9,99 €
Besser hören mit Qigong
Probleme mit den Ohren, wie Schwerhörigkeit oder Tinnitus, sind stark auf dem Vormarsch. Oft stecken Stress, Schlafmangel oder ein unregelmäßiger Lebensstil hinter den Symptomen. Hier setzt die Traditionelle Chinesische Medizin an und bietet sanfte Methoden aus dem Qigong, um das energetische Ungleichgewicht wieder in Balance zu bringen. Die in diesem Buch vorgestellten Übungen und Massagen von Energiepunkten zur Stärkung der Hörfähigkeit und Gesundheit der Ohren sind einfach, schnell und jederzeit anwendbar.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 105
Bernadett Gera
Sanfte Hilfe bei Ohrenbeschwerden und zur Stärkung des Hörvermögens
Die Informationen in diesem Buch sind von Autorin und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autorin bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.
Bildnachweis
Illustrationen: Bernadett Gera
© 2024 by Irisiana Verlag, einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
Projektleitung: Sven Beier
Redaktion: Dr. Doortje Cramer-Scharnagl, Edewecht
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
Umschlaggestaltung: Geviert, Grafik & Typografie unter Verwendung eines Motivs von © shutterstock/alphabe
ISBN 978-3-641-31224-4V001
Einleitung
QIGONG UND OHRENHEILKUNDE
Die westliche und östliche Ohrenheilkunde
Qigong als Möglichkeit, neue Wahrnehmungsebenen zu entdecken
Die Wirkungen von Qigong für die Ohren
Wann sollten Sie Qigong für die Ohren nicht anwenden?
WISSENSWERTES ÜBER UNSERE OHREN UND DAS HÖREN
Anatomie und Funktionsweise der Ohren
Ursachen von Ohrenbeschwerden aus westlicher und östlicher Sicht
Ursachen von Schwerhörigkeit
Ursachen von Tinnitus
Energetische Ursachen
Emotionale Ursachen
Ton und Klang
Energieleitbahnen mit Bezug zu den Ohren
Nierenmeridian
Herzmeridian
Lungenmeridian
Lebermeridian
Milzmeridian
Akupunkturpunkte für die Ohren
DIE EMOTIONALE UND MENTALE EBENE VON OHRENBESCHWERDEN
ÜBUNGSGRUNDLAGEN
So wird geübt
Vorübung
Hauptübungen
Bewegte Übungen
Stille Übungen
Massageübungen
Nachübung
DIE HAUPTÜBUNGEN
Stille und bewegte Übungen
Mittelfinger klopfen
Drei-Finger-Massage
Ohr reiben
Vereinen von Feuer und Wasser
Gegen die Hand drücken
Kopf drehen
Kopf kreisen
Der Klang des Universums
Innere Klänge
Sommerbrise
Honig ziehen
Öffnen und Schließen einer Lichtkugel
Nieren stärken
Wahrnehmung
Massageübungen
Allgemeines Vorgehen
Massageübung bei Hörminderung und Taubheit
Massageübungen bei Ohrenentzündungen allgemein
Massageübung bei Mittelohrentzündungen
Massageübung bei einem Paukenerguss
Massageübung bei Innenohrschwerhörigkeit
Yi Er San Zhong
TINNITUS
Typische Tinnitus-Auslöser
Die Bedeutung der Aufmerksamkeitslenkung
Massageübungen bei Tinnitus
Erste Übungsvariante
Zweite Übungsvariante
Dritte Übungsvariante
Vierte Übungsvariante
Fünfte Übungsvariante
Sechste Übungsvariante
Siebte Übungsvariante
Achte Übungsvariante
Alternative Behandlungsmöglichkeiten bei Tinnitus
ZUSÄTZLICHE TIPPS
Mitbehandlung der Hals-, Nacken- und Kopfpartie
Übung zur Lockerung der Kiefermuskulatur
Alte Hausmittel
Anwendung binauraler Beats
Betrachtung anderer Einflussfaktoren
Weitere Qigong-Übungen
Geduld und Mitgefühl
ANHANG
Register für Beschwerden
Quellen
Danksagung
Die Autorin
Übersichtsillustrationen
In der Gebärmutter entwickelt sich unsere Hörfähigkeit etwa in der 18. Woche und ist damit einer der frühesten Sinne, die sich ausbilden. Das Ohr ist ein erstaunliches und wundersames Organ, das zu einem großen Teil für unsere Sprache, unsere räumliche Wahrnehmung und Ausrichtung mitverantwortlich ist. Nicht nur über das Beobachten, sondern auch über das Zuhören lernen wir. Das Hören ist ein Sinn, über den wir unmittelbar Informationen über und von unserer Umwelt erhalten und den wir, im Gegensatz beispielsweise zu den Augen, nicht verschließen können.
Hörschwierigkeiten können das Sprachvermögen, die eigene Ausdrucksfähigkeit, das Lernen, die Motivation und das Leben allgemein beeinflussen. Gutes Hören hingegen erleichtert unsere tägliche soziale Kommunikation und schützt uns vor Gefahren (z. B. beim unmittelbaren Wahrnehmen einer Autohupe). Ebenso können wir unser Hörvermögen gezielt einsetzen, um eine Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin herbeizuführen – beispielsweise durch das Hören von Musik. Auf diese Weise ermöglichen wir uns Glücksmomente und können mit sogenannten heilenden Klängen auch eine positive Wirkung auf innere Organe erzielen.
Hören ist also unter anderem die Grundlage für unsere Sprache und kaum wegzudenken. Umso erschreckender, dass Ohrenbeschwerden und -erkrankungen in den letzten Jahren immer häufiger auftreten und längst keine »Alterskrankheit« mehr sind. Sei es, dass wir zu wenig oder zu unklar hören oder dass wir zusätzliche Geräusche hören, die wir lieber abstellen würden.
Wenig bekannt ist der Zusammenhang, den die traditionelle chinesische Medizin zwischen der Gesundheit der Ohren und der eigenen Lebensführung macht. Ebenso wenige wissen, dass mithilfe einfacher Übungen und Selbstmassagen nicht nur das eigene Wohlbefinden, sondern auch direkt das Hörvermögen gestärkt, ja teilweise sogar wiederhergestellt werden kann. So sind Fälle aus China bekannt, bei denen taube Kinder über mehrere Wochen hinweg mit Qigong und Akupunktur behandelt wurden und dadurch wieder hören konnten – was vor allem hier im Westen wie ein Wunder erscheint. Es ist ganz unglaublich: Wenn man einmal begonnen hat, in den »Kaninchenbau« von Qigong zu sehen und sich mit den (Selbst-)Heilungskräften des Körpers zu beschäftigen, entfaltet sich mit jedem weiteren Schritt ein neuer Schwung an Magie.
Ich hoffe, dass dieses Buch Sie auf Ihrem Weg unterstützen kann und Sie dabei nicht »nur« Ihre Hörfähigkeit stärken oder verbessern, sondern zusätzlich neue und hilfreiche Erfahrungen und Erkenntnisse über sich selbst gewinnen.
Die Ohrenheilkunde in der Humanmedizin wird oft als relativ neuer Zweig beschrieben. Ein entscheidender Schritt war das Jahr 1891, in dem die erste deutsche Universitäts-HNO-Klinik in Rostock eröffnet wurde. Einzelne Erwähnungen finden sich zwar bereits früher, so beispielsweise im Zusammenhang mit der Erforschung des Knochenleitungsklangs, in deren Rahmen bereits im 16. Jahrhundert verschiedene Hörbeschwerden betrachtet wurden. Eine diagnostische und therapeutische Auseinandersetzung mit Ohrenkrankheiten begann im Westen jedoch tatsächlich erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Der französische Arzt und Gehörlosenlehrer Jean Marc Gaspard Itard (1774–1838) veröffentlichte 1821 ein Lehrbuch, welches die Erfahrungen und Erkenntnisse der damaligen Zeit zusammenfasste. Weitere Veröffentlichungen talentierter europäischer Kollegen Gaspards schlossen sich in den folgenden Jahrzehnten an.
In der chinesischen Heilkunde blickt die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde auf eine ältere Tradition zurück. Der Innere Klassiker des Gelben Kaisers (chin. Titel: Huangdi Neijing, 1. Jahrhundert vor unserer Zeit, in der Tang- und Song-Zeit überarbeitet) ist eines der berühmtesten Werke der traditionellen chinesischen Medizin und das erste Werk, in dem Qigong nach heutigem Verständnis Erwähnung findet. Es enthält bereits zahlreiche Hinweise auf Ohrenerkrankungen und deren Behandlung. Gleiches gilt für Shennongs Klassiker der Drogenkunde (chin. Shennong Bencao Jing, 1.–2. Jahrhundert, verloren gegangen und um 500 von Tao Hongjing neu kompiliert) und für Die unter dem Ellenbogen zu tragende Notfallmedizin (chin. Zhouhou Beiji Fang, 3. Jahrhundert, von Ge Hong).
Neben Akupunktur, Arzneimitteltherapie (darunter auch Pflanzenheilkunde), Diätetik und Massagetherapie zählt Bewegungstherapie wie Qigong bis heute zu den fünf Säulen der gesunden Lebenspflege (im Chinesischen als Yangsheng bezeichnet). Bei Qigong handelt es sich um eine Energiearbeit, die Zugang zu feinstofflichen Energien bietet und bei regelmäßiger Übung ein physisches, emotionales und mentales Wohlergehen herzustellen vermag. Qigong beinhaltet ein umfangreiches und detailliertes Wissen über die zentrale Kraft allen Lebens, seine Aktivierung, Stärkung und ausgeglichene Verteilung im physischen Körper. Die Fähigkeit zur Selbstheilung wird dadurch unerschöpflich. Der freie Energiefluss im Körper wird gefördert und gestärkt, Leitbahnen werden durchgängig gemacht sowie Yin- und Yang-Kräfte des Körpers in ein dynamisches Gleichgewicht gebracht.
Auf dieses Gleichgewicht weisen auch die Schriftzeichen hin, aus denen der Begriff Qigong besteht: Qi bedeutet Lebenskraft, Gong weist auf Erfolg, Arbeit und regelmäßiges Üben hin. Qigong bezeichnet somit frei übersetzt die Fähigkeit, mit der Lebensenergie zu arbeiten. Dies geschieht beispielsweise durch Körperhaltungen, Atemtechniken, Bewegungen oder gezielte Visualisierungen. Bei Ohrenbeschwerden und -erkrankungen haben sich insbesondere Massage- und Visualisierungsübungen bewährt. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil sind Bewegungsabfolgen, die jene Energieblockaden in den Meridianen lösen, die das Auftreten der Beschwerden oder der Erkrankung begünstigt haben. In meinen anderen Büchern habe ich viele solcher bewegten Übungen vorgestellt, die zum Lösen solcher Energieblockaden genutzt werden können. Daher lege ich in diesem Werk den Schwerpunkt auf sanfte Massageübungen, welche sich als sehr wirkungsvoll erwiesen haben. Sie werden seit mehreren Jahrzehnten mit Erfolg in das Behandlungsangebot von Tinnituskliniken eingebunden und haben ebenso einen festen Platz bei der Therapie anderer Ohrenbeschwerden.
Beginnt man, ein sensibles Empfinden für feine Energien zu entwickeln, ist es möglich, Problemen bereits im subklinischen Stadium entgegenzuwirken, wenn noch keine messbaren Symptome festgestellt werden können. Einen Zusammenhang zwischen erkrankten Organen und den jeweiligen Leitbahnen wies unter anderem der Arzt Dr. Ioan Dumitrescu in seinen interessanten Forschungen nach. Seit den 1970er- und 1980er-Jahren nahm die Verbreitung von Qigong-Stilen immer mehr zu – heute existieren mehrere Hundert. Begünstigt wurde dies unter anderem dadurch, dass sich China dem Westen gegenüber immer weiter öffnete. Heutzutage erfreut sich Qigong einer immer größer werdenden Beliebtheit. Es wird sowohl vorbeugend als auch bei bestehenden Beschwerden unterstützend eingesetzt und dient der körperlichen Gesundheit sowie der Harmonisierung von Geist und Körper. Zudem unterstützt Qigong auch dabei, viel feinere »Ebenen« unserer Welt wahrzunehmen.
Klangebenen beispielsweise können unterschieden werden in
hörbare Klänge wie Gesang oder Sprache,subtile Töne wie Flüstern,mentale Klänge wie etwa ein Musikstück, das als »Ohrwurm« im Kopf verharrt,und eine Klangebene, die vom menschlichen Ohr nicht wahrgenommen werden kann und von der man sagt, sie gehöre einer anderen Dimension an.In diese andere Dimension kann man über Qigong-Übungen oder Meditation eintreten und in der absoluten Stille Klänge wahrnehmen – eine innere Musik, die wir alle in uns haben und die man nur in einem ruhigen inneren Zustand hören oder wahrnehmen kann. Dies mag im ersten Moment sehr abstrakt oder gar esoterisch klingen, aber vergewissern Sie sich einfach selbst. Jeder Mensch hat einen eigenen Klang, sagen traditionelle Kulturen. Jeder schwinge anders und habe ein eigenes individuelles Lied, welches in besonderen Momenten von einem selbst oder von anderen wahrgenommen werden könne, entsprechende Sensibilität vorausgesetzt. Im besten Fall schaffen wir es, unser Hörvermögen nicht nur für die physische Welt zu verbessern, sondern auch die Wahrnehmung dieser besonderen inneren Klänge (damit sind natürlich nicht Ohrgeräusche gemeint) zu fördern.
Die Wirkungen, die man über Qigong auf den gesamten Organismus ausüben kann, sind äußerst vielfältig und wurden inzwischen durch zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigt.
Obwohl die Übungen unglaublich einfach und sanft sind, ist ihre heilende Kraft bei regelmäßigem Üben enorm. Indem wichtige Energiepunkte (Akupunkturpunkte) und Energieleitbahnen (Meridiane) stimuliert werden, ist es möglich, bei Beschwerden gezielt auf die entsprechenden Organe und Körperbereiche einzuwirken und schnell Linderung zu schaffen. Dies gilt für eine große Bandbreite an Beschwerden, unter anderem für die in diesem Buch behandelten Ohrenprobleme. Dabei verstärken die Übungen unter anderem die Selbstregulationsmöglichkeiten des Körpers, gleichen entstandene Energieungleichgewichte aus und stärken die eigene Lebens- und Widerstandskraft.
Neben den direkten Einwirkungen auf den physischen und feinstofflichen Körper entwickeln sich bei regelmäßiger Übungspraxis Fähigkeiten im Bereich der Selbstbeobachtung, Selbstwahrnehmung und des Mitgefühls für sich selbst. Dies hilft dabei, in körperlichen oder emotionalen Reaktionen verborgene Botschaften besser zu erkennen. Sie liefern uns Wissen über uns selbst und unsere Umgebung und unterstützen im Idealfall nicht nur in Bezug auf unsere Ohren, sondern auf alle Bereiche unseres Lebens. Zugleich fördern sie die Neuroplastizität, die Fähigkeit unseres Gehirns, sich lebenslang kontinuierlich zu verändern und an unterschiedliche Reize anzupassen. Vor allem in Bezug auf Tinnitus ist dies wichtig, muss doch in gewisser Weise das Gehirn lernen, einem Ton nicht mehr die bisherige starke Beachtung zu schenken.
Die innere Ruhe, die bei regelmäßiger Übungspraxis ganz nebenbei entstehen kann, wird Sie in Ihrer Gesundheit und in Ihrem Alltag zusätzlich unterstützen. Die Sensibilität für feinstoffliche Energien wird Ihr Hörvermögen stärken, da wir – auch wenn es anfangs seltsam klingen mag – nicht nur mit unseren Ohren hören. Nachgewiesenermaßen können wir auch durch unsere Haut und das Wasser hören, das einen Großteil unseres Körpers ausmacht. Wasser vermag Schall schneller zu leiten als Luft, und unser Körper kann auftreffende Schall- und Druckwellen im eigenen Inneren weiterleiten. Auch die Knochen sind sehr leitfähig. Ja, sie sind es sogar in einem solchen Ausmaß, dass Ärzte mithilfe von Stimmgabeln feststellen können, ob ein Patient einen Knochenbruch hat: Ein klarer Ton weist auf einen unverletzten Knochen hin, wohingegen ein gedämpfter oder fehlender Ton auf eine Unterbrechung der Schallwellen hindeutet.
Je sensibler die eigene Wahrnehmung wird, desto besser ist es möglich, auch ohne den Einsatz der Ohren zu hören. Das konnte in Laboren nachgewiesen werden: Einzelne Wörter und Silben konnten von Versuchsteilnehmern wiedergegeben werden, obwohl lediglich unhörbare Signale auf die Haut übertragen wurden. Ebenso konnten Personen, deren Ohren aus physischen Gründen nicht funktionsfähig waren, hörbare Töne wahrnehmen. Doch auch wenn man daran sieht, dass viel mehr möglich ist, als wir normalerweise glauben – in diesem Buch konzentrieren wir uns auf unsere Ohren an sich sowie auf die leicht umsetzbaren und in den Alltag integrierbaren Möglichkeiten zu deren direkter, wirksamer Unterstützung.