Projekt G2000 - Frank Böhm - E-Book

Projekt G2000 E-Book

Frank Böhm

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Beschreibung

 Müllerhoff Industries, ein erfolgreiches Unternehmen, das sich stets mit den innovativsten Technologien beschäftigt, erwartet von seinen Angestellten nicht nur das entsprechende Know-how, sondern absoluten Einsatz, sogar über persönliche Grenzen hinaus. Das stellt auch Manuel fest, als er sich als neuer Mitarbeiter in der Forschung einem nicht ganz freiwilligen Gedankenexperiment unterzieht. Schnell wird er misstrauisch und beschließt, gemeinsam mit einem Kollegen die Machenschaften des Unternehmens zu lüften.  Wird es ihm gelingen, Licht ins ominöse Dunkel zu bringen? Begibt er sich dabei damit in viel zu große Gefahr oder sogar in unerforschte, fremde Welten? Und wem gehören Manuels Gedanken eigentlich mittlerweile? Der Inhalt des Buches beträgt ungefähr 28.000 Wörter. 

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Frank Böhm, Valerie le Fiery

Projekt G2000

Deine Gedanken gehören mir

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Das Vorstellungsgespräch

Es war exakt zehn Uhr in der Früh, als ich die Empfangshalle des Plaza Tower betrat und mich an der gläsernen Rezeption nach Herrn Müllerhoff erkundigte. Die riesig wirkende Dame hinter dem Empfangstresen trug eine hochgeschlossene Bluse und einen für ihr Alter viel zu kurzen, grauen Minirock. Zudem war ihre Frisur irritierend einfallslos und eigenartig. Eigentlich war es gar keine, denn sie bestand lediglich aus einem altmodisch anmutenden, streng nach hinten frisierten Dutt undefinierbarer Farbe. Die Frau beäugte mich misstrauisch, beinahe von oben herab, dabei wirkte ihr Gesichtsausdruck teilnahmslos und eventuell sogar etwas gelangweilt. Alles in allem schwer zu definieren.

„Sie müssen in den zweiten Stock! Auf der rechten Seite in der Ecke befindet sich der Fahrstuhl. Oben angekommen halten Sie sich rechts und nehmen dann das dritte Büro links. Dort melden Sie sich bitte an. Nicht vergessen. Sie müssen sich anmelden!“

Ihre Lippen bewegten sich kaum, während sie mir diese Worte entgegenspuckte, mich mit kühlem, emotionslosem Blick ansah und lediglich die linke Augenbraue hochzog.

Ich nickte und floh förmlich vor der unterkühlten, fast leblosen Aura, die sie verbreitete — in Richtung Lift. Auf dem Weg dorthin wurde ich ein wenig nervös, meine Finger flatterten und mein Herz begann, heftig zu schlagen. In mir wuchsen Zweifel, ob ich dem mir bevorstehenden Gespräch gewachsen war.

Im Aufzug sah ich in den an der Wand befestigten Spiegel, rückte meine Krawatte zurecht und beobachtete anschließend die kleinen leuchtenden Knöpfe mit den aufgedruckten Zahlen, die darauf hindeuteten, dass ich binnen weniger Sekunden die zweite Etage erreichen würde.

Bevor ich den Flur betrat, zupfte ich ein Taschentuch aus meiner Hosentasche und wischte mir die kleinen Schweißperlen ab, die sich auf meiner Stirn gebildet hatten. Eine gewisse Anspannung konnte ich nicht leugnen. Schließlich brauchte ich den Job, ich sah darin eine große Chance, endlich meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und zu zeigen, dass ich äußerst umfangreiche Fachkenntnisse hatte.

Vor dem Eingang zur Anmeldung atmete ich noch einmal tief ein, sprach mir selbst innerlich Mut zu und klopfte leise an.

„Herein!“, hörte ich eine piepsende Stimme, woraufhin ich die Tür öffnete und den Raum betrat.

„Mein Name ist Manuel Freiberger“, stellte ich mich vor. „Ich habe einen Termin mit Herrn Müllerhoff.“

Die junge Frau hinter dem viel zu groß geratenen Schreibtisch starrte wenig interessiert auf ihren riesigen Bildschirm und klickte mehrfach auf ihrer Computermaus herum. Dabei schob sie ihre Lippen nach vorn und nahm anschließend einen Zettel von einem riesigen Stapel. Mit den Worten „Füllen Sie das bitte aus, Herr …“ reichte sie ihn an mich weiter und sah mich mäßig interessiert an.

„Freiberger!“, beendete ich ihren Satz.

„Natürlich, Herr Freiberger. Sie dürfen sich da drüben an den Tisch setzen. Dort liegen Kugelschreiber bereit.“

Ich nahm das Formular entgegen und folgte ihrer Anweisung. Fein säuberlich notierte ich diverse Daten auf dem Blatt Papier, unterschrieb und sah wenig später etwas unsicher auf. Von dem Tisch, an dem ich saß, konnte ich lediglich die übertrieben bauschige Frisur der Vorzimmerdame, die im Übrigen einen krassen Kontrast zu dem Knoten des Unikums am Empfang bildete, erkennen. Für eine Sekunde war mir, als würde sich die Frau gar nicht bewegen. Ich konnte nicht einmal ein Atmen vernehmen. Das ließ mich stutzen.

Vorsorglich überflog ich den Anmeldebogen nochmals und räusperte mich.

„Ich wäre dann soweit!“, stieß ich hervor.

„Sehr gut“, antwortete die Empfangsdame, ich erhob mich von meinem Stuhl und trat erneut an ihren Schreibtisch.

„Und nun?“, fragte ich nach und versuchte, Blickkontakt zu ihr aufzubauen, was mir jedoch aus unerfindlichen Gründen nicht gelang.

„Sie dürfen jetzt im Vorraum des Chefbüros Platz nehmen und werden gleich aufgerufen. Es wird noch einen Augenblick dauern. Bitte gehen Sie den Flur entlang bis zum Ende. Dort befindet sich der Wartesaal.“

„Okay!“, krächzte ich heiser. Irgendwie kam mir all das ein wenig merkwürdig vor. Das ganze Ambiente und vor allem die diversen weiblichen Personen an den Anmeldungen wirkten verdammt unnahbar und vermittelten mir deshalb das Gefühl, nur eine Nummer unter Unzähligen zu sein. Wobei sich in dem Wartesaal, wie die Frau mit der Bauschfrisur den für das riesige Gebäude eigentlich unscheinbar wirkenden, eher viel zu klein geratenen Raum bezeichnete, außer mir keine andere Person befand.

Ich setzte mich und schaute auf meine Armbanduhr. Zehn Uhr zwanzig. Ein Blick durch die hohen Fensterscheiben versprach Regen. Graue Wolken türmten sich am Himmel auf und es würde bestimmt nicht lange dauern, bis Berlin eine riesige Dusche abbekäme.

Weitere zehn Minuten vergingen, bis mein Name durch einen Lautsprecher ertönte. Ich erschrak, lächelte meine Aufregung weg und lauschte.

„Herr Freiberger, bitte begeben Sie sich in Raum 207!“

Nun sollte es also losgehen. Ich wusste, dass ich alles geben musste, um zu punkten. Doch ich war, trotz der gedrückten Stimmung, bereit, mich gut zu verkaufen. Ich wollte diesen Job! Unbedingt!

Müllerhoff wirkte eher hager, gar nicht wie der Geschäftsführer eines florierenden Unternehmens, das sich mit der technisierten Zukunft beschäftigte. In seinem Büro roch es nach kaltem Rauch. Ich hasste diesen Gestank, er erinnerte mich an meinen Vater, der ständig eine Zigarette in der Hand hielt und den blauen Dunst in jedem Zimmer unseres Hauses verteilt hatte. Genug! Das musste ich ignorieren, obwohl mir völlig klar war, dass ich extreme Kopfschmerzen davon bekommen würde und mit Tabletten gegensteuern müsste.

„Kaffee?“, bot er mir an und hob eine seiner Augenbrauen.

„Danke! Gern!“, erwiderte ich leise.

Müllerhoff nickte und verließ seinen Ledersessel. Für einen Augenblick glaubte ich tatsächlich, dass er mir das angebotene Getränk selbst holen würde, doch eigentlich hätte ich damit rechnen müssen, dass er lediglich jemand anderen mit dieser Aufgabe betraute, denn er öffnete eine Verbindungstür und gab eine knappe Anweisung. Mit wem er sprach, konnte ich nicht erkennen. Eigentlich war es mir auch egal, denn ich wollte endlich dieses Gespräch beginnen und nicht darüber philosophieren, wen er mit der Getränkeversorgung beauftragte.

Wenig später saß mir der Chef erneut gegenüber. Er zündete sich einen seiner Glimmstängel an, zog daran und pustete den Rauch in die Luft. Widerlich, aber da musste ich durch.

„So, Manuel!“, begann er schließlich zu sprechen. „Ich darf doch Manuel sagen, oder?“

„Klar!“, antwortete ich einsilbig.

„Ich habe Ihre Bewerbung mit Interesse gelesen und mich schon richtig darauf gefreut, Sie kennenzulernen.“

„Ich fühle mich geehrt.“

„Wissen Sie, Manuel, Menschen mit Ihrem Abschluss, die brauchen wir hier bei uns in Berlin. Es wäre schade drum, wenn ich einen Mann wie Sie der Konkurrenz überließe. Daher bin ich äußerst froh, dass Sie Ihre Unterlagen bei uns eingereicht haben. Technisches Verständnis, innovative Ideen und eine gute Ausbildung, das sind Dinge, die für uns unbezahlbar sind. Verstehen Sie?“

„Sicherlich, aber …“

„Nein! Nichts aber!“, unterbrach mich der Firmeninhaber. „Sie wollen mich doch nicht enttäuschen, oder?“

„Natürlich nicht!“, entgegnete ich.

„Dann werden wir uns gut verstehen.“

Ich war verwirrt. Was war denn das für ein Gespräch? Er stellte keine Fachfragen, wollte nichts aus meinem Vorleben wissen, hatte kein Interesse daran, wie ich mich verkaufen würde. Zweifellos hatte er zudem nicht vor, mich wieder gehen zu lassen. Das gab mir irgendwie zu denken, doch ich konnte es nicht in Worte fassen, daher ließ ich die Eindrücke auf mich wirken und schwieg einen Moment lang, bis eine kleine, eher schüchtern wirkende, etwas ältere Frau erschien und lächelnd zwei Kaffeetassen auf den Schreibtisch stellte.

„Milch und Zucker?“, krächzte Müllerhoff mir entgegen und sah mich dabei mit zusammengekniffenen Augen an.

„Danke nein, ich trinke ihn schwarz“, gab ich zurück und wartete, bis die Dame den Raum wieder verlassen hatte.

„Ah, genau wie ich. Und die Brühe kann auch nicht stark genug sein. Ist doch egal, ob es dem Herzen schadet. Was soll das ganze gesunde Leben, man muss sich schließlich auch mal was gönnen, oder?“

Müllerhoff sah mich mit einem jovialen Grinsen auf den Lippen an und zog gleich darauf besonders kräftig an seiner Zigarette, sodass sich die Asche in Windeseile dem Filter näherte. Ich hatte Mühe, ein Husten zu unterdrücken, schaffte es jedoch gerade so eben und hoffte nur, dass die üblichen Kopfschmerzen, die mir mit hundertprozentiger Sicherheit den Schädel zum Platzen bringen würden, wenigstens noch so lange auf sich warten ließen, bis ich das Gespräch hinter mich gebracht hatte. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich sie ganz und gar nicht gebrauchen, von daher schickte ich sogar ein hastiges Stoßgebet gen Himmel — na gut, eher zur Zimmerdecke — und versuchte, möglichst flach zu atmen, um von dem Rauch so wenig wie möglich zu inhalieren.

„Nichtraucher?“, hakte Müllerhoff ganz plötzlich nach. Offensichtlich hatte er beobachtet, wie ich versuchte, meinen Ekel wegen des Gestanks zu unterdrücken. Wie peinlich.

„Ja, bin ich. In meiner Freizeit treibe ich gern Sport, da wäre das irgendwie …“

Das Wort kontraproduktiv konnte ich nicht mehr aussprechen, denn an dieser Stelle des Satzes unterbrach Müllerhoff mich bereits mit einer wischenden Handbewegung.

„Egal, Ihre Hobbys sind nicht relevant. Was wir brauchen, sind Menschen, die sich voll und ganz für die Sache einsetzen, die bereit sind, gern mal eine Stunde mehr zu opfern, wenn es ein Projekt erfordert, obwohl wir natürlich absolut geregelte Arbeitszeiten haben. Normalerweise. Die nicht ständig auf die Uhr sehen und im Kalender die Tage bis zum Urlaub abstreichen. Ich hoffe, Sie sind ungebunden?“

Fragte der mich ernsthaft, ob ich mit irgendwem verbandelt war? Ging ihn das überhaupt etwas an? Sollte ich darauf etwas erwidern oder fiel das unter die Sachen, die man ignorieren oder sogar mit einer Lüge beantworten durfte? Anderseits hatte ich tatsächlich niemanden. Ich war nicht nur Single, sondern leider bereits seit ein paar Jahren auch Waise. Geschwister oder sonstige Verwandte gab es ebenfalls nicht, nur einen Freund. Also, einen besten Freund. Wobei — wann hatte ich Holger eigentlich das letzte Mal gesehen? Das war doch mindestens … shit, es war tatsächlich schon ein paar Monate her. Seit er beschlossen hatte, alles Mögliche auszuprobieren und so lange in der Welt herumzutingeln, bis er sich sicher war, was er mit seinem Leben anfangen wollte, waren unsere Treffen eher sporadisch geworden. Dabei war er, genau wie ich, inzwischen neunundzwanzig Jahre alt. Ob er sich wohl die ganze Zeit über in den USA aufgehalten hatte? Das war vor knapp einem halben Jahr zumindest sein Ziel gewesen. Wann genau wollte er eigentlich zurück in Berlin sein? Ich wusste es nicht genau, aber das würde ich recht bald herausfinden.

„Manuel? Haben Sie mich verstanden?“

„Entschuldigen Sie bitte, ich war einen Moment unaufmerksam. Mein Fehler. Ich bin alleinstehend, von daher kein Problem, keine Frau, die mir Ärger macht, wenn ich zu spät …“

„Sehr schön, das wollte ich hören.“

Müllerhoff unterbrach mich somit erneut, nickte befriedigt und zündete sich einen neuen Sargnagel an. Warum zum Henker hatte er das überhaupt gefragt? Immerhin hatte ich meiner Bewerbung nicht nur meine Zeugnisse beigefügt, sondern auch einen ausführlichen Lebenslauf, in dem mein Familienstand natürlich vermerkt war.

„Haben Sie Interesse an einem kleinen Rundgang durch das Unternehmen? Immerhin sollen Sie ja sehen, wo Sie demnächst arbeiten werden.“

„Natürlich gern“, bestätigte ich und erhob mich, dabei schoss mir wiederum durch den Kopf, dass das Gespräch sehr eigenartig lief. Er fragte nach wie vor nichts ab, hakte bei den beruflichen Fertigkeiten nicht nach und verlor auch kein Wort über meine Referenzen. Andererseits schien mir die Stelle sicher zu sein, sofern seine Aussagen ernst zu nehmen waren. Was hatte das alles zu bedeuten? Wollte ich das eigentlich dermaßen genau wissen? War es nicht nur wichtig, dass ich diesen Job bekam? Endlich wieder etwas Sinnvolles zu tun haben und gutes Geld verdienen würde?

„Dann lassen Sie uns rasch einmal in die Forschungsabteilung gehen. Da gibt es Unmengen von wahnsinnig teuren Hochleistungscomputern, aber auch Labore und Fertigungsstätten für einen Teil unserer Produkte. Alles unter einem Dach. Entwicklung, Erprobung, Prüfung, Herstellung. Kein Dritter bekommt Zugriff auf sensible Daten, keine fremden Augen sehen etwas, das sie vielleicht nicht sehen dürften. Übrigens haben wir zusätzlich, falls gewünscht, sehr umfangreiche Freizeitangebote für unsere Mitarbeiter, Sie werden sehen, wir sind fast eine große Familie.“

Müllerhoff wirkte, als würde ihm das Wohl seiner Mitarbeiter wirklich am Herzen liegen, das sprach natürlich für ihn, gegen ihn allerdings die Tatsache, dass ständig von „wir“ die Rede war, so, als wäre er nicht nur eine Person allein. Aufgrund meiner Recherchen wusste ich, dass er ebenfalls Single war, auch keine Kinder hatte und demzufolge das „wir“ eigentlich fehl am Platze war. Wollte er damit etwas vorgaukeln?

Mit dem Fahrstuhl fuhren wir hinunter. Weit, sehr weit, mindestens drei Stockwerke tief unter die Erde. Kaum hatten wir den Aufzug verlassen, da öffneten sich mit einem leisen Summen die großen, gläsernen Türen, die direkt vor uns lagen, allerdings schlossen sie sich ebenso schnell hinter unseren Rücken, sodass ich beinahe Beklemmungen bekam, ich fühlte mich, als wäre hier unten alles hermetisch abgeriegelt. Der erste Eindruck schien auch nicht zu trügen, denn außer ein paar Roboterarmen, die sich gespenstisch hin und her bewegten, entdeckte ich — nichts. Zumindest keine Menschen.

„Nun, wie Sie sehen können, sind bei uns sehr viele Dinge automatisiert, die menschlichen Gehirne und ihre Besitzer haben ihren Platz im Stockwerk über uns. Also im zweiten Untergeschoss. Ist das nicht alles äußerst beeindruckend?“

Müllerhoff sah mich plötzlich dermaßen durchdringend an, dass ich das Gefühl hatte, von seinem Blick eingesogen zu werden. Oder war es eine Art Hypnose? Jedenfalls konnte ich lediglich nicken und ein „Ja, sehr!“ stammeln, was Müllerhoff hoheitsvoll lächelnd zur Kenntnis nahm. Fast schon huldvoll bedeutete er mir mit einer Handbewegung, ihm zu folgen, und ging mit festen Schritten voran, bis er einen kleinen Raum erreichte, der von dem großen, menschenleeren Labor abgetrennt war und dessen einziges Mobiliar aus einem weißen Tisch und zwei Stühlen bestand. Er forderte mich mit einer weiteren Geste auf, Platz zu nehmen. Nachdem ich mich auf einem der Stühle niedergelassen hatte, schob er mir ein paar Papiere, die auf dem Tisch lagen, zu, des Weiteren hielt er mir einen Füller hin, den er höchstselbst aufdrehte und der irgendwie altmodisch und gebieterisch zugleich wirkte. Beinahe wie der Besitzer, der mit einer Stimme, die irgendwo zwischen sanftmütig und eindringlich schwankte, nur vier Worte sagte:

„Bitte schön, Ihr Vertrag!“