volk existierte in den Datenbanken der Milchstraße. Einst waren die Unbekannten nach einem automatisierten Asylgesuch gelandet, seither stellten sie sich tot. Falls es eine lebende Besatzung gab, waren deren Gedanken für Guckys telepathischen Sinne jedenfalls nicht zugänglich.

»Sichu kommt.« Der Ilt deutete auf einen Gleiter, der sich von Westen über die Dächer der Abfertigungsterminals hinweg näherte. Dass Perry Rhodans Frau hinter den Kontrollen saß, hatte er mittels seiner telepathischen Fähigkeiten festgestellt. »Ich gebe dem Kommandanten der OSIRIS Bescheid, dass es gleich losgeht. In der Zwischenzeit kannst du weiter Hände schütteln. Dafür sind wir schließlich hier.«

Er stimmte zu.

Gucky entmaterialisierte. Ein Luftzug stürzte in das entstandene Vakuum.

»Kommissar Rhodan?« Eine junge, sehr sanfte Stimme rief nach ihm. »Darf ich dich interviewen?«

Rhodan wandte sich um und blickte in ein strahlendes Lächeln. Dunkelbraune Augen musterten ihn erwartungsfroh. Der junge Mann hatte sich von Icho Tolot abgewandt, die Antigravkamera schwebte ein Stück hinter ihm. Er trug das Haar kurz.

Seine rothaarige Begleiterin blieb abseits. Ein Steuerholo leuchtete vor ihr, damit bediente sie die Kamera.

»Wie wäre es gleich nach der Schiffstaufe?« Rhodan warf einen Blick auf die Uhrzeit im Multifunktionsarmband. Auf Luna stand eine finale Inspektion, ein letzter Besuch des Prototyps an. Dr. Barstow, die leitende Ingenieurin, wartete. »Wir können uns im Anschluss im Besucherbereich der Hamiller-Werft unterhalten«, fügte er hinzu.

Ein Schatten huschte über die Züge des jungen Mannes. Seine Lippen wurden schmal. Zwischen seinen Brauen erschien eine steile Falte. Schon im nächsten Moment grinste er wieder. Es ging so schnell, dass Rhodan einen Lidschlag lang glaubte, er hätte es sich eingebildet.

Sichu Dorksteigers Gleiter steuerte den Beiboothangar der OSIRIS an und landete.

»Bitte!«, rief die Rothaarige flehend. »Wir gehören nicht zu den Akkreditierten.« Schuldbewusst biss sie sich auf die Unterlippe.

»Wie seid ihr dann auf diese Seite der Absperrung gelangt?« Zugangsbänder um ihre Handgelenke verrieten, dass sie sich nicht einfach eingeschlichen hatten. Aber wozu hatte man ihnen Zugang gegeben? Zum Raumhafenpersonal oder den Sicherheitskräften gehörten sie, der Kleidung und der Kamera nach zu urteilen, ebenfalls nicht.

Illustration: Swen Papenbrock

»Ich konnte für Cams Trivid-Kanal ein paar Gefallen einfordern.« Die Rothaarige erklärte sich in wenigen Sätzen. Ein Cousin bei der Hafenverwaltung und ein Ex-Mann im Planungskomitee spielten eine Rolle. »Cameron Rioz und ich sind ein Team. Ich manage ihn und seinen Kanal für die Agentur, bei der ich arbeite. – Ich bin übrigens Lyta, Lyta Hasan.«

Von jenseits des Prallfelds hallten Rufe. Am lautesten zu hören waren die vier Jugendlichen, die dem Braunhäutigen namens Cam zujubelten: ein Junge, vielleicht sechzehn, und drei Mädchen, die etwas älter wirkten. In der Armbeuge trug der Junge ein Drei-D-Tattoo in Form eines Schmetterlings, der in allen Farben des Spektrums schillerte.

»Und du hast deine Anhänger mitgebracht.« Offenbar war Cam einer der zahllosen Trividder, wie sie scheinbar im Fünfjahrestakt auftauchten, mit wenig Inhalt und viel Persönlichkeit ein Millionenpublikum anhäuften und verschwanden, bevor man sich ihre Namen gemerkt hatte.

Der Junge mit dem Schmetterling bat um eine Unterschrift.

Leichtfüßig ging Cam zu ihm hin, tänzelte wie im Takt zur Festmusik. »Leute! Rhodan ist der viel größere Star! Den müsst ihr nach Autogrammen fragen!« Mit einem hingehaltenen Holomarker signierte er den Unterarm des Fans.

»Cooles Tier!« Er tippte gegen die Tätowierung.

Der Junge strahlte.

Perry Rhodan fasste einen Entschluss. Selbst nicht im Mittelpunkt zu stehen, war ungewohnt für ihn, aber die Abwechslung gefiel ihm. Und irgendwie mochte er diesen gut aufgelegten Kerl. Mit Fans ging Rioz um, wie man mit guten Freunden spricht. Das schien sein Geheimnis zu sein.

»Ich nehme mir Zeit für dein Interview«, sagte er.

»Echt?« Cameron Rioz' Füße vollführten einen Tanzschritt, bevor er es anscheinend bemerkte und sich zur Ordnung rief.

»Selbstverständlich.« Für Rhodan waren es fünf Minuten einer schier ewigen Lebenszeit, die er opferte. Rioz' Karriere aber mochte er damit einen Schub verpassen. Die OSIRIS würde ohnehin nicht ohne ihn starten.

»Stellt euch so, dass das Geisterschiff nicht zu sehen ist.« Hasan positionierte sich mit dem Rücken zur ELDA-RON, sodass der Blickwinkel der Antigravkamera über die Feiernden wies. Sie schüttelte sich, wie um eine Gänsehaut abzustreifen. »Ich will lieber glückliche Gesichter im Bildhintergrund als diesen scheußlichen Blechhaufen.«

Sie und Gucky hätten sich sicher gut verstanden.

Rioz' Mehrzweckarmband erzeugte ein Mikrofonfeld. Ein Holo zeigte Fragen, die er in überbordendem Optimismus wohl vorbereitet hatte. Schnell ging er sie durch.

Rhodan las mit. Die Themen waren oberflächlich: »Wie ist es, mehr als siebenhundert Jahre an einem Langzeitplan zu feilen?« – »Wie fühlt es sich an, dass es im Projekt von San endlich vorangeht und das galaxienübergreifende Bündnis ins Rollen kommt?« – »Erzähl uns vom PHOENIX, was kann das neue Raumschiff?«

Auf jede Frage wusste Rhodan eine Standardantwort. Er würde stattdessen zwei, drei persönliche Einblicke geben. Wenn Rioz seinen Trivid-Kanal ähnlich moderierte, wie er mit den Fans umging, war das der geeignete Ton.

Es kam nicht dazu.

Ein Knall erschütterte das Gelände.

Und im nächsten Augenblick brach Chaos aus.

 

*

 

Rhodan kannte die Wahrheit. Sie war banal.

Die ELDA-RON stand, wie alle anderen Schiffe in diesem Areal, auf einem normalen, offiziell als solchem ausgewiesenen Dauerstellplatz. Der war ordnungsgemäß und unbefristet gepachtet worden und wurde regelmäßig bezahlt. Das Asyl war nach wenigen Jahren sowie dem üblichen politischen und bürokratischen Prozedere akzeptiert worden. Das war ein Verwaltungsakt, unspektakulär und von der Öffentlichkeit unbeachtet – die ELDA-RON war nur einer von vielen gleichartigen Fällen gewesen, die jedes Jahr nach Terra kamen.

Damals hatte es Besuche, gründliche Anhörungen und Inspektionen an Bord gegeben – und gab es noch immer, gelegentlich zumindest. Die Kommandantin erbat sich »aus kulturellen Gründen« völlige Anonymität und Diskretion, und das wurde von den Behörden und der Raumhafenverwaltung auch akzeptiert. Das konnte einem gefallen oder nicht, aber sie waren schließlich nicht das einzige Volk mit drakonischer Privatsphäre.

Rhodan selbst wusste das vom Hörensagen, denn er hatte mit Terras Verwaltung kaum zu tun. Die Leun wollten unter sich bleiben und ihr Schiff nicht verlassen, aber das mussten sie auch nicht. Gucky, wenn er nicht gerade scherzte, verstand das ebenso.

Selbstverständlich war das nicht die Mär, welche die Medienabteilung des Raumhafens kultivierte. Denn mit dem Mysterium, das irgendwann bei Anwohnern und Reisenden zu kursieren begann, kam ein gewisses Prestige. Über die Jahrzehnte war das Geisterschiff, dank scherzhaft gestreuter »Verschwörungstheorien«, zum inoffiziellen Maskottchen geworden. Und so klang die offizielle Version:

Natürlich hatten die Terraner in den vergangenen fünf Jahrzehnten oft versucht, mit der Besatzung der ELDA-RON zu sprechen. Doch seit der Landung hatte niemand das Geisterschiff je betreten oder verlassen. Funkanrufe blieben stets unbeantwortet. Mehrmals hatte die Raumhafenverwaltung versucht, die ELDA-RON vom Landefeld zu entfernen, war jedoch an bürokratischen Hürden gescheitert. Die Fremden hatten sich schlicht nie etwas zuschulden kommen lassen.

Der Geheimdienst der Liga hatte den sogenannten Keilflügelraumer lange beobachtet, dies schließlich aber mangels Dringlichkeit eingestellt. Ein, zwei Mal waren überraschend Boxen mit Hyperkristallen unter dem Schiff erschienen – so entrichtete man die Standgebühren. Doch dahinter konnte auch ein Schiffsrechner stecken. Proviantnachschub benötigte an Bord anscheinend niemand.

Der Rest waren Gerüchte und Rätsel. Die Überzeugung herrschte, dass ein überlebendes Besatzungsmitglied die Schäden an der Hülle längst repariert hätte. Hatten die Leun solche Angst, dass sie sich nicht vor die Tür trauten?

All das ging Perry Rhodan durch den Sinn, während er sich nach der Ursache des Knalls umsah. Der Lärm war von der ELDA-RON gekommen!

In der Seite des Geisterschiffs klaffte ein Loch. Es gab den Blick auf Decks und eine Maschinenhalle voll fremdartiger Aggregate frei. Die Ränder wirkten zerfasert, wie die Säume eines gerissenen Gewebes. Dunkler Rauch stieg aus dem Innern.

Unter den Feiernden verebbte der erste Schock. Hinter der Absperrung geriet die Menge in Aufruhr. Schrille Entsetzensschreie ertönten. Der Junge mit dem Schmetterling versteifte. Seine Freundinnen fassten ihn an den Schultern, wahrscheinlich, um ihn vom Prallfeld und aus der Nähe des Schiffs fortzuziehen. Sirenengeheul übertönte die Musik, bevor das Gewummer abbrach.

Rhodan machte gegenüber Cam Rioz eine entschuldigende Geste und aktivierte sein Mehrzweckarmband. Er prüfte den Kommunikationskanal der Hafenleitung und setzte eine Hinweismeldung ab. Der Verwaltungssitz lag am Nordende des Raumhafens, aber das war etliche Kilometer entfernt.

In diesem Moment gingen dort die ersten Meldungen ein. Positroniken würden lichtschnell Entscheidungen treffen und Sicherheits- und Rettungspersonal entsenden.

Schutzschirmzäune spannten sich plötzlich zwischen dem Geisterschiff und den anderen Stellplätzen. Atlan Space Port war ein ziviler Raumhafen, um dessen Schildwall der Stadtteil Atlan Village gewachsen war. Die Energiefelder dienten dem Schutz der Anwohner und wurden automatisch aktiviert, sobald gewisse Parameter erfüllt waren.

Rhodan setzte eine Nachricht an die OSIRIS und an das Festkomitee ab: »Keine Verletzten, allen geht es gut.«

Mehr konnte er nicht tun. Die Zuschauer waren verunsichert, aber hinter den Prallfeldern sicher, die soeben aufgeflammten Energiebarrieren schützten sie zusätzlich.

Einer der Zäune trennte Lyta Hasan von Rhodan und Cameron Rioz. Schulterzuckend lenkte sie die Antigravkamera herum, sodass sie die Rauchfahne filmte. »Ich glaube, da drin ...«

Ein zweiter Knall ertönte, lauter und gellender als der erste. Diesmal stieg ein Feuerball aus dem Leck, blendete Rhodan. Undeutlich erkannte er nun etwas Schwarzes, Eiförmiges unter dem Geisterschiff, wo zuvor nichts gelegen hatte. War es durch die Explosion dorthin gelangt?

Ein dritter Knall! Aus dem Lichtblitz schleuderte ein Trümmerteil.

Genau auf Rhodan und Rioz zu!

Erneut reagierte Perry Rhodan binnen eines Lidschlags. Er sah den scharfkantigen Umriss auf sich zukommen, packte den jungen Mann am Kragen und zerrte ihn zu Boden. Die Metallscherbe sauste eine Handbreit über seinen Rücken hinweg, der Luftzug riss an seinen Haaren.

Es schepperte, als die Scherbe einen der Prallfeldemitter traf und außer Funktion setzte. Die Absperrung kollabierte.

Die Menge hatte Glück im Unglück. Die meisten Zuschauer waren nach der ersten Explosion zurückgewichen. Andere hasteten im letzten Moment beiseite – aber nicht alle. Ungebremst schlitterte das Trümmerstück über den Plastbetonbelag mitten in die vorderste Reihe.

Jemand schrie.

Mit einem Ruck blieb das Teil liegen.

Perry Rhodan und Cameron Rioz sahen einander an.

Rhodan kam aus der Hocke. Das Interview, die Taufe des PHOENIX, die Reise nach Luna – alles war vergessen. Was da warum explodiert war, nachdem das Geisterschiff fünf Jahrzehnte lang kein Lebenszeichen von sich gegeben hatte, kümmerte ihn vorerst nicht. Wer hatte geschrien? War derjenige verletzt?

Er sprintete los.

Rhodan rechnete damit, dass Rioz zurückbleiben und Hasan ihre Antigravkamera auf das Unglück im Publikum richten und es für eine Story ausnutzen würde: Seht her, der Stadtgründer selbst stürzt sich todesmutig ins Verderben, rettet Menschen und andere Galaktiker! Nur hier auf meinem Kanal! Abonniert mich für mehr heiße Raumhafen-Action. So funktionierte das Handwerk: Alles wurde übertragen, das Leben verkam zum Livebericht. Für Rioz bedeutete das Unglück ein Quotenplus.

Selbstverständlich würde Hasan seine Kamera bedienen und er aus dem Off kommentieren.

Aber genau das geschah nicht. Rioz hastete an Rhodans Seite durch die Menge.

Sie sprangen über den umgefallenen Emitterpfahl und auf die Metallplatte zu. Die war von der Detonation verbeult und halbrund aufgewölbt, lag aber so auf, dass unter dem Metall ein Hohlraum entstand. Ein dünner Arm ragte darunter hervor.

Um Rhodan und Rioz drängten sich Menschen mit schockierten Mienen. Die Szene wirkte wie eingefroren. Die drei weiblichen Jugendlichen standen umher, starrten auf das Metallstück.

»Jazz!«, schrie ein Mädchen mit blauen Haaren.

 

*

 

Dicht neben dem Arm ging Rhodan in die Hocke und packte das Metall, um es hochzuheben. Auf der blassen Haut erkannte er die schwarze Umrandung eines holografischen Schmetterlings. Daneben war der tiefblaue Schwenker, in dem Rioz' Unterschrift endete.

»Jazz« musste der Name des Jungen sein. Das Trümmerteil hatte ihn unter sich begraben.

Wie schwer war der Junge verletzt? Medoroboter und Rettungskräfte waren sicher längst unterwegs und würden jede Minute eintreffen, doch auf sie wollte Rhodan nicht warten. Vergeblich rief er in Gedanken nach Gucky; der Mausbiber hätte das Metallstück telekinetisch anheben können. Bekam er an Bord der OSIRIS mit, was sich außerhalb abspielte?

»Hilf mir!«, sagte er zu Rioz, aber da hatte dieser längst zugepackt.

Zu zweit hievten sie tatsächlich das Metallteil vom Körper des Verletzten. Aus direkter Nähe erinnerte die Textur des Metalls an feines Stahlgewebe. Für seine Größe war es ungewöhnlich schwer.

»Zieht ihn raus!«, rief Rioz seinen Fans zu.

Die Mädchen verharrten um das Trümmerstück, mit Tränen in den Augen und kreideweisen Gesichtern. Erst nach der Aufforderung krochen sie auf Händen und Füßen zu dem Verletzten und zerrten ihn unter dem Bruchstück hervor.

Kaum hatten sie es geschafft, war auch schon der erste Medoroboter heran. Die Maschine schwebte über den Jungen, fuhr ihre Untersuchungstentakel aus und injizierte ihm etwas. Rhodan und Rioz ließen das Metallstück hinkrachen und keuchten.

Gleich darauf gab der Roboter Entwarnung.

Der Junge namens Jazz hatte Glück gehabt. Die Druckwelle, die das Trümmerstück vor sich hergeschoben hatte, hatte ihn schlicht umgeweht. Er hatte am Boden gelegen, bevor es ihn hatte treffen können. Sein Arm war gebrochen, zwei Rippen angeknackst, und am Hinterkopf hatte er eine Platzwunde. Dank der modernen Heilmethoden würde er binnen Stunden wieder auf den Beinen sein. Er war bei Bewusstsein und blickte aus großen Augen um sich.

»Wow.« Der Junge betrachtete erst Rhodan, dann Rioz. »Gleich von zwei Legenden gerettet. Bester Tag von allen!« Das Grinsen kehrte auf seine Lippen zurück. Er wollte den Untersuchungstentakel abschütteln und aufstehen, doch die Mädchen hielten ihn fest.

»Bleib liegen, Brüderchen«, sagte die Blauhaarige. »Ma und Pa bringen mich um, wenn du tot nach Hause kommst.«

Die Feier war vorzeitig beendet. Die Hologirlanden erloschen, anstelle des Trivid-Spektakels leuchtete ein großformatiger Hinweistext: »Gelände bitte geordnet räumen.« Pfeile wiesen zu den Notausgängen. Die Galaktiker strömten vom Platz. Der Raumhafen leerte sich zügig.

Jazz wurde weiter versorgt. Rhodan und Rioz vergewisserten sich, dass er wirklich in Ordnung war, dann überließen sie den Verletzten seinen Begleiterinnen. Rioz kehrte zu Hasan zurück, er sprach leise durch den Energiezaun mit ihr. Unwillkürlich hielt Rhodan nach der Kamera Ausschau. Er entdeckte das faustgroße Gerät in Hasans Hand. Mit dem Filmen hatte sie aufgehört.

Gucky materialisierte einen Augenblick später. Entschuldigend legte er den Kopf schräg.

»Wie ich sehe, hast du alles im Griff, Chef.« Er klang geknickt. »Tut mir leid, dass ich nicht früher aufgetaucht bin. Im Passagierbereich eines Raumers der OXTORNE-Klasse bekommst du nichts mit, und die Schlafmützen in der Zentrale haben eine Minute gebraucht, bis sie uns von der Katastrophe informiert hatten. Hätte ich nicht zufällig die Gedanken des Funkoffiziers und die der Menge hier draußen gelesen, säße ich vermutlich immer noch in der Mannschaftsmesse über meinem Möhrensoufflé.«

»Schon gut, Gucky.« Er kraulte seinen Nacken. »Gib mir einen Augenblick.«

Die Energiezäune wurden abgeschaltet, mittlerweile isolierte ein Paratronschirm das Geisterschiff vom Rest des Raumhafens.

Löschroboter kamen aus allen Richtungen, drangen durch kurzlebige Strukturlücken und sprühten weißen Schaum auf die brennende Hülle.

Rhodan verbrachte die nächsten Minuten damit, Funkgespräche mit dem Mond und den Organisatoren der Schiffstaufe zu führen. Sollten sie das Ereignis verschieben? Der Aufregung Rechnung tragen und auf einen ruhigeren Zeitpunkt warten? Er beriet sich mit Sichu, seiner Frau und eine der bedeutendsten Wissenschaftsgrößen der Liga, die mit den anderen Ehrengästen auf der OSIRIS geblieben war. Ihre Meinung zählte für ihn. Rhodan war für den Abbruch.

»Es gibt Argumente dafür und dagegen, Perry.« Ihre in früheren Zeiten volle Stimme war zu einem trockenen Alt geworden. Die Goldmuster auf ihren Wangen schimmerten nicht mehr so deutlich: Sichu Dorksteiger war gealtert, während Perry Rhodan durch seinen Zellaktivator noch genauso aussah, sprach und sich fühlte wie an dem Tag, als sie einander begegnet waren. Oder tausend Jahre früher. »Deine terranische Mentalität drängt zur Pietät, aber der PHOENIX wurde für alle Völker gebaut. Willst du all den Galaktikern dort draußen zeigen, dass das Galaktikum sich durch Kleinigkeiten von seinen Visionen abbringen lässt?«

»Galaktikum« war der Name jener galaxisweiten, demokratischen Bündnisregierung, die in den vergangenen hundertfünfzig Jahren aus einem ursprünglich eher losen Zusammenschluss der wichtigsten Milchstraßenvölker hervorgegangen war. Die Liga Freier Galaktiker war eines der Vollmitglieder. Dem Galaktikum unterstand auch Rhodans Organisation San, die das Projekt Phoenix betrieb.

»Eine einfache Explosion auf Terra kratzt auf den allermeisten Welten niemanden!« Gucky deutete auf den Jungen mit dem Schmetterling. Der humpelte vom Platz, gestützt von seiner Schwester und ihren beiden Freundinnen. »Schließlich wurde auch niemand ernsthaft verletzt.«

Rioz und Hasan trotteten in Richtung Ausgang.

»Entschuldigt mich.« Rhodan desaktivierte das Armband, kraulte Gucky kurz und eilte dem jungen Mann und seiner Managerin nach. »Cameron?«

Verblüfft hielten die beiden an.

Rhodan zeigte auf die Kamera in Hasans Fingern. »Du hast auf einen Bericht über die Explosion verzichtet, weil du einem Fan helfen wolltest. Das war selbstlos! Die Übertragung hätte euch beiden viele neue Zuschauer gebracht!«

»Kein Ding. Gehört sich so.« Rioz winkte ab, gab sich lässig. »Wird schon eine neue Gelegenheit kommen!«

Hinter ihm machte Hasan ein Gesicht, als hätte sie in eine saure Frucht gebissen.

Aber es war ein »Ding«, das wusste Perry Rhodan. Sonst hatte niemand von sich aus eingegriffen. Und natürlich kamen solche Chancen für jemanden wie Rioz nicht jeden Tag.

Er konnte sich für dieses Handeln erkenntlich zeigen und hatte spontan beschlossen, das umgehend zu tun.

»Ihr habt keine Akkreditierung für Luna bekommen«, sagte er.

»Weil wir keine ›richtige‹ Presse sind«, bestätigte Hasan. »Was immer das heißt. Es ist manchmal schwer, an die wichtigen Termine zu kommen, wenn sie dich nicht ernst nehmen. Das hier war unsere Chance, uns an das Thema dranzuhängen.« Sie machte eine allumfassende Geste, die den Festplatz und den Raumhafen im Ganzen bezeichnete. Inzwischen war die Fläche fast menschenleer. »Jazz« und die Mädchen waren fort.

»Ich nehme euch ernst.« Und der Rest ließ sich ändern. Er hob das Armband wieder vor die Lippen, stellte Kontakt zur Pressechefin der Organisation San her. »Ich habe zwei weitere Gäste für die Besucherlounge. Setz sie bitte auf die Liste!« Er nannte Rioz' und Hasans Namen und lenkte die Bilderfassung so, dass sie die beiden für das Bild auf der Akkreditierung erfasste.

»Ernsthaft?« Rioz' Augen gingen über. Hasan schüttelte Rhodan dankbar die Hand.

Gucky stand plötzlich neben ihnen – wohl eine weitere Jahrhundertbegegnung für den jungen Mann und seine Managerin. Anstatt gewatschelt zu kommen, war er die kurze Strecke teleportiert. »Zum Staunen habt ihr auf der OSIRIS noch genug Zeit! Dr. Barstow wird uns mit ihrem Eisblick strafen, wenn wir uns verspäten, Explosion hin oder her. Darf ich euch an Bord bringen?«

Gucky reichte Hasan und Rioz die Hände und entmaterialisierte mit ihnen. Gleich würde er erneut auftauchen, um Rhodan abzuholen.

Der Terraner, der die Menschheit zu den Sternen geführt und damals, vor so vielen Jahrhunderten, diese Stadt aus dem Nichts heraus in der Wüste Gobi gegründet hatte, sah sich noch einmal auf Atlan Space Port um.

Beim Geisterschiff waren die Flammen gelöscht, die Roboter verließen die Paratronblase und kehrten dorthin zurück, woher sie gekommen waren. Die Sirenen verstummten. Ruhe fiel über das Landefeld jenseits der parkenden Kugelkolosse.

Gucky und Sichu hatten recht. Es war nur eine »einfache Explosion« gewesen, vielleicht aufgrund technischer Ermüdung in einem uralten Schiff. Nur in einem Radius von wenigen Hundert Metern hatte jemand etwas davon mitbekommen, womöglich hatten die Bewohner der Wohntürme jenseits des Schildwalls die Rauchsäule gesehen – mehr aber auch nicht. Das Leben ringsum ging unbeeindruckt weiter; im Minutentakt setzten ankommende Schiffe auf, stiegen wahre Gebirge scheinbar schwerelos in den wolkenlosen Sommerhimmel.

Morgenlicht spiegelte sich in einem schwarzen Eicontainer, der nun unter dem Geisterschiff stand.

Rhodan betrachtete ihn, während er auf Gucky wartete. Der Container war jenes Objekt, das er kurz nach dem zweiten Knall aus dem Augenwinkel gesehen hatte.

Was war es? Eine neue Hyperkristalllieferung zur Begleichung der Standkosten? Der Behälter schien unbeschädigt. Wie war er dort hingekommen, wenn nicht durch die Explosion?

Aber der Zeitplan drängte. Die OSIRIS wartete.

Und es gab genügend Menschen, die sich um dieses Wrack kümmern würden. Er musste nicht immer alles selbst in die Hand nehmen.

 

*

 

Die OSIRIS startete kurz nachdem Perry Rhodan, Cameron Rioz, Lyta Hasan und Gucky an Bord gegangen waren. Der Terraner und der Ilt hielten sich in einem Hangar auf, der für die Besucher hergerichtet worden war: eine Robotkapelle, Stehtische, Servoroboter mit Häppchen und Vurguzzgläsern. Die Kapelle schwieg; der Kommandant der OSIRIS hatte getragene Stimmung angeordnet.

Rhodan begrüßte Tolot, Maynard und Pal. Verteidigungsminister Maciej Temmister hielt seine kleine Tochter bei der Hand, während er sich mit seinem Amtskollegen vom Galaktikum unterhielt.

Das Mädchen winkte. Rhodan und Gucky winkten zurück.

»Sichu.« Rhodan strich seiner Frau eine ergraute Strähne aus der Stirn.

Sie bückte sich zu ihm herab und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. »Wann wirst du aufhören, Explosionen nachzujagen?«

»Ich kann mich an Zeiten erinnern, in denen wärst du vorneweg losgestürmt.« Er lächelte dabei, aber spürte sofort, dass die Worte weniger tröstend als bitter klangen – selbst für die Frau, die er liebte. So war das eben, wenn einer von beiden Partnern körperlich jung blieb, der andere nicht. Sie wussten und akzeptierten es beide, aber es gab Momente, in denen dieser Umstand einfach wehtat.

Das Schiff hob ab. Ein Außenholo zeigte den Gästen das Landefeld, das langsam unter ihnen zurückfiel. Mit ihm schrumpften die Gleiter, Space-Jets und Kugelraumer zu Spielzeugen. Der umgebende Schildwall kam ins Bild.

Am Südrand lag die ELDA-RON, wieder trügerisch harmlos. Genau wie ...

Perry Rhodan stutzte. Die Positionsleuchten auf der Oberseite – hatten sie vorhin schon geleuchtet? Aus einer Gitteröffnung stieg Dampf auf. Das Loch auf der rechten Seite, war es eben nicht viel größer gewesen?

Spielte der Verstand ihm einen Streich?

»Das Ding hat es geschafft, Lyta«, hörte er Cameron Rioz sagen. Auch ihm gelang es nicht, den Blick von dem Wrack zu nehmen. »Ich bin auf einmal besessen von dem Geisterschiff. Wenn wir zurückkommen, verwenden wir es als Kulisse für eine Reportage. Meinst du, Altmetall steht mir als Hintergrund?« Grinsend richtete er sein Haar, als stünde er vor einem Spiegel.

Hasan lachte. Sie küsste ihn, er zog sie zu sich. Anscheinend waren die beiden ein Paar. Sie mochte ein gutes Stück älter sein als er, der Unterschied schien ihnen aber nichts auszumachen.

In letzter Zeit dachte Rhodan oft über Altersunterschiede nach.

Atlan Space Port versank im Morgendunst, Terrania unter Federwolken. Die Außenansicht schwenkte um und zeigte das Flugziel: den Mond, mit dem Kopernikuskrater im Bildmittelpunkt.

Er hielt seine Frau, beider Blick heftete auf dem Außenholo. Verstohlen sah er zu ihr auf. Die Falten in ihren Augenwinkeln, das waren Äußerlichkeiten.

Alles veränderte sich.

Tempus fugit, kam ihm ein lateinischer Ausspruch in den Sinn, den er in Schülertagen oft gehört hatte. Womöglich konnte nur ein Unsterblicher die volle Tragweite dieser Aussage verstehen.

Die Zeit flieht.

Umso wichtiger war, sich mit neuen Anfängen zu umgeben.

 

 

Aus Bonnifers Annalen

Eintrag 70.433

 

Shrell ist wütend. Und ich kann sie sogar verstehen.

Das erste Geschenk wurde ausgeliefert. Das Ende Terras hat seinen Anfang genommen, doch nach fünf terranischen Jahrzehnten kommt es nun erstmals auf Minuten an. Alles ist genau geplant. Jeder unserer Handgriffe muss sitzen.

Und ausgerechnet jetzt ist das Schiff beschädigt! Im Geist gehe ich durch, was geschehen ist.

Die Explosionen waren nicht vorgesehen. Der Fiktivtransmitter ist schuld, vielmehr die Tatsache, dass Shrell ihn vor so Langem zuletzt benutzt hat. Die Kraftwerke der ELDA-RON sind zu schwach, also habe ich einen eigenen Energiespeicher gebaut. Es dauert Monate, diesen vollständig zu laden und den Transmitter für gerade einmal drei Einsätze mit Energie zu versorgen.

Die Energiekupplungen bestehen aus Isutilit-Folie und umfunktionierten Leiterelementen. Die Beutetechnik und die Aggregate des Leunschiffs mögen einander nicht. Ich tue alles, die ELDA-RON zusammenzuhalten. Doch seit ihrer Flucht vor dem Usurpator konnte Shrell sich weder in ihrer noch in meiner Heimat mit Ersatzteilen eindecken. Ich musste nehmen, was sie hatte.

Und als der Transmitter diesmal erwacht ist, hat mindestens eine der improvisierten Kupplungen eben nachgegeben. Damit ist jederzeit zu rechnen, doch ich bin nur ein Bastler, kein Prophet.

Meine Kerkermeisterin weiß das. Sie wird mich dennoch bestrafen.

»Sieh zu, dass das Schiff bereit ist!« Ihr Tonfall ist beiläufig. Als würde sie ein dienstbares Gerät bedienen. Mehr bin ich für sie nicht.

Shrell lockert meine Fesselfelder und ich aktiviere die Reparaturroboter.

Wir haben Glück; die Kupplung wird sich mit ausrangierten Teilen des Hyperdukt-Transgressors und der sekundären Hüllfeldemitter reparieren lassen. Der Hüllenbruch wird nur solche Bereiche dem Vakuum aussetzen, die wir nicht unbedingt betreten müssen. Die automatische Reparatur schließt das Loch bereits – Nanotektenpaste sei Dank!

Nur der Schattenschirm-Generator hat einen größeren Schaden abbekommen.

Aber das ist womöglich nicht schlecht. Wenn der Schattenschirm flackert und die Terraner uns während eines solchen Aussetzers orten ... haben sie vielleicht eine Chance gegen uns.

Shrell bemerkt es nicht, also lasse ich es unerwähnt.

Die Uhr tickt.

2.

Das Raumschiff

 

Dr. Barstow hatte ein Juwel geschaffen.

Fast alles über die Organisation San und das Projekt Phoenix unterlag der Geheimhaltung. Erst seit Kurzem wusste die galaktische Öffentlichkeit, woran die Forscher und Ingenieure unter Perry Rhodans und Dr. Barstows Leitung ab dem Jahr 2215 NGZ gearbeitet hatten. Selbst Rhodans engste Vertraute kannten nur Eckdaten. Endlich war das Entwicklerteam bereit, das Ergebnis zu präsentieren.

»Ich hätte uns direkt an Bord des Prototyps teleportieren können«, bemerkte Gucky, während sie im Gleiter den Werfthangar durchquerten. »Dann hätten wir uns diesen Kriechflug gespart.«

»Und uns dieser Aussicht beraubt?« Rhodan hatte unzählige Schiffstaufen erlebt, jede war etwas Besonderes. Wenige aber versprachen, Eingang in künftige Geschichtswerke zu finden.

Dem Prototyp fehlte noch viel von dem, was die Serienmodelle haben sollten. Beispielsweise ein eingebauter Transmitter. Sie waren also auf den Gleiter angewiesen, um an Bord zu gehen.

Der Flug von der Erde zum Mond hatte nur Minuten gedauert. Die Werft lag unter der Mondoberfläche und außerhalb der Kuppel, die den Kopernikus-Krater mit der Mondhauptstadt Luna City sowie der Riesenpositronik NATHAN überspannte. Terkonitträger und Pfeiler stützten die Halle, eine Miniaturkunstsonne spendete taghelles Licht. Eine Felsdecke spannte sich über ihnen, unterbrochen nur durch ein kreisförmiges Schott, das zur Oberfläche führte. Der Hangar selbst war atmosphärelos – wie bei vielen Werftanlagen Lunas wurde zumeist auf eine künstliche Atmosphäre verzichtet. Die meisten Arbeiten verrichteten sowieso Roboter.

Aus der Hangarwestwand ragte ein Ausleger. An dessen Ende, weit unter dem Schott und außerhalb des Sichtausschnitts der Gleiterfrontscheibe, dockte der Prototyp der neuen PHOENIX-Klasse. Um ihn zu sehen, musste Rhodan den Gleiter wenden. Er programmierte das Manöver in die Steuerkontrolle.

»Perry hat recht, Gucky.« Sichu Dorksteiger wies auf die durchgehende Fensterfront an der rechten Hangarwand, hinter der ein luxuriöser Besucherbereich an die Hangarhalle grenzte. »Unsere Gäste sollen den Spaß nicht für sich allein haben.«

Jenseits der Glassitscheiben sammelten sich die rund zweihundert Ehrengäste, die mit der OSIRIS gekommen waren. Unter ihnen waren Icho Tolot, die Liga-Residentin und ihre Stellvertreterin. Ein Stück abseits stützten sich Cameron Rioz und Lyta Hasan mit zu Visieren geformten Händen aufs Glassit, wie Touristen beim Ausflug über die Ringe des Saturn.

Die Gäste sahen von fern, was Perry Rhodan und seine beiden Begleiter aus der Nähe bestaunen durften.

Der Gleiter erreichte den nördlichsten Punkt der Halle, Rhodan vollführte eine Drehung. Das Schiff lag nun genau vor ihnen.

»Darf ich vorstellen: der PHOENIX!«

Eine Weile ließen sie die Linien auf sich wirken. Es war ein schönes Raumschiff: klein. Schnittig. Sinnlich. Der PHOENIX sah schnell aus. Rhodans Freund Reginald Bull hatte sündhaft teure Sportgleiter besessen, die plumper gewesen waren.

Der Schiffskörper hatte die Form eines geschliffenen, gestreckten Edelsteins, lediglich hundertsechzig Meter lang und fünfundvierzig breit. Zwei nach vorn geschwungene »Tragflächen« sowie vier trapezförmige Heckflossen ragten aus dem Rumpf. Dieser bestand aus einer Legierung mit dem umständlichen Namen Ynkonit-II-Kompotaph – kurz »Ynkotaph«. Die Hüllenfarbe changierte, abhängig vom Blickwinkel, zwischen dunklem Rot und hellem Orange.

»Keine Salkrit-Dotierung, dem Rotspiel nach zu urteilen.« Dorksteiger deutete auf die Flügel. »Stattdessen Projektorsegel aus Ynkalkrit-Fluidblech, sofern ich diesen Blauton richtig deute.«

Rhodan nickte. Die Segel waren foliendünn und wiesen deutlich erkennbare Faltmuster auf. Ein Ziermuster aus roten, diagonal verlaufenden Streifen kontrastierte hart mit dem irisierenden Cyan. An den Segelspitzen saßen die Emitterspindeln des Überlichttriebwerks.

»Ein Geniestreich!«, fuhr Dorksteiger fort. »Wie kam Liam darauf, die Feldblasen-Geometrie ihres verbesserten Hypertrans-Progressors mit dieser Konfiguration zu optimieren?«

Rhodan lächelte. »Du kannst sie gleich selbst fragen.« Insbesondere die technischen Details waren Verschlusssache gewesen. In der Geschichte hatten neue Technologien oft zu Ängsten, Umwälzungen, ja, zu gewaltsamen Umbrüchen geführt. Der PHOENIX hatte dieses Potenzial, obwohl es sich bei seinem Antrieb »nur« um die Verbesserung und Perfektionierung bewährter Raumschiffstechnik handelte.

Er war der Höhepunkt von Dr. Barstows bisherigem Lebenswerk.

Ein Funkanruf erreichte den Gleiter. Rhodan nahm ihn entgegen.

»Ich sehe, ihr bestaunt meinen brandneuen Körper!«, tönte es stolz aus dem Empfänger. Der Anrufer sprach mit der markanten Stimme eines Mannes in seinen späten Zwanzigern. »Wie gefällt er euch?«

Vor ihnen schnappten die Andockklammern auseinander. Das Schiff löste sich vom Ausleger und driftete, von Antigravs getragen, in die Halle. Dabei vollführte es eine leichte Drehung, wie um sich in Szene zu setzen.

»Ja. Sehr beeindruckend!« Gucky wies auf das rot-blaue Muster, das die Flügel zierte. »Sind das Rallyestreifen?«

»Meine Kriegsbemalung!«, widersprach die Stimme. »Das war meine Idee. Zhobotter und Dr. Barstow waren einverstanden. Es gehört zu meinen Aufgaben, meine Besatzung vor Gefahren schützen. Warum also nicht gleich mit meinem Aussehen beeindrucken, sobald ich die Segel auffalte? Auch, wenn ich natürlich nur Testflüge durch vertrauten Raum absolvieren werde.« Der letzte Satz klang beinahe enttäuscht.

Das Schiff glitt in seine Ursprungsposition zurück, drehte sich dabei jedoch so, dass die Projektorsegel im Licht der Kunstsonne zur Geltung kamen. Die Zurschaustellung galt den Ehrengästen und dem bevorstehenden Presserummel. Die Flügel waren normalerweise eingefahren, sodass der PHOENIX im Ruhezustand einem geschliffenen Rubin glich. Später würde er sie nur noch beim Überlichtflug von sich strecken müssen. Ausgefahren aber verliehen sie dem Prototyp ein vogelähnliches Äußeres. Zusammen mit der Rotgoldhülle verdankte der PHOENIX diesem seinen Namen.

Die Gäste im Besucherbereich drängten nach vorne, als sie die Bewegung im Hangar bemerkten. Rhodan sah lachende Gesichter. »Du siehst gut aus, PHOENIX. Dürfen wir an Bord kommen?«

»Dr. Barstow wartet schon auf euch.«

Rhodan desaktivierte den Empfänger und vollendete seinen Rundflug durch den Hangar, indem er unter den Prototyp steuerte. Ein Schleusentor auf der Unterseite stand offen, von oben fiel warmes Licht. Es führte zu einer von zwei sogenannten Buchten – großen Mehrzweckhallen, die einen Großteil des Innenraums einnahmen. Im späteren Testbetrieb würden sie mit Fracht und Instrumenten vollgestopft sein, außerdem mit Labors und Unterkünften für mitreisende Wissenschaftler. Eine dritte, kleinere Bucht befand sich im Heck.

Noch aber standen sie leer. Rhodan steuerte auf die hell erleuchtete Öffnung zu.

»Kriegsbemalung«, echote Sichu Dorksteiger. Der Leuchtkegel aus Bucht eins spielte mit den stumpf gewordenen Goldmustern und dem smaragdgrünen Teint ihrer Wangen. »Eine eitle Bordintelligenz. Ist das kein Risikofaktor?«

Der Gleiter passierte die Schleuse. Das Tor schloss sich unter ihnen. Atemluft flutete die Bucht.

»Stolz, nicht eitel. Und Zhobotter sagt: nein«, antwortete ihr Perry Rhodan. »Du wirst Phoenix noch kennenlernen.«

Rhodan traute Zhobotters Urteil. Und seinem eigenen: Er hatte es in seinem Leben oft genug mit eigenwilligen Schiffsgehirnen, Bordintelligenzen und Biopositroniken zu tun gehabt, und er wusste, dass er Phoenix trauen konnte.

 

*

 

»Ihr seid spät dran.«

Eine reife Frau mit stark mandelförmigen Augen und hoch angesetzten Wangenknochen in einem etwas zu breiten Gesicht nahm sie in Empfang. Das toupierte, tiefschwarze Haar war von grauen Strähnen durchwirkt. Ein feingliedriges Goldkettchen zierte ein Dekolleté mit leichten Altersflecken, die ein Mediker mit Leichtigkeit hätte entfernen können.

»Ich habe von dem Zwischenfall auf Atlan Space Port gehört«, fuhr die Frau fort. »Ich hoffe, es gab keine Verletzten.«

»Nur einen. Ein, zwei Knochenbrüche, eine Platzwunde. Das Opfer ist schon wieder auf den Beinen.« Rhodan tauschte eine kollegiale Umarmung mit ihr.

Liam Barstow, die leitende Ingenieurin der Organisation San, behielt ihre stoische Miene bei, ihre Bewegungen blieben sparsam. Sie trug ein dunkelgraues, nüchternes Kostüm, in dem sie wie eine Geschäftsfrau aussah. Es war ein Bild, auf das sie Wert legte. Holopigmente tauchten ihre Lippen in vornehmes Rot.

Rhodan wies auf seine Begleiter. »Sichu kennst du bereits. Wie du siehst, habe ich Gucky mitgebracht. Er hat Angst, etwas zu verpassen.«

Der Ilt drängte sich an Sichu vorbei. »Grüß dich, Mama PHOENIX!« Er zeigte den einzigen Nagezahn. »Oder soll ich ›Frau Doktor‹ zu dir sagen?«

»Das ist deine Entscheidung.« Steif ergriff die Ingenieurin Guckys Pfote. Zwei Armreifen zierten ihr schmales Handgelenk. Während des Händeschüttelns klimperten sie aneinander.

Rhodan verbiss sich ein Schmunzeln. Die Flapsigkeit war ebenso typisch für den Ilt wie die vornehme Einsilbigkeit für Dr. Barstow. Es waren Welten, die aufeinanderstießen.

Liam Barstow war die »Mutter« des PHOENIX. Zumindest lautete so das Prädikat, das die Presseabteilung der Organisation sich für sie ausgedacht hatte. Schließlich hatte sie den Prototypen geschaffen – »von der ersten Konstruktionszeichnung und der ersten Interkonnektnaht an«, wie sie sachlich und unbescheiden zu betonen pflegte. Den Muttertitel hielt sie hingegen für dämlich.

Die Medien hatten sich ohnehin auf einen anderen Spitznamen eingeschossen: »Dr. Barstow«. So nannte sie Phoenix selbst. Es war eine Marotte, die Zhobotter der Kunstintelligenz eingegeben haben musste.

Und wenn man vom Teufel sprach!

»Phoenix kann seinen großen Auftritt kaum erwarten.« Hinter Dr. Barstow betrat eine hagere Gestalt die Bucht und räusperte sich. »Sie möchte sich euch gerne in der Hologestalt präsentieren, die sie sich vor dem Festakt zugelegt hat. Ist dies ein guter Zeitpunkt?«

»Könnte es einen besseren geben?« Perry Rhodan zwang sich, dem Neuankömmling ins Gesicht zu sehen. Wie jedes Mal kostete es ihn Überwindung, selbst nach Jahren der Bekanntschaft. Der Mann war von groteskem Äußeren.

Zhobotters Schädel war haarlos und eiförmig, also geradezu klassisch für einen Ara. Auch die Ohren waren spitz und die Augen schimmerten in albinotischem Rot – so weit war alles normal für einen Ara

Aber etwas anderes lenkte die Blicke auf sich und ließ jeden Gedanken an Normalität vergessen:

Die rechte Körperhälfte war die eines Greises, die linke die eines jungen Mannes – als hätte ein wahnsinniger Chirurg Vater und Sohn der Länge nach gespalten, die Körperhälften vertauscht und nach Frankensteinmanier neu zusammengefügt. Die Naht verlief kerzengerade und senkrecht, reichte von der Schädelspitze zum Kragen und setzte sich, wie Rhodan wusste, unter der Kleidung bis zur Körpermitte fort. Er trug einen Einteiler in schrillem Rosa. Eine Wolke steril riechenden Deodorants umgab ihn.

»Du hast den Chef gehört, Phoenix!« Zhobotters Lächeln war wie etwas aus einem Horror-Trivid: Der Mundwinkel der Altmännerseite legte sich in Falten, auf der anderen zeigte sich ein jungenhaftes Grübchen. Die Augenwinkel beider Gesichtshälften blieben unbewegt. Es wirkte maskenhaft.

»Der Kerl gibt mir Serienmörder-Schwingungen.« Gucky schüttelte sich. Er sprach so leise, dass ihn außer Rhodan und Dr. Barstow niemand hörte.

Die Ingenieurin reagierte mit vorwurfsvollem Blick.

Rhodan brachte den Ilt mit einer Geste zum Schweigen. Der Ara tat sein Bestes. Dafür, dass er innerlich tot war, konnte er nichts.