Pippa in Rom - Kristina Kreuzer - E-Book

Pippa in Rom E-Book

Kristina Kreuzer

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Beschreibung

Mit Stadtplan, Infokästen und Rezept in jedem Band! Diesmal geht es für Pippa und ihre reiselustige Familie nach Rom. Das passt gut, denn Pippa möchte seit Neuestem Köchin werden. Als der Besitzer der kleinen Pension in Rom sie einlädt, mit ihm und seinem Sohn Vito Pizza zu backen, geht für Pippa ein Traum in Erfüllung. Vorher lernt sie aber noch die spannende Stadt kennen – sie spielt Wagenrennen im Circus Maximus, schiebt ihre Hand in den «Mund der Wahrheit», wirft eine Münze in den Trevi-Brunnen und sieht vielleicht sogar den Papst hinter einem Fenster des Vatikans. Außerdem lernt sie viele italienische Wörter – und natürlich, wie man Pizza backt. Ein neuer Band der unterhaltsamen Städte-Reihe für Kinder ab 8 Jahren.

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Seitenzahl: 130

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Kristina Kreuzer mit Simone Hennig

Pippa in Rom

 

 

 

Mit Bildern von Marine Ludin

Über dieses Buch

Pippa und ihre reiselustige Familie fahren für ein Wochenende nach Rom. Das passt gut, denn Pippa möchte seit Neuestem Köchin werden. Als der Besitzer der kleinen Pension in Rom Pippa einlädt, mit ihm und seinem Sohn Vito Pizza zu backen, geht für Pippa ein Traum in Erfüllung. Vorher lernt sie aber noch die spannende Stadt kennen – sie spielt Wagenrennen im Circus Maximus, schiebt ihre Hand in den «Mund der Wahrheit», wirft eine Münze in den Trevi-Brunnen und sieht vielleicht sogar den Papst hinter einem Fenster des Vatikans. Außerdem lernt sie viele italienische Wörter – und natürlich, wie man Pizza macht.

Vita

Kristina Kreuzer, geboren 1975, studierte Literatur in Amsterdam und den USA, lebt in Hamburg und beschäftigt sich mit großer Leidenschaft mit Wörtern: als Autorin, Übersetzerin und Blogschreiberin.

 

Marine Ludin hat genau wie Pippa einen vietnamesischen Vater und liebt es zu verreisen. Vor 20 Jahren kam sie aus Südfrankreich nach Deutschland, um in Hamburg Illustration zu studieren. Wenn sie nicht gerade Kinderbücher oder Magazine illustriert, buddelt sie in Regenstiefeln in ihrem Garten im Münsterland.

Impressum

Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Hamburg, Juni 2023

Copyright © 2023 by Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg

© Text: Kristina Kreuzer

Entwicklung in Zusammenarbeit mit Simone Hennig

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages.

Covergestaltung Cordula Schmidt Design, Hamburg,

nach einem Entwurf von Marine Ludin

Coverabbildung Marine Ludin

Schrift Droid Serif Copyright © 2007 by Google Corporation

Schrift Open Sans Copyright © by Steve Matteson, Ascender Corp

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

ISBN 978-3-644-01379-7

www.rowohlt.de

 

Alle angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Printausgabe.

1. KapitelBuuonn Dschorno, Rom!

«Buon giorno!»

Pippa hört eine tiefe Stimme, aber die gehört ganz sicher nicht Papa. Sie blinzelt mit einem Auge unter der Bettdecke hervor. Sie sieht einen seltsamen kleinen Raum und spürt ein Ruckeln. Und da fällt es ihr alles wieder ein. Klaro! Sie liegt in diesem supertollen Hochbett in einem Nachtzug! Und der Zug ist durch die dunkle Nacht gedüst, um Pippa und ihre Abenteuerfamilie nach Rom zu bringen.

Die Stimme von gerade eben gehört zu einem Mann, der vor ihrem Abteil steht, merkt Pippa. Sie krabbelt zum Fußende vom Bett und guckt durch den Spalt zwischen den grauen Gardinen hinaus auf den Gang. Dort sieht sie einen Mann mit dunklen Haaren und zwei Frauen. Eine trägt einen engen, langen Rock und die andere ein geblümtes Sommerkleid. Beide haben wie der Mann schwarze Haare, halten kleine Tässchen in der Hand und lachen viel beim Reden. Hier in Pippas Abteil ist noch alles ruhig, aber da draußen ist es schon ganz schön trubelig! Und immer wieder hört Pippa dieses eine Wort.

«Was heißt Buuonn Dschorno?», fragt sie in das Abteil hinein, nachdem sie sich wieder unter ihrer Decke verkrochen hat. Ob schon jemand wach ist?

Und wirklich antwortet da Papa aus dem Gegenüberbett: «Einen schönen guten Morgen, meine Pippa.» Papa wacht meistens früh auf, dafür braucht er später am Tag mindestens einmal ein Nickerchen. Er liegt auf dem Rücken, mit einem Buch vor der Nase, und lächelt Pippa an. Dann dreht er sich auf die Seite und streckt seinen langen Arm weit aus, von Bett zu Bett. Pippa gibt ihm ein Küsschen auf die Hand. Papa sagt: «Danke schön! Und übrigens heißt Buon giorno: Guten Morgen. Das ist Italienisch!»

Hui! Dieses Wort findet Pippa aber richtig schön! «Buuonn Dschorno, Papa», sagt sie grinsend. Sie stützt sich auf ihre Ellenbogen. So kann sie gemütlich aus dem Fenster gucken. «Mannomann! Ist dieser Zug aber schnell», staunt sie.

«Mmmh», macht Papa. Draußen saust mit ordentlich Karacho die Landschaft vorbei.

Pippa sieht dunkelgrüne schlanke Bäume in der Sommersonne. Wie Spielfiguren ragen sie in den Himmel. Sie fischt ihr Reisetagebuch unter dem Kopfkissen hervor. «Ich freu mich so doll auf Rom, dass es im Bauch gluckert!»

«Ich auch! Endlich sind wir Weltenbummler wieder unterwegs, was?», sagt Papa. «Schreibst du wie letztes Mal Reisetagebuch?»

«Logopogo», sagt Pippa. Sie liebt das Tagebuch, das Tante Elli ihr geschenkt hat. «Und genau jetzt fange ich an.»

Pippa blättert zur letzten Seite zurück, wo sie gestern Abend schon das Zugabteil unter die Überschrift gemalt hat. ROM, steht da, in roten und grünen Buchstaben. Das O hat sie nur umrandet, denn das soll weiß sein. Rot, Grün und Weiß, das sind die Farben von Italien, das ist doch sonnenklar.

«Ist das Buch, das du liest, über Rom? Ist es spannend?», fragt Pippa ihren Papa. «Und was ist das vornedrauf?»

Papa schmunzelt. «Wolltest du nicht gerade schreiben?»

«Ja, gleiiiich», sagt Pippa und lacht. «Aber erst will ich wissen, was da vorne auf dem Buch ist.»

Papa dreht das Buch um, damit er selbst das Bild auf dem Umschlag sehen kann. «Das ist das Kolosseum. Das lernst du in den nächsten Tagen kennen.»

«Müssen wir da rein?», nuschelt eine schläfrige Stimme über Papa. Pippa reckt den Kopf zum oberen Bett, das fast direkt unter der Abteildecke klebt, und da sieht sie ihren großen Bruder Nik, der schlaftrunken seine Kopfhörer aus dem Rucksack am Fußende kramt.

«Nik Nein», piepst eine andere Stimme. Diese kommt von ganz unten und gehört der kleinen Tuffi. Tuffi hopst gut gelaunt aus ihrem Bett und stellt sich vor dem Fenster auf die Zehenspitzen. Tuffis Haare stehen wild in alle Himmelsrichtungen. «Tuff-tuff. Snel», sagt sie ernst und tippt mit ihrem Fingerchen über sich an die Scheibe.

Plötzlich macht es knips!, und Mama steigt unten aus dem Tuffi-Gegenüberbett. Mama hat ihr blau-weiß gestreiftes Nachthemd an und einen verwuschelten Zopf. Fröhlich wedelt sie mit der Kamera durch die Luft: «Das hier ist das erste Foto meiner Rom-Reportage! Es heißt: ‹Tuffi vor den vorbeirasenden Zypressenbäumen›.»

«Hast du nicht vor einer Sekunde noch geschlafen?», fragt Nik mit krächziger Stimme.

«Stimmt! Aber jetzt bin ich hellwach!» Natürlich schießt Mama gleich noch viel mehr Fotos. Dann guckt sie auf ihre Armbanduhr. Sie bindet sich ihren Zopf neu und verkündet: «In einer knappen Stunde kommen wir am Bahnhof Termini in Rom an. Na los, wir klappen die Betten um, dann können wir unten auf den Sitzen noch ein bisschen was frühstücken.»

«Ter-mi-ni, schön wie nie!», summt Pippa leise vor sich hin. Sie liebt diese Sprache, das spürt sie sofort ganz tief in sich drin.

Tuffi füttert Berta, ihren Kuschelrochen, mit Kräckern und redet dabei leise mit ihr.

Nik beißt mit Wucht in eines von Pippas selbst gebackenen Pizzabrötchen, die Mama in der Picknickbox mitgenommen hat. «Hey! Da beißt man sich ja die Zähne aus!» Nik zieht gequält die Stirn in Falten und stöhnt: «Also, bevor du Köchin wirst, solltest du aber noch ein bisschen üben, Schwesterherz.» Dann beißt er noch mal ab und sagt: «Schtoinhart ond schtaubig schind die Dinger. Hot wer wos zo troinken?»

«Manno!», murrt Pippa. «Die sind halt über Nacht ein bisschen gealtert.»

«Nun ja, ich glaube, mir geht es da ähnlich wie dem Brötchen», lacht Papa. «Meine müden Knochen haben solche Zugbetten früher auch besser weggesteckt, was, Anne? Ich glaube, ich bin seit mindestens fünf Uhr wach.»

Mama tätschelt Papa den Rücken. «Du Armer. Aber dafür haben wir schlafend Hunderte von Kilometern zurückgelegt! Und wenn wir gleich mitten in Rom sind, hast du alle Qualen der Nacht vergessen.» Mama beißt ein kleines Stück von ihrem Brötchen ab und verzieht dann, ähnlich wie Nik, das Gesicht. «Hui, etwas hart sind sie jetzt aber wirklich, und ein bisschen Butter könnte nicht schaden. Aber … trotzdem lecker, Pippa.»

Pippa zieht die Nase kraus, während sie auf ihrem eigenen Pizzabrötchen herumkaut. Sie muss zugeben, dass das Brötchen ganz schön schwer zu kauen ist. Und das ausgerechnet, wo sie gerade mit dem Zug durch Pizza-Land Italien brausen … Beim Gedanken an eine leckere italienische Pizza knurrt Pippa laut der Magen.

Im nächsten Moment fängt sie an zu grinsen. Ha! Wenn das kein supertoller Zufall ist! Schließlich will sie nämlich seit Neuestem Köchin werden! Und was könnte da besser sein, als sich ein paar Tage wie die Raupe Nimmersatt durch die besten Pizzen und Nudeln der Welt zu futtern! Wie sie vom Futtern allerdings Kochen lernen soll, weiß sie auch noch nicht. Aber das wird Pippa ganz sicher herausfinden!

2. KapitelEin Wellendach und badende Tauben

«Benvenuto a Roma!», ruft Mama. Sie springt als Letzte aus dem Zug. «Willkommen in Rom!»

Die fünf Wagners schnappen sich ihr Gepäck und verlassen den Bahnsteig. Pippa darf einen der Rollkoffer ziehen, der toll über den glatten Boden der großen Bahnhofshalle rutscht. «Ter-mi-ni, schön wie nie», singt sie bei jedem Schritt. Um sie herum schallen die Geräusche und Stimmen der Leute im hohen Raum. Pippa guckt hoch. Über ihnen schwebt ein gebogenes Dach, das sie an eine Welle erinnert, die über den vielen Menschen schwappt. «Ich würde jetzt gerne ins Wellenbad gehen», sagt sie zu Mama.

Sie verlassen die große Bahnhofshalle durch eine Schiebetür. Mama guckt erstaunt auf. «Ins Wellenbad? Jetzt? Ist dir so warm? Wir finden sicher gleich einen Brunnen zum Erfrischen, die gibt es in Rom nämlich an jeder Ecke», sagt sie. «Aber jetzt nehmen wir uns erst mal ein kühles Taxi und düsen zur Pension.» Und zack!, hat sie schon ein Taxi herangewunken, in das alle reinklettern.

Das Taxi fährt im Schritttempo, und Pippa runzelt die Stirn. «Also Düsen ist das ja nicht gerade. Das Auto fährt ja wie eine Schnecke», stellt sie fest. Warum sind denn hier auch so viele Autos auf der Straße?

«Ja, besser fährt man in Rom mit Bus und Bahn», sagt Mama.

«Die Umwelt sagt Danke», murmelt Nik.

Pippa horcht nach draußen. «Die Leute hupen viel mehr als bei uns, und es knattert wie verrückt.»

Etwas dumpf klingt Papas Stimme von der hinteren Sitzbank: «Dieses Moped-Geknatter ist typisch für Rom. Und übrigens, Pippa, gleich beim Aussteigen musst du mir unbedingt sagen, nach was diese Stadt riecht!» Papa ist so eine Art Meisterschnüffler in der Familie, weil er eine so feine Nase hat.

Pippa nickt. Sie hört zu, wie Mama vorne mit dem Fahrer fremdländisch spricht. Wie die Worte aneinandergezogen werden, klingt einfach zu toll! Ein bisschen, als wären die Worte und Sätze Pizzateig, den man in die Länge zieht. Wie bei einem Lied schwingt Mamas Stimme von oben nach unten, auf und ab. Pippa fängt an, mit den Händen zu Mamas Singsang zu dirigieren. Nik neben ihr rollt die Augen.

«Mama, warum kannst du das so gut?», will Pippa wissen.

«Ich habe Italienisch gelernt, als ich früher in Rom studiert habe!», Mama lächelt. «Eis, Sonne und Fotografie.»

«Mmmh», macht Pippa und leckt sich die Lippen, denn sie stellt sich eine ganz junge Mama in dieser Stadt vor, die jeden Tag eine riesengroße Eiskugel in der Sonne schleckt.

 

Das Taxi hält am Ende von einem Platz in einer engen Seitenstraße. Die Straße ist so schmal, dass sie eher wie eine Straße für Puppen aussieht, findet Pippa. Der nette Fahrer zeigt zu dem Platz und verkündet: «Piazza Navona», und dann sagt er noch auf Deutsch, mit einer lustigen Aussprache: «Bitteschon, alle aussteigen.» Mama bezahlt und dann erklärt sie, dass ihre Pension ganz in der Nähe liegt, aber dass der Taxifahrer nicht ganz bis dahin fahren darf, weil das hier eine Einbahnstraße ist.

Familie Wagner zieht mit ihrem Gepäck los. Der Platz liegt direkt neben der Puppenstraße, aber er ist ganz und gar nicht klein, sondern riiiesig! Und während es in der schmalen Straße ein bisschen dunkel und schattig war, scheint hier die Sonne so hell, dass Pippa blinzeln muss. Rechts und links stehen hellgraue und gelbe Häuser, die alle uralt aussehen. An manchen sind hübsche Verschnörkelungen und Türmchen. Am liebsten würde Pippa sie direkt in ihr Reisetagebuch malen. Oder vielleicht auch diese Häuser hier, mit den hübschen Sonnenschirmen, unter denen die Leute in der Morgensonne sitzen. Plötzlich hört Pippa Wasser plätschern. Sie sieht sich um. Es kommt von einem riesengroßen Brunnen auf dem Platz.

«Ha! Wie groß ist der denn bitte!», ruft Pippa. «Und die Steinfiguren sehen total echt aus!» Da gibt es kleine Engelchen aus Stein und große Frauen mit Nixenschwanz, starke Männer und Pferde, die sich alle im Wasser des Brunnens tummeln.

Jetzt hat auch Tuffi den Brunnen mit den tollen Figuren entdeckt. Sie greift energisch nach Pippas Hand und ruft: «Pippa, Watter!» Sie versucht, ihre große Schwester mitzuziehen. «Watter!», wiederholt sie.

Weil Pippa wirklich warm ist, lässt sie sich von der kleinen schwitzigen Hand mitnehmen. Außerdem möchte sie den Brunnen zu gerne aus der Nähe angucken. Nik lehnt sich mit Kopfhörern auf den Ohren an eine Hauswand im Schatten, und Mama und Papa stecken zusammen die Nasen in den Reiseführer.

Um den Brunnen herum sitzen richtig viele Tauben, die träge wegflattern, als Pippa und Tuffi sie mit Wasser bespritzen. Pippa schnuppert in die Luft. «Hier riecht es nach Sommer!», ruft sie Papa zu. Pippa hält die Hände bis zu den Ellenbogen ins grünblaue Nass. Hui! Ist das schön kalt!

«Der Geruch des Sommers! Sonne und Wasser auf der Haut!», ruft Papa zurück, die Nase jetzt nicht mehr im Buch.

Pippa würde gerne noch lange so weiterplanschen. «Kommt, Tuffi! Pippa!», ruft Mama nach einer Weile. «Auf zur Pension.»

«Och nö», murrt Pippa, und Tuffi sagt: «Tuffi Nein.»

«Wir wollen doch sehen, wo wir wohnen! Und es gibt noch so viele andere Brunnen in Rom», sagt Mama.

Pippa und Tuffi machen noch einen kurzen Abschiedsplansch, dann verabschieden die beiden sich von dem schönen Wasser. Im Weggehen scheuchen sie noch ein paar dicke Tauben auf. Pippa nimmt Mamas Hand, Tuffi hüpft in den Buggy und steckt sich zufrieden den Schnuller in den Mund.

 

Wie eine Entenfamilie mit Gepäck spazieren sie hintereinander über den schmalen Fußweg einer sehr engen Straße. Pippa schnuppert noch einmal in die Luft. Dann zupft sie Papa vor sich am Ärmel und sagt: «Hier riecht es aber nicht so schön. Irgendwie muffig.» Pippa kräuselt die Nase.

Papa lacht. «Damit hast du einen wichtigen Geruch Roms erkannt, liebe Pippa. Und dieser Geruch heißt: Müll. Die Abfalltüten am Straßenrand fangen ziemlich doll an zu stinken, wenn sie bei der Wärme nicht gleich abgeholt werden.»

«Aha», sagt Pippa. «Na, dann quetscht sich hoffentlich bald ein Müllauto durch diese Puppenstraße hier.»

Sie kommen zu einem Haus mit einer Glastür. Pippa versucht, das Schild an der Hauswand zu entziffern: «Ca-sa di Mar-co e Ro-sa», liest sie. Und daneben: «Ris-to-ran-te. Piz-ze-ri-a.»

Genau in dem Moment schwingt die Tür auf, und ein Mann und eine Frau treten heraus. Der Mann hat einen hübschen schwarzen Schnurrbart und die Frau einen dicken braunen Zopf. Fröhlich wedeln die zwei mit den Armen in der Luft herum und rufen: «Hallo! Buon giorno, bienvenuto …» Der Mann plappert auf Italienisch los.

Mama antwortet in der schönen Singsang-Sprache, und Papa lächelt dazu. Mama übersetzt: «Das sind Marco und Rosa und ihre Söhne Luigi und Vito, sie …»

Jetzt erst sieht Pippa, dass hinter den Erwachsenen noch zwei Jungs stehen. Sie haben beide dunkle Haare und lachen mit blitzenden Zähnen. Wenn Pippa nicht ganz schiefliegt, dann ist der Kleinere von ihnen ungefähr so alt wie sie! Wie toll ist das denn? Und der Ältere …

In dem Moment ruft die Frau auf Deutsch: «Wie schön, ihr kommt aus Deutschland? Willkommen bei uns zu Hause!» Und dann erzählt sie, dass sie aus Berlin stammt, aber schon lange in Italien lebt. «Und das sind unsere Söhne Luigi und Vito, sie sind sechzehn und acht Jahre alt!» Na, wenn das mal kein Superzufall ist. Pippa ist ja auch acht! Pippa sieht, wie Nik wiederum begeistert zu dem größeren Jungen guckt. Weil der ja dann zwei Jahre älter ist als er, findet Nik ihn natürlich richtig spannend.