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Der Café-Besuch eines Literaten, vielleicht bei einem Cappuccino oder Café crème und einer ordentlich recherchierten Zeitung, wird zu einem Highlight, sollten sich originelle Gedanken hinzugesellen. Die zweite Bestellung ist an den Ober herangetragen, die Blätter der Gazette nach und nach umgeschlagen. Der Erzähler sitzt mit nachdenklicher Miene am Tisch. Er wartet. Während Kaffeedüfte ihn umschmeicheln, kommen die ersten Gedanken. Textfragmente, Bilder und Überlegungen nehmen zögerlich ihren Platz ein. Diese Gefährten sind wenig gesprächig, aber nicht selten beflügelnd, also genau der passende Augenblick für ein Sinngedicht. Ein kleines kompaktes Textfragment, aus zwölf Zeilen nur. In diesem Moment bin ich derjenige, der dort am Tisch sitzt, Papier und Stift aus der Tasche hervorholt. Der mit Glück einen guten Fang aus dem Meer der Worte an Land zieht. Die Gedichte in diesem Buch sind in Cafés entstanden. Oftmals launige Erträge aus zahlreichen Streifzügen durch unsere vielschichtige Alltagswelt. Die korrespondierenden Fotos geben den Versen ein bildhaftes, erzählerisches Gegen- und Gleichgewicht.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Bernhard W. Rahe
Poèmes de café
Gedichte – Fotos – Streifzüge
Zu diesem Buch
Der Café-Besuch eines Literaten, vielleicht bei einem Cappuccino oder Café crème und einer ordentlich recherchierten Zeitung, wird zu einem Highlight, sollten sich originelle Gedanken hinzugesellen.
Die zweite Bestellung ist an den Ober herangetragen, die Blätter der Gazette nach und nach umgeschlagen.
Der Erzähler sitzt mit nachdenklicher Miene am Tisch. Er wartet. Während Kaffeedüfte ihn umschmeicheln, kommen die ersten Gedanken.
Textfragmente, Bilder und Überlegungen nehmen zögerlich ihren Platz ein. Diese Gefährten sind wenig gesprächig, aber nicht selten beflügelnd, also genau der passende Augenblick für ein Sinngedicht. Ein kleines kompaktes Textfragment, aus zwölf Zeilen nur.
In diesem Moment bin ich derjenige, der dort am Tisch sitzt, Papier und Stift aus der Tasche hervorholt. Der mit Glück einen guten Fang aus dem Meer der Worte an Land zieht.
Die Gedichte in diesem Buch sind in Cafés entstanden. Oftmals launige Erträge aus zahlreichen Streifzügen durch unsere vielschichtige Alltagswelt. Die korrespondierenden Fotos geben den Versen ein bildhaftes, erzählerisches Gegen- und Gleichgewicht.
Bernhard W. Rahe, 1954 in Bremen an der Weser geboren, legte bislang eine Novelle, einen Roman, zwei Gedichtbände und eine Reihe von Kurzgeschichten vor.
Der Autor durfte sich zu einem wissbegierigen Menschen entwickeln, der die Zwischentöne im Leben zu schätzen gelernt hat.
Über seine Berufe als KFZ-Mechaniker, Architekt und Fachlehrer für Gestaltung geriet er schon früh zum Schreiben.
Seine Texte sind oftmals launige Streifzüge durch die Welt. Ihn faszinieren die hintergründigen Geschehnisse, die den Menschen verborgen bleiben wollen.
“Schreiben ist immer wieder eine Expedition in unbekannte Welten.“
Elisabeth Holt, 1959 in Holthausen an der Ems geboren, zeigte schon immer eine starke Verbundenheit zur Natur.
Anfänglich als Agraringenieurin im Umweltschutz tätig, betreibt sie seit dreiundzwanzig Jahren als Heilpraktikerin eine Naturheilpraxis in Bremen.
Die Fotografie ist eine ihrer großen Leidenschaften.
So entstand die Idee, diese Verse mit Fotos zu begleiten.
Impressum:
Poèmes de café
Texte: © Copyright by Bernhard W. Rahe
Fotos: © Copyright by Elisabeth Holt
Umschlaggestaltung: © Copyright by Bernhard W. Rahe
Erstauflage: September 2024
Bernhard W. Rahe
Lortzingstr. 8
28209 Bremen
http://www.poemix.de
Bernhard W. Rahe
Poèmes de café
Gedichte – Fotos – Streifzüge
Der Kaffee ist schon unterwegs, nur die Ruhe …
- 3-D-Drucker
- After Sex
- After-Work-Party
- Ahnt wer was?
- Alternative Fakten
- Archäologie-kurios
- Askese
- Auto-Manie
- Automaten
- Autonomes Fahren
- Bananenphilosophie
- Bauhaus
- Bizarre Küche
- Bodybuilding
- Computerfreuden
- Das Viertel
- Datenschutz
- Der Bahn-Aufreger
- Der Kohlkönig
- Der Weg ist das Ziel
- Diäten
- Die Welt erklären
- Drogen und andere Helfer
- Düfte
- E-Bike
- Embryodesign
- Emigration
- Entwaffnung
- Fahrkartenautomat
- Fake
- Fastfood
- G20 2017 – der Gipfel
- Getränke
- Global-Player
- Handy-Mania
- Haute Couture
- Herbst im Norden
- Hinter dem Mond
- Hutogen
- Insel
- Inter-nett
- Junggesellenabschied
- Kaffeehausgedanken
- Klima- oder Sinneswandel
- Knoblauch
- Krawatten-Attacken-Satire
- Leselust und Spannung
- Literaturkritiker
- Lust auf Fleisch
- Medienlandschaft
- Mobilitätsverlust
- Mücken und Elefanten
- Murphys Gesetz
- Nahrungssuche
- Nassrasur
- Oh Tannenbaum
- Politiker sein
- Privatjet
- Profisport
- Raketen
- Rechtsprechung
- Richtig – wichtig – gendern
- Sanftes Richten
- Schilder – oder Wald
- Schnelligkeit
- Schon wieder Weihnachten
- Sich nicht wichtig nehmen
- Silvester
- Spekulatius im Herbst
- Sprachkriminalität
- Steuerparadies
- Straßenschlachten
- Suche nach Sinn
- Talkrunde
- Tattoos
- Theater
- Trüffellatein
- Unterwegs mit Rad
- Urheberrecht
- Verschwörungstheorien
- Verwirrt und verliebt
- Wahl versus Qual
- Was Wissen schafft
- Waschsalon
- Wasserwirtschaft
- Wenn der Berg ruft
- Wertschätzen
- Wetter
- Worte sprechen lassen
- Zölibat
Für die ausdauernden Dichter, die die Aufgabe und die Erregung lieben, ein leeres Blatt mit Worten und Bildern zu füllen.
Ein angesagter Hi-Tech Druckerknecht
scheißt generell auf das Urheberrecht.
Jener Kasten kann dir alles drucken,
auch neue Beißer, da wirst du gucken.
Ein Zahnrad für deinen tollen Wagen,
da musste mal die Software befragen.
Lebende Menschen prägen kann er nicht,
aber den graden Zinken fürs Gesicht.
Hat die Kiste erst alles ausgedruckt,
wirkt unsre heile Welt wie ausgespuckt.
So drucksen wir betrübt vor den Schreinen
und drucken uns die Tränen zum Weinen.
Dieses Gedicht ist nichts für Perverse,
ganz harmlos sind die folgenden Verse.
Spätestens nach den ersten vier Zeilen,
kein Spruch von monströsen Hinterteilen.
Hier gerät garantiert nichts hinten rum,
„After Sex“ ist ja nur ein Abstraktum.
Noch gerne weiter kuscheln will die Frau,
freut sich der Alte schon auf die Sportschau.
Manche liegen gern mit Zigaretten
‘ne Weile in den zerwühlten Betten.
Die Verstimmten finden das veraltet,
was sich „After Action“ noch entfaltet.
Du fühlst dich wie vom Omnibus touchiert,
deine Kleider sind leider ruiniert.
Wärst fast in einer Pfütze ertrunken,
Erinnerung? Nicht den kleinsten Funken.
Du Platzhirsch, hast dich keineswegs gefragt,
was passiert, wenn Schnaps das Geweih zernagt?
Kohlenwasserstoff den Dickschädel sprengt,
ist‘s Aufstehen am Mittag angestrengt?
Dein Oberstübchen scheint noch ausgesetzt,
Kolleginnen sind jetzt richtig vergrätzt.
Die unheilvollste Wahrheit aber ist,
die Frau des Chefs – in deinem Bett – so‘n Mist.
Wer hat eine Ahnung, wer weiß, was geht,
ob es schon in den Printmedien steht?
Blauer Dunst hinter fiebrigen Stirnen,
steigt aus sensationsgeilen Hirnen.
Jeder ahnt was, doch keiner hat‘s benannt,
im Dunklen – alles klar – es bleibt brisant.
Um was es hier gewissermaßen geht?
Leitmotiv – bitte krass und abgedreht.
Wenn alle keine Ahnung besitzen,
Denkorgane in der Kapsel schwitzen,
dann sei es belanglos, was zu wissen,
was keiner weiß, wird keiner vermissen.
Der Trump zerreißt sich gern die Fresse
über die dumme Lügenpresse.
Seine alternativen Fakten
stopfen allzeit die Gerichtsakten.