POLYGLOTT on tour Reiseführer Marokko - Astrid Därr - E-Book

POLYGLOTT on tour Reiseführer Marokko E-Book

Astrid Därr

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Beschreibung

Die landschaftliche Vielfalt Marokkos mit Wüsten, Wäldern, Bergen, Stränden, Seen und Schluchten bleibt in Afrika unübertroffen. Lehmburgen und -dörfer, Paläste und Moscheen, das Erbe der Masiren und Mauren, tragen zum kulturellen Reichtum bei. Mit dem POLYGLOTT on tour Marokko lässt sich der Herzschlag des nordafrikanischen Landes erspüren. Die Autorin Astrid Därr führt in 20 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit des Staates und lässt Sie Typisches, Besonderes und Eigenheiten entdecken. Schnuppern Sie afrikanisches Lebensgefühl und lernen Sie Marokko hautnah kennen. Besuchen Sie die Höhlen und Bergwälder in der Region rund um Fès oder schaukeln Sie auf Kamelen durch die Wüste, wandern Sie zum Gipfel des Toubkal und zu den Kullerfelsen nahe Agadir. Übernachten Sie in der Wüste und genießen Sie die hervorragende marokkanische Küche. Sicher können Sie sich dem Flair des Landes bald nicht mehr entziehen. Dank individueller Tipps können Sie ausprobieren und eintauchen, mitten hinein ins afrikanische Leben. Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook

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Seitenzahl: 206

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter

Autorinnen: Ingeborg Lehmann, Astrid Därr, Nora Goth

Redaktion: Annette Pundsack

Bildredaktion: Tamara Hansinger

Layoutkonzept/Titeldesign: fpm factor product münchen

Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska

ISBN 978-3-8464-0663-2

1. Auflage 2019

GuU 0663 05_2019_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Unsplash/vince-gx

Fotos: Adobe Stock/apinz: >; Adobe Stock/Baggen, John: >; Adobe Stock/jon_chica: >; Adobe Stock/Rechitan Sorin: >; Alamy Stock Photo/Oredia: >; Alamy Stock Photo/Sutton, Andy: >; Bildagentur Huber/Simeone, Giovanni: >; Därr, Astrid: >, >, >, >; Getty Images/Mellor, Annapurna: >; Getty Images/Von Poser, Fabian: >; laif/Gumm, Karol: >; laif/Gumm, Monica: >, >, >; laif/Hemispheres Images/Frumm, John: >; laif/robertharding/Stuart Black: >, laif/robertharding/Tondini, Nico: >, laif/Specht, Heiko: >; laif/Turner, Alasdair: >; LOOK-foto/Boyny, Michael: >; LOOK-foto/Photononstop: >; LOOK-foto/Photononstop: >; Lookphotos/age fotostock: >; mauritius images/Alamy/Lucas Vallecillos: >; mauritius images/Alamy/Palermo, Francesco: >; mauritius images/Scott, Doug: >; mauritius images/Warburton-Lee, John: >; Riad Attarine/Couture, M.: >; Shutterstock/Jucha, Marcin: >; Shutterstock/Adwo: >; Shutterstock/Andronov, Leonid: >, >; Shutterstock/Anton_Ivanov: >, >; Shutterstock/Bruijne, Chantal: >; Shutterstock/Curioso: >; Shutterstock/Ghiuz: >; Shutterstock/Hofmann, Sven: >; Shutterstock/Kozlowski, Karol: >; Shutterstock/Lange, Philip: >; Shutterstock/Mikadun: >; Shutterstock/milosk50: >; Shutterstock/Olga Kot Photo: >; Shutterstock/Plock, Fabian: >; Shutterstock/Ryzhkov, Oleksandr: >; Shutterstock/saiko3p: >; Shutterstock/TinasDreamworld: >; Shutterstock/TomiV: >; Shutterstock/Trejo, Anibal: >; Shutterstock/Wilson, Emily Marie: >; Shutterstock/Zharov, Pavel: >; Unsplash/louis-hansel: >.

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SYMBOLE ALLGEMEIN

L

Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren

C

Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel

1

Top-Highlights und

0

Highlights der Destination

TOUR-SYMBOLE

1

Die POLYGLOTT-Touren

6

Stationen einer Tour

1

Hinweis auf 50 Dinge

PREIS-SYMBOLE

Hotel DZ

Restaurant

bis 500 DH

bis 100 DH

€€

500 bis 1000 DH

100 bis 250 DH

€€€

über 1000 DH

über 250 DH

Zeichenerklärung der Karten

Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze Nationalparkgrenze

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

1 GRANDE MOSQUÉE HASSAN II, CASABLANCA >

Der Monumentalbau ist ein Werk der Superlative.

2 ESSAOUIRA >

Die »Perle des Atlantiks« ist einer der schönsten Orte Marokkos.

3 TAFRAOUTE >

Die Stadt im Hochtal des Anti-Atlas ist umgeben von bizzaren Granitfelsen.

4 CHEFCHAOUEN >

Die weiß-blaue Stadt leuchtet wie ein Bergkristall am Hang des Rif-Gebirges.

5 MEDINA VON FÈS >

Fès besitzt eine der größten und besterhaltenen Medinas der islamischen Welt.

6 VOLUBILIS >

Die frühere Hauptstadt der römischen Provinz Mauretania-Tingitana birgt archäologische Schätze wie hervorragend erhaltene Mosaike.

7 JEMAA EL-FNA, MARRAKESCH >

Garküchen, Märchenerzähler und Gaukler bevölkern den legendären Platz.

8 CASCADES D’OUZOUD >

Die Fälle im Mittleren Atlas stürzen sich in Kaskaden 100 m in die Tiefe.

9 AÏT-BOUGOUMMEZ-TAL >

Berber bestellen auf 1800 m Höhe das »Tal der Glücklichen« im Hohen Atlas.

! AÏT BENHADDOU >

Die wohl bekannteste Lehmbausiedlung des Maghreb ist beliebte Filmkulisse.

@ GORGES DU DADÈS >

Die wildromantische Schlucht des Dadès umgeben karge Felsen und grüne Felder.

# ERG CHEGAGA >

Ein Ausflug in Marokkos zweitgrößtes Sanddünengebiet ist ein Muss.

ALLE TOUREN AUF EINEN BLICK

mehr entdecken, schöner reisen

Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen

TOUREN

REGION

DAUER

TOUR1

Sightseeing und Baden

Metropolen am Atlantik

3–4 Tage

TOUR2

Auf den Spuren der Portugiesen

Metropolen am Atlantik

3 Tage

TOUR3

Strände und Surfreviere

Agadir und der Anti-Atlas

1–2 Tage

TOUR4

Ins Land der Kullerfelsen

Agadir und der Anti-Atlas

3 Tage

TOUR5

Im Reich der »blauen Männer«

Agadir und der Anti-Atlas

2 Tage

TOUR6

Zauberhaftes Oued Laou

Im Rif-Gebirge

1 Tag

TOUR7

Entlang der Mittelmeerküste

Im Rif-Gebirge

2 Tage

TOUR8

Sommerfrische im Mittleren Atlas

Fès und der Mittlere Atlas

1–2 Tage

TOUR9

Prunkvolle Vergangenheit

Fès und der Mittlere Atlas

2 Tage

TOUR0

Höhlen und Bergwälder

Fès und der Mittlere Atlas

2 Tage

TOUR!

Über den Tizi-n-Tichka-Pass

Marrakesch und der Hohe Atlas

1–2 Tage

TOUR@

Über den Tichi-n-Test-Pass

Marrakesch und der Hohe Atlas

1–2 Tage

TOUR#

Auf den Gipfel des Maghreb

Marrakesch und der Hohe Atlas

3 Tage

TOUR$

Ins »Tal der Glücklichen«

Marrakesch und der Hohe Atlas

2–4 Tage

TOUR%

Straße der 1000 Kasbahs

Der Große Süden

3–4 Tage

TOUR^

Palmentäler und Oasen

Der Große Süden

2 Tage

TOUR&

Mit Kamelen durch die Wüste

Der Große Süden

3 Tage

TOUR*

Jbel-Saghro-Trekking

Der Große Süden

5 Tage

TOUR(

Höhepunkte Marokkos

Extra-Tour

2 Wochen

TOUR)

Rundfahrt im Süden

Extra-Tour

2 Wochen

© Shutterstock/TinasDreamworld

Das Wehrdorf Aït Benhaddou in Südmarokko mit seinen Stampflehmbauten ist eine beliebte Filmkulisse

TYPISCH

MAROKKO IST EINE REISE WERT!

Die landschaftliche Vielfalt Marokkos mit Wüsten, Wäldern, Bergen, Stränden, Seen und Schluchten bleibt in Afrika unübertroffen. Lehmburgen und -dörfer, Paläste und Moscheen, das Erbe der Masiren und Mauren, tragen zum kulturellen Reichtum bei.

© Därr, Astrid

ASTRID DÄRR

kennt Marokko seit ihrer Kindheit. Die Diplom-Geografin verfasste u.a. mehrere Bücher über das Land. Als Reiseleiterin und freie Reisejournalistin tourt sie sieben Monate im Jahr durch die Welt. Auf eigene Faust erkundete sie 30 Länder in Afrika. Wenn sie nicht unterwegs ist, lebt sie bei München (www.daerr.net).

© Därr, Astrid

Ein Thé à la menthe im Patio eines Riads schmeckt zu jeder Tageszeit

Marhaba! Willkommen in Marokko! Als sich das schwere Holzportal des Riads öffnet und wir von der dunklen Gasse in den sonnendurchfluteten Patio treten, stellt sich sofort Orientfeeling ein. Mosaike bedecken den Boden, in der Mitte des Hofs plätschert ein Springbrunnen voller Rosenblätter, die Vögel zwitschern und die Blüten der Orangenbäume duften. Das Gästehaus liegt mitten im Gassenlabyrinth der Medina von Marrakesch. Zur Begrüßung genießen wir ein Gläschen Thé a la menthe – den süßen grünen Tee mit frischer Minze und viel Zucker – und dazu ein köstliches Corne de Gazelle.

© Shutterstock/Bruijne, Chantal

Frisches Warenangebot auf dem Gemüsemarkt in Marrakesch

Dann stürzen wir uns ins Getümmel: Nur wenige Schritte vom Riad stehen wir schon mittendrin in den Souks mit ihren intensiven Farben und Gerüchen. In einem Viertel hämmern die Lampenmacher auf Metall, etwas weiter drechseln Schreiner filigrane Fenstergitter, im nächsten bringen die Schuhmacher das Leder für die Babouches in Form.

Am kleinen Platz Rahba Kedima im Herzen der Souks zwischen Jemaa el-Fna und Medersa Ben Youssef verkaufen verschleierte Frauen witzige Strohhüte und robuste Flechtwaren. In den Buden rundum stehen allerlei traditionelle Heilmittel und Kosmetika zum Verkauf. Gewürze stapeln sich zu spitzen Türmen: Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander, Paprika … Einige neonfarbene Gewürzberge erscheinen etwas zu spitz und hoch. Bei genauerer Betrachtung entpuppen sie sich als bemalte Zementskulpturen, die findige Kaufleute als Fotomotiv vor ihren Läden platzieren, um Touristen anzulocken. Ja, clever und geschäftstüchtig sind sie schon, die marokkanischen Händler! Besonders in den von Touristen stark frequentierten Gassen, werden wir ständig angesprochen – den Händlern liegt immer ein Spruch in der richtigen Sprache auf den Lippen. Wir nehmen es mit Humor und lassen uns nicht in jeden Laden locken.

Von Marrakesch geht es in nur wenigen Fahrstunden in die Bergwelt des Hohen Atlas. Ein viertägiges Trekking führt uns entlang grüner Terrassenfelder und über karge Pässe mit krummen Wacholderbäumen bis zum Jbel Toubkal, den höchsten Berg Nordafrikas. Gutmütige Mulis transportieren unser Gepäck, mit unserem Bergführer knüpfen wir nette Kontakte zu den Masiren (Berbern) in abgelegenen Dörfern, deren Häuser aus Lehm und Stein an den Hängen zu kleben scheinen.

Nach den erholsamen Tagen in den Bergen zieht es uns südwärts. Sofort glauben wir uns in einer anderen Welt. Grüne Flussoasen kontrastieren mit roten Felsformationen in den Gorges du Dadès, die Lehmburgen überragen ein Meer an Dattelpalmen im Drâa-Tal, im Erg Chegaga und Erg Chebbi erheben sich über 200 m hohe Sanddünen.

Wir lernen die Gastfreundschaft der Masiren kennen, ihre Architektur und Lebensart als Nomaden oder Oasenbauern. Wir übernachten in renovierten Kasbahs, hinter deren dicken Lehmmauern es den ganzen Tag angenehm kühl bleibt und von deren Dachterrassen der Blick bis zum Jbel Bani – dem südlichsten Gebirgszug Marokkos – schweift. Unter dem Nachthimmel voller Abermillionen Sterne, in der Weite und Stille der Wüste, kommen selbst nervöse Gemüter garantiert zur Ruhe.

© Därr, Astrid

An der Weite und Klarheit der Wüste kann man sich nicht sattsehen

Beinahe wehmütig verlassen wir die Wüste in Richtung Küste. Kaum in Essaouira angekommen, scheint die Wüste schon wieder weit weg: Die Wogen des Atlantiks brechen sich an der Stadtmauer, blaue Fischerboote schaukeln im Hafenbecken, Kitesurfer flitzen über das Wasser, am Sandstrand relaxen Touristen. Wir genießen frisch gegrillte Sardinen an einer Bude und denken schon an die nächste Marokkoreise.

»Dieses Land ist so durchtränkt mit Licht, dass selbst das trübe Wetter die Farbenpracht nicht auszulöschen vermag, eine Pracht, die Europas Sonne auf keinem Festkleid hervorzaubern könnte«, schrieb der französische Schriftsteller Pierre Loti im 19. Jh. Bis heute hat sich daran nichts geändert: Die Intensität der Farben und Formen in Marokko verliert nie an ihrer Faszination.

WAS STECKT DAHINTER?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

GIBT ES IM GASSENLABYRINTH DER ALTSTÄDTE EIN SYSTEM?

Orientalische Altstädte wie etwa Fès el-Bali mit ihren unzähligen Sackgassen erscheinen zunächst wie ein einziges Chaos. Doch bei genauerer Betrachtung ergibt sich eine klare Gliederung. Die von einer Mauer umgebene Altstadt besteht aus verschiedenen Vierteln, die über eine eigene Quartiersausstattung verfügen: ein Markt (Souk), ein Backofen, ein Brunnen, eine Moschee, eine Koranschule und ein Hammam. Wenige öffentliche, von Läden flankierte Hauptgassen führen quer durch das Viertel bis zu einem Stadttor. Von den Hauptgassen zweigen kleine Gassen in den privaten Bereich der Wohnviertel ab, die früher durch ein Tor verschlossen wurden. An den Sackgassen liegen die fensterlosen Fassaden und Eingänge der Riads.

WELCHEN VORTEIL HAT DIE LEHMARCHITEKTUR?

Im Gegensatz zu den nach der Unabhängigkeit erbauten Häusern aus Betonziegeln herrscht in den alten, mehrstöckigen Lehmburgen (Kasbahs/Tighremts) mit dicken Wänden und wenig Außenfenstern das ganze Jahr über ein angenehmes, relativ konstantes Raumklima. Der zum Himmel offene Innenhof sorgt für eine gute Belüftung. Im Hochsommer schlafen die Familien traditionell auf der Dachterrasse, im Winter in einer tieferen Etage.

WARUM HABEN DIE RIADS KAUM AUSSENFENSTER?

Das orientalische Hofhaus öffnet sich nur zum Innenhof, um unerwünschte Einblicke von außen zu verhindern. Deshalb zeigen in einem Riad auch alle großen Fenster nach innen. Selbst der Gang unmittelbar hinter der Eingangstür geht einmal um die Ecke, damit Fremde von der Gasse nicht in den Hof schauen können. Neben den fehlenden Außenfenstern sind die Symmetrie der sich gegenüberliegenden Salons, der Springbrunnen in der Mitte des Patios, Stuck- und Mosaikdekorationen sowie Zedernholztüren und -decken typische Architekturelemente eines Riads.

WARUM DÜRFEN IN MAROKKO NICHT-MUSLIME DIE MOSCHEEN NICHT BETRETEN?

Diese Regelung geht auf den Generalresidenten der französischen Kolonialregierung Marschall Hubert Lyautey (1854–1934) zurück. Er ordnete eine strenge Trennung von islamischen und europäischen Lebensformen/-räumen an und legte aus diesem Grund die Neustädte (Villes nouvelles) als Geschäfts- und Wohnviertel der Europäer an.

50 DINGE, DIE SIE …

Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

… ERLEBEN SOLLTEN

1Eine Nacht in der Wüste Nach einem langen Ritt auf dem Rücken eines Kamels > spannt sich nach Sonnenuntergang eine Kuppel aus Millionen Sternen über dem Lagerfeuer. Das im Sand unter der Glut gebackene Brot und die frisch gegarte Tajine schmecken in der Wüste doppelt gut. Eine zweitägige Kameltour kostet ca. 100 €/Pers.

© Bildagentur Huber/Simeone, Giovanni

Begegnungen im Souk von Marrakesch

2Sich verirren Die Medina von Marrakesch > mit ihren unzähligen (Sack-)Gassen erscheint wie ein riesiges, undurchschaubares Labyrinth. Sich durch die Souks treiben zu lassen und zu verirren, gehört zum Orienterlebnis einfach dazu. Es findet sich stets ein freundlicher Jugendlicher, der zurück zum Hotel führt (Trinkgeld 0,50–1 €).

3Höhlenluft schnuppern Mit Führer, Taschenlampe und festen Schuhen geht es auf Kletterpartie in die Unterwelt der Gouffre de Friouato >. Über 512 Stufen führen 180 m in einen riesigen Trichter hinab. Durch einen engen Durchgang kriecht man steil hinab in die kühle Dunkelheit, klettert über glitschige Holzbretter und Eisenleitern in beeindruckende Tropfsteinsäle.

4Orientalisches Dampfbad In einer Gasse in der Medina von Marrakesch versteckt sich die Wellnessoase »Le Bain Bleu« >, in dessen Hammam man sich den Wüstenstaub vom Leib schrubben lassen und herrlich entspannen kann. 2 Std. Hammam mit Massage und Ghassoul-Maske ca. 60 €.

5Surfen im Atlantik Essaouira, die »Windy City«, ist ein Eldorado für Kite- und Windsurfer. Wie man mit dem Kite über die Wellen flitzt, lernt man z.B. bei Ocean Vagabond >(dreitägiger Kurs ab 150 €).

6Marokkanisch kochen Im Fèser Riad Dar Ziryab >, der für seine ausgezeichnete traditionelle Küche bekannt ist, weiht die Chefköchin des Hauses in die Geheimnisse der marokkanischen Küche ein. Das selbst zubereitete 2-Gänge-Menü wird gemeinsam verspeist (halbtägiger Kurs 42 €).

7Leben im Lehmdorf Mit einem Guide, z.B. vom Gästehaus El-Khorbat, geht man durch die kühlen Gassen des alten Lehmdorfs von Tinejdad >. Dabei bekommt man im Gespräch mit den Oasenbewohnern Eindrücke vom traditionellen Alltag in einer Oase.

8Kutschfahrt Mit der Pferdekutsche geht es in Meknès auf Erkundungsfahrt durch die Ville Impériale > des Sultans Moulay Ismail. Zu sehen ist u.a. der riesige Lac d’Agdal, den der Herrscher zur Zerstreuung seines Harems anlegte. Start an der Place el-Hédim (Preis verhandeln, 2 Std. ca. 120 DH).

9Maultierpfade Eine abenteuerliche Trekkingtour mit Gepäckmulis führt über Nomadenpfade zu wildromantischen Bergoasen inkl. Besteigung des Ighil M’Goun. Ein 8-tägiges Trekking mit Start im Aït-Bougoummez-Tal > ist z.B. buchbar über die Ecolodge Touda oder über Flilou, La Maison bérbère >.

0Duftende Wälder Wenige Kilometer südlich von Azrou läuft man auf einem Circuit touristique durch die herrlich duftenden Zedernwälder des Parc National d’Ifrane >, in denen sich Berberaffen tummeln.

… PROBIEREN SOLLTEN

!»Berbernutella« Unbedingt probieren sollte man den Brotaufstrich »Amlou«, eine Mischung aus dem gesunden, nussig schmeckenden Arganöl, gemahlenen Mandeln und Honig. Am besten man kauft es direkt an der Quelle bei einer Frauenkooperative im Ammeln-Tal (ca. 6 €/Glas) >.

@Gazellenhörnchen Schon wegen des schönen Namens – arab. Qurn al-Ghazala, frz. cornes des gazelles – sollte man das süße Hörnchen mit Mandelfüllung probieren. Das Gebäck findet man in jeder Konditorei, zu den besten des Landes zählt jedoch die Pâtisserie Bennis Habous (seit 1930) in Casablanca >.

#Köstliche Entrées Die marokkanischen Vorspeisen mit Karotten, Zucchini, Auberginen und Tomaten sind in ihrer Vielfalt kaum zu überbieten. Die köstlichsten Entrées genießt man in Fès, etwa in den Restaurants der stimmungsvollen Riadhotels von Fès el-Bali >.

$Männerspezialität Die Tanjia (nicht zu verwechseln mit Tajine!) bereiten nur Männer zu: Das mit Knoblauch, Kreuzkümmel und eingelegter Zitrone gewürzte Lammfleisch gart über Stunden in einer Tonkaraffe im Holzfeuer eines Hammams. Am besten schmeckt diese Spezialität aus Marrakesch im Le Salama (ca. 35 €) >.

%Nordafrikanische Reben Die Regionen Rabat, Meknès und Essaouira bringen gute Rot-, Rosé- und Weißweine hervor. Ganz hervorragende Weine bietet die Domaine du Val d’Argan bei Essaouira, wo Weinproben möglich sind (vorher anmelden). Ounagha, Tel. 05 24 78 34 67, www.valdargan.com.

^Blätterteigschmaus Nicht immer auf der Speisekarte der Restaurants zu finden: Die Pastilla au lait besteht aus knusprigen Teigblättern mit Milchcremefüllung, Puderzucker und Mandeln; köstlich zubereitet etwa im Dinarjat in Rabat >.

&Milchkaffee auf Marrokkanisch Neben dem allgegenwärtigen Minztee genießen die Marokkaner auch gerne einen Nussnuss (arab. für »halb-halb«) im Kaffeehaus: ein Espresso mit gleicher Menge Milchschaum im Glas.

© Shutterstock/Curioso

Nüsse und Datteln auf dem Markt in Fès

*Oasenfrucht Im Oktober ernten die Bewohner des Drâa-, Ziz- und Dadèstals die Datteln. Auf den Märkten findet man eine große Auswahl an Dattelsorten von klebrig-süß bis trocken, z.B. auf dem Markt von Tinerhir >.

(Süßes Frühstück Zu jedem guten Frühstück in Marokko gehören Pfannkuchen mit Feigenmarmelade. Die köstliche confiture de figues gibt es in jedem Lebensmittelladen an der Ecke oder im Supermarkt Marjane Online-Karte, z.B. in Agadir (Av. Mohammed V).

)Fangfrisch An der Atlantikküste gehört Fisch zum täglichen Speiseplan. Das französisch inspirierte Gourmetrestaurant La Scala in Agadir > serviert raffinierte und köstliche Fischgerichte (3-Gänge-Menü ab 35 €).

… BESTAUNEN SOLLTEN

qFossilien in Erfoud Bis vor rund 40 Mio. Jahren bedeckte die Tethys, ein urzeitlicher Ozean, die Sahara. Übrig blieben versteinerte Korallenriffe und unterschiedliche Meeresfossilien. Bei einer Fabriktour in Erfoud > wird demonstriert, wie die Fossilienplatten zu Waschbecken, Tischplatten und Schalen verarbeitet werden.

wKulturfestival Das international bekannte Moussem Culturel International d’Asilah > lockt jedes Jahr Kreative aus aller Welt in die kleine Stadt am Atlantik. Die Künstler bemalen die Hauswände der Medina mit bunten Murals.

eFelstor Die Bucht von Legzira > bei Sidi Ifni ist nicht mehr unberührt, aber ein Spaziergang zu den gewaltigen roten Felstoren im Abendlicht bleibt unübertroffen.

© mauritius images/Warburton-Lee, John

Tizourgane thront auf einer Bergkuppe

rDorf mit Fernsicht Das befestigte Dorf Tizourgane > thront wie ein Adlerhorst auf einem Hügel. Bei einem Tee auf der Terrasse der Familie Mussali genießt man den weiten Ausblick von der alten Berberburg auf den Anti-Atlas.

tGeschichten aus 1001 Nacht Seit Jahrhunderten lauschen die Einheimischen den Geschichtenerzählern auf dem Jemaa el-Fna in Marrakesch. Touristen haben nun auch die Chance, den Märchen zu folgen: Beim »Storytelling« im Café Clock > trainiert jeden Donnerstag um 19 Uhr ein Meister des Erzählens die Nachwuchstalente – inkl. Übersetzung ins Englische.

© Shutterstock/Zharov, Pavel

Die Gerber in der Altstadt Fès el-Bali üben eine schwierige Arbeit aus

yDie Gerber Der Anblick der Gerber in Fès >, wie sie Leder in bunten Farbbottichen stampfen, wirkt noch heute archaisch. Von einer Terrasse der umliegenden Shops hat man die beste Übersicht, einen echten Einblick erhält man, wenn man mitten durch den Gerberhof spaziert (Trinkgeld 2–5 €).

uAlte Handwerkskunst In der Töpferstadt Safi > am Atlantik kann man den Handwerkern zusehen, wie sie aus Lehm die herrlichsten Waren herstellen: Geschirr, Kacheln und Skulpturen.

iBizarre Formationen Am späten Nachmittag scheinen die Felswände der Dadès-Schlucht > rot zu leuchten. Der Kontrast zum grünen Flusstal mit den imposanten Kasbahs ist atemberaubend. Besonders beeindruckend: die »Affenpfoten« genannten Formationen 16 km nördlich von Boumalne du Dadès.

oKoranschule Die Medersa Ben Youssef > in Marrakesch zählt zu den Meisterwerken der maurischen Architektur. Von den winzigen Zimmern im ersten Stock blickt man in den prunkvollen Innenhof und erhält einen Eindruck vom Leben der Theologiestudenten, die hier wohnten.

pRuhe in der Stadt Entspannung von der Stadthektik findet man im Jardin Majorelle > in Marrakesch noch in den frühen Morgenstunden. Auf einer Bank unter Palmen lauscht man dem Vogelgezwitscher und genießt die Ruhe vor den anrückenden Touristenscharen.

QLehmarchitektur In Nekob > blieben besonders viele beeindruckende Kasbahs erhalten. Wohnen kann man z.B. in der Kasbah Baha Baha Online-Karte, die authentisch renoviert und zum Gästehaus mit Restaurant umgestaltet wurde (Nekob, www.kasbahabaha.com).

WOasengärten Rund um Agdz > erstrecken sich Oasengärten unter Tausenden Dattelpalmen. Bei einer Wanderung durch die Gärten nach Tamnougalte (ca. 2 Std.) kann man die traditionelle Bewässerungstechnik bewundern.

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

ETonwaren Von höchster Qualität sind die mit feinen blauen Ornamenten dekorierten Tonschalen aus Fès >. Der dreimal gebrannte graue Ton ist robust und kratzfest.

RThujenholz Aus dem Wurzelholz des Lebensbaums (Thuja) werden in Essaouira u.a. hübsche Kästchen und Tabletts mit Intarsien gefertigt, zu erstehen in den kleinen Läden entlang der Bastion >.

TRas el-Hanout Die typisch marokkanische Gewürzmischung verleiht jedem Gericht eine orientalische Note. Im Souk der Mellah in Marrakesch bekommt man die beste Mischung (100 g ca. 2 €).

YArganöl Das »Marokkanische Gold« kommt u.a. aus dem Anti-Atlas, wo die endemischen Arganien wachsen. Kosmetisches Arganöl (ungeröstet) verspricht Schutz gegen Antioxidantien, erhältlich etwa bei der Coopérative Féminine d’Aoumerkt, Tafraoute (www.cooperative-aoumerkt.com).

URosenduft Die besten Rosenprodukte Marokkos kauft man in Kelaâ M’Gouna, dem Zentrum des Rosentals, etwa getrockene Rosenblätter, die in einer Schale im Bad noch lange duften >.

ISaharasand Nirgendwo ist der Sand reiner und feiner als in der Sahara. Die Farbschattierung variiert manchmal von Düne zu Düne. Abgefüllt in eine leere Plastiktrinkflasche kann man den dekorativen Sand vom Erg Chegaga > bequem nach Hause transportieren.

OLust am Handeln Wer nicht handelt, zahlt einen viel zu hohen Preis. Mit etwas Handelsgeschick kann man vielerorts noch günstiges Kunsthandwerk ergattern. Wer den Spaß am Handeln mit nach Hause nimmt, kann zukünftig vielleicht auch daheim den Preis etwas optimieren …

PZeit »Ihr habt die Uhren, wir haben die Zeit«, sagt ein altes arabisches Sprichwort. Vielleicht gelingt es auch zu Hause, die Hektik etwas abzulegen und sich zwischendurch ein paar entspannte Minuten mit einem Gläschen Tee zu gönnen.

© mauritius images/Alamy/Palermo, Francesco

Frische Minze wird von einer Straßenhändlerin in Essaouira verkauft

aMinze Die aromatische marokkanische Minze (arab. Nana) verleiht dem grünen Tee im Thé à la menthe seine besondere Note. Kauft man sich frische Minze und lässt sie daheim in einem Wasserglas Wurzeln ziehen, kann man sie auch daheim kultivieren.

… BLEIBEN LASSEN SOLLTEN

sHeimliche Fotos Militärische Anlagen und Uniformierte (Polizei, Gendarmerie) dürfen nicht fotografiert werden. Fragen Sie Menschen – insbesondere Frauen – vor dem Ablichten um Erlaubnis.

dSüßigkeiten verteilen Manchmal lassen sich die nach »Bonbon«, »Dirham« und »Stylo« bettelnden Kinder einfach nicht abschütteln. Bitte nicht nachgeben: Einmal für ihr Verhalten belohnt, traktieren sie die nächsten Touristen umso mehr.

fDie Nerven verlieren Marokko kann zuweilen anstrengend sein. Besonders in den Touristenstädten versuchen Schlepper, falsche Führer und Händler recht aufdringlich vom Tourismus zu profitieren. Da hilft nur ruhig bleiben, Angebote ignorieren und Humor zeigen – auf ein Lachen wird mit einem Lachen reagiert.

gÖffentliche Kritik Trotz Demokratisierung bleiben in Marokko zwei Tabuthemen: der Anspruch auf das Gebiet der Westsahara und die Position des Königs als staatliches und religiöses Oberhaupt. Beginnen Sie mit Marokkanern keine Diskussion über diese Themen.

hKnappe Kleidung Oben-ohne-Baden am Strand ist in einem islamischen Land absolut unangebracht. Allzu freizügige Frauen müssen mit aufdringlicher Anmache oder Unmutsbezeugungen rechnen. In den Altstädten, in religiösen Stätten und in Dörfern auf dem Land sollte die Kleidung stets Knie und Schultern bedecken.

© Getty Images/Mellor, Annapurna

Taxis in der Medina von Casablanca

jTaxifahren ohne Taxameter Steigen Sie in Marrakesch nie in ein Taxi, ohne vorher darauf zu bestehen, dass das Taxameter eingeschaltet wird. Falls sich der Fahrer weigert: Handeln Sie den Preis aus – im Stadtgebiet nicht mehr als 30 DH!

kEin Pfeifchen rauchen Einheimische in der Rif-Region rauchen gern mal einen Joint oder ein Pfeifchen. Als Tourist sollte man sich nicht in Versuchung führen lassen. Es drohen harte Gefängnisstrafen.

lFrauen in traditionellen Männercafés Einige Cafés der Altstädte sind eine Domäne der Männer, die sich hier treffen, um Tee zu trinken und sich auszutauschen. Sich als Frau in ein solches Café zu setzen, gilt noch heute als unangebracht. Touristinnen suchen sich deshalb lieber ein modernes Café, in dem auch andere Frauen (marokkanische und europäische) sitzen.

AWasser verschwenden Marokko hat mit zunehmender Wasserknappheit zu kämpfen. Überlegen Sie bei einem Aufenthalt im wüstenhaften Süden, ob Sie ein Hotel mit Klimaanlage und Pool brauchen und ob Sie auf den täglichen Wechsel der Handtücher bestehen.

© LOOK-foto/Photononstop

Der Jemaa el-Fna mit seinen Markt- und Imbissständen bildet das historische Zentrum von Marrakesch

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