Schublade der Erinnerung - Frank Böhm - E-Book

Schublade der Erinnerung E-Book

Frank Böhm

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Beschreibung

Ein lyrischer Streifzug durch den Inhalt einer Schublade. Erinnerungen werden aufgearbeitet und thematisiert. Folgen Sie uns durch Jahreszeiten, erleben Sie die Liebe und spüren Sie den Zweifel. Lassen Sie uns gemeinsam durch die Zeilen längst vergessener Texte stöbern und haben Sie für einen Moment Anteil an unseren Gedanken, die für lange Zeit unter Verschluss waren.

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Frank Böhm, Valerie le Fiery

Schublade der Erinnerung

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Chaos

 

Joghurtbecher, Feuerzeuge, Kuscheltiere, Papierkram

Volle Aschenbecher, verschmutzte Fenster, dreckiger Boden

Vergilbte Zeitungsausschnitte, verstaubte Bücher, alte Kartoffeln in Sauerrahm

Bitterer Kaffee, zerrissene Urlaubsfotos, kalte, nasse Hundepfoten

 

Joghurtbecher in den Müll

Feuerzeuge nur mit Stil

Kuscheltiere auf den Schrank

Papiere bringe ich auf die Bank

 

Aschenbecher sind entleert

Fenster geputzt, Boden gekehrt

Zeitungen ins Altpapier

Bücher sind keine mehr hier

Die Kartoffeln hab ich aufgegessen

Hat nicht geschmeckt, war nur verfressen

 

Der Kaffee wurde weggeschüttet

Die schönsten Bilder sind geklebt

Hunde hab ich schon gefüttert

Ach wie man doch im Chaos lebt

 

 

Das Gericht

„Im Namen des Volkes“, ruft der Richter

Auf die Angeklagtenbank

Im Gerichtssaal gelbe Lichter

Schimmern müde, ewig lang

Zeugen blieben unvereidigt

Noch versammelt im Zuschauerraum

Es warten alle auf das Urteil

Doch bedauern wird man kaum

Staatsanwälte glotzen gierig

Was Euer Ehren nun verkünd’

Der ganze Fall war schon recht schwierig

Was des Angeklagten Sünd’

Ein ernster Blick vom Richterstuhl

Zischt nochmals durch das Zimmer

Freiheitsstrafe sagt er cool

Doch für den Armen ist es schlimmer

Beweisaufnahme ist geschlossen

Berufungsrecht wird mitgeteilt

Ein paar Tränen sind geflossen

Der nächste Fall kommt reingeeilt

Der Sturm

Äste fliegen hin und her

Wie von Geisterhand gesteuert

Toben Fluten, ob der Wind

Wütend auf die Umwelt wär’

Schwarze Wolken am Himmel ziehen

Böse, drohend sehen sie aus

Novemberwetter, wie man sagt

Ist für viele schon ein Graus

Der alte Mann am Straßenrand

Der ist schon geflohen

Chaos herrscht im ganzen Land

Auch auf des Königs Thron

Manchmal ist’s schon wunderlich

Wie doch des Schicksals Lauf

Das Wetter ist veränderlich

Der Alte gab sich auf

Gewalt

Blaulichter und Martinshorn

Ziehen durch unsere Straßen

Es hat jemand in seinem Zorn

Seine Frau erschlagen

Gewalt in unserer Stadt!

Der Juwelier von gegenüber

Hat abends Angst allein

Doch viel lieber wollte er

Vor Überfällen sicher sein

Gewalt in unserer Stadt!

Fahrzeuge in grün und weiß

Fahren ab und zu Kontrollen

Letzte Woche wurde ein kranker Greis

Grausam überfallen

Gewalt in unserer Stadt!

Unser Schrotthändler, der hatte Hunde

Auf seinem Gelände, sie schoben Wache

Vor zwei Wochen, da hat man sie gefunden

Tot, in ihrer blutigen Lache

Gestohlen wurden Autoteile

Und ein bisschen Geld

Mir war es gar nicht aufgefallen