Physikirrungen - Jan Peter Apel - E-Book

Physikirrungen E-Book

Jan Peter Apel

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Beschreibung

DIE ZEIT, 2006, Nr. 5: "Aus! Die Physik steckt in der Krise". Das hat sich bis heute nicht geändert. Es geht nicht mehr weiter voran, im Gegenteil: Die Fragen vermehren sich schneller als die Antworten. Also hat man sich wohl verlaufen. Wie kommt man aus diesem Dilemma wieder heraus? Zurückblicken und in der Vergangenheit forschen, wo man sich ge- oder verirrt hat.

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Seitenzahl: 339

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Cover-Bild:

Enkel des Autors im Zustand kräftefreier Körper auf Einstein's Geodäte bei der Suche nach der Krümmung des Raums

Wissen ist eine dünne klare Schicht an der Oberfläche eines Sees voller urmächtiger Empfindungen, die den See trüben und immer wieder hoch quellen und die dünne Schicht der Wahrheit beiseite schieben. Jeder neu geborene Mensch fängt neu von unten an, durch seine das Wasser eintrübenden subjektiven Ansichten über die Welt bis zur oberen klaren Schicht der Wahrheiten zu gelangen. Ohne Führung anzunehmen von denen, die die Oberfläche kennen, kommt er in seinem eigenen Leben aber nie da an.

Im Folgenden wird die Vergangenheit der Entwicklung der heutigen Physik daraufhin untersucht, wo und wie Irrtümer eingeflossen sind. Alles neu dargestellte hat einen nachprüfbaren sachlichen Untergrund, der weder von der Mathematik noch Expertenmeinungen ersetzt werden kann, sondern nur durch physikalische Regeln bestimmt ist. Richtiges in der Physik kann ausschließlich nur durch die Natur mit ihren Regeln bestätigt werden.

Die Gärten der Erkenntnisse

Die Ursünde

Logik ade, die Wahrheit kommt

Wackelt die Zeit?

Das große Undurchschaubare

Warum fallen wir?

Was sehen wir falsch?

Die Sturheit der Materie

Das unbekannte Wesen Kraft

Eine Reise durch die Welt

Die galaktischen Kreisel

Das Ding, das man nicht sieht

Wackelt das Weltall?

Die rote Ferne

Das Unverstehbare

Was ist wahr?

Das richtige Weltbild

Schlußerkenntnis

Die Gärten der Erkenntnisse

Im Vorwort zum Buch von Richard Feynman (Nobelpreis 1965), "Vom Wesen physikalischer Gesetze". schrieb Rudolf Mößbauer (Nobelpreis 1961): "Er als Theoretiker untersagte mir bei diesen Diskussionen zu meinem größten Erstaunen die Verwendung von mathematischen Formulierungen mit der Begründung, daß die Mathematik ja dann nachgeholt werden könne, wenn die Lösungen erst einmal klar wären."

Mößbauers Erstaunen repräsentiert das heutige Verständnis für das, was, z. Zt. mit Inbrunst betrieben, als Physik verstanden wird: mathematische Beschreibungen von Vorgängen der Natur. Feynmans vorgenannte Aussage steht damit im Widerspruch zum derzeitigen Lehrverständnis, das sich Lösungen ohne Mathematik überhaupt nicht vorstellen kann. Deshalb meint die Öffentlichkeit ja auch: "Physiker suchen Formeln!" Tun sie das wirklich? Die Frage, was Physiker suchen bzw. suchen sollten, ist wesentlicher Inhalt dieses Buches.

Selbstverständlich wollen Physiker was entdecken. Die Hardware der Natur ist aber schon sehr weitgehend bekannt. Bei der Software aber, den Funktionismen, liegt noch sehr vieles im Dunkel. Egal aber, welche Entdeckungen sie machen, die gelten nur etwas, wenn sie auch Kollegen beeindrucken.

Da mathematische Formeln mehr Eindruck machen als einfache Erklärungen, wie etwas funktioniert, wurde die Physik mathematisch und Formeln zum goldenen Kalb. Die größten Formeln stammen von Einstein. Ihr Nachteil: Kein normaler Mensch versteht sie. Der normale Mensch will aber gar nicht wissen, wie Formeln lauten, er will wissen, wie was in der Natur funktioniert, und das verständlich mit Worten. Und wenn das geklärt ist, entstehen auch von ganz allein Formeln dafür, sogar einfachere als die derzeitigen.

Alle aktuellen populären Darstellungen der Welt mit ihren so phantastischen Weltbildern wie Raum- und Zeitkrümmungen fußen auf Interpretationen aus mathematischen Formulierungen, von denen ein noch genannter Professor sagt, daß sie wissenschaftlich sowieso nicht verwertbar wären.

"Wenn wir alles Mathematische betreffs der Natur erst einmal richtig durchgearbeitet haben, können wir es dann auch verständlich darstellen", so die Auffassung von Wissenschaftlern über den heutigen Status der Physik. Darauf warten wir z. B. bei den Relativitätstheorien nun aber schon über einhundert Jahre! Also kann da ja Etwas nicht so ganz stimmen.

Daß Forscher einen Auftrag von der Allgemeinheit haben, die ihre Forschungen bezahlt, ist wohl keinem von ihnen mehr bewußt. Trotzdem muß das Ergebnis ihres Forschens sein, daß die Erklärung der Natur populär verständlich dem Auftraggeber, also der Menschheit insgesamt, vorgelegt werden kann, was die meisten Forscher auch nicht wissen. Obwohl erst dann, wenn sie das können, es auch der endgültige Beweis dafür ist, daß sie überhaupt das Richtige gefunden haben, wie sich noch zeigen wird.

Auch ein Laie kann Physikalisches bewerten, entsprechendes Denkenkönnen und Interesse vorausgesetzt, ohne Physik oder Mathematik studiert zu haben. Wie sagte mal jemand: "Muß ich erst Koch gelernt haben, um beurteilen zu können, ob eine Suppe versalzen ist?" Das heißt, auch ein interessierter Laie kann die Sinnhaftigkeit physikalischer Theorien beurteilen. Das Argument von Fachleuten "Davon verstehen Sie nichts" als Antwort auf von ihnen nicht verständlich beantwortbare Fragen ist nichts als ein nur hilfloser Rückzug in eine mathematische Schein-Welt.

Ergebnisse physikalischer Forschung müssen auch vernünftigem Denken standhalten, was z. B. bei den heutigen überdimensionalen Raumzeitstrukturen nicht mehr der Fall ist und sie auch deshalb, wie noch nachgewiesen wird, nur mathematisch möglich sind, nicht aber wahrhaftig.

In diesem Buch wird aus gutem Grund das Mathematische ganz weggelassen und die Feynman'schen "Lösungen", das sind die Wirkungsweisen der Natur, direkt gesucht. Die Lösung eines Naturphänomens muß nämlich auch zuerst ihren Funktionismus betreffen. Die Mathematik hat, wie noch begründet wird, nicht die Fähigkeit, vor der Findung der physikalischen Lösung feststellen zu können, ob bestimmte Vorgänge in der Natur möglich oder nicht möglich sind. Deshalb ist es in der heutigen Physik auch verboten, richtig oder falsch sagen zu dürfen. Die Meinungen von Physikern streuen deshalb wie die Gutachten von Psychologen oder Medizinern über Angeklagte oder Zeugen vor Gericht.

Daß die Natur einmal gänzlich ohne Mathematik erklärbar sein wird, sagte Feynman im genannten Buch ebenfalls voraus: “Warum sollte ein unendlicher Aufwand an Logik erforderlich sein, um Vorgänge in einem einzigen winzigen Stückchen Raum/Zeit heraus zu finden? Deshalb hänge ich irgendwie an der Hypothese, daß die Physik letztendlich der Mathematik nicht bedarf, daß zu guter Letzt die Maschinerie ans Licht kommen wird und die Gesetze sich als so einfach erweisen wie die Regeln des vordergründig scheinbar komplexen Schachspiels.“

Fangen wir also damit an, die Möglichkeit, die Natur ohne Mathematik ergründen zu können, auszuschöpfen. Und das führt auch prompt zu Anfangserfolgen, die schon zwei bisher bestehende größte Rätsel der Natur lösen.

Trennen wir zunächst Physik und Mathematik. Und zwar mit dem Beispiel von Gärten, in denen Blumen Blüten treiben. Die Blumen sind verschiedene Bereiche und die Blüten einzelne Aussagen, in der Physik Theorien und in der Mathematik Formeln.

In welchem "Garten" kann die Physik die Blüten der Erkenntnisse pflücken, in ihrem oder dem mathematischen?

Natürlich in ihrem, was sonst?

Was aber sind physikalische Blüten?

Ja, genau das ist die Frage, denn:

Was ist Physik?

Das konnte bis heute nicht definiert werden!

Eines wird sich hier aber noch zeigen: Mathematik ist es nicht, so, wie es Feynman ebenfalls sah.

Früher, vor der rechnerischen Entdeckung des Neptun, war Physik eine rein denkerische Wissenschaft, die auch noch Wahrheiten suchte, wovor die heutige Physik schon längst kapituliert hat. Genau dieses Nichtmathematische rief Feynman wieder einmal ins Gedächtnis, was aber außer zu Mößbauers nur vorübergehender großer Verwunderung zu keinen sonstigen Folgen führte.

Heute werden Physiker "mathematisch" ausgebildet. Damit entgeht ihnen das Wissen, daß Physik auch ohne Mathematik "kann". Die heutige Physik versteht sich so, daß die Natur Erscheinungen liefert, die die Mathematik dann "bearbeiten" kann. Darin ist die Physik nur der Zuträger zur Mathematik. Moderne Physiker pflanzen nur Blumen im mathematischen Garten, deren Blüten Formeln sind. Mit der Notwendigkeit, daraus Erklärungen für die Natur heraus interpretieren zu müssen. Aber, diese Blüten "duften" nicht, sie sind stumm. Der Duft ist aber das, was sprechen und erklären kann, somit das, was eigentlich gesucht ist. Die Erfolge dieser mathematischen Physik, geschönt mit "theoretisch" bezeichnet, sind fast null, was aber geschickt kaschiert wird.

Auch Feynman wurde im mathematischen Garten groß, behielt aber eine Ahnung davon, was Physik ist. Seine Ahnungen waren aber nicht so stark, daß er es wagte, auszubrechen. Ohne den Garten der Mathematik zu verlassen und den der Physik aufzusuchen, können aber keine physikalischen Blumen mit Blüten als Einzelerkenntnisse gefunden werden. So auch er nicht. Aber, er hatte die Gabe, das "Mathematische" wenigstens noch bildlich begreifbar darzustellen, er hatte noch physikalisches "Gefühl".

Der physikalische Garten ist eine Kümmerwiese, in dem seine Blumen von Fremdblüten, die nicht nur aus dem mathematischen, sondern zusätzlich auch noch aus dem philosophischen Garten oberflächlich polypenhaft herein ranken, überwuchert sind.

Da man heute die Blüten aus dem physikalischen wie dem mathematischen Garten nur in Form von Formeln Beachtung schenkt, sehen beide gleich aus. Es gibt aber einen ganz wesentlichen Unterschied zwischen den Formeln aus dem mathematischen und denen aus dem physikalischen Garten. Die mathematischen Blüten sind abstrakte Zusammenhänge physikalischer Größen, ohne aber die Kenntnisse zu besitzen, wie die Natur es macht, daß es zu diesen Formeln kommt. Sie stellen nur nackte Ergebnisse dar. Die physikalischen Formeln aber stammen aus Theorien, die wissen, wie in der Natur ein Vorgang von welcher Ursache zu welcher Wirkung nach welchem Naturprinzip abläuft. Physikalische Blüten können also was erzählen, haben einen "Duft".

Die Überzahl mathematischer Fremd-Blüten im physikalischen Garten bestimmt das heutige Wesen der Physik. Das geht so weit, daß Mathematiker, die die Sprache physikalischer Blüten, die unsere Sprache ist, gar nicht benutzen, sogar die Fähigkeit absprechen, die Abläufe von Naturgeschehen exakt und stringent (abfolgerichtig) darlegen zu können.

Die Abgrenzung des physikalischen Gartens zum mathematischen, der Gartenzaun, ist:

Die Natur funktioniert nicht deshalb,weil es eine Mathematik gibt.

Was die Natur im physikalischen Garten wachsen läßt und sich durch Blüten als Erkenntnisse zeigt, ist Physik und benötigt keine Hilfe durch irgend etwas anderes.

Auch Einstein kannte diesen Unterschied zwischen Mathematik und Physik. Er drückte ihn so aus:

Es gibt die überraschende Möglichkeit,daß man eine Sache mathematisch beschreiben kannohne den "Witz der Sache" begriffen zu haben.

Der "Witz der Sache" aber ist Physik, die Funktionismus der Natur, der Duft der Blüten aus dem physikalischen Garten. Aber, fast die gesamte heutige Physik basiert auf dieser "überraschenden Möglichkeit", also ohne die "Sache", das ist die Natur, wirklich erkannt zu haben. Einstein begriff den "Witz der Sache" leider selbst nicht, denn er züchtete, wie sich noch zeigen wird, eine mathematische Pflanze, die den physikalischen Garten fast vollständig überwucherte. Und das, obwohl er richtig erkannte, daß die Natur unabhängig von der Mathematik ist, was ja die Kernaussage seiner Worte ist. Sie bedeuten nichts anderes, als daß die Physik selbständig sein muß.

Die nur mathematisch gewachsenen Formeln ohne den "Witz der Sache" sind zwar ergebnisrichtig, aber duft-, das heißt sprachlos. Man kann sie nichts fragen, da sie nicht antworten können. Sie können nie sagen, warum die Ergebnisse stimmig sind. Deshalb lautet das Obergesetz für die Physik:

Da die Natur selbständig funktioniert,muß sie auch selbständig ohne Mathematik erklärt werden.

Mathematik kann zudem auch gar nicht erklären, sondern lediglich nur beschreiben. Zum Erklären ist ausschließlich nur die Sprache fähig. Nur sie kann den Ursprung physikalischer Abläufe, den "Witz der Sache", verdeutlichen. Allerdings muß sie dazu auch hergerichtet sein. Das gilt vor allem für die Begriffe, die in der Physik benötigt werden. Leider betrifft das mangels ausreichender Worte aber viele, die auch in der Alltagssprache verwendet werden. Das ist aber auch kein Wunder, da wir ja in und mit dem leben, was die Physik zu erklären hat.

Also: Sprachliche Begriffe müssen für ihre Anwendungen in der Physik speziell präzisiert, d. h. definiert, werden. Natürlich können sie in ihren umgangssprachlichen Bedeutungen trotzdem weiter verwendet werden. Die zuvor verwendeten Begriffe "erklären" und "beschreiben" sind aber schon welche, deren Verwendungen in der Physik z. Zt. heillos durcheinander gehen. Mathematiker glauben z. B., daß ihre Formeln etwas "erklären" könnten. Ein Fehlschluß: Formeln ergeben sich schon aus äußerlichen Zusammenhängen, ohne die physikalischen Wurzeln zu kennen.

Wie z. B. eine Kraft aus welcher Ursache mit welchem Prinzip zu welcher Wirkung entsteht, kann nur sprachlich erfolgen, so, wie es Newton gemacht hat: Durch Änderung des Impulses. Diese nur vier Worte sind zwar schon eine Erklärung, eine in der richtigen Form, aber noch lange nicht die physikalische Blüte, die bis zur Wurzel im physikalischen Garten reicht. Denn, "Impuls" ist kein Ding der Natur, sondern eine nur abstrakte mathematische Formel. Auch die Erklärung der Entstehung einer Kraft muß mit ausschließlich Dinglichem der Natur erfolgen und nicht mittels Zuhilfenahme mathematischer Formulierungen. Erklärungen müssen einen aussprechbaren physikalischen Hosenboden haben und immer bis zur Wurzel im physikalischen Garten hinab reichen und nicht wie in diesem Beispiel bei Kräften nur die oberflächlichen Zusammenhänge zwischen Masse, Beschleunigung und Kraft nur beschreiben. In diesen drei physikalischen Einzelgrößen steckt ja nicht drin, warum die gegenseitigen Beziehungen so sind, wie sie sind. Das kann nur die physikalische Blume verbal sagen wie es im Weiteren auch noch geschieht.

Sprache ist die Sprache der Physik.

Wobei die Bedeutung dieser Erkenntnis aber nicht nur das Sprechen anbelangt, sondern viel mehr noch das Denken! Und physikalisches Denken führt im Weiteren dazu, daß sich insbesondere die Probleme Zeitdilatation und sogar Gravitation lösen.

Galilei sah die Welt noch anders: "Das Buch der Natur ist in den Lettern der Mathematik geschrieben!". Er begründete die Zeit des "Die Welt ist ein Uhrwerk, alles läßt sich voraus rechnen". Diese Denkgrundlage ist mit der heutigen Mathematik auf ihrem Gipfel angekommen, gleichzeitig damit aber auch an ihrem Ende. Es geht nicht mehr weiter voran. Im Gegenteil, die Fragen vermehren sich schneller als die Antworten. An das viel wichtigere "Warum das so ist" dachte nämlich auch Galilei nicht. Inzwischen sind die Vorausrechnungen auch viel unsicherer geworden. Nicht, weil die Formeln nicht stimmen, sondern weil die Wirklichkeit an noch mehr als nur an eine "denkt". Z. B. hat der Mond kleine Schwankungen in seiner Umlaufzeit um die Erde. Sie sind bisher nicht einmal mathematisch zu bewältigen, von der Findung ihrer Ursachen noch gar nicht zu reden, wobei die sich mathematisch auch gar nicht finden lassen, sonst hätte man sie längst. Damit ist das "Uhrwerk Natur" Out! Die Wissenschaft kapitulierte inzwischen: Neben der Uhrzeit auf der Erde verpaßte sie dem Mond eine eigene Zeit, die aus seiner Umlaufzeit. Damit ist das Problem weg, oder? Der Leser mag sich selbst einen Reim darauf machen.

Ein ganz zentraler und die Physik wesentlich bestimmender Begriff ist "relativ". Er wird benutzt von relativ teuer bis zur "Relativ"itätstheorie, von der sich kein normaler Mensch eine sinnvolle Vorstellung machen kann, was sie überhaupt sein soll. Der Begriff "relativ" wird eher in Witzen verstanden als in der Physik. Und das, obwohl er in einer Wissenschaft Physik die fundamentalste Bedeutung hat, die man sich vorstellen kann. "Relativ" dreht sich die Sonne um uns, in Wahrheit drehen wir uns um die Sonne. Nicht die Sonne geht morgens auf und abends unter, sondern wir sehen sie morgens durch die Drehung des Balles, auf dem wir wohnen, wieder und abends drehen wir uns wieder von ihr weg.

Wie sich noch zeigen wird, sind gerade die doch so heiligen Relativitätstheorien das Produkt des gleichen Mißverständnisses betreffs relativ. Die Mathematik kennt gar keine Begriffe wie relativ oder absolut. Wie kann sie daher Physik machen? Denn: Absolut und relativ unterscheiden wahr und unwahr!

Sichten aus falschen Standorten setzen eine uralte Tradition fort, nämlich die Natur in subjektiver Weise zu sehen. Ganz früher sah man nicht verstandene Erscheinungen als von Göttern verursacht, später war man selbst Gott und ließ sich die Sonne um die Erde, damit um sich selbst, drehen und aktuell läßt man die Mathematik auf die Natur los und macht sie damit sogar noch übernatürlich. Immer wieder dasselbe: menschliche Phantastereien.

In diesem Buch wird die Natur gefragt, wie sie ist,und nicht, wie wir oder die Mathematik sie sehen.

Dazu reicht es aber nicht, die Natur nur von unten in ihren vielen Einzelphänomenen zu betrachten, sondern sie muß von oben her gesehen werden. Das erkannte schon Johann Wolfgang von Goethe: "Zur Einsicht in den geringsten Teil ist die Übersicht über das Ganze nötig!"

Die vielen kleinen Geschehnisse wie das "auf die Nase fallen" oder der Schmerz, sich gestoßen zu haben oder die Möglichkeit, fliegen zu können, lassen sich erst dann wirklich verstehen, wenn das Ganze, das ist das Gen der Blumen im physikalischen Garten, bekannt ist. Das "Ganze" ist natürlich auch das Ziel physikalischer Forschung, findet sich aber leider nicht nach dem Baukastenprinzip als geistiger Turm zu Babel aus der Summe vieler kleiner Einzelerlebnisse, sondern kann, wie sich noch zeigt, nur vorgreifend nach dem Prinzip Versuch und Irrtum für sich allein gefunden werden. Das Ganze, oft auch als "Oberes" bezeichnet, kann weder errechnet noch aus Einzelgeschehnissen "hinauf" interpoliert oder -pretiert, sondern letztlich nur erraten werden. Kriminalistik ist das einzige Mittel zur Aufdeckung der Geheimnisse der Natur. Gesucht ist der "Täter", die obere Ursache für alle Geschehnisse dieser Welt.

Mathematik hat keine Fähigkeiten, diesen Täter finden zu können, nämlich, welches Ober-Ursache-Wirk-Prinzip die Abläufe der Natur bestimmt. Nur dessen Kenntnis führt aber erst zu mathematischen Formeln, die auch Wurzeln im physikalischen Garten haben und nicht nur Blüten von Ranken aus dem mathematischen sind, die nur die Oberfläche der Natur sehen ohne deren Verursachungen zu kennen.

Die Mathematik bietet weiter immer mehrere Wege zu gleichen Ergebnissen an. Z. B. führen fünf ganz unterschiedliche Mathematiken (fünf verschiedene Blüten aus dem mathematischen Garten) aus auch noch fünf ganz unterschiedlichen falschen Ideen (Unkrautblüten im physikalischen Garten) für die Gravitation zu gleichen Ergebnissen. Obwohl alle diese Formeln keine Ahnung davon haben, um was es überhaupt geht. Die Mathematik kann das auch gar nicht wissen, sie kennt nur Zahlen, die wiederum die Natur nicht kennt.

Da viele physikalische Theorien bis heute nicht korrekt sind (Unkrautblüten), sind auch viele Mathematiken, die Naturereignisse beschreiben, getürkt, d. h. auf beobachtete bzw. gemessene Ergebnisse hin angeglichen. Deswegen werden auch viele sogenannte Konstanten, also Zahlen, benötigt, die einen Ersatz für physikalische Wurzeln bilden. Eine solche Konstante ist z. B. die Gravitationskonstante, die aus dem Zusammenhang von Gravitationskraft, Masse und Abstand ein quantitativ richtiges Ergebnis ermöglicht. Sie stammt aber nur aus Messungen, ohne eine Ahnung davon zu haben, was Gravitation ist. Ein gemessener Wert ist aber keine Physik, die will ja wissen, wo ein solcher Wert herkommt, aus welchem Ursache-Wirk-Prinzip er entsteht, so daß er mit dieser physikalischen Grundlage sogar errechnet werden können muß. Wie groß er ist, interessiert die Physik weniger, sie hat zu sagen, warum es diesen und andere Werte überhaupt gibt und wie sie entstehen.

Physik sucht Wissen und keine Zahlen.

Die Zahlenmethodik ist für die Technik aber erforderlich, weil sie sonst warten müßte, bis die wahren physikalischen Erkenntnisse gefunden sind. Wir hätten sonst z. B. noch keine Satelliten für TV, GPS und anderes, bevor entdeckt wird, was Gravitation ist. Nur Berechnungsmöglichkeiten aber, wie z. B. für Satellitenbahnen und Flugzeugkonstruktionen, als Physik zu verkaufen, ist Betrug. Technik ist etwas anderes als Physik, nämlich nur die Benutzung der Natur und nicht ihre Erklärung.

Dieses Buch ist in einfachster Umgangssprache geschrieben, da mehr auch nicht nötig ist. Die bestehende Methodik, physikalische Erkenntnisse mit Namen zu versehen, entweder für technische Begriffe wie z. B. Dynamik oder individualen wie Bernoulli-Effekt, erklärt nichts, sondern verwirrt noch zusätzlich. Die Natur funktioniert nicht in komplizierter Weise sondern mit einfachen Prinzipien. Die aber zu finden, wird durch solche Begriffe ungemein erschwert bis unmöglich, denn mit ihnen ist kein Denken möglich. Die vielen hochtrabenden Fachausdrücke, die sowieso keine Verständnisse erzeugen können, werden, meist unwissentlich, sogar zur Verschleierung von Unwissen benutzt. Entweder, Naturphänomene lassen sich in einfachster Sprache erklären oder man kann sie noch nicht erklären, weil man ihren "Witz der Sache" noch gar nicht gefunden hat.

Eine einfache Erklärung stellt auch ein Indiz dafür, ob eine Theorie überhaupt richtig sein kann. Theorien sind, wenn sie sich nicht stringent bis zum jeweiligen Grundprinzip zurückführen lassen, per se falsch. Es gibt inzwischen solche, die sich nur deshalb halten können, weil sie durch ihre Überkompliziertheit nicht widerlegbar sind. Das betrifft z. B. die sogenannte String-Theorie, in der viele Entwicklungsschritte mit "man kann es doch auch so sehen" enthalten sind. Das ist in der Physik aber gar nicht zulässig, da hat man zu finden, ob etwas so ist wie man glaubt oder hofft oder nicht. Und der Nachweis für das Geglaubte oder Erhoffte muß durchgängig für jeden Gedankenfortschritt bestehen.

Diese angesprochenen "Fehlleistungen" der heutigen Physik sind aber keine Dummheiten, sondern haben eine konkrete menschliche Ursache. Auch nach neuesten Hirn-Forschungen sieht der Mensch die Natur nicht so, wie sie wirklich ist, sondern so, wie er sie geistig "einkleidet". Einkleidet mit dem, was er sich als "Bilder" während seines Großwerdens angeeignet hat oder/und was ihm in der Ausbildung beigebracht wurde.

Daraus entsteht eine geistige Einschränkung auf nur bisher Gesagtes und Gemachtes. Das wird ansonsten allgemein als Betriebsblindheit bezeichnet. Im Physik-"Betrieb" ist diese Betriebsblindheit auch vorhanden, wird aber nicht wahrgenommen.

Ausgebildete Physiker legen ihre erlernten Denk-Bilder, das sind heute nur Blüten aus dem mathematischen Garten, auf alles, was ihnen später begegnet. Die Crux dabei ist, daß das, oberflächlich gesehen, funktioniert, da quantitativ erfolgreich, obwohl es physikalisch grundfalsch sein kann. Inzwischen geht das aber schon so weit, daß frech gelogen wird. Ein aktuelles Beispiel einer glatten Lüge vom Kaliber der Relativitätstheorien ist noch aufgeführt.

Heutige Physik-Lehrabsolventen sind durch ihre "über"mathematischen Ausbildungen und Denkweisen grundsätzlich nicht mehr in der Lage, rein Physikalisches überhaupt noch erkennen zu können, ihnen wird gar kein Unterschied mehr zwischen Physik und Mathematik aufgezeigt. Ihnen wird die physikalische Sprache, die durch physikalische und nicht mathematische Regeln bestimmt ist, vorenthalten.

Ein mittelständischer Unternehmer, der Meßgeräte herstellt, sinngemäß: "Ich stelle keine TH-Physiker mehr ein, die haben kein Verständnis mehr von realen Dingen". Wo ist das Verständnis hin? Es ist mit einer undurchsichtigen mathematischen Verpackung eingewickelt. Diese verhindert jeden Durchblick auf den "Witz der Sache", auf das Original der Natur.

Durch die Selbstüberschätzung der heutigen Wissenschaft als schon fast alles Wissendem erwarten Lehrabsolventen auch gar nichts grundsätzlich Neues mehr. Sie glauben, alle Blüten der Natur zu kennen, dabei sind es nur mathematische. Die Hauptkrankheit der heutigen "Wissenschaft" Physik ist, daß sie nicht mehr offen ist, weder in der Fähigkeit, Altes neu hinterfragen zu können noch Neues verstehen zu wollen, das bestehende Theorien auch nur ankratzen könnte. Dabei ist das heutige Wissen nur mathematische Tapete auf noch vielem Unbekannten der Natur.

Einstein legte man damals nahe, keine Physik zu studieren, da in ihr doch schon alles bekannt sei. Heute glaubt man schon wieder, daß man alles wüßte. Dabei kann man die Natur nur mathematisch beschreiben. Von Erklärungen wie etwa "Was ist Gravitation?" oder "Was ist Zeitdilatation" ist das noch meilenweit entfernt.

Eine sich nicht immer wieder selbst nach kontrollierende Wissenschaft läuft unausweichlich "in den Wald". Die heutige Wissenschaft Physik, die mangels eigener Regeln noch gar keine Wissenschaft ist, lebt nicht, sie ist tot. Nur Gralshüter dürfen noch etwas laut sagen. Andere mit anderen Meinungen werden verstoßen.

Ohne neues kritisches Denken kann sich die Physik aber nicht weiter entwickeln. Wissenschaftler bilden heute einen Verein, der sich in nichts vom Kastensystem Indiens unterscheidet. "Höhere" sprechen grundsätzlich nicht mit "Niedereren". Obwohl es ja ein Sprichwort gibt, das eine wahre Lebenserfahrung wiedergibt: "Man kann vom Dümmsten noch lernen!" In der Praxis tun viele "Obere" das aber heimlich, indem sie die Lauscher auf haben und jedes Wort Anderer danach untersuchen, ob da was für sie drin steckt. Unsittlich ist nur, daß sie das Aufgeschnappte dann als ihre Idee ausgeben. Als Liese Meitner als "nur" Assistentin als erste aussprach, daß eine bestimmte radioaktive Erscheinung nur so entstehen könne, daß sich der Atomkern geändert haben müsse, griff Otto Hahn das auf und ließ es binnen Wochen als seine Idee veröffentlichen, womit er den Nobelpreis für die Kernspaltung erhielt. Sein schlechtes Gewissen ließ Liese Meitner dann aber das Preisgeld zukommen. Angeblich Dümmere bringen auch heute noch gute Ideen ein, die im modernen Brainstorming-Verfahren den Ideenpool füllen. Sie sind nämlich nicht gehemmt davor, nur scheinbar Unmögliches auszusprechen. Aber natürlich ist die Zahl der von "Unteren" kommenden großen Ideen weit weit geringer als die, die die Experten selbst finden, die sind ja schon schlauer. Nur wissen sie als Mathematiker oft nicht, "was" sie tun!

Bewertungen des hier Geschriebenen mit Mathematik sind sinnlos, denn es handelt sich um Naturlehre, also um Physik. Mathematik kann allenfalls nachrechnen, was die Physik sagt.

Nur Mit-Denken ohne Vorurteile führt zum Verstehen dessen, was hier geschrieben ist. Das im Buch enthaltene Neue steht zum Teil frontal gegen Bestehendes, was nach Karl Popper, einem österreichischen Physikphilosophen, auch so sein muß. Er erkannte nämlich, daß Physik nicht kumulativ, sondern revolutionär ist: Neues verdrängt Altes, was "die Wissenschaft" nicht nur nicht wahrhaben will, sondern sogar aktiv bekämpft.

Bewertungen von Neuem sindnur aus dessen Verstehen sinnvoll.

Verstehen wird jedoch zusätzlich auch noch individuell dadurch behindert bzw. gar unmöglich, weil ein jeder Mensch versucht, Neues wie Altes, mit seiner persönlichen Logik zu verstehen. Jeder Mensch baut sich im Kopf seine Verstehenssoftware auf. Weicht diese von der der Natur ab, hat er keine Chance, sie jemals verstehen zu können.

Forschung, egal wofür, erfordert, den Kopf zunächst leer zu machen. Dann sind die Logiken, die im zu Erforschenden bestehen, aufzunehmen. Nur mit ihnen ist dann ein Eintauchen in die Natur möglich. Die zu findenden Logiken des zu Erforschenden betreffen zuerst die Oberen, denn nur mit ihnen sind die unteren Erscheinungen überhaupt zu verstehen.

Das Fehlen der oberen Logiken der Natur ist das Problem, das in der heutigen Physik besteht. Sie kennt nur ein paar einzelne kleine Blüten aus dem physikalischen Garten, nicht aber die großen Blumen, die das Bild des Gartens prägen.

Neues durch die Zensur mit Alten zu leiten, wie es regelmäßig gemacht wird, ist die sicherste Methode, es zu töten. Die Vergangenheit der Wissenschaft faßte schon einmal jemand so zusammen: "Die Wissenschaft hat ihr Äußerstes getan, um zu verhindern, was sie je erreicht hat". Es gibt keine Anzeichen dafür, daß sich "die Wissenschaft" in Gestalt ihrer heutigen Mitwirkenden geändert hat oder diese gar bereit dazu wären. Im Gegenteil, nach wie vor werden Forscher mit von aktueller Lehre abweichenden Meinungen massivst bekämpft, mit Degradierungen und Forschungsverboten. Und das, obwohl die "Freiheit in der Forschung" das höchste Gut der Forschung ist! Die Sturheit des Denkens in von oben (was immer auch das "oben" ist) gelenkten Bahnen unterscheidet sich auch heute noch in nichts von der im Mittelalter.

Wissenschaft hat keine Konkurrenz!

Also bleibt sie im nur Bestehenden stecken.

Physik sei eine Wissenschaft. Sie sei sogar die Königswissenschaft. Was aber ist eigentlich eine Wissenschaft? In Lexika finden sich lediglich Betrachtungen ohne wirkliche konkrete Definitionen. Also müssen wir auch hier die Definition finden. Vorab so (es folgt später noch eine nach Brockhaus):

"Wissenschaften sind geistige und natürliche Sachgebiete,die sich allein nach ihren jeweiligen Regeln selbst bestimmen".

Regeln sind das Wesentlichste einer Wissenschaft, sie prägen sie. Die seinerzeitige Alchimie mit personenbezogenen Ansichten und Geheimnissen war noch keine Wissenschaft. Die heutige, nach gefundenen Regeln entstandene, Chemie ist aber daraus entstanden.

Die heutige Physik weiß aber noch nicht einmal, daß sie noch gar keine Regeln hat, denn die Regeln der Mathematik sind nicht die Regeln der Natur! So, wie es Richard Feynman richtig voraus ahnte: "So wundere ich mich immer wieder, wie es möglich ist, etwas mit Hilfe der Mathematik vorauszusagen, die sich doch an Regeln hält, die mit dem, was in dem berechneten Ding vor sich geht, wirklich nichts zu tun haben". Er suchte oder fand die Antwort aber selbst nicht und kam somit auch nicht aus den falschen mathematischen Regeln des Physik-"Betriebes" heraus. Im Gegenteil, er verteidigte sie noch: "Um es kurz zu machen, die Rolle der Mathematik in der Physik ist bei der Diskussion der einzelnen Vorgänge in komplizierten Situationen gar nicht zu überschätzen; schließlich garantiert die Mathematik die Grundregeln des Spiels." Allerdings schränkte er diese Aussage auf komplizierte Situationen ein. Das funktioniert deshalb, weil Physik und Mathematik beide stringent logisch sind. Die Ergebnisse beider sind aber nur quantitativ übereinstimmend. Sachlich ist die mathematische Vorgehensweise eine nur "Auch"-Möglichkeit. Physikalisch ist sie jedoch nur eine "Man kann es doch auch so sehen"-Ansicht auf die Natur, ohne daß sich dadurch Wahrheitsinhalte aufzeigen. "Man kann es doch auch so sehen" ist gerade das, was die Physik in die Irre führt! "Man kann es doch auch so sehen" ist in der Physik verboten, das ist eine Regel in der Physik, denn, die Wahrheit ist einzig und läßt keine andere Sicht zu.

Auch Feynmans übersah, daß es neben den mathematischen auch physikalische Regeln gibt. In diesem Buch halten wir uns nur an physikalische Regeln.

Wissenschaften gibt es viele. So viele, wie es Sachgebiete gibt. Die Sachgebiete teilen sich in zwei grundsätzliche auf, in geistige und dingliche. Geistige sind reine Gedankenwelten, wie z. B. die Mathematik oder Wirtschaftslehre bis Chaosbetrachtungen.

Speziell für die Mathematik muß festgestellt werden, daß sie allein gar keinen Sinn macht, sie braucht anderes, um darin Anwendungen zu finden. Sie ist dabei so hungrig, daß sie sich in alles Mögliche und Unmögliche einmischt, weshalb es besonderer Vorsicht bedarf, sie anzuwenden. Sie versucht immer, die Regie zu übernehmen und mit ihren Regeln andere zu verdrängen.

Physik ist eine dingliche und eigenständige Wissenschaft. Sie ist die Ergründung der Natur, was sich in dieser befindet und wie die Dinge in ihr zusammen wirken. Daß sich diese Zusammenwirkungen dann auch noch berechnen lassen, ist sekundär.

Wissenschaften sind autark. Sie grenzen sich durch ihre Regeln von anderen ab. Eine Wissenschaft, die einer anderen bedarf, ist keine Wissenschaft.

Die heutige Physik ist trotz ihrer Bezeichnung als Wissenschaft noch keine. Sie erfüllt zwar die Bedingung, daß gefundene Zusammenhänge der Natur funktionell und quantitativ reproduzierbar sind, aber, ihr fehlen Regeln. Insbesondere dafür, was richtig und falsch ist. Zur Zeit kann jedermann in der Physik alles Mögliche als wahr oder falsch hinstellen. Und davon wird ausgiebig Gebrauch gemacht wie mit Raumzeit, Parallelwelten, Wurmlöcher, dunkle Materie, dunkle Energie usw.. Nichts von dem läßt sich beweisen noch gar nachweisen.

Regeln für die Physik wurden bisher noch nicht einmal gesucht. Warum macht man sie nicht einfach?

Weil man sie von der Natur erfragen muß, denn es sind ihre.

Wie müßte das Endergebnis der Wissenschaft Physik aussehen? Daß man alles ausrechnen könnte? Daß es eine Weltformel gäbe? Es läßt sich zwar schon fast alles rechnen, eine Weltformel steht dagegen noch in den Sternen. Sie wäre aber auch gar nicht die Lösung.

Robert Laughlin (Nobelpreis 1998) benannte sein Buch deshalb auch schon mit "Abschied von der Weltformel". Und er setzte noch eins drauf mit dem Untertitel "Die Neuerfindung der Physik". Wobei er mit "Neuerfindung" nur deshalb keinen Volltreffer landet, weil die Physik ja überhaupt erst einmal das werden muß, was sich mit Wissenschaft bezeichnen läßt. In der Physik bestimmen immer noch nur Individuen und/oder Mehrheitsmeinungen. Es handelt sich also immer noch um nur eine Fortentwicklung zu einer exakten Wissenschaft. Die mathematische Exaktheit der Berechnungen von Naturerscheinungen darf nicht damit verwechselt werden, was Physik ausmacht: Erklärungen der Naturerscheinungen. Die müssen verbal, folgerichtig (stringent) und exakt sein:

Das Endergebnis der Physik muß die Welt von dem zentralen Punkt ihrer Entstehung bzw. Herkunft aus funktionell in Theorien von Ursachen nach Wirkungen bis zu allen ihren auch allerkleinsten Erscheinungen in direkter Linie verbal stringent von oben nach unten erklären.

Zu erklärende Naturerscheinungen gibt es fast unendlich viele. Funktionismen gibt es aber nur in begrenzter und überschaubarer Anzahl. Erklärungen für Naturpänomene müssen, da sie letztlich von nur einem einziges Oberprinzip ausgehen, ohne jegliche Anpassungsmaßnamen von ganz allein zusammen passen. Theorien, die "frisiert" werden müssen oder gar Hilfstheorien benötigen, wie z. B. die Bernoullitheorie für das Fliegen, die schon in sich selbst nicht zusammen paßt, sind im Kern falsch. Die Theorie des Fliegens wird deshalb von Fachleuten als komplex bezeichnet. Paul Dirac, (Nobelpreis 1933 und Vorbereiter zur Entdeckung der Antimaterie) stellte aber schon fest, daß, sinngemäß, Theorien "entweder kurz oder falsch" sind. Komplexe Theorien sind immer lang und deshalb schon aus diesem Grunde mit aller höchster Wahrscheinlichkeit falsch. Die richtige Theorie dessen, was Gravitation ist, besteht, wie sich noch zeigt, aus nur sieben einfachen Worten.

Das Zusammenfügen der unterschiedlichen Naturerscheinungen zum Erreichen eines Endergebnisses wird heute mathematisch gemacht und mit Vereinigungenbezeichnet. Diese sollen zu dem einen oberen Punkt führen, aus dem alles entstand. Dieser wird als mathematische Formel erwartet, der sogenannten Weltformel, von der sich Laughlin aber schon verabschiedete.

Die größte heutige Nichtvereinbarkeit besteht in der Theorie für das Große (Relativitätstheorie) mit der des Kleinen (Quantentheorie). Wobei sich ein Unvoreingenommener nur wundern kann, wieso ein Großes nicht die Summe von vielem Kleinen sein soll. Solch ein ganz einfaches und nur wahr sein könnendes Vernunft-Prinzip für die Welt wie die, daß ein substanzielles Ganzes immer die Summe seiner Teile ist, ist der heutigen mathematischen Physik aber so fremd wie einem Säugling die Frage, warum es in die Windeln macht. Die heutige Physik sieht nur noch die Mathematik wie ein Säugling nur die Milchflasche. Was dabei heraus kommt, ist beiden egal. Das Kleinkind kann noch nichts dafür, Mathematiker aber schon. Sie sollten nicht meinen, daß der Austausch algebraischer Variablen durch physikalische Größen Mathematik zu Physik macht, wie schon einmal jemand feststellte.

Ein Obergesetz der Natur lautet also:

Großes besteht aus Kleinem.

Natürlich ist das eine Selbstverständlichkeit, nur so selbstverständlich und trivial, daß man sie gar nicht mehr zu beachten braucht. Also ignorierte oder vergaß man sie und schuf ein Großes (Relativitätstheorie) und ein separates Kleines (Quantenmechanik). Und dann wundert man sich auch noch, daß beides nicht zusammen passen will. Eines weiß man aber, es muß zusammen passen! Aber das schaffte man nun schon hundert Jahre lang nicht.

Die Theorie für das Große unterscheidet sich von der des Kleinen in Zweierlei. Erstens in den Sichtweisen. Die Theorie für das Kleine entsteht aus Beobachtungen von außen in es hinein, die für das Große aus Beobachtung von innen nach außen. Der Beobachter sind wir. In einem Mikroskop sieht man immer etwas anderes als in einem Fernrohr. Wenn man aber alles sehen will, braucht man auch einen Beobachtungsort für alles, also von ganz oben, von wo aus man auch ins Große hinein sehen kann. Dabei zeigt sich dann zwangsweise, daß das Große aus vielem Kleinen besteht und es letztlich nur Kleines gibt. Zum Zweiten besteht die Theorie des Kleinen aus wirklich meßbaren Zusammenhängen, die des Großen bisher aber nur aus mathematischen extrapolierenden Rechnereien.

Richard Feynman schrieb zu Letzterem folgendes: "Mathematiker bereiten abstrakte Schlußfolgerungen vor, deren man sich nur zu bedienen braucht, wenn man eine Reihe von Axiomen über die reale Welt erstellt. Der Physiker dagegen verbindet mit all seinen Sätzen eine Bedeutung - ein äußerst wichtiger Umstand, den Physiker, die von der Mathematik her kommen, oft nicht richtig einschätzen. Physik ist keine Mathematik. Eine hilft der anderen. Aber in der Physik müssen sie den Zusammenhang zwischen Worten und wirklicher Welt begreifen. Unter dem Strich müssen sie das, was sie herausgefunden haben, ins Deutsche übersetzen, in die Welt der Kupfer- und Glasblöcke, mit denen sie ihre Experimente durchführen."

Mathematiker, die Physik machen wollen, müssen sich erst in die Natur hinein denken und nicht allein auf mathematisch abstrakten Pfaden wandeln, bevor sie überhaupt in die Lage kommen können, sinnvolle physikalische Interpretationen erstellen zu können.

Theorien errechnen zu können, geht genau so wenig wie die Hardware eines Komputers aus seiner Software heraus zu errechnen. Theorien zu finden, setzt also nicht nur keinerlei mathematische Kenntnisse voraus, sondern im Gegenteil, die Regularien der Mathematik passen gar nicht zur Logik der Natur, sie sind etwas ganz und gar wesensfremdes und dürfen gar nicht verwendet werden. Es stellt sich dann zwar heraus, daß eine gefundene physikalische Lösung auch zu mathematischen Formulierungen mit ihren Regeln führt, was den umgekehrten Weg aber nicht sanktioniert. Physik bündelt mehrere Naturerscheinungen wie eine Sammellinse auf einen Punkt ihrer Entstehung, einem Grundprinzip. Mathematik "erfindet" für nur eine Naturerscheinung aber mehrere Ursachen wie z. B. mehrere Theorien mit mehreren Prinzipien für nur ein Ding, z. B. für die Gravitation. So ist die Natur aber nicht strukturiert.

Neben der Suche nach den Funktionismen der Welt sind natürlich auch alle ihre dinglichen Teile zu finden. Dabei entsteht dann auch die Frage, aus welchem Ur-Einen ist die Welt entstanden? Z. B. bestehen alle Stoffe der Welt aus Atomen. Das ist aber noch nicht das Ende. Im Inneren der Atome und seinen Bauteilen gibt es weitere Teile. Und im ganz Großen gibt es noch ein Ding, dessen Existenz früher schon einmal als sicher galt, durch Einstein später aber "entfernt" wurde. Das Problem dabei ist, daß es unsicht- und unfühlbar ist. Es wird im folgenden Kapitel neu aufgespürt.

Die Ursünde

Eine Wissenschaft ohne Regeln gibt es nicht. Da die Regeln der Physik noch nicht alle vorhanden sind, ist sie auch noch keine Wissenschaft. Regeln entsprechen den notwendigen Gärtnerarbeiten, die im physikalischen Garten Blumen mit Blüten erst wachsen lassen.

Einstein begann jedoch schon mit dem Bruch einer Regel, die schon lange bekannt und immer unumstritten war:

"Theorien müssen allgemeingültig sein."

Ansonsten sind sie definitiv falsch. Das bedeutet im natürlich auch gelten müssenden Umkehrschluß, daß es keinerlei Ausnahmen geben darf! Physikalische Regeln müssen vor- wie rückwärts gleich wahr sein.

Nun gibt es eine altbewährte, nachvollzieh- und verstehbare Theorie für Wellen. Sie lautet:

"Wellen sind Schwingungen eines Mediums."

Eine klare und unzweideutige Aussage. Klarer geht es gar nicht mehr. Luftwellen, Wasserwellen, Körperwellen, alle fallen darunter. Körperwellen sind an Saiten von Streichinstrumenten oder Membranen von Lautsprechern oder an Wasseroberflächen direkt sichtbar, innerhalb von Materialien nicht, aber zuweilen als Vibrationen fühlbar. Der Schall in Eisenbahnschienen geht z. B. einem fahrenden Zug weit voraus, das kann zwar nicht gesehen und kaum gefühlt, aber gehört werden.

Für Wellen gibt es gewisse charakteristische Erscheinungen. Diese sind bei Licht, das auch eine Welle ist, sogar sichtbar. Lichtwellen von z. B. einer Kerze breiten sich (ohne Bündelung durch Reflektoren) mit der ihnen eigenen Geschwindigkeit kugelförmig aus, sie reflektieren sich zum Teil an Oberflächen, was beim Radar ausgenutzt wird, dringen durch Spalte und breiten sich dahinter wieder kugelförmig aus, sie erfahren Richtungsänderungen beim schrägen Durchgang von Medienänderungen z. B. von Luft in Wasser und umgekehrt und streuen beim vorbei fließen an Kanten.

Alle diese Erscheinungen lassen sich zweifelsfrei mittels der Theorie erklären, daß Wellen Schwingungen eines Mediums sind. Ohne Medium gibt es keine Wellen, so wie z. B. ohne Luft keine Schallwellen existieren können.

Trotzdem behauptet Einstein, daß Licht zwar eine Welle ist, aber keine Schwingung eines Mediums. Das heißt, er postulierte eine Ausnahme für das Gesetz, daß Theorien allgemeingültig sein müssen. Das müßte dann zur Folge haben, daß die Wellentheorie insgesamt falsch ist, was sich aber niemand wirklich vorstellen kann.

Wie kam Einstein dazu?

Es wurde ein Experiment gemacht.

Eines.

Ein einziges!

Und dieses einzige bestimmt die Physik des Großen bis heute, und zwar in ihrem Fundament.

Als Medium, dessen Schwingungen Lichtwellen ermöglichen sollen, sich im scheinbar leeren Weltraum auszubreiten, wurde der sogenannte "Äther" postuliert. Er fülle das gesamte Weltall aus wie eine Art Gas. Dieser Äther war bis Einstein fester Bestandteil der Physik als ein konkretes "Ding" der Natur. Ende des 19ten Jahrhunderts sollte dieser Äther dann auch substanziell nachgewiesen werden. Man erdachte sich eine Meßtheorie und Michelson und Morley konstruierten nach dieser ein Meßgerät.

Das Meßergebnis lag überraschenderweise völlig neben den Voraussagen der Meßtheorie.

Es fand sich nicht ein erwartet hoher Meßwert. Der Meßwert war aber auch nicht null, sondern reproduzierbar ein bißchen über null, aber gegenüber dem erwarteten Wert sehr sehr klein.

Einstein "schlußfolgerte" aus diesem einzigen Experiment,dem Michelson-Morley-Experiment,daß es den Äther nicht gäbe.

Einstein postulierte damit, daß Licht eine Ausnahme sei und keines Mediums bedarf. Es hangele sich allein durch die Wechsel von magnetischem und elektrischem Feld vorwärts. Wobei der Begriff "Feld", wie immer in der Physik, in seiner Bedeutung für Unbekanntes benutzt wird. Ist etwas unbekannt, so, wie gewisse Fernwirkungen, z. B. die für elektrische Spannung in der Luft und Magnetismus und auch Gravitation, so wird der Begriff "Feld" benutzt. "Feld" ist also kein "Ding" der Natur, sondern nur ein sprachlicher Flicken für noch Unbekanntes. Für die Mathematik ist er aber der Ausgangspunkt für Formelentwicklungen, obwohl er physikalisch ein Nichts ist.

Nun hat James Clerk Maxwell vor diesem Experiment und auch vor Einstein Gleichungen für die Elektromagnetik erstellt unter der Annahme, daß der Äther dinglich existiert. Und mehr noch, der Äther ist in seinen Gleichungen direkt mit seinen Bewegungen (Schwingungen) als Basis enthalten. Maxwell entlieh sich dazu Gleichungen aus der Strömungslehre. Maxwell's Formeln sind mit die genauesten Formeln für Naturerscheinungen überhaupt. Diese müßten, wenn es einen Äther nicht gäbe, ungültig werden. Das tat man natürlich nicht, man mußte sie behalten, denn sie sind bitter notwendig.

Und nun kommt's: Die Maxwellschen Formeln gelten ebenfalls für das Licht, da auch dieses eine elektromagnetische Schwingung ist, obwohl Einstein dem Licht ein Ausbreitungsmedium absprach!.

Und? Niemanden macht das heiß. Einstein als "'Physik-Gott" bestimmte es eben anders. Wo bleibt da Wahrheiten und das eigene Denken und die Exaktheit und vor allem die Vernunft? Und wo bleiben die Regeln der Physik?

Einstein's Postulation einer Ausnahme für das Licht und der Nichtexistenz des Äthers war der Anfang dafür, daß die Physik seitdem "in den Wald" lief und sich bis heute nicht mehr zurecht findet und sich demgemäß auch nicht einmal mehr selbst definieren kann.

Einstein's Mißachtung der Allgemeingültigkeit von Theorien führte in Folge dazu, daß physikalische Regeln nicht mehr wirklich ernst genommen wurden und werden und weitere Regeln über die damalig bestandenen hinaus überhaupt gar nicht mehr gesucht wurden, sie würden nur “stören“. Verbalen Aussagen (auch Regeln) wurden seit dem jegliche physikalische Bedeutungen abgesprochen: Josef Honerkamp in “Was können wir wissen?“, Springer 2013, Ste. 209, also ganz aktuell: