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»Lassen Sie mich Ihnen eine Geschichte erzählen. Die Geschichte von Prinzessin Möchtegern. Es hat sie tatsächlich gegeben, diese sonderbare und oftmals auch wunderliche Person, und obwohl sie keine echte Prinzessin war, wäre sie allzu gerne eine gewesen. Genau davon handelt dieser Text.« Basierend auf wahren Begebenheiten: Ein schonungslos ehrlicher, süffisant wie beklemmend geschriebener Blick in die seelischen Abgründe eines Menschen, dem nichts wichtiger war, als erfolgreich, beliebt und anerkannt zu sein, und der dafür bereit war, andere zu quälen, zu demütigen und zu erniedrigen. Und ein Plädoyer dafür, niemals wegzusehen und sich solchen Menschen konsequent entgegenzustellen. Eine satirisch nachdenkliche Kurzgeschichte über Mobbing, Macht und Menschlichkeit, aktueller denn je.
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Veröffentlichungsjahr: 2020
Marco Born-Miljak
Prinzessin Möchtegern
Eine satirisch nachdenkliche Kurzgeschichte
© Copyright Marco Born-Miljak
ISBN 978-3-7521-0510-0
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch auszugsweise – nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Autors veröffentlicht, vervielfältigt oder weitergegeben werden. Änderungen am Inhalt sind untersagt. Bitte respektieren Sie die lange und harte Arbeit, die in einem solchen Werk steckt, und nehmen Sie auf die Urheberrechte Rücksicht.
Diese Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten.
Covergestaltung & Satz:
Marco Born-Miljak
Coverbild:
Adobe Stock #205948294
Impressum:
Marco Born-Miljak
Ortelsburger Straße 21
45770 Marl
Deutschland
Außerdem vom Autor erschienen:
GROSSE BRÜDER
HINDEL – Der tapfere, kleine Verführungskünstler
Die tote Milliardärin (Gaunerspiele-Band 1)
Blutsbande (Gaunerspiele-Band 2)
»Wer andere schlecht machen muss, um selbst besser dazustehen, beweist damit anschaulich, dass in seinem eigenen Leben einiges verkehrt läuft.«
Ernst Ferstl
(Österreichischer Lehrer, Dichter & Aphoristiker)
Es war einmal ...
Lassen Sie mich Ihnen eine Geschichte erzählen. Die Geschichte von Prinzessin Möchtegern. Es hat sie tatsächlich gegeben, diese sonderbare und oftmals auch wunderliche Person, und obwohl sie keine echte Prinzessin war, wäre sie allzu gerne eine gewesen. Genau davon handelt dieser Text.
Kennengelernt habe ich sie während meiner Schulzeit. Wir besuchten dasselbe Gymnasium und auch dieselbe Klasse, nachdem wir uns unabhängig voneinander in einem Anflug pubertärer geistiger Umnachtung für Latein als zweite Fremdsprache entschieden hatten. Diese flüchtig getroffene schulische Weichenlegung, der wohl niemand von uns eine sonderliche Bedeutung beigemessen hatte, erwies sich im Nachhinein nicht nur für mein berufliches wie privates Leben als vollkommen nutzlos, sondern auch als sehr prägend. Denn ich lernte etwas über Menschen, was ich mir gerne erspart hätte und auch jedem anderen Teenager gerne ersparen würde: nämlich die sadistische Freude mancher Zeitgenossen, die sie dabei empfinden, wenn sie andere Menschen quälen, beleidigen und demütigen können.
Dabei begann die Geschichte um die Prinzessin eigentlich ganz harmlos. Sie kam jeden Tag pünktlich zur Schule, machte stets ihre Hausaufgaben und fiel im Unterricht nie besonders auf, wenn man von gelegentlichen emotionalen Ausbrüchen absah, während derer sie sich über die vermeintliche Ungerechtigkeit in der Vergabe von Noten echauffierte. Das konnte schon mal in zähe Diskussionen mit dem jeweiligen Lehrkörper münden, da sie auf ihrem Recht beharrte, für diese oder jene Aufgabe mehr Punkte zu bekommen, um ihre ohnehin schon hervorragenden Noten um einen winzigen Bruchteil aufzubessern. Das mag sich für Außenstehende bizarr und befremdlich anhören, doch andererseits waren wir damals Teenager. Von daher war einfach alles, was wir taten, bizarr und befremdlich, wenn man es retrospektiv betrachtet. Die Prinzessin machte da keine Ausnahme. Sie lebte ihr Leben und ich meines und wir beachteten uns nicht weiter.
Eines Morgens jedoch – es war einer jener Tage, die durch ein bemerkenswert düsteres und feuchtkaltes Wetter bestachen, so als habe mir das Schicksal eine Vorahnung dessen schicken wollen, was in Kürze geschehen würde – war unser damaliger Englischlehrer so nett gewesen, ihr einen Grund zu liefern, mich quasi unter ihre höchsteigene Beobachtung zu stellen.