Ragazza motorizzata - Nati Rasch - E-Book

Ragazza motorizzata E-Book

Nati Rasch

4,6

Beschreibung

Als Nati Rasch in einer hundekalten Herbstnacht zitternd auf ihrem italienischen Motorroller sitzt, kommt ihr der sehnsuchtsvolle Gedanke: „Damit müsste man einmal rund um Italien fahren!“ Von da an nimmt das Abenteuer seinen Lauf. Aus dem Inhalt: Mit einem Minimum an Gepäck und technischem Know-how, dafür aber einer maximalen Portion Lebenshunger bricht die Musikerin Nati Rasch zu einer ungewöhnlichen Reise auf. Auf ihrem feuerroten Moped, dem kleinsten was der italienische Vespa-Erfinder Piaggio sich hat einfallen lassen, umrundet sie Italien. Mit 50 Kubikzentimetern sind Nati und ihr Roller „Mimi“ unterwegs - auf 8.800 km Wegstrecke, immer am Meer entlang. Während ihrer vierzehnwöchigen Reise erlernt sie das „dolce fare niente“ - das süße Nichtstun - begegnet Nonnen, Hippies, Steuerfachangestellten, Pilgern, Couchsurfern, Aussteigern, schrägen Vögeln und Casanovas - vor allem aber sich selbst! „Ragazza motorizzata“ - das motorisierte Mädchen - ist ein freches Roadmovie voller urkomischer Situationen, ganz viel Herz und italienischem Lebensgefühl!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 333

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,6 (18 Bewertungen)
12
5
1
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Bildnachweis:

Die Bilder des Textteils: Nati Rasch und Sandra Schmidt

Coverillustration: © istock.com/coolgraphic

kleine Coverfotos: Nati Rasch

Kartenicon: © Stepmap GmbH, Berlin

Karte: © Nati Rasch

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im

Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

© 2015 traveldiary.de Reiseliteratur-Verlag, Hamburg

www.reiseliteratur-verlag.de

www.traveldiary.de

Der Inhalt wurde sorgfältig recherchiert, ist jedoch teilweise der

Subjektivität unterworfen und bleibt ohne Gewähr für Richtigkeit,

Vollständigkeit und Aktualität. Nachdruck, auch auszugsweise, nur

mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Bei Interesse an Zusatzinformationen,

Lesungen o.ä. nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Umschlagentwurf und Layout: Jürgen Bold, Jens Freyler

Umschlaggestaltung: Satzgrafik Susanne Dalley, Aachen

Satz: Jens Freyler

Druck: Standartu Spaustuve

ISBN 978-3-844365-68-8eISBN 978-3-944365-78-7

Nati Rasch

Ragazza motorizzata

Auf einer halben Vespa

um ganz Italien

Prolog

Mein erstes Moped hieß Lotte. Als ich es von meinem Vater geschenkt bekam, war ich zehn Jahre alt. Das mag ungewöhnlich klingen, zumindest für Stadtmenschen, aber ein wahres Landei fährt früh - besonders wenn es mitten im Wald als Försters Tochter aufwächst und achtzig entlaufene Schafe einfangen muss!

Vater durfte ab Waldbrandstufe drei sein Dienstzimmer nicht verlassen, Mutter hatte seit ihrer verpatzten Motorradprüfung eine massive Zweiradphobie, und meine großen Schwestern studierten schon an der Uni. Übrig blieben eine „Schwalbe“ fahrende Rotzgöre, eine verschwundene Schafherde und ein kaputter Zaun. Das war im Jahre 1989, in einem Land namens DDR, fernab des politischen Aufruhrs, unweit von Stralsund in der tiefsten pommerschen Provinz.

So oft es ging, traf ich mich mit den Jungs aus meiner Klasse zum „Crossen“. So nannten wir es damals und fanden es saustark. Geräuschvoll bretterten wir durch Vaters matschiges Revier, fanden die desorientierten Tiere und trieben sie auf ihre Koppel zurück.

So gingen meine glücklichen Kindheitsjahre dahin, bis ich in der Pubertät das Interesse an Lotte verlor, und aus dem wilden Mädchen eine Gameboy spielende Plage mit schlechten Noten wurde. Als erzieherische Maßnahme schickte mich Mutti zur Kreismusikschule, wo ich etwas Sinnvolles tun und das Horn-Spiel erlernen sollte - wie es sich für ein ordentliches Försterskind gehört. Mein neues Hobby gefiel mir so gut, dass ich es später sogar zum Beruf machte und mir eine Festanstellung an einem mitteldeutschen Theater erspielte. Im Orchesteralltag hatte ich das Mopedfahren komplett vergessen - bis eine Kollegin ihren Roller zum Verkauf anbot. Es handelte sich um ein chinesisches Baumarkt-Modell namens „Capriolo“, und nach einer kurzen Probefahrt war es wieder da – dieses vertraut-verrückte, irre, phantastische Gefühl – das Gefühl von Freiheit!

Das Maschinchen gab zwar recht bald den Geist auf, doch ohne Zweirad mochte ich inzwischen nicht mehr sein. Also kaufte ich mir eine Vespa – oder besser gesagt eine feuerrote fünfziger Piaggio ZIP, die ich stolz auf den Namen Mimi taufte. Als ich in einer hundekalten Herbstnacht von einer Vorstellung heimwärts knatterte, hatte ich plötzlich einen Geistesblitz: Ich muss Mimi nach Hause, in den Süden bringen. Gemeinsam würden wir Italien umrunden und ein richtig großes Abenteuer erleben. Und hier beginnt die Reise!

Inhalt

Kapitel 1

Die Adriaküste - Oder wo geht`s denn hier zum Strand?

Kapitel 2

Assisi und die Deutschen Schwestern von Santa Croce

Kapitel 3

Von Aussteigern und Hippies

Kapitel 4

Erwin am Ende der Welt

Kapitel 5

Die Mondlandschaften von Basilikata

Kapitel 6

Das süße Nichtstun der Kalabresen

Kapitel 7

Sprachlos auf Sizilien

Kapitel 8

Die Weggefährten von Amalfi

Kapitel 9

Mimi ante portas/Wiedersehen in Rom

Kapitel 10

Die toskanische Wildschweinjagd

Kapitel 11

Ligurische Grenzgänge

Kapitel 12

Die große Kälte

Kapitel 13

Der Abschied

Epilog

„Was machen Sie? Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen.“

Rahel Antonie Friederike Varnhagen von Ense

Kapitel 1

Wie leicht reist es sich in Gedanken, kennen doch Tagträume die Formalien nicht. Sabbatjahr beantragen, Auto verkaufen, unnütze Versicherungen kündigen, Vollmachten erteilen, Auslandskrankenversicherung abschließen, Mimi zum Service bringen, Autozugticket buchen … bis er irgendwann gekommen ist, der 17.7. - der Tag des großen Aufbruchs.

Draußen regnet es in Strömen, und ich stehe kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Die zierliche Gepäckbox am hinteren Ende des Maschinchens, auf Neudeutsch auch Topcase genannt, will sich partout nicht schließen lassen. Einen übervollen Koffer kann man wenigstens durch den Einsatz des Körpergewichts, und sei es auch mit Hilfe eines kräftigen Gesäßes, bändigen. Doch auf mein Topcase kann ich mich schlecht setzen. Schweren Herzens entpacke ich die Sporttasche. Taucherbrille, Roman, drei Sommerblusen, eine Übergangsjacke und die braunen Sandalen fliegen raus, und es verbleiben nur ein Rock, eine Shorts, eine Stoffhose, zwei Poloshirts und eine Bluse. Das Leben kann so grausam sein! Gewaltsam stopfe ich noch zwei Paar Schuhe für unterschiedliche Lebenslagen in das Innere der Sitzbank, wofür aber das Werkzeug, das der Hersteller fürsorglich beigelegt hatte, zu Hause bleiben muss. Bei meinem technischen Geschick, das ungefähr dem einer Amöbe gleicht, werde ich es sowieso nicht benutzen können, denke ich mir und entscheide mich leichthin für die Schuhe. Außerdem ist meine Piaggio in Italien, dem Mutterland des Leichtkraftzweirades gebaut worden. Wäre doch gelacht, wenn sich dort keine passende Werkstatt finden ließe - und was Schuhe angeht, waren meine Prioritäten schon immer klar gewesen … Als das Gepäck nahezu gewaltfrei verstaut ist, kann es endlich losgehen.

Dicke Wolken hängen am Himmel, und der Wind bläst so heftig, als wolle er mich von meinem wahnwitzigen Unternehmen abhalten. Doch ich schiebe die Zweifel beiseite und konzentriere mich auf die Strecke, deren Verlauf ich im Vorfeld gründlich studiert habe. Weil ich mit Mimi nicht auf die Autobahnen unserer Bundesrepublik darf, repetiere ich seltsame Ortsnamen wie Jüterbog und Treuenbrietzen, und ich frage mich, ob dort auch wirklich Menschen wohnen. Der Regen prasselt unermüdlich auf das Cape, meine Hose ist komplett durchgeweicht, ich friere, der rechte Spiegel dreht sich zeitlupenartig um seine eigene Achse, und mir dämmert, dass es keine besonders gute Idee war, das Werkzeug daheim gelassen zu haben. Da hilft nur, die nächste Tanke anzufahren und den Hundeblick aufzusetzen. „Fuffzehner?“, fragt der graumelierte Fachangestellte. Schulterzucken. „Na dit kriejn wa` schon“, beruhigt er mich und präsentiert sogleich all seine funkelnagelneuen Schraubenschlüssel. “N` Zwölfer brauch`n wa` junge Frau“, sagt er, macht sich sogleich an die Behebung des Schadens und Mimi wieder flott für den brandenburgischen Asphalt. Ein paar Euro in die Kaffeekasse, und weiter geht es. Argwöhnisch schiele ich nach oben, als eine erneute Welle des Starkregens über mich herein bricht. Doch dessen nicht genug, verspüre ich so einen dumpfen Schmerz am Gesäß, oder kann man etwa Muskeln fühlen, die eigentlich gar nicht existieren dürften, wenn man sie nur lange genug platt gesessen hat?

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!