Reaktivierung deiner weiblichen Urkraft - Sylvia Walukiewicz - E-Book
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Reaktivierung deiner weiblichen Urkraft E-Book

Sylvia Walukiewicz

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Beschreibung

Du möchtest dich wieder lebendiger fühlen und deine Weiblichkeit ausleben, fühlst dich aber blockiert und unwohl in deiner Haut?   Mit diesem Gefühl bist du nicht allein, vielen Frauen geht es genauso. Sie funktionieren im Alltag, zeigen Stärke und Kraft. Dabei spüren sie sich immer weniger selbst oder lehnen sich und ihren Körper gar ab.   Meist resultieren diese Verhaltensmuster aus der Vergangenheit. Gesellschaftliche Rollenbilder und Erwartungen aus unserem Umfeld haben ihre tiefen Spuren in den Überzeugungen über uns selbst hinterlassen, was sich wiederum auf unser Selbstwert und unser Selbstbewusstsein stark auswirkt. Frauen haben außerdem oft Erfahrungen damit gemacht, dass ihre Grenzen – sowohl physisch als auch psychisch – überschritten wurden. Im schlimmsten Fall in Form von Missbrauch und Belästigung oder gar einer Vergewaltigung. Die entstandene Angst und das Trauma führen nicht selten zu einem Gefühl der inneren Leere und einer verletzten Weiblichkeit.   In dem Buch teilt Sylvia Walukiewicz ihre persönliche Erfahrung sowie Geschichten ihrer Klientinnen, die ein eindrückliches Bild davon vermitteln, wie viele Frauen das Thema bewegt. Gleichzeitig zeigt die Autorin, dass man dies aufarbeiten kann – und zwar nicht nur auf der kognitiven Ebene, sondern auch physisch und emotional. Sie teilt Übungen und Techniken aus ihrer langjährigen Praxis als Psychologin, Coach und Schamanin, mit deren Hilfe du deine Verletzungen nachhaltig heilen kannst und deine Angststörung überwindest.    Du wirst mithilfe dieses Buches:   - deine traumatischen Erfahrungen verarbeiten. - deinen eigenen Körper wieder annehmen können. - dich als Frau befreit und sicher fühlen. - in deiner Weiblichkeit wieder aufblühen.  Reaktiviere deine weibliche Urkraft und spüre dich wieder selbst!

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Seitenzahl: 179

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

1. Auflage 2023

© 2023 by Remote Verlag, ein Imprint der Remote Life LLC, Powerline Rd, Suite 301-C, 33309 Fort Lauderdale, Fl., USA

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Redaktion: Isabelle Müller

Lektorat und Korrektorat: Katrin Gönnewig und Annika Hülshoff

Umschlaggestaltung: Zarka Bandeira

Satz und Layout: Zarka Bandeira

Illustrationen und Grafiken: Chaela - Chaela.de

ISBN Print: 978-1-955655-65-1

ISBN E-Book: 978-1-955655-66-8

www.remote-verlag.de

SYLVIA WALUKIEWICZ

REAKTIVIERUNG deinerweiblichen URKRAFT

Wie du dich nach einem Trauma wieder weiblichund lebendig fühlst

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Kapitel 1: Geschichtliches und Entwicklung der Weiblichkeit in der Gesellschaft

Die Rollenverteilung

Was ist wahre Weiblichkeit?

Weibliche Energie versus männliche Energie

Kapitel 2: Verletzte Weiblichkeit

Wie kommt es zur verletzten Weiblichkeit?

5 Verletzungs-Arten – und wie die Verletzung generationsweise weitergegeben werden kann

Welche Glaubenssätze, Erwartungen und Verhaltensweisen entstehen daraus?

Übungen zu Kapitel 2

Kapitel 3: Geschichten verletzter Weiblichkeit – und der Heilungsprozess

Meine eigene Geschichte: Vom ungeschützten Mädchen bis zur geheilten Frau

Meine eigene Geschichte: Die Auswirkungen der Taten

Meine eigene Geschichte: Die Hintergründe (Muster, Ahnenthemen …)

Heilung

Erfahrungsberichte anderer Frauen

Vom familiären Vertrauensbruch bis zur selbstbewussten Frau

Von der Todesangst bis zur Entfaltung des eigenen Selbst

Von der Übernahme der Verletzlichkeit der Ahnen bis zum Aufblühen der Weiblichkeit

Wenn das Ereignis verdrängt wurde

Abschließende Worte zu diesem Kapitel

Kapitel 4: Aufarbeitung, Heilung und Ganzwerdung – Techniken und Methoden

Dein Wille

Taktiken, die uns nicht guttun(Selbstsabotage, Flucht etc.)

Äußere Flucht

Innere Flucht

Unterdrücken

Kleinreden

Ignorieren und die Opfer-Rolle

Wie bleibst du dran?

Was helfen kann

Techniken, Methoden und Anwendungsbeispiele

Heilung einfach erklärt

Stabilisierungswerkzeug 1: Autogenes Training

Stabilisierungswerkzeug 2: EFT

Stabilisierungswerkzeug 3: Progressive Muskelrelaxation

Stabilisierungswerkzeug 4: Meditation

Stabilisierungswerkzeug 5: Die Wurzelübung

Stabilisierungswerkzeug 6: Das innere Kind

Übungen, mit denen du dich heilen kannst

Übung: »Durch die Story durch«

Weitere Techniken, um den Raum (wieder) einzunehmen und emotional frei zu werden

Übung: Die Aura-Abgrenzung

Übung: Emotionen durchfließen lassen

Übung: Das innere Kind

Übung: Das Opfer-Täter-Retter-Dreieck

Übung: Mentale Glaubenssätze auflösen

Übung: Die Seelenanteile wieder integrieren

Übung: Das Vergebungsritual – unbewusste Seelenanteile zurücktauschen

Übung: Wut und Worte – alles rauslassen!

Übung: Abschiedsbrief

Übung: Cords lösen

Übung: Reinkarnation

Kombinationsbeispiele

Kapitel 5: Wieder aufblühen und die Weiblichkeit leben

Weiblichkeit aufleben und aufblühen lassen

Vertrauen und Urvertrauen

Selbstliebe

Nähren

Im Jetzt sein

Die Sinnlichkeit

Beispiele aus dem echten Leben

Sich selbst etwas erlauben und leben

Schwierige Kindheit

Ganz früh schon fehlende Liebe

Einfluss der geheilten weiblichen Energie auf verschiedene Lebensbereiche

Arbeit und Berufliches

Vermögen und Finanzen

Freundschaft und Familie

Gesundheit

Spirituelles und Freizeit

Kapitel 6: Heilung der weiblichen Urkraft aus energetischer Perspektive

Wie das Energie-System aufgebaut ist

Das Sieben-Chakra-System

Die Aura-Schichten

Weitere Betrachtungsweisen des Energie-Systems

Was kannst du für dich tun, um in die Heilung zu kommen?

Abschließende Worte

Über die Autorin

Quellenverzeichnis

Vorwort

Weiblichkeit ist etwas Wunderbares, sanft und kraftvoll zugleich. Wenn wir unsere Weiblichkeit wirklich leben, sind wir tief mit unserer Intuition verbunden, nehmen uns mit Selbstliebe an und strahlen eine unbändige Stärke und eine tragende Stabilität aus.

Gerade wenn wir mit unserer wahren Weiblichkeit verbunden sind, haben wir die Kraft und die Ausdauer, Ziele zu erreichen, jedoch auf unsere eigene, weibliche Art. Unsere weiblichen sexuellen Energien fließen und wir fühlen uns eins mit unserem Körper.

Leider sieht die Realität der meisten Frauen anders aus: Ihr Alltag ist geprägt von Konkurrenzdenken und dem Druck, alles unter einen Hut zu bekommen. Dabei sollen sie bitte auch noch »gut aussehen«. Viele Frauen spüren sich selbst kaum und lehnen ihren Körper ab, weil dieser nicht den »Vorgaben« und Erwartungen der Gesellschaft entspricht. Diese Muster entstammen meist der Vergangenheit, in der gesellschaftliche Glaubensmuster oder Rollenbilder unser Bild von uns selbst stark geprägt haben. Zudem wurden bei vielen Frauen die eigenen Grenzen nicht respektiert und es kam zu Unterdrückung, Belästigung oder Missbrauch. Das alles hinterlässt Verletzungen und hindert uns daran, unsere wunderbare Weiblichkeit in vollen Zügen auszuleben.

Einleitung

Meine weibliche Essenz war lange blockiert, verletzt und konnte nicht aufblühen. Schon als Kind wurde ich mit dem gesellschaftlichen Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen (oder besser: dem Männlichen und dem Weiblichen) konfrontiert. Im Alter von sechs Jahren hinterfragte ich, weshalb meine Großmutter zusätzlich zu ihrer regulären Arbeit den Haushalt stemmte, während mein Großvater »nur« arbeitete und daheim kaum mithalf.

Auch stolperte ich über die Beobachtung, dass sich Männer aus meinem Umfeld seltsam verhielten, indem sie etwa anderen Frauen hinterherschauten, Sprüche über deren Aussehen brachten oder sich Filme ansahen, in denen leicht bekleidete Damen eine Rolle spielten – und das, obwohl diese Männer in (vorgeblich) glücklichen Beziehungen lebten!

Im Erwachsenenalter kann ich das heutzutage natürlich wohlwollender einordnen, und ich verstehe die Hintergründe eines solchen Verhaltens. Trotzdem möchte ich diese Beobachtung als Beispiel für eine gesellschaftliche Schieflage heranziehen. Auch meine eigene Weiblichkeit wurde in jungen Jahren durch körperlichen und seelischen Missbrauch verletzt. Tiefe Spuren wirkten sich lange auf verschiedene Lebensbereiche aus. Als ich an den Punkt kam, an dem es »nicht mehr ging«, entschied ich mich dazu, die Verletzungen aufzuarbeiten – eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

Die Weiblichkeit war und ist weiterhin ein zentrales Thema meines Lebens. Dadurch, dass ich mich intensiv mit meiner Heilung befasste, erkannte ich, dass es möglich ist, solche Erlebnisse und traumatischen Erfahrungen aufzuarbeiten und wieder in meiner vollen weiblichen Essenz aufzublühen.

Heute arbeite ich als Psychologin, Life & Personality Coach und Schamanin und unterstütze Frauen dabei, solche und ähnlich gelagerte Themen zu lösen. Mit diesem Buch gebe ich einen Einblick in die gesellschaftlichen Hintergründe, die das Ungleichgewicht haben entstehen lassen, und erläutere anhand wahrer Geschichten das Ausmaß der Auswirkungen individueller Erlebnisse.

Im zweiten Teil gehe ich darauf ein, wie wir die Missstände gemeinsam umkehren und die daraus entstandenen Verletzungen heilen können, und zeige auf, welche Techniken uns dabei helfen. Kein »quick fix«, sondern Methoden, die Grundlegendes ins Positive verändern und langfristiges Wohlbefinden sicherstellen.

Zu guter Letzt bringen wir die Weiblichkeit ins Blühen und ermöglichen damit, dass unsere wahre weibliche Essenz wieder fließen kann.

Ich freue mich, dich auf dieser Reise unterstützen zu dürfen!

Zum Schluss des Vorwortes noch ein Hinweis: Ich spreche mit diesem Buch vor allem Frauen an, weshalb ich meistens auch die weibliche Form benutze. Selbstverständlich schließe ich damit aber auch immer die männliche Form (und umgekehrt) ein.

KAPITEL 1

Geschichtliches und Entwicklung der Weiblichkeit in der Gesellschaft

Zu Beginn unserer Reise werfen wir einen Blick auf die Geschichte der Weiblichkeit, die uns viel über deren Entwicklung im Laufe der Zeit verrät. Zwar bin ich keine Historikerin, habe aber im Laufe meiner akademischen Ausbildung einige hundert Quellen zu diesem Thema studiert. Es ging in meiner Maturaarbeit um die Veränderung des Lebens der Frau, speziell in Bezug auf das 20. Jahrhundert in der Schweiz und in Westeuropa. Zudem besuchte ich viele Vorträge und unterhielt mich mit Experten, um ihnen gezielte Fragen zu stellen und Sachverhalte zu diskutieren.

Es gab eine lang andauernde Zeitperiode, in der Männer und Frauen in Harmonie und Einklang miteinander leben konnten. Laut Überlieferungen wurden Frauen für ihre Weisheit, für ihre Intuition und Sanftheit geschätzt. Sie konnten sich mit ihren Fähigkeiten wunderbar in die Gesellschaft einbringen und waren gefragt, etwa dann, wenn man sich Rat einholen wollte. Was war der ideale Zeitpunkt, um einen entfernten Verwandten zu besuchen oder ein spezielles Gemüse anzupflanzen? Auch weitreichende Entscheidungen wurden mit Frauen besprochen, beispielsweise zu welchem Zeitpunkt der Sohn in den Krieg ziehen sollte. Zudem wurden Frauen für ihre heilenden Fähigkeiten geschätzt und dazugeholt, wenn eine Person krank war oder eine Geburt bevorstand. Frauen konnten ihre Weiblichkeit genau so leben, wie Männer ihre Männlichkeit leben konnten. Frieden und Harmonie lagen in der Luft.

Historiker streiten sich über den Zeitpunkt, an dem dieses Gleichgewicht aus der Balance geriet. War es, als die Kirche das »Sagen« über unsere Gesellschaft übernahm? Oder war es noch früher? Ganz klar ist es nicht; unbestritten ist jedoch, dass Religionen eine wesentliche Rolle spielten. Allein die Geschichte von Adam und Eva wirft Fragen auf: Warum entstand Eva aus einer Rippe von Adam? »Dann formte Gott, der Herr, eine Frau aus der Rippe, die er Adam entnommen hatte« (1. Mose 2,22). Für Generationen von Bibelauslegern galt Eva als nachgeschobenes »Zufallsprodukt«, als etwas, was dem Mann »notgedrungen« entnommen wurde. Während Gott sich bei Adam noch Mühe gab, variierte er für die Frauen-Version des Menschen lediglich die Vorlage.

Und damit nicht genug: Später wurden Adam und Eva aus dem Paradies verbannt – wegen Eva! Und ganz grundlegend: Warum wird Gott bis heute als männlich angesehen, nicht etwa als weiblich oder gleich vollkommen geschlechtsneutral?

Männern war es vorbehalten, als Mönche ins Kloster zu gehen, Frauen durften das nicht. Die Mönche verpflichteten sich zur Ableistung eines Zölibats; verstieß ein Mönch gegen die Regeln, indem er etwa mit einer Frau schlief, lud nicht er die Schuld auf sich, sondern die Frau, die ihn angeblich zu dieser Untat verführte. Sie wurde als »des Teufels« bezeichnet und gefoltert, in vielen Fällen sogar getötet. Obendrein gab es Zeiten, in denen Frauen die Intelligenz abgesprochen wurde.

Die Rollenverteilung

Früher gab es in den meisten Kulturen eine klare Rollenverteilung. Auch bei uns war das so; die Frau lebte die drei Ks: Kinder, Küche, Kirche. Zudem wurde sie für ihre Schönheit und für das Kinderkriegen wertgeschätzt; andere typisch weibliche Eigenschaften blieben außen vor. Eine Beobachtung ist, dass in reichen und patriarchalen Kulturen (zu denen ich unter anderem auch die Pharaonen in Ägypten zähle) ein Mann mehrere Frauen hat, während sich in ärmeren Kulturen, beispielsweise in Tibet, zwei Brüder eine Frau teilen und Sex mit ihr haben. Wirtschaftliche Gründe waren dafür ursächlich; im Falle eines Nachwuchses konnten sie sich gemeinsam um das Kind kümmern. Und schlief die Frau abwechselnd mit beiden Brüdern, hatte das Kind die entsprechenden Gene – am Ende war alles in Ordnung.

Die sich daraus ergebende Hypothese besagt demnach, dass die Frau in ärmeren Regionen eine hohe Stellung innehat, während sie in reicheren Regionen als weniger wichtig angesehen wird.

Wir brauchen aber gar nicht bis nach Asien oder Ägypten zu reisen, um festzustellen, wie es um die Stellung der Frau in der Gesellschaft bestellt war. Ein Artikel im Zivilgesetzbuch für die Schweiz zeigt die ganze Absurdität; im Jahre 1960 besagte dieser:

Der Ehemann sorge als »das Haupt der Familie« für den Unterhalt, während die Ehefrau »den Haushalt führt«.

In Frauenzeitschriften wurden Empfehlungen ausgesprochen, sich den Tag so aufzuteilen, dass eine Frau mindestens vier Stunden für den Mann hat, zwei Stunden (oder mehr) für den Haushalt und zwei Stunden für sich. Für den Mann also doppelt so viel Zeit wie für sich selbst – das sagt schon alles.

Es gibt kein konkretes Datum, aber im Laufe der 1960er-Jahre kamen Frauen mehr in ihre Power, machten Ausbildungen und emanzipierten sich. Ab den 70er-Jahren durften sie an Hochschulen studieren und an politischen Abstimmungen teilnehmen, in der Schweiz zum Beispiel ab 1971. Die Gleichberechtigung schritt voran, auch wenn es weiterhin um eher männliche Attribute ging: Leistung, Arbeit, Fortschritt, Wachstum. Die Frau begann, sich mit dem Mann zu »messen« und in dem, was der Mann gut kann, ebenfalls gut werden zu wollen. Daraus entwickelten sich die neuen drei Ks: Kampf, Karriere und Kompromisslosigkeit. Frauen wollten damals wie heute Männern in nichts nachstehen und zeigen, dass auch sie in die sogenannten Chefpositionen kommen konnten.

Wo aber blieb die wahre Weiblichkeit? Ging es bei all diesen emanzipatorischen Schritten nicht eher darum, sich dem Männlichen anzugleichen?

Drehen wir das Rad in die heutige Zeit hinein, sehen wir noch immer Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Gesellschaft. In der Werbung etwa, in der Frauen eher mit ihrem Körper dargestellt werden, während bei Männern vorrangig das Gesicht gezeigt wird. Oder aber beim Lohn, bei dem es immer noch kleine Unterschiede gibt.

Ältere Männer werden eher als weiser, reifer und attraktiver angesehen als ältere Frauen. Auf der Oberfläche leben Menschen nicht nach diesen Glaubenssätzen; aber unterbewusst schwingt eine Wertung mit.

In einigen Kulturen wird die weibliche Energie wertgeschätzt. Weibliche Energie bedeutet Harmonie in der Familie, das tragende und ausgleichende, verbindende Element. Auf Hawaii erkannten indigene Völker schon früh, dass das Wohlbefinden der Frau auf alle anderen Familienmitglieder abstrahlt. Wenn sie genährt ist, kann sie andere nähren und harmonisieren. Man sagt auch, auf Hawaii bringe der Mann der Frau das Bier (und nicht umgekehrt), damit sie in der Harmonie bleibt. Durch ihre Harmonie bleiben alle mehr in der Verbindung zueinander.

Was ist wahre Weiblichkeit?

Unter wahrer Weiblichkeit wird gemeinhin das Fühlen verstanden, das Mitgefühl, das Sein. Es beinhaltet das Liebevolle, Sanfte, Verbindende, Harmonisierende und den direkten Zugang zur Intuition. Frauen gehen mit ihrem eigenen Rhythmus und entwickeln ein Gespür für ihre eigenen inneren Zyklen. Es wäre gegen ihre Natur, von morgens acht Uhr bis nachmittags um fünf Uhr zu arbeiten – klüger ist, den Antrieb der eigenen Energie zu nutzen und dadurch im Endeffekt viel produktiver zu sein.

Auch die Empathie ist weiblich, das Dasein füreinander und das Zuhören. Weiblichkeit ist eher nach innen gerichtet; es geht weniger um Leistung im Außen, sondern um die innere Harmonie, das innere Gleichgewicht und das Fühlen.

Weibliche Energie versus männliche Energie

Männer und Frauen tragen jeweils Anteile sowohl weiblicher als auch männlicher Energie in sich, die je nach Persönlichkeit und Kontext unterschiedlich ausgeprägt sein können. Weiblichkeit und Männlichkeit sind Energieformen mit unterschiedlichen Attributen. Keine dieser Formen ist »besser« oder »schlechter« – beide stehen gleichberechtigt nebeneinander, sind wichtig und essenziell für unser aller Zusammenleben.

Dennoch haben sich gesellschaftliche Rollen herausgebildet, in denen dem Männlichen mehr Wert zugeschrieben wird als dem Weiblichen. Viele Menschen denken, das Weibliche habe vor allem mit Aussehen, Schmuck und Schminken zu tun – oder lediglich mit mütterlichen Aspekten. Die wahren weiblichen Energien beinhalten jedoch viel mehr Bestandteile, die zu wenig Aufmerksamkeit bekommen.

Welcher Teil der Energie bei Männern und Frauen gelebt wird, ist abhängig von der eigenen Persönlichkeit und vom Kontext, zu dem auch die Lebenssituation gehört. Stillt eine Frau gerade ihr Baby oder kümmert sie sich um ihr Kleinkind, wird sie einerseits weibliche Attribute leben, jedoch auch Verhaltensweisen an den Tag legen, die wir eher Männern zuschreiben würden: Stärke, Beschützen, proaktives Handeln. Wir erkennen, dass all diese Verstrickungen komplex sind – und dass das gezeichnete Bild darüber, dass Frauen vornehmlich als »Beiwerk« gelten oder als eine Art Assistenten fungieren, dem Wesen des Menschen nicht gerecht werden.

Optimal ist, sich der Energien bewusst zu sein und sowohl die weiblichen als auch die männlichen Aspekte zu nähren und auf diese Weise das eigene Potenzial zu wecken und aufblühen zu lassen. Schlussendlich wird sich jede besser kennenlernen und diese Energien ausgleichen.

Attribute der Männlichkeit

Handeln, Logik, lösungsorientiertes Denken, Struktur, Analyse, Zeitdenken und -bewusstsein, »eins nach dem anderen«, Fokus, aktiv sein, für andere sorgen, beschützen, Dominanz

Attribute der Weiblichkeit

Sein, Kreieren, Intuition, prozessorientiert, räumliches Denken, in Tätigkeiten eintauchen und mit ihnen eins werden / in ihnen aufgehen, Weite, Integration, fühlen und spüren, Selbstliebe, entstehen lassen, Raum geben, sich schützen lassen, passiv sein, Empathie

Die weiblichen Attribute werden eher der rechten Gehirnhälfte zugeordnet, die männlichen eher der linken. Auf die Intuition zu hören, ist weiblich, nach ihr zu handeln, ist männlich. Das Ergebnis der Handlung ist, dass wir sein können, was wiederum weiblich ist. Aus diesem Sein ergibt sich eine spielerische Aktivität, die wir schützen möchten; schützen ist männlich – und so weiter.

Ideal ist es, wenn wir beide Energien in derselben Aktivität leben können, etwa dann, wenn wir uns sicher und mit unserer Intuition verbunden fühlen (weiblich), während wir uns auf eine Handlung fokussieren (männlich).

Wir erkennen, dass das eine stets das andere bedingt und dass wir beides brauchen, um unser volles Potenzial zu leben.

Mit diesem Buch möchte ich die Aufmerksamkeit auf die weiblichen Attribute lenken, um ein Bewusstsein zu schaffen und Wertschätzung zu fördern. Wir werden alte Blockaden lösen, mit hinderlichen Glaubenssätzen brechen und Traumata transformieren und in die Heilung bringen.

All das legt den Grundstein dafür, dass die Weiblichkeit in uns wieder heilen und aufblühen kann.

KAPITEL 2

Verletzte Weiblichkeit

Wahre Weiblichkeit bedeutet Schöpferkraft, Fließen, Verbundenheit und Einklang mit sich und der Natur, mit den eigenen Zyklen und denen der Natur, und eine nährende Energie in sich zu tragen. Die weibliche Urkraft kann Dinge erschaffen und nähren, ohne dabei zu aktiv zu werden. Sie wird daher oft als Ursprung allen Lebens bezeichnet, da die weibliche Energie in einem weiblichen Körper Leben erschaffen kann. Das Gleiche gilt auch für Mutter Natur, die Pflanzen- und die Tierwelt.

Weibliche Energie wirkt haltend, ausgleichend, nährend und harmonisierend. Um diese Qualitäten zu leben, ist es essenziell, dass sie fließen kann und Raum dafür hat. Ein Blick in die Natur zeigt uns, dass einiges aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die Erde wird ausgebeutet und wir geben ihr keine Verschnaufpause. Sie kann sich kaum erholen, erneuern, die Nahrung wird immer schneller aus den Böden gezogen und dass wir uns überhaupt eine Unterscheidung zwischen Bio und Nicht-Bio leisten, zeigt das Ausmaß der Unausgeglichenheit.

Ein ähnliches Ungleichgewicht beobachten wir auf der gesellschaftlichen Ebene: Leistung, Termine, Pflichten. Du sollst funktionieren, vorwärts, schneller, höher, weiter. Wir erkennen vornehmlich männliche Attribute. Diese sind wichtig, aber wir dürfen auf das Gleichgewicht achten. Das Weibliche wird zu wenig wertgeschätzt oder fehlt komplett, vor 20-30 Jahren häufiger, aber heute noch immer. Wir spüren die vielen Erwartungen darüber, wie etwas zu sein hat, was gut ist und wie es sein sollte. Oftmals fehlt uns der Bezug zu unserem Körper oder unserem Herzen. Das Fühlen ist eher weiblich, wohingegen viele Menschen im Kopf unterwegs sind. »Kopf-Denken« ist eher männlich. Wichtig, ja, aber nicht gleich gewichtet. Frühere Glaubenssätze lassen uns bis heute glauben, wir bräuchten Druck von außen, um Leistung zu bringen und zu funktionieren. Es gibt wenig Raum und Wertschätzung für das Sein oder Fühlen, für die Empathie, fürs Nähren, für die Selbstliebe, die allesamt weibliche Qualitäten sind. In vielen Teilen der Welt werden diese alltäglichen Dinge nicht wertgeschätzt und das Weibliche geschwächt, was wiederum zu einer höheren Anfälligkeit für Angriffe und Grenzüberschreitungen führt.

In den letzten Jahren entstand mehr Bewusstsein für diese Dinge und Veränderungen kamen in Gang, so gibt es immer mehr Kurse für das Aufleben der Weiblichkeit, emanzipatorische Gruppen, denen die Frauen sich anschließen können, es gibt Werbekampagnen, die kritisieren, dass die Frauen in den Werbekampagnen immer so-und-so aussehen müssen.

Aus meiner Sicht reicht all das nicht und wir brauchen eine grundlegende Transformation und Heilung, um die wahre Weiblichkeit wieder aufblühen zu lassen, sei es in puncto Natur, aber auch in den Frauen selbst. Natürlich darf auch der weibliche Anteil der Männer mehr geschätzt werden.

In diesem Kapitel gehen wir zunächst auf die möglichen Arten ein, auf die die Weiblichkeit verletzt oder missbraucht werden kann. Anschließend beleuchten wir die daraus entstandenen Glaubenssätze, Erwartungen und Nachwirkungen.

Wie kommt es zur verletzten Weiblichkeit?

Mir ist wichtig zu sagen, dass es bei der folgenden Aufzählung nur um die Analyse und die Betrachtung geht, nicht um die Verurteilung oder Wertung. Wann immer du Heilung anstrebst, darfst du zunächst verstehen und die Dinge in einen Gesamtzusammenhang bringen.

Die verletzte Weiblichkeit entsteht auf verschiedenen Ebenen. »Wie im Großen, so im Kleinen« – das, was im Großen beispielsweise auf der Ebene der Religion oder der Gesellschaft passiert, beobachten wir auch im Kleinen, in der Familie oder in der Ehe.

Religion

Es gibt viele Religionen, in denen das Weibliche wenig Wert erfährt und das Männliche »hochgehalten« wird.

Gesellschaft

In unserer Gesellschaft ist es teilweise noch immer so, dass die männlichen Attribute als wichtiger angesehen werden, wenn auch vermehrt auf der unterbewussten Ebene: Leistung, besser, schneller, Dinge schaffen, Dinge erledigen, Termine, zufrieden sein, wenn wir etwas geschafft haben.

Die Frage nach der Lebensqualität, der Freude oder danach, wie man sich gefühlt hat, spielen eine untergeordnete Rolle.

Bildung

Frauen durften über viele Jahre hinweg nicht studieren; in einigen Regionen der Welt ist das heute noch so. Deutschland gilt historisch als europäisches Schlusslicht; Frauen durften erst studieren, als die meisten Hochschulen in Europa schon für Frauen zugänglich waren. Die ersten deutschen Zulassungen für Frauen gab es in Heidelberg ab dem 28. Februar 1900. Nicht zuletzt die außerordentlich guten Erfahrungen, die die Schweiz mit dem Frauenstudium gemacht hatte, sorgten für die Liberalisierung der Zugänge. Anfangs studierten viele Frauen Naturwissenschaften, doch schon bald war die Mehrheit der Frauen in den Geisteswissenschaften eingeschrieben – ein Phänomen, das bis heute anhält.

Politik