Reise Know-How CityTrip Liverpool - Günter Schenk - E-Book

Reise Know-How CityTrip Liverpool E-Book

Günter Schenk

0,0
12,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

"Penny Lane is in my ears and in my eyes ..." – Millionen Musikfans pilgern jährlich nach Liverpool, um die Heimatstadt der Beatles zu erkunden. Der Wandel der einstigen Hafenmetropole zu einer modernen, kreativen Stadt ist überall spürbar, etwa im zum Kulturareal umgestalteten Albert Dock. Mit dem FC Liverpool und dem Everton FC sind hier zudem gleich zwei bekannte Fußballclubs zuhause. Zum Afternoon Tea werden in den Cafés der Hope Street Scones serviert und abends brodelt in den Pubs des Cavern Quarter das Leben. Am Pier Head laden die berühmten Mersey-Fähren zu einer Rundfahrt ein. Lohnenswert ist auch ein Ausflug nach Southport mit seinen viktorianischen Arkaden, idyllischen Parks und kilometerlangen Sandstränden. Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der Metropole am River Mersey selbstständig zu entdecken: - Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet - Faszinierende Architektur: Tudorstil, viktorianische Perlen und moderne Baukunst - Abwechslungsreicher Stadtspaziergang - Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip - Ausflüge zum Knowsley Safari Park und nach Southport - Shoppingtipps vom Bauernmarkt bis zu ausgefallenen Shops - Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die britische Küche - Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: die pulsierende Club-, Pub- und Musikszene von Beat und Rock bis Punk und Indie - Das Liverpool der Beatles - Liverpool zum Durchatmen: Wavertree Botanic Garden, Croxteth Hall and Country Park, Sefton Park, Stanley Park - Ausgewählte Unterkünfte für jeden Geldbeutel - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... - Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ... - Kleine Sprachhilfe Englisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 204

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Preiskategorien Restaurants

Preiskategorien Hotels

Liverpool entdecken

You’ll Never Walk Alone – Yeah, Yeah, Yeah

Willkommen in Liverpool

Kurztrip nach Liverpool

Stadtspaziergang

Erlebenswertes im Zentrum

Das Liverpool der Beatles

Erlebenswertes außerhalb des Zentrums

Erlebenswertes in der Umgebung

Liverpool erleben

Liverpool für Kunst- und Museumsfreunde

Liverpool für Genießer

Liverpool am Abend

Liverpool zum Stöbern und Shoppen

Liverpool zum Durchatmen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Liverpool verstehen

Liverpool – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Zwischen Tradition und Moderne

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Ein- und Ausreisebestimmungen

Elektrizität

Geldfragen

Hunde

Informationsquellen

Internet

LGBT+

Maße und Gewichte

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Radfahren

Sicherheit

Sport und Erholung

Stadttouren

Telefonieren

Trinkgeld

Uhrzeit

Unterkunft

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Der Autor

Impressum

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/liverpool24

Preiskategorien Restaurants

£ Menü bis 25 £ (ca. 28 €)

££ Menü 25–45 £ (ca. 28–50 €)

£££ Menü ab 45 £ (ca. 50 €)

Preiskategorien Hotels

£ bis 80 £ (ca. 92 €)

££ 80–130 £ (ca. 92–150 €)

£££ ab 130 £

(Preis für ein Doppelzimmer pro Nacht)

Liverpool entdecken

You’ll Never Walk Alone – Yeah, Yeah, Yeah

Diese zwei Liedzeilen reichen aus, um zu verdeutlichen, warum es Millionen Menschen aus aller Welt nach Liverpool zieht. Die Begeisterung für die Beatles ist ungebrochen: Jahr für Jahr pilgern Hunderttausende im Cavern Quarter {8} auf den Spuren der Fab Four und ihrer Songs oder streifen in organisierten Touren durch die Elternhäuser von John Lennon {21} und Paul McCartney {22}. Es kommen aber auch immer mehr Fußballfans, die das Stadion des Everton FC, den Goodison Park {25} am Mersey, aufsuchen oder an der weltberühmten Anfield Road {24} Station machen, wo der Liverpool FC zuhause ist. Dort entstand jene Fußballhymne, die heute an fast jedem Kickerwochenende auch in deutschen Stadien erklingt: „You’ll Never Walk Alone“. Eigentlich stammt das Lied aus Amerika, zur Hymne aber wurde es erst in den 1960er-Jahren in Liverpool, wo es neu vertont als Stadiongesang Geschichte machte.

Musik und Fußball sind es also, die Alt und Jung vereinen und die zudem die Grundlage eines Nachtlebens bilden, wie man es in diesem Ausmaß allenfalls in Millionenstädten erwarten würde – nicht aber in einer alten Hafenstadt. Liverpools Stolz und Selbstbewusstsein sind einmalig. Die Stadt schlug alle Warnungen der UNESCO, ihr Weltkulturerbe ja nicht durch Bauten wie ein neues Fußballstadion am Merseyufer zu verschandeln, in den Wind – und wurde schließlich mit der Aberkennung des internationalen Gütesiegels bestraft. „Jetzt kann uns keiner mehr Vorschriften machen“, feierten die Stadtväter das vernichtende Urteil der Kulturhüter. Mit atemberaubenden neuen Milliardeninvestitionen wollen sie der Stadt ein noch moderneres Gesicht geben und die touristische Infrastruktur zügig ausbauen. Mit dem Albert Dock {1}, den heute mit Museen, Hotels und Restaurants gespickten ehemaligen Werftanlagen Liverpools, dem Royal Liver Building {5} am Pier Head {4} und der Liverpool Cathedral {16}, einem der eindrucksvollsten Gotteshäuser Englands, haben sie aber jetzt schon einige Pfunde, um zu wuchern. Dazu gehört mit Liverpool One {15} auch eines der größten Einkaufszentren im Königreich.

Willkommen in Liverpool

Es gibt kaum eine Stadt, die so viele Gesichter hat. An stürmischen Regentagen wirkt sie matt und grau, an sonnigen Sommertagen dagegen strahlt sie Mittelmeer-Feeling aus. Besucher müssen sich einlassen auf Liverpool und seine Menschen. In der Merseymetropole gibt es viel zu entdecken!

Manche staunen angesichts der Fülle an Kunst und Kultur, welche die Museen und Theater der Stadt bieten. Musentempel wie die Walker Art Gallery {12}, die Tate im Albert Dock {1} und das Museum of Liverpool {3} genießen Weltruhm. In der M&S Bank Arena und der Philharmonic Hall {19} treten die Großen aus der Unterhaltungsbranche auf.

Andere Besucher werden sich anstecken lassen vom Taumel der Partypeople, die vor allem an den Wochenenden die Gegend rund um die Mathew Street zum Tollhaus machen. Dann platzen auch die Clubs in der Seel- oder Duke-Street [K11] aus den Nähten, stehen die Vergnügungssüchtigen auf Einlass wartend in langen Schlangen vor den Toren der Discotempel und Musikschuppen. Denn Liverpool ist auch heute noch neben London und Manchester Englands Musikmetropole, die ihren Anspruch mit einem großen Angebot an Livemusik unterstreicht – und einem Museum: British Music Experience (–>) dokumentiert die Musikgeschichte der Insel von 1945 bis heute. Zehntausende von Studenten sorgen außerdem für jugendliche Lebensfreude, die leicht in Übermut umschlagen kann. Schließlich stammt der Beat von hier, nicht der Walzer.

Liverpools Geschichte ist heute sein touristisches Kapital, konserviert in Museen wie dem Museum of Liverpool {3} und The Beatles Story {2} oder nachempfunden auf Bustouren zu den Erinnerungsstätten der Beatles wie Strawberry Field (–>). Als bunte Metropole zeigt sich die Stadt auf ihren vielen Festen. Sie bringen Kulturen und Menschen aus allen Erdteilen zusammen. Wer kann, sollte Liverpool deshalb auch einmal an Festtagen aufsuchen und z. B. bei der International Beatleweek oder beim Oye-Festival im Sefton-Park, der grünen Lunge der Stadt, Station machen.

Immer zahlreicher werden die, die im Heimatland des Fußballs die Faszination des Spiels erleben möchten. Gleich zwei renommierte Erstligaclubs – der Liverpool FC und der Everton FC – laden in ihre Stadien: den Goodison Park {25} oder die weltberühmte Anfield Road {24}.

Liverpool ist aber auch eine Hafenstadt, an deren Piers inzwischen wieder die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt anlegen. Das maritime Erbe erlebt man rund um das Albert Dock {1}, einer der Touristenattraktionen am Mersey. Wer sehen will, wie sich backsteingeprägte Industriearchitekturen in moderne Wohn- und Bürolandschaften verwandeln lassen, sollte in Ruhe die Merseyfront abschreiten oder mit der Fähre {4} am Ufer entlangschippern. Vom Fluss aus erschließt sich das neue Liverpool am besten. Von dort sieht man die neuen Hochhäuser hinter den alten in die Höhe wachsen – Zeichen eines anhaltenden Baubooms, der von Liverpools Selbstbewusstsein zeugt.

Feststimmung auf der Pier Head Piazza {4} (106lp Abb.: kw)

Kurztrip nach Liverpool

Viele Besucher kommen nur für ein verlängertes Wochenende oder machen im Rahmen einer Englandreise in Liverpool Station. Wer keine Zeit oder Muße hat, sein eigenes Programm zu organisieren, dem sollen folgende Vorschläge helfen.

Tag 1

Vormittags

Mit einem gemütlichen Bummel am Mersey entlang startet man am besten in das „Abenteuer Liverpool“. In der Gegend rund um den Pier Head {4} schlägt das neue Herz der alten Stadt. Im modernen, für fast 100 Mio. Pfund neu gebauten Museum of Liverpool {3} lernt man die Stadt und ihre Geschichte(n) am besten kennen. Es erzählt u. a. von den Beatles und den traditionsreichen Fußballclubs der Stadt. Nur ein paar Schritte weiter erfährt man im Cunard Building alles über die britische Musikgeschichte. British Music Experience (–>) heißt die Show, in der man selbst auch einmal Schlagzeug oder Gitarre spielen kann. Auch das Royal Liver Building {5} nebenan steht für Besucher offen und erlaubt einen einmaligen Blick auf den Mersey und die Stadt.

Ebenfalls am Mersey liegt das Albert Dock {1}, eine alte Hafenanlage, die sich zur Museums- und Erlebnismeile gewandelt hat. Liebhabern moderner Kunst sei dort das Tate Liverpool ans Herz gelegt. Wer sich für Seefahrt und Historie oder für die Geschichte der Sklaverei interessiert, ist im Merseyside Maritime Museumbestens aufgehoben. „The Beatles Story“ {2} schließlich erzählt die Geschichte der berühmtesten Söhne der Stadt. Eine Ausstellung, die schon Millionen Besucher gesehen haben. Zur Mittagspause empfehlen sich die Restaurants in den ehemaligen Dockanlagen oder eines der vielen Museumscafés.

Nachmittags

Beatles-Fans können vom Albert Dock gleich weiter zur „Magical Mystery Tour“ starten. Die zweistündige Busfahrt führt zu den wichtigsten Beatles-Gedenkstätten wie Penny Lane oder Strawberry Field (–>), aber auch zu den Elternhäusern von John Lennon {21} und Paul McCartney {22}, die im Rahmen dieser Tour allerdings nur von außen zu sehen sind. Die Busreise endet in der Mathew Street mit einem Besuch im legendären Cavern Club.

Preiswerter ist die Stadtrundfahrt in einem der vielen Sightseeing-Busse, die alle wichtigen Liverpooler Sehenswürdigkeiten miteinander verbinden und gewöhnlich am Pier Head {4} starten.

Wer für die Beatles, wegen denen übrigens noch immer die meisten Besucher an den Mersey reisen, nichts übrig hat: Nur ein paar Schritte Richtung Innenstadt steht Liverpools größtes Einkaufsparadies Liverpool One {15}!

Abends

Musik- und Theaterfreunden sei ein Besuch in der Philharmonic Hall {19} mit ihrem reichen Konzertangebot von Klassik bis Pop oder in einem der Theater empfohlen. Eine Alternative ist ein unterhaltsamer Abend in der M&S Bank Arena neben dem Albert Dock, die Popgrößen ebenso als Bühne dient wie Zirkussen, Musicals oder sonstigen Events.

Den Abend sollte man in einem der vielen Clubs beschließen, die es für jeden Geschmack und Geldbeutel gibt. Zentrum des feucht-fröhlichen Nachtlebens sind die Clubs zwischen Seel und Duke Street, vor allem aber auch die Mathew Street im Cavern Quarter {8}, die vor allem an Sommerwochenenden aus allen Nähten platzt.

Originalton

„Es gibt keine Stadt in England, London vielleicht noch, die so schöne Straßen und so elegante Häuser hat. Viele Häuser sind ganz aus Naturstein und der Rest, vor allem die neueren, aus Backstein.“

Daniel Defoe, Autor des Abenteuerromans „Robinson Crusoe“, 1724 in einem Reisebuch

Tag 2

Vormittags

Bei schönem Wetter ist eine Schifffahrt auf dem Mersey ein absolutes Muss. Schließlich zeigt Liverpool vom Wasser aus sein schönstes Gesicht. Ganz nostalgisch wird es, wenn der Hit „Ferry Cross The Mersey“ von Gerry and The Pacemakers aus den Bordlautsprechern dröhnt, der ganz anders klingt als die Coverversion, den die Toten Hosen mehr als ein halbes Jahrhundert später veröffentlichten. Bei Badewetter locken die Strände im Norden Liverpools: Crosby und Formby (–>).

Die Alternative ist ein weiterer Stadtbummel – vielleicht verbunden mit der Auffahrt zum Radio City Tower (–>), der bei gutem Wetter einen einmaligen Blick über die Stadt und den Mersey bietet.

Nachmittags

Fußballfreunde sind am Wochenende gewöhnlich in der Anfield Road {24} oder dem Goodison Park {25} bestens aufgehoben. Allerdings sollte man sich rechtzeitig um Tickets für die Spiele der Premier-League-Clubs kümmern! Andere vergnügen sich auf der Museumsmeile, wo mit dem World Museum Liverpool {10}, der Central Library {11} und der Walker Art Gallery {12} gleich drei Sehenswürdigkeiten nebeneinander zu finden sind. Alle sind mit schönen Cafés ausgestattet und kosten keinen Eintritt.

Abends

Warum nicht einmal elegant Essen gehen? Wer früh dran ist, profitiert von den Spezialtarifen mancher Restaurants, die bis 17 oder 18 Uhr mit kräftigen Abschlägen auf das Dinner werben. Besonders stilvoll speist man hoch über den Dächern Liverpools im 34. Stock eines Hochhauses unweit des Mersey-Ufers mit einmaligem Blick auf die Stadt. Panoramic 34 heißt die Gastroadresse passenderweise. Und wer dann noch Energie und Lust hat: Die Bars und Clubs sind bis Mitternacht garantiert noch offen, im Zentrum des Nachtlebens wie im Baltic Triangle oder rund um die Mathew Street [J10] oft auch länger.

Tag 3

Vormittags

Liverpools Kathedralen, die katholische Metropolitan Cathedral of Christ the King {20} und die anglikanische Kathedrale {16}, lohnen auf jeden Fall einen Besuch, nicht nur ihrer Größe und Architektur wegen. Beide Kirchen verfügen über Cafés und Shops, die den Aufenthalt verschönern. Wer es exotischer mag und Lust auf asiatische Küche hat: Liverpools Chinatown (Nelson Street [K–L12]) ist nicht weit.

Nachmittags

Im Sommer empfiehlt sich ein Ausflug in den Sefton Park mit seinem alten Palmenhaus oder in die Speke Hall Gardens. Freunden zeitgenössischer Kunst seien das FACT oder das Bluecoat Arts Centre {14} ans Herz gelegt. Wer dann noch Zeit hat: Warum nicht noch einmal aufs Schiff steigen und ein bisschen träumen? Zweifellos die beste Art, von der Stadt Abschied zu nehmen.

Das gibt es nur in Liverpool

> Liverpool Cathedral {16}: Ausgerechnet ein Katholik baute die gigantische anglikanische Kathedrale. Zwei ganze Fußballfelder hätten im Kirchenschiff Platz, in dem man bequem 1500 Mini-Cooper parken könnte. Vom Turm hat man einen der schönsten Blicke auf die Stadt und den Mersey. Vom Kirchenbauer Sir Giles Gilbert Scott (1880–1960) stammt auch das kurioseste Stück im riesigen Kirchenbau: die 1924 erfundene rote Telefonzelle mit kleinem Kuppeldach, die zum Vorbild vieler Zehntausend britischer Telefonhäuschen wurde.

> Großbritanniens ersteMoschee: Ein nach einer Marokkoreise zum Islam konvertierter Liverpooler Rechtsanwalt gilt als Gründer der ersten Moschee auf den Britischen Inseln. Das Haus in der West Derby Road (8–10 Brougham Terrace) steht heute unter Denkmalschutz und ist Sitz der nach ihrem Gründer benannten Abdullah Quilliam Society. Sie hat die 1889 eingerichtete Moschee längst aufwendig renoviert.

> Anfield Road {24}: Im Stadion an der Anfield Road schlägt das Herz der Stadt. Hier ist der Liverpool FC zu Hause, einer der erfolgreichsten Fußballclubs Europas. Hier ertönt auch bei jedem Heimspiel die legendäre Kicker-Hymne „You’ll never walk alone“, die auch in deutschen Stadien längst ihre Anhänger gefunden hat.

> Die erste Straßenbahn Europas: In Birkenhead erinnert das Wirral Transport Museum an die erste, anfangs noch von Pferden gezogene Tram Europas, die dort von 1860 bis 1937 verkehrte, ehe sie von Bussen abgelöst wurde. In Birkenhead stand auch eine der größten Straßenbahnfabriken, in der bis 1913 mehr als 3000 Fahrzeuge gebaut wurden. Die schönsten sind im Museum auf der Halbinsel Wirral zu sehen.

> Liverpool One {15}: Mit Liverpool One verfügt die Stadt über eines der größten Einkaufszentren des Landes. Mehr als 150 Läden, Hotels, ein riesiges Freizeitzentrum mit großer Dachterrasse, Kinos, Bars und Restaurants gehören zu dem Shoppingparadies in der Stadtmitte.

> Die erste Eisenbahn: Die weltweit erste nach festem Fahrplan organisierte und über eine zweigleisige Strecke geführte Eisenbahnlinie verband seit 1830 Manchester mit Liverpool. „Lion“ hieß eine der Loks auf dieser Strecke, die heute im Museum of Liverpool {3} steht und von Zeiten zeugt, in denen sich viele Menschen noch vor den dampfenden Schienenungeheuern fürchteten.

> Scouse: Das deftige Liverpooler Nationalgericht besteht aus einem Eintopf aus Schafs- oder Lammfleisch, Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten oder anderem Gemüse. „Scouse“ heißt gleichzeitig auch der schwer verständliche Dialekt, den die Liverpudlians sprechen.

> InternationalBeatleweek: Nirgends auf der Welt genießen die Beatles eine solche Verehrung wie in Liverpool. Jährlich um das letzte August-Wochenende treffen die aus allen Erdteilen kommenden Verehrer der Fab Four in der Stadt am Mersey auf die Fans aus Liverpool, um Musik zu hören, Platten und Bücher zu kaufen, vor allem aber um gemeinsam Erlebnisse und Erinnerungen auszutauschen, die ihnen John, Paul, George und Ringo beschert haben.

> Museum of Liverpool {3}: Stadtgeschichte zum Anfassen – von den Anfängen bis zur Gegenwart. Viele Tausend Ausstellungstücke dokumentieren das Leben am Mersey. Zu erleben sind packende Kicks der lokalen Fußballvereine und Auftritte der Beatles, rasant geschnittene und zum Teil auf 360°-Leinwänden präsentierte Filme. Ein Museum als Erlebniswelt!

> Weltgrößte Sammlung falscher Zähne: Diese und andere Kuriositäten finden sich im Victoria Gallery & Museum, das zur Universität Liverpool gehört und über ein schönes Mueumscafé verfügt.

Stadtspaziergang

Wer die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt auf einem Rundgang kennenlernen will, ist herzlich eingeladen, dem vorgeschlagenen Weg durch Liverpool zu folgen. Für den Weg sollte man ohne Besichtigungen und Zwischenstopps in gastronomischen Betrieben oder Geschäften etwa eineinhalb bis zwei Stunden einplanen. Wenn man sich Zeit nimmt und alles in Ruhe erkunden möchte, ist man allerdings deutlich länger unterwegs. In die Route kann man übrigens an jeder Stelle ein- oder aussteigen und das eine oder andere Viertel am Rand der Tour erkunden.

Der Verlauf des hier beschriebenen Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Start- und Endpunkt ist das Albert Dock {1}, wo man am Ende des Rundgangs noch das eine oder andere sehenswerte Museum aufsuchen oder zum Shoppen in das gegenüberliegende Einkaufsparadies Liverpool One {15} gehen kann.

Zunächst führt unser Rundgang ans Mersey-Ufer, von wo man am Museum of Liverpool {3} entlang zum Pier Head {4} schlendert. Hinter dem Denkmal für die Beatles schräg gegenüber dem Fährterminal erheben sich mit den sog. „Drei Grazien“ (–>) die Prachtstücke des Hafenviertels. Zwischen dem Royal Liver Building {5}, das man auch als Besucher besteigen kann, und dem Cunard Building, in dem die British Music Experience (–>), zu Hause ist, führt eine Gasse über die Water Street Richtung Innenstadt. Vorbei am alten Rathaus {7}, in das man, wenn möglich, einen kurzen Blick werfen sollte, geht es über die Dale Street mit ihren zahlreichen Hotels ins Museumsviertel mit der St. George’s Hall {9}, der Walker Art Gallery {12}, dem World Museum Liverpool {10} und der für viele Millionen Pfund renovierten Central Library {11}. Einladend und preisgünstig sind die Museumscafés, die zur Mittagspause laden.

Frisch gestärkt geht es vorbei an der Lime Street Station {13}, Liverpools prachtvollem, altem Bahnhof, Richtung Südosten bis zur Kirchenruine St. Luke’s Church, die noch heute an die Zerstörung der Stadt durch deutsche Bomber erinnert.

Leece und Hardmann Street führen leicht bergauf zur Hope Street {18}, die Liverpools katholische Kathedrale (Metropolitan Cathedral of Christ the King {20}) mit der anglikanischen Liverpool Cathedral {16}, einem der größten Gotteshäuser der Welt, verbindet. Von hier aus spaziert der Besucher, vorbei am großen chinesischen Tor, via Berry Street wieder leicht bergab zurück in die Einkaufsregionen der Innenstadt.

Multikulturell und mit vielen kleinen Restaurants zeigt sich die Bold Street [K11]. Kultur und Kunsthandwerk ballen sich in und um das Bluecoat Arts Centre {14}. Durch die geschäftige Innenstadt führt der Weg zum Cavern Quarter {8} mit dem legendären Cavern Club, dem Hort des Mersey Beat. Über die Castle Street führt unser Stadtspaziergang schließlich vorbei am Albion House {6} zurück zum Albert Dock.

Erlebenswertes im Zentrum

Verlaufen kann man sich in Liverpool eigentlich nicht. Zwei große Kathedralen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, bieten immer wieder Orientierung, markieren sie doch den Rand der Innenstadt. Richtung Westen schließt sich das Zentrum an, das im Süden und Osten der Mersey begrenzt.

{1} Albert Dock *** [I12]

Albert Dock heißt einer von Liverpools Touristen-Magneten. Millionen Besucher verschaffen sich hier jährlich einen Eindruck von der einstigen Hafenmetropole, von Kais und Warenlagern, in denen früher betriebsames Treiben herrschte. Heute geht es im Albert Dock nicht weniger geschäftig zu, es locken Museen, Hotels, Restaurants, Clubs und Bars. Die Tate Liverpool wirbt mit moderner Kunst, das kostenlose Merseyside Maritime Museum mit Seefahrtsgeschichte, nebenan wird im International Slavery Museum das dunkle Kapitel des Sklavenhandels aufgeschlagen und The Beatles Story {2} dokumentiert die Geschichte der Fab Four.

Das Albert Dock ist die größte Gruppe von Gebäuden in England, die als Grade I eingestuft sind (die Grades I–III markieren in Großbritannien Gebäude oder Denkmäler von außerordentlicher Bedeutung). Genau betrachtet ist das Dock eine Ansammlung nüchterner Zweckbauten, für deren Bau man einst in Schottland einen eigenen Steinbruch erschloss. Insgesamt wurden 23,5 Millionen Backsteine verbaut, denen 47.000 t Mörtel Halt verliehen. Alle Gebäude wurden um große, eiserne Gerippe montiert, die später eine individuelle Raumaufteilung erleichtern sollten. Entlang der Kais setzte man dorische Säulen ins Erdgeschoss, viereinhalb Meter hohe Eisenträger, die noch heute Blickfang sind.

Das Albert Dock galt einst als das modernste Lager der Welt, ausgelegt für maximal 250.000 t Ware, feuerfest und technisch ausgereift. Rum, Tabak und Baumwolle wurden hier hauptsächlich umgeschlagen, ab 1848 sogar mit den ersten hydraulischen Kränen der Welt. Außerdem war das Albert Dock die erste Anlage, die nur aus Eisen, Ziegel und Steinen bestand. Eine architektonische Glanzleistung, die schnell ihre Bewunderer fand.

Genau betrachtet besteht das Albert Dock aus verschiedenen, untereinander verbundenen Docks und fünf großen Warenlagern. Ältester Teil ist das 1715 fertiggestellte Old Dock, an dessen Stelle sich heute das Einkaufszentrum Liverpool One {15} befindet. Es war das erste große Dock der Welt und der Grundstein für Liverpools Entwicklung zur maritimen Weltmetropole. Inzwischen ist ein Teil des alten Docks wieder öffentlich zugänglich. Das Merseyside Maritim Museum organisiert spannende Führungen in die über Jahrhunderte verschüttete und von Archäologen wieder zugänglich gemachte Hafenanlage (Mi., Fr., jeden zweiten Do. und Sa. um 10.30, 12 und 14.30 Uhr, 8,50 £). Sie erlauben einmalige Einblicke in die Vergangenheit der Stadt und einen Blick auf jenen sumpfigen Untergrund, der am Anfang der Geschichte Liverpools stand und dem die Stadt ihren Namen verdankt. Während das Old Dock nicht mehr genutzt wird, dienen die Graving Docks, Liverpools zweitälteste Hafenanlage, heute dem Merseyside Maritime Museum als Freiluft-Ausstellungsfläche.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Albert Dock immer wieder von deutschen Bombern angegriffen. Am Ende des Krieges waren jedoch nur 14 % aller Lagerhäuser zerstört, sodass die Anlage schnell wieder in Ordnung gebracht werden konnte. Gegen die neuen Containerhäfen freilich hatte das Albert Dock wirtschaftlich auf Dauer keine Chance.

Statt aber wie einst angedacht das Dock ganz abzureißen, stellte man es glücklicherweise unter Denkmalschutz und wandelte es behutsam in ein Freizeitzentrum um. Die Umwandlung des Albert Dock signalisierte das Ende von Liverpools großer maritimer Geschichte, unterstrich gleichzeitig aber den neuen Anspruch der Stadt als Metropole der Künste und Museen – und als Freizeittreff, dessen Stellenwert heute ein gutes Dutzend Restaurants, Clubs und Bars unterstreichen.

> Bahnstation: James Street

{2} The Beatles Story ** [I12]

„The Beatles Story“ erzählt die Geschichte der Fab Four von ihren Kindertagen bis zur Auflösung der Gruppe. Beatles-Manager Brian Epstein, Paul McCartney, Cynthia Lennon und George Martin sind nur einige der Prominenten, die im Originalton den Aufstieg der Gruppe zur erfolgreichsten Band der Welt dokumentieren.

Am beeindruckendsten aber sind die maßstabsgerechten Nachbauten ihrer Erfolgsstätten. Dazu gehört die Bühne des Cavern Club ebenso wie der Eingang zum Hamburger Star-Club. Originalgetreu nachgebildet wurde auch der Cashbah Coffee Club, in dem die frühen Beatles, damals noch mit Pete Best am Schlagzeug, gern zu Gast waren. Außerdem finden sich im Museum John Lennons „White Room“ mit dem großen Klavier, Ringo Starrs Schlagzeug, Harrisons erste Gitarre und von den Beatles getragene Anzüge. Deutsche Audioguides geleiten durch das Museum, zu dem auch ein Café und ein großer Shop mit Beatles-Devotionalien gehören. Für Kinder gibt es eine eigene discovery zone mit interaktiven Elementen.

> Britannia Vaults, Albert Dock, Tel. 7091963, www.beatlesstory.com. Da das Museum auch für private Events genutzt wird, wechseln die Öffnungszeiten häufig. In der Regel wird zwischen 9 und 10 Uhr geöffnet und zwischen 17 und 19 Uhr geschlossen, im Sommer manchmal noch später. Es ist ratsam, die Tickets schon vorher online zu ordern. Eintritt: Erwachsene 18 £, Kinder (5–15 Jahre) 10,50 £, Familienticket (2 Erwachsene und 2 Kinder) 50 £, Bahnstation: James Street.

Exkurs: Kleine Hafengeschichte Liverpools

Seejungfrauen und Meeresgötter, Anker und Leinen: Überall in Liverpool begegnet man noch heute maritimen Symbolen. Sie zieren Laternen ebenso wie Hausfassaden und Denkmäler, Wappen und Standeszeichen, verweisen so auf Liverpools Rolle als Hafenstadt. Für Jahrhunderte diente der Mersey zahllosen Seefahrern als sicherer Ankerplatz – jener Fluss, dessen Uferregionen einst Benediktinermönche mit ihren Fähren zur Besiedlung erschlossen hatten. Keiner aber ahnte damals, dass Liverpool einmal einer der wichtigsten Häfen der Welt werden sollte.

Anfangs stand Liverpool ganz im Schatten der Nachbarstadt Chester, die schon früh über einen eigenen Hafen verfügte. In Liverpool hingegen waren im Mittelalter mehr Fischer als Matrosen zu Hause, die sich damals um den „Liver Pool“ angesiedelt hatten, wobei es sich um eine natürliche Ausbuchtung des Mersey-Flusses handelte. 1540 zählten die Chronisten ganze vier in Liverpool stationierte Schiffe, die gelegentlich ins benachbarte Irland, nach Wales oder zur Isle of Man segelten. Kohle, Eisen, Kupfer, Hopfen, Kleidung und Seife wurden exportiert, Fette, Leinen, Holz, Salzheringe und Fleisch importiert.

Mehrmals jährlich ging es auch Richtung Frankreich, von wo man Wein und Salz mitbrachte. Zur Hafenmetropole aber reifte Liverpool erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, als man von hier aus mehr oder minder regelmäßig die Karibik ansteuerte. 1647 lösten sich die Liverpooler deshalb von Chester und verwalteten ihren Hafen selbst. Es folgten der Bau neuer Kais und die Professionalisierung des Hafenbetriebes, wo schließlich bis zu 5000 Menschen Arbeit finden sollten.

1715 öffnete das erste kommerziell betriebene Schiffsdock der Welt,