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Tauche ein in die mystische Welt des alten Ägypten – direkt vor dem Einschlafen. Pharaonische Träume entführt dich auf eine beruhigende Reise durch das Land der Pyramiden, der Götter und der endlosen Wüste. In atmosphärisch geschriebenen Einschlafgeschichten begegnest du alten Mythen, geheimnisvollen Sternbildern und dem flüsternden Wind, der durch vergessene Tempel zieht. Christopher T. Winters schenkt dir in diesem Buch Momente der Ruhe und des Staunens. Jede Geschichte ist wie ein sanfter Schleier aus Gold und Sand, der dich mit auf eine Traumreise nimmt – ideal zum Loslassen, Abschalten und Einschlafen. Ob du dich vom Sonnengott Ra begleiten lässt oder den leisen Schritten einer Priesterin im Mondlicht folgst – diese Geschichten schenken dir nicht nur Schlaf, sondern auch Frieden. Magisch. Beruhigend. Zeitlos. Für alle, die nachts mehr suchen als nur Stille – nämlich Geschichten, die die Seele streicheln.
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Seitenzahl: 95
Veröffentlichungsjahr: 2025
Pharaonische Träume: Ägyptische Mythen zum Einschlafen
Geschichten von Göttern, Sternen und Wüstenzaubern, die dich sanft in den Schlaf wiegen
von Christopher T. Winters
Autor:Christopher T. WintersThorsten FrenzelFinkenkruger Straße 214612 FalkenseeDeutschland
E-Mail: [email protected]
Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV:Thorsten FrenzelFinkenkruger Straße 214612 Falkensee
Copyright-Hinweis© 2025 Christopher T. Winters
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Die Nacht hatte sich wie ein samtiger Schleier über das Land gelegt, und der mächtige Nil glitzerte silbern im Licht des vollen Mondes. Ein leichter Wind zog über das Wasser und ließ die Schilfrohre sachte tanzen, als ob sie ein altes Lied sangen, das nur die Natur selbst verstehen konnte. Am Ufer saß Karim, ein einfacher Fischer, dessen Leben vom Rhythmus des Flusses geprägt war. Die kleinen Wellen schwappten an die Holzplanken seines Bootes, als er sich nachdenklich über die Reling beugte.
Die Nächte am Nil waren für Karim etwas Besonderes. Während die anderen Fischer in ihren Hütten ruhten, zog es ihn hinaus. „Der Fluss spricht nur mit denen, die zuhören“, hatte sein Großvater einst gesagt. Diese Worte hatten sich tief in Karims Herz eingebrannt. In der Stille der Nacht, fernab der Hektik des Tages, glaubte er manchmal, die Geschichten des Nils zu hören – ein leises Flüstern, das zwischen den Wellen und dem Wispern des Schilfs verborgen lag.
Doch in dieser Nacht war etwas anders. Das Flüstern des Nils klang klarer, dringlicher. Karim hielt inne und lauschte. Da war eine Stimme, tief und sanft wie der Fluss selbst, die seinen Namen zu rufen schien. Zuerst dachte er, es sei nur der Wind, doch das Rufen wurde lauter, vertrauter. Sein Herz schlug schneller, und eine seltsame Mischung aus Furcht und Neugier überkam ihn.
„Karim...“ Die Stimme schien aus den Tiefen des Wassers zu kommen.
Er stand auf, sein Blick suchte das Wasser, doch außer dem Mondschein, der sich auf der Oberfläche spiegelte, war nichts zu sehen. Vorsichtig kniete er sich nieder und tauchte seine Hand in das kühle Wasser. In diesem Moment spürte er ein leichtes Ziehen, als ob der Fluss ihn rufen würde, und ohne zu wissen, warum, ließ er sich von diesem Gefühl leiten.
Sein Boot begann sich von selbst zu bewegen, obwohl der Wind kaum wehte und keine Strömung zu spüren war. Es glitt lautlos über das Wasser, als ob unsichtbare Hände es führten. Karim saß still, sein Atem flach, während die Stimme ihn weiter lockte. Minuten vergingen, oder vielleicht waren es Stunden – die Zeit schien ihre Bedeutung zu verlieren.
Schließlich erreichte er eine kleine Insel, von der er noch nie gehört hatte. Die Ufer waren mit dichten Palmen bewachsen, und der Boden war bedeckt mit weißen Lilien, die im Mondlicht leuchteten. In der Mitte der Insel stand ein alter, verwitterter Obelisk, der mit Hieroglyphen bedeckt war. Karim stieg aus seinem Boot und spürte den weichen, warmen Sand unter seinen Füßen.
„Komm näher“, flüsterte die Stimme, die jetzt direkt in seinem Kopf zu sein schien.
Mit klopfendem Herzen näherte er sich dem Obelisk. Die Hieroglyphen begannen, in einem sanften goldenen Licht zu glühen. Karim, der nie Lesen gelernt hatte, verstand dennoch die Botschaft, als ob die Symbole direkt zu ihm sprachen. Es war eine alte Legende über ein verborgenes Wissen, das nur denjenigen offenbart wurde, die bereit waren, es zu hören.
„Du bist der Hüter des Wassers“, erklärte die Stimme. „Deine Seele ist rein, und dein Herz hört den Fluss. Nimm dieses Geschenk und bewahre die Weisheit, die es birgt.“
Vor Karims Augen begann der Obelisk, sich zu bewegen. Der Sand wirbelte auf, und ein kleiner, kristallklarer Kelch erschien in einer Vertiefung. Zögernd nahm Karim ihn in die Hand. Augenblicklich fühlte er sich, als wäre er Teil des Flusses, als flösse das Wasser durch seine Adern. Er verstand plötzlich die Sprache der Wellen, die Geheimnisse des Windes und die Geschichten, die die Felsen entlang des Nils seit Jahrtausenden erzählten.
Die Stimme sprach erneut, doch diesmal war sie nur ein sanftes Echo. „Nutze dieses Geschenk weise, Karim. Du bist nun ein Teil des Flusses, und der Fluss ist ein Teil von dir.“
Als Karim schließlich zurück zu seinem Boot ging, schien der Nil lebendig wie nie zuvor. Jeder Tropfen Wasser erzählte ihm eine Geschichte, jede Bewegung der Wellen war eine Melodie. Er wusste, dass sein Leben sich für immer verändert hatte.
Von diesem Tag an war Karim nicht mehr nur ein einfacher Fischer. Die Dorfbewohner spürten, dass er eine besondere Verbindung zum Fluss hatte. Sie kamen zu ihm, wenn sie Rat suchten oder Antworten auf ihre Fragen brauchten. Und Karim, der Wächter des Wassers, lauschte weiterhin dem Flüstern des Nils, das ihn in jener besonderen Nacht gerufen hatte.
Die Sonne begann sich hinter den sanften Dünen des Horizonts zu senken, und das Licht des Abends malte die Felder in ein goldenes Glühen. Das kleine Dorf am Rand des Nils erwachte langsam zum Leben, während die kühle Brise der Nacht die sengende Hitze des Tages vertrieb. Mit müden Händen legte Amari, ein einfacher Bauer, seine Hacke zur Seite und ließ sich auf einen großen Stein nieder. Seine Felder, die er seit Jahren mit unermüdlicher Hingabe bearbeitete, schienen ihm immer weniger Ertrag zu bringen. Es war, als ob die Erde selbst ihn getestet hätte.
„Warum kämpfe ich weiter?“ murmelte Amari zu sich selbst, während er seine Schwielen betrachtete. „Vielleicht ist es an der Zeit, meinen Traum aufzugeben.“
Seit seiner Kindheit hatte Amari davon geträumt, etwas Bedeutendes zu erreichen, doch das Leben hatte ihn gelehrt, dass Träume oft unerreichbar blieben. An diesem Abend fühlte er sich besonders schwer und voller Zweifel. Er blickte zum Himmel und sah, wie die Sterne langsam zu funkeln begannen.
In diesem Moment bemerkte er etwas Ungewöhnliches. Zwischen den Ähren seines Weizenfeldes schimmerte etwas Goldenes im sanften Licht des Sonnenuntergangs. Neugierig stand er auf und ging näher. Dort, mitten im Feld, lag eine Feder – groß und elegant, aus purem Gold gefertigt. Sie schien ein Eigenleben zu besitzen, denn sie leuchtete sanft, als ob sie ihn rufen würde.
Amari kniete sich nieder und hob die Feder vorsichtig auf. In dem Moment, in dem seine Finger das glänzende Metall berührten, durchfuhr ihn eine seltsame Wärme. Ein Gefühl von Frieden und Klarheit breitete sich in ihm aus, und eine leise Stimme erklang in seinem Inneren.
„Dies ist die Feder der Maat“, sprach die Stimme. „Sie zeigt dir den wahren Weg deines Herzens, doch nur, wenn du den Mut hast, ihr zu folgen.“
Amari hielt die Feder fest in der Hand und fühlte eine Mischung aus Ehrfurcht und Verwunderung. „Maat“, wiederholte er leise, der Name der Göttin der Wahrheit und Gerechtigkeit. War dies ein Geschenk der Götter, oder hatte der Nil selbst ihm diese Feder gesandt?
In der folgenden Nacht konnte Amari nicht schlafen. Er saß vor seiner kleinen Hütte, die Feder neben sich, und dachte über die Worte nach, die er gehört hatte. Was bedeutete es, dem Weg seines Herzens zu folgen? Er erinnerte sich an seine Jugendträume, ein Geschichtenerzähler zu werden, doch die harten Umstände seines Lebens hatten ihn gezwungen, diesen Traum zu begraben. Nun, mit der Feder in der Hand, begann eine alte Sehnsucht wieder in ihm zu erwachen.
„Vielleicht sollte ich es versuchen“, dachte er laut. Doch Zweifel nagten an ihm. „Was, wenn ich scheitere?“
Die Feder schien seine Unsicherheit zu spüren, denn sie begann sanft zu leuchten. Ein Gefühl von Stärke durchströmte Amari, und er entschied, der Stimme zu vertrauen. Er beschloss, am nächsten Morgen den Markt im nahegelegenen Dorf zu besuchen und dort seine Geschichten zu erzählen – etwas, das er seit Jahren nicht mehr gewagt hatte.
Am nächsten Tag packte Amari seine Habseligkeiten zusammen und machte sich auf den Weg. Als er den Markt erreichte, war das bunte Treiben bereits in vollem Gange. Händler boten ihre Waren an, Kinder liefen lachend umher, und die Luft war erfüllt von den Gerüchen frischer Gewürze. Amari stellte sich an einen freien Platz und begann, die Geschichte der goldenen Feder zu erzählen.
Seine Worte waren unsicher, seine Stimme zögerlich, doch bald geschah etwas Magisches. Die Feder begann in seiner Tasche zu glühen, und mit jedem Satz, den er sprach, wurde seine Stimme kräftiger, seine Worte lebendiger. Die Menschen blieben stehen und lauschten. Es war, als ob seine Geschichten die Zuhörer in eine andere Welt entführten.
Amari sprach über den Nil, die Sterne und die alten Götter Ägyptens. Er erzählte von Träumen, Hoffnung und der Stärke, den eigenen Weg zu finden. Als die Sonne unterging, hatte sich eine große Menge um ihn versammelt. Menschen applaudierten, manche hatten Tränen in den Augen. Amari fühlte eine Wärme in sich, die er lange nicht mehr gespürt hatte – das Gefühl, dass er endlich das tat, was sein Herz ihm geboten hatte.
In den folgenden Wochen wurde Amari zu einem bekannten Geschichtenerzähler. Die Menschen aus nah und fern kamen, um seine Worte zu hören. Doch er vergaß nie, woher seine Inspiration kam. Die goldene Feder der Maat war stets bei ihm, eine Erinnerung daran, dass Mut und Wahrheit die größten Gaben des Lebens sind.
Amari erkannte, dass die Feder nicht nur ein Geschenk der Götter war, sondern auch ein Spiegel seines eigenen Herzens. Die Wahrheit lag schon immer in ihm, und die Feder hatte ihm nur geholfen, sie zu sehen. Von diesem Tag an lebte er sein Leben mit Klarheit und Zuversicht und wurde ein leuchtendes Beispiel für all jene, die den Mut hatten, ihren Träumen zu folgen.
Die Nacht war still, nur das ferne Heulen des Wüstenwinds durchbrach die unheimliche Ruhe. Der Himmel war ein tiefes Schwarz, gesprenkelt mit zahllosen Sternen, die wie leuchtende Augen auf die Erde herabblickten. Inmitten dieser Szenerie erhob sich die geheimnisvolle Pyramide von Djoser, deren uralte Steinstufen im Mondlicht glänzten. Dort, an ihrem Fuße, saß eine junge Seele – Ayla.
Ayla war verwirrt. Sie erinnerte sich weder daran, wie sie hierhergekommen war, noch daran, wer sie war. Um sie herum lag die Wüste, endlos und leer, und ein tiefes Gefühl von Verlust nagte an ihrem Inneren. Sie spürte, dass etwas Wichtiges fehlte, doch sie konnte nicht sagen, was es war.
„Warum fühle ich mich so leer?“ murmelte sie, während sie sich über die Brust strich, wo ihr Herz hätte schlagen sollen. Doch da war nichts – kein Puls, keine Wärme, nur ein gähnender Abgrund.
Plötzlich tauchte eine Gestalt aus den Schatten auf. Groß und imposant, mit dem Kopf eines Schakals und einer Gestalt, die sowohl Ehrfurcht als auch Trost ausstrahlte. Es war Anubis, der Gott der Totenriten und Wächter der Seelen. Seine Augen glühten wie bernsteinfarbene Flammen, und seine Stimme war tief und beruhigend.
„Du bist verloren, Ayla,“ sprach er. „Dein Herz ist fort, und ohne es kannst du die Hallen der Maat nicht betreten. Doch ich bin hier, um dir zu helfen.“
Ayla starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Mein Herz? Wie kann ich es verlieren?“