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Mysteriöse Todesfälle auf einem Autobahnabschnitt. Autos, Motorräder, ja ganze Busse liegen plattgedrückt auf der Straße. Die Insassen haben keine Chance. Kommissar Friedrich Stern und seine Assistentin Claudia Braun stehen vor einem Rätsel.
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Seitenzahl: 82
Veröffentlichungsjahr: 2019
ElviEra Kensche
PLATTGEMACHT !!!
© 2019 ElviEra Kensche
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback:
978-3-7497-4224-0
e-Book:
978-3-7497-4226-4
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Im Allgemeinen spende ich den Reinerlös meiner Bücher. Das möchte ich auch in diesem Fall tun.
Wohin die Spenden fließen, kann ich aus taktischen Gründen aber hier noch nicht preisgeben, denn dann würde ich die Auflösung der Geschichte vorwegnehmen. Am Ende wird man es sich denken können.
ElviEra Kensche
Vorwort
Die Idee zu dieser Geschichte hatte mein verstorbener Mann. Er hat sich von mir gewünscht, dass ich sie schreibe und ich antwortete ihm, ich kann das nicht, denn zum damaligen Zeitpunkt habe ich nur Lyrik geschrieben.
Und dann, nach seinem Tod, schrieb ich die Geschichte doch. Mit einem Mal kamen die Worte wie von selbst und ich habe dabei viel an ihn gedacht.
Ich wusste zu Anfang nicht, ob ich sie jemals veröffentliche. Aber ich glaube, ich bin es ihm schuldig.
Personen
Kommissar Friedrich Stern
Kommissaranwärterin Claudia Braun
Gerichtsmediziner Dr. Grausig,
genannt Frankenstein
sein Gehilfe Fritz
Polizeiobermeister Jens Kaiser
Polizeimeister Markus Heine
Polizeimeisterin Nicole Klett
Polizeimeister Frank Grote
drei weitere Polizisten
ein Abschleppwagenfahrer
und seine Kollegen
Kriminaloberrat Waldemar Huber
Max Hahn, Reporter Abendkurier,
gen. der flotte Gockel
Hubschrauberbereitschaft:
Hauptkommissar Karl Baier
Pilot Klaus Kramer
Dr. Stefan Schwarz
sein Sohn Tim, genannt Timmy
Frau Schmidt,
Haushälterin bei Dr. Schwarz
Frau Sonnig, Timmys Klassenlehrerin
Dr. Wipper, Stationsarzt
Außerdem
Reporter von Zeitung, Rundfunk
und Fernsehen
Willy Schumann, ein betrunkener
Autofahrer
ein Zirkusdirektor
ein Zirkusangestellter
Herr Kruse, Pförtner im Institut von
Dr. Schwarz
zwei städtische Mitarbeiter
Prolog
„Komm Timmy, trödele nicht schon wieder.“ Dr. Stefan Schwarz blickt in das Zimmer seines 12-jährigen Sohnes. Tim sitzt auf dem Fußboden, im Arm einen kleinen Plüschigel. Diesen Igel hatte der Junge von seiner Mutter zum zehnten Geburtstag bekommen. Kurz darauf starb sie bei einem Autounfall. Seitdem kümmert sich Dr. Schwarz allein um seinen Sohn, der unter dem Asperger Syndrom, einer Form des Autismus, leidet. Tim steht auf und zieht seine Jacke an. Sein Vater will ihn an die Hand nehmen, aber er zuckt zurück. Berührungen kann er nicht ertragen. Tim trottet langsam hinter ihm her zum Auto. „Wir müssen uns beeilen, Timmy“, sagt Dr. Schwarz, „ich muss heute früher im Labor sein.“ Timmy setzt sich ins Auto. Er redet nicht, wie es seine Art ist. Plötzlich fängt er an zu zittern. Vor ihnen liegt ein toter Igel. Die Eingeweide quellen heraus. „Warum passen die Autofahrer nicht auf. Versprich mir, Papa, nie einen Igel zu überfahren.“ „Du weißt doch, ich fahre immer vorsichtig.“, beruhigt ihn sein Vater.
Stefan Schwarz setzt Tim an der Schule ab. „Denk daran, nicht trödeln“, ermahnt er ihn. „Nimm gleich den Bus um vierzehn Uhr und fahre direkt nach Hause. Ich versuche, nicht so spät zu kommen.“ „Ist gut, Papa.“ Aber Tim ist schon wieder in seiner eigenen Welt.
Kommissar Friedrich Stern schüttelt mit dem Kopf. So etwas hat er in seinem ganzen Berufsleben noch nicht gesehen. Vor ihm liegt ein roter Blechhaufen, der wohl mal ein Auto war. Die Marke kann man nicht mehr erkennen. Das Fahrzeug ist platt wie eine Briefmarke. Dahinter stauen sich mehrere Fahrzeuge, die aufeinander gefahren sind.
Aus dem ersten Wagen steigt ein völlig verwirrter Mann. „Herr Kommissar, ich habe keine Schuld“, stammelt er, „ich habe vor Schreck gebremst, als ich die Flunder vor mir sah und dann sind die anderen Autos auf mich drauf gefahren.“
Kommissar Stern beruhigt ihn. „Wahrscheinlich hätte jeder andere auch auf die Bremse getreten, das ist eine ganz natürliche Reaktion. Nur gut, dass keiner ernsthaft verletzt ist. Außer vielleicht der Fahrer dieses….“, er zögert und zeigt auf das flache Etwas vor ihm. „Vielleicht konnten eventuelle Insassen fliehen. Sonst hatten sie keine Chance. Es sieht aus, als ob eine Dampfwalze über den Wagen gefahren ist.“
In diesem Moment fährt ein Abschleppwagen vor und parkt an der Seite. Ein junger Mann im Overall steigt aus. „Na Chef, gibt es wieder etwas zu tun für mich?“, sagt er betont lässig. Dann sieht er auf den demolierten Wagen und wird leichenblass. „W….was ist das?“, stammelt er. „Soll ich den etwa noch abschleppen?“
Kommissar Stern antwortet ihm: „Bringen Sie diesen traurigen Rest zur kriminaltechnischen Untersuchungsstelle. Und beruhigen Sie sich, Sie haben doch sicher schon oft schwere Unfälle gesehen. Und sorgen Sie dafür, dass die anderen Wagen abgeschleppt werden, soweit sie nicht mehr fahren können.“ „Ja, ja, natürlich, ich rufe gleich in der Firma an. So etwas, nein aber auch.“ Der Fahrer ist noch immer blass. Doch langsam beruhigt er sich, steigt in seinen Wagen und lässt den Abschleppkran herunter. Dann nimmt er das Fahrzeug und hievt es vorsichtig auf seinen Anhänger. Schnell fährt er an, als sei er froh, diesem Grauen entkommen zu sein.
Kommissar Stern wendet sich an seine Mitarbeiterin Claudia Braun: „Rufen Sie bitte Dr. Grausig an, er soll dabei sein, wenn das Fahrzeug untersucht wird. Er kann sicher besser beurteilen, ob es menschliche Überreste gibt.“ „Habe ich schon erledigt, Chef“, sagt diese sofort und Kommissar Stern ist wieder einmal froh, sie an seiner Seite zu haben. Dabei war er am Anfang gar nicht begeistert, als sie ihm vor ein paar Wochen als frisch gebackene Kommissaranwärterin „aufgedrängt“ wurde. Er ist ein alter Hase, der sich nicht gern in die Karten schauen lässt. Und dann auch noch auf so ein „Küken“ aufpassen, die Vorstellung war ihm schrecklich. Doch mittlerweile hat er sie schätzen gelernt. Sie hat eine gute Auffassungsgabe und lernt schnell, denkt er und findet mittlerweile, dass sie gut zusammenarbeiten können. „Na, dann wollen wir mal. Den Rest können die Kollegen von der Autobahnpolizei erledigen.“ Kommissar Stern steigt in sein Fahrzeug und Claudia Braun nimmt auf dem Beifahrersitz Platz. „Ich möchte unbedingt dabei sein, wenn die Sardinenbüchse geöffnet wird.“
Wenige Minuten später hält sein Wagen auf dem Parkplatz der KTU. In der Werkstatt wird gerade begonnen, das Fahrzeug seitlich aufzuschneiden. Dr. Grausig und sein Gehilfe beobachten das Ganze. In diesem Moment kommen Kommissar Stern und Claudia Braun zur Tür herein. „Ob noch jemand im Wagen saß?“, flüstert Stern seiner Mitarbeiterin zu. Dr. Grausig hört es, schaut ihn an und entgegnet: “Na, auf jeden Fall wird er jetzt nicht mehr sitzen, sondern bequem liegen.“ Er ist für seinen trockenen Humor bekannt und sein Spitzname Dr. Frankenstein kommt nicht von ungefähr. Dann wird der obere Teil vorsichtig abgehoben. Was nun zum Vorschein kommt, lässt selbst den hartgesottenen Kommissar Stern erschauern. Er muss ein würgendes Gefühl unterdrücken. Claudia Braun steht mit zitternden Beinen neben ihm.
Im Fahrzeug sitzt ein Mann, oder das, was noch von ihm übrig ist. Er ist bis zur Unkenntlichkeit zusammengedrückt, Eingeweide quellen heraus. Dr. Grausig ist so leicht nicht zu erschüttern, aber dieser Anblick verschlägt selbst ihm die Sprache. Er überlässt es seinem bulligen Gehilfen Fritz, der zwar nicht mit großem Geist gesegnet, aber sich für keine Arbeit zu schade ist, die Leiche vorsichtig in den bereitstehenden Sarg zu heben. „Wann kann ich mit ersten Ergebnissen rechnen?“, fragt Stern ihn vorsichtig. „Bei diesem Zustand wird es etwas dauern, bis ich Ihnen genaueres mitteilen kann.“ Mit diesen Worten verlassen Dr. Grausig und sein Gehilfe die Werkstatt. Kommissar Stern und Claudia Braun folgen ihnen wortlos.
Um drei Uhr am nächsten Morgen wird Kommissar Stern unsanft aus dem Schlaf gerissen. Am Telefon ist Claudia Braun. „Chef, Sie müssen sofort kommen, selbe Stelle wie gestern.“ „Was ist los? Noch ein plattes Auto?“ „Sie müssen es sich selbst anschauen“, Claudia Braun klingt sehr aufgeregt. Kommissar Stern steigt missmutig aus dem Bett. Doch wenn Frau Braun ihn so dringend anruft, muss es einen guten Grund geben. Er nimmt sich keine Zeit für Dusche und Frühstück. Katzenwäsche und ein schneller Schluck kalter Kaffee von gestern muss reichen.
Zehn Minuten später sitzt er in seinem Wagen und fährt zur schon bekannten Stelle. Er steigt aus und will gerade lospoltern: „Was gibt es denn so Dringendes, dass Sie mich mitten in der Nacht wecken?“ Doch die Worte bleiben ihm im Hals stecken. Er sieht die Antwort selbst. Vor ihm liegen drei Autos, platt wie das von gestern. „Das gibt es doch nicht. Fährt tatsächlich jede Nacht jemand mit einer Dampfwalze über die Autobahn? Oder sind hier Außerirdische am Werk.“ Kommissar Stern lacht gequält, obwohl ihm nicht danach zumute ist. Die Untersuchung gestern durch Dr. Grausig hat noch nichts ergeben, was weiterhelfen könnte.
Wieder steht der junge Mann vom Abschleppdienst bereit. Er hat diesmal gleich zwei Kollegen mitgebracht. Alle drei sehen grün im Gesicht aus. „Nun reißen Sie sich aber mal zusammen. Sie kennen das doch schon.“ Kommissar Stern wird ärgerlich. Aber eigentlich kann er die Männer auch verstehen. Ihm ist auch nicht gut. Zumal er noch nicht gefrühstückt hat.
„Ach, da ist ja auch Dr. Frankenstein“, versucht er seine Unruhe zu verbergen und begrüßt Dr. Grausig. Der stützt die Hände in die Hüften und schüttelt den Kopf. „Bei meiner Ehre als Pathologe, ich kriege heraus, wer oder was dahintersteckt.“
In der Zwischenzeit sind die Wagen aufgeladen worden und bereit zum Abtransport. Zum Glück hat es diesmal keine Auffahrunfälle gegeben. Na, wenigstens etwas, denkt Kommissar Stern.
Kaum wieder im Büro angekommen, läutet das Telefon. Dr. Grausig ist am Apparat. „Ich habe DNA-Spuren gefunden“, ruft er aufgeregt. „Na, dann werden wir den Kerl ja bald haben.“ Kommissar Stern lacht. „Ich bin gespannt, mit welchem Mordwerkzeug er die Autos platt macht.“
„Sie irren sich“, die Stimme von Dr. Grausig wird leise, „es ist keine menschliche DNA.“
Kommissar Stern wird bleich und auch Claudia Braun, die mitgehört hat. „Keine menschlichen Spuren? Aber das mit den Außerirdischen war doch nur ein Scherz.“
„Es muss ein Tier gewesen sein. Irgendetwas Riesengroßes hat sich auf die Autos gesetzt.“ „Ein Tier?“, Kommissar Stern wird nachdenklich. „Gibt es im Moment einen