Phedre - Jean Baptiste Racine - E-Book

Phedre E-Book

Jean Baptiste Racine

0,0

Beschreibung

Dieses eBook: "Phedre" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Phèdre ist die letzte Tragödie von Racine, deren Stoff der klassischen Antike entnommen ist. Die Protagonistin Phaidra sowie die meisten weiteren Personen entstammen der griechischen Mythologie. Racine beruft sich bei der Behandlung des Stoffs in hohem Maße auf die Tragödie Der bekränzte Hippolytos des griechischen Dichters Euripides. Jean Baptiste Racine (1639-1699) war einer der bedeutendsten Autoren der französischen Klassik.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 68

Veröffentlichungsjahr: 2016

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Jean Baptiste Racine

Phedre

Klassiker der französischen Literatur übersetzt von Friedrich Schiller
Übersetzer: Friedrich Schiller
e-artnow, 2018 Kontakt: [email protected]
ISBN 978-80-268-7220-7

Inhaltsverzeichnis

Personen
Erster Aufzug
Erster Auftritt
Zweiter Auftritt
Dritter Auftritt
Vierter Auftritt
Fünfter Auftritt
Zweiter Aufzug
Erster Auftritt
Zweiter Auftritt
Dritter Auftritt
Vierter Auftritt
Fünfter Auftritt
Sechster Auftritt
Dritter Aufzug
Erster Auftritt
Zweiter Auftritt
Dritter Auftritt
Vierter Auftritt
Fünfter Auftritt
Sechster Auftritt
Vierter Aufzug
Erster Auftritt
Zweiter Auftritt
Dritter Auftritt
Vierter Auftritt
Fünfter Auftritt
Sechster Auftritt
Fünfter Aufzug
Erster Auftritt
Zweiter Auftritt
Dritter Auftritt
Vierter Auftritt
Fünfter Auftritt
Sechster Auftritt
Siebenter und letzter Auftritt

Personen

Inhaltsverzeichnis

Theseus, König von Athen.

Phädra, seine Gemahlin, Tochter des Minos und der Pasiphaë

Hippolyt, Sohn des Theseus und der Antiope, Königin der Amazonen

Aricia, aus dem königlichen Geschlechte der Pallantiden zu Athen.

Theramen, Erzieher des Hippolyt.

Oenone, Amme und Vertraute der Phädra.

Ismene, Vertraute der Aricia.

Panope, vom Gefolge der Phädra.

Erster Aufzug

Erster Auftritt

Inhaltsverzeichnis

Hippolyt.Theramen.

Hippolyt. Beschlossen ist's, ich gehe Theramen, Ich scheide von dem lieblichen Trözene; Nichtiger länger trag' ich's, müßig hier zu weilen, In diesen Zweifeln, die mich ängstigen. Sechs Monde weilt mein Vater schon entfernt; Nichts will von seinem theuren Haupt verlauten, Nichts von dem Orte selbst, der ihn verbirgt.

Theramen. Wohin, o Herr, willst du ihn suchen gehn? Dich zu beruhigen, durchkreuzt' ich schon Die beiden Meere, die der Isthmus trennt, Nach Theseus fragt' ich an den Ufern, wo Der Acheron im Todtenreiche schwindet;Elis hab' ich durchsucht, den Tänarus Ließ ich im Rücken, ja ans Meer sogar Bin ich gedrungen, welchem Ikarus Den Namen gab – Was hoffst du ferner noch? In welchen glücklicheren Himmelsstrichen Gedenkst du seine Spuren aufzufinden? Ja, wissen wir, ob uns der König nicht Vorsätzlich seinen Aufenthalt verbirgt Und, während daß wir für sein Leben zittern, Sich still vergnügt in neuen Liebesbanden?

Hippolyt. Halt, Freund, und sprich mit Ehrfurcht von dem König! Unwürd'ge Ursach hält ihn nicht zurück; Entsagt hat er dem wilden Recht der Jugend, Phädra hat seinen flücht'gen Sinn gefesselt Und fürchtet keine Nebenbuhlerin mehr. Genug, ich such' ihn, folge meiner Pflicht Und fliehe diesen Ort, der mich beängstigt.

Theramen. Wie, Herr, seit wann denn fürchtest du Gefahr In diesem stillen Land, das deiner Kindheit So theuer war, wohin du dich so gern Geflüchtet aus dem rauschenden Athen? Was kann dich hier bedrohen oder kränken?

Hippolyt. Freund, jene sel'gen Tage sind dahin; Ein ganz verändert Ansehn hat jetzt alles, Seitdem die Götter uns des Minos Tochter Und der Pasiphaë hieher gesandt.

Theramen. Herr, ich versteh', ich fühle, was dich drückt. Dein Kummer ist es, Phädra hier zu sehen – Stiefmütterlich gesinnt, sah sie dich kaum, Gleich übte sie verderblich ihre Macht; Dich zu verbannen, war ihr erstes Werk. Doch dieser Haß, den sie dir sonst geschworen, Ist sehr geschwächt, wenn er nicht ganz verschwand. Und welches Unheil kann ein Weib dir bringen, Das stirbt und das entschlossen ist, zu sterben? Die Unglückselige wird einem Schmerz Zum Raub, den sie mit Eigensinn verbirgt; Sie ist der Sonne müd und ihres Lebens, Wie kann sie gegen dich Verderben spinnen?

Hippolyt. Nicht ihr ohnmächt'ger Haß ist's, was ich fürchte Ganz eine andre Feindin will ich fliehn; Es ist Aricia, ich will's gestehn, Die letzte jenes unglücksel'gen Stamms, Der gegen uns feindselig sich verschworen.

Theramen. Auch du verfolgst sie, Herr? Die holde Schwester Der wilden Pallantiden, hat sie je Der Brüder schwarze Meuterei getheilt? Und könntest du die schöne Unschuld hassen?

Hippolyt. Wenn ich sie haßte, würd' ich sie nicht fliehn.

Theramen. Herr, wag' ich's, deine Flucht mir zu erklären? Wärst du vielleicht der strenge Hippolyt Nicht mehr, der stolze Feind der schönen Liebe, Der muthige Verächter eines Jochs, Dem Theseus sich so oft, so gern gebeugt So lang von dir verachtet, hätte Venus Des Vaters Ehre nun an dir gerächet? Sie hätt' in eine Reihe dich gestellt Mit Andern, dich gezwungen, ihr zu opfern? – Du liebtest, Herr?

Hippolyt. Freund, welche Rede wagst du? Du, der mein Innres kennt, seitdem ich athme, Verlangst, daß ich den edlen Stolz verleugne, Den dieses freie Herz von je bekannt? Nicht an der Brust der Amazone nur, Die mich geboren, schöpft' ich diesen Stolz. Ich selbst, sobald ich meiner mir bewußt, Bestärkte mich in diesem edeln Triebe. Du warst der Freund, der Führer meiner Jugend . Oft sprachst du mir von meines Vaters Thaten, Du weißt, wie ich dir lauschte, wie mein Herz Bei seinen edeln Waffenthaten schlug – Wenn du den kühnen Helden mir beschriebst, Wie er der Welt den Hercules ersetzte, Mit Ungeheuern kämpfte, Räuber strafte, Wie er den Sinnis, den Prokrustes schlug, Dem Periphetes seine Keul' entrang, Den Kerkyon besiegte, mit dem Blut Des Minotaurus Kretas Boden färbte. Doch wenn du auf das minder Rühmliche Zu reden kamst, die leichten Liebesschwüre, Die oft gelobte und gebrochne Treu – Wenn du die spart'sche Helena mir nanntest, Den Ihrigen entrissen – Periböa, In ihrem Schmerz zu Salamin verlassen – Und alle die Betrognen ohne Zahl, Die seinen Schwüren allzu leicht geglaubt, Bis auf den Namen selbst von ihm vergessen – Ariadne, die dem tauben Felsenufer Sein Unrecht klagt, und Phädra, ihre Schwester, Wie sie geraubt, doch glücklicher als sie! Du weißt, wie peinlich mir bei der Erzählung Zu Muthe war, wie gern ich sie verkürzte! Wie hätt' ich nicht gewünscht, so schönem Leben Die minder würd'ge Hälfte zu ersparen! Und sollte selbst mich jetzt gebunden sehn, So tief herunter ließ ein Gott mich sinken! Mich, den noch kein erlegter Feind verherrlicht, Der sich durch keine Heldentugend noch Das Recht erkaufte, schwach zu sein, wie Theseus! Und sollte dieses stolze Herz empfinden, Mußt' es Aricia sein, die mich besiegte? Vergaß ich ganz in meinem trunknen Wahn Das Hinderniß, das uns auf ewig trennt? Verwirft sie nicht mein Vater? Wehrt mir nicht Ein streng Gesetz, das feindlich denkende Geschlecht der Pallantiden fortzupflanzen? Auf ewig soll's mit ihr vernichtet sein, In Aufsicht soll sie bleiben bis zum Grab, Und nie soll ihr die Fackel Hymens lodern! Und böt' ich meinem Vater solchen Trotz, Mit ihrer Hand ihr Recht mir anzufreien? Zu solcher Raserei riß mich die Jugend –

Theramen(ihm ins Wort fallend). Ach, Herr, wenn deine Stunde kam, so fragt Kein Gott nach unsern Gründen! Theseus selbst Schärft deinen Blick, da er ihn schließen will; Das Herz empört sich gegen Zwang, und selbst Sein Haß gießt neuen Reiz um die Geliebte. Warum auch schreckt dich eine keusche Liebe, Und wenn sie glücklich macht, mißgönnst du dir's? Besiege doch die scheue Furcht! Kann man Sich auf der Bahn des Hercules verirren? Wie stolze Herzen hat nicht Venus schon Bezähmt! Du selbst, der ihre Macht bestreitet, Wo wärst du, hätt' Antiope dem Trieb Der Göttin immer siegend widerstanden, Der Liebe keusche Flamme nie gefühlt! Doch, Herr, wozu mit großen Worten prunken? Gesteh's, du bist der Vorige nicht mehr!

Zweiter Auftritt

Inhaltsverzeichnis

Hippolyt.Theramen.Oenone.

Oenone. Ach, welcher Jammer ist dem meinen gleich! Herr, meine Königin ist dem Tode nah! Vergebens lass' ich sie so Nacht als Tag Nicht aus den Augen – sie stirbt mir in den Armen An einem Uebel, das sie mir verhehlt. In ewiger Zerrüttung ist ihr Geist; Die Unruh' treibt sie auf von ihrem Lager, Sie will ins Freie, will die Sonne schauen,